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Schicksal II

von

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Das Licht in der Finsternis

„Ishizu, nein“, rief Marik. Sofort schnellte der weißhaarige Junge nach vorne. Zu spät.

Seiner Schwester schien alles egal zu sein, weswegen es auch logisch war, dass sie die Karte ausspielte. Aber was bezweckte sie nur damit? Marik verstand es nicht. Und vor allem, warum tat sie es? Er erinnerte sich, was Lee mit Kisara und Jane getan hatte, wie sehr sich die Mädchen veränderten und ihren Willen scheinbar verloren hatten. Und doch konnten sie noch gerettet werden. Aber nun?

Ishizu ließ sich nicht mehr kontrollieren. Sie tat nur das, was sie wollte. Leider kannte Marik den wahren Grund dahinter nicht, weswegen er auch nicht genau wusste, was er ihr sagen sollte, damit sie wieder normal wurde.

Die ganze Umgebung wurde schwarz, neben Ishizu waren noch Seto und Marik in der Finsternis gefangen. Seto, der die ganze Zeit über relativ ruhig daneben stand, blieb auch nun stumm dastehend. Eigentlich interessierte es ihn nicht so sehr, was mit den Anderen war, die Hauptsache war er und seine Familie. Also warum sollte er sich nun in die Sache zwischen Marik und seiner Schwester einmischen? Würde auch schon so irgendwie klappen.

Mit seinem Bein tappste Seto auf und ab, ab und auf. Warum konnte Marik das alles nicht schnell erledigen? Seto war sich sicher, wenn er sich um die Sache kümmern würde, wären sie schon mit allem fertig…aber so, so würde es wohl noch einige Stunden dauern. Ein Grummeln entwich aus Kaibas Kehle. Der Firmenchef sah sich in der Dunkelheit ein wenig um, und wie er es sich schon denken konnte, sah er nichts. Gar nichts.

„Beeilt euch mal“, sprach er schließlich und warf Marik einen bösen Blick zu. Aber den anderen Jungen interessierte es nicht. Momentan war Ishizu wichtiger.

„Ishizu, es reicht“, sagte Marik.

„Das ist deine Meinung“, warf die schwarzhaarige ein.

„Ishizu, werd wieder normal“, rief er ihr zu.

„Dafür ist es zu spät“, sprach Ishizu. „Los, Karte der Finsternis“, fügte die junge Frau ein. Damit blitzte die schwarze Karte kurz auf und die Umgebung wurde noch schwärzer.
 

Marik schaute sich in der Schwärze um. Es sah nicht mehr danach aus, als würde er noch am Hafen sein. Der Junge schnaubte leicht. Aus der Dunkelheit wurde langsam ein Ort, jener, den er kannte.

Alles erstrahlte in der Pracht seiner Heimat. Er stand draußen, im warmen Sand und der warmen Luft, die durch Ägypten zog. Wie paralysiert trat Marik weiter nach vorne und ging den gleichen Weg, den er früher gegangen war, wenn er nach Hause kommen wollte. Der Junge war ruhig und sah sich ein wenig um. Es war als würde er sich wieder in einer normalen Umgebung befinden, in seinem normalen Leben.

Hatte er die Sache mit Lee und seiner Schwester nur geträumt? Marik rieb sich die Augen, als eine junge Frau auf ihn zu kam.

„Marik“, rief sie lächelnd.

„Ishizu“, erwiderte der Jüngere das Lächeln seiner Schwester. Dann war das alles wirklich nur ein Traum. Aber natürlich. Sobald Marik nach unten blickte, erspähte er seine Tasche und einen Abdruck im Sand. Sicher hatte er wieder mal ein wenig herum gelegen und zu lange in die Sonne geschaut. Was war er doch für ein Idiot. Er war einem Traum verfallen und hielt diesen noch für die Wirklichkeit.

Sofort umarmte Marik seine Schwester. „Ich bin so froh“, lächelte er.

„Was hast du denn?“, wollte die junge Frau wissen. Ein wenig perplex schaute sie ihren Bruder an.

„Es ist nichts. Ich hab nur schlecht geträumt“, gestand er ihr. Leicht blinzelnd, streckend, gähnend, schaute er sie weiter an. „Zum Glück bin ich wieder wach.“

„Willst du darüber reden?“, fragte sie schließlich. Ja, das war tatsächlich Ishizu. Sie sorgte sich immer um andere Menschen und stellte ihre eigenen Probleme oder Bedürfnisse zurück.

„Es ist nichts Bewegendes. Ich hab geträumt wir wären wieder in Domino-City und dort gab es nichts als Ärger“, Marik seufzte auf. „Der Sohn des Oberhauptes der Bruderschaft ist aufgetaucht, und hat uns dort ein wenig terrorisiert und dich auf ihre Seite gezogen“, fügte er an.

„Was für eine Bruderschaft?“

„Wie?“, Marik hob die Augenbraue.

„Ich weiß nicht worüber du redest. Den zweiten Teil hab ich verstanden, aber welche Bruderschaft ist aufgetaucht?“, fragte sie nach.

„Naja die….“, Marik kratzte sich mit dem Finger an der Wange. War das etwa auch nur geträumt? „Da waren diese 7 Mitglieder, sie wollten die Milleniumsgegenstände haben und traten in Duellen gegen uns an. Und dann tauchte er auf, weil er seinen Vater rächen wollte.“

„Also wirklich Marik“, Ishizu stupste ihren Bruder leicht an. „Du hast wirklich komische Träume“, kicherte sie.

„Wem sagst du das“, meinte er nickend. Zum Glück hatte sich nun doch alles wieder zum Guten gewendet. Marik streckte sich erneut. „Man bin ich froh, dass das nur ein Traum war“, lächelte er.

„Na komm, gehen wir wieder nach Hause“, meinte die Schwarzhaarige. „Ich hab gekocht und Odeon wartet auch schon.“

„Weißt du was? Wir fliegen dieses Wochenende nach Domino“, fügte Marik hinzu.

„Du willst wieder nach Domino?“, fragte Ishizu weiter.

„Ja, das wird sicherlich lustig werden. Außerdem würd ich ganz gern Jane wieder sehen.“

„Jane?“, Ishizu hob die Augenbraue. „Was hast du denn mit Kisaras Cousine zu tun?“ Anschließend stieß Ishizu ihrem Bruder in die Seite. „Werd mir Leila ja nicht untreu“, kicherte sie.

„Lei…la?“, Marik sah seine Schwester mit großen Augen an. Nein, das konnte nicht sein. Er liebte doch Jane und nicht Leila.

„Ja“, nickte sie. „Deine Freundin seit 9 Monaten“, meinte die Schwarzhaarige.

„Ich…eh…“, er wusste einfach nicht, was er dazu sagen sollte. Das konnte doch unmöglich wahr sein. Irgendwie glaubte er es nicht.

„Was ist? Hey, lass das jetzt Leila nicht hören“, schmunzelte Ishizu.

„Wie…wie kam ich mit ihr zusammen?“, wollte er wissen.

„Weißt du das etwa nicht mehr?“

„Nein, ich erinnere mich, dass ich mich hin und wieder mit ihr getroffen hab, aber auch nur freundschaftlich“, sprach der Junge. „Mehr nicht. Ich liebe Leila nicht“, fügte er an.

„Dann hast du aber was falsch gemacht, als du mit ihr zusammen gekommen bist“, warf die Frau ein.

Marik schüttelte den Kopf. Das war unmöglich die Wirklichkeit. „Das war kein Traum“, wisperte er, als es ihm schließlich klar wurde.

„Was meinst du?“, wollte Ishizu wissen.

Marik legte die Hände an seinen Kopf und schüttelte diesen. „Das hier ist nicht die Wirklichkeit“, flüsterte der Weißhaarige. „Das ist die Karte, die du am Ende gespielt hast. Sie hat mich her gebracht…“
 

„Nicht schlecht, mein lieber Bruder“, sprach Ishizu. Ihre Worte klangen hart als sie Marik dabei anschaute. Die ganze Umgebung wurde wieder schwarz und verlor ihre vorherige Pracht.

„Was war das?“

„Hast du es nicht verstanden?“, fragte sie. „Das wo du warst, sind deine tiefsten Wünsche. Du wünscht dir, dass all das nicht passiert wäre. Und die Karte hat dir gezeigt, wie das Leben aussehen würde. Ist es nicht herrlich?“, wollte sie von ihm wissen.

„Es ist nicht das, was ich mir wünsche“, sträubte sich der Junge.

„Das sagst du jetzt“, meinte die junge Frau. „Aber du wirst schon bald erkennen, dass die Zukunft, die wir jetzt haben, nicht gut ist.“

„Nein“, er schüttelte den Kopf. „Das ist nicht das was ich mir wünsche“, wisperte er. Noch immer saß es ihm tief im Mark, das er sich scheinbar wünschte, mit Leila zusammen zu sein und nicht mit Jane.

„Du wirst es schon bald verstehen“, warf sie ein.
 

„Mhmm“, gab Seto Kaiba von sich. Auch er befand sich scheinbar nicht mehr in der Finsternis sondern an einem anderen Ort.

Genauer gesagt in seiner Villa auf dem Bett. Seto sah nach oben an die Decke und schob die Bettdecke zur Seite. War das nur ein Traum? Der junge Mann richtete sich auf und fuhr sich durch die Haare. „Was für ein Schwachsinn“, meinte er. Seto streckte sich leicht und stand schließlich auf, als Mokuba durch die Tür gelaufen kam.

„Seto, beeil dich“, rief er seinem Bruder zu.

Kaiba hob die Augenbraue. „Wieso? Hab ich was vergessen?“, wollte er dann wissen. Schließlich ging der Geschäftsmann zu seinem Terminkalender und schaute in diesen hinein.

„Du musst zur Firma“, sprach Moki.

Seto hob erneut die Augenbraue. Seit wann war sein Bruder so, dass er den gleichen Sinn für die Firma hatte, wie Seto? Das war sehr merkwürdig. Oder hatte er gar was verpasst?

„Und danach hast du um 11 Uhr den Termin auf dem Standesamt mit Kisara“, fügte er hinzu.

„Standesamt?“

„Du heiratest sie doch heute“, warf der Junge ein. „Ach und um 13 Uhr hast du noch einen Termin bei Pegasus.“

„Okay, nur damit ich es verstehe, ich muss in die Firma, hab dann meine Hochzeit und bin danach um 13 Uhr wieder in einer Besprechung?“

Mokuba nickte.

„Und Kisara war damit einverstanden?“

Wieder nickte der Junge. „Es war doch das, was du wolltest“, fügte er an.

„Ich wollte es?“

„Weißt du das etwa nicht mehr?“, wollte der Kleine wissen. „Ihr habt doch keinen Termin finden können, wo du genügend Zeit gehabt hättest. Also hast du gesagt, dass ihr zwischen deinen Terminen heiratet. Es war doch das, was du gewollt hast.“

„Ich hab das gewollt“, wisperte Seto. Ja, jetzt erinnerte er sich daran. Nachdem er Kisara den Antrag gemacht hat, hatten sie viele Probleme um einen Termin zu finden und schoben dies weiter hinaus. Irgendwann wollten sie sich darum kümmern. Und wenn er ehrlich war, so hatte er schon oft die Idee einfach zwischendurch zu heiraten, es einfach hinter sich zu bringen. Es war in seinen Augen sogar eine sehr gute Idee, etwas, was er wollte. Aber nun, wo es scheinbar der Wirklichkeit entsprach, war er sich nicht mehr so sicher, ob es die richtige Art war.

„Kisara hat nicht Einspruch eingelegt?“

„Ich weiß nicht. Du kamst nach Hause und hast gesagt, ihr würdet es nun so machen, egal was die Menschen sagen würden“, meinte der Kleinere.

„Das ist doch gar nicht die Art von Kisara“, wisperte Seto. „Das würde sie nicht zulassen…“

„Ist es nicht das, was du wolltest?“, fragte Mokuba.

„Was ist wollte…was ich wollte…“, flüsterte Kaiba mehrfach nacheinander. „Das hier ist gar nicht die Realität“, fiel ihm dann auf. Es gab einfach viel zu viel Unterschiede. Und so verschwand auch die falsche Realität in welcher sich Seto befand.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2011-03-09T15:28:51+00:00 09.03.2011 16:28
Hi. Wieder ein ganz tolles Kapitel. Schreib bitte schnell weiter.

Lg kisara-kaiba


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