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Echte Kerle

Dean+Sammy
von

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Zeit der Sehnsucht

Einen gar wunderschönen Deanstag wünsche ich!
 

Es ist früh, früh am Morgen – der Tag ist gerademal zwanzig Minuten alt – und ich habe schon den ersten Schockmoment hinter mir.

Eben war ich noch in der feschen Verkleidung der Hope_Calaris hier auf Mexx unterwegs, um ENDLICH das neue Kapitel unserer gemeinsam ersponnenen (Word schlägt mir „ersonnenen“ vor – auch nicht schlecht) J2-FanFic „Irrungen und Wirrungen“ – wir sind ZURÜCK – zu posten, und nachdem ich mich als sie ausgeloggt hatte und als mich wieder einloggen wollte, stand da doch auf bleichem Hintergrund mit tintenschwarzer Schrift: Zugriff verwehrt.

Nicht nett, Mexx, nicht nett!
 

Und war das eigentlich nur ich, der heute außerdem ihr Karotaler verwehrt wurde?

Ich war ein wenig perplex.
 

Jedenfalls komme ich gerade von einer Leseveranstaltung zurück, und ich sach nur „… Werk hat mehrere Titel … Irgendwas … blablabla … Slash … mit dem Hintern zur Welt!“

Und ich so: O_o *prust* (Tine auch … wir sind schlimm.)
 

Eigentlich ist mir um diese Zeit ja nicht so nach Kommi-Kommis, aber ich will mal nicht so sein, und meine bedenklich brennenden Augen ignorieren.

Ob ich jetzt noch ne Stunde lang auf Louis’ Bildschirm starre oder nicht, dürfte jetzt auch nicht mehr allzu viel ausmachen.
 

@ Himchen:

Und schon wieder Erste.

Das verdient ja schon fast einen Orden!

Orden erhältst du in Form der Auflösung, was genau Tom da gesagt hat!
 

@ Serendipity:

Zu langsam.

In doppelter Hinsicht.
 

@ Hope_Calaris:

Als ob ich jetzt was dafür könnte, dass Mexx dich ärgert!

Mich ärgert es schließlich auch!

Und ich kann es nur immer wieder wiederholen: Ich sehe dem Mann in die AUGEN! Die machen plinker, plinker!

Da ist es dann erstmal zweitrangig, dass der Sommersprossen auf den Schultern hat!

Ich werde dir ab jetzt Brotkrumen um Brotkrumen und ab und zu eine Scheibe Toast hinterlassen, damit du mir nicht verhungerst, bis wir zu den von dir so ungeduldig erwarteten Kampfhandlungen kommen.

Brauch dich ja schließlich noch für diverse fluffige Handlungshäschen!
 

@ Sam_Dean:

Daumen brechen? Keine schlechte Idee.

Am besten den Rechten.

Das wird Dean ziemlich dabei behindern, Sam auf eventuelle Liebespiele vorzubereiten.

Stell ich mir lustig vor.
 

@ kaliel:

Bitte sehr, einmal dunkelblaue Shorts.

Bin jetzt am Überlegen, Dean Bordeaux anzuziehen, kann mich allerdings noch nicht so recht entscheiden.

Deine Meinung dazu?

Und ja: Dirty Dancing Zitat von dir korrekt erkannt und zugeordnet!

Das gibt 5 Punkte auf der … Moko-Skala!

(Ich habe meine eigene Skala – Yeah me!)
 

@ Lyafe:

Freue dich!

Ich schreibe momentan an einer Szene, die selbst mich ins Schmachten versetzt!

Das könnte jetzt bedeuten, dass ihr die alle ganz grässlich finden werdet, wenn ich das entsprechende Kapitel dann irgendwann online stelle, es kann aber auch heißen, dass es noch grandioser ist, als sowieso schon.

(Es ist früh am Tag, ich darf größenwahnsinnig sein.)
 

@ Shaitan:

Würmchen tut mir aufgrund seiner diversen Spitznamen ganz offiziell leid.

Ist er wenigstens groß, so dass er da problemlos drüber stehen kann?

(Fünf Euro in die Schlechte-Wortspiel-Kasse.)

Ich hoffe, deine OP ist gut verlaufen, das war der erste Kommi mit Cliffhanger, der mir je geschrieben worden ist.

Ich hoffe, es bleibt auch der letzte.
 

@ killerniete:

Ich glaub, ich werd Mike und Tom erst später wieder mit unseren Helden zusammenarbeiten lassen.

Jetzt entwickle ich erstmal den nächsten Job für Sam und Dean im Alleingang.
 

@ Sunrise101:

Zunächst mal: Deine Klammern sind noch völlig harmlos und nichts im Vergleich zu den bewundernswerten Verschachtelungen der lieben melody_neko.

(Wo ist die eigentlich? Melody, bitte melde dich!)

Weiterhin: Was meinen Schreibstil betrifft, so bin ich in dieser Hinsicht ganz extrem beeinflusst worden von der lieben Georgette Heyer.

Ich liebe die Frau und ihre spritzigen Dialoge. Herrlich.

Hoffe, du hast den letzten Cliffhanger überlebt und kannst jetzt fröhlich weiter lesen!
 

@ AnimeFaan:

Besser aufpassen, meine Liebe, Sam wird blass, nicht Dean!

Aber ansonsten: Natürlich mache ich es spannend!

Das ist mein Job hier!
 

@ Bufera:

Schreibblockaden muss man ignorieren!

Wenn ich jedes Mal aufhören würde, wenn ich ne Schreibblockade hätte, würd ich gar niemals nicht irgendwas fertig kriegen!

(Daher all die Redundanz!)

Ich habe jetzt spontan Lust, Dean und Sam zu schrumpfen, und sie in einer Monstertasse voll Milch nach Keksbrocken tauchen zu lassen.

Und Sam ist dann angewidert, weil Dean die isst.

Und Dean weiß von der Schnittwunde.

Er weiß nur nicht, dass es schlimmer ist, als er meint.
 

@ Calysto:

Ich soll dir eine böse FF schreiben?

Was müsste ich da machen?

Ich tu mich doch so schwer damit, Leute umzubringen!

(Was auch der Grund dafür ist, dass Mike sehr viel lebendiger ist, als du denkst.)
 

@ -Kitsune:

Hier stirbt keiner! (Noch nicht!)

Habe außerdem meine Meinung über die braune Tüte geändert und bin momentan dabei, eine entsprechende Szene zu schreiben.

Frohlocket!

Und: Du bist richtig gut.

In spätestens zwanzig Kapiteln wirst du auch erfahren, wieso.
 

@ wincest4ever:

Natüüürlich mache ich das mit Absicht!

Wie kann man nur Deans Humor vergessen?

Aber: Er schreit wie ein Mädchen.

Waaar das schön, in der allerneusten Folge.

Ich verrate nix, außer: Eric klaut bei mir!
 

@ Sandy25:

Ja, ich bin gemein.

Das Schöne ist aber, dass ich auch überaus nett sein kann.

Sehr schwer einzuschätzen, tut mir leid.

Jedenfalls verspreche ich, alles wieder gut zu machen und kehre langsam aber sicher auf den rechten Weg zurück … dabei ist Rechts doch kein Weg!

(Und ich musste wirklich lange überlegen, wer zum Teufel „Tome“ sein soll. Ich werd alt.)
 

@ vanna:

… Oder einfach nur krank oder weggelaufen …

Was hab ich gelacht.

Nein, Mike ist weder krank noch weggelaufen, ihm geht es aber nichtsdestotrotz sehr schlecht.

Wirst es ja gleich selber lesen!

Das mit dem Zuckerschock kenn ich, und das Katzen bei Knochenbrüchen helfen sollen, trifft sich ganz wunderbar … ganz, ganz wunderbar.
 

Und jetzt ist es schon nach eins.

Großer Gott, ich muss ins Bett.

Kapitel muss sich selbst nach Fehlern durchlesen …
 

moko-chan
 


 

Ganz so, als spüre er, dass etwas entschieden nicht in Ordnung war, verstummte McClanes Kläffen, und er sprang vom Bett und zog sich mit eingezogenem Schwanz in eine Ecke des Zimmers zurück.

Dean war nicht ganz so emphatisch wie der Hund, aber selbst ihm war klar, dass Toms Anruf alles andere als gute Nachrichten gebracht hatte, und er setzte sich neben Sam an die Bettkante und legte ihm den Arm um die Schultern, während Sam den Anrufer mit erzwungener Ruhe darum bat, das eben Gesagte zu wiederholen.

„Tom, bitte, beruhige dich“, hörte Dean ihn sagen, während Toms Stimme am anderen Ende der Leitung nur als panisches Rauschen an seine Ohren drang.

„Atmet er noch?

Wie viel Blut hat er verloren?

Hast du einen Krankenwagen gerufen?

Wo seid ihr?“

Die Fragen kamen in kurzen Abständen, präzise und bar jeder Emotion, und Deans Griff an Sams angespannter Schulter verfestigte sich.

Toms Antworten kamen unsicher, aber zunehmend ruhiger, und nach zehn Minuten, in denen Sam ihn mit einem ihm seltsam anstehendem Befehlston angewiesen hatte, Michael am Besten nicht zu bewegen, um ihm nicht unwissentlich Schaden zuzufügen, und ihn sanft aber bestimmt aus seiner Panik herausdiskutiert hatte, war der Krankenwagen endlich da, Tom versprach, sich wieder zu melden, wenn er Neues über Michaels Zustand berichten konnte, und legte auf.

Sam starrte einen Moment lang auf das inzwischen dunkle Display seines Telefons, ließ den Kopf sinken, so dass ihm das Haar ins Gesicht fiel, und warf sein Handy schließlich energielos hinter sich aufs Bett.

„Vampire“, brummte er, als würde das alles erklären, und Dean runzelte die Stirn.

„Haben sie Michael erwischt?“

Sam nickte stumm und vergrub sein Gesicht in seinen großen Händen.

„Erwischt, gebissen und halb ausgesaugt, bevor Tom ihn gefunden und sie erledigt hat.“

Dean ließ die Bilder, die diese Aufzählung in ihm auslöste, einen Moment lang auf sich wirken, dann weiteten sich seine Augen derart, dass es schon beinahe grotesk aussah.

„Tom hat sich allein mit einem Rudel Vampire angelegt?!“

Sam hob den Kopf, um ihn anzusehen, begriff, worauf Dean hinaus wollte, und lächelte etwas gezwungen.

„Nun ja … er ist ja sehr groß. Und er hatte das Überraschungsmoment auf seiner Seite, nehme ich an.“

Dean schüttelte den Kopf, als könne er es noch immer nicht fassen, und Sams Lächeln erreichte endlich seine Augen.

„Ich würde es genau so machen, wenn es um dich ginge“, erklärte er schlicht, und der Blick, den Dean ihm daraufhin zuwarf, machte ihn ganz schwach in den Knien und schickte ein warmes Kribbeln durch seinen Bauch.

„Genau das ist der Punkt“, erwiderte Dean sehr entschieden. „Mike hat seinen ohnehin recht zweifelhaften Status als Batman jetzt zwar unwiderruflich verloren, aber ich möchte behaupten, Tom ist Superman.“

Sam grinste ein wenig und nickte.

„Macht Mike das dann zu Lois Lane?“
 

Drei Stunden vergingen, bevor Tom wieder anrief, und drei Stunden waren reichlich Zeit, um sich nicht nur Sorgen zu machen, sondern das Schlimmste anzunehmen, und Dean fühlte sich außerstande, Sam Mut machen zu wollen.

Die Gefahr, dass er Sam diesen Mut ganz umsonst machte, und alles genau so schlimm war, wie sie es sich einbildeten, war viel zu groß.

Als Sams Handy schließlich klingelte, war er gerade im Bad, und Dean hielt sich nicht mit Höflichkeiten auf und nahm das Gespräch an, in dem Augenblick, da Sam eilig in den Raum gestürzt kam.

„Wie geht es ihm?“ fragte er ohne jede Begrüßung, und Sam sackte auf dem Bett zusammen, als sein Gesicht sich in einem erleichterten Lächeln auflöste.

„Gott sei Dank. Grüß den Idioten von mir und richte ihm aus, dass er sich beim nächsten Mal bitteschön ganz umbringen lassen soll – damit erspart er uns zumindest die Aufregung … Ja, danke Tom. Bis bald.“

Dean beendete das Gespräch, und ließ sich rückwärts aufs Bett sinken, wo sein Kopf unverhofft auf Sams Schoß traf, den er prompt als willkommenes Kissen nutzte.

„Mike lebt, wurde mit reichlich Blutkonserven versorgt und schreit schon wieder nach Bier. Scheint ihm den Umständen entsprechend also recht gut zu gehen.“

Dean blickte zu Sam auf, dessen bedrückte Miene der letzten Stunden endlich erleichterter Entspannung Platz gemacht hatte, und streckte die Hand nach ihm aus, um sie ihm an die Wange zu legen.

„Wenn das so weiter geht, kriegst du noch Falten. Wer ist als nächstes dran? Ellen? Jo? Bobby, Lois und Clark hatten wir ja jetzt …“

Sam setzte unwillkürlich sein Hugh-Grant-Gesicht auf, und Dean stöhnte innerlich.

Manchmal wäre er besser damit beraten, sich die Zunge abzuschneiden, anstatt derartig unbesonnen den Mund aufzumachen.

„Dude, das war ein Scherz. Ich bin sicher, den Harvelle Frauen geht es ausgezeichnet!“

Sam ließ sich von ihm beruhigen und nickte, imitierte Deans Geste und legte ihm die Hand an die Wange.

„Was soll das überhaupt heißen, ICH kriege Falten? Du hast schon längst welche!“

Dean grinste zu ihm auf, in seinen Augenwinkeln erschien ein Kranz von Lachfältchen, und Sam konnte gerade noch eben so ein hingerissenes Seufzen unterdrücken.

„Ja“, sagte Dean mit diesem Grinsen, „aber bei mir sind Falten sexy, weil ich kernig und männlich bin. Wenn deine Stirnfalten sich erstmal festgesetzt haben, wirst du aussehen wie Angela Lansbury!“

Diesmal konnte Sam sich gerade noch eben so zurückhalten, Dean nicht mit einem der Kopfkissen zu ersticken, gab jedoch vor, ihn beißen zu wollen, als er ihm sanft in die Nase kniff.

„Was hast du jetzt eigentlich über unseren Wendigo herausgefunden?“ fragte Dean, nachdem er seine Hand in Sicherheit gebracht hatte, und legte auf eine Art und Weise den Kopf schief, die erstaunlich an McClane erinnerte, der vor einer Stunde das Warten aufgegeben hatte und in seiner Ecke des Zimmers auf dem fröhlich gemusterten Teppich eingeschlafen war.

Sam hatte sich die drei Stunden Wartezeit unter anderem mit verbissener Recherche vertrieben, und er war eben dabei gewesen, Dean von seinen Ergebnissen zu berichten, als Tom endlich angerufen hatte.

Sam ließ seine Hand an Deans Wange ruhen, während er seinen Bericht angab, und obwohl Dean die Augen geschlossen hatte, und seine Mimik keinerlei Aufschluss über seine diesbezüglichen Empfindungen gab, konnte Sam seine Präsenz so klar lesen, wie nur selten zuvor in seinem Leben.

Als Dean hörte, dass Austen&Co eine (inzwischen bankrotte) Bergbaugesellschaft gewesen war, die in den Dreißigern versucht hatte, einen Stolleneinsturz und das Verschwinden – kurzum den Tod – von über fünfzig Arbeitern zu vertuschen, wurde er so wütend, dass Sam ihn losgelassen hätte, hätte er nicht ganz genau gewusst, dass Deans Zorn sich nie gegen ihn richten würde (wenn er nicht gerade der direkte Auslöser dafür war).

Es war nur allzu klar, dass einer dieser Arbeiter überlebt hatte, dass kein Versuch unternommen worden war, ihn oder seine Kollegen zu retten, und dass er nach Tagen des Wartens sämtliche Hoffnungen auf Hilfe aufgegeben und begonnen hatte, sich auf die einzige Weise am Leben zu erhalten, die ihm in der beklemmenden Enge und Dunkelheit zur Verfügung stand – er hatte sich von seinen toten Kollegen ernährt, von Menschen, mit denen er zusammengearbeitet hatte, die vermutlich seine Freunde gewesen waren.

Dean konnte sich kaum ein schrecklicheres Schicksal vorstellen.

Der Überlebensdrang des Minenarbeiters musste enorm gewesen sein, sonst hätte er es niemals über sich gebracht, etwas so Grausiges zu tun.

„Ironie des Schicksals, dass er erst als Wendigo stark genug war, sich seinen Weg zurück in die Freiheit zu graben“, murmelte Dean leise, und Sam nickte einfach nur und erwiderte nichts.
 

Der nächste Morgen kam mit leichtem Nieselregen und Wolken, deren Farbe an Asche erinnerte, und als Sam aufwachte, hatte er Arme und Beine um Dean geschlungen und sich so eng an ihn geschmiegt, dass nicht einmal eine Mikrobe zwischen ihnen Platz gefunden hätte.

Er war einigermaßen überrascht, festzustellen, dass Dean scheinbar bereits seit geraumer Zeit wach war, denn sein verschlafener Blick begegnete Deans munterem, und Deans linke Augenbraue war bereits in Hochstimmung – was ihr immens schwungvoller Schwung Sam recht schwungvoll verkündete.

„Du“, sagte Dean mit einem Unterton von Amüsement, „hast ein Kuschel-Problem. Du solltest dir Pillen verschreiben lassen. Vor zehn Minuten habe ich versucht, mich von dir loszumachen, um auf Klo zu gehen, und du hast irgendwas von Pinguinen und Surfbrettern gebrabbelt und dich wie eine Schlingpflanze um mich gewickelt. Ich schwöre, du hast mir mindestens meine angeknacksten Rippen gebrochen, wenn nicht noch mehr. Du bist ja eine Gefahr für ahnungslose Beischläfer!“

Dean musste wirklich schon eine ganze Zeit lang wach sein, für gewöhnlich gab er vor seiner ersten Tasse Kaffee nämlich nicht viel mehr als ein paar Grunzer und unwirsches Gemurmel von sich, und war Alles in Allem so herzerwärmend brummelig, dass Sam jetzt relativ empört war, dass ihm diese Morgenroutine heute verwehrt bleiben würde.

Er ließ Dean schweigend los, um ihn ins Bad ziehen zu lassen, und als fünf Minuten später die Dusche anging, war er noch viel empörter, dass Dean ihn nicht dazu gebeten hatte.

Dann fiel ihm seine verwünschte Wunde wieder ein, und Sam rollte sich schon allein aus Protest auf den Bauch – Schnittwunde hin oder her – und zog sich die Bettdecke über den Kopf.

Es war doch einfach nicht fair, dass er jetzt nicht einmal mehr mit Dean zusammen duschen konnte – und warum hatte er auf einmal den beunruhigenden Verdacht, dass er zunehmend dachte und fühlte wie Dean?

Machte das das jahrelange Zusammenleben?

Bildeten Dean und er am Ende eine Biozönose?

(Sein Biologieunterricht war viel zu lange her, als dass er auf diese Frage eine professionelle Antwort geben könnte.)

Würde er in Kürze anfangen, hamsterartiges Essverhalten an den Tag zu legen?

Und war er eigentlich bekloppt, ernsthaft über Sowas nachzudenken?!

Sam hatte eben beschlossen, dass er seinem ungewöhnlich schweren Schicksal mit stoischer Gelassenheit begegnen würde, da schlüpfte auch schon ein äußerst schlüpfriger Dean zu ihm unter die Bettdecke und schmiegte seinen feuchten aber angenehm warmen Körper zufrieden aufseufzend an seinen trockenen.

„Was glaubst du, was du da tust?“ erkundigte sich Sam mit Grabesstimme, und Dean presste seine entblößten Lenden mit einer rollenden Bewegung an Sams stoffbedeckte Hüfte.

„Mit dir rummachen?“, schlug Dean spielerisch vor, hauchte einen feuchten Kuss auf Sams nackte Schulter und den durchfuhr ein wohliges Kribbeln.

Es tat Dean offenbar ganz außerordentlich gut, vor seiner üblichen Zeit zu erwachen und dann ein paar Stunden lang von Sam in schraubstockartiger Geiselhaft gehalten zu werden.

Sein Mund glitt über Sams Schulter und sein Schlüsselbein, dass es eine wahre Freude war, und Sams warme Haut überzog sich mit einer vorfreudigen Gänsehaut, während er sich – praktisch veranlagt, wie er nun mal war – mit einer fast schon beiläufigen Bewegung die Shorts von den Hüften schob.

Und dann … dann bellte der Hund.
 

„Drecksvieh … dumme Misttöle … dämlicher Köter … absolut kein Sinn für Timing …“

Sam konnte nicht umhin, amüsiert zu schmunzeln, während Deans zornige Litanei über ihn brandete wie Wellen an einem stürmischen Tag am Strand, und während er Dean dabei beobachtete, wie der den unschuldig wedelnden McClane auf den Rücksitz des Ford verfrachtete, strich ihm plötzlich etwas merkwürdig Anschmiegsames ums rechte Hosenbein.

Er blickte an sich hinab, entdeckte eine grau getigerte junge Katze – oder einen Kater – die oder der erwartungsvoll zu ihm hoch schaute, und schraubte sich prompt in die Tiefe, um sie oder ihn auf den Arm zu nehmen.

Er wurde mit promptem Schnurren belohnt, das merkwürdig an einen defekten Rasenmäher erinnerte – es war ja eine recht junge Katze – und Sam grinste beseelt und kraulte sie liebevoll hinter den Ohren.

„Katzenmensch, hm?“ ertönte mit einem Mal eine weibliche Stimme schräg links hinter ihm, und als Sam sich umwandte, erblickte er eine reifere Dame um die Sechzig, die mit dem langen silbernen Haar und den wachen blassblauen Augen ihrer Tochter noch immer ähnlich genug sah, dass Sam sie problemlos identifizieren konnte.

„Mrs. Masters, nehme ich an?“

Sie nickte mit einem schelmischen Lächeln, nahm seine große Gestalt ohne jedes Anzeichen von Zurückhaltung in Augenschein und schnalzte schließlich anerkennend mit der Zunge.

„Wo auch immer du herkommst, mein Süßer, ich hoffe, dass es da noch mehr gibt!“

Diese freimütige Redeweise verschlug Sam recht erfolgreich die Sprache, und er starrte sie noch immer fassungslos an, als Dean an seine Seite trat und ihn fragte, ob er festgewachsen sei.

„Der Herr sei gelobt, sie tauchen in Rudeln auf“, murmelte Mrs. Masters begeistert, unterzog Dean einer genau so eingehenden Untersuchung wie zuvor Sam und nickte dann beifällig.

„Dein Bruder hier ist etwas empfindlich, fürchte ich“, setzte sie Dean mit ihrem spitzbübischen Lächeln in Kenntnis, langte hinauf und tätschelte Sams Wange.

„Furchtbar schüchtern, der Junge.“

Dean blinzelte verdutzt und räusperte sich leise.

„Äh … ja.

Er ist NICHT mein Bruder“, stellte er dann klar, mit der gleichen leicht empörten Vehemenz, mit der er früher das Gegenteil behauptet hatte, und schlang einen besitzergreifenden Arm um Sams Hüften.

Mrs. Masters blickte kurz von Einem zum Anderen, dann trat ein entschieden begeistertes Zwinkern in ihre Augen.

„So ist das also … Sehr schön, sehr schön. Und so wunderbar selbstsicher dabei – guter Junge.“

Diesmal wurde Deans Wange getätschelt, und da er zu Mrs. Masters eine ebenso spontane wie innige Zuneigung gefasst hatte wie zu ihrer Tochter, hielt er grinsend still.

„So, dann will ich euch zwei Hübschen mal nicht länger aufhalten“, meinte Mrs. Masters nach einer Weile. „Gebt mir mal den kleinen Halunken her, damit ich ihn meiner Enkelin zurück bringen kann, die ihn sicherlich schon furchtbar vermisst, und ihr kümmert euch um euren Hund, der soeben eure Autofenster zusabbert. Das kann man ja nicht mitansehen!“

Sie nahm Sam das Tier, das offensichtlich ein Kater war, aus den Armen, und kniff ihn, nachdem er sich artig verabschiedet und ihr den Rücken zugewandt hatte, derartig fest in den Hintern, dass ihm ein unfreiwilliges Quietschen entfuhr.

Dean versuchte sein Lachen höchst unglaubwürdig als Husten zu tarnen, erstickte beinahe daran, und seine Augen gingen vor Heiterkeit beinahe über, während er sich neben Sam und seinen glühenden Wangen auf den Beifahrersitz des Fords sinken ließ.



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Kommentare zu diesem Kapitel (32)
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Von:  brandzess
2011-08-06T21:40:06+00:00 06.08.2011 23:40
ich mag Mrs. Masters!
"Der Herr sei gelobt. Sie tauchen im Rudel auf" voll der lachflash!
Von: abgemeldet
2009-11-14T19:23:18+00:00 14.11.2009 20:23
Und wie der Superman is! 8D
… Hab mir das heute aus Langeweile, weil Gerrit an meinem PC saß (kein Kommentar), angeguckt… „Ach du Scheiße is das schlecht…“ und „Oh man, wie peinlich“ war so ziemlich das einzige, was mir in den Sinn kam… Ich weiß echt nich, warum ich das immer wieder mache…
Aber das hat ja hiermit nix zutun. ‚|D Also weiter im Text. (Anmkg: Ich schreibe übrigens und lese parallel. Ach, was bin ich toll!)

Angely Lansbury! Als wäre ein Hugh-Grant-Gesicht nicht schon schlimm genug! xDDD *strampel*

Pinguine und Surfbretter, ja? Jetzt bin ich mir absolut sicher, dass mit Sam (mal wieder) was nicht stimmt… >.>’

Ich mag die (alte?) Mrs. Masters! Die is lustig!
Von:  Aoilicious
2009-07-23T09:20:31+00:00 23.07.2009 11:20
Hier bin ich also wieder. Frisch geduscht, dementsprechend sauber und vor allem richtig wach...

Ohoo ohooo Vampire. Ganz ehrlich, ich mag sie, auch wenn ich finde, dass sie in Supernatural nicht so gut dargestellt sind, aber ich stells mir einfach vor wie ich mag und mecker nicht. ^^

Jaah, Mikes Status als Batman ist in der Tat doch sehr zweifelhaft, denn es gibt nur einen wahren Batman. Wie ich gerne und häufig erwähne: "He's amazing, he's batman." Niemand außer Dean könnte diesen Status so hervorragend ausfüllen.

Sam mit Hugh Grant-Gesicht? Jetzt musste ich mich aber ordentlich anstrengen, um mir das vorstellen zu können, doch ich glaube jetzt habe ich verstanden welchen Gesichtsausdruck du meinst.

Ach, Dean soll sich doch nicht beschweren. Sam ist groß und plüschig und hervorragend zum Kuscheln geeignet und machen wir uns doch nichts vor, Dean liebt es wenn er angekuschelt wird. Wenn er nicht mit Sammy (Ja Dean, ich weiß, nur du darfst ihn so nennen.) kuscheln möchte, dann mach ich es einfach. *Sammy an mich kuschel*

*lach* Jetzt stelle ich mir vor, wie Sam das Essen genauso in sich hinein stopft (Pardon, vornehm seine Backen füllt.), wie Dean, aber ich glaube da scheitert meine Fantasie, denn Sam ist ja bekanntlich nicht. Und SO sehr kann Dean gar nicht abfärben, denn es würde die Welt aus den Angeln heben, wenn Sam plötzlich anfangen würde sich in allen Lebensbereichen so zu benehmen wie Dean es tut. Ich mein, dann wären bald alle Würstchen, die existieren auf mysteriöse Weise wie vom Erdboden verschwunden.

Okay, das wars dann wohl hierzu. Der Kommi ist sogar ein wenig länger geworden, wenn ich mich nicht stark täusche.

chapters to go: 57
Von: abgemeldet
2009-04-03T20:08:25+00:00 03.04.2009 22:08
Ich liebe deinen Humor. Ich möchte ihm gern Blumen schenken *Strauß überreich*
Gott sei Dank treten deine geistreichen, komischen Wortkunstwerke auch in Rudeln auf. ^_^
Es ist der perfekte Spaß deine FF zu lesen.
(Ja, es gibt auch unperfekten Spaß.)
Wenn ich alt werden sollte, möchte ich eine 'Mrs. Masters' sein...

Von: kikischaf
2009-01-18T00:02:15+00:00 18.01.2009 01:02
der Hund ist toll....ich liebe ihn^^ er hat so ein tolles Timing:D
abropo Jo und Ellen die beiden könnten auch mal wieder einen Auftritt haben...oder hatte Ellen überhaupt einen?
na ja auf jeden fall könnte Jo mal wieder auftauchen....ich mag sie auch wenn viele sie nicht mögen und ich weiß auch warum sie viele nicht mögen...zumindest bin ich mir da ziemlich sicher....
die deutsche Synchronstimme ist der allerletzte Dreck für sie das geht so doch gar nicht, haben die sich bei der Wahl eigentlich mal ihre original Stimme angehört oder wahllos irgendwen ausgesucht der mal eben die Synchro von ihr übernommen hat? Schrecklich das hat mir soviel an ihr kaputt gemacht das sie diese schlechte Stimme hatte pah.....aber gut da lässt sich ja jetzt leider nichts mehr dran ändern schnüff...muss man sich halt das englische Original anschauen....
aber gut ich bin viel zu weit vom Thema ab^^
das kapi war lustig..die alte Frau ist cool das kann man einfach nicht anders sagen^^

lg kikischaf

Von: abgemeldet
2008-12-04T17:04:19+00:00 04.12.2008 18:04
"Tom ist Superman." Hihi, was für ein netter Seitenhieb.

„Der Herr sei gelobt, sie tauchen in Rudeln auf“ *rofl* Das war so in etwa mein Gedanke als ich zum ersten mal "Supernatural" geschaut habe.

Blöder Hund!
Von: abgemeldet
2008-11-05T17:22:20+00:00 05.11.2008 18:22
So, jetzt ist es amtlich!
McClane ist ein Mistköter!
Der hat doch ein gespür für Timing!!! Der is bestimmt eifersüchtig oder so!

Ich glaube auch, dass Sam Dean immer ähnlicher wird...
Ständig scharf, verwandelt sich auch zu Raupe Nimmersatt^^

Oh man, die Oma ist ja mal cool drauf!
Sie treten in Rudeln auf XD
Des soll mir auch mal geschehen!
Und dann ist die auch noch so dreist und vergreift sich an fremden Hintern XD


Von: abgemeldet
2008-10-31T12:50:06+00:00 31.10.2008 13:50
buhuuu nein ich bin die letzte schande über mich, ich erflehe vergebung
die frau ist klasse. ich möchte mehr von der frau
armer mike, hat der glück, dass er tom hat.
und mcclane ist der beste. hehehe und so gemein. aber die sollen sich nicht beschweren, immerhin kuschelt er sich nicht direkt zwischen sie und schmeisst sie dann aus dem bett. oder entwendet mitten in der nacht die decke. es ist nämlich sehr blöd wenn man mitten in der nacht neben seinem bett aufwacht und dadrin der hund schnarcht und sich schön breit gemacht hat. sie könnten ihn natürlich im bad einsperren aber das wäre gemein und bobby wäre nicht sehr glücklich...
freu mich schon auf mehr
Von: abgemeldet
2008-10-30T19:51:27+00:00 30.10.2008 20:51
*looool*
Die Frau find ich gut.^^
Sehr schön, dass Mike noch lebt. Wär echt blöd gewesen. Die sollen alle mal besser auf sich aufpassen, nicht, dass es als nächstes einen von den Jungs trifft..
Wuhu, ich hab 5 Punkte!!! Sehr stark, und das mit so nem Halbwissen. *g* Irgendwie zahlt sichs doch aus, soviel Filme zu gucken.^^
Oh Mann, kann ich mich eigentlich damit brüsten die Letzte zu sein die kommentiert? Kam seit Dienstag nicht dazu zu Lesen *schnief*, was sich dann gleich in in Supernatural-Träumen niederschlug...oO..verquer...
Also die blauen Shorts hab ich ja begeistert aufgenommen, aber ich glaub so langsam versteh ich warum du ihnen meistens was Schwarzes anziehst... ist halt sexy und schlicht.
Also dunkelrot... würde noch gehen find ich, aber sehr viel mehr gibts dann gar nicht. Wie konnte ich das übersehen? Mein Fehler. Ich vertraue weiterhin auf deine schönen Beschreibungen.^^
Hab ich schonmal erwähnt, wie sehr mir dein Stil gefällt? Hab ich bestimmt, aber ich sags gern wieder. Da findet sich in nem Satz dreimal "Schwung" bzw. "schwungvoll" und man will schon die Stirn runzeln und muss dann doch lachen, weils einfach irgendwie ironisch ist und beabsichtigt. (Weiß ja nicht, ob ich mir das einbilde, aber ich finds einfach gut.:))
Mhm.. andere Frage: wie lange bleibt der Verband noch dran? Und wie oft wird der Hund noch stören? XD
Ansonsten... hab grad Friedhof der Kuscheltiere gelesen, da kam auch ein Wendigo vor. Und in dem Buch davor n Impala... entwickel ich hier grad Verschwörungstheorien? Vielleicht sollte ich doch schlafen gehen...
Omg, da fällt mir ein ich kann nicht mal in Ruhe Supernatural gucken, weil mein Bruder nebendran sitzt und "schwul!" ruft... Von wem hat er sowas eigentlich bloß?
So, das wars jetzt aber auch, freu mich auf Samstag.^^
lg
Von:  Sandy25
2008-10-29T21:28:01+00:00 29.10.2008 22:28
*immer noch einen Lachanfall hat*
Gut ich versuch mich trotzdem mal an einem Kommi^^

Find es super dass es Mike einigermaßen gut geht, wenn man bedenkt das er von Vampiren als Zwischenmahlzeit vernascht wurde.

Aber das du Sam und Dean nicht mal ihren Spaß zu zweit gönnst,tssss, du böse Autorin du. Pass nur auf das McClane dir nicht in deinen Hintern beißt wenn du seine Ersatzherrchen zu sehr ärgerst*g*

Die letzte Szene in diesem Kapitel fand ich am Besten, ein quickender Sam wie herrlich*lacht immer noch*, wobei Sams Träume auch sehr interessant sind.
(der Junge braucht wirklich mal eine Kur gegen seine Knuddelsucht oder einen über großen Garfield zum kuscheln wenn Dean mal eine Auszeit und Erholung für seine Rippen braucht)

Hoffe die Stimmung bleibt noch ein paar Kapitel etwas ausgelassen und heiter und vielleicht auch etwas versauter, das heißt wenn du mit Sam und Dean noch erbarmen hast^^

LG



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