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Digimon Alpha Generation

Sieben Jahre nach Tamers
von

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Episode 30: Kein kleines Kind

OMG, das Kapitel ist ziemlich lang geworden und ich habe noch weniger Geschrieben als vorgehabt. Ich entschuldige mich gleich: Denrei, Shuichon und Shoji kommen mal wieder zu kurz... Dafür tauchen zwei weitere Digimon aus dem Wettbewerb auf, den ich gemacht hatte: Lumamon von abgemeldet und Puppymon von DiStar - Ich hoffe ich habe die beiden zu ihrer Zufriedenheit herübergebracht! :3

Weiteres dazu und die Links am Ende des Kapitels. Jetzt erst einmal viel Spaß! :)
 

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Episode 30: Kein kleines Kind
 

„Takato“, brachte das Mädchen in dem gelben Sommerkleid überrascht hervor, das gerade die Shinjuku Station verließ. „Guilmon. Was…“ Ihre Hand wanderte zu ihrem Mund, doch dann rannte sie auf den Jungen zu und umarmte sie. „Wo kommt ihr denn her?“ Dabei verriet ihre Stimme, dass es ihr schwer fiel die Tränen zu unterdrücken.

„Katou-san“, stotterte Takato und tätschelte vorsichtig den Rücken des Mädchens. „Ich hab gehört, dass du heute erst zurückkommst… Und wir haben uns lang nicht gesehen.“ Das Lächeln auf seinem Gesicht war nervös, während Guilmon das nur mit einem verständnislosen Seitenblick quittierte.

Sie löste sich von ihm. „Ich wusste gar nicht, dass du wieder hier bist… Ich meine, in dieser Welt.“ Nun setzte auch sie ein etwas zu künstliches Lächeln auf. „Du hast dich so lange nicht gemeldet! Was war los? Ich… Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.“

„Hö?“ Das bisher ziemlich ignorierte Guilmon legte seinen Kopf auf die Seite und zuckte mit der Schnauze.

„Oh.“ Nun bückte sich das Mädchen und streichelte dem Digimon über die Nase. „Tut mir leid, Guilmon. Um dich habe ich mir natürlich auch Sorgen gemacht.“

Kurz schwiegen sie, während um sie herum weitere Leute aus dem Bahnhof strömten. Einige von ihnen hatten Koffer dabei, da sie erst jetzt aus der Evakuation zurückkamen, obwohl diese schon seit zwei Tagen beendet war. So auch Katou Juri, wobei ihr Vater bereits in der Stadt war, während Stiefmutter und Halbbruder erst am nächsten Tag nachkommen würden.

„Naja“, meinte Takato nun und rieb sich kurz verlegen die Nase. „Ich hatte einige Probleme, als ich die physische Ebene verlassen hab. Ich konnte keinen Kontakt mehr herstellen… Aber wie du siehst, geht es uns gut.“

Das Mädchen nickte kurz. „Haben du und die anderen etwa auch mitgekämpft als diese Digimon hier waren?“

„Natürlich“, meinte Takato und grinste, was jedoch schnell verblasste, als er den ängstlich besorgten Ausdruck des Mädchens sah. „Hey, uns geht es gut. Wir haben die Demon Lords besiegt.“

„Ist auch niemanden was passiert?“, fragte Juri.

Guilmon schüttelte heftig den Kopf. „Natürlich nicht! Uns geht es gut.“

„Allen?“

„Ja, natürlich.“ Takato grinste nun wieder und entwand dem Mädchen schließlich die Sporttasche, die es in der Hand trug. „Übrigens, Katou-san, ich wollte dich eigentlich fragen, ob du nachher mit in den Park kommst.“ Damit ging er zur Ampel vor dem Bahnhof, um auf das Grünlicht zu warten. Immerhin war schon beinahe Mittag und um drei wollten er und die anderen Tamer im Park sich treffen.

„Wieso? Was ist da?“, erkundigte Juri sich jetzt.

„Wir wollen Picknicken“, antwortete Guilmon lachend. „Und es gibt Guilmonbrot!“

Für eine Weile schwieg das Mädchen, doch dann – gerade als die Ampel auf Grün umsprang – lächelte sie Takato an. „Gerne. Zumindest wenn mein Vater es erlaubt.“
 

„Ich habe Hunger!“

„Ich auch!“

„Ich auch!“

Dracomon, Coronamon und Lunamon jammerten wie wild durcheinander, während sie neben Denrei an der Betonhütte saßen und auf die anderen warteten. Sie waren eine halbe Stunde zu früh, aber Denrei hatte nichts mehr zu Hause gehalten und die Digimon waren ohnehin hier gewesen.

„Jammert nicht! Ihr klingt ja, wie Kleinkinder!“, schnauzte Impmon die drei anderen Digimon nun an und stellte sich mit verschränkten Ärmchen vor sie, um sie mit rügendem Blick anzusehen.

Die drei Chaoten – also Impmon, Coronamon und Lunamon – waren wohl die einzigen Digimon, die je allein mit einem Flugzeug geflogen waren und dann auch wirklich da angekommen waren, wo sie hinwollten. Nun, eigentlich war es ein Sonderflug gewesen, nur für die drei, nachdem Ai und Makoto zurück in Tokyo gewesen waren und Shuichons Verdacht bestätigt hatten, dass die Digimon tatsächlich in Bangladesh waren.

Als Coronamon und Lunamon fort gewesen waren, hatte Denrei sie vermisst, aber kaum waren sie da, ging das Chaos wieder los und er wünschte sich, sie wären noch eine Woche im Orient geblieben.

„Aber ich habe Hunger!“, murrte Dracomon nun.

„Und außerdem bist du selbst das Kleinkind!“, schnauzte Coronamon und fand auf einmal die Kraft aufzustehen.

„Tse!“, erwiderte Impmon und ballte die Fäuste, was das Flammendigimon ihm gleichtat. „Ich bin älter als du und ich kann im Gegensatz zu dir digitieren!“

„Trotzdem wärst du ohne uns draufgegangen!“, antwortete Coronamon.

„Denkst du“, knurrte Impmon und einen Moment später begannen sich die beiden recht humanoiden Childs zu prügeln, wobei sie die Böschung vor der Hütte hinunterrollten – Shuichon und Shoji entgegen.

Das Mädchen zuckte mit den Schultern, während sich die beiden Digimon auf dem Gehweg weiter stritten die Treppe zur Hütte hinauf. „Schon da?“, fragte sie Denrei, der die Digimon beobachtete.

„Ja“, erwiderte er schlicht. „Du auch?“

Sie streckte ihm die Zunge heraus, während Lopmon von ihrem Kopf auf den Dracomons sprang, das wiederum die beiden Tüten, an denen sich die Umrisse von Bentoboxen abzeichneten, genau ins Visier genommen hatte.

„Essen?“, fragte es.

„Ja, aber nicht für jetzt“, erwiderte das Mädchen. „Warte noch etwas.“

„Ich habe aber jetzt Hunger“, jammerte das Digimon und ließ den Schwanz hängen.

Mittlerweile war auch Shoji zusammen mit Gazimon dem Mädchen gefolgt und wie Denrei sah, hatte auch er eine Bentobox dabei. Also war er wohl der einzige, der nichts mitgebracht hatte. Aber was sollte er machen? Selbst konnte er nicht kochen und sein Vater…

„Wo ist dein Bruder?“, fragte er stattdessen das Mädchen.

„Der wird später mit Ruki und Ryou kommen“, erwiderte er. „Im Moment ist er am Hypnos-Quatier zusammen mit meinem Vater.“

Denrei nickte. „Ach so“, murmelte er und bemerkte Impmon und Coronamon, die aufgehört hatten, sich zu streiten und stattdessen dabei waren sich von hinten an Shoji heranzuschleichen, ganz offensichtlich mit dem Ziel ihm die Bentobox zu entwenden.

Doch gerade als sich die beiden Childs auf ihn stürzen wollten machte der Junge einen Schritt zur Seite und die Digimon landeten auf der Treppe.

„Ihr sollten lernen euch zu gedulden“, meinte Gazimon.

„Aber ich habe Hunger“, beschwerte sich Coronamon, während Impmon sich mit wunder Schnauze aufrichtete und die Hände in die Seiten stemmte.

„Du kriegst noch essen, aber nicht sofort“, meinte es. „Ach, immer diese kindischen Digimon.“

„Das sagt der Richtige!“

Und schon wieder begannen sie zu streiten.
 

Etwas mehr als eine halbe Stunde später saßen Denrei, Shoji, Shuichon und die Digimon mit denen, die später gekommen waren, zusammen auf einer Wiese in der Mitte des Central Parks, wo außer ihnen niemand zu sehen war. Da das Wetter gut und seit dem Gewitter auch angenehm war, wirkte das schon etwas unheimlich. Sicher, viele Leute scheuten sich wegen den vereinzelten Digimon noch davor die Häuser zu verlassen, wenn es nicht nötig war, und einige waren auch noch nicht nach Tokyo zurückgekehrt. Aber dieser beinahe leere Park wirkte auf die Tamer schon seltsam.

Nun, es waren nicht nur Tamer, die auf den ausgebreiteten Campingdecken saßen. Bei ihnen waren auch Yamaki und Reika, die Namikos Drängen gefolgt waren, da das Kind unbedingt mehr Zeit hatte mit Ruki verbringen wollen.

Dafür war von Takato noch nichts zu sehen. Jenrya hatte gemeint, der andere Junge würde noch jemanden abholen.

„Das ist lecker“, stellte das Kind nun fest und spießte ein weiteres Oktopusbällchen, das Jenrya mitgebracht hatte, auf einen Zahnstocher auf. Ausnahmsweise – so kam es zumindest Denrei vor – ließ sie sich nicht von Ruki füttern.

„Freut mich“, meinte Shuichon.

„Hast du das gemacht?“, fragte Denrei nun und sah sie verwirrt an, woraufhin sie mit dem Kopf schüttelte.

„Nein“, erwiderte sie grinsend. „Meine Mutter. Freut mich trotzdem.“

Weniger manierlich aßen die Digimon. Natürlich konnte Dracomon nicht anders, doch appetitlich war es nicht, wenn es eine Bentobox über sich und ein Stück Boden verteilte, weil es mit seinen kurzen Armen und den Krallen kaum essen konnte.

Das schien auch Culumon zu finden, dass immer wieder umher flog und das, was die anderen Digimon fallen ließen, aufsammelte. „Ihr solltet mehr auf euer Essen achten, Culu“, meinte es und versuchte streng auszusehen.

„Ach, sei still“, schnauzte Impmon es daraufhin an. „Als ob ich mir von so nem Knirps was würde sagen lassen müssen.“ Damit nahm es eine Sushirolle und stopfte sie sich mit der Hand in den Mund.

„Sei nicht so frech“, meinte Ai, die zusammen mit ihrem Bruder sich ebenfalls zu der Gruppe gesellt hatte.

Außer ihnen, den Yamakis, Denrei, Shuichon, Jenrya, Shoji und den Digimon waren nur noch Ryou und Ruki da, da Kayako und Toshi bereits am Vortag nach Osaka zurückgefahren waren und Takato nun einmal noch nicht erschienen war. Doch auch schon diese Gruppe reichte dafür, dass es recht laut zuging, zumal Ai und Makoto, ähnlich wie die Digizwillinge, dazu zu neigen schienen sich über alles Mögliche zu streiten.

Denrei fand es ohnehin komisch, dass zwei Menschen einen Digimonpartner hatten, doch er sagte dazu nichts.

„Da ist Juri!“, rief Culumon auf einmal aus und schwebte in die Luft. „Und Takato! Culu! Guilmon!“ Damit flog es mit beiden Ärmchen winkend den Neuankömmlingen entgegen, die zusammen eine Kiste mit Limonadeflaschen trugen, während Guilmon ihnen vorausrannte.

„Culumon“, jubelte es, als das kleine weiße Digimon und landete auf der Schnauze des roten Reptils.

„Hallo, Culumon.“ Die beiden Jugendlichen blieben stehen und einen Moment später flog Culumon in die Arme des Mädchens.

„Juri!“ Es schmiegte sich an sie. „Ich hab dich ja so lange nicht gesehen, culu! Ich habe dich vermisst.“

„Ich dich auch“, meinte das Mädchen und lächelte. „Ich habe gehört du hast in der Digiwelt ganz allein ein Abenteuer erlebt, hmm?“

„Nicht allein, culu“, erwiderte Culumon. „Kayako, Toshi und Chiupumon waren auch dabei.“

„Und euch ist nichts passiert?“

Das Digimon schüttelte den Kopf und ließ sich, nachdem sie es losgelassen hatte, auf ihrem Kopf nieder. „Natürlich nicht, culu!“

Die anderen, vor allem Denrei und Shoji beobachteten die Szene ein wenig verwirrt, da sie das Mädchen noch nie gesehen hatten. Zwar erinnerte sich Denrei, dass Shuichon ihren Namen schon einmal erwähnt hatte, aber im Moment fiel ihm nicht ein, in welchem Zusammenhang. Zumindest kannte sie ganz offenbar die Digimon. War sie auch ein Tamer?

Nun rannte Hirokazu los um an der Stelle des Mädchens die eine Seite der Getränkekiste zu nehmen.

„Wer ist das?“, fragte Shoji nun leise an Shuichon gewandt, doch bevor diese antworten konnte, setzte sich das Mädchen schon zu ihnen.

„Hallo“, meinte sie zurückhaltend.

„Hallo“, erwiderte Shuichon, während die beiden Jungen zu ihren Seiten nur grüßend nickten, ehe sich auch Shoji zu einem „Hallo“ durchrang.

„Ihr seid Denrei…“ Sie sah den entsprechenden Jungen an. „Und Shoji, nicht?“

Beide nickten erneut.

„Takato hat mir von euch erzählt.“ Damit lächelte sie die beiden an und wandte sich dann den Digimon zu. „Und ihr seid Gazimon, Dracomon, Coronamon und Lunamon.“

Die Digimon wirkten nicht minder perplex und nickten ebenfalls nur.

„Freut mich euch kennen zu lernen“, meinte sie.
 

Aus Höfflichkeit unterließen es die beiden Jungen wohl weitere Fragen an Juri zu stellen. Stattdessen freuten sie sich über die Limo – die leider nicht mehr ganz kühl war – und widmeten sich wieder dem Essen.

Als schließlich nichts mehr vom Bento übrig war, begann Hirokazu die anderen zu einem Fußballspiel zu überreden, an dem sich dann auch alle beteiligten – bis auf Yamaki, der es vorzog zuzusehen, auch wenn dies Genörgel von seiner Tochter hervorrief.

Da niemand zu einem der Sportplätze am Park laufen wollte, wurden als Tore vier der leeren Getränkeflaschen verwendet und die Teams wurden möglichst gerecht aufgeteilt, was jedoch nicht sonderlich einfach war, da Hirokazu der einzige war, der wirklich Fußball spielte und sowohl Namiko, als auch Ai und Makoto einen Nachteil hatten, da sie viel kleiner als die anderen waren.

Dasselbe galt für Terriermon, Lopmon und Penmon, die schließlich zusammen mit Culumon und Lunamon, das wie Hagurumon gar keine Füße hatte, zu Schiedsrichtern ernannt wurden. Das einzige Digimon, das sich gar nicht beteiligte war Renamon. Es beobachtete stattdessen, wie so oft, alles mit etwas Abstand.

Das Spiel begann, aber Namiko musste schnell feststellen, dass sie wirklich keine Chance hatte, auch wenn die meisten versuchten, auf sie Rücksicht zu nehmen. Aber was wollte man schon tun, wenn man fünf Jahre alt war und den Mitspielern nicht einmal bis zur Hüfte reichte?

So ließ sich Namiko nach wenigen Minuten schmollend neben ihrem Vater auf der Picknickdecke nieder.

„Blödes Spiel“, murmelte sie, wandte sich ab und lehnte auch ab sich auf den Schoß ihres Vaters zu setzen.

Stattdessen starrte sie beleidigt auf die Büsche des Parks, darauf bedacht nicht zum Spiel zu sehen. Wieso war sie nur so klein? Es war einfach verflucht… Nirgendwo konnte sie wirklich mitmachen. Sie war halt noch ein Kind und hatte keine Chance als was anderes betrachtet zu werden. Die Welt war ja so ungerecht!

Und während sie so da saß und das Gebüsch anstarrte, fiel ihr eine Bewegung darin auf. Da war irgendwas… Oder?

Wieder raschelte es.

War es vielleicht ein Tier? Es könnte ein Eichhörnchen sein, aber auch etwas anderes.

Neugierig beobachtete das Kind die Bewegung, die sich durch das Gebüsch fortzubewegen schien. Und dann erkannte es einen Schatten.

Schließlich stand Namiko – das Fußballspiel in ihrem Rücken nun ganz ignorierend – auf, um sich das ganze aus der Nähe anzusehen.

„Wo gehst du hin?“, fragte ihr Vater, dem das natürlich nicht entging.

„Da ist ein Eichhörnchen“, erwiderte sie nur und rannte schon, so schnell sie die kurzen Beine trugen, in Richtung des Gebüsch.

Natürlich war es nicht ganz einfach, mit der kurzen Hose und dem T-Shirt sich zwischen den Büschen und Sträuchern durchzuwinden und nach wenigen Schritten hatte das kleine Mädchen schon einige Kratzer an Armen und Beinen, doch von der Neugierde gepackt bemerkte sie das kaum.

Schließlich hatte sie es durch die Büsche geschafft und stand nun zwischen Bäumen, die nur von wenigen und eher niedrigen Sträuchern umgeben waren. Zwischen diesen sah sie auch den Schatten, beziehungsweise das Wesen, zu dem er gehörte, den sie vorher gesehen hatte.

Das Wesen war knapp einen Kopf größer als sie und erinnerte an eine unsauber genähte Puppe. Es hatte einen Hexenhut auf und trug eine Art Umhang, unter dem ein schwarz, weiß gestreifter Overall zu sehen war.

„Wer bist du?“, fragte Namiko zuvor, während das Wesen sie durch gelbe Augen beobachtete.

„Ein Menschenkind“, stellte es dann fest.

„Hmm?“ Namiko legte den Kopf schief. „Bist du ein Digimon?“

Für einige Augenblicke sahen sich die beiden starrend an, doch dann begann das Wesen erneut zu sprechen. „Du kannst mich stärker machen.“

„Was?“, erwiderte das Kind überrascht.

„Mach mich stärker!“, forderte das Digimon erneut und mit einer solchen Eindringlichkeit, dass Namiko erschrocken zurückwich. Irgendwie sah das Monster gruselig aus. Ob es wohl stark war?

„A… Aber wie denn?“, fragte sie leise und ängstlich.

„Lass mich digitieren.“ Es kam näher auf sie zu, während sie heftig den Kopf schüttelte und sich wünschte, sie hätte den anderen weiter beim Fußballspielen zugesehen.

„Das geht nicht!“, erwiderte sie. „Ich habe kein Digivice und du bist nicht mein Partner. Nur ein Partner kann digitieren.“

„Dann werde mein Partner“, forderte das Digimon weiter und kam erneut auf sie zu.

„Ich will nicht!“, schrie sie und versuchte die Tränen der Angst zu schlucken. Ruki würde auch nicht so einfach weinen! „Du bist gruselig!“

Nun legte das Digimon den Kopf schief. „Gruselig?“ Dabei kam sein mit groben Stichen genähter Mund zum Vorschein, der eigentlich nur ein klaffendes Loch war. „Ich bin nicht gruselig, feiges Gör!“ Damit erschienen plötzlich violette Flammen an seinen Armen, während die Hände unter dem gestreiften Stoff nicht zu erkennen waren. „Starfire!“

Das Mädchen wich erschrocken noch ein Stück zurück, doch dann blieb sie im Gebüsch hängen, während das Digimon die Flammenbälle auf sie zuschmeißen wollte.

„Lightningpunch!“ Erklang auf einmal eine Stimme und ein gelber Blitz schoss von einem der Bäume herunter, ehe eine kleine Explosion das angreifende Digimon zur Seite warf. Noch während sich die Gruselpuppe aufzurichten versuchte, legten sich zwei Arme um das Kind und einen Augenblick später wurde sie hochgehoben, während ihr Retter sie fort trug.

Für einen Moment glaubte sie, es wäre Renamon, das sie gerettet hatte, denn das weiche Fell hatte eine ähnliche gelbe Färbung, doch dann erkannte sie, dass das weiße Brustfell fehlte und auch der Kopf anders geformt war.

„Wer bist du?“, fragte sie leise.

„Lumamon“, erwiderte das Digimon und das Mädchen zögerte.

„Danke, dass du mich gerettet hast, Lumamon“, flüsterte es dann.
 

„Ruki-chan, du bist gemein“, beklagte sich Hirokazu, der im Tor stand, da er in seiner Fußballmannschaft Stürmer war und in dieser Position daher nicht viel besser als die anderen war. Einen Moment vorher hatte er in einem kleinen Moment der Unachtsamkeit den Ball gegen den Kopf bekommen.

Er bereute seine Worte jedoch schnell, da er den Ball nicht festgehalten hatte und dieser nun mit aller Kraft, die das rothaarige Mädchen aufbringen konnte, in seiner Magengegend landete. „Ich heiße nicht Ruki-chan.“

„Schon gut“, presste der andere heraus, während Kenta, Coronamon und Impmon nicht umherkonnten ihre Schadenfreude mit lautem Lachen kund zu tun.

„Ich finde es immer noch unfair, dass die Kleine dich so nennen darf“, meinte Ryou und kam neben seiner Freundin zum Stehen.

„Sie ist ein Kind“, erwiderte Ruki. „Und versucht mich nicht damit zu ärgern.“

„Als ob ich dich jemals ärgern würde“, grinste Ryou.

„Genau so wenig wie wir“, erwiderte Kenta, der mittlerweile Hirokazu aufgeholfen hatte.

Da wandte sich Reika ihrem Mann zu. Es war noch nicht zu lange her, dass Namiko beleidigt aufgehört hatte zu spielen. Vielleicht zehn Minuten, doch nun, wo sie sich umsah, fehlte von dem Kind jede Spur.

„Wo ist Namiko?“, fragte sie nun und ging zu ihrem Mann hinüber.

„Sie ist vor vielleicht zwei Minuten von hier weggegangen“, antwortete er. „Sie sagte, sie hätte ein Eichhörnchen gesehen.“

„Wieso bist du nicht mitgegangen?“, stöhnte Reika auf.

„Weil sie beleidigt war“, erwiderte ihr Mann. „Ich wollte mich nicht mit ihr anlegen. Was soll denn schon…“

In dem Augenblick erklang ein Schrei und ein Knall, wie der von einer Explosion, war zu hören, so dass sich alle dem Gebüsch zuwandten.

„Digimon“, knurrte Guilmon, während das Digivice von Ruki aufleuchtete.

Das Mädchen nahm es von ihrem Gürtel, an dem es trotz des Spiels hing, und ein Hologramm erschien, das ein Stück Park, einen Krater im Boden und ein anderes Digimon zeigten, dessen Daten einen Moment später erschienen. „Puppymon“, murmelte sie. „Childlevel.“

„Ein Digimon?“, fragte Takato, während Culumon die Ohren eingezogen und sich in Juris Arme gekuschelt hatte.

Da lief Ruki auch schon auf das Gebüsch zu, da ihr klar war, dass Renamon das Kind wahrscheinlich verfolgt hatte und es somit in Gefahr war, los. „Ich werde nach dem rechten sehen.“ Damit verschwand sie auch schon zwischen den Büschen, froh heute eine lange Leinenhose zu tragen.

Einen Augenblick später folgten auch Ryou und Reika, dann Takato, Jenrya, Denrei, Shuichon und Shoji, begleitet von ihren Digimon. Nur Hirokazu, Kenta, Juri, so wie die Zwillinge blieben mit ihren Partnern, den Digizwillingen und Culumon zurück.

„Was ist hier los?“, fragte Ruki, als sie durch die Büsche vorgedrungen war und nun hinter Renamon stand.

„Noch mehr Menschen“, meinte das andere Digimon – Puppymon – als es sie sah.

„Es hat Namiko angegriffen“, erwiderte Renamon.

„Und wo ist Namiko jetzt?“, fragte Reika, während die Digimon ihre Aufmerksamkeit allesamt auf das möglicherweise gegnerische Child gerichtet hatten.

„Das Kind?“, murmelte dieses nun grinsend und begann auf einmal sehr seltsam zu lachen. „Das ist mit einem anderen Digimon verschwunden.“ Und bei diesen Worten löste sich seine Gestalt in violette Flammen auf und verschwand.
 

„Geht es dir gut?“, fragte Lumamon, als es das kleine Mädchen auf einer Grasfläche nördlich des Parks abgesetzt hatte.

Namiko nickte. „Ja, dank dir.“

„Es sind einige Digimon in der Stadt“, meinte das Digimon. „Menschenkinder sollten nicht allein hier rumlaufen. Dir könnte etwas passieren.“

„Ich kann schon selbst auf mich aufpassen“, schmollte das Mädchen, woraufhin das Digimon sich vor sie kniete, wenngleich es auch so noch immer fast zwei Mal so groß war, wie sie, zumal seine flachen Ohren noch über seinem Kopf empor standen.

„Hätte ich dich nicht gerettet, hätte dich dieses Digimon vielleicht getötet“, erwiderte es, worauf der Schmollmund des Mädchens noch länger wurde.

Selbst ein fremdes Digimon behandelte sie wie ein Kind! Traute ihr denn niemand zu, dass sie allein auf sich aufpassen konnte? Auch wenn dieses andere Digimon sie angegriffen hatte, hätte ihr nichts passieren müssen. Nun, sie wusste nicht, was sonst passiert wäre, aber sie konnte auf jeden Fall selbst auf sich aufpassen.

„Was hast du?“ Das Tierdigimon, das eine Art runden Kristall auf der Stirn hatte, legte den Kopf schief.

„Ich bin doch kein kleines Kind mehr“, meinte das Mädchen und verschränkte die Arme, woraufhin der Kopf des Digimons auf die andere Seite wackelte.

„Ich weiß nicht viel über Menschen“, erwiderte es und stupste das Kind mit seiner knapp behandschuhten Pfote an, woraufhin sie etwas zurückwich. Das Digimon ließ einen Laut hören, der wohl so etwas wie ein kurzes Lachen war. „Aber für mich siehst du sehr wie ein Kind aus. Und klein bist du auch.“

„Gar nicht wahr!“ Namiko streckte sich im Versuch dadurch größer zu erscheinen.

Nun lachte das Digimon wirklich und richtete sich auf, um sich umzusehen. „Auf der Wiese waren Menschen. Gehörten die zu dir?“

„Ach, die sind blöd“, schmollte die Kleine weiter und erneut legte Lumamon den Kopf schief.

„Wieso?“

„Weil sie blöd sind“, erwiderte Namiko dickköpfig. „Deswegen!“

„Es wäre besser, wenn du zu ihnen zurückgehst, bevor das Digimon, das dich angegriffen hat, uns gefunden hat“, meinte Lumamon nun, woraufhin das Mädchen zu ihm aufsah.

„Ich will nicht!“ Damit machte sie ein trotziges Gesicht und ballte die Hände zu Fäusten, die sie verkrampft vor die Beine hielt.

Daraufhin seufzte das Digimon. „Und wenn dich das Digimon von vorhin wieder angreift?“

„Kannst du mich nicht beschützen?“, fragte das Kind, woraufhin Lumamon es ratlos ansah.
 

„Typisch Erwachsene“, grummelte Denrei, während er auf Coredramons Schulter saß und sich von dem Digimon durch den Park tragen ließ.

Shuichon und Shoji ritten auf ihren Partnern neben ihm her, während sie den Park in nördlicher Richtung nach dem verschwundenen Kind durchsuchten. Immerhin wussten sie nicht, ob das Digimon, das mit Namiko verschwunden war, gutartig war oder nicht. Daher mussten sie sie so schnell wie möglich finden – zumindest sagten das die anderen, aber Denrei war von der Suchaktion weniger begeistert.

„Was meinst du damit?“, fragte Shoji, der auf Sangloupmons Rücken saß.

„Reika hat Recht“, erwiderte der ältere Junge. „Yamaki-san hätte besser aufpassen müssen. Ist doch immerhin seine Tochter, oder etwa nicht?“

„Selbst, wenn du Recht hast“, meinte Shuichon. „Jetzt kann man auch nichts daran machen. Wir sollten, statt zu streiten, lieber nach Namiko suchen.“

„Hmm…“ Störrisch blickte Denrei nach vorne und achtete wieder darauf nicht von einem entgegenkommenden Zweig getroffen zu werden, während die anderen beiden und auch die Digimon begannen nach dem Kind zu rufen. „Namiko!“
 

Derweil ritt Ruki auf Kyuubimons Rücken in südliche Richtung des Parks, ehe das Digimon aus dem Dickicht heraus, auf die Straße sprang und dann in Richtung des Governmentgebäudes abbog.

„Du machst dir wirklich Sorgen“, stellte Ryou fest, der auf Cyberdramons Rücken neben ihr her ritt, wenngleich Cyberdramon zwischen den Bäumen öfter hatte ausweichen müssen, da es nicht so wendig war wie Kyuubimon.

„Natürlich mache ich mir Sorgen“, erwiderte das Mädchen, schwieg dann aber wieder.

Daraufhin lächelte der Junge. „Wir finden wir schon“, meinte er. „Immerhin hat dieses Digimon sie vor Puppymon gerettet. Wahrscheinlich ist es gar nicht böse.“

„Vielleicht aber doch“, antwortete das Mädchen. „Außerdem wissen wir nicht, ob Puppymon sie nicht vor uns findet.“

„Das wird schon“, meinte der Junge.

„Und wenn nicht?“, fuhr sie ihn an, senkte dann aber den Kopf. „Es tut mir leid“, murmelte sie. „Ich fühle mich nur für sie verantwortlich.“

„Ich weiß.“ Ryou sah sie an. „Ich weiß.“
 

Violette Flammen erschienen über der Wiese, die direkt neben einem der größeren Firmenparkplätze Shinjukus lag und während Namiko sich noch verständnislos umsah, nahm Lumamon bereits Kampfhaltung an.

„Was ist los?“, fragte Namiko, von dem Ausdruck, der im Gesicht des Digimons lag, geängstigt und zog sich nun doch etwas in seine Richtung zurück. Sie hatte keine Angst, redete sie sich immer wieder ein. Denn Ruki hatte auch keine Angst vor solchen Kleinigkeiten.

Trotzdem konnte sie nicht verhindern, dass ihre Beine zu zittern begannen.

„Es ist zu spät“, meinte Lumamon.

„Was meinst du?“ Ängstlich trat das Kind nun ganz nah an das Tierdigimon heran, als auf einmal ein schrilles Lachen erklang und das Digimon von zuvor direkt vor ihnen erschien.

„Da bist du ja, Kleines“, kicherte es. „Es ist nicht nett einfach so wegzulaufen. Wir sind doch Partner.“

„Sind wir nicht!“, rief Namiko aus. „Wärst du mein Partner, hättest du mich nicht angegriffen.“

Ein Grinsen machte sich auf dem Gesicht des Digimon breit. „Das war doch nur Spaß.“

„Kein sehr lustiger Spaß.“ Sie versuchte sich hinter Lumamons Beinen zu verstecken.

„Jetzt hab dich doch nicht so“, meinte Puppymon. „Du verhältst dich ja wie ein kleines Kind. Heul nicht.“

Tatsächlich hatte Namiko einzelne Tränen in den Augen. Verdammt! Sie war doch kein kleines Kind mehr – keine Heulsuse. Trotzdem musste sie zugeben, dass sie sich wünschte, dass ihre Eltern hier wären… Oder Ruki.

„Geh weg!“, forderte Lumamon nun von dem anderen Digimon. „Lass sie in Ruhe!“

„Was willst du denn?“, fragte Puppymon und ließ erneut Flammen über seinen Händen erscheinen.

„Ich werde dieses Menschenkind vor dir beschützen“, erwiderte Lumamon und entlockte seinem vermeidlichen Gegner damit ein weiteres überhebliches Lachen.

„Versuch es doch“, konterte das Puppendigimon daraufhin und die Flamme wuchs an. „Starfire!“ Ohne ein weiteres Wort schoss es die Flamme in Richtung von Lumamon und Namiko, die noch immer nicht verstand. Nur eins wurde ihr klar. Das Gruseldigimon wollte Lumamon töten.

„Lumamon“, flüsterte sie und nun liefen doch Tränen über ihre Wangen.
 

Untätig und ständig auf ihr Handy schauend stand Reika noch immer dort, wo sie noch kurz zuvor Fußball gespielt hatten, während ihr Mann mit angezogenen Beinen auf dem Boden saß. Angespannt, aber nicht so nervös wie sie.

„Wieso bist du ihr nicht gefolgt?“, fragte Reika zum sicherlich zehnten Mal.

„Weil ich dachte, dass sie sofort wieder zurückkommt“, antwortete er. „Was sollte ihr schon passieren, solang sie nicht zu weit von hier weggeht?“

„Das siehst du ja jetzt!“, fuhr sie ihn an, seufzte dann aber und wandte sich ab. „Du wusstest genau, dass hier noch einige Digimon sind.“ Es war keine gute Ausgangsposition zum Streiten, solange er sitzen blieb.

„Ja, das wusste ich“, murmelte er. „Aber ich habe nicht an so etwas gedacht…“

Erneut sah sie auf ihr Handy. Die Kinder suchten seit über zehn Minuten nach ihrer Tochter und noch immer hatte sie nichts gehört. Wenn Namiko etwas passiert war… So seltsam es auch klang, es war einer der Momente, wo sie sich wünschte selbst einen Partner zu haben, oder irgendeine andere Möglichkeit etwas zu tun. Doch zu Fuß waren sie nicht halb so schnell, wie die Tamer, wenn sie auf ihren Digimon ritten. Und hier im Park konnten sie nicht mit dem Auto fahren.

„Meinst du, ich mache mir keine Sorgen?“, meinte ihr Mann nun sanft und stand schließlich doch auf.

Sie musste zugeben, dass sie das nicht glaubte, sagte es aber nicht und vermied es auch ihn anzusehen. „Ich fühle mich so nutzlos…“, murmelte sie stattdessen.
 

Die Pfoten vor dem Kopf verkreuzt wehrte Lumamon das Feuer ab, wobei es jedoch nicht verhindern konnte, dass die Flammen Brandtspuren auf den Pfoten und den Handschuhen hinterließen, ehe sie verschwanden. Noch während Puppymon neue Flammen erscheinen ließ, sprang es in die Luft und ließ seinen Schwanz auf das Puppendigimon herabsausen.

„Bladeblow!“ Sein Schwanz verwandelte sich in eine Klinge und Schnitt ein Loch in den Umhang des anderen Digimons, woraufhin ein ebenfalls aus gestreiftem Stoff bestehender Bauch zu sehen war.

„Na warte, du“, fluchte Puppymon und sprang zur Seite, um einem weiteren Hieb zu entgegen, wobei es das Kind anvisierte.

Zu spät erkannte Lumamon dies und weitere Flammen flogen auf Namiko zu, die wie angewurzelt auf dem Rasen stand.

„Namiko!“, rief das Digimon, als sich das Mädchen gerade rechtzeitig aus seiner Starre löste und nach hinten stolperte.

Es war mehr Glück als sonst irgendetwas, dass keine der fünf Flammen traf, die auf sie abgefeuert worden waren, ehe Namiko stolperte und nun weinend auf dem Boden landete. Sie wusste, dass sie stark sein musste, doch sie schaffte es nicht so recht.

Nun sprang Puppymon auf sie zu und seine gestreiften Ärmel, die vielleicht gleichzeitig seine Arme waren, wurden immer länger und schienen nach ihr schlagen zu wollen. Sie erkannte es gar nicht genau, denn die Tränen ließen ihre Sicht verschwimmen. Warum war denn niemand hier um sie zu beschützen?

„Lightningpunch!“ Plötzlich erschien Lumamon hinter Puppymon und traf es mit seiner Attacke genau im Nacken. „Lightningpunch!“ Mit einem weiteren Schlag setzte es nach.

„Was…“, brachte Puppymon noch hervor, doch dann brach es auf einmal zusammen und brach flackernd auf dem Boden zusammen.

Für einen Augenblick zögerte Namiko, ehe ihr klar wurde, dass das Puppendigimon sie wohl nicht mehr angreifen würde und richtete sie – noch immer weinend – auf. „Danke…“, flüsterte sie an Lumamon gewandt.

„Kein Problem“, meinte das Digimon und seine Mundwinkel bewegten sich. Es lächelte. Dann bückte es sich und hob das Puppendigimon, das etwas kleiner als es selbst war, hoch.

„Was hast du vor?“, fragte Namiko überrascht.

„Ich bringe es in die Digiwelt zurück, bevor es hier noch weiteren Schaden anrichtet“, erklärte Lumamon ihr.

„Heißt das etwa, du gehst?“ Das Mädchen sah es an.

„Ja“, war die einfache Antwort. „Das wird das Beste sein…“

„Aber…“, setzte Namiko an und begann erneut zu schluchzen. „Aber… Ich… Ich will nicht das du gehst.“

Das Digimon sah sie für einen Augenblick an, doch dann wandte es sich ab. „Vielleicht sehen wir uns ja irgendwann wieder“, meinte es und sprang weg.

„Aber…“, setzte das Kind an, als es jedoch schon Rufe vernahm, die aus der Richtung des Central Parks kamen.

„Namiko!“

Für einen Moment wandte sie sich in die Richtung, nur um Coredramon, Wendimon und Sangloupmon zu erkennen, die über den Parkplatz auf sie zuhielten. Nicht einmal Ruki war bei ihnen…

Als sie nun erneut in die Richtung sah, in der vorher noch Lumamon gelaufen war, war dieses verschwunden. Einfach weg. „Lumamon!“, schrie sie über die Wiese. „Lumamon!“ Doch sie bekam keine Antwort.
 

Es war Abend geworden in dem noch immer recht ruhigen Tokyo und Namiko lag schon seit eineinhalb Stunden schlafend in ihrem Zimmer.

Shuichon, Denrei und Shoji hatten sie gefunden – unbeschadet, aber furchtbar weinend. Auch als die drei Tamer sie zu ihren Eltern zurückgebracht hatten, hatte das Mädchen noch geweint und immer wieder den Namen eines Digimons gerufen. Lumamon, wohl das Digimon, das sie gerettet hatte.

Doch schließlich hatte sie sich in den Schlaf geweint.

Reika, die sich bereits zum vierten Mal versicherte, ob ihre Tochter noch da war, auch wenn diese Sorge natürlich vollkommen unberechtigt war, da das Kind, wenn es sein Zimmer verlassen wollte, wohl oder übel durchs anliegende Wohnzimmer gehen musste.

„Siehst du, ihr ist nichts passiert“, meinte Yamaki nun sanft.

„Aber es hätte ihr etwas passieren können“, erwiderte sie.

„Ich weiß“, erwiderte er. „Es tut mir leid. Ich habe wirklich nicht daran gedacht, dass so etwas passiert.“

Sie nickte nur. Es hatte keinen Sinn mehr darüber zu streiten. „Pass das nächste Mal besser auf sie auf.“

„Natürlich“, antwortete er. „Du weißt, dass ich genau so wenig wie du will, dass ihr etwas passiert.“

„Ja, ich weiß“, murmelte sie und stellte fest, dass ihre Augen brannten. „Ich habe mir nur solche Sorgen um sie gemacht… Wenn ihr etwas passiert wäre…“ Sie brachte den Satz nicht zu ende. Für einige Sekunden sah sie aus dem Fenster in das immer dunkler werdende Tokyo hinaus, wo bereits die Straßenlaternen angesprungen waren, ehe sie sich doch verhalten neben Mitsuo setzte.

„Ihr wird nichts passieren“, meinte dieser nun und legte den Arm um sie. „Das werde ich nicht zulassen.“
 

Während die beiden im Wohnzimmer redeten, drehte sich ihre Tochter in ihrem Bett herum und kuschelte sich noch fester an ihren Teddybären. „Lumamon“, flüsterte sie und erneut schimmerten Tränen in ihren Augen.
 

★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★
 

Anmerkungen:

*Lumamon: Lumamon wurde von [[XionXVI]] erfunden. Es ist ein Tierdigimon auf dem Childlevel und vom Typus Datei. Das Bild von ihm findet ihr hier:

http://animexx.onlinewelten.com/fanarts/output/?fa=1176114

*Puppymon: Puppymon ist ein Childdigimon vom Typus Virus und wurde von DiStar erfunden. Das Bild und genauere Daten findet ihr hier:

http://animexx.onlinewelten.com/fanarts/output/?fa=1166531


 

☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆★☆
 

So, das nächste Kapitel wird wohl schneller fertig sein, weil ich es schon so lange schreiben will! Als Ausgleich für die letzten Kapitel wird es in diesem nur um meine Tamer + Shuichon (die ich ja irgendwie auch schon als meinen Tamer ansehe xD) drehen ;) Ich hoffe, dass ich es bis Mittwochabend fertig haben werde. Drückt mir dir Daumen!

Und ja, ich weiß, dass heute alle Charaktere zu kurz gekommen sind bis auf Namiko, die beiden Digimon und evtl auch Pärchen Yamaki ;)

Ich hoffe ich kanns wieder gutmachen.

Und ja, die Yamakis wohnen schon in einer anderen Wohnung *pfeif* (Falls es einige vergessen haben: Eigentlich müsste das Wohnzimmer ein großes Loch in der Wand haben...) Mir fällt schon noch ein warum xD" Tut mir leid. Mir ist es zu spät aufgefallen! >.<
 

Naja, ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen!

Und bevor ich es vergesse. Es gibt eine neue Umfrage:

http://animexx.onlinewelten.com/umfragen/13323/
 

Also, bis dann! *wink* Danke für's Lesen xD



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Kommentare zu diesem Kapitel (8)

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Von:  Merkur
2012-06-12T21:45:28+00:00 12.06.2012 23:45
Ich liebe dieses Kapitel *_____* Es ist bis jetzt mein absolutes Lieblingskapitel, denn es kommen alle Charaktere vor, die ich besonders gern habe. Vor allem Impmon und Coronamon zusammen, dafür liebe ich dich XD
Als Namiko von Lumamon gerettet wurde, hat mich das ein bisschen an die erste Begegnung Shuichons mit Antiramon erinnert. Überhaupt ist Namiko unglaublich süß, ich habe sie wirklich gern *w* Und Puppymon finde ich irgendwie niedlich XD
Aber Reika muss Yamaki dringend noch beibringen, dass man so kleine Kinder entweder zurückhält oder ihnen hinterherläuft, wenn sie plötzlich Eichhörnchen jagen wollen. Und zwaar besonders dann, wenn die halbe Stadt voller gefährlicher Digimon ist ò_O" Ich mag Yamaki ja wirklich, aber in diesem Kapitel gehört er einfach mal kräftig ausgeschimpft XD
An der Umfrage kann ich zwar nicht mehr teilnehmen, aber da dabei offenbar schon ein "Film" herausgekommen ist, der bei mir voll ins Schwarze getroffen hat, wäre das wohl auch gar nicht nötig gewesen, wie mir scheint :D
Ich bin schon gespannt, wie es weiter geht! Endlich mal wieder längere Kapitel XD
Von:  DINO2011
2011-11-09T14:41:27+00:00 09.11.2011 15:41
Ach ja, das Kapitel mit Namiko war süß. Ich mag die kleine und mit Lumamon hat sie ja anscheinend schon einen Partner gefunden, auch wenn dieser derzeit wieder etwas von der Bildfläche verschwunden ist. Es ist einfach so das die beiden gut passen würden und ich denke das Namiko nicht ohne Digimon weg kommen wird. Tja, was Yamaki betrifft kann ich nur mit den Augen rollen muss ich ehrlich sagen...:x
Von:  arashi_hana
2009-06-12T18:06:54+00:00 12.06.2009 20:06
So ich hab des lesen jetzt nachgeholt^^

Ja also im ersten Teil hab ich mir nen Ast abgelacht XD Weiß auch nciht so recht wieso^^°
Nur Juri kam sehr kurz und bei den Digizwillingen war auch nur einer wirklich aktiv, fand das etwas schade, Lunamon hätte ruhig etwas mehr zum Streit beitragen können.

Die Reaktion bei der kleinen Namiko fand ich irgenwie toll, so richtig typisch(erinnert mich an meine 5 jährige cousine, mit dem Fussball mein ich)
Ansonsten, du hast ziemlich stark den Fokus auf die Kleine gerichtet, die Tamer kamen mir irgendwie im letzten Teil ein wenig wie statisten vor.
War aber nicht schlimm und ich mag das Mädel ja^^
Freu mich schon dieses Lumamon mal wieder zu treffen(das Andere kann bleiben wo der Pfeffer wächst)
Die kleine Szene mit Ruki und Ryou fand ich auch nett^^

So *trommelwirbel*
Herzlichen Glückwunsch zu 200 Kommis!
Auf die nächsten 200 die du sicher auch noch erreichen wirst^-^

glg arashi_hana

Von:  Selma
2009-06-10T14:34:19+00:00 10.06.2009 16:34
Ich weiß warum ich Impi un Coro so mag. Da haben sich zwei gefunden. ;)
Viel zu kurz aber sehr schön. ^^
Von:  Heruvim
2009-06-09T19:20:46+00:00 09.06.2009 21:20
Hallo!
Na, wer bin ich? :D
Drei Mal darfst du raten...

Ich bin erst jetzt zum Lesen gekommen, weil ich mit Theater beschaeftigt war, in letzter Zeit, werde es auch weiterhin sein. Weiss wirklich nicht, wann ich mein 7. Kapitel endlich schreiben soll, da mir die Leser bis dahin wieder den Innhalt vergessen >.<

Nun zu deinem Kapitel:
Ich finde die Idee der zwei Digimon gut, ich mochte auch die Umsetzung, aber ich mag kleine Kinder generell nicht, besonders wenn sie auch noch eine Rolle als Tamer bekomen und in Kaempfe verwickelt werden.

Das Auftauchen Juris war einfach der Punkt, der fuer mich am interessantesten war, allerdings der, der am wenigsten beleuchtet wurde. Das fand ich schade...

"sie wären noch eine Woche im Orient geblieben" - von der geografischen Laage her, gehoert Japan doch auch zum Orient, zum Extremen Orient wuerde ich jetzt mal uebersetzen xD"


So viel zu diesem Kapitel
LG, dein Pharao ;)
Von: abgemeldet
2009-06-08T16:18:44+00:00 08.06.2009 18:18
XDDD
Ich find toll, wie sich Impmon und Coronamon da am prügeln sind.
Die beiden werden noch beste Freunde.
XD

Hat Namiko vielleicht ihren zukünftigen Digimonpartner getroffen?
Ich fände es jedenfalls sehr passend.
X3

Dieses Kapitel war doch recht toll.
Das einige zu kurz gekommen sind war doch gar nicht schlimm.
XD
Aber Juri hättste nicht mit reinbringen müssen.
>.<
*die net leiden kann*

Naja, ich freu mich schon, wenn du mit dem nächsten Kapitel fertig bist.
XD
Von:  Nessi-chan
2009-06-08T11:57:11+00:00 08.06.2009 13:57
AAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!!!!! *begeistertaufundabhüpf*
Ich bin selig! ^___^ Und das mit der Wohnung.. ach, wenn die Leute schon langsam wieder zurückkommen können, dann waren die Bauarbeiter garantiert schon da. ^^
Aber ich fürchte, Yamaki müssen wir noch Nachhilfe in Sachen Kinder geben... ^^
Von:  Taroru
2009-06-08T11:51:29+00:00 08.06.2009 13:51
>.<
die kleine namiko ist ja niedlich XD
ich hab so viel gelacht beim lesen XD du hast sie echt gut hinbekommen XD
ich glaube jedes kleine kind würde so reagieren XD das war echt genial geschrieben ^^
es hat echt spaß gemacht es zu lesen ^^ und ich weiß gar nicht was du hast, ich fand das kappi eigentlich viel zu kruz ^^° es war einfach zu schnell zu ende ^^°
dann hoffe ich mal das ich bald wieder was zum lesen bekomme ^^


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