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Ein einfacher Ausflug nach Japan - Oder doch nicht?

von

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Kapitel 014 - Weiter ohne Ahnung wohin

Langsam leerte sich die Halle. Ich wartete, bis alle an mir vorbei waren und folgte dann langsam. Yoshiki hielt sich an meiner Seite, stütze mich, wenn ich fast umfiel. Ich sah Sterne, konnte den Weg kaum erkennen.

<Merk dir das doch endlich!> schrie mich meine innere Stimme an. Ich musste zugeben, dass diese oft nervtötende innere Stimme dieses eine Mal wirklich Recht hatte. Provozieren half hier gar nichts. Vor dem Bus stolperte ich dann so, dass ich wirklich fiel. Ich quiekte erschrocken auf und spürte dann, wie ich gerade noch aufgefangen wurde, bevor ich endgültig auf dem Boden aufschlug. Wo diese Hände lagen, war mir zwar auch nicht gerade angenehm, aber es war immer noch besser als den Boden zu küssen.

„Thank you.“ Murmelte ich, stand mit Yoshikis Hilfe auf und kletterte dann in den Bus. Mehr tastend als sehend ging ich dann durch den Bus und suchte einen Platz zum Sitzen. Rund 60 J-Rocker und ich in einem Bus. Als ich wieder stolperte fing mich von der Seite her ein Arm ab, zog mich auf einen freien Platz. Mir war es völlig egal, wo ich saß. Da ich kaum atmen konnte und ich nur mit Mühe überhaupt etwas erkennen konnte, war ich einfach dankbar. Offenbar merkte man es mir an. Ich saß auf dem Platz, hatte die Augen geschlossen und versuchte möglichst flach zu atmen, da es sonst einfach nur wehtat. Meine Augen wollten sich mit Tränen füllen, als der Bus sich ruckartig in Bewegung setzte. Das konnte ich zwar verhindern, doch entwich mir ein leises Stöhnen durch die aufeinander gepressten Zähne. Der jemand neben mir strich mir eine Strähne aus der Stirn. Ich registrierte es zwar, doch interessierte es mich nicht. Der Schmerz war einfach zu präsent. Mein Atem beschleunigte sich, was ich nicht gerade als positiv wertete, denn es verstärkte die Schmerzen, die ich einfach nicht ignorieren konnte. Die Straße war wohl kaum eine zu nennen. Zahllose Schlaglöcher spürte ich während der Fahrt. Außerdem raste mein Herz die gesamte Zeit, ich schwitzte, obwohl es gar nicht so heiß war, seitdem die Sonne untergegangen war, und ich bekam rasende Kopfschmerzen. Irgendwann nicht allzu lang vor Ende der Fahrt kippte ich zur Seite, ächzte, konnte mich nicht halten. Leise wurde geflüstert. Ich wollte verstehen, doch hörte ich nur mein eigenes, rasselndes Atmen. Dann hörte ich schwere Schritte. Es wurde etwas gefragt, deutsch, wenn ich nicht völlig den Verstand verloren hatte. Es schien klar zu sein, was der Gegenstand der Frage war: ich. Es wurde auch erklärt, dass etwas mit mir nicht stimmte, nur nicht auf deutsch, sondern auf englisch. Das half aber nicht weiter, denn der laute Kerl, der den Bus entlang gestapft war, konnte vermutlich kein einziges Wort verstehen.

„Geht… schon…“ brachte ich mühsam hervor. Die Stimme von dem Kerl, der stehen musste, brach in ein Lachen aus, redete etwas von

„Hat der Kerl doch wieder sein Messer in Gift getaucht!“ und entfernte sich dann.

<Gift?> Meine Gedanken bewegten sich nicht vorwärts, wiederholten immer nur dieses eine Wort. Irgendwann hielt der Bus an, das spürte ich noch. Das ewige Ruckeln hatte aufgehört. Um mich herum wurde diskutiert. Irgendwann mischte sich eine ärgerliche Stimme ein, ich solle doch getragen werden. Dass genau DAS diskutiert worden war, konnte der Russe ja nicht wissen. Langsame Schritte von den meisten verließen den Bus, mein Nachbar blieb mit mir zurück, kletterte dann über mich, was ich daran merkte, dass zwar versucht wurde meine Beine nicht zu berühren, die Sohlen aber dennoch meine Beine berührten, als er über mich stieg. Dass er männlich war, war mir dann klar geworden, als die Parfums der wenigen Frauen verschwunden waren. Offenbar war er sich nicht sicher, wie er mich nun aus dem Bus kriegen sollte, denn er stand einige Momente einfach nur da.

„Beeilung!“ kam die Stimme von Überbiss durch den Bus geschrieen. Offenbar musste er ziemlich eindeutig klar gemacht haben, was er meinte, denn ich wurde aufgehoben und aus dem Bus getragen. Meine Beine schlugen immer wieder gegen die Lehnen der Sitze als ich aus dem Bus gebracht wurde und schließlich hörte ich Hundegebell und eine wütende Stimme, die auf Spanisch irgendetwas fluchte, wenn ich nach dem Tonfall ging.



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