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No best friends anymore

Taito-Challenge
von

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No best friends anymore

Titel: No best Friends anymore

Part: One-Shot (1/1)

Autor: Akatsuki_Yami

Fandom: Digimon Adventure

Genre: Shōnen-ai

Disclaimer: Die hier auftauchenden Charaktere, sind nicht mein Eigentum. Ich habe mir sie lediglich einmal ausgeliehen um meine Fantasie an ihnen auszulassen 

Anmerkung:
 

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Knirschende Schritte auf der Aschenbahn, ein kontrollierter Atem, der dem Rhythmus der Füße folgt, ein Körper, der sich mit athletischer Gleichmäßigkeit bewegt, ein Junge, der Zeit seines Lebens nur das eine getan hat.

Er war gelaufen.

Nicht immer zu einem Ziel hin, viel zu oft von etwas fort.

Die Flucht, der Rückzug aus Problemen, das Verdrängen unliebsamer Ereignisse haben seinen Charakter bestimmt und geformt, ihn schließlich hierher geführt.

Auf die Aschenbahn seiner Schule.

Hier dreht er beinahe jeden Tag unzählige Runden.

Nicht um seinen Körper zu trainieren, sondern einzig und allein aus dem Grund, das er sich selbst beibringt, dass es nicht immer gilt vor etwas zu fliehen, sondern das man sich bemühen sollte seinen Kurs zu halten und seinen Weg unbeirrbar weiterzugehen.

Es ist ein mentales Training für ihn.

Etwas was ihn langsam aber sicher aus seiner harten Schale hervorlockt.

Anfänglich hatte er es abgelehnt zu laufen.

Er hatte behauptet er sei nicht trainiert genug, habe keine Lust und etwas besseres mit seiner Zeit anzufangen als sich jeden Tag auf den Sportplatz zu stellen, sich warm zu machen, zu dehnen und schließlich loszulaufen.

Es wäre nicht sein Stil.

Aber jetzt, jetzt läuft er schon fast ein halbes Jahr und bereits seit einer geraumen Zeit kann er sich seinen Tag ohne das Laufen gar nicht mehr vorstellen.

Nun ist es ihm wichtig geworden und auch in seinem Kopf setzt sich der Gedanke fest, dass sich Probleme durch wegrennen nicht lösen lassen. Mut muss man haben und den Willen.

Mut.

Das ist sein geheimes Zauberwort.

Immer wieder wiederholt er es in Gedanken, spricht es fast wie ein Gebet und murmelt es halblaut vor sich hin, wenn er sich mit einer schweren Aufgabe konfrontiert sieht.

Doch das Wort allein macht es nicht.

Es ist nur der Auslöser einer Reihe von Gedanken, die ihn immer wieder durchflutet und die Hoffnung und das Durchhaltevermögen schenkt, ihn immer wieder zurückruft, wenn er seinem inneren Drang nach Flucht doch einmal nachgeben will.

Mut.

Oder Taichi Yagami.
 

Er kann nicht anders.

Bei dem Gedanken an seinen besten Freund muss er einfach versonnen lächeln und einen flüchtigen Blick auf die kleine Tribüne riskieren, die an einer Seite der Bahn aufgebaut steht und wo gerade einmal vier Leute ihren Platz gefunden haben.

Die zwei Jungen und das Mädchen sind älter als er selbst und gehören einem städtischen Verein an. Zweimal in der Woche kommen sie hierher um ein ganz persönliches Training zu absolvieren, dass meistens dann beginnt, wenn er selbst schon die Hälfte seiner Zeit verlaufen hat.

Der dritte Junge aber ist sein bester Freund.

Taichi Yagami ist der eigentliche Grund warum er mit dem Laufen angefangen hat, es war seine Idee gewesen, die letztendlich auch überzeugen konnte.

Und seit dem ersten Mal sitzt er jeden Tag auf der Tribüne und sieht ihm bei seinem Rundgang zu. Aber das hätte er ihm auch geraten.

Wenn Tai nicht dagesessen hätte, dann hätte er ihm auf jeden Fall eine runtergehauen.

Vor allem zu Beginn seines Trainings.
 

„Wenn ich leiden muss, dann leide gefälligst mit.“
 

Damals hatte er noch rumgemeckert und seinen puren Unwillen an dieser Aktion gezeigt und seinen Freund Tai nur zu gerne hierher mitgeschleppt um sich irgendwann mit ihm zu streiten, wenn nicht sogar zu prügeln.

Aber so war das schon immer gewesen zwischen ihnen.

Sie bekamen sich in die Haare, sie stritten und dann schlugen sie sich grün und blau.

Und danach... ja, danach kam die große Versöhnung.

Und die sah eigentlich immer gleich aus:

Zuerst gaben sie sich schweigend, aber lächelnd die Hand, nahmen sich in den Arm und tauschten meistens kleine Zärtlichkeiten aus, wie das berühmte durch die Haare wuscheln. Später gingen sie dann meistens zu ihm nach Hause und machten sich dort einen netten Abend, bis Tai dann irgendwann beschloss ihn am Arm zu packen und in sein Zimmer zu schleifen, wo er sie beide auf das große Bett verfrachtete.

Immer wieder streichelten sie sich sanft, lehnten sich bei dem anderen an und flüsterten ihm liebevolle Worte ins Ohr sowie unendlich viele kleine Entschuldigungen.

Und irgendwann schliefen sie dann ein.
 

Jetzt saß Tai allerdings in einiger Entfernung von ihm auf der kalten Steintreppe der Tribüne, eingehüllt in eine dicke Jacke und einen Schal, die Fliegerbrille wie üblich auf seiner Stirn tragend.

Auch wenn er es von hier aus nicht sehen konnte wusste er ganz genau, dass Tai ihn beobachtete, jeden seiner Schritte mit einem seiner durchdringenden Blicke verfolgte, die ihm jedes Mal einen angenehmen Schauer über den Rücken laufen ließen.

Und selbst auf diese Distanz schien Tai’s unglaubliche Wärme auf ihn überzugehen und ihn von innen heraus zu wärmen, sein Herz einen Takt lang schneller schlagen zu lassen.

Diese Empfindungen und das starke Gefühl der Zuneigung das er für seinen besten Freund hegte, kamen nicht von ungefähr oder waren wie ein Blitz vom Himmel auf die Erde geschossen.

Ganz im Gegenteil.

Seine Gefühle für diesen Jungen hatten eine unglaublich lange Geschichte hinter sich, die mit purer Ablehnung, Wut und Egoismus begonnen hatte und ihn hierher geführt hatte.

Nicht nur auf die Aschenbahn, sondern auch in Tai’s Arme und in sein Herz.

Denn er wusste, dass Tai auch für ihn etwas empfand, dass ein wenig über normale Freundschaft hinausging. Wobei er sich jedoch nicht sicher sein konnten, dass die Gefühle seines Freundes ebenso stark waren wie seine eigenen, aber Tai ließ ihn immer wieder spüren, dass er für ihn etwas besonderes war.

Einzigartig und wichtig für sein Leben.
 

Die Kurve hinter sich lassend warf er einen raschen Blick auf seine Armbanduhr und stellte fest, dass es allmählich Zeit wurde die Bahn zu räumen und den Sportplatz zu verlassen, wenn er sich vor Tai’s Fußballtraining noch abtrocknen und umziehen wollte.

Das war wieder eine ihrer vielen Traditionen.

Dreimal in der Woche hatte Tai Fußballtraining auf dem Rasenplatz seines Vereins, der von der Schule nur knappe elf Minuten entfernt lag. Jedoch hatte es sich bei ihnen so eingestellt, dass er wie gewohnt seine Runden drehte, sich umzog und Tai dann zu seinem Training begleitete, ihm zusah und sie letztendlich gemeinsam nach Hause gingen.

Meistens zu ihm, da sein Vater selten oder nur sehr spät zu Hause war, weswegen sie dann ein wenig Zeit für sich hatten.

Also hieß es für ihn jetzt das Tempo ein wenig anzuziehen und noch einen kleinen Sprint einzulegen, damit er nachher nicht hetzten brauchte.

Seine Schritte wurden größer, immer weiter holte er aus und legte an Tempo zu.

Die letzten fünfzig Meter um die Tribünenkurve herum bewältigte er jetzt in einem schnellen Sprint, der ihm die Luft aus den Lungen trieb und in seinen Beinen angenehm schmerzte.

Eine Staubwolke aufwirbelnd kam er knapp vor seinem Freund zum stehen.
 

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Tai erlitt bei der Aktion seines Freundes erst einmal einen schlimmen Hustenanfall, wedelte den aufgeworfenen Staub mit der Linken fort, während er mit der Rechten verzweifelt nach seiner Wasserflasche tastete, die er auf irgendeine Stufe hinter sich abgestellt hatte.

Seinen Freund, Matt, diesen räudigen Hund, hörte er nur leise lachen.

„Das... ist nicht witzig...“, beschwerte er sich halblaut zwischen zwei geröchelten Lauten, die irgendwo aus den Tiefen seiner Kehle zu kommen schienen, sich jedoch seltsam fremd in seinen Ohren anhörten.

War er das überhaupt noch?

Oder war er bei so viel Staub schon längst zu einer vertrockneten Mumie mutiert?

„Sorry, Tai.“, gab sein Freund leise zurück, wobei er dessen Lächeln geradezu hören konnte, und reichte ihm endlich die Wasserflasche aus der er nun gierig ein paar Schlucke trank und sich dabei bemühte das sprudelnde Nass nicht gleich wieder in hohem Bogen auszuspucken.

„Alles wieder okay?“, hörte er Matt nach einer Weile besorgt fragen und nickte ihm bestätigend zu.

„Alles prima.“

Eine Zeitlang war alles still.

Tai kämpfte noch mit den letzten Staubflocken in seinem Hals, als er neben sich das Geräusch von raschelndem Stoff wahrnahm, welches seinen Kopf beinahe automatisch herumfahren ließ. Er musste schwer schlucken.

Matt zog sich wirklich vor seinen Augen aus.

Himmel!

Also, nicht das es ihn gestört hätte, dass sein bester Freund sich vor ihm umzog, ganz im Gegenteil... er hatte nur die Befürchtung, dass es ihn ein höchstes Maß an Selbstbeherrschung kosten würde nicht aufzuspringen, seine Arme um den schlanken, fast schon zierlichen Körper zu schlingen und ihm unlautere Dinge ins Ohr zu flüstern, die er gerne einmal in echt an ihm ausprobieren würde. Nicht nur in seinen Träumen.

Das er in Matt’s Gegenwart Herzklopfen und leichte Schwindelattacken aufgrund von Blutstau bekam war für ihn nichts mehr neues, da diese Gefühle schon länger anhielten als nur ein paar Tage oder vielleicht auch Wochen.

Nein.

Vielmehr über Monate und ganze halbe Jahre hinweg hatten sich seine Gefühle für seinen besten Freund verstärkt und irgendwie auch verändert.

Am Anfang hatten sie sich ganz klar rivalisiert und nur auf die Gelegenheit gelauert dem anderen eins reinzuwürgen, ihn auf dem Boden liegen zu sehen und ihm dann am besten noch eine zu verpassen, aber im Laufe der Zeit hatten sie bemerkt wie ähnlich sie sich in manchen Bereichen waren und wie gut sie sich doch verstehen konnten, wenn sie sich nur einmal die Gelegenheit dazu gaben.

Bald schon waren sie beste Freunde gewesen, hatten sich alles erzählt, viel Zeit miteinander verbracht und immer wieder neue kleine Details am anderen herausgefunden.

Und dann... dann hatte dieses merkwürdige Unbeschreibliche angefangen.

Tai wusste nicht genau wer und wann es angefangen hatte, aber irgendwann wurden ihre Umarmungen länger, ihre Zärtlichkeiten häufiger, ihre geflüsterten Worte vertrauter und... hm... liebenswürdiger, wenn man es denn so beschreiben konnte.

Bald schon waren Barrieren und Hindernisse gefallen, die in normalen Freundschaften noch bestehen und die immer eine gewisse Distanz bewahrten.

Aber bei ihnen wurden diese Hindernisse, diese Hemmungen, immer weniger und weniger sodass sie schon bald so merkwürdige Dinge taten, wie sich zärtlich zu streicheln, wenn sie gemeinsam vor dem Fernseher hockten, sich besitzergreifend umarmten, während sie in der Küche standen und ihr Abendessen kochten und irgendwann auch in einem Bett zu schlafen.

Es waren merkwürdig schöne Dinge die sie taten.

Auch wenn Tai keinerlei Zweifel daran hegte, dass diese Dinge in keiner normalen Freundschaft mehr vertretbar waren. Weshalb er sich schließlich auch fragte, was das zwischen ihm und seinem besten Freund Matt denn nun eigentlich genau war.

Wenn er ehrlich zu sich und allen anderen war, dann hatte er eine Lösung schon gefunden. Zumindest eine, die alles erklären würde und alles gutheißen würde, was sie taten. Und die natürlich eine Lösung war die ihm zusagte.

Aber Matt... wie sah Matt das alles?

Tai hatte ihn bisher noch nie darauf angesprochen, da ihm dieses Thema dann doch einfach zu peinlich war und er nicht riskieren wollte, dass Matt darüber nachdachte und dann plötzlich feststellte, dass er diese fast schon intime Nähe zu ihm, Tai, nicht mehr wollte.

Dafür war ihm seine eigene Unsicherheit dann auch noch nicht groß genug gewesen.
 

Ein Handtuch schob sich in sein Gesichtsfeld, ließ Tai verwirrt blinzeln und dann zu seinem besten Freund aufsehen.

„Na du kleiner Spanner, gefällt dir was du siehst?“

Zunächst überrascht darüber, dass er Matt tatsächlich schon eine ganze Weile nicht aus den Augen gelassen hatte, doch schließlich grinsend stand Tai auf und begutachtete seinen Freund von oben bis unten mit unverhohlener Neugier, wog bedenklich den Kopf auf die eine, dann auf die andere Seite und nickte dann.

„Und wie. Darf ich mal fühlen?“

„Du darfst abtrocknen.“, lachte Matt leise, warf seinem Freund das Handtuch zu und sah ihn auffordernd an. „Na los.“

Tai zuckte nur mit den Schultern und ging dann auf Matt zu, überbrückte so die letzten Meter die zwischen ihnen gelegen hatten und faltete das Handtuch auseinander.

Einen Moment lang betrachtete er es mit einer Mischung aus Versonnenheit und Nachdenklichkeit, doch schließlich legte er es auf Matt’s Schulter und begann damit diese abzutrocknen.

Es war eine solche Nähe, die Tai immer wieder nervös werden ließ.

Am liebsten hätte er jetzt seine Hand in Matt’s Nacken gelegt, ihn zu sich herangezogen und ihm all die Geschehnisse aus seinen feuchten Träumen erzählt, die sich nur um sie beide drehten. Doch er unterließ es, rubbelte seinen Freund einfach schweigend trocken.

Schließlich half es weder ihm noch Matt, wenn er den doch prekären Inhalt seiner Nachtfantasien laut ausplauderte.

Oh nein... allein der Gedanke daran reichte ja schon aus um ihm ein peinliches Problem in der Hose zu bescheren. Wie tief war er nur gesunken?

Doch Matt’s sanfte, dennoch eindringliche Stimme unterbrach seinen Gedankengang.

„Wenn du es so machst werde ich nie trocken.“, beschwerte er sich halbherzig, legte seine Hände auf Tai’s und zog diese mit dem Handtuch auf seinen flachen Bauch. Dort führte er sie dann mit einem sanften Druck auf und ab, wischte sich so den Schweiß vom Körper, während er Tai nicht eine Sekunde aus den Augen ließ.

Der starrte wie gebannt auf ihre Hände, schluckte schwer, als sie sich dem Rand von Matt’s Sporthose näherten und atmete leise aus, als sie sich wieder davon entfernten.

Was tat Matt denn nur mit ihm?

Das hielt doch kein normaler Mensch aus, geschweige denn seine Wenigkeit, die sich noch nie hatte beherrschen können und sich auf alles stürzte was nicht bei drei auf den Bäumen war. Nur... hier gab es keine Bäume!

Überrascht machte er einen Schritt nach vorne, als Matt ihn an den Handgelenken packte und zu sich heranzog.

„Du musst mir ein bisschen helfen, den Rücken kann ich nur schwer erreichen.“

Wie hypnotisiert starrte Tai in Matt’s unglaublich blaue Augen und nickte gehorsam, während sich seine Hände auf dem Rücken seines Freundes verselbständigten.

Als der Blondschopf den Kopf leicht zur Seite neigte, sich seinem Gesicht immer weiter näherte und ihm schließlich einen sanften Kuss auf die Wange drückte war Tai schon beinahe erleichtert, dass er sich in das Handtuch verkrallen konnte und dafür nicht auf Matt’s entblößten Rücken zurückgreifen musste.

Die warmen Lippen seines Freundes wanderten unterdessen weiter nach unten, zogen eine feurig-feuchte Spur von Tai’s Wange bis hin zu seinem Hals, wo sie verharrten und sich dann teilten.

„Ah! ... Matt...“, seufzte Tai leise, als sein Gegenüber sanft in seine Haut biss, sie zwischen seinen Zähnen rieb und dann langsam losließ, nur um wenig später mit seiner Zunge zärtlich darüber zu streichen, so als wolle er sich für diese kleine Misshandlung entschuldigen.

„Hm?“, machte der Blondschopf nur, viel zu vertieft in sein Tun, als das er wirkliche Lust gehabt hätte auf die Aussprechung seines Namens angemessen zu reagieren.

„Was tust du?“

Einen Moment hing Tai’s Frage zwischen ihnen in der Luft.

Noch immer krallte er sich in das Handtuch und versuchte tunlichst einen weiteren angetanen Seufzer zu unterdrücken, während sich Matt unbeirrt einen Weg über seinen Hals bahnte und seine kleine Prozedur von vorhin immer wieder einmal wiederholte.

„Weiß nicht.“, nuschelte der Blonde schließlich, legte seine Arme um den Körper seines Freundes und zog ihn noch ein wenig näher zu sich, hielt ihn fest an sich gepresst und sah dann in sein Gesicht.

Für ein paar Minuten schien jede Tätigkeit, jedes Vorhaben vergessen zu sein und die beiden Jungen sahen sich einfach nur stillschweigend an, versuchten zu erraten was in dem anderen vorging.
 

Eine helle Mädchenstimme riss sie jedoch aus ihrem Schweigen und aus den Armen des anderen. Erschrocken brachten sie schnell einige Meter Abstand zwischen sich und wandten sich dann zu dem jungen Mädchen um, das gerade um die Ecke gestürmt kam und wie wild mit den Armen ruderte.

„Matt! Tai!“, schrie sie ihnen gegen den Wind zu, erreichte sie wenige Augenblicke später völlig aus der Puste, stützte die Hände auf die Knie und atmete mehrmals durch, ehe sie sich mit einem freundlichen Lächeln ihren beiden Freunden zuwandte und sie anstrahlte.

„Da seid ihr ja! Hab mich schon gefragt wo ihr hingegangen sein könntet.“

„Hi, Sora. Was steht an?“, fragte Tai freundlich und bot ihr einen Schluck Wasser an, den sie mit einem Wink auf ihre eigene mitgebrachte Flasche ablehnte.

„Na ja, ich hab mir gedacht, dass ich vor dem Training mal bei dir vorbeischaue.

Aber zu Hause warst du nicht und Kari meinte, dass du vielleicht noch zu Matt gegangen wärst, aber da war auch keiner. Am Briefkasten hing aber ein Zettel auf dem stand das zumindest Matt hier wäre.“, erklärte sie rasch, sprach dabei beinahe ohne jede Pause und gestikulierte wild mit ihren Händen, ehe sie sich selbst stoppte und ein verlegenes Lächeln in die Runde warf.

„Na ja, ich wollt dich einfach abholen, dass wir zusammen zum Training gehen können, das war auch schon alles. Übrigens ein sehr netter Anblick, Matty!“, grinste sie dann und stieß den Blonden den Ellebogen in die Rippen, woraufhin dieser das Gesicht verzog.

Das jedoch viel mehr wegen der Verschandelung seines Namens, als wegen der hinterhältigen Attacke seiner Freundin.

„Was ist, Tai, kommst du denn mit? Zum Training, mein ich?“

„Hm? Oh... ja klar. Ich wart nur auf Matt.“, bejahte Tai Sora’s Frage und lächelte ihr zu, bedachte Matt dann mit einem vorsichtigen Blick, doch dieser hatte sich bereits abgewandt um in seiner Sporttasche nach seinem T-Shirt zu suchen, das er sich dann überstreifte.

Nur die Sporthose ließ er an, da ihm in der engen Jeans viel zu warm werden würde.

„Von mir aus...“, sagte er knapp und nickte den beiden zu, die ihr abgestelltes Zeug schnappten und sich dann mit ihm gemeinsam auf den Weg zum Vereinsplatz machten.
 

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Zwanzig schwitzende Körper liefen in einem rasanten, beinahe halsbrecherischen Tempo über den Platz, takelten sich, rissen sich so manches mal am Trikot und kämpften wie verbissen um ein kleines rundes Stück Leder, dem keinerlei Chance zur Gegenwehr gelassen wurde.

Und wiedereinmal flog der schon leicht grüne Fußball durch die Luft über die Köpfe der angreifenden Stürmer, weit hinaus ins Mittelfeld und auf einen wuscheligen braunen Haarschopf zu, den Matt nur zu gut kannte.

Tai’s Verteidigung hatte gut reagiert, den Ball an sich gerissen und diesen weit nach vorne gepasst, wo Tai sich freigelaufen hatte und das runde Leder nun an seinen Fuß tackerte.

Zumindest sah es so aus, denn der Ball schien keinerlei Anstalten zu machen um seinen Platz an Tai’s Fuß wieder zu verlassen, was Matt ein leises missfällig klingendes Knurren entlockte.

Nicht, dass er jetzt auf ein Stück hirnloses Leder eifersüchtig war, auf gar keinen Fall. Es störte ihn nur ungemein, dass dieses schwarz-weiß gemusterte Etwas daran Schuld war, dass Tai jetzt von so vielen seiner Vereinskollegen attackiert wurde, die ihn allesamt von den Beinen holen wollten.

Aber Tai wäre wohl kaum einer der besten Fußballspieler seiner Schule – und des Bezirks – wenn er sich von so etwas wie gegnerischen Attacken ablenken oder gar beeindrucken lassen würde. Selbst Sora, die ebenfalls bemerkenswert gut Fußball spielen konnte, ließ er einfach stehen.

Ein Pass, ein Rückpass, ein paar Meter fröhliches dribbeln, dann der Schuss aufs Tor.

Treffer, versenkt, Juhu...

Matt’s Freude bei dem Tor seines Freundes hielt sich wirklich in Grenzen.

Natürlich war er froh, dass Tai das Ganze hier Spaß machte, aber er selbst konnte mit diesem dreckigen, harten und vor allem schweißtreibenden Sport nichts anfangen. Da lief er lieber seine Runden im Stadion.

Da schwitzte er wenigstens in einem noch erträglichen Maße, doch das hier... das war kein schwitzen mehr, dass waren richtige Ausbrüche von merkwürdig salzig riechender Körperflüssigkeit.

Unwillig schüttelte Matt den Kopf und schloss die Augen vor diesem grausamen Bild, das seine Augen auf eine harte Bewährungsprobe stellte.

Ein schriller Pfiff ertönte, die Siegreichen gaben den Verlieren freundschaftlich die Hände und dann war das sogenannte Aufwärmprogramm beendet und das richtige Training fing an.

Unglaublich, wirklich.

Da schwitzten sich die Leute schon fast zu Tode und dann nannte man das Ganze auch noch Aufwärmtraining! Vielleicht wollte dieser Trainer ja aber auch keine Fußballspieler aus den Jungs machen, sondern eher Backofen oder Heizdecken.

Hm... Bettwärmer wären auch nicht schlecht.

Matt musste schmunzeln.

Bettwärmer...

Irgendwie musste er da an Tai denken.

Der Braunhaarige atmete mehrmals tief durch, gab Sora einen Handschlag und machte sich dann mit ihr ans Laufpensum. Wie viele Bahnen auch immer sie dieses Mal laufen mussten.

Während er seinem Freund so hinterher sah fiel ihm dessen Frage wieder ein.

Dieses ‚Was machst du da?’ von vorhin, als sie im Stadion gestanden hatten.

Ja, was hatte er da eigentlich gemacht?

Einen Knutschfleck. Und zwar einen, den man nicht übersehen konnte.

Als Tai in der Unkleidekabine verschwunden war hatte Matt an der offenen Tür gewartet und seinen Freund unentwegt beobachtet und da war ihm, wie auch einigen anderen Spielern dieser hübsche leicht gelblich schimmernde Fleck am Hals des Stürmers aufgefallen.

Als seine Kameraden ihn darauf aufmerksam machten wirkte Tai zunächst überrascht, befühlte die ihm gezeigte Stelle und dann schnellte sein Blick zu ihm, Matt, der immer noch an der offenen Tür stand und ihn einfach ansah.

Er war nicht verlegen gewesen und hatte sich auch nicht weggedreht.

Er hatte Tai einfach angesehen und den Kopf leicht geneigt um sein Werk eingehender zu betrachten. Sah wirklich gut aus.

Aber warum er das gemacht hatte, da hatte er wirklich keine Ahnung.

Irgendwie hatten Tai’s Berührungen, auch wenn er diese nur durch das Handtuch gespürt hatte, in ihm irgendetwas dazu gebracht seinen Freund zu sich zu ziehen, ihm einen Kuss und dann eben auch diesen Fleck zu geben.

Sein Gehirn hatte in diesen Momenten anscheinend auf Durchzug geschaltet.

Letztendlich hatte Tai seine Vereinskameraden enttäuscht zurückgelassen, als er für sich behielt von wem er das kleine Präsent erhalten hatte und war dann mit Matt zum Platz gegangen, wobei sie sich mal wieder gekonnt lässig angeschwiegen hatten.

Ihre Kommunikation hatte mal wieder ohne Worte funktioniert.

Es war klar, dass sie darüber später reden würden.

Nach dem Training, nach dem Essen, wahrscheinlich beim Fernsehen oder Hausaufgaben machen. Dann, wenn sie alleine waren.

Leise seufzte Matt und setzte sich auf die Steintreppe hinter ihm, lehnte sich zurück und schloss die Augen.

Irgendwie hatte er noch immer keine Ahnung was er Tai später wegen dem Knutschfleck sagen sollte. Denn ein ‚Tut mir leid, ist halt so passiert’ stellte weder Tai noch ihn selbst wirklich glücklich.

Aber auch ein nettes ‚Du bist eben so verdammt geil, dass ich nicht anders konnte’ würde mit Sicherheit nicht den gewünschten Effekt erzielen.

Wobei... was war denn überhaupt der gewünschte Effekt?

Worauf legte Matt es denn bitte an?

Er war sich einfach nicht sicher genug über seine Gefühle zu Tai um diesen schon von seinen Gedanken zu erzählen, dass er möglicherweise mehr als nur Freundschaft empfand.

Wobei das ‚möglicherweise’ auch wieder falsch war.

Es war so!

Er empfand definitiv mehr als Freundschaft, aber wie viel mehr, dass war doch die Frage.

Vollkommen entnervt und wütend über seine eigenen Unzulänglichkeit in diesem momentan so wichtigen Bereich seines Lebens fuhr er grollend auf – und stieß dabei gegen etwas Hartes.

„Au!“, hörte er eine wohlbekannte Stimme unisono mit sich keuchen.

Wütend schlug er die Augen auf und sah seinen besten Freund, der sich die schmerzende Stirn rieb und ihn merkwürdig anfunkelte.

„Was macht du denn jetzt auf einmal hier?“, fuhr Matt den Fußballer grob an und hielt sich mit beiden Händen den Kopf, in seinen Schläfen pochte es unangenehm und seine Laune besserte sich in keinster Weise.

„Ich hab dich mehrmals gerufen, Idiot, aber du konntest ja nicht hören.“, fauchte Tai und trat einen entschlossenen Schritt auf Matt zu, der zurücktaumelte.

„Idiot? Selber, du Hornochse, pass gefälligst besser auf.“

„Ich? Vielleicht solltest du nicht so abrupt und vor allem mit offenen Augen hochfahren, dass du siehst ob du eventuell einen k.o. schlägst.“

Matt brummte irgendetwas unverständliches, nahm die Hände vom Kopf und nickte dann. Missmutig, verstimmt, am Ende seiner Nerven und noch verwirrter als zuvor stand er nun vor seinem besten Freund, der ihm nun zur Versöhnung die Hand hinhielt.

Versöhnung?!
 

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Der Blondschopf war nicht bester Laune, dass sah Tai sofort, dass spürte er, denn die Luft um Matt schien wie elektrisiert. Aber diese Wirkung hatte sein Freund schon von Geburt an gehabt. Mit seiner Art steckte er einfach alles in Brand.

Bei diesem Gedanken musste er breit grinsen und war doch froh darum, dass Matt seine Hand nun doch ergriff und sie leicht schüttelte.

Versöhnung war angesagt.

Oder nicht?

Auch Matt schien der Gedanke der Versöhnung gekommen zu sein, doch irgendwie wirkte er angespannt und unschlüssig.

Wollte er etwa wegen dieser Kleinigkeit einen Streit vom Zaun brechen, ihn wieder mal ignorieren und die Schule sowie alles andere was mit ihm, Tai, zu tun hatte meiden?

Das konnte er doch nicht machen!

Doch... natürlich konnte Matt das machen, dass hatte er zur Genüge bewiesen.

Wenn er schlecht drauf war, und man dann mit ihm aneinander geriet, auch wenn es nur die klitzekleinste Kleinigkeit war, dann konnte er so auf eingeschnappt und stur machen, dass man wochenlang nicht mehr an ihn herankam und er einen mit Missachtung strafte.

Das hatten sie schon oft gehabt.

Ganz zu Beginn, als sie sich noch nicht sonderlich gut gekannt hatten.

Nur heute, ausgerechnet heute wäre das vom Timing her das mieseste was Matt machen konnte. Also musste Tai das irgendwie verhindern.

„Tut mir leid, Matt, ich wollte dich nicht so anfahren.“, entschuldigte er sich und sah Matt zögernd nicken. Erleichtertes aufatmen von seiner Seite aus.

„Was machen wir heute? Zu dir oder mir?“

„Hm... mein Vater ist mal wieder nicht da. Meinetwegen also zu mir.“

Tai grinste.

„Cool. Leihst du mir ein paar von deinen Sachen?”

„Wie immer... oder?“

Tai nickte, ergriff dann die Hand seines Freundes und schleifte ihn hinter sich her zur Umkleidekabine, wo schon ein recht reger Betrieb herrschte.

Lautes Johlen, derbe Witze oder auch normale Unterhaltungen erfüllten den Raum, ebenso wie nackte oder halbnackte Körper, die hin und her liefen.

Sie kamen aus dem angrenzenden Duschraum, von ihren Spinden oder liefen zwischen den Bankreihen hin und her um irgendetwas zu suchen, etwas zu holen, zu verstauen oder einfach nur um irgendeinen Kameraden auf die Pelle zu rücken.

Bevor Matt noch wirklich protestieren konnte zerrte Tai ihn munter hinter sich her und platzierte ihn auf seinem eigenen Platz, während er unter der Bank nach seiner Sporttasche fischte, die er dann erfolgreich aus der hölzernen Umklammerung befreien konnte.

„Sauberes Spiel, Tai!“

„Danke, du warst auch nicht schlecht.“, rief der Braunhaarige über die Schulter zurück, er sah erst auf als ihn einer seiner Kollegen auf die Schulter tippte und ihn vielsagend angrinste.

„Und Tai? Sag schon, von wem ist der?“

Tai schmunzelte nur.

Ohne jedes erklärende Wort zog er sich das durchgeschwitzte Sporthemd aus, warf es nach seinem Kollegen, der kreischend ein paar Meter davon sprang.

„Sag ich nicht, du Blödmann.“

„Hast wohl Angst, ich könnt’ dir deinen Schatz wegnehmen, was?“

Das Sporthemd flog zu seinem immer noch grinsenden Besitzer zurück, der sich nicht im geringsten um den langsam errötenden Matt kümmerte.

Dem war es nun doch unbehaglich hier.

„Lass ja die Finger bei dir, da steht schon mein Name drauf.“, sagte Tai schließlich und knuffte Matt dabei leicht in die Seite.

Der sah ihn nur vollkommen überrumpelt an.
 

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Der Raum war mit Ausnahme von ihnen vollkommen leer und verlassen.

Die Jungs waren nach und nach verschwunden hatten noch irgendetwas gerufen, ehe sie sich von Tai und ihm verabschiedet hatten und dann einfach gegangen waren.

Am liebsten hätte Matt ihnen nachgerufen, dass sie gefälligst hier zubleiben hätten und was ihnen denn einfiele ihn hier mit Tai zurückzulassen, nachdem dieser braunhaarige Wuschelkopf so einen Gefühlssturm in ihm ausgelöst hatte.

Eine wedelnde Hand erschien vor seinem Gesicht und dann fiel sein leicht starrer Blick auf seinen besten Freund, der sich vor ihm hingekniet hatte und ihn besorgt ansah.

„Yama? Hey, bist du okay?“, fragte Tai, erhielt jedoch keine Antwort. „Erde an Yama, hey!“

Erst jetzt regte sich Matt, blinzelte verwirrt und sah seinen Freund an, der nun erleichtert lächelte und ihm vorsichtig eine Haarsträhne aus dem Gesicht strich.

„Da bist du ja, wieder. Dachte schon du wärst den Schweißmonstern zum Opfer gefallen.“

„Schweißmonstern?“

Matt hob eine Augenbraue und sah den vor ihm knienden Tai prüfend an.

„Oh ja, die fliegen in der Luft rum und klammern sich an dich, würgen dich bis du ohnmächtig wirst.“, gab Tai leidenschaftlich und mit entsprechenden Gestiken zurück, was Matt nur amüsiert kichern ließ.

„Ach sei doch still, du Dummkopf! Zieh dich um!“, befahl er und deutete einen Tritt in den Hintern seines Freundes an, der aufsprang und sich lachend wieder seinen Klamotten zuwandte.

Noch immer war sein Oberkörper unbedeckt und gerade schlüpfte er aus der Sporthose, zog sich schließlich eine frische an und wandte sich dann zu Matt um, der ihn einfach nur anstarrte.

„Na du kleiner Spanner, gefällt dir was du siehst?“, fragte er amüsiert und sah Matt versonnen lächeln und schließlich zustimmend nicken.

„Und wie! Darf ich mal fühlen?“, gab dieser zurück und sie beiden starrten sich einen Moment lang schweigend, grinsend an, ehe sie in lautes Gelächter ausbrachen.

Diese Szene hatten sie schon einmal heute gehabt, nur in anderer Rollenbesetzung.

Matt lehnte sich ein wenig zurück und sah Tai auffordernd an, der ihn zunächst irritiert musterte und nur ganz langsam auf ihn zukam, als er ihn zu sch winkte.

„Du bist heute schon in den Genuss meines göttlichen Körpers gekommen, jetzt bin ich an der Reihe. Schließlich brauche ich klare Verhältnisse in meinem Leben und ich stehe nicht hinter dir zurück, Tai Yagami.“, sagte Matt leise wobei es eher wie ein Schnurren klang und zum Ende hin immer lasziver gehaucht wurde.

Er sah Tai schlucken.

„Göttlich?“, fragte dieser schließlich mit erhobener Augenbraue, trat dennoch folgsam immer näher an seinen Freund heran, der ihn am Handgelenk griff und zu sich herunter und auf seinen Schoß zog.

„Willst du diese offensichtliche Tatsache etwa anzweifeln?“

„Wie käme ich dazu?“, gluckste Tai und schmiegte sich an den Blonden, der grinsend seine Hände an die Hüften des Braunhaarigen legte, der ihn neugierig betrachtete.

Jedes weitere Wort wäre überflüssig gewesen und so zog Matt es vor zu schweigen und das zu tun was er angekündigt hatte. Er würde Tai auf eine Art und Weise berühren, wie er ihn noch nie berührt hatte.

Langsam setzten sich seine Hände in Bewegung, strichen federleicht über Tai’s Seiten, glitten diese hinauf und wieder hinunter, bahnten sich dann ihren Weg über die breite Brust, die sich unregelmäßig hob und senkte und Matt dadurch verriet, dass Tai sich wirklich anstrengen musste um halbwegs vernünftig zu atmen.

Es amüsierte ihn.

Gleiches für Gleiches, sagte er da nur.

Denn genauso hatte er sich vorhin im Stadion auch gefühlt, als er Tai diesen hübschen Fleck verpasst hatte, der ihn wie angestrahlt anfunkelte.

Seine Linke wanderte langsam über die Brust nach oben zum Hals, strich über den Fleck, während seine Rechte weiter nach unten glitt und einschmeichelnd über Tai’s Bauchdecke streichelte.

Matt’s Augen jedoch folgten seiner linken Hand, hefteten sich dann jedoch an Tai’s eindringlichen Blick. Der Braunhaarige hatte die Lider ein wenig geschlossen, atmete noch unkontrollierter als noch wenige Augenblicke zuvor und drückte seine Hüfte leicht nach vorne.

„Y-Yama...“, flüsterte er schließlich leise und Matt lächelte sanft, amüsiert.

Er wusste was Tai ihn fragen wollte.

„Ich setze nur meinen Namen auf mein Eigentum...“

Der Braunhaarige hob eine Hand, legte sie auf die seines Freundes, die sich immer noch an seinem Hals befand, verwob ihre Finger miteinander und führte sie schließlich ein Stück weit nach unten, legte sie über sein Herz.

Matt sah Tai stumm an, spürte den schnellen Herzschlag des anderen und konzentrierte sich ganz und gar auf dieses sanfte Pochen unter seinen Fingerspitzen.

„Was... was ist das, Yama?“

Niemand konnte seinen Namen so unglaublich sanft, lieblich und so erotisch aussprechen wie Tai. Der Fußballer machte ihn mit seiner Stimme und seinem völlig eigenen Spitznamen für ihn fast wahnsinnig.

Niemand durfte ihn so nennen.

Nur Tai.

„Dein Herz.“, antwortete er leise und rang sich zu einem sanften Lächeln durch, obwohl er jetzt am liebsten etwas anderes mit seinen Lippen getan hätte.

Tai stöhnte leise auf als sich Matt’s Hand auf seinem Bauch wieder in Bewegung setzte, nachdem sie zwischenzeitlich einfach nur ruhig geblieben war, und nun damit begann kleine und große Kreise zu zeichnen.

„Y-Yama... du... w...“

Doch auch dieses Mal wurden sie wieder von einer schrillen Mädchenstimme unterbrochen, die nach ihnen rief und dabei langsam näher kam.

Matt knurrte auf.
 

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Sora’s Stimme durchdrang die Nebelschwaden, die sich um seinen Verstand gelegt hatten und er riss erschrocken die Augen auf als er mit plötzlich vollem Bewusstsein registrierte in welcher Situation er sich gerade befand.

Er saß hier auf dem Schoß seines besten Freundes, hielt dessen Hand fest auf seine Brust gedrückt und ließ sich von ihm streicheln.

Himmel!

Augenblicklich ließ er Matt’s Hand los, und stand unbeholfen auf, stolperte dabei über seinen eigenen Füße und landete unsanft auf seinem Hinterteil.

„Tai?“

Die sanfte Stimme des Blonden riss ihn aus seiner Starre.

Und in dessen Augen konnte er nichts mehr von dem vorherigen sehen. Vorher, da hatten Matt’s Augen unnatürlich gefunkelt und er hatte ernst ausgesehen. Aber auch... hm... verführerisch...

„Ich... ich bin okay... wir... Sora wartet...“, stammelte er, rappelte sich auf und streifte sich seine Klamotten über. Matt sah er nur noch aus den Augenwinkeln nicken und aufstehen.

Als sein Freund bei der Tür angekommen war hatte auch Sora sie erreicht.

„Da seid ihr ja, Jungs! Mensch, ich such schon überall nach euch, wollt’ euch doch noch Tschüss sagen.“, fiel sie über den Blonden her, lugte dabei an ihm vorbei in die Umkleidekabine und schüttelte dann den Kopf.

„Mensch, du bist ja immer noch nicht fertig, Tai! Wenn das so ist, dann geh ich allein nach Hause. Wir sehen uns, Jungs, schönen Tag noch!“

„Bye, Sora.“, sagte Matt nur knapp, sah dem langsam verschwindenden Mädchen hinterher, die sich irgendwann noch einmal umdrehte und ihm zuwinkte.

Langsam trat Tai von hinten auf ihn zu und musste sich überwinden an ihm vorbeizugehen.

Seine Gefühle standen noch immer Kopf und alles in ihm drehte sich wie nach einer wilden Achterbahnfahrt.

„Na dann auf, Matt! Ab nach Hause!“, rief er gespielt fröhlich und versuchte somit seine Verlegenheit zu überspielen.

„Du meinst wohl, zu mir nach Hause.“

„Hey, bin ich jetzt nicht mehr erwünscht?“ Tai drehte sich mitten im Lauf zu seinem besten Freund herum, der nur mit den Schultern zuckt, seine Hände in die Taschen seiner Sporthose steckte und ihm einen einfachen Blick zuwarf.

„Was machen wir denn heute noch? Hab keine Lust auf Hausaufgaben, ist mir zu blöd.“, redete Tai munter weiter um sich abzulenken und unangenehme Gedanken zu verdrängen, die sich ihm immer wieder auftaten.

Er wollte jetzt nicht über sich und Matt nachdenken, er wollte verdammt noch mal überhaupt an gar nichts mehr denken. Es verwirrte ihn vielmehr als das es ihm half und... er musste zuerst wissen was Matt von dem hielt was heute alles zwischen ihnen vorgefallen war.

„Also, ich werde als aller erstes duschen und mir frische Klamotten anziehen, dann werde ich

dich unter die Dusche verfrachten und mich daran machen den Kühlschrank zu plündern, ich

schiebe richtigen Kohldampf... und dann... dann ist es mir egal was wir machen.“, klärte Matt ihn auf und zog ihn am Ärmel zu sich, da Tai beinahe gegen ein Straßenschild gelaufen wäre.

„Du solltest dich endlich wieder umdrehen und schauen, wo du hinläufst.“

„Aye, Aye, Sir!“

Der Rest ihres gemeinsamen Weges verlief schweigend und Tai konnte es nicht mehr länger zurückhalten. Seine Gedanken liefen Amok.

Warum hatte Matt ihm heute einen Knutschfleck verpasst?

Und das gerade in der Kabine? Was war das denn gewesen?

Solche Streichelein waren im normalen Freundschaftspaket aber sicher nicht mehr enthalten, das gehörte doch eindeutig zur Deluxe-Edition. Aber... seit wann hatten sie denn bitte eine Deluxe-Edition?

Vorher war doch auch alles auf normaler Basis gelaufen, es hatte nie irgendwelche Abweichungen von der Gebrauchsanweisung ‚Freundschaft’ gegeben und jetzt... jetzt passierten solche Dinge?

Und... jetzt machte er sich hier selbst die große Welle und dabei... dabei schien ihn das doch im Grunde nicht zu stören, er hatte immerhin gestöhnt... gestöhnt!

Als Matt, sein Matt... sein blonder Yama ihn gestreichelt hatte!

Wieso hatte der Kerl ihn überhaupt gestreichelt?

Er hatten seinen Namen auf sein Eigentum schreiben wollen... auf sein Eigentum, auf ihn?!

Und... und...

„Tai!“

Tai blickte erschrocken auf und auf einen genervt dreinblickenden Matt, der in der offenen Wohnungstür stand und eine Hand demonstrativ in die Hüfte gestemmt hatte.

„Wunderbar, Tai ist wieder an Bord. Dann komm jetzt endlich rein.“

„’Tschuldige.“, nuschelte er leise, trat an dem Blonden vorbei in die geräumige Wohnung, die er schon vor langer Zeit zu seinem zweiten zu Hause ernannt hatte.
 

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Das lauwarme Wasser perlte über seinen angespannten Körper, von der Brust bis hinunter zur Hüfte und dann an den langen Beinen entlang, bis es schließlich im leise gurgelnden Abfluss verschwand.

Die Dusche tat ihm gut.

Sie wärmte ihn wieder auf, erfrischte ihn und gab ihm das Gefühl endlich wieder sauber zu sein. Allein dabei zuzusehen wie jemand schwitzte bereitete Matt schon Unbehagen.

In der Hinsicht hatte er eine an der Klatsche, wie Tai jetzt sagen würde.

Leise seufzte Matt auf und drehte das Wasser langsam ab.

Schon wieder Tai.

Dieser verlauste Kerl beherrschte ihn wohl in jeder freien Minute in der Matt sich nicht auf irgendetwas bestimmtes konzentrierte oder in seinem Bett lag und schlief. Furchtbar.

„Matt?“

Und wenn man nicht gerade an ihn dachte, dann schrie er nach einem.

„Ja?“, rief Matt zurück, schlang sich ein Handtuch um die Hüften, öffnete die Badezimmertür, wobei er damit einen Schwall heißen Dampfes entließ, und streckte den Kopf nach draußen um nach seinem Freund zu sehen, der gerade um die Ecke gebogen kam.

„Ich muss mit dir reden. Jetzt! Sofort!“

„Öhm... okay...“, konnte Matt gerade noch murmeln, ehe sein Freund die Türe weit aufriss, ihn ins Bad zurückdrängte und das Holz wieder in seinen Rahmen schlagen ließ.

Dann plumpste er wie ein Sack Kartoffeln auf den geschlossenen Klodeckel.

Innerlich zählte Matt nur langsam bis zehn um sein schnell schlagendes Herz wieder zu beruhigen, dass bei diesem Überfall einen kleinen Aussetzer gemacht hatte.

„Was ist los?“, fragte er schließlich in die entstandene Pause hinein, musterte den Wuschelkopf nachdenklich von oben, ehe er nach einer Bürste griff und damit anfing seine vom Handtuch trocknen leicht zerstrubbelten Haare in Ordnung zu bringen.

„Was los ist?!“, fuhr Tai überraschend auf und drehte Matt mit viel Schwung zu sich herum. „Genau das will ich ja gerade wissen! Was verdammt noch mal ist los mit uns?“

In seinen Augen stand eine leichte... nein, eine schwerwiegende Besorgnis und auf seiner Stirn prangte in Neonlicht gehalten ein riesiges Fragezeichen.

Tai hatte sich offenbar auch mehr Gedanken über sie beide gemacht als gut für ihn gewesen war, dachte Matt mit leicht schief gelegten Kopf.

„Was soll denn mit uns sein?“, fragte er nun, wohlwissend, dass der andere wusste, dass er wusste, was er eigentlich gemeint hatte, beziehungsweise worauf er angespielt hatte.

Denken war eine haarsträubende Angelegenheit...

„Matt, verarsch mich nicht, du weißt genau was ich meine!“

Hatte er das nicht gerade gesagt? Oh... er hatte es nur gedacht, so ein Pech.

Langsam ließ Matt die Schultern hängen, löste sich aus dem Klammergriff seines besten Freundes und wandte sich mit gespielter Gelassenheit wieder seinem Spiegelbild - und damit seinen Haaren - zu.

„Was willst du denn jetzt von mir hören? Glaubst du etwa ich bin auch nur einen Deut intelligenter als du?“

„Ja, eigentlich dachte ich das immer!“, rief Tai frustriert aus, warf die Arme in einer hilflosen Geste in die Luft, stemmte sie dann in die Hüften.

„Normalerweise“, Matt wandte sich mit der Bürste drohend zu ihm um „bin ich das auch. Aber es gibt eben Bereiche im Leben eines Jugendlichen, die nur von einer anderen Macht durchschaut werden können, auch genannt: Erwachsene.“

Tai war sprachlos.

Das konnte er an seiner in sich zusammengesunkener Gestalt und der offenen Kinnlade nur zu deutlich erkennen. Er schmunzelte.

„Erwachsene...?“, krächzte der braunhaarige Wuschelkopf und ließ sich wieder auf den Klodeckel plumpsen.

„Wer denn sonst?“, gab Matt ungerührt zurück, zuckte nur die Schultern. „Immerhin sind sie diejenigen die uns Kinder gezeugt haben. Die müssen in ihrer langjährigen Existenz also auch einmal so ein Chaos durchgemacht haben wie wir. Und wenn sie das überlebt haben, dann gibt es auch irgendein Geheimrezept dagegen.“

„Gegen... was?“

„Gegen das Chaos, Tai, das Chaos! Verstehst du eigentlich wovon ich gerade rede?!“

Tai machte den Mund auf, doch eine ihm erneut drohende Haarbürste schnitt ihm das noch unausgesprochene Wort bereist wieder ab.

„Sei ehrlich!“, knurrte Matt, funkelte ihn von oben herab an.

„Ehrlich gesagt, habe ich nicht das Geringste verstanden.“

Nun war es an Matt die Schultern hängen zu lassen.

Nachdenklich fuhr er sich mit der Bürste durch die Haare, ließ sie dann sinken und verstaute sie in einer Schublade. Dann öffnete er die Badezimmertüre und trat hinaus in den kalten Flur, machte eine Bewegung nach rechts und verschwand in seinem Zimmer, in welches ihm sein Freund nur wenige Augenblicke später folgte.
 

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„Matt?“

Tai warf sich mit allerletzter Kraft auf das große und angenehm weiche Bett des Blondhaarigen, wandte ihm das Gesicht zu und beobachtete ihn wie er sich in seinem Schrank versenkte und mit unverständlichen Lauten nach der passenden Kleidung suchte.

„Hm?“, kam es nach einiger Zeit zurück und Tai seufzte.

„Mal ehrlich, was glaubst du, was das ist?“

„Was was ist?“

Langsam tauchte der Blonde wieder auf, warf ihm einen schnellen Blick zu, ehe er die Türen des Schrankes schloss und das Handtuch langsam zu entknoten begann.

„Na, das zwischen uns. Du weißt was ich meine, oder?“

„Ich denke schon.“

Tai sah bei dem leisen Tonfall auf und hielt den Atem an.

Matt stand ein wenig seitlich zu ihm und ließ gerade das Handtuch aus seinen Fingern gleiten. Für einen verdammt langen Moment setzte sein Herz aus und ihm klappte der Mund auf, sosehr überwältigte ihn dieser Anblick. Matt sah wirklich wie ein kleiner Halbgott aus.

Sein Teint war nicht mehr so blass wie früher, sondern hatte nun eine angenehme Bronzefärbung. Die Beine, schon immer unheimlich lang, wirkten nun durch das Training ein wenig sehniger und kräftiger, sie betonten seinen flachen Bauch und den keinen Sixpack den er hatte. Woher auch immer.

Es war der reinste Wahnsinn und am liebsten wäre er jetzt aufgesprungen und hätte diesen unglaublichen Körper an seinen gezogen. Er wollte wissen wie er sich anfühlte.

Wie es sich anfühlte Matt in den Arm zu nehmen und mit seinen Fingern jeden freien Zentimeter seiner Haut zu erkunden.

Bei diesem Gedanken musste er schwer schlucken.

Erschrocken zuckte er zurück, als eine warme Hand sich auf seine Wange legte und sich das Gesicht seines Freundes vor ihn schob. Er hatte wieder dieses leicht anzüglich wirkende Lächeln aufgesetzt.

„Na du kleiner Spanner, gefällt dir was du siehst?“

Langsam schob Matt ihn nach hinten, bis er mit dem Rücken an die Wand stieß, kam ihm dabei jeden Meter hinterhergekrabbelt und ließ ihn keine Sekunde aus den Augen.

Er hatte sich bisher nur eine Boxershorts angezogen, sonst nichts.

„Ich weiß was du meinst, Tai.“, sagte er dann leise und Tai sah zu ihm auf. „Keine Ahnung was das ist, ehrlich, aber was ich weiß ist, dass ich nichts daran verändern will.

Das Gefühl ist schön, einfach überwältigend schön, genau wie du.“

Sein Herz machte einen Sprung, seine Brust schmerzte und seine Hände streckten sich wie von selbst nach seinem besten Freund aus, der langsam immer näher kam, bis ihre Körper nur noch wenige Zentimeter voneinander entfernt waren.

„Yama, ich... darf ich dich anfassen?“

Tai spürte wie ihm heiß wurde.

Im Gesicht, im ganzen Körper, er schien zu verbrennen.

Aber es war nicht schlimm. Nicht wie ein qualvolles und schnelles verbrennen, sondern wie ein angenehmes, langsames und einschmeichelndes... er fand kein Wort dafür.

Es war einfach nur unbeschreiblich schön und er spürte ganz deutlich sein Verlangen nach dem Körper seines besten Freundes.

Und er war glücklich als er dessen Antwort vernahm, die leise in sein Ohr gehaucht wurde.

„Ja. Bitte, tu das.“
 

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Nun herrschte vollkommene Leere in Matt’s Kopf.

Da war kein überflüssiger Gedanke mehr an das wieso und warum.

Da waren einfach nur noch die Hände seines besten Freundes und all die Empfindungen, die dieser in ihm auslöste, ohne dass sie beide wussten, warum das so war.

Dennoch wussten sie beide, dass es so war und sie fühlten sich gut dabei.

Zaghaft hatten sich Tai’s Hände auf Matt’s Schultern gelegt, waren von dort über dessen Arme geschlichen, und hatten jeden allerkleinsten Millimeter für sich entdeckt und erobert, ehe sie schließlich auf seinen Bauch gewandert waren.

Dort zogen sie kleine und große Kreise, malten ein nur ihnen bekanntes Muster auf seine Haut, hinterließen so eine brennende Spur, die ihn versenkte.

Matt atmete schwer, seine Augen folgten den unablässigen Bewegungen seines Freundes, der sehr fasziniert von diesem eigens inszenierten Schauspiel war.

Anscheinend fand er gefallen daran ihn, Matt, leiden zu sehen.

Langsam hob der Blonde einen Arm, legte ihn um seinen überrascht wirkenden Freund, zog ihn zu sich und hob dessen Kinn mit seinen Fingern zu sich an, sah ihm dabei tief in die Augen und spürte in sich ein seltsames ziehen, ein Verlangen danach noch intensiver mit Tai auf Tuchfühlung zu gehen.

Er beugte sich vor, bemerkte, dass auch Tai sich ihm ein klein wenig entgegen streckte und musste schmunzeln. Sie waren nur noch wenige Millimeter voneinander entfernt, als sie zum dritten Mal an diesem Tag eine schrille Mädchenstimme auseinander riss.

Aber diesmal war es nicht Sora.
 

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Auch wenn er sie über alles liebte, jetzt, in diesem Moment, hätte er seine kleine Schwester am liebsten erwürgt, nur damit sie aufhörte nach ihm zu rufen.

Doch bereits zum dritten Mal ertönte ihre liebreizende Stimme, die seinen Namen rief und ihnen immer näher kam. Verflucht.

Er sah Matt an, der ebenso darüber verstimmt zu sein schien, wie er selbst, und zog ihn dann in eine feste Umarmung. Wenigstens noch einmal wollte er dessen Nähe spüren.

„Tut mir leid.“, murmelte er, presste seine Lippen kurz gegen Matt’s Schläfe und krabbelte dann an ihm vorbei aus dem Bett des Blonden, öffnete die Zimmertüre und streckte den Kopf raus.

„Kari?“

Das braunhaarige Mädchen reagierte sofort.

„Tai!“, rief sie noch einmal, kam auf ihn zugelaufen und baute sich dann drohend vor ihm auf. Nun ja, so drohend, wie es ein kleines Mädchen eben gerade vermochte.

„Tai, du Blödmann! Du hast mir versprochen nach dem Training nach Hause zu kommen und mir bei den Hausaufgaben zu helfen! Jetzt ist es schon so spät!“

„Es tut mir leid, Kari, ich hab es vergessen.“, entschuldige sich Tai hastig und hätte sich am liebsten selber eine runtergehauen für seine Schusseligkeit.

Aber das übernahm ein anderer für ihn.

Matt.

Der Blondschopf hatte ihm nicht gerade sanft einen Klaps auf den Hinterkopf gegeben und funkelte ihn nun amüsiert an, während er auf seine lässige Art im Türrahmen gelehnt stand. Wenigstens hatte er sich jetzt vollständig angezogen.

„Mach das du wegkommst.“, grinste er, zog Tai aber zu sich, anstatt ihn von sich zu stoßen. „Das nächste Mal...“, raunte er ihm dann ins Ohr und Tai merkte wie ihm wieder angenehm heiß wurde. Er nickte mechanisch, strich einmal verlangend über Matt’s Shirt, ehe er sich zu Kari umwandte und deren ausgestreckte Hand ergriff.

„Dann komm, Kari. Wir beeilen uns, dann klappt das schon.“

Kari nickte ihm zu, winkte Matt zum Abschied und folgte ihrem großen Bruder dann, der sie mit sich zur Tür zog. Doch kurz davor machte er noch einmal halt und wandte sich zu seinem besten Freund um, der immer noch im Türrahmen seines Zimmers gelehnt stand und ihn nun fragend ansah.

„Weißt du, Matt, ich glaube wir sind keine besten Freunde mehr. Wir sind irgendwie mehr.“, sagte er leise, sah Matt an, der zunächst verwirrt war, aber dann verstehend nickte

„Ja. Und wie viel mehr, dass finden wir heraus. Zusammen.“

Tai nickte, wandte sich dann um und verließ mit seiner kleinen Schwester an der Hand die Wohnung seines nun nicht mehr besten Freundes.

Zusammen...

Ja, zusammen mit Matt gelang ihm immer alles und er wusste genau, dass kein Hindernis sie auseinander bringen konnte. Sie waren einfach ein Herz und eine Seele, ein unschlagbares Team, das einfach zusammengehörte.

Und Tai wusste, dass auch Matt so empfand.

Ihre Blicke sprachen eben Bände.



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Kommentare zu diesem Kapitel (17)
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Von:  Neville
2009-09-22T07:07:08+00:00 22.09.2009 09:07
Das ist echt ein wunderschöner OS!!
Ich hab noch nie so einen tollen von Digimon gelesen.
Wirklich.
Dein Stil und die Story waren so berauschend süß... Ich konnte mich vom quietschen gar nicht mehr richtig erholen, da kam schon die nächste tolle Aktion!
Ein ganz großes Kompliment an deine Schreibkunst!
Ich bin ein großer Fan von deinem Stil geworden!

Schreib weiter so schöne Geschichten :)
LG Neville
Von:  Yu_B_Su
2009-02-22T18:24:30+00:00 22.02.2009 19:24
Keine besten Freunde mehr ... das klang am Anfang nach Mord und Totschlag und viiiiiiile negativer Energie - krass, dass du den Satz anders aufgefasst hast. Überaschung!

Die Beschreibung des Laufens am Anfang fand ich klasse, auch wenn es da, wie in der ganzen Story, mit den Zeitformen nicht immer perfekt geklappt hat ... Interessant fand ich die Fragestellung, ob Sprinten nur den Gedanken verkörper, ohne Ziel vor etwas wegzulaufen oder immer auf seiner Bahn zu bleiben und sein Ziel nie aus den Augen zu verlieren... ich dachte eher ersteres... naja.. eben ein interessanter Gedanke! Es sind zwar einige wenige RGs drin, auch das ein oder andere Komma fehlt, aber dein Erzählstil gefällt mir echt gut. Dadruch, dass du immer auf das im vorherigen Satz gesagte Bezug nimmst, wird alles ruhig, entspannt, gleichzeitig intensiv... die Abätze tun ihr Übriges. Bei Tai's Arm muss das Apostroph weg. Cool fand ich auch den leichten Humor, der sich durch die ganze Story zieht, wie das mit dem schneller Sprinten, damit man nicht zu spät kommt. Dass du den Perspektivwechsel ohne großes Trarah vollzogen hast, war zwar verwirrend, aber auch gut. Nur hätte mich interessiert, wo die Berührungspunkte zwischen den beiden sind, da fehlt dem ganzen etwas Tiefe, die wiederum eine guter ausgleich zu den erotischen Stellen gewesen wären. Obwohl du den ja durch die ständigen Unterbrechungen schon unterbrichst, was gut ist, genauso wie die Tatsache, dass es mal nicht Küssen - sie küssen sich überhaupt nicht, interessant! - Berühren, Stöhnen, Fertig ist, sondern die Berührungen selbst in den Fokus gerückt werden. Und das Verlangen Tais mit den feuchten Träumen und nicht mit den Küssen war lustig. Wie du die Spannung mit der Frage Was machst du da - leider nur kurzzeitig - unterbrichst, war cool. Der gelbe Knutschfleck war unlogisch, weil ein blauer Fleck erst nach ein paar Tagen gelb wird, so dachte ich immer. Es hat mich auch gewundert, dass Matt einfach so mit in die Umkleide darf, das ist schon ein bisschen verdächtig :-D Die Wiederholung der Fragen/Situation fand ich auch klasse. Allerdings hatte ich bei dieser Szene ähnlich wie am Ende Probleme damit, wer gerade steht, kniet etc. bzw. ob sie noch an der Wand oder schon im Bett sind... könnte an der Intensitiät der Szenen liegen, dass man abgelenkt wird oder... wer weis.

Interessant war auch, dass Matt erstaunlicherweise immer die Kontrolle hat... und dass es nur um einen Tag geht... hat das was mit irgendeienr aufgabe zuz tun?

Das zentrale Thema ist zwar klischeehaft, aber interessant aufbereitet.

Alles in allem fand ich es gut: die Gefühle der beiden waren gut geschildert, es fehlt ein bisschen die Tiefe, der Schreibstil ist toll, wenig RGs, scheen!
Von:  Wulf_Inside
2008-12-22T20:16:42+00:00 22.12.2008 21:16
OMG wie toll *.*

ich mein ich lese nicht sooo oft FFs, denn es kommt immer aufs gleiche raus und viele haben kein gutes Konzept, keine Ideen oder sind total OOC

Aber deine FF ist echt ein wahnsinn. Die beiden sind so IC und ich finde dieses Satz:"Gefällt dir was du siehst, kleiner Spanner?" so gut!
Weiters hat mir auch sehr gutgefallen, daß du dir Zeit lässt beim zusammen führen der beiden bzw. du beschriebst sehr gut. Ich besitze Fantasie und bei dir kann ich mir alles vorstellen. Als die beiden bei sich waren ich war wie gebannt und habe selbst bemerkt wie ich immer näher zum Bildschirm hin bin als es ernster wurde. Du kannst wirklich gut Spannung erzeugen. Ich muss sagen diese Story ist echt gut gelungen!!!!
Mein Kompliment !!!!
Von:  Memphis
2008-12-17T22:16:18+00:00 17.12.2008 23:16
Taito! *_*
Der Grund, warum ich überhaupt zu Shonen Ai gekommen bin. -lacht- Auch wenn ich mich selbst nie an eine ran gewagt habe.

Ich muss sagen, eine sehr schöne Taito, die ich mit viel Vergnügen gelesen habe.

Großes Lob von meiner Seite.

mfg
Memphis
Von: abgemeldet
2008-12-17T01:19:04+00:00 17.12.2008 02:19
Wow eine wirklich tolle ff! Schon allein bei den netten Szenen ist mir das kribbeln gekommen! Sehr gut beschriebene Momente und was ich total geil fand war der kleine Insider zwischen den Beiden "Na du kleiner Spanner, gefällt dir was du siehst" "Klar doch, darf ich mal fühlen?" Hab mich innerlich weggekekst!
Weiters die Stelle mit dem Freundschaftspaket und der Deluxe-Edition *lach* einfach geil, wie du auf diese Vergleiche kommst! Und dann war da noch die Bezeichnung für Erwachsene von Matt, ich dacht ich sterb, köstlich wirklich!

Hm ansonsten haben mir die Szenen zwischen den beiden sehr gut gefallen, wunderbar beschrieben und nicht auf hurtig, hurtig damits zu was kommt, sondern genießerisch geschrieben, ohne Eile, sodass man es wunderbar nachvollziehen kann ^^echt toll!

Aber was mich ein klein wenig stutzig gemacht hat, war, als Kari plötzlich in Matts Wohnung tritt, ich mein es ist doch Matts tolles Riesenbett gewesen, nicht? Und dann kommt die Kleine und stört se?

Aber nochmal zusammengefasst gefällt mir deine ff verdammt gut ^^ ich hoffe ich habe ein brauchbares Statement abgegeben, ich selbst bin eher Fanart-Zeichner und Kritiker bzw. widme mich den Doujinshi!

Danke für die tolle Story, ist sicher auch nicht einfach, sich hinzuhocken und ein Konzept zu entwickeln bzw. eine Story wirklich zuende zuführen ^^
Von: abgemeldet
2008-09-22T17:28:32+00:00 22.09.2008 19:28
Schweigen wegen absolutem geplättet sein

Schweigen...

nein es gibt keine Wort in meinem Kopf

außer ein Superlativ zu geil?

nawa
Von: abgemeldet
2008-08-26T20:22:11+00:00 26.08.2008 22:22
super story...mehr gibt es nicht zu sagen.
Von:  MuckSpuck
2008-08-05T13:40:02+00:00 05.08.2008 15:40
ich bin verliebt - in diese ff... die beste taito-challenge ff, die ich bisher las :)
Von:  Sery_SK
2007-11-01T12:56:15+00:00 01.11.2007 13:56
Aw~ hat mir die FF grad gefallen *________*
eine richtig schöne, vollkommen in sich abgerundete, kleine Taito-FF.. oder teilweise Yamachi? xD Irgendwie von beidem etwas, so mag ich es ^^~

Erstmal möchte ich deinen Schreibstil hoch loben! Besonders die Einleitung in die Story hat mir wunderbar gefallen. Du weißt dich auszudrücken und eine schöne, einfühlsame Stimmung auf zu bauen. Richtig klasse <3
Dann sind mir noch die kleinen aber feinen Unterschiede aufgefallen. Wenn du Yamato centric geschrieben hast, hast du dich immer noch ein bisschen anders ausgedrückt, als bei den Taichi centric abständen. Ich weiß nicht, ob es beabsichtigt war oder nicht, aber das hat mir richtig gut gefallen!

Die Story an sich war ja auch mal Zucker pur XD Diese kurzen knisternden Momente, einfach toll <3 Und du bist nicht in dieses 'Ich entdecke plötzlich, das ich doch mehr Gefühle für den anderen hab'-Klischee gefallen XD Ich fands toll, dass sie beide für sich schon wussten, das da lange mehr war. Aber sie eben nicht wussten wie viel mehr ^^~
Und das Ende war dann noch der krönende Abschluss.. einfach dieser typische Taichi-Satz.. gwad~ ich liebe dein Ende <3

alles in allem wirklich eine fabelhafte Story, ehrlich gesagt für mich meine private nummer eins ^^~

lg
Sery
Von: abgemeldet
2007-10-08T20:58:28+00:00 08.10.2007 22:58
"Wir sind Irgendwie mehr!"
Dieser Satz ist so niedlich (jedoch nicht kidschig), dass er nur von Tai kommen kann.
Ich konnte mir wirklich blidlich vorstellen, wie sich Tai im gehen nochmal rumdreht und Matt leicht lächelnd da steht...
ach klasse!
Der Anfang hat mir sehr, sehr gut gefallen.
Lg^^b


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