Der Rückfall
Sam wusch sich hastig das Haar, spülte sich ab und drehte den Hahn zu, nahm sich kaum die Zeit, sich ausreichend abzutrocknen und trat zu Dean ins Schlafzimmer.
Dean stand mit dem Rücken zu ihm an dem alten Tisch am Fenster, und Sam runzelte unwillkürlich die Stirn, als er sah, dass er noch immer in seinen klammen Klamotten steckte.
„Das ging jetzt schneller als ich dachte.“, stellte Dean fest, bevor
Sam ihn darauf ansprechen konnte, und hielt darin inne, die fabelhafte braune Papiertüte, die Sam ihm mitgebracht hatte, weiter auf ihren ungesunden Inhalt zu untersuchen und untersuchte stattdessen mit Argusaugen Sams feucht glänzende Gestalt.
„Du tropfst …“, bemerkte er lapidar, und Sam beobachtete ein wenig irritiert, wie Deans linke Augenbraue um mindestens drei Zentimeter nach oben wanderte, und zog sich unwillkürlich das Handtuch fester um die Hüften.
„Du auch. Warum hast du dich nicht umgezogen? Bist du ok?“ erkundigte er sich misstrauisch, und Dean grinste süffisant und kam zu ihm hinüber.
„Besser als ok.“
Sam beobachtete ungläubig, wie Dean die Hand nach ihm ausstreckte, ihn vorn am Handtuch packte, und dann wurde er auch schon mit einem Ruck eng an Dean gezogen, und sein Handtuch blieb nur deswegen oben, weil zwischen ihnen nicht mehr genug Platz war, damit es fallen konnte.
„Dean?“
Sam sah Dean in die Augen, spürte die Hitze von Deans Körper, Deans rechter Arm schlängelte sich um seine Hüfte und Deans rechte Hand kam auf seinem Hintern zu liegen.
„Ja, Sam?“
Deans Finger kraulten über den dicken Frotteestoff, der Sams Hintern bedeckte, er hob den linken Arm, um die dazugehörige Hand in Sams Nacken zu legen, und Sams misstrauischer Blick wurde noch ein wenig misstrauischer.
„Geht’s dir wirklich gut? Eben im Badezimmer …“
„Mach dir keine Sorgen um mich, Sammy. Ich habe nur ein wenig Kopfschmerzen und ansonsten geht es mir hervorragend. Kein Grund zur Besorgnis, wirklich nicht.“
Dean blickte Sam eindringlich in die Augen und der legte die Stirn in beeindruckende Falten.
„Aber irgendwas ist doch mit dir!“
Dean lächelte sanft.
„Ja, ganz recht. Ich versuche, mich nicht darüber zu ärgern, dass du mir schon wieder nicht glaubst. Warum sollte ich dich anlügen?“
Sam legte den Kopf schief, erwiderte Deans noch immer furchtbar eindringlichen Blick ohne zu blinzeln und nickte schließlich.
Er glaubte Dean noch immer nicht, aber es machte wohl keinen Sinn, mit ihm darüber reden zu wollen, wenn Dean sich so völlig sperrte.
Dean unterdrückte ein erleichtertes Seufzen, als er Sam nicken sah, zog Sam zu sich hinunter, um ihn zu küssen und packte genüsslich seinen Hintern, genau in dem Moment, als seine Lippen Sams berührten.
Sam stöhnte gedämpft auf und schloss die Augen, ließ sich zufrieden von Dean küssen und leistete keinerlei Gegenwehr, als Dean damit begann, ihn in Richtung Bett zu schieben.
Augenscheinlich mussten sowohl das Essen als auch seine Recherche noch ein Weilchen warten.
Die Matratze ächzte, als Sam sich von Dean ins Bett schubsen ließ, und Sam blickte kurz wie eine verhuschte Haselmaus zu Dean auf, als der kurzen Prozess mit seinem Handtuch machte und sich dann über ihn kniete.
Irgendwie war es diesmal anders als sonst.
Dean fühlte sich anders an – intensiver, nachdrücklicher.
„So hast du mich ja schon ewig nicht mehr angesehen …“, schnurrte Dean grinsend, gab Sam einen innigen Kuss, den Sam ebenso innig erwiderte, und war nicht großartig überrascht, als er Sams Finger mit einem Mal an seinem Hosenbund spürte.
Er ließ Sam seine Hose öffnen, grinste selbstzufrieden in sich hinein und rührte sich kein Stück, selbst als Sam begann, ungeduldig an seinem Shirt herum zu zerren.
Sams Gedanken zu lesen war diesmal sehr viel vergnüglicher als vorhin im Badezimmer, und Dean ließ sich absichtlich so viel Zeit wie möglich, Sam einfach nur zu küssen und zu küssen und zu küssen, bis Sams sich auf dem Rückzug befindender Verstand seine Kopfschmerzen gelindert hatte und ihm mitteilte, dass er jetzt besser anfangen sollte … anzufangen.
„Nhm …“
Sam stöhnte zufrieden, als Dean sich endlich nackt zu ihm legte, schlang seine Arme um ihn und drückte ihn an sich, und Dean lächelte in sich hinein, schmiegte sich an Sam und ließ ihn machen.
Sams Hände glitten über seinen Rücken, kraftvoll und doch sanft und Dean schloss die Augen und genoss das Gefühl von Sams weichen Lippen auf seinen, von Sams warmem Körper unter seinem, er genoss Sams Geruch und seinen Geschmack und dann packte Sam seinen Hintern und Dean stöhnte überrascht auf und kniff die Lider zusammen.
Böser Sammy … so ungeduldig.
Dean ließ seine Lippen auf Sams Hals gleiten, von dem er wusste, dass er zu Sams größten Schwachpunkten gehörte, küsste die weiche, warme Haut, knabberte sanft daran und genoss das leise Stöhnen, mit dem Sam ihn für seine Bemühungen belohnte.
„Dean?“ artikulierte Sam sich mit einem Mal unerwartet deutlich, „Können wir diesmal … mh … ein wenig schneller machen?“
Dean hob den Kopf, sah Sam überrascht an und schmunzelte, als er sah, dass Sam tatsächlich rot geworden war.
An dem Tag, an dem Sam über etwas auch nur andeutungsweise Sexuelles sprechen konnte, ohne rot zu werden, würde vermutlich die Welt untergehen.
Zum Glück klaute er in jedem Motel, in dem sie Halt machten, immer fleißig Handtücher.
„Schneller machen?“ fragte er nach und gab Sam einen flüchtigen Kuss, „Was genau meinst du damit?“
Sam wurde noch ein wenig röter, wandte jedoch nicht den Blick von Deans Augen ab.
„Das weißt du doch ganz genau.“
Dean grinste.
„Richtig. Aber ich werde auf gar keinen Fall schneller machen, bevor du nicht etwas deutlicher geworden bist.“
Sam biss sich auf die Unterlippe und kaute ein wenig darauf herum, während Dean fröhlich vor sich hin grinste und sich an den Gedankengängen erfreute, die er in Sams hochgradig verwirrtem und zudem natürlich verlegenem Köpfchen ausgelöst hatte.
„Oh lálá, Sammy … sowas Unanständiges aber auch!“
Sams Gesicht entflammte in schönstem Rot, Dean strich ihm zufrieden grinsend über die erhitzten Wangen und kniff ihm dann höchst despektierlich in die Nase.
„Ich wusste gar nicht, dass du solche Worte überhaupt kennst und dass du sie dann auch noch so ungeniert denkst … unfassbar.“
„Dean …“
Sams Tonfall war verzweifelt bis flehentlich, Deans eben noch so breites Grinsen löste sich in Wohlgefallen auf, er presste seinen Mund auf Sams und küsste ihn, küsste ihn so heftig und so voller Gier, dass Sam im ersten Moment gar nicht wusste wie ihm geschah.
Es brauchte ein wenig, bis Sam begriff, dass seine unkeuschen Gedanken Dean zu dieser so prompten Handlung verführt hatten, und dann ließ er sich einfach nur küssen und seine Hände machten sich selbständig.
Dean stöhnte aus tiefster Seele auf, als Sams Hand sich zwischen sie schob und um sein anschwellendes Glied legte, während die andere seinen Hintern bearbeitete, als ob er den wahnwitzigen Entschluss gefasst habe, ihn weich zu kneten.
Er löste ihren Kuss, stöhnte ein „Ich mach ja schon, ich mach ja schon …“, rollte sich aus dem Bett, war einen Moment ein klein wenig orientierungslos, bevor ihm einfiel, wo er die braune Plastiktüte gelassen hatte, und er sich etwas kraftlos daran machte, sie ins Bett zu holen und nach dem Gleitgel zu durchforsten.
Dean schluckte trocken, als er aus dem Augenwinkel mitbekam, wie Sam es sich auf dem Bett bequem machte, seinen einfach nur verführerischen Körper auf der Matratze ausstreckte und das überflüssig gewordene Handtuch zu Boden fallen ließ.
„Was machst du denn so lange?“ erkundigte Sam sich mit warmer, sehnsüchtiger Stimme bei ihm, und Dean fragte sich unwillkürlich das Gleiche, legte sich neben ihn und fing wieder an, ihn zu küssen.
Wenn Sam es schnell wollte, sollte er es schnell bekommen – er konnte auch nicht länger warten.
„Nhm …“
Sam schloss die Augen und stöhnte genüsslich auf, als Dean einen mit Gleitgel präparierten Finger in seinen nach Erfüllung dürstenden Körper hinein schob.
„Öhm … Sam … das klang jetzt irgendwie … komisch.“
Sam lachte hilflos, drängte sich enger an Dean und bat ihn ein wenig atemlos, die Klappe zu halten und endlich zur Sache zu kommen.
Dean schmunzelte amüsiert, nahm einen zweiten Finger hinzu, schob beide Finger so tief wie möglich in Sam hinein, ließ sie beständig in ihm kreisen und spreizte sie ab und zu.
„Ist das ok so, Sammy?“ fragte er leise und Sam nickte hastig, kniff die Augen zu und presste sein Gesicht an Deans Halsbeuge.
„… Oh Gott, lügst du mich etwa jedes Mal an?!“
Deans Stimme klang ehrlich empört, und Sam brauchte etwa 30 Sekunden, bevor er realisierte, was gerade passiert war.
„… Ich … nein … ich lüge nicht!“ brachte er schwach vor, Dean zog seine Finger aus ihm zurück und setzte sich im Schneidersitz hin.
Sam wurde beinahe wahnsinnig bei dem Anblick.
„Und das ist gerade die größte Lüge von allen!“
Sam gab einen gequälten Laut von sich und griff nach Deans Hand.
„Dean komm schon – mach weiter, ich halt das nicht mehr aus!“
„Was hältst du nicht mehr aus?!“ donnerte Dean aufgebracht, „Verdammt Sam! Du hast behauptet, es würde aufhören, weh zu tun!“
„Ja, aber ich …“, Sam drückte Deans Hand, bevor er sein Handgelenk umfasste und ihn an sich riss, „Es tut nicht jedes Mal weh, Dean und dieses Mal auch nur deswegen, weil … weil …“
Dean fand sich auf dem Rücken wieder, Sam kniete sich über ihn und sah ihm eindringlich in die Augen.
„Weil du mal wieder nicht warten kannst!“ vollendete Dean seinen Satz, wurde von Sam schon beinahe grob geküsst, und wusste einen Moment lang nicht, was plötzlich in diesen gefahren war, dann drängten sich ihm Sams Gedanken ebenso rücksichtslos auf, wie ihr Urheber.
In Deans Kopf focht sein eigener Verstand einen aussichtslosen Kampf gegen Sams so viel lauteren aus, der so viel energischer darauf beharrte, sich durchzusetzen, und musste sich schließlich wehrlos geschlagen geben.
Sam wollte ihn und Sam würde ihn bekommen – das sagten ihm Sams Gedanken ebenso deutlich wie Sams heißer Körper über ihm.
Widerstand war absolut zwecklos.
„Komm schon, Dean … bitte … es macht mir nichts aus, wenn es ein wenig weh tut … ich will dich einfach nur in mir haben …“
Dean spürte Sams drängende Hüften an seinem Schritt, Sams drängende Hände, die ihn streichelten und liebkosten und überall zugleich zu sein schienen, und obwohl er nichts mehr hasste, als das Wissen, dass er Sam Schmerzen zufügte, ergab er sich seinem Schicksal und fuhr damit fort, Sam auf sich vorzubereiten – und das genau so hastig, energisch und schon beinahe grob wie zuvor.
Sams wirre Gedanken, eine merkwürdige Mischung zwischen Befriedigung, Lust und Schmerz schienen sich auf ihn zu übertragen, und Dean wollte lieber nicht darüber nachdenken, ob Sam diese spezielle Mischung möglicherweise gefiel.
Aber natürlich hatte er da keine Wahl.
Seine vom Gel rutschigen Finger fanden Sams Prostata, der stöhnte erschüttert auf, und Deans Körper wurde von einem so ungeheuren Gefühl der Erregung durchflutet, dass er unwillkürlich die Luft anhielt.
Irgendwie verstand er plötzlich, dass es Sam jedes Mal aufs Neue so schwer fiel, zu warten.
Das war ja unglaublich.
„Nh … Dean …“
Sam presste seinen zitternden Körper an Dean, spreizte die Beine und bemerkte nicht einmal, wie er sich zunehmend heftiger an ihm zu reiben begann, was er jedoch bemerkte, war, wie Dean ihn immer und immer hemmungsloser stimulierte.
„Willst du mich, Sammy?“ hörte er Deans tiefe, lusterfüllte Stimme an seinem Ohr, eine prickelnde Gänsehaut zog sich über seinen ganzen Körper, er nickte und konnte sich gerade so weit konzentrieren „Jah … bitte“ zu antworten.
Dean belohnte ihn mit einem Kuss, zog seine Finger aus ihm zurück und blinzelte entsetzt.
„Sam … ich … bin wieder blind.“