Zum Inhalt der Seite

Scatters

Tief im Innern
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Angst

~*Angst*~

Ich habe mich geändert. Ich bin nicht mehr die Person, die ich einmal war. Ich bin kein Kind mehr. Nun ja, es drängt sich die Frage auf, ob ich jemals wirklich ein Kind war. So früh schon wurde mir alles genommen. Aber mindestens irgendwann zwischendurch ging es mir gut. Und ich lebte unbeschwert. Lachte unbeschwert. Aber mit dem ist jetzt endgültig Schluss. Der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat, ist gefallen. Ach, ich wünschte, ich könnte die Zeit zurückdrehen. Doch was würde das schon nützen? Es kommt ja sowieso immer alles so, wie es kommen muss.
 

Was ist mir geblieben? Stille. Stille und Leere in mir drin. Ab und zu geht ein Lachen durch mein Innerstes, doch schon bald wird es wieder von der immer herrschenden Dunkelheit verschluckt. Ein Leben in Angst. Angst um alles, das irgendwie gut für mich ist. Weil ich bis jetzt so wenig Gutes hatte. Und alles Gute, das ich jemals hatte, wurde mir weggenommen. Oder hat mich verlassen. Ich weiss gar nicht, was schlimmer ist.
 

Oh ja, ich habe Angst. Solche Angst. Angst vor kleinen Dingen, wie zum Beispiel, dass ich den Bus verpassen könnte. Und Angst vor grossen Dingen. Dass ich meine Freunde verliere. Dass sie sterben. Oder dass sie sich aus irgendeinem Grund von mir abwenden. Oh bitte nicht… Bloss schon der Gedanke daran, lässt mein vernarbtes Herz schrumpfen. Tränen steigen in meine Augen. Panik breitet sich in meinem Körper aus. Was soll ich nur machen gegen diese nagende Angst?
 

Am meisten Angs t habe ich davor wieder depressiv zu werden. Ich weiss ganz genau, dass ein Teil meiner Depression immer noch in mir ruht. Denn so etwas kann man nie ganz loswerden. Man kann es nur verarbeiten, und dann so tief verbuddeln wie nur möglich. Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich tief genug gegraben habe. Denn ich spüre es fast jeden Tag. Dieses schwarze Loch inmitten meiner Seele, das immer wieder alles zu verschlingen droht, was mich ausmacht. Das mich zu verschlingen droht. Ich habe Angst, dass ich ganz langsam und in kleinen Schrittchen depressiv werde. Und dass ich es dabei selbst nicht merke. Dass es nur meine Umgebung sieht. Und irgendwann wache ich in einer Psychiatrie auf und frage mich, was ich hier mache.
 

Es gibt Tage, an denen will ich mich nur noch auf den Boden legen, mich zusammenziehen und weinen. Weinen, bis alle meine Tränen vergossen sind. Weinen, bis meine Wangen trocken sind. Und dann einfach mit leerem Blick liegen bleiben. Für immer im Limbo verschwinden. Nichts mehr machen. Denn dann brauche ich auch keine Angst zu haben. Dann kann mir nichts mehr passieren. Weil ich nicht mehr ich bin.
 

Ich habe vor so vielen Dingen Angst, dass es mich manchmal zu ersticken droht. Ich weiss gar nicht, wovor ich heute Angst haben soll. Oder wovor ich morgen Angst haben werde. Ich weiss nur, dass diese Angst nicht einfach verschwindet. Und dass sie mich jeden Tag von Neuem aufzufressen droht. Eine weise Frau hat mir zu diesem Thema einmal Folgendes gesagt: ‚Es spielt doch keine Rolle, wovor du Angst hast. Im Endeffekt hast du einfach Angst. Das Gefühl bleibt das Gleiche.‘ Oh ja, ich habe einfach Angst…



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (0)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.

Noch keine Kommentare



Zurück