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Schicksal II

von

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Sinneswandel

„Hör auf, mich deswegen anzumeckern. Du hast gesehen, dass er keine Mundfesseln mehr hatte, du hättest ihn niederschlagen sollen, dann wäre das nicht passiert“, warf Marik ein.

„Ohne mich, wäre der Kerl schon lange weg und hätte euch in die Jagdgründe befördert, also halt den Mund und lass diesen Unsinn.“

Kaiba reagierte nicht auf die Vorwürfe, die ihm gemacht wurden. Er hatte auch keine Zeit gehabt, überhaupt noch daran zu denken, es gab viel wichtigere Sachen, um die er sich nun kümmern musste.

„Von mir aus, kannst du wie bestellt und nicht abgeholt, weiter warten, aber ich gehe nach oben, immerhin läuft der Kerl da frei herum“, meinte Seto. Er machte sich im Anschluss schnell auf den Weg nach oben. Sie konnten sich nicht sicher sein, wo Lee gerade war und was er ausheckte.

„Kisara? Jane?“, rief Kaiba und sah sich oben um.

Nun kam Jane wieder aus dem Zimmer. Sie war wütend gewesen und sah Kaiba an. „Kaiba, verdammt, ich sagte dir doch, wir hatten eine lange Nacht hinter uns und Marik sagte doch, ich solle mich hinlegen, warum gröllst du dann hier rum?“, fragte sie nach. Man konnte sehen, dass sie übermüdet war und deswegen auch gar nicht gut drauf.

„Ist Lee hier vorbei gekommen?“, wollte Marik wissen.

„Lee? Nein, warum sollte er auch? Er ist unten gefesselt und kommt sicherlich nicht so schnell hier raus“, meinte das Mädchen.

„Eben nicht“, seufzte Marik nun. „Ishizu hat uns ein wenig überrumpelt. Sie war wohl nach unten gegangen und befreite ihn. Darauf hin konnte er entkommen. Es wäre möglich, dass er sich nun noch irgendwo hier in dem Haus befindet“, erklärte Marik weiter.

„Was? Dieser Psychopath ist hier drin?“, ihre Augen weiteten sich und dann kam auch schon Kisara aus dem Zimmer.

„Was ist denn los?“, sie wirkte leicht verschlafen und ging zu Seto, welchem sie einen Kuss gab. Sie fing an ihn zu umarmen und lehnte sich an ihn.

„Es ist nichts. Geh dich wieder hinlegen“, sprach Seto und brachte Kisara schließlich wieder in das Zimmer, wo er sie hinlegte. „Wir kümmern uns schon um alles weitere“, fügte er hinzu und verließ, nachdem sie wieder einschlief, das Zimmer.
 

„Du belügst deine Freundin?“, fragte Marik und zog die Augenbraue nach oben.

„Was Anderes bleibt mir ja nicht übrig. Oder findest du es lustig, wenn sie erfährt, dass Lee irgendwo hier sein Unwesen treibt?“, wollte er wissen.

„Nicht gerade, trotzdem ist eine Lüge eine Lüge“, warf er ein. „Ach ja, wir haben uns hier umgesehen. Lee ist nicht hier und er hat sich meinen Wagen 'ausgeliehen'“, seufzte Marik.

„Das ist ja nett von ihm gewesen. Wir werden wohl die halbe Stadt absuchen müssen, wie es scheint“, entgegnete Seto leicht wütend. Es waren wirklich tolle Aussichten gewesen, die sie hatten, aber sie hatten wohl keine andere Wahl gehabt, wenn sie Lee aufhalten wollten.
 

Nach Hause konnte Lee nun nicht mehr, weswegen er sich entschied, ein leeres Lagerhaus als Versteck vorzuziehen. Es klappte auch gut, auf seinem Weg fand er den perfekten Ort.

„Fürs erste werden wir hier bleiben“, sprach er und wandt seinen Blick auf Ishizu. Wie ein Hund war sie ihm gefolgt, was er wirklich gut fand.

„Ja“, nickte diese und trat im Anschluss mit ihm ein. Das Gebäude war leer und somit auch der beste Ort gewesen, um neue Kräfte zu sammeln.

„Ich muss mich wirklich für deine Hilfe bedanken“, grinste Lee.

„Du wurdest übelst zugerichtet, ich konnte einfach nicht weiter zu lassen, dass sie dir noch mehr an tun würden“, rechtfertigte sich die Schwarzhaarige. Immer noch dachte sie, sie würde eigenständig Denken und auch so handeln, dass sie unter Lees Bann stand, hatte sie nicht gemerkt gehabt.

„Das weiß ich“, nickte Lee. „Dein Bruder hat sich zusammen mit seinen Freunden der Dunkelheit verschrieben, aber es gibt noch Hoffnung für alle. Sie müssen zu den Schatten kommen, nur so können sie gerettet werden.“

„Nur so können sie gerettet werden“, stimmte Ishizu wiederholend zu.

„Genau und du hilfst mir doch sicher, damit ich sie retten kann, oder?“, fragte Lee nach.

„Aber natürlich. Ich werde dir helfen“, nickte sie. Je länger sie ihm zu hörte, desto glasiger wurden ihre Augen. Ihr eigener Wille und die Macht eigene Entscheidungen zu treffen, verschwanden nun.

„Sehr gut“, grinste er und setzte sich auf den Boden. „Komm, setz dich auch und nimm meine Hände“, befahl er ihr.

Durch den ganzen Kampf war er noch geschwächt gewesen, aber er brauchte das Buch seines Vaters. Nur so und über Ishizu als Medium konnte er dieses hier her holen.

Nachdem die Schwarzhaarige seine Hand nahm, schloss sie die Augen, sie ließ ihn machen und schien ihm gänzlich zu Vertrauen.

„Nun konzentrier dich und denk die ganze Zeit über nur an mich“, sagte Lee. Auch er schloss die Augen und fing an zu murmeln.

Binnen weniger Sekunden hatte er das Buch seines Vaters vor seinen Füßen liegen gehabt. Es lief alles nach Plan und er blickte sich die einzelnen Seiten an. Es waren so viele Notizen gewesen und noch so viel zu tun, alles musste nun gut durchdacht werden, ehe sie irgendwas tun würden.
 

„Was werden wir nun machen?“, fragte sie nach.

„Erst einmal warten wir ab. Dein Bruder wird dich sicherlich suchen, damit er sie dich auf ihre Seite ziehen können, aber du musst standhaft bleiben. Du darfst nicht zu lassen, dass sie sich zu ihnen ziehen werden“, sprach Lee. „Wir warten bis morgen, dann müsste ich auch wieder zu Kräften gekommen sein und dann werden wir versuchen sie in die Schatten zu befördern, damit haben wir gute Chancen, sie von der Dunkelheit zu befreien“, sprach er. Er wusste, auch wenn er sich diesen Tag über ausruhen würde, auch die Anderen würden es tun, aber trotzdem war er sich sicher gewesen, dass diese noch den Rest des Tages suchen würden. Erschöpft würden sie aufgeben und genau dann wollte er zuschlagen. Somit hatte er gute Chancen gehabt, sie in die Schatten zu befördern und den letzten Willen seines Vaters durch zu führen.

Lee grinste und sah seine neue Komplizin an. „Es wird bald wieder alles gut“, fügte er hinzu.

„Ich weiß, wir werden sie alle retten. Ich wollte das eigentlich nicht wieder machen, aber du hast mich überzeugt, dass ich es tun muss. Für meinen Bruder“, nickte Ishizu. Sie ließ sich dann auf den Boden fallen und schloss die Augen. Heute würden sie nichts mehr machen, weswegen sie ruhig schlafen konnte.

„Ruh dich aus, morgen wird ein harter Tag werden. Sie werden sicherlich nicht freiwillig zu den Schatten gehen, weswegen wir sie in einem Duell dazu zwingen müssen“, sprach Lee.

„Ich hab kein Deck dabei, da ich schon lange nicht mehr spielte“; murmelte Ishizu leise.

„Mach dir deswegen keine Sorgen, ich verschaff dir für morgen ein passendes Deck, damit wirst du gewinnen und kannst ihnen zeigen, dass es dir ernst damit ist“, meinte der Junge. So war es noch besser gewesen, nun würde er noch ihr Deck bestimmen und konnte sie dazu bringen, die Finsternis gänzlich in ihr willkommen zu heißen. Doch wenn alles vorbei wäre, würde er sie nicht mehr brauchen und auch sie, wäre ein gefundenes Fressen für die Schatten.
 

Ishizu hatte er sich absichtlich ausgesucht, sie gehörte zu der Gruppe, die seinen Vater auf dem Gewissen hatte und nun stand sie auf seine Seite, aber wenn es vorbei war, würde er auch sie los werden. Diese Genugtuung brauchte er gerade wirklich und sie verschaffte ihm ein hemmisches Grinsen auf den Lippen.

„Ich mach mir Sorgen, was ist wenn wir es nicht schaffen Marik und die Anderen auf die gute Seite zu bekehren?“, fragte Ishizu. Sie öffnete wieder ihre Augen und sah nach oben an die Decke. Zweifel machten sich in ihr breit und sie hatte Angst gehabt.

„Das wird schon klappen, mach dir nicht so viele Sorgen, erst durch diese kommen uns Zweifel und durch diese Zweifel schaffen wir es dann erst Recht nicht“, warf er ein.

„Hmm, du hast sicher Recht“, nickte die Schwarzhaarige.

„Natürlich hab ich Recht, oder hab ich dich irgendwie enttäuscht, seid du mich kennst? Ich denke nicht. Ich bin jetzt noch der Einzige, dem du vertrauen kannst. Alle anderen sind von der Dunkelheit besessen, vor allem die, die mit deinen alten Freunden zuletzt in Kontakt standen“, sprach er.

„Sie alle sind nun unsere Feinde...ich danke dir, Lee. Hättest du mir davon nicht erzählt, hätte ich es damals nicht gemerkt. Als sie dann in Ägypten waren, wollte ich ihnen nicht helfen. Ich hab ihnen auch nicht geglaubt, sie sagten, sie würden nur Gutes wollen, aber ich konnte es ihnen nicht abnehmen.“

„Du musst vorsichtig sein, sie werden dir alles mögliche erzählen, damit du wieder auf ihre Seite zurück kommst. So sind sie, leider“, sagte er und sah sie an. „Egal was sie sagen, du darfst ihnen nicht glauben. Du kannst nur noch mir glauben und vertrauen“; meinte Lee.

„Ich weiß,du bist der Einzige, dem ich noch vertrauen kann“, nickte Ishizu zustimmend.



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