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Jounetsu

von

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Irrsinn

POV –Hizumi-

Ich verstand es einfach nicht. Wie konnte Karyu mir sagen, dass er mich liebte? Hatte ich ihn denn nicht verletzt? Müsste er mich nicht hassen? Er weinte, als er mir diese kleinen drei Worte sagte. Ich hatte mir immer gewünscht, sie von ihm zu hören, an mich gerichtet. Doch so? Nein! Es konnte einfach nicht sein Ernst sein, vielleicht stand er unter Schock. Hatte ich ihm also noch mehr zugesetzt, als ich dachte? Hatte ich sein Herz so zerrissen, dass es sich nur heilen konnte, in dem er sich einredete mich zu lieben? Machte es ihm dieses schreckliche Erlebnis erträglicher? Oder wollte er mich einfach mit diesen Worten verletzen…?
 

„Karyu, dass ist nicht wahr!“, langsam versuchte ich mich von ihm zu lösen. Ich ertrug es nicht mehr seine Nähe zu misbrauchen. Sein Körper suchte bei dem Halt, der ihm alles genommen hatte. Das war doch nicht richtig. Ich konnte ihm doch keine Kraft geben, wo ich es immerhin war, der ihn so seelisch verstümmelt hatte. Immer stärker klammerte er sich an mich und sein flehender Blick verwirrte mich zunehmend. Einerseits wollte ich ihn für immer halten… doch tief in mir spürte ich, dass es so falsch war. Ich konnte Karyu nicht noch weiter verletzen, diese Umstände seines Schocks einfach ausnutzen und ihm eine heile Welt vorspielen. Das hatte er noch weniger verdient, als ich ihn. Seine Worte schwirrten regelrecht durch meinen Kopf und ich fühlte mich so leer. Ich nahm alles durch eine imaginäre Wand war. Meine Gedanken, seine Worte, einfach alles um uns herum war so gedämpft. Als würde ich mich ganz weit in meinen Körper zurück ziehen und mich vor äußeren Einflüssen verschließen wollen. Warum wollte er nicht, dass ich ihn verlasse? Warum war ich ihm noch so wichtig? Automatisch liefen die heißen Tränen meine Wangen hinab.
 

„Aber ich habe, dass nicht verdient… nicht nachdem ich…“, fast nur ein Flüstern.

Beinahe moralisch erstickt an meinem eigenen Worten, sah ich zu Karyu. Karyus weiche Lippen berührten meine, vom Weinen gerötete Haut. Sie waren so unglaublich zart und liebevoll. Ich hatte Karyu vergewaltigt, ihn seelisch und sowohl körperlich verletzt. Wie konnte er nur solche Dinge mit mir tun, ohne innerlich daran noch mehr zu zerbrechen, wenn da überhaupt noch etwas war, was ich nicht schon zerbrochen hatte. Mit jedem meiner Stöße, muss ich ihm doch tausende Nadeln in sein Herz gestochen haben, sein Herz lag so hilflos in meiner Hand und ich? Ich drückte zu, brachte es zum bersten und ließ es in Stücke zurück. So jemanden, wie mich kann er nicht lieben! So jemanden kann niemand lieben! Sagte er mir diese Worte nur, weil er wusste, dass ich sie hören wollte, um mir danach zu sagen es sei alles gelogen? Wollte er mich so bestrafen?
 

„Ich… Karyu? Warum sagst du so etwas? Willst du dich so an mir rächen?

Mir Liebe vorspielen und mich dann fallen lassen?“, Hatte ich es nicht auch so verdient?
 

Hatte Karyu nicht alles Recht der Welt mich zu demütigen und mein Herz ebenfalls zu zerstückeln? Warum aber weinte er? Hatte er noch Schmerzen… wegen mir? Er weinte bestimmt nicht wegen mir… jedenfalls nicht um meine Person, sondern wegen meiner Taten. Starr stand ich vor Karyu und seinen Griff nahm ich schon gar nicht mehr wahr.
 

„Ist es das was du willst…? Etwas anderes hab ich auch nicht verdient!“, ich hatte ihn durch schaut.
 

Doch hätte ich nicht einfach so tun sollen, als hätte ich nichts bemerkt? Ich hatte ihm seine Rache genommen. Noch nicht einmal, das konnte ich richtig machen. Er hätte mich benutzen müssen und dann mein Herz aufspießen, indem er mich sprichwörtlich fallen ließ, wie eine heiße Kartoffel, mir mein Herz bei lebendigen Leibe herausreißen und es noch vor meinem zuckenden Körper verspeisen.
 

„Du brauchst mich nicht zu belügen Karyu… wie kann man jemanden wie mich auch lieben?“, ich verstand alles.
 

Ja! Ich hätte alle Qual verdient, die er mir nur hätte bereiten können. Ich war mir ganz sicher, dass diese Unsicherheit, natürlich gespielt war und zu seinem Plan gehörte. Oder er sich einfach ertappt fühlte. Er brauchte mich doch nicht mehr zu belügen. „
 

Karyu! Los sag schon die Wahrheit!“, seine stockenden Antworten und sein Zurückweichen, bestätigten meine Überlegungen.

„Ich verstehe schon… lüg mich ruhig an… schlag mich, wenn du willst… ich hab es verdient, für das,

was ich dir angetan habe, gibt es keine angemessene Strafe…“, ich hatte diesen makellosen, schönen Körper verunreinigt

und das einzige woran ich denken konnte war, was er mir wohl antun würde.
 

Ich schämte mich noch mehr dafür, dass ich nicht ein einziges Mal daran dachte, wie ich helfen könnte, wie ich alles wieder gut machen konnte. Nein, ich dachte nur an eine Strafe für mich, um mein verschandeltes Gewissen zu beruhigen. War ich schon soweit gesunken? Gab es keine Grenze nach unten mehr für mich? Oder gab es eine und ich lag weit darunter? Ich musste meinen Blick abwenden. Die salzigen Tränen brannten so arg und wollten drangvoll heraus. Gestern war noch alles gut… Als ich meinen Blick wieder auf Karyu richtete, sah ich wie verzweifelt er war.
 

„Hizumi…

Das…Nein…“
 

Diese Ehrlichkeit, irgendwo lag sie dennoch in seinen Worten. Seine Augen weiteten sich und im Bruchteil einer Sekunde schien er wieder in sich zusammen zu sacken. Er holte keine Luft, drohte zu ersticken. Gott verdammt! Was spielte sich hier gerade ab?
 

„Karyu hol Luft! Atme!“, ich presste seinen Körper an mich.

„Karyu!“, ich schrie voller Panik.
 

POV –Karyu-

Das alles war viel zu viel für mich. Ich ertrug diesen unbeteiligten Blick nicht. Doch glitzerten dort Tränen in seinen Augen? Meine Kehle war so trocken und rau. Sie malträtierte mich, bis ganz tief runter zog sich dieser stechende Schmerz und legte sich auf, meinem nur noch langsam schlagendem Herz nieder. Ich wusste, dass ich aufgehört hatte zu atmen, auch Hizumis Schreie brachten mich nicht dazu Luft in meine Lungen zu lassen. Ich wollte sterben, hatte ich doch nichts mehr, das mich hier hielt. Vielleicht die Band? Doch konnten wir noch weiter als Band existieren, mit uns beiden, als die kaputte Hälfte von D’espairs Ray. Wollte ich ihnen, Zero und Tsukasa, das antun und sogar Hizumi? Keine Luft mehr, ich will sie nicht, denn Sauerstoff bedeutet Leben und dieses Leben bedeutet Schmerz. Keine Schmerzen mehr… Bitte!
 

Hizumis Körper presste sich so klammernd an mich. Wollte er nicht, dass ich sterbe? Er liebte mich ja… aber er dachte, doch ich wäre zu solch scheußlichen Taten fähig. Feuchte Tränen vielen auf meine trockenen Lippen, bevor sie von leichtem Druck geöffnet wurden. Engelgleiche Lippen zwangen meine entzwei und im gleichen Moment spürte ich den rettenden Sauerstoff, wie er in meine Luftröhre gepresst wurde. Soll ich leben? Für dich? Du willst mich nicht gehen lassen. Der Druck auf meiner Brust, im Sekundentakt versuchte er mich wieder zu beleben, doch lebte ich nicht noch? Wiederbeleben? War ich denn tot? Nur einmal kräftig einatmen und ich wäre gerettet, oder? Sollte ich mich an mein Leben klammern? Hizumi zu liebe? Würde er sich die Schuld an meinem Tod geben?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Seme-Aoi-chan
2008-05-18T16:43:30+00:00 18.05.2008 18:43
jaaaa, er soll leben
verzweifelt desu*
lass ihn leben *anfeuer*
bittee onegai...alles wird gut.
mann wie soll ich da schlafen können? immer an den spannendsten stellen, kein wunder das ich schlecht schlafe!
*aufreg* *anklagend anschau*
das ist geil
Von: abgemeldet
2008-05-18T00:11:21+00:00 18.05.2008 02:11
man kann sich nicht umbringen indem man die luft anhält>_<


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