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Let us walk to Paradise 2

Fortsetzung von Teil 1
von

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“Love will keep us alive“

3.Kapitel: “Love will keep us alive“
 

Hallo hier ist wieder eure Lost_Time und schon geht es weiter mit LUWTP2 ^^“ Ganz schön lange Abkürzung. Der Titel ist von dem Song der Scorpions. Viel Spaß bei lesen.

PS: Der König hatte wirklich ein Kind, na ja zwei Kinder die Philippe hießen. Einer davon war uneheliche und dieser hier war sein eheliches Kind: Philippe Charles, duc d'Anjou (1668–1671). Ich war total überrascht, dass hab ich nämlich vorher nicht gewusst. ^^“
 

Es waren mehrere Tage die sie gingen, bis Fabian sah wohin sie eigentlich unterwegs waren. Sie waren auf den Weg nach Paris wo sich der König wohl für einige Zeit grade aufzuhalten schien. Er hatte mehrere Schlösser im Land und wechselte diese im Wochentakt, so munkelten jedenfalls die Untertanen. Fabian hatte von diesen Gerüchten viel gehört, schon damals als er noch bei seinen Eltern lebte. Seine Mutter hatte oft mit Nachbarinnen da drüber getratscht. Er selbst hatte nie viel davon gehalten und es war ihm im Endeffekt auch egal gewesen.

Fabian wurde aus seinen Gedanken gerissen, da die Pferde vor ihm plötzlich anhielten und er somit auch zum anhalten gezwungen wurde.

Er sah sich um. Hinter und neben ihn erstreckte sich ganz Paris in all seiner Pracht. Dann sah er nach vorne. Die Torwächter hatten den Zug angehalten da sie nach der Identität fragten. Als man ihnen diese nannte ließen sie sie weiterziehen in den Hof.

Der Blonde war überrascht. So viele vornehm gekleidete Menschen hatte er noch nie zuvor gesehen. Sie alle liefen, so fand er jedenfalls, ziemlich affig umher. Sie hatten übertriebene Gesten und die Frauen schienen sich vor allem zu ekeln.

Als sie jedoch Phillipp erblickten brach ein reges Treiben aus. Viele verbeugten sich tief vor Phillipp und die Damen machten einen tiefen Knicks.

Als sie jedoch Fabian sahen, merkte er, dass sein Ruf als „Entführer des Prinzen“ schon bis hier her gedrungen war. Angewidert drehten sie ihre Gesichter ab, die Frauen tuschelten leise hinter ihrem Fächer den ihnen nebenstehenden etwas zu, mit einem abfälligen Blick auf ihn gerichtet.

Fabian seufzte leise und senkte den Kopf, so mies hatte er sich noch nie gefüllt. Wie ein Haufen Dreck.

Dann blieben sie wieder stehen. Fabian sah auf, vor ihm baute sich das riesige Königsschloss auf, zwei Steintreppen auf jeder Seite führten zu einem Balkon ähnlichem Gebilde hoch. Dort erschien plötzlich mit einem langen Umhang und einer großen Krone der König.

„König Ludwig XIV.“, flüstert Fabian, dann wurde er mit Gewalt von den Wachen in die Knie gezwungen.

Phillipp wurde indessen hoch zu seinem Vater gebracht, dieser begrüßte seinen verlorenen Sohn mit einer feierlichen, für Fabian an einigen Stellen nicht verständlichen Festrede. Der König benutzte Worte, die Fabian vorher noch nie gehört hatte.

Als die Stimme des Königs erstarb, traute sich Fabian endlich einmal wieder aufzusehen. Dabei traf ihn der verachtende und vernichtende Blick des Königs.

Der Blonde schluckte schwer. Was würde ihn jetzt erwarten? Würde Phillipp ihn retten?

„Du bist also der Entführer meines geliebten Sohnes Prinz Phillipp I.? Und du dachtest du kannst mit ihm so einfach verschwinden? Lächerlich.“, lachte der König auf.

Sein umstehendes Gefolge tat es ihm gleich, bis er sie mit einer ernsten Miene und einer klaren Handbewegung zum Schweigen anhielt.

„Was glaubst du wer du bist? Du Witzfigur! Du bist nichts, ein Niemand und ich werde dafür sorgen, dass du meinen Sohn nie wieder zu nahe kommen wirst. Nehmt ihn fest und bringt ihn in den Kerker.“, befahl der König.

„Aber Herr Vater, bitte, es ist nicht so wie sie denken, Fabian hat mir nichts getan, ich...“

„Schweig Phillipp, du bist erschöpft und du stehst immer noch unter Schock, vier Jahre lang hatte er dich in seiner Gewalt und hat dich manipuliert. Bringt den Prinzen in seine Gemächer. Und ihr“, sagte der König und sah zu den Bediensteten hinunter, „ihr bereitet die Hochzeit des Prinzen mit der Prinzessin Leila vor.“

„Aber Vater ich…“, versuchte es Phillipp erneut.

Doch er musste sich der ernsten Miene und der klaren Handbewegung seines Vaters beugen. Er verbeugte sich kurz vor seinem Vater und schenkte Fabian einen kurzen liebevollen Blick bevor er ging.

Wenige Minuten später wurden Fabian Eisenketten um Hände und Füße gelegt und dann wurde er in eine Zelle ins Verließ gebracht.

Die letzten Worte des Königs hatten den Blonden verschreckt. Phillipp sollte ein Mädchen heiraten, eine Prinzessin? Sicher sie würde besser zu ihm passen. Was hatte sich Fabian nur gedacht. Ein Prinz und er, das war verboten und unmöglich somit.

„Na? Wegen was sitzt du ein?“, fragte eine Stimme aus der Zelle nebenan.

Fabian schreckte zusammen und drehte den Kopf zu der Stimme hin. Das spärliche Licht machte es schwer etwas, geschweige denn jemanden zu erkennen. Erst als er näher zu den Gitterstäben kam erkannte er einen jungen Mann mit hellgrünen Augen und dunkelbraunen Haaren.

Fabian war sich nicht sicher, aber irgendwo hatte er dieses Gesicht schon mal gesehen. Doch wer war sein Zellennachbar?

„Ich sitze wegen angeblicher Prinzenentführung.“, meinte Fabian leise.

„Was? Solche schwerwiegenden Sachen hätte ich dir nie zu getraut Fabian, aber was heißt angebliche?“

Der Blonde war geschockt. Woher kannte der Andere seinen Namen?

„Was ist? Hat es dir die Sprache verschlagen?“

„Ja, etwas. Bitte hilf mir etwas und sage mir wer du bist und woher du mich kennst.“

„Du hast mich schon so schnell vergessen? Mich deinen besten Freund von damals? Ich bin es Leoncé.“, erklärte er.

„Leoncé!“, rief Fabian freudig aus.

Er war überrascht seinen alten besten Freund wieder gefunden zu haben und dann noch in solch einer Situation.

„Weswegen hat man dich eingesperrt?“, fragte er den Älteren voller Neugier.

„Wegen wiederholtem Diebstahl. Ich sag dir es ist gar nicht so einfach hier Arbeit zu finden und ehrliches Geld zu verdienen. Deswegen musste ich oft stehlen um etwas zu essen zu haben. Leider haben sie mich jetzt zum dritten Mal erwischt und mir sollen nun die Hände abgeschlagen werden.“, sagte der Braunhaarige und strich sich sanft über beide Hände, als würde er Abschied von ihnen nehmen wollen.

„Oh Leoncé.“, seufzte Fabian.

So etwas hatte niemand verdient und sein Freund war in einer Notlage gewesen. Nein so etwas fand Fabian mehr als ungerecht. Wie sollte sein Freund denn sonst sich etwas zu essen verdienen? Wer wollte einen, als Krüppel gekennzeichneten Dieb eine Arbeit geben?

Niemand.

Doch im gleichen Moment machte sich Fabian auch um sein Schicksal ernste Gedanken, wenn wegen so einem leichten Verbrechen gleich der Körper verstümmelt wurde, was würde dann einem wie ihm blühen?

„Du Leoncé, was glaubst du werden sie mit mir machen?“, fragte er ängstlich.

„Ich weiß es nicht genau, bis jetzt hat noch keiner den Prinzen entführt oder einen anderen aus dem Königshaus. Wie hast den Prinzen eigentlich entführt?“

„Ich hab ihn nicht entführt, er tauchte eines Tages auf unserem Hof auf, ich wusste bis vor kurzem ja noch nicht mal, dass er ein Prinz ist, und dann haben wir uns ineinander verliebt und sind dann von meinen Vater abgehauen.“

„Wieso?“

„Weil mein Vater mich schlecht behandelt hat und meine Mutter tötete, auch wenn es öffentlich etwas anderes gewesen sein soll.“

„Also, dass deine Eltern noch nie die Besten waren hab ich schon damals mitbekommen, aber das hört sich ja schlimm an.“, meinte Leoncé und grinste dann im nächsten Moment, „Also hast du den Prinzen nicht entführt, sondern verführt.“

Er kicherte leise.

Fabian war gar nicht nach Lachen zu mute.

„Das ist nicht witzig.“, grummelte er, „Meinst du ich krieg eine Verhandlung?“

Der Braunhaarige lachte laut auf, sodass sein Lachen durch das Verließ schallte.

„Niemand bekommt eine Verhandlung.“, sagte er dann ernst.

„Aber der König hat doch immer gesagt…“

„Der König sagt alles, um sein Volk ruhig zu halten, aber halten muss er gar nichts. Er ist der König.“

„Aber wie soll ich sonst erklären können, dass ich nichts getan habe?“

„Na ja, wenn der Prinz dich wirklich liebt, dann muss er eine Begnadigung für dich erwirken, ansonsten kannst du es vergessen.“, erklärte der Ältere sachlich.

Fabian wollte noch etwas sagen, doch dann hörte er, wie eine Eisentür aufgemacht wurde und wenige Minuten später einer der Wärter ihm eine Schale mit Wasser und dazu einen Kanten hartes Brot in die Zelle schob.

Das Brot war so hart, dass Fabian Angst bekam sich die Zähne an diesem auszubeißen. Doch er hatte unglaublichen Hunger und so blieb ihm nichts anderes übrig, als das Brot langsam aufzuessen. Nach dem letzten Bissen trank er gierig das Wasser in der Schale, auch wenn dieses nicht mehr allzu frisch schmeckte.

Die Nacht war über Paris herein gebrochen und der helle Mond schien durch die kleinen Verließfenster in die Zelle hinein und spendete etwas Licht.

Fabian lag zusammen gekauert in einer Ecke seiner Zelle auf etwas Stroh und starrte auf den Boden. Er malte sich aus, was wohl alles mit ihm gemacht werden würde und ob er jemals hier wieder lebend rauskommen würde. Er fragte sich auch, ob er Phillipp je wieder sehen würde und ob dieser eine Begnadigung erwirken konnte. All die Fragen quälten ihn bis die Müdigkeit schließlich über seinen Körper siegte und er in einen Traumlosen Schlaf fiel.

Laute Trommeln und Fanfaren weckten ihn am Morgen. Er wusste nicht wie spät es war, aber er vermutete, dass es schon lange Vormittag war, denn die Sonne stand hoch am Himmel und schien sogar bis ins Verließ. Er ging zu seinem Fenster um sehen zu können was draußen geschah. Die Straße war bunt geschmückt mit Blumen und Bändern. Überall standen Leute, auch wenn er von einigen grade mal die Füße sehen konnte. Dann hörte er Schritte, die sehr nah an seiner Zelle waren.

Er sah Stiefel die zu den Wachen des Königs gehörten und dann ganz andere Schuhe, die er den Bediensteten zuordnete.

Dann nach einer Weile sah er ein goldenes Paar Schuhe und einem langen, roten Umhang, der leicht angehoben wurde von zwei dahinter gehenden Bediensteten.

`Der König! ´, schoss es ihm durch den Kopf.

Vielleicht würde auch sein geliebter Phillipp gleich kommen. Fabian streckte sich um mehr sehen zu können, als nur die Beine. Und tatsächlich es gelang ihm die Köpfe, wenn auch nur halb, sehen zu können

Dann sah er ihn. Seinen Phillipp und neben ihm eine Frau mit langem blondem Haar und rosafarbenden Kleid, die von Phillipp an der einen Hand geführt wurde.

Ob das die Prinzessin war? Diese Prinzessin Leila?

Fabian war es egal. Er wollte Phillipp. Um dessen Aufmerksamkeit zu bekommen schrie er seinen Namen laut, in der Hoffnung, dass er es trotz des Lärms hören würde.

Und als ob der liebe Gott grade in diesem Moment eine ruhige Minute hatte, blieben Phillipps Füße neben seinem Zellenfenster stehen. Schnell hockte sich der Prinz hin und zum ersten Mal sah Fabian ihn mit Krone und in seiner ganzen Pracht als Prinz.

„Phillipp.“, hauchte er und streckte eine Hand durch die Gitter zu ihm.

Phillipp nahm sie in seine Hand und beugte sich so weit es die Gitterstäbe zu ließen zu Fabian herunter.

„Mein liebster Fabian.“, sagte der Braunhaarige und in seinen Augen sammelten sich Tränen.

Sie beide sahen sich Minuten lang in die Augen, keiner der beiden brauchte etwas zusagen, der Blick des jeweils anderen sagte mehr als tausend Worte.

„Geliebter. Was habt ihr? Weswegen beugt ihr euch zu einem Gefangenem?“, unterbrach eine weibliche Stimme diesen, für Fabian, wertvollen Augenblick.

Phillipp sah auf zu der Prinzessin.

„Das ist meine Angelegenheit und nicht eure.“, sagte er wütend und wollte sich dann wieder Fabian widmen.

Doch plötzlich wurde Phillipp grob vom Fenster weggezogen von seinem Vater, wie Fabian an den Schuhen erkennen konnte.

„Was soll das, Sohn? Willst du, dass das ganze Volk mitbekommt, dass du dich mit deinem Entführer unterhältst, willst du unsere Familie in den Schmutz ziehen?“, sagte sein Vater leise.

Fabian konnte die Worte nur verstehen, weil beide recht nah an seinem Fenster standen und somit konnte er dem Gespräch weiter lauschen.

„Vater, ich will nicht, dass er verurteilt wird, er hat mir nichts getan, ich liebe ihn.“

Fabian spürte, dass sich der König sehr beherrschen musste nicht vor dem gesamten Volk auszurasten, denn er holte in kurzer Zeit ziemlich schnell laut Luft.

„Hör auf diesen Unsinn zu reden, zwei Jungs die sich lieben, so was gibt es nicht und so etwas wird es niemals geben. Es darf nicht sein sonst muss ich meinen eigenen Sohn töten.“

„Aber Vater ich…“

„Kein aber, lass die Zeremonie weiter gehen das Volk wartet seid vier Jahren auf die Hochzeit.“

„Ich will aber heute noch nicht heiraten und schon gar nicht Prinzessin Leila. Bitte liebster Vater.“

„Gut, wie du willst dann heirate halt morgen, dann werden wir heute uns eine Hinrichtung als Vorfeier gönnen.“, sagte der König leise zu Phillipp und drehte sich dann zum Volk.

„Liebes Volk, ich habe eben mit dem Prinzen gesprochen, er kann es einfach nicht ertragen heute zu heiraten, wenn ihm sein Entführer dabei zu sieht, somit werden wir uns eine Hinrichtung heute ansehen. Wachen! Bringt mir den Henker und ihr…“, sagte er und winkte zwei Andere herbei, „ihr bringt den Entführer des Prinzen, er soll für immer aus dem Blickfeld des Prinzens verschwinden damit dieser endlich zur Ruhe kommen kann.“

Das Volk jubelte laut, doch Fabian riss die Augen weit auf. Dieser Befehl hatte ihn total geschockt.

„Phillipp!“, rief er flehend.

Phillipp sah genauso verzweifelt zu ihm und packte seinen Vater beim Arm.

„Bitte, oh liebster, allerliebster Vater, tut mir diesen Schmerz nicht an, lasst ihn am Leben. Ich flehe euch an.“

Doch der König ging ohne ein weiteres Wort. Phillipp eilte ihn schnellen Schrittes nach.

Fabian ließ sich auf den kalten Steinboden fallen und vergrub sein Gesicht in seine Hände. Sollte das sein Leben schon gewesen sein?
 

Die Sonne schien hell und liebevoll als Fabian zum Henker geführt wurde. Seine Hände und Füße waren wieder mit Eisenketten gefesselt worden.

Immer noch schmückten Blumen die Straßen. Er sah zu seinem Liebsten, der grade von seinem Vater etwas zu geflüstert bekam, was ihn wohl sehr ins Überlegen brachte.

Währenddessen wurde Fabians Kopf vom Henker persönlich auf den Holzblock platziert.

Leise Tränen rannen über sein Gesicht. Verzweifelt blickte er zu Phillipp, der immer noch angestrengt nachdachte.

Dann sah er wie der König ein Zeichen gab, dass der Henker anfangen konnte.

Fabian schloss die Augen, war angespannt. Was würde wohl nachdem Tod kommen?



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