Zum Inhalt der Seite

More than Adequate

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

XIV

XIV.

--
 

Titel: More than Adequate

Pairing: NaruHina; andere

Autor: sahnehaeubchen

Genre: Humor, General, Romance, Drama
 

Disclaimer: Die Rechte von NARUTO liegen ausschließlich bei Masashi Kishimoto.

Dies ist nur zu Privatzwecken.
 

-
 


 

XIV. The story of how what I thought was impossible became true
 

-
 


 

Kennt ihr das, wenn euch ein Glas herunterfällt – und ihr hofft inständig, dass es nicht kaputt geht?
 

Ihr schaut gebannt zu, wie es fällt, zu langsam, um es aufzufangen, aber betet insgeheim darum, dass es nicht zerbricht.
 

Was wäre...
 

...ja, was wäre, wenn dieses Glas euer Leben ist?
 

Was wäre, wenn man zusehen müsste, wie es langsam bröckelt, Risse bildet und man genau weiß: es ist nur eine Frage der Zeit, bis diese Risse sich ausbreiten und zu Kratern werden?
 

Man kann nichts dagegen tun...
 

...und ich muss anfangen zu weinen.
 


 

-
 


 

Du siehst nur, wie ihr dunkles Haar im Sonnenlicht schimmert, während sie im Büro des Polizisten sitzt und mit ihm spricht. Sie sitzt mit dem Rücken zu dir, ganz still, und ab und zu nickt sie nur oder schüttelt den Kopf ganz leicht.
 

Von draußen fällt die Abendsonne in den kleinen Raum und taucht ihn in warmes, rötliches Licht. Es würde so wunderschön aussehen.
 

Du ballst nur die Fäuste zusammen. Wieder einmal.
 

Es fühlt sich so surreal an – deine Freundin, deine wunderbare, gütige, liebe und unsichere Freundin sitzt hier, auf dem Revier, und wird des Mordes verdächtigt.
 

Wie konnte das passieren?
 

Sie würde so etwas doch nie tun. Sie ist doch Hinata – du liebst sie doch.
 

Aber warum hat sie dich dann die ganze Zeit nicht angesehen? Warum ist sie dir aus dem Weg gegangen, hat nichts gesagt und nicht erklärt, dass das alles nur ein großes Missverständnis ist?
 

Warum?
 

Deine Gedanken schweifen zu Sasuke. Du weißt genau, dass er es war, der Itachi getötet hat – er hat es sogar vor dir zugegeben. Du kannst ihn nicht verraten, er ist dein bester Freund. Und es kann einfach nicht Hinata gewesen sein. Es ist einfach unmöglich.
 

Aber was, wenn nicht?
 

Zweifel kommen auf. Die Angst, die sie hatte, dass ihr beobachtet werdet, als du sie von der Arbeit abgeholt hast. Die Panik, die sie ergriffen hat, als Sasuke Itachis Namen ausgesprochen hat.
 

Irgendetwas stimmte hier nicht. Du kannst nicht glauben, dass Hinata dich einfach anlügen würde -
 

...aber irgendwie weißt du auch nicht mehr, was du sonst glauben sollst.
 


 

-
 


 

Es kam ihr so unwirklich vor. Als wäre sie eigentlich gar nicht da.
 

Der Polizist war im Grunde ganz nett und sehr höflich, und das, obwohl er ihr erklärte, sie hätten ihre DNA-Spuren am Tatort gefunden und die Verbindung zu den Vorfällen in Sapporo gezogen.
 

Und nun stünde sie unter Verdacht, in den Mord verwickelt gewesen zu sein.
 

Das alles zog an ihr vorbei, als ob es um jemand anders gehen würde. Ihre Gedanken flogen immer wieder zu Naruto, der draußen im Wartezimmer saß und auch sporadisch zu Sasuke, bei dem sie nicht wusste, wo er war.
 

Sie war so dumm gewesen.
 

Zu unvorsichtig. Zu unvorbereitet. Zu... unprofessionell.
 

Fast hätte sie gelacht, als sie daran dachte, wie professionell Itachi hingegen gewesen war. Er war besser gewesen als sie. Hatte den Mord an seinen Eltern akribisch geplant, darauf geachtet, dass er schnell verschwand und keine Spuren hinterließ.
 

Er war ihr wohl einfach immer ein Stück voraus gewesen. Auch jetzt, nachdem er tot war. Der Gedanken ließ Übelkeit in ihr aufsteigen.
 

Es ließ sie einfach nicht los...
 

“Hinata, ich muss Sie nun noch einmal bitten, dass Sie sich um einen Anwalt kümmern, wenn Sie einen wünschen.” Die Stimme des Polizisten riss sie aus ihren Gedanken. “Wir haben ein paar Adressen für Sie und könnten ein paar Anrufe machen.”
 

Sie räusperte sich und schüttelte den Kopf. Ihr Stimme war ganz rau, sie hatte schon eine ganze Weile nichts mehr gesagt. “Ich... ich muss meine Kollegin anrufen. I-Ich müsste heute eigentlich zur Arbeit.” Bei dem Gedanken an ihr “normales” Leben, das einfach so weiterlief, wurde ihr kalt.
 

Der Polizist seufzte, nickte aber kurz darauf. “Machen Sie nur. Ich muss noch ein paar Akten abheften, ich bin im Raum nebenan und komme in ein paar Minuten wieder.” Er sah sie noch kurz an, misstrauisch und argwöhnisch, bevor er sich einen Ordner nahm und den Raum verließ. Sie konnte sehen, wie er im Nebenraum mit einem Kollegen sprach, ab und zu flog sein Blick zu ihr.
 

Sie nahm ihr Handy aus der Tasche und das Hintergrundfoto auf dem Display sprang ihr entgegen. Sie und Naruto, glücklich lächelnd. Sie musste schlucken und zwang sich, den Gedanken beiseite zu schieben, während sie die Nummer des Paladeus wählte.
 

“Das Paladeus, hier ist Tenten?”
 

Die warme Stimme von Tenten zu hören, gab ihr den Rest und sie konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. “T-Tenten... ich bin's, Hinata...”, murmelte sie.
 

“Hinata? Was ist los?! Ist alles in Ordnung?” Sie klang besorgt.
 

Hinata schluchzte. “Ich... n-nein, leider nicht. Ich kann heute nicht kommen. Es gibt ein paar Probleme mit der... d-der Polizei und ich..” Ihr fehlten die Worte.
 

Sie konnte hören, wie Tenten scharf einatmete. “Mit der Polizei?! Was ist passiert, Hinata?”
 

“Es.. ich... Sie sagten, ich brauche dringend einen Anwalt und bestimmt kann ich in der nächsten Zeit nicht zur Arbeit kommen... es tut mir so Leid, Tenten...” Ihr lief eine Träne über das Gesicht.
 

“Okay, beruhige dich. Hör zu, das mit deinen Schichten ist kein Problem, Hinata. Ich kümmere mich drum. Und was den Anwalt angeht – mein Freund wird dir helfen, er ist doch Anwalt. Ich rufe ihn sofort an!”
 

Hinata horchte auf. “I-ich weiß nicht... so kurzfristig? Bist du sicher?”
 

Tenten hielt kurz inne. “...Er würde dich nie im Stich lassen. Das weiß ich.”
 

“Wie meinst du das...?”, fragte sie verwirrt.
 

“Mach dir keine Gedanken, ich rufe ihn an und er wird so schnell wie möglich bei dir sein, Hinata. Keine Sorge, das wird alles schon wieder werden. Pass auf dich auf.”, sagte Tenten bestimmt und legte auf.
 

Hinata starrte ihr Handy ungläubig an.
 

Was war hier los?
 

-
 

Sasukes Blick fiel auf eine der beiden Schaukeln, die leicht im Wind hin und her schwang und dabei jedes Mal leise quietschte.
 

Er hatte es in der Wohnung – ihrer gemeinsamen Wohnung – nicht mehr ausgehalten und war ziellos durch die Straßen geirrt, bis er sich hier wiedergefunden hatte. Auf einem einsamen, verlassenen und schon sehr maroden Spielplatz.
 

Die Geräte waren zum Großteil verrostet, beschädigt oder dreckig. Der Sand war schmutzig und auch die warme Abendsonne konnte nichts daran ändern, dass dies einfach kein schöner Ort war.
 

Es war für ihn eine perfekte Zuflucht.
 

Seine Gedanken flogen zu Hinata, die vermutlich noch immer auf dem Revier war und sich für den Mord, den er eigentlich begangen hatte, rechtfertigen musste.
 

Er müsste sich eigentlich stellen – schließlich war er genauso sehr daran beteiligt gewesen wie sie. Aber etwas hielt ihn zurück – auch wenn es um Hinata ging.
 

Vielleicht gerade weil es um sie ging.
 

Sie war bei Naruto. Und nicht bei ihm. Auch wenn sie dieses gemeinsame Ereignis hatten und er dachte, das würde sie irgendwie verbinden.
 

Sasuke sah nach oben in den Himmel.
 

Sie hatte doch das gleiche Ziel gehabt wie er – Itachi auszuschalten. Warum war sie dann so naiv und unvorbereitet gewesen und hatte nicht einmal Handschuhe angehabt? Er hätte nie damit gerechnet, dort ausgerechnet auf sie zu treffen, sondern hatte das Ganze schnell und endgültig erledigen wollen.
 

Und nun?
 

Itachi war tot. Es hinterließ in ihm eine seltsame Art von Befriedigung, ein wenig Genugtuung vielleicht. Aber längst nicht die Freiheit, die er sich so herbei gesehnt hatte...
 

Warum fühlte er sich trotzdem noch nicht besser?
 

Sein Kopf sackte nach unten in seine Hände, die Haare von seiner Kapuze bedeckt, und er konnte fühlen, wie die Tränen in seinen Augen brannten.
 

“Verdammt...”
 


 

-
 


 

Tick. Tack. Tick. Tack.
 

Naruto sah zu der Uhr, die an der Wand gegenüber hing.
 

Tick. Tack. Tick. Tack.
 

Er saß schon seit einer guten Stunde hier, in der nicht passiert war. Die Polizisten hatten ihm verboten, zu Hinata zu gehen, bis sie alles für heute geklärt hatte, und auch als er kurz aufbrausend geworden war, hatten sie ihn einfach wieder weggeschickt.
 

Er hasste das Warten.
 

Wieder sah er zu dem Raum, in dem Hinata saß, und registrierte überrascht, dass sie aufgestanden war. Sie strich sich durch die Haare, hob ihren Kopf und ihre Blicke trafen sich plötzlich.
 

Sie wirkte so verzweifelt. Naruto konnte es fast nicht mit ansehen, er wollte sich zwingen, sie anzulächeln, aber es gelang ihm nicht, und so starrte er einfach nur zurück.
 

Am liebsten wäre er zu ihr gegangen und hätte sie in seine Arme geschlossen. Sie geküsst. Ihr gesagt, dass alles schon irgendwie gut werden würde.
 

Ohne noch weiter darüber nachzudenken, beschloss er einfach, genau das zu tun und stand auf. Sie war seine Freundin, er wollte bei ihr sein.
 

In seiner Entschlossenheit bemerkte er nicht, wie plötzlich jemand an ihm vorbei lief, und er konnte nur im letzten Moment noch zurückweichen, ohne mit ihm zusammenzukrachen.
 

Der Mann hatte nur einen kurzen Blick für ihn übrig, bevor er weiter zielstrebig durch den Raum und direkt auf Hinata zu ging.
 

Naruto hielt inne. Dieser Kerl, vermutlich nur ein paar Jahre älter als er, sah Hinata unheimlich ähnlich. Er war etwas größer als Naruto, hatte die selben dunklen Haare wie Hinata, nur, dass sie in einem eleganten Zopf zusammen gebunden waren, und ebenso helle, durchdringende Augen. Gekleidet war er in einem schwarzen, sehr eleganten Anzug, und er trug eine schwere, dunkle Aktentasche bei sich.
 

Verwirrt beobachtete er, wie Hinata nun auch aufsah und den Mann bemerkte. Vollkommen schockiert starrte sie ihn ziemlich lange an, bevor sie aufgeregt zur Tür stürmte und sie aufriss.
 

“Neji?”, fragte sie entgeistert.
 

Der Mann blieb einige Schritte entfernt von ihr stehen. Er verzog keine Miene, sondern starrte sie einfach nur ruhig an, bevor er ihr zunickte. “Hinata.”
 

“W-was machst du hier?”, fragte sie überrascht.
 

“Dein Anwalt sein. Tenten hat mich geschickt.” Er deutete auf die Aktentasche, die er bei sich hatte.
 

Hinata sah ihn verwirrt an. Einen Moment später schien sie zu begreifen, und ihr Hände flogen zu ihrem Gesicht. Tränen stiegen ihr in die Augen und sie bemühte sich nicht einmal, sie zurückzuhalten.
 

Mit kurzen Schritten schloss sie die Distanz zwischen den beiden und schloss ihn in die Arme. “Neji, i-ich... ich bin so froh, dass du da bist... Danke..”, murmelte sie tränenüberströmt.
 

Neji nickte nur und legte behutsam seinen freien Arm um sie. “Ich kümmere mich um alles, Hinata.”
 

Die Situation wurde für Naruto immer seltsamer. Wer war der Typ? Hatte Hinata einen Bruder, von dem sie nichts erzählt hatte?
 

Dunkel erinnerte er sich daran, dass sie von einem Neji gesprochen hatte, aber er konnte nichts mehr richtig zuordnen, seit sie hier waren. Es kam Naruto so komisch vor, dass sie nicht in seinen Armen weinte, sondern bei einem Unbekannten.
 

Kurzerhand ging er zu den beiden herüber.
 

“Hinata-chan...?”, fragte er vorsichtig, vielleicht ein wenig lauter als nötig.
 

Hinata klammerte sich immer noch an Neji, sah nun aber überrascht auf und wischte ihre Tränen weg. “Naruto-kun...”, murmelte sie und löste sich von Neji, der Naruto argwöhnisch musterte.
 

“Hinata, wer ist das?”, fragte er forsch.
 

Naruto gefiel der Ton nicht, den er anschlug. “Ich bin ihr Freund.”, sagte er dehalb bestimmt, nahm Hinatas Hand und sah dem Fremden angriffslustig in die Augen.
 

Sein Herz machte kurz einen Sprung, als Hinata ihre Hand aus seiner löste und betreten auf den Boden sah. “N-Naruto-kun, das ist Neji. Er ist... m-mein Cousin.”, sagte sie leise.
 

Warum hatte sie seine Hand losgelassen?
 

Hinata sah Neji an. “E-Er ist der Freund von Tenten. Und Anwalt... ich danke dir so sehr, Neji... ich hätte nicht gedacht, dass wir uns wiedersehen. Und dann unter diesen Umständen...” Ihre Stimme versagte und Naruto registrierte nur, wie Neji Hinata beruhigend eine Hand auf die Schulter legte.
 

Es machte ihn so wütend -
 

Er sollte doch derjenige sein, der -
 

Er war doch ihr Freund.
 

Neji schüttelte den Kopf. “Darüber reden wir gleich. Um ehrlich zu sein, hatte ich auch gehofft, dass diese elendige Geschichte endlich vorbei ist. Aber nun machen wir das Beste daraus, Hinata.”, sagte er nachdenklich und Hinata nickte, diesmal etwas zuversichtlicher.
 

Naruto jedoch horchte auf. Welche Sache von damals? Was verschwieg sie ihm nun noch? Es wurde immer undurchsichtiger, immer unklarer... Und Hinata, SEINE Hinata, war so anders als sonst...
 

“Wir gehen besser wieder zurück zu den Beamten und besprechen alles. Ich denke, wir sollten keine Zeit verlieren.”, brachte ihn Nejis Stimme wieder zurück. Hinata nickte zustimmend.
 

Naruto konnte das alles nicht mehr mit ansehen. Verzweifelt griff er ihre Hand wieder und sah sie eindringlich an. “Hinata-chan...”, sagte er leise. “Rede doch mit mir... bitte...”
 

Er konnte hören, wie sie scharf die Luft einsog und ihn hilflos ansah. “I-ich... es tut mir Leid, Naruto-kun.. i-ich kann nicht...”, flüsterte sie, ließ seine Hand los und drehte sich um, um Neji schnell in den Raum zu folgen.
 

Nur einen Moment später war sie weg.
 

Naruto sah ihr noch ein paar Sekunden hinterher, dann seufzte er.
 

Und drehte sich um, um nach Hause zu gehen.
 


 

-
 

So zogen die Stunden dahin. In dem kleinen Raum auf dem Revier, der nach Akten und abgestandenem Kaffee roch, verlor sie komplett ihr Zeitgefühl. Es gab in dem Zimmer, in dem sie saß, kein Fenster, er grenzte direkt an ein Großraumbüro an und in ihrem direkten Sichtfeld befand sich keine Möglichkeit, nach draußen zu sehen. Es war schrecklich. Sie hätte hier schon Stunden sitzen können, vielleicht waren es aber auch nur Minuten gewesen? Hinata hätte es unmöglich sagen können.
 

Ihr einziger Hoffnungsschimmer, Neji, war bereits wieder verschwunden. So dankbar sie ihm auch war, dass er sie unterstützen würde, so erleichtert war sie gleichzeitig auch, dass ihr Wiedersehen kurz und fast schon professionell gewesen war. Neji war immer ein Mann weniger Worte gewesen, die er stets mit Bedacht wählte. Sie wusste, dass das Gespräch mit ihm noch nicht ausgestanden war und sie noch über viele Einzelheiten sprechen mussten, und dafür war sie nicht bereit. Vermutlich würde sie das nie sein.
 

Naruto hingegen hatte sie schon eine Weile nicht mehr gesehen. Am Anfang hatte sie angenommen, er würde kurz an die frische Luft gehen, aber als er nicht wieder kam, wurde ihr klar, dass er gegangen war. Es überraschte sie nicht.
 

Er würde ihr all das niemals verzeihen.
 

Wie konnte er auch? Sie hatte ihn belogen, von Anfang an - sie hatte ihm ein Paradies geschaffen, dessen Fundament brach und bröckelte.
 

Jetzt blieb ihr nichts mehr.
 

Das Geräusch einer sich öffnenden Tür riss sie aus ihren Gedanken. Zwei Beamte hatten den Raum betreten, beide hatten prall gefüllte Ordner in der Hand und musterten sie desinteressiert. Einer der beiden, ein älterer Mann, vielleicht sechsig, mit großen Geheimratsecken, legte ihr ein Blatt Papier hin und erklärte abgedroschen: “Nun, da wir mit ihrem Anwalt gesprochen haben, bleibt nichts mehr zu erledigen. Sie werden nach Jugendstrafrecht behandelt. Bitte kommen Sie am Montag um halb neun wieder auf die Wache und machen ihre Aussage. Bis dahin lassen Sie sich nichts zu Schulden kommen, wir hatten heute alle einen langen Tag und sind froh, wenn er vorbei ist. Unterschreiben Sie hier noch, dass Sie diese Belehrung erhalten haben und schön brav bleiben.”
 

Hinata sah verwirrt auf die Schriftzeichen vor ihr, sie konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Misstrauisch nahm sie den Stift, der neben dem Zettel lag und kritzelte ihren Namen in die Ecke. Sie sah aus dem Augenwinkel, dass der jüngere der beiden Männer ihr schon die Tür aufhielt – er hatte sogar ein leichtes Lächeln auf seinem sonst eher ausdruckslosen Gesicht aufgelegt, und fast dachte sie, er würde ihr noch ein schönes Wochenende wünschen. Hatten Sie übersehen, weswegen sie hier war?
 

Sie ging verunsichert an den beiden Polizisten vorbei, weiter Richtung Ausgang, warf noch einen letzten Blick auf den Polizisten, der ihre Aussage aufgenommen hatte und ihr mürrisch zunickte, als wollte er sie eigentlich nicht gehen lassen, und war einen Moment später draußen.
 

Begierig sog sie die frische Luft ein und hatte das Gefühl, als könnte sie endlich wieder atmen. Frei sein. Auch wenn sie eigentlich alles andere als frei war.
 

Langsam bildeten sich Tränen in ihren Augen, und bevor sie sie unterdrücken konnte, hatten sie schon ihre Wangen erreicht und waren zu regelrechten Flüssen geworden. Hinata konnte sich nicht mehr zurückhalten und began zu schluchzen, während sie ihre Hände auf ihre Augen presste, ein verzweifelter, aber nutzloser Versuch, die Tränen zu stoppen. Ihre Beine trugen sie nicht mehr, und sie sackte auf den Boden, wo sie ihrer Verzweiflung freien Lauf ließ.
 

“Hier.”
 

Mit nassen Augen und durcheinander versuchte sie, durch ihre Tränen hindurch zu sehen.
 

Sie erblickte neben ihrem Gesicht eine große, starke Hand, die ihr ein Taschentuch hinhielt, und einen Schimmer von blondem Haar.
 


 

-
 


 

You cover the road holes before I stumble

Lead me trough those fields of gaps

The Road ahead, it starts to crumble

You build bridges over them
 

But when I fall I’m gonne hit the ground

Have to get up on my own

Cause you run to hold my head

And get on the wrong side of me instead
 

Mogli – Road Holes
 

-



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Cuddlytoy
2019-03-22T17:20:39+00:00 22.03.2019 18:20
Man merkt, dass du mit der zeit gereift bist. Der anfang der ff laß sich für mich etwas schleppend, am ende hätte ich jetzt gerne weiter gelesen^^

Würde mich freuen wenn du die geschichte zum ende bringst.
Lg Cuddl


Zurück