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The Truth Beneath The Rose -

Taking Over Me
von

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Blaue Augen [Azureshipping I ]

Seto Kaiba war über all die Zeit nicht großartig genervt worden, ob nun von Halbstarken oder Konkurrenten her wegen.

Kaum zu glauben aber dennoch war.

Der Präsident der Kaiba Coporation befand sich zur Zeit in einer wahren,wirklichen und echten Beziehung.

Kein Cyberspace, keine Spielkarten.

Eine echte Frau ging seid.. schon ziemlich langer Zeit ein und aus.

Ob Mokuba daran gefallen fand?

Jedes Mal konnte er es deutlich sehen an den Augen des anderen- ganz und gar nicht.

Jede Frau die er gehabt hatte- und der Schwerenöter hatte nicht wenige gehabt- sahen es nur auf sein Geld ab.

Und von Mokubas Seite aus jede neue um so mehr.

Doch Seto wollte nicht nur die Einsamkeit.

Frauen kosteten Zeit und Geld, beides Dinge die er hatte und das auch nur in Maßen her gab.

Dennoch war es nicht verkehrt sich in eine Beziehung zu stürtzen, nicht wahr?

Und ob man ihn nun nach sagen wollte er wäre ein Frauenverschwender oder ein verzweifelt suchender, war ihm egal.

So wie ihn ziemlich vieles egal war und in diesem einem Thema sogar Mokubas Meinung.

Wie oft kam der Jüngere an und meinte viel zu oft, ihm auf zählen zu müssen was diese Beziehung schlechtes an sich hatte.

Und nach Mokuba gab es da nichts Gutes.

Seto nahm es jedes Mal schweigend hin.

Und vielleich wollte er jetzt noch gar nicht die wirkliche wahre Liebe- falls es sie gebe,woran er zweifelte- gar nicht finden?

Er war jung und erfolgreich.

Und laut der Frauen wohl unheimlich begehrenswert.

Doch niemand dachte daran das Seto selbst der war, der spielte und zwar nicht verliebt und blind,sondern scharfsinnig und gerissen.

Was wäre, wenn er den Frauen für eine Weile gab was er wollte.. nur um zu bekommen wonach er sich die Finger leckte?

Was wäre wenn.. der feine Herr Kaiba tatsächlich auf seinen eigenen persönlichen Spaß aus war?

Doch diese Vision verschwieg er Mokuba, denn das Bild welches der Jüngere hatte würde dadurch sicherlich schwer an geknickt werden.

Darüber hinaus hatte er es 'neben her' beinahe noch geschafft noch ein wenig mehr Erfolg zu haben.

Denn die Akademie die er in der Stadt Domino gegründet hatte, als Versuch entpuppte sich zu einem unerwartet hohen Erfolg.

Die Leiterin die er engagiert hatte erwies sich als außergewöhnlich fähig also ließ er ihr ihren Spaß.

Doch von einem Spaß, den Mokuba sich ganz alleine machen wollte, ahnte Seto nichts.

Der Ältere ahnte nichts von Mokuba größten Fehler, und dem Lauf eines neues Wiedersehens.

Nachhilfe wollte er nehmen.

Und wie hieß es so schön?

Man sollte sich immer zwei Mal im Leben begegenen..
 

Das Schicksal würde seinen Lauf nehmen und er würde der Erste sein, der die rostigen Zahnräder des Schicksal in Bewegung setzen würde – für sich und seine Zukunft, denn er benötigte dringend jemanden der ihm Nachhilfeunterricht erteilen würde, wenn er seinen Abschluss bestehen wollte.

Seto hatte ohnehin keine Zeit für ihn, geschweigedenn Zeit für ihn um mit ihm zu lernen.

Ja, denn sein großer Bruder hatte sich wirklich sehr verändert. Konnte sich ein Mensch über Jahre noch mehr verändern ..?

Ja, sein großer Bruder war der beste Beweis dafür ..

Sie waren Brüder, nicht wahr? Doch offenbar sah er es nicht für nötig einen gut gemeinten Rat seines kleinen Bruders anzunehmen, jedenfalls wenn es um die Frauen ging, bzw. diese eine Frau die schon seit langer Zeit bei ihnen ein und ausging.

Eine Frau, die es ohnehin nur auf sein Geld abgesehen hatte. Eine Frau, die er absolut nicht ausstehen konnte. Er mochte sie ganz und gar nicht .. sie war abscheusslich und verstand nicht einmal auch nur den Hauch von Spaß. Nein, gar nichts. Sie war öde und vollkommen schnöde und passte seiner Meinung nach absolut nicht zu seinem großen Bruder.

Seufzend schlich der schwarzhaarige Junge zurück nach Hause, nachdem er vor einiger Zeit einige Zettel in der Stadt aufgehängt hatte, die darauf aufmerksam machen sollten, das er einen Nachhilfelehrer benötigte.

Hoffentlich würde sich auch jemand melden ..

Ganz bestimmt, denn schließlich würde er, bzw. sein Bruder gut dafür bezahlen.

Doch wer sich darauf wiederum wirklich melden würde .. konnte selbst Mokuba nicht erahnen. Erwarten würde er es wohl umso weniger ..
 

3 Jahre waren nun vergangen, nachdem sie und ihre Freunde Abschied von Yami nehmen mussten.

Ob sie ihn vermisste? Natürlich vermisste sie ihn. Er war für sie immer mehr als nur ein einfacher Freund gewesen ..

Seufzend schritt Tea mit hängenden Schultern durch die Straßen.

Sie mochte vor zwei Jahren ihren Schulabschluss bekommen haben – einen sehr guten sogar – doch was brachte es ihr letztendlich, wenn sie nicht das nötige Geld besaß, um ihrem Traum endlich einen bedeutenden Schritt näher zu kommen?

Natürlich konnte sie sich das ganze Jahr über mit einigen Nebenjobs über Wasser halten, hier und dort sogar einigen Kindern ein paar Tanzustunden geben, doch reichte ihr Geld noch immer nicht um ihren Traum, der weit entfernt in New York lag zu erfüllen.

Sie wollte eine erfolgreiche Tänzerin werden, doch damit ihr dies gelang, musste sie erst einmal die Schule in New York besuchen, welche sie ohnehin annehmen würde, würde ihr nicht das nötige Kleingeld fehlen.

Seufzend bog Tea in den nächsten Einkaufsmarkt ein. Sie musste ohnehin noch ein wenig einkaufen, wenn sie an diesem Abend nicht verhungern wollte.

Doch ehe sie nun schließlich in den Mark hinein ging, blieb sie an der Pinnwand direkt vor dem Markt stehen, welche sie mit aufmerksamen Augen überflog, bis sie schließlich ..

„Nachhilfe??“, platzte es ungläubig aus ihr heraus, woraufhin sie einige Blicke auf sich zog, was sie allerdings kaum wahrnahm.

Das war ihre Chance und zu ihrem Glück schien dieser kleine Job auch noch sehr gut bezahlt, wie hier auf diesem kleinen Zettelchen geschrieben stand.

Perfekt!

Anzu las sie das Schreiben immer und immer wieder durch. Kein Name, keine Telefonnummer, lediglich eine Adresse.

Schön, sie kannte zwar diese Adresse nicht .. aber warum sollte sie nicht gleich vorbei schauen, wenn sie nicht wollte, das ihr jemand den Job vor der Nase wegschnappte?
 

Der Ältere Bruder besah sich das schleichende Etwas, das sich Bruder schimpfte.

„Hey.. und so etwas trägt den Namen Kaiba?“, fragte er bloß auf, hob seine Braue und musterte den ziemlich nieder geschlagenen Mokuba.

Nun gut, seine Worte waren nie wirklich mit irgendeiner Liebe bedeckt, nicht einmal, oder selten die der Geschwisterliebe.

Und seitdem seine Beziehung hier ein und aus ging schien Mokuba ja so wie so die Welt überhaupt hier zu verschreien.

Natürlich sah er es seinen kleinen Bruder an, doch auch er lebte sein Leben und ehrlich?

Er besaß sehr viel und doch absolut gar nichts, so wollte er sich das bisschen was er sich nahm um sich zu amüsieren nicht auch noch nehmen lassen da keine jemals gut genug für ihn sein würde, seiner Meinung nach und die von Mokuba ja so wie so und überhaupt.

Im Flur stehend, besah er sich die blasse Nase seines Bruders.

Verdammt er konnte ihm doch nicht alles geben was er wollte.

Und wie oft hatte er ihm schon eingetrichtert, das er kämpfen musste und arbeiten um zu ernten?

Zu oft..und wohl doch endlich oft genug sodass Mokuba etwas für sich tat.

Doch eine Antwort erhielt er nicht, doch den Vorwurf in den kurzen einen Augenblick, den er erhaschen konnte war Aussagekräftiger denn je.

Mit einem empörten Schnauben ließ er den Kurzen von dannen in sein Zimmer ziehen.

Ein Gespräch kam gar nicht zu Stande, da sein Telefon sich meldete, welches er bei sich trug.

So verpasste er die Chance als großer Bruder zu fungieren, schade eigentlich doch daran war nichts zu machen.

Und Seto verpasste es sie sich zu nutze zu machen indem er einfach mal auflegte.

Dies tat er erst, als er das protestierende Geräusch einer laut ins Schloss fallenden Tür weit innerhalb des großen Anwesens vernehmen konnte- was schon was heißen konnte bei einer solch weiten Fläche.

Murrend wand er sich zum Gehen, da er doch zurück in sein Büro wollte,welches er dann und wann mal in die eigenen vier Wände verschleppte.

Natürlich.

Mokuba war auch dagegen.

Im Moment lief es nicht so rosig zwischen ihnen,aber es sollte Tage geben da rief man ihm die Pubertät nach,also was sollte es schon?

Doch auch das fort Gehen blieb ihm verwehrt, denn das Schellen an seiner Tür musste von keiner Angestellten angenommen werden.

Der Hausherr selbst nahm sich dessen an.

Als er die Tür mit ein wenig zu viel böser Emotion auf zog und mit dem Blick, der töten konnte hinaus sah, erblickte er das Kommen einer kleinen Person.

Das Anwesen war umrahmt von einem großen Eisernen Zaun und das Tor war nicht minder klein und doch für Fremde mit einer Schelle ausgestattet um ihr Ankommen kund zu tun.

Und vielleicht auch sollte dieses Schellen einen eigenen Schutz mit sich bringen und zwar vor dem, der hier wohnte.

Doch zu dem Pech des kleinen Mädchens, war er selbst an die Tür gegangen,sodass sie keine Zeit gehabt hätte zu fliehen.

Seine blauen Augen fixierten sie grausam streng.

Das er sie nicht wieder erkannte war kein Wunder, warum denn auch?

Seto hatte genug um die Ohren und mit den Freaks mit denen er damals die haarsträubendes Dinge hatte geschehen lassen, wollte er nichts mehr zu tun haben.

Freunde.

Pah, niemals waren sie welche gewesen.

Spinner, das schon.

Mit der extrem gebeutelten Haltung, die das junge Ding zur Schau trug, meinte Seto das sie sich gleich zu Mokuba gesellen könnte, der nicht weniger Anmutig erschien wie sie.

„Hier gibt es keine Allmosen.“, meinte er nur abweisend auf, noch bevor sich das Mädchen hatte vorstellen können oder Luft holen.

Seine Hand lehnte an den Rahmen der Tür hoch oben, während die andere sich in seiner schmalen Hüften vergrub.

Oh nein, hier sah man deutlich das man hier nicht ohne abgerissenen Gliedmaßen eintreten durfte.
 

Nein, er erwiderte nichts, absolut nichts auf die Worte seines großen Bruders.

Und selbst wenn .. Seto würde ihm doch ohnehin nicht zu hören, nicht wahr?

Nein .. wann hatte Seto ihm das letzte mal wirklich richtig zugehört ..?

Es war schon sehr lange her ..

Mokuba würde die Ratschläge seines Bruders niemals annehmen. Er würde nicht hart kämpfen und ebenso hart arbeiten, um etwas zu ernten .. nein, nicht wenn dies sein ganzes Leben bestimmen sollte, denn er wollte schließlich noch Leben ..

Und ausserdem .. wo blieb dabei der Spaß?

Wo war der Spaß seines großen Bruders? Wann hatte Seto schon einmal Spaß? Wann lachte er schon einmal?

Nein, er konnte sich nicht vorstellen, dass selbst Seto wirklich glücklich war .. egal wieviel er auch besaß – am Ende besaß er doch überhaupt nichts, doch er würde den Teufel tun, um es seinem Bruder so direkt unter die Nase reiben, wenn er selbst so blind war um es zu sehen.

Als es an der Tür klingelte ahnte er nicht, das dort seine zukünftiges Nachhilfelehrerinnen stand. Ebenso wenig ahnte er, das es sich dabei sogar um Tea handelte, welche er neben Yugi ohnehin schon sehr lange Zeit nicht mehr gesehen hatte ..

Denn nachdem der Pharao damals Abschied von ihnen allen genommen hatte, verliefen sich ihre Wege irgendwie – leider ..
 

Der Weg war schnell gefunden zu ihrem Zielort, laut dieser Adresse und doch musste sie sich geirrt haben oder ..?

Himmel, diese Adresse hatte sie soeben zu dem wohl größten und schönsten .. nein gar atemberaubensten Anwesen ins ganz Domino geführt wie es schien.

Wow, wer in einem solchen Anwesen wohl lebte?

Nun, würde Joey neben ihr stehen, dann würde dieser sie wohl sofort daran erinnern, dass dies gewiss das Anwesens des reichen Pinkels Seto Kaiba war, doch leider stand Joey nicht neben ihr und von alleine schien Tea gar nicht erst auf einen solchen Gedanken zu kommen.

Dennoch, viel wichtiger war .. ob sie hier überhaupt richtig war?

Nun, wenn sie es wirklich wissen wollte, dann musste sie es wohl ganz einfach herausfinden.

Unsicher betätigte sie die Klingel an dem großen Tor direkt vor dem Grundstück, ehe sie auch tatsächlich hinein gelassen wurde.

Langsam schritt sie den langen Weg entlang und sah sich dabei aufmerksam um.

Der Garten war rießig und einfach umwerfend.

„Wow!“, entfuhr es ihr erstaunt.

Zu ihrem Unglück allerdings war ihr Weg bis zu dem Anwesen hin schneller beendet, als ihr vielleicht lieb gewesen wäre, hätte sie geahnt, wer sie erwarten würde.

Als plötzlich jene Stimme sie aus ihren Gedanken riss, die ihr mit einem mal irgendwie schrecklich bekannt vorkam, wandte Tea ihr Gesicht nach vorn und erstarrte.

„K-Kaiba?!“, entfuhr es ihr überrascht.

Nein, mit ihm hatte sie ganz bestimmt nicht gerechnet. Moment .. er brauchte Nachhilfe?

Während die Braunhaarige sich ihren schrecklich missgelaunten Gegenüber besah stutzte sie für einen Moment.

Nein .. aber ..

Just in diesem Moment kam ihr Mokuba in den Sinn. Natürlich! Das musste es sein.

Und ehe Kaiba ihr noch weitere unfreundliche Worte aufbrummen konnte, drückte sie ihm auch schon das Schreiben unter die Nase.

„Ich bin hier wegen den Nachhilfestunden. Ich brauche keine Allmosen!“, murrte sie dann.

Oh nein, Allmosen von ihm brauchte sie schon einmal gar nicht!
 

Mokubas Probleme wollte Seto von nun an nicht mehr teilen.

Denn das eine welches sich vorstellte sollte der Jüngere gerne ganz alleine tragen.

Den Zettel entgegen nehmend, musterte er diesen, überflog den Text und stutzte einen Moment.

Deshalb war sein Bruder heute später nach Hause gekommen?

Allmählich erahnte er, wie weit sie sich von einander entfernt hatten ein Jammer, doch daran schien er im Moment kaum etwas ändern zu können, leider.

Die Pflicht rufte, die Firma war sein Full Time Job, nebenher eine Frau.

Eine Familie.. hatte er so nie gehabt, deshalb viel es ihm schwer plötzlich in einer Leben zu wollen.

Worin? In etwas was es nie gegeben hat?

Missmutig musterte er abermals Anzu.

Mit gehobener Braue beugte er sich vor und machte vor erst noch keine Anstalten sie hinein zu geleiten.

„Du..“, begann er langsam und verdrehte dann seine Augen.

„..wo sind denn deine verrückten Freunde?!“, fragte er dann auf und erst jetzt schien der Groschen gefallen zu sein.

Mit dem Blick auf den Zettel, den er Anzu unverfroren barsch zurück gab schüttelte er bloß seinen Kopf- sie sollte sich bloß nicht einfallen zu lassen ihn wirklich darauf eine Antwort zugeben.

Und wie es ihr ging, was sie so getan hatte- ihre Lebensgeschichte konnte sie auf die Straße schreiben und es würde niemanden interessieren.

Sie stand vor dem Haus, seiner Türschwelle.

Noch hatte Seto zu Nichts einer Verpflichtung nach zu gehen.

Kein Gentleman, kein beruhigtes Gemüt.

Nicht. Sein. Gast.

So wand er sich nur herum und rief mit lauter Stimme durch das Haus, das sein Bruder bitte seinen Besuch an der Tür entgegen nehmen sollte.

Oh und wie er es aussprach, das es -nicht- sein Besuch war.

Es verdeutlichte Anzu ganz eindeutig eins, Seto mochte sie nach wie vor genauso wenig wie sonst auch.

Das Fangril sollte sich weiterhin an Yugi schmieren, aber nicht an ihn.. oder gar seinen Bruder!

So wand er sich zurück nach ihr.

Oh nein, er würde den Teufel tun, sie persönlich in das Haus zu bitten.

Nein stattdessen nahm er sich den Spaß heraus sie ein wenig weiter exzentrisch mit seinen Blicken zu taxieren.

Sie hatte sich kaum verändert.

War klein geblieben.

Aber was juckte es ihn?

Sie war nicht mehr, als jemand, der einen Job suchte.

Und vielleicht.. vielleicht müsste er mit Mokuba ein ernstes Wort reden,sobald er sie wirklich zu derjenigen auserwählte die ihm helfen sollte zu Verstehen.

Anzu und er, waren niemals Freunde gewesen.

Sie kannte sich nicht einmal und hatten sich noch weniger wirklich kennen gelernt.

Nicht einmal gewollt hatten es sie beide, stattdessen wusste er eins noch ganz genau.

Sie war immer diejenige gewesen die mit ihren Behauptungen stur gegen ihn angegangen war, ob nun wahr oder weniger wahr hatte sie niemals interessiert.

Oh,diese Vorlaute Gör..
 

Stöhnend richtete er sich auf, als er seinen großen Bruder nach ihm Rufen hörte.

Er klang alles andere als zufrieden .. aber wann erklang seine Stimme schon einmal zufrieden?

Seufzend verließ er also sein Zimmer und ging den Flur entlang, um den Stimmen zu folgen, die er deutlich vernehmen konnte.

Mit wem redete sein Bruder da gerade? Irgendwie kam ihm diese Stimme ziemlich bekannt vor und doch schaffte er es nicht diese in diesem Augenblick richtig einzuordnen.

Als er allerdings näher kam, erkannte er das Mädchen an der Tür sofort.

„Tea!“, rief er vollkommen überrascht, als er sich an seinem großen Bruder vorbei zwängte.

Wie lange war es her? Sie mochten zwar nie wirklich viel miteinander zu tun gehabt haben und doch hatte er die Braunhaarige immer sehr gemacht und das schien sich bis heute nicht geändert zu haben.

Aufgeregt besah er sich die Braunhaarige vor sich, die unheimlich erleichtert schien ihn zu sehen, das es nun wegen der Tatsache war, dass sie seinen großen Bruder nicht länger ertragen musste, wusste er wiederum nicht.

Sie hatte sich kaum verändert. Ihre Haare waren ein wenig länger geworden; ihr Kleidungsstil schien sich allerdings nicht verändert zu haben wie er feststellen musste.

Lächelnd trat er auf sie zu, bis ihm plötzlich der Zettel in den Blick fiel, auf welchem er seine eigene Handschrift erkannte.

Sie hatte ..? Sie wollte ..?

„Willst du mir Nachhilfe geben?“, fragte er sie überrascht und nahezu ungläubig.

Wow, er konnte es nicht fassen. Seine Antwort allerdings lag bereits klar auf der Hand. Natürlich würde er wollen, das sie seine Nachhilfelehrerin würde!
 

Wieso stellte er dämliche Frage, wenn er ohnehin darauf keine Antwort erhalten wollte?

Ein Schnauben entrang ihrer Kehle, als sie sich mit voller Abneigung, die sie ihm gegenüber empfand zur Seite drehte.

Er hatte sich nicht im geringsten verändert, nicht wahr?

„Stell keine Fragen, wenn du ohnehin keine Antwort darauf willst, okay?“, zickte sie dann, während sie nur mit ihrem Kopf schütteln konnte.

Gott sei Dank ließ Mokuba nicht lange auf sich warten und ersparte es ihr somit auch sogleich noch länger nur die Anwesenheit seines großen Bruders zu ertragen.

„Mokuba!“, begrüßte sie ihn erfreut.

Er war unheimlich groß geworden. Jetzt musste sie kaum noch vor ihm in die Hocke gehen, um mit ihm auf Augenhöhe zu kommen.

„Du hast dich ja total verändert! Du bist unheimlich groß geworden! Und gut siehst du auch aus! Bestimmt hast du auch schon eine Freundin, stimmt’s?“, neckte sie ihn dann liebevoll, ehe sie ihm kurz mit ihren Ellenbogen sanft in die Seite stieß.

„Ja, ich suche einen Job .. ich hätte ja nicht gedacht, das ich zu dir geführt werde!“, erklärte sie dann und kratzte sich kurz ein wenig verlegen am Hinterkopf.

Mokuba schien sofort Feuer und Flamme für die Vorstellung zu sein, das sie fortan seine Nachhilfelehrerin sein würde.

Nun gut .. warum nicht?

Ihr Blick fiel nur kurz auf seinen Bruder. Diesen arroganten Schnösel würde sie gewiss ohnehin kaum begegnen. Warum also nicht? Ausserdem würde nicht einmal selbst der ach so große Seto Kaiba etwas daran ändern können, das sich Tea und Mokuba mochten – warum sollte sie also nicht seine Nachhilfelehrerin sein!?
 

Seto besah sich das Trauerspiel nicht länger als nötig.

Nachdem sich Mokuba an seiner Seite hin druch gedrückt hatte und erblickt wen er abweisend behandelte, war es zu spät für alles.

Okay, er hatte verloren, seid dem Anbeginn der Zeit.

Seufzend schüttelte er den Kopf, zog die Schultern an und drehte den beiden Turteltauben den Rücken zu.

„Ja, dann noch viel Spaß euch beiden.“

Keine Absicht. Keine Freude, kein Wunsch. Leere Worten verließen seine Lippen.

So wand er den beiden seinen Rücken zu und verließ sie noch an Ort und Stelle.

Das konnte sie ja doch keiner an tun.

So etwas erbärmliches, so etwas naives.

Ohne sich den beiden noch irgendetwas zu geben, war er auch schon auf den Weg in sein Arbeitszimmer.

Und da er in der letzten eigentlich viel zu langen Zeit schon an außerordentlich schlechter Laune litt würde Tea auch noch mit kriegen,würde sie nicht auf Mokubas Tipp hören der sicherlich folgen würde- nämlich leise zu sein, beziehungsweise ihn nicht zu stören.

Seto fühlte sich mies, es lief alles bestens, ob in der Firma oder in der 'Liebe'.

Dennoch, auch zwischen ihm und seinen Bruder war eine Brücke zusammen gebrochen die Seto ab und an hatte zum Lächeln gebracht.

Es war lange schon verschwunden, sein Lächeln.

Viel zu Ernst war er geworden.

Und es tat ihm indirekt auch leicht, doch er fand keinen Grund noch einen Anfang sich bei Mokuba zu entschuldigen, beziehungsweise die verlorene Brücke wieder auf zu bauen die nun fehlte.

So entschuldigte er sich bloß und wand sich um, zurück in sein eigenes Reich.

Na toll,jetzt würde diese dumme Göre ja doch wieder irgendwie zurück in sein Leben kehren- als ob er dieses Problem nicht hätte lieber liegen lassen können.

Hier.. war er doch in seinem Reich.

Ein Fremder darin würde ihn aggressiver werden lassen.. nein Seto ahnte nicht das sich hier etwas viel größeres auf tun würde.

Und vielleicht würde er sogar gegenüber Tea etwas weicher werden, denn wie schon erwähnt war er hier zu Hause und nicht immer und überall das Arrogante Arschloch vom Dienst..oder?

Er hoffte doch nicht darauf..
 

„Super!“, platzte es sofort aus ihm heraus, „Du wirst mir an heute Nachhilfe geben!“.

Und somit war die Sache entschieden – ganz einfach.

Warum hätte er Seto auch um seine Meinung bitten sollen? Er hörte schließlich auch schon lange nicht mehr auf seine Meinung.

Es war seine Entscheidung wen er als seinen Nachhilfelehrer für geeignet erachten würde und wen nicht und ausserdem .. ausserdem mochte er Tea wirklich sehr. Sie waren Freunde, auch wenn sie sich eine wirklich sehr lange Zeit nicht mehr gesehen hatten.

Und schon im nächsten Moment zog Mokuba Tea hinter sich her ins Haus. Warum sollten sie auch weitere Zeit hier draußen verplempern?

Während er Tea staunen ließ, während er sie an seiner Hand voran führte, wurde sein Grinsen immer breiter und breiter.

„Warte erstmal bis du mein Zimmer gesehen hast!“, bemerkte er dann stolz, ehe er sie nun in sein Zimmer hinein zog.

Mokuba war wirklich froh, das es sich bei seiner neuen Nachhilfelehrerin um Tea handelte.

Er war sich ziemlich sicher, das er mit ihr gewiss sehr viel Spaß haben würde.
 

Tea konnte es selbst kaum fassen. Dieses Haus war einfach unglaublich und da genügte es ihr schon was Mokuba ihr bereitwillig zeigte – schließlich wollte sie ohnehin nicht nochmal dessen großen Bruder über den Weg laufen.

Als sie nun sein Zimmer erreichten konnte sich Anzu einfach nicht mehr zurückhalten.

Das war ja unglaublich. Mokuba besaß einfach alles was sich um Videospiele aller Art drehte und noch viel mehr ..

Nun ja, sollte sie es wundern ..? Nein, wohl kaum.

Und dann fiel ihr Blick auch schon im nächsten Moment auf Dance Dance Revolution, welches sich tatsächlich auch in seinem Zimmer versteckte.

„Wow~ .. Mokuba, nach getaner Arbeit vergnügen wir uns doch hoffentlich ein bisschen?“, fragte sie dann mit einem Lächeln auf ihren Lippen, als sie sich zu ihm herum wandte und zu ihrem Glück nickte ihr Mokuba auch überaus begeistert zu.

Nun denn, aber zuerst sollten sie erst einmal das Nötigste besprechen, zum Beispiel worin seine Schwächen lagen was das Lernen betraf .. denn schließlich war sie nun ‚nicht nur’ zum Spaß hier.
 

Seto verkrümelte sich lieber in sein Arbeitszimmer.

Nicht weil er dort alleine sein konnte- in dem Haus war jeder immer zu alleine.

Nicht weil es hier still war- in dem Haus hier war es um jede Tageszeit sehr ruhig.

Nicht weil er hier ungestört war- in dem Haus gab es genügend Plätze um die Einsamkeit zu suchen.

Nein, weil er sich wieder blind(?) in seine Arbeit stürzte.

Seid geraumer Zeit ging es ihn unheimlich an die Nieren, das Mokuba ihn scheinbar einfach nun ja, übersah.

Langsam wieder spürte Seto, wie ab und an, leider, wie sehr er den anderen vernachlässigte.

S ab immer wieder Momente in denen er es deutlich spürte, über die Jahre hinweg schon gab es manchmal Wochen in denen sie auseinander gingen und das drohte zu zerbrechen was sie einander hatten.

Ein Haufen von Arbeit.

Nichts als verplante Zeit.

Wüsste er, welche Idioten und Halbstarke sich um seine Existenz als Akademiegründer/ Erfinder schlagen wollten, wäre er gerne direkt mit von der Partie gewesen.

Ein triftiges Duell würde ihn sicherlich wieder runter bringen.

Doch seine Aggressivität, seine eiskalte Ablehnung selbst Mokuba gegenüber fand kein Ventil und staute sich auf.

Kein Duell also.

Die Zeit verging und manchmal konnte er hören, wie man durch den Flur ging um sich in die Küche zu schleichen nur um anschließend alleine oder zu zweit unheimlich leise gigelnd zurück in das Zimmer seines Bruder zu verschwinden.

Ja na herrlich, sollte die Welt sich einfach gegen ihn verbünden,denn scheinbar war er so wie so schon lange im Begriff das zu verlieren was er am meisten liebte.

Also gut, sollte die Welt ihn eben hassen, weh tun würde es ihn nicht, denn er selbst liebte diese Welt nicht unbedingt mehr als wie sie ihn.

Von emotionalen Gensülze, und so etwas wie Freundschaft ließ er sich nicht den Kopf zerbrechen.

Was ihn eher wurmte war, das die Princeton Company ihn versuchte ziemlich klein zu halten indem sie ihn schon seid einer Weile gewisse Geschäfte zerschlug oder ihnen andere Dinge vor der Nase auf kauften.

Die Zahlen und Fakten redeten deutlich für ihn, doch Seto lebte voraus schauend und er wollte nicht dass das, was sich versuche an zu bahnen zu schaffen war.

Er war die Nummer Eins.

Und das aus eigenem Fleiß heraus.

Kein daher gelaufener Idioten Verein würde daran etwas ändern, ganz gleich wie brüderlich die anderen auch sein mochten.

Vielleicht..ja vielleicht brauchte Seto nichts und niemanden um das hier zu führen:

Seine Geschäfte, die Kaiba Coporation.

All dies hatte er mühsam in einem neuen Plan aufgebaut und weiter gesponnen.

Mokuba hatte andere Probleme, vor allen aber das gewisse Alte schien den jüngeren auf das Gemüt zu schlagen.

Ein Alter in dem Seto schon längst erwachsen gewesen war, denn er hatte es viel eher schon sein müssen.

Erwachsen. Ernst. Zielorieniert.
 

Die Zeit verstrich aber hey~ es gelang ihnen tatsächlich ein wenig zu lernen, was natürlich nur gut für Mokuba sein konnte, denn schließlich schien er es immerhin bitter nötig zu haben.

Für sie war es allerdings kein Problem ihm behilflich zu sein, denn schon in der Schule hatte sie ausgezeichnete Noten erzielt, die Mokuba – als er davon erfuhr – wahrlich staunen ließen, was ihr wiederum nur ein Kichern entlockte.

Ja, vermutlich hätte sie sogar bereits mehr aus ihrem Leben machen können, doch jagte sie ihren Träumen hinterher.

War es naiv? Nein, denn sie wollte an ihren Träumen festhalten, um am Ende das zu erreichen, was sie schon immer gewollt hatte. Und Anzu wollte eine erfolgreiche Tänzerin werden.

Als es plötzlich an Mokubas Tür klopfte, zuckten ihre Köpfe zeitgleich hinauf, als plötzlich eine große, blonde Frau hinein trat.

Wer .. war denn das?

Nun, wie eine Angestellte hier in diesem Haushalt sah sie jedenfalls schon einmal nicht aus.

Tea betrachtete die Frau mit schiefgelegten Kopf, welche Mokuba nur widerwillig begrüßte.

Wie es schien, schien Mokuba sie nicht sehr besonders zu mögen aber auch auf Tea wirkte sie ziemlich eingebildet und naja .. hochnäsig.

Als diese auch sogleich wieder das Zimmer verließ, sah sie blinzelnt zu Mokuba, welcher sie auch sogleich aufzuklären begann.
 

Nachdem die Freundin seines Bruders in sein Zimmer geplatzt war, war seine gute Laune verflogen.

Warum musste sie ihm auch immer und immer wieder persönlich hallo sagen? Glaubte sie etwa dadurch würde sich ihre Beziehung irgendwie verbessern? Oh nein, denn Mokuba konnte sie nun einmal absolut nicht leiden.

„Das war die Freundin von Seto ..“, murmelte er ziemlich betrübt, woraufhin ihm ein schweres Seufzen entfuhr.

Ja, Tea schien ihm bestimmt ansehen zu können was er von dieser Frau hielt, oder?

Ein Blick zu ihr verriet ihm, das er Recht hatte ..

Er mochte sie wirklich nicht, doch noch schlimmer war, dass sie ohnehin nur aus einem Grund mit seinem großen Bruder zusammen war und das war einzig und alleine wegen seines Geldes, doch dies schien Seto kaum sehen oder gar interessieren zu wollen. Ja, dabei war ihm sogar seine Meinung vollkommen gleich ..
 

Die Arbeit ging vor.

Doch was vielleicht ab und an genauso wichtig war, war die Ablenkung und auch wenn sie ihm Geld kosten würde.. manchmal hatte er keine andere Wahl außer sich mit Geld die Zeit zu vertreiben.

Und wenn dieses Geld dann auch noch jemanden an seine Seite brachte mehr oder weniger Interessiert an seine Person war es ihm beinahe Recht.

Ja verdammt er war ein reiches Arschloch.

Die blonde lange hübsche Frau kam herein, mit einem leisen Klopfen, das ihn erraten ließ wer es war.

Jeder andere klopfte lauter, fordernder.

Als er auf sah erblickte er das wohl komplette Gegenteil von Tea.

Seufzend legte er sich in seinem Stuhl zurück, rieb sich die Stirn und schloss seine Augen.

Er wusste das sie manchmal- ja selbst sie hatte manchmal eine angenehme Seite an sich die ihn beruhigen konnte.

Und diese kam oft dann zum Vorschein wenn bei ihm vorne und hinten nichts mehr so Recht klappen wollte.

Warum es ihn in letzter Zeit so schlecht ging?

Vielleicht weil er sah, das diese fremde Company zu einer Bedrohung werden würde, würde er sie weiterhin herum fuschen lassen wie sie gewillt waren.

Doch Mokuba.. Mokuba hatte er davon noch nichts erzählt und das, obwohl er diesen Wettlauf seid mehr als ein paar Monaten mit verfolgte.

Doch er wollte den Jüngeren damit nicht belasten.

War es richtig? War es falsch?

Manchmal gelang er an Punkten wo er es nicht mehr zu unterscheiden wusste und danach musste Mokuba sich richten- denn Seto ließ ihn seine eigene Ungewissheit spüren in dem er krass reagiere und den Jüngeren von sich wies ohne es zu wollen, vielleicht aus Verzweiflung.

Hatte Seto es nicht so mit wahren Gefühlen, weniger noch sie zu zeigen.

Dennoch setzte sich die hübsche junge Frau auf seinen frei gewordenen Schoß und tröstete ihn auf eine Art und Weise die es eben nur Partner in einer Beziehung schaffen konnten- mehr oder weniger erfolgreich.

Mehr oder weniger mit wahrer Absicht.
 

Es wunderte sie nicht im gerinsten zu hören, das Seto Kaiba eine Freundin haben sollte.

Warum sollte sie es auch wundern? Er konnte gewiss ohnehin alles haben was er wollte, nicht wahr?

Ausserdem konnte sie sich bei ihm wahrlich vorstellen, dass er nicht nur eine Freundin besaß.

Doch bevor ihre Gedanken noch weiter abschweifen konnten, wandte sie sich wieder Mokuba zu, welcher mit einem mal wahrlich geknickt erschien.

Er mochte diese Frau nicht, das war offensichtlich, doch gab es da noch mehr, was ihn belastete ..?

Langsam stand Tea auf und ließ sich nun direkt neben Mokuba auf das Sofa sinken, um ihn tröstend in ihre Arme zu ziehen.

Sie war nicht blind, weniger noch blöd. Sie konnte deutlich sehen, das ihn irgendetwas wirklich belastete.

Sie war für ihn da .. schließlich waren sie noch immer Freunde, nicht wahr?

Und dann begann Mokuba ihr wirklich sehr viel zu erzählen.

Sein großer Bruder hatte sich sehr verändert, sogar unheimlich verändert erzählte er ihr.

Er erzählte ihr auch, das die beiden sich so gut wie es ging nahezu aus dem Weg gingen wie es schien, wo sein Bruder ohnehin nie Zeit für Mokuba zu haben schien.

Wow, das alles war vielleicht ein wenig viel Input zu verdauen. Aber es war okay. Es war auch okay, das er sich schlecht fühlte .. kein Wunder ..

Ob Kaiba selbst auch bemerkte wie schlecht sich sein Bruder im Grunde fühlte ..?
 

In diesem Moment war Mokuba beinahe wirklich zum heulen zu mute.

Umso glücklicher war er über Teas Nähe, die ihn ein wenig Trost spenden konnte und ausserdem, ausserdem hatte er endlich jemanden mit dem er über seinen Kummer sprechen konnte, selbst wenn sie ihm nicht helfen konnte.

Ja, Mokuba war wirklich traurig.

Zwar war er nicht mehr der kleine hilflose Junge von damals aber dennoch ging ihn das Ganze ziemlich an die Nieren.

Seto war sein Bruder .. aber offenbar lag da nichts brüderliches mehr zwischen ihnen ..

Seto hatte ohnehin keine Zeit mehr für ihn, nahm kaum eine Meinung mehr von ihm an, welche ihm damals einmal wirklich wichtig gewesen war .. und heute?

Was war heute ..?

Seto war nicht mehr der .. der er einmal gewesen war.
 

Wüsste der Ältere der Brüder nur, das es einmal nicht so schlimm sein würde mit offenen Karten viel mehr aber mit Gefühlen zu spielen, wäre er in dessen Zimmer gegangen.

Denn sie beiden hatten im Moment das selbe Gefühl:

Den anderen so Fremd wie nie zu begegnen.

Das drückte zusätzlich auf seine Seele, nicht das er im Grunde genommen wirklich eine zu haben schien..

Im Moment schien er nicht einmal mehr ein Herz zu haben das schmerzen konnte.

Es ging ihm einfach nur noch schlecht.

Das mit dieser Firma ging ihm ziemlich nah.

Daraus resultierte das er gegenüber Mokuba im Moment kaum noch wusste wie er ihm in die Augen sehen konnte ohne daran zu zerbrechen.

Beides zusammen jedoch waren Dinge, mit denen er über niemanden mehr sprechen konnte, nicht einmal mehr mit Mokuba, den er fallen ließ, Stück für Stück.

Ja er konnte spüren wie die kleinere Hand ihn langsam aus der eigenen zu gleiten drohte.

Das was er hatte, das was ihn hielt würde er am Ende selbst los und somit fallen lassen.

Im Gegensatz zu Mokuba hatte er niemanden mit den er reden konnte, die die bei ihm war.. verdammt Seto konnte nicht sprechen.

Seto kannte Gefühle..

Irgendwo waren sie verloren gegangen in den letzten Monaten seitdem das alles seinen Lauf genommen hatte.

Und während dessen..irgendwo auf dem Weg hatte er sogar Mokuba verloren.

Wie gerne würde er den kleineren einfach in den Arm nehmen, jetzt und ohne Worte es wieder gut werden lassen was geschehen war.

Eigentlich nichts und genau das war das schlimme.

Es war sich verlaufen gegangen,das was ausgesprochen werden sollte.

Aber es war nichts in Ordnung mit einer bloßen Umarmung darüber hinaus gab ihn Mokuba oft das Gefühl das er selbst als großer Bruder nichts wert war.

Doch das dies langsam in einen Teufelskreis führen sollte wusste er nichts..vielleicht befand er sich ja auch schon mitten drin.

Er wollte Mokuba zeigen das es ihm Leid tat, und konnte es nicht.

Und der Jüngere nahm wohl noch fälschlicher Weise, aber verständlicher Weise eine Absicht dahinter wahr die nicht existierte und reagierte mit Ignoranz.

Und weiter drehte sich der endlose Kreis ins Verderben.

Seto würde krank werden, doch auch davon wusste er nichts.

Und seine Krankheit würde nicht von einem schwachen Immunsystem zeugen.

Sein Ausfall würde in der Psche legen.

Witzig wo man Seto doch nach rief all dies mit einer eisigen Kälte besah.

Augenscheinlich.

Doch Seto hatte sehr viel mehr als nur das, was er in seinen Augen trug: Eis.

Nein auch Mokuba hatte eines Tages aufgeben dahinter sehen zu wollen, weil Seto es kaum noch schaffte ihn wirklich an zu sehen um den Jüngeren lesen zu lassen.

Den Einzigen der wusste wie er Setos Blicke zu deuten hatten, ohne auf das ewige Eis zu achten, hinter dem sich ein eigentlich sehr tiefer unendlich weiter Ozean erstreckte der wohl niemals gezeigt werden würde.
 

Es war merkwürdig so hier bei Mokuba zu verweilen, doch eines wurde ihr in diesem Moment ziemlich deutlich:

Er brauchte jemanden .. allerdings nicht nur jemanden mit dem er sprechen konnte. Er brauchte jemanden, der für ihn da war.

Er brauchte seinen älteren Bruder.

Tea tat es irgendwie selbst unheimlich leid Mokuba so offensichtlich leiden zu sehen, doch was konnte sie schon bewirken?

Im Grunde war es auch nicht ihre Angelegenheit in die sie sich einmischen durfte.

Damals, war Mokuba seinem großen Bruder doch so unheimlich wichtig gewesen, wie hätte sich dies jemals ändern können?

Sie mochte zwar nicht viel von Kaiba halten, doch hätte sie niemals gedacht, das er so sich derart von seinen eigenen Bruder distanzieren würde.

Tea konnte in diesem Moment nichts anderes tun, als Mokuba näher zu sich heran zu ziehen, während sie mit einer Hand tröstend über seinen Rücken fuhr.

Sie würde für ihn da sein, wenn er sie brauchen würde .. keine Frage, trotzdem würde sie ihm niemals das geben können, was sein Bruder ihm geben könnte.
 

Die warmen Küsse der anderen auf seiner Wange ließen den Schmerz nicht verschwinden.

Sollte es denn so sein?

Seto wusste doch so wie so nicht was er von dem hier halten sollte.

Was führte er?

Eine Beziehung?

Im Leben nicht diese.

Leicht gereizt, leicht nieder geschlagen und kraftlos drückte er sie von sich.

Nicht mit Gewalt, sanft und vorsichtig.

Danach stand er auf und entzog sich ihren Händen dankbar.

Ob sie manchmal doch ein wenig liebe für ihn übrig hatte?

Aus musternden Augen erblickte er ihr hübsches Antlitz.

Manchmal..vielleicht auch nur Mitleid.

Mehr als er erwarten konnte.

Wahre Liebe gab es nicht und würde es niemals geben,nicht für ihn denn er hatte etwas was den meisten wichtiger war, Macht, Erfolg, Ruhm und eine Menge Geld.

Mit der kurzen Begründung warum, machte er sich auf ins Bad.

Ihm war es egal ob sie Besuch hatten oder nicht, es war ja nicht so als ob sie bei so vielen Zimmer nur ein Bad hätten.

Dringend musste er duschen bevor er seine Gefühle zum Überlaufen bringen würde.

Ja, verdammt niemand sah es.

Seto war vollkommen am Ende mit sich und der Situation.

Gedanken und Gefühle wussten weder ein noch aus, vielleicht so hoffte er, würde eine Dusche all das weg spülen können.

Während dessen würden sich die Blonde Schönheit schon die Zeit in seinem Zimmer oder im großen Wohnzimmer nahe Mokubas Zimmer vertreiben.

Mittlerweile war sie häufig hier und kannte sich langsam aus und verlief sich nicht mehr im großen Anwesen.
 

Die ganze plötzliche Aufregung, all die Emotionen schienen mit einem mal fast zu viel für ihn zu sein ..

Er war auf einmal so müde, so schrecklich müde.

„Bleibst du noch ein bisschen, Tea ..?“, wollte er dann wissen, als er sich langsam von ihr löste, nur um auf sein Bett zu zugehen, auf welchem er sich schließlich niederließ, ehe er ihr bedeutete, dass sie sich ebenfalls zu ihm ans Bett setzen könnte.

Er war wirklich schrecklich müde. Sie hatten zwar angefangen zu lernen, dennoch war er wohl kaum deswegen so überanstrengt .. oh nein ..

Er war wirklich froh das Tea hier war, denn .. mit wem sollte er denn sonst reden?

Wenn er zu Seto gehen würde .. nun ja, dieser würde ihm bestimmt ohnehin nicht zu hören – entweder er wollte es nicht oder er würde ganz einfach keine Zeit haben.

Ein leises Gähnen entrang seiner Kehle, als er sich in sein Kissen zurücksinken ließ.

Ja, Tea .. sollte noch ein wenig bleiben, er würde auch sein bestes geben, um sich nicht sofort von der Müdigkeit übermannen zulassen.
 

Ob er sich ertränken tat?

Vielleicht in seinen eigenen Kopf, in seinen eigenen Gedanken und Gefühlen.

Eiskalt tat er duschen und doch spürte er es kaum.

War er besser als sein Stiefvater?

Er ließ Mokuba bald genauso im Stich,wie er damals im Stich gelassen worden war von den Erwachsenen.

Es dauerte eine scheinbar ewige Weile bis er aus dem Wasser kroch, stehen tat er kaum noch.

Das es eiskalt geworden war das Wasser hatte er kaum wahr genommen denn zuvor hatte er schon angefangen unter der Kälte zu duschen.

Langsam kleidete er sich wieder an.

Zog frische Sachen an, denn ihm war nicht so gut zu Mute an jenen Tag abermals das Haus verlassen zu wollen.

Zuvor hatte er ein Hemd zu seiner schwarzen Hose getragen.

Nun wechselte er es gegen einen weiten Schneeweißen Pullover aus.

Nun zu Hause lief er sonst genauso rum wie man ihn kannte.

Doch manchmal, manchmal wenn es ihn nicht gut genug ging und er sich selbst fremd und unwohl fühlte in seiner Haut musste er raus.

Seine Beziehung fragte ihn darauf hin jedes Mal wieso er so etwas grässliches trug.

Seto antwortete nicht.

Es lag schon lange zurück, diese Art von Tradition die nur Mokuba und er in ihrem Ursprung kannten.

Mokuba..

Es war verdächtigt still geworden im Haus.

Als er fragte ob Mokubas Gast schon gegangen sei, bekam er eine unwissende Antwort.

Vielleicht.. sollte er endlich zu ihm gehen?

Mit neuem Mut und beinahe farblosen Lippen ließ selbst der warme Pullover ihn wieder warm fühlen.

Setos dunkle Augen blickten müde unter den braunen Haar hervor.

Das unschuldige weiß welches er trug ließen seine Blicke nur noch trauriger aussehen.

Langsam klopfte er an, als er nichts hörte und sah vorsichtig in das Zimmer hinein, in das sein kleiner Bruder sich in den letzten Wochen viel zu oft zurück gezogen hatte.

Doch das Bild welches sich ihm bot, ließ ihn stehen bleiben, sehr überrascht und herüber blicken.

Es dauerte einen Moment, eher er hinein kam und sich das Bild nach wie vor betrachtete.

„Geht.. geht es ihm gut?“, fragte er auf.. und es war Sorge zu hören.

Größere Sorge denn je.

Natürlich hatten sie damals oft gehört, das er sich sehr um Mokuba und seine Gesundheit sorgte, doch das hier.. das hier schien sich anderes anzuhören,ehrlicher.. und mit Reue gesprochen.

Ohne Anzu an zu blicken ging er auf das Bett, an dem sie saß- wie lange schon?! - zu und stellte sich davor, blickte herab.

Er schlief.

War alles in Ordnung?

Und von dem Stock kam er auf den Stein.

War es wirklich hier seine Schuld?

So plötzlich konnte man das nicht einmal nennen, Wochen waren vergangen in jenen Zustand der beiden, deshalb, würde es ihn nicht wundern wenn Mokuba als Erster zusammen brechen würde unter seiner Laune.
 

Unweigerlich stellte sich Tea in diesem Moment die Frage wie lange Mokuba schon diese Last auf seinen Schultern trug.

Und als er nun endlich eingeschlafen war, wich sie noch immer nicht von seiner Seite, denn schließlich hatte er sie doch darum gebeten noch ein wenig bei ihm zu bleiben, nicht wahr?

Natürlich würde sie dafür nicht bezahlt werden – oh nein, das wollte sie auch gar nicht.

Sie blieb hier, weil sie ein Freund von Mokuba war und sich um ihn sorgte, das war alles.

Als sich plötzlich leise die Tür hinter ihr öffnete, wagte Anzu vorsichtig einen Blick über ihre Schulter zurück.

In das Zimmer schlich sich kein anderer als Kaiba selbst hinein, woraufhin Tea ihren Blick auch sofort wieder von ihm abwandte.

Doch merkwürdigerweise schien er nicht hier zu sein, um sie heraus zu werfen – vermutlich würde er es aber noch tun, gewiss.

Seine Worte verwunderten sie ein wenig, denn .. wenn er sich doch solche Sorgen um seinen kleinen Bruder machte, warum kümmerte er sich dann nicht einfach um ihn.

„Nein ..“, erwiderte sie dann, ehe sie sich langsam erhob, darauf bedacht Mokuba nicht zu wecken, denn dieser hatte seinen Schlaf wirklich mehr als verdient.

„Er macht sich große Sorgen. Dinge von denen du allem Anschein nach nichts wissen willst!“, platzte es dann ungestüm aus ihrer heraus, während sie sich herum drehte, um ihre Sachen zusammen zu packen, die noch immer auf dem Tisch verteilt lagen.
 

Als die Verneinung kam seufzte er innerlich sehr schwer auf.

Natürlich nicht, er sah es ihn doch an.. seinen kleinen Bruder, wie sehr er litt.

Nachdem sie sich erhoben hatte mit Worten die tödlich hätten enden können, fragte er sich ob sie mit Absicht auf Entfernung gelaufen war damit er sie nicht hatte zu fassen bekommen.

Finster sah er ihr nach, ein Glück das sie ihre sieben Sachen packte denn er hätte keine Mühen gescheut sie eigenhändig hinaus zu schubsen um ihr anschließend jeden Stift einzeln gezielt nach werfen zu wollen.

„Verschwinde!“, knurrte er auf.

Sie bewegte sich in tiefen und sehr gefährlichem Gefilde,war ihr das eigentlich klar?

Was mischte sie sich in diese eine Angelegenheit wo es ihr absolut nichts an ging?

Würde sie nicht innerhalb weniger Augenblicke aus der Tür verschwunden sein, dann würde er dafür sorge tragen das sie schneller heraus kam als ihr lieb sein würde.

Tea musste doch erahnt haben, das es, sobald es um den jeweils anderen Bruder ging die beiden sehr sensibel wurden.

Oder bissig, weil man dem Geheimnis zu nahe kam.

Mokuba hatte auf das Thema hin mit Offenbarung und Erschöpfung reagiert, Seto jedoch wurde gefährlich ungemütlich.

Mit festen blauen Blicken taxierte er sie, musste er ihr noch sagen das sie sich beeilen sollte?

Wohl eher nicht, denn wenn sie es nicht von selbst sich einfallen lassen würde, würde er nachhelfen und das so, das sie es nicht mehr so eilig vergessen würde.
 

Oh, da hatte sie wohl offenbar ziemlich ins schwarze getroffen mit ihren Worten, denn sonst würde er nun wohl kaum so reagieren und sich dabei so unglaublich aufspielen.

Sie sollte mit ihren Worten doch recht behalten, nicht wahr? Ja, natürlich .. nur er würde den Teufel tun um es einzusehen, oder?

Wie auch immer .. es interessierte sie nicht wie er mit was genau umging, er sollte sich nur das Wohl seines kleinen Bruders ans Herz legen.

Leise wandte Tea sich zu ihm herum und bedachte ihn mit bitterbösen und vorwurfsvollen Blicken zugleich.

„Er braucht dich Kaiba. Ob du es nun von mir hören willst oder nicht! Also nimm dir gefälligst meinen gut gemeinten Rat zu Herzen .. für Mokuba. Du solltest vielleicht ein wenig öfter für ihn da sein ..“, bemerkte sie aufgebracht, wobe sie sich zum Ende ihrer Worte hin zunehmend beruhigte.

Von ihr aus konnte er sie mit seinen blauen Augen doch durchlöchern so oft er wollte.

Verdammt, irgendjemand musste ihm doch einmal die Augen öffnen, oder?

Ihr Blick fiel zurück auf Mokuba, während sie den Groll Seto Kaibas wahrlich spüren konnte.

Er machte ihr keine Angst – oh nein. Warum sollte er auch?
 

Okay..wie oft hatte er schon bis drei gezählt?

Zu oft.

Und sein Zorn? Verflog er?

Nein.

Das Resultat war denkbar einfach, er musste einfach nur den Störfaktor beseitigen nichts weiter.

Und auch wenn sie noch so verliebt zu dem schlafenden, der zufällig nichts weiter als sein kleinerer Bruder war blickte, so war es ihm doch wohl noch gestattet dessen Gast heraus zu befördern.

„Jetzt reicht´s.“, meinte er hart auf und wand sich ohne zu zögern und ohne um schweife zu ihr herum.

Auch wenn sie protestieren oder sich umwenden wollte.

Ja er glaubte ihr sogar wirklich, das sie alleine gehen konnte, wie sie behauptete nachdem sie aus dem Zimmer gegangen waren.

Mit einem festen Griff um ihren Oberarm zerrte er sie hinter sich her.

Durch das ganze gesamte Anwesen.

Und Anzu wusste wohl nun wie lang es wirklich war.

Oder bildete sie es sich nur länger ein, weil Seto es war der sie gewaltsam hinaus beförderte?

Wie dem auch war, er überhörte ihr Gezeter das lauter wurde, je weiter sie sich von dem Zimmer des schlafenden entfernten.

Das nun auch seine Beziehung den Kopf dem Lärm nach wand war natürlich nur der Gipfel es Eisbergs.

Er würde Pech haben, und seine Freundin würde fragen was los war.

Wenn er aber die größten aller Eisberge erwischt hatte, würde Mokuba wach geworden sein und ihn wohl sehr bald zur Rede stellen.

Worauf warteten sie alle noch?

Er hatte doch eh schon das dunkelste Los aller gezogen da machte ihn der kleine Aufstand relativ wenig.

Als er endlich an der Haustür auf kam, zog er sie auf, und schob Anzu heraus.

„Das nächste Mal wirst du weniger Glück haben! Mach das du verschwindest und zwar plötzlich!“, waren es Setos Worte die schneidender waren als der Wind über dem weißen Schnee.

Wütend sah er in den trotzigen Augenblick der anderen,eher er sich abwand und die Tür hinter sich fast leise ins Schloss fallen ließ.

Sie hatte das alles nicht sagen dürfen, nein Anzu hatte gar keine Berechtigung dazu gehabt..
 

Oh, dieser Mistkerl! Wer glaubte er eigentlich wer er war? Oh ja, er war der große ach so tolle Seto Kaiba persönlich!

Tea verdrehte nur entrüstet ihre Augen, ehe sie nun den imaginären Staub von ihrer Kleidung klopfte.

Er war ja so ein arroganter Scheisskerl!

Dennoch .. er würde ihr trotzallem eines nicht verbieten können:

Sie würde Mokuba weiterhin Nachhilfestunden erteilen und für ihn da sein, als guter Freund .. wenn er jemanden zum reden brauchte.

Nun, so hatte sie also ihren ersten Tag mehr oder weniger heil überstanden.

Doch diesem sollten noch weitere Tage folgen, ob sie es wirklich überleben würde, würde sie jeden Tag auf’s Neue Kaiba begegnen?

Nun ja, sie konnte nur hoffen, das sich ihre Wege nicht ständig kreuzen würden.
 

Und selbst Mokuba erwachte nach all dem Krach und Radau, welcher unüberhörbar durch das gesamte Anwesen hallte.

Als er seine Augen öffnete und sich umwandte war Tea fort. Ob sie bereits gegangen war?

Müde rieb sich der Schwarzhaarige über seine Augen, ehe er nun langsam wieder aus seinem Bett rutschte, um nach dem rechten zu sehen.

Als er mit schwankenden Schritten seine Tür erreichte und diese auch sogleich öffnete, um hinaus in den Flur zu treten, begegnete er Seto, aus dessen angespannter Mimik er sich kaum etwas machte.

„Hey .. Seto .. weißt du ob Tea schon gegangen ist?“, fragte er dann seinen großen Bruder, während er dort stand und sich verschlafen über die Augen rieb.
 

Mit eiligen und genervten Schritten trat er zurück.

Sollte sie doch verrecken!

Sie hatte nichts mit dem hier zu tun, sollte sie woanders herum schnüffeln, oder anderer Leute Leben ins Coas bringen.

Seto hatte für all dies schon lange keinen Nerv mehr vor allen aber nicht mehr jetzt wo seine Nerven lange blank lagen und am Ende ihrer Kräfte waren.

Als dann auch noch tatsächlich der tiefste aller Eisberge sich vor ihm auf tat, blieb er stehen, wand sich um und musterte den, der vollkommen erschöpft zu sein schien.

„Deine Freundin hat uns so eben verlassen. Du hast ja geschlafen, also weshalb hätte sie noch länger hier herum lungern sollen?!“

War das zu deutlich?

Vielleicht.. aber Tea konnte auch woanders die Luft zum atmen her nehmen, die selbe auf Dauer wie das nervige Mädchen ein zu atmen würde er nicht überdauern- oder sie.

Einer würde früher oder später drauf gehen und wie Seto sich kannte würde er es nicht sein.

Als Mokubas Blicke sich ins Vorwurfsvolle verzogen, wand Seto seinen Blick ab und schnaubte auf.

„Ich hab ihr nur den Ausgang gezeigt, was soll daran jetzt so verkehrt gewesen sein! Immerhin ist sie auf eigenen Beinen hinaus gelaufen, also wirf mir jetzt bitte nicht vor ich hätte sie hinaus geworfen!“, wurde er nun langsam mürrisch.

Erst Anzu, jetzt Mokuba.

Kein Wunder das er nicht zu einer Erklärung kam,die Luft um ihn herum wurde immer dünner, jeder nahm sich ein Stück sodass ihn kaum noch irgendetwas blieb außer nach Luft zu jabsen.

Er.. konnte doch auch nicht mehr als die anderen, war er doch nur ein Mensch.

Nur ein Bruder..
 

Irgendwie konnte er den Worten seines Bruder nicht so wirklich glauben. Warum? Weil er ganz genau wusste, das ihm ohnehin die Tatsache missfiel, das sie von nun an diejenige sein sollte, die ihm Nachhilfe erteilte.

Tea Gardner und niemand sonst.

„Ich habe Tea gebeten noch ein wenig zu bleiben. Ausserdem würde sie nicht einfach so irgendwo herumlungern! Deine Freundin lungert hier im Haus herum und du merkst es nicht einmal. Jeden Tag auf’s Neue kommt sie in mein Zimmer und dabei begreift sie nicht einmal, das sie mich nicht so um ihren Finger wickeln kann wie dich Seto!“, platzte es dann aus ihm heraus, während bereits die ersten Tränen über seine Wangen kullerten.

Ja, vielleicht war es wirklich alles ein wenig zu viel für ihn ..

Dennoch .. er wollte nichts mehr von seinem Bruder hören – nicht jetzt.

So wandte er sich wieder herum und lief zurück in sein Zimmer, ehe er dessen Tür mit einem lauten Knall zuschlug.

Seto mochte Tea nicht leiden, schließlich konnte er ja noch nie einen von Yugis Freunden leiden und trotzdem ..

Schließlich war sie auch gar nicht wegen ihm hier.
 

Der große Knall.

Einfach so.

Und Seto hatte nichts dagegen zu halten, als er verschwunden war mit dem zu Knallen seiner Zimmertür.

Stehen blieb er und ballte die Hände zu Fäuste.

Er konnte es nicht, nicht einfach so ihm nach laufen um ihn in den Arm zu ziehen, zu sich, dorthin wo er hingehörte verdammt.

Er war nicht besser als sein Stiefvater, kein bisschen.

Seto hatte sich nach Verständnis und um Nähe verzerrt, damals in jenen einsamen Jahren ihrer Kindheit.

Hatte er Mokuba nicht etwas besseres versprochen?

Doch was blieb am Ende, wo er sich ab wand, nicht zu artikulieren wusste gegenüber seinem einzigen Familienmitglied?

Genau die gleiche einsame Kälte von Unverständnis die ihm damals entgegen gebracht worden war.

Doch leider sah sich Seto nicht in er Lage seinem kleinen Bruder etwas zu geben was ihm zeigen konnte, wie er fühlte.

Seto konnte nicht einfach so eine Karte zeichnen mit dem Monster zu welchen Mokuba vielleicht eine starke Bindung aufgebaut hatte.

Als großer Bruder, als Älterer, und als ernster Mensch.. er konnte es nicht.

Als sich seine dämliche Beziehung nach wie vor nicht verzog, murrte er irgendetwas unmissverständliches auf das sich so ziemlich nach Familienangelegenheit anhörte.

Und dumm war etwas, was Seto Kaiba nicht wahr.

Etwas was er besonderes gut beherrschte was das jonglieren und zu stechen mit Worten, und wie er traf.

Mitten ins schwarze,als sein Blick den der anderen traf die genau verstand, nach seinem Blick wovon er gesprochen, ohne darüber ein Wort verloren zu haben.

Familienangelegenheit.. ja das war etwas wovon SIE nichts verstand, denn sie gehörte nicht dazu, in keinster Weise zu dem was er und Mokuba drohten zu verlieren.

Als das blonde Engelchen dann endlich verstand das er genau das damit aus zu drücken drohte, hörte er ihre Empörung bis hier her.

Mit einem bitteren Schmunzeln löste er die Kette, die er um seinen Hals trug und legte sie um die Türklinke.

Ja, der Jüngere sollte sie aufbewahren, für ihn,bis er sich wieder würdig erwies Bruder genannt zu werden.

Seto hoffte, das es nicht all zu lange dauern würde, denn er spürte Tag um Tag die leere in sich wachsen, je mehr sich Mokuba von ihm entfernte.

Mit einem schweren seufzen wand er sich dann ab von dem, was er zurück ließ.

Im Moment war er nicht mehr ganz er selbst.

Mit einer Hand,die er gegen seine Stirn drückte, lief auch schon die junge Frau die übrig geblieben war an ihm vorbei mit Worten, die er gekonnt überhörte- sie würde doch so wie so wieder kommen.

Nachdem die letzte Tür geknallt worden war verzog sich Seto in sein eigenes Zimmer.

Kopfschmerzen plagten ihn und Übelkeit wollte sich ebenfalls dazu gesellen.
 

Bittere Tränen rannen über sein Gesicht hinab.

Niemals hätte er geglaubt, das es je soweit zwischen ihm und seinen Bruder kommen würde .. niemals, wo sie doch schon immer ein eingespieltes Team gewesen waren, selbst damals gegen ihren Stiefvater.

Doch, Mokuba wurde schmerzlichst bewusst, das sich Zeiten offenbar schneller änderten als einem lieb sein konnte.

Was sollte er dagegen tun..? Vermutlich war es unaufhaltsam.

Dennoch, er wollte seinen großen Bruder niemals verlieren, doch offenbar hatte er dies schon lange.

Seto war nicht mehr der Mensch der er einmal gewesen war, doch hoffte er .. das er eines Tages wieder zu sich zurückfinden würde.

Sah er denn nicht, dass dies was er hatte kein wirkliches Leben war? Wie gerne würde er nur seinem Bruder zur Seite stehen, um ihm zu helfen .. doch nicht einmal ihn schien er wirklich an ihn heran zu lassen, wo er es doch immer nur gut mit ihm meinen würde.

Natürlich, schließlich war Seto der einzige geliebte Mensch, den er noch hatte ..
 

Langsam schlich er sich in sein Bett.

Verdammt, vielleicht hätte er noch viel kälter duschen müssen um das los zu werden was ihn befallen hatte seid so langer Zeit.

Das Haus war wieder leise.

Die zwei, die hier noch lebten und nicht mehr ein noch aus wussten lagen in ihren Betten, krank vor Kummer, Sorge und Sehnsucht nach dem jeweils anderen.

Weh tat es, tief in ihm und er war erschrocken so zu fühlen.

Wie lange war es her das er so etwas empfand?

Seto hatte sich ins Bett geschlichen, mit samt seiner Kleidung, lag er dort unter der Decke und hielt den kalten Ozean fest verschlossen.

Zu vielen Menschen tat er mit einem Blick unaufhaltsam weh.

So verhielt er sich lieber ruhig.

„Moki..“, jammerte er leise doch ändern würde es nichts an dem worin er sich befand.

Das wusste er nur zu gut, denn er war doch hier der Realist.

Der, der sich von Nichts und niemanden rein reden ließ.

Was für ein Idiot er in Wahrheit wahr so weit voraus zu sehen und damit die zu übersehen die ihm wichtig waren.

Doch er hatte sich geschworen dies niemals so weit kommen zu lassen, denn die eine Hand die er selbst drohte los zu lassen, würde er niemals wieder finden.

Er brauchte ihn doch.

Doch wie konnte er es ihm noch sagen?

Wie durfte er es sich noch wagen den anderen dabei in die Augen zu sehen?

Von seinem Gewissen geplagt wand er sich hin und her.

Doch nicht diese Unruhe ließ ihn aufstöhnen, irgendetwas in ihm wuchs heran und fraß ihn auf, es tat weh.
 

Mokuba hatte sich selbst zurück in sein Bett geschlichen, doch an Schlaf war für ihn kaum zu denken.

Seine Gedanken wanderten zu Tea, die ihm doch nur helfen wollte, nicht wahr?

Und was hatte Seto getan ..?

Ja, er hatte sie einfach hinaus geworfen. Oh, wie gerne würde er dies manchesmal mit seiner sogenannten Beziehung tun?

Ja, er würde es verdammt nochmal wirklich gern tun. Nicht das er eifersüchtig war – nein ..

Seto hatte nur etwas besseres verdient. Jemanden, der ihn wirklich um seinetwillen liebte und nicht etwa nur wegen einem Namen, wegen seines Geldes oder seiner Macht ..

Seto brauchte jemanden der wirklich für ihn da war und ihn liebte, doch an so etwas glaubte sein großer Bruder nicht einmal, nicht wahr?

Ja, Seto sah in seinem Leben alles viel zu ernst ..

Okay, sie hatten eine schwere Kindheit; hatten es niemals leicht, dennoch war es noch lange kein Grund sich selbst dafür aufzugeben .. und genau das tat Seto.
 

Und allmählich merkte Seto, wie es sich nicht beruhigen ließ das Ungetüm in ihm, wenn er hier lag und sich wünschte zu sterben.

Der Stress, der nicht nur heute,sondern vor Wochen angefangen hatte machten sich nun bemerkbar.

Die Auseinander Setzung mit Mokuba, diese dummen Worte von Tea, hatten wohl das Fass zum Überlaufen gebracht.

Mit einem Mal schlug er die Augen auf und kroch aus dem Bett.

Stolpernd drückte er sich eine Hand auf die bebenden Lippen, während er sich fort stoßend aus der auf klappernden Tür schubste.

Mit schrecklich weichen Beinen und kaltem Schweiß schaffte er es in das nächst gelegene Bad.

Keine Sekunde später hätte er anfangen müssen zu laufen.

Doch das was ihn auf keuchen ließ, war nicht das Würgen das nach dem Erbrechen kam, nein sondern das, was er ausgespuckt hatte.

Blutrot.

Vollkommen kraftlos ließ er sich auf den Hintern fallen, während der kalte geflieste Boden keine Begrüßung für ihn bereit hielt.

Es drehte sich alles so unheimlich schnell das er erschöpft die Augen schloss.

Ihm war schlecht, sein Kopf dröhnte und seine Kraft schien dahin.

Langsam rutschte er gen Boden und blieb eilig atmend liegen.

War das jetzt seine Buße?

War es das ihn nieder drückte damit er endlich bezahlen musste für das, was er getan hatte?

Das kalte beklemmende Gefühl, die Hitze auf seiner Stirn ließen ihn nicht wieder auf sitzen.

Vielleicht fühlte sich der Tod sogar noch besser an, als das hier.

Nicht einmal mehr nach jemanden rufen konnte er, seine Stimme versagte, in seinem Mund spürte er den Geschmack von Blut.
 

Immer wieder drehte sich Mokuba unruhig in seinem Bett hin und her.

Er war nicht müde aber doch so unendlich erschöpft.

Doch schlafen, schlafen konnte er nun gewiss nicht, ganz gleich wie gut es ihm auch tun würde.

Er konnte es einfach nicht.

Mokuba öffnete seine roten und überaus erschöpften Augen wieder, ehe er sich nun aus seinem Bett quälte, um aufzustehen.

Hätte er nur geahnt, was sein Bruder in diesem Moment durchmachte, dann wäre er natürlich schon sofort aus seinem Bett hinaus gesprungen, um nach ihm zu sehen – keine Frage.

Doch so trottete Mokuba eher langsam aus seinem Zimmer hinaus in den Flur. Und gerade als er seine Zimmertür schließen wollte, fiel sein Blick auf die dort hängende Kette an der Türklinke.

Moment mal ..

Ungläubig tastete er nach der Kette, welche um seinen Hals hing und ganz genauso aussah.

„Seto ..?“, hauchte er skeptisch, als er eben jenen Kette, die doch eigentlich sein Bruder um den Hals trug und niemals ablegen würde, an sich nahm.

Fest hielt er diese in seinen Händen und betrachtete sie, während ihn seine Schritte hin zum Badezimmer führen sollten, hinter dessen Tür ihn eine überaus böse Überraschung erwarten würde.

Als er die Tür nun erreichte und diese auch sogleich öffnete, fiel sein Blick sofort auf den dort am Boden liegenden Seto.

Was ..?

Seine Augen weiteten sich vor Schreck, ehe er sofort neben seinem großen Bruder auf die Knie fiel und dabei doch seine Kette mit dem überaus wertvollen Anhänger fest in seiner Hand hielt.

„Seto .. Seto??“, versuchte er dessen Aufmerksamkeit zu erlangen, als es so schien, als sei dieser vollkommen abwesend.

War er bereits bewusstlos? Nein, nein .. was war geschehen?

Sein Blick fiel auf den Boden auf welchem er Blut erblicken musste ..

Seine Gedanken drehten sich plötzlich unheimlich schnell im Kreis. Was war geschehen? Hatte Seto sich etwa ..?

Nein, das würde er doch niemals tun.

„Seto!Mach die Augen auf!“, rief er etwas lauter in seiner vollkommene Panik, während abermals Tränen in seine Augen stiegen.
 

Der Lärm ließ ihn gar nicht wirklich fort fallen.

Als Mokuba ihn immer wieder beim Namen rannte, dröhnte es nur lauter in seinem Kopf.

„Hn.. verdammt.“, murmelte er leise und öffnete seine Augen.

Oder auch nicht.

Das Licht tat ihm viel zu sehr weh, der Anblick deines Bruders, wessen Tränen er deutlich hören konnte wollte es sich ersparen.

Also blieb er einfach nur liegen.

Er lag doch nicht im sterben und so lange hatte Mokuba keinen Grund zu weinen.

Nein das hatte er wahrlich nicht, oder warum hörte er die Angst ganz deutlich laut in seiner Stimme zittern?

Es ging ihm nicht gut, gar nicht so wirklich gut.

Warum war Mokuba eigentlich hier?

Oder lag er schon so lange hier das der Jüngere zwangsläufig auf ihn hatte stoßen müssen?

Etwas unsicher versuchte er sich auf zu richten.

Keine gute Idee war das, denn nicht einmal seine Augen hatte er öffnen können.

Tief einatmend hielt er inne als ihn alles fürchterlich weh tat.

Aber das Drängen und das sanfte Drücken seines Bruders, ließen ihn sich langsam wieder zusammen kriegen.

Am liebsten hätte er abermals geflucht doch nicht einmal das war ihm noch gut genug.

Als Mokuba ihn viel zu laut entgegen rief er wollte einen Arzt rufen, einen Krankenwagen oder was auch immer er holen könnte, blickte Seto endlich auf.

Das Mokuba vielleicht sogar noch Tea anrufen könnte, daran dachte er nicht.

Er lag doch nicht einmal im Sterben, verdammt!

Er konnte auch hier sehr gut sich auskurieren.

Okay, nicht direkt hier auf dem kalten Badezimmerboden.. aber in seinem Bett bestimmt.

Sobald Mokuba dann auch noch bei ihm bleiben würde, ja dann würde er doch hoffentlich bald wieder top fit sein.. ja das wünschte er sich im Moment nicht mehr als alles andere.

Mokuba zurück.
 

In diesem Moment wusste Mokuba einfach nicht was er tun sollte.

Natürlich würde er schnell ein Telefon zur Hand haben, doch würde es Seto wirklich zulassen, würde er einen Krankenwagen rufen?

Aber verdammt, ob er es nun wollte oder nicht .. es ging ihm sehr schlecht – so etwas konnte er gewiss nicht einfach so in seinem Bett auskurieren.

Zuallererst musste er Seto aber in sein Bett bekommen, denn schließlich würde er ihn hier nicht einfach auf dem kalten Boden liegen lassen können.

Mokuba rief in seiner Panik schnell nach einem Angestellten, welcher ohnehin schon aufmerksam geworden war, ehe dieser ihm dabei behilflich sein konnte Seto in sein Zimmer zu tragen, ehe sie ihn dort auf seinem Bett niederlassen konnten.

Und nun .. was sollte er nun tun?

Just in dem Moment, als er schon das Telefon an sein Ohr gehalten hatte, um einen Krankenwagen zu rufen, war es Seto welcher ihn an seinem Vorhaben hindern wollte, denn er sagte es ihm nun deutlich, wenn auch mit überaus schwachen Worten:

Er wollte nicht ins Krankenhaus.

Sturkopf. Oh ja, das war in diesem Moment wirklich das Einzige was ihm zu seinem großen Bruder einfallen konnte.

Und bevor er nun sein Zimmer verlassen wollte, um nicht den Krankenwagen zu rufen, sondern um Tea anzurfuen, deren Handynummer er sich erst heute hatte geben lassen, legte er die Kette seines Bruders direkt neben ihn auf dem Nachtspint nieder.

Natürlich wollte er Seto nicht alleine lassen, doch sollte er nicht unbedingt so direkt mitbekommen, wen er nun um seine Hilfe bitten wollte, wo er selbst so überaus hilflos war.
 

Als ihr Handy klingelte war sie schnell zur Stelle und doch schockierter als je zuvor, als sie den Worten Mokubas lauschen musste, die sich schon beinahe überschlugen.

Sein Bruder war krank? So plötzlich? Irgendetwas wirklich schlimmes musste passiert sein, doch wieso so plötzlich?

In diesem Moment plagte sie selbst ein ziemlich schlechtes Gewissen. War sie vielleicht am Ende nicht ganz unschuldig an dem .. was auch immer passiert sein möge?

Natürlich würde sie schnell zur Stelle sein, denn schließlich schien auch Mokuba nun ihre Unterstützung zu benötigen, dabei war es ganz gleich was Kaiba selbst davon halten würde oder nicht.

Leider dauerte es allerdings einige Zeit bis sie nun wieder das große Anwesen der beiden Brüder erreichen konnte, doch wurde ihr schneller als zuvor die Tür zu diesem geöffnet mit den Worten Master Mokuba würde sie bereits erwarten.

Und das tat er auch ..

Eilig lief der Schwarzhaarige ihr im Flur entgegen, ehe er sie ziemlich hektisch am Handgelenk ergriff und sie hinter sich her zog zu dem Zimmer seines großen Bruders.

Oh, sie konnte nur hoffen, das Kaiba bewusstlos war, denn würde er merken, das sie schon wieder hier war, dann würde sie sein Groll wohl schlimmer denn je treffen.

Aber in diesem Moment war es unwichtig ..

Hier ging es nicht um die Abneigung, die sie beide gegenüber den jeweils anderen empfanden, sondern darum ihm, Mokubas großen Bruder zu helfen.

Als sie ihn nun in seinem Bett liegen sah, vollkommen blass in seinem Gesicht, schien sie selbst schrecklich unruhig zu werden.

Kurz ließ sie sich von Mokuba schildern was geschehen war, ehe sie sich schockiert an Mokuba wandte mit den Worten, das sie ihn dringend ins Krankenhaus bringen sollten.
 

Mokuba tat was er konnte und fast zu viel.

Ins Krankenhaus, wer kam da hin?

Die die nicht gehen konnten oder viel zu verletzt um durch die Gegend zu rennen.

Er hatte lediglich Blut gespuckt,also keine gebrochenen Knochen.

Ganz einfach war es also, das er hier blieb.

Dies ließ er Mokuba auch Wissen.

Er lag auf der zerwühlten Decke und starb.

Für sich alleine, in dem kalten und heißen Schweiß, der ihm an der Stirn entlang lief.

Oh verdammt, er wollte nicht ins Krankenhaus das würde ihn nur daran hindern bei seinem Bruder zu sein.

Auch wenn es sich furchtbar ungeschickt anhörte, aber hier war er wenigstens bei ihm..

Als er für eine Weile in den Schlaf fiel, konnte er sich daran nicht lange freuen, denn neben dem Arzt, der bei ihm stand, erblickte er auch noch Mokuba und.. Tea?

Zu wirklicher Klage kam er nicht, da der Doktor seine Arbeit begann, und das ganz ohne Unterlass, weniger noch mit Skrupel.

Tea war wohl die rettende Stimme gewesen, die den Einfall hatte den Mokuba nicht mehr hatte haben können.

Die Tränenresten die er erkennen konnte waren deutlich genug.

Während der Untersuchung schwieg er, so lange bis der Arzt endlich verschwunden war.

Verdammt, jetzt hatte er ja mehr verschieden farbige Tabletten zu schlucken, als wie man sie in einer Smartiepackung vor finden konnte!

Wenn er sich umbringen wollte, dann bitte mit weniger buntem Zeug.

Viel Farbe war nicht sein Stil.

Und genauso sah er auch aus, blass wie selten, stummer noch als jemals zuvor.

Aber er lebte, war wach und atmete, wenn auch nicht gerade besonders kraftvoll.

Wen durfte er jetzt hassen?

Wer hatte ihn denn das alles antun wollen?
 

Ihre Arbeit hier war vorerst getan, doch ließ sie Mokuba wissen, das sie draußen auf ihn warten würde, denn es würde nun das Beste sein, die beiden Brüder erst einmal alleine zulassen.

Vielleicht würde sie auch gar nicht wieder so schnell nach Hause zurückkehren. Vielleicht würde sie für eine Weile hier bleiben, bei Mokuba und auch seinem großen Bruder, wobei der Jüngere natürlich ihren Beistand mehr gebrauchen würde, als der Ältere – das war abzusehen.

Als Tea nun leise das Zimmer verließ, schloss sie ebenso leise die Tür hinter sich, ehe sie sich seufzend neben jene an die Wand lehnte.

Was war vorgefallen, das es Kaiba nun so schlecht ging ..? Der Doktor ging von keiner schweren Krankheit aus, eher von vollkommener Erschöpfung und etwas was Kaiba aus seinem inneren heraus stark belastete.

Was war es ..? Die Sache mit Mokuba vielleicht?

Wieso .. wieso ließ er seine Gefühle gegenüber seinen kleinen Bruder nicht einfach heraus und verschloss sich so ihm gegenüber?

Ja, das Ganze ging sie absolut nichts an .. trotzdem drängten sich ihr unwillkürlich eben jene Fragen auf.

Irgendwie machte sie sich wirklich große Sorgen.

Nicht nur um Mokuba, sondern auch um dessen Bruder, welchen sie zuvor noch solch harte – wenn aber gerechte – Worte an den Kopf geworfen hatte, oder ..?
 

Mokuba war Tea so überaus dankbar. Dankbarer allerdings noch darüber, das sie bleiben wollte .. und dieses mal würde Seto vorerst nicht die Möglichkeit haben sie einfach wieder hinaus zu werfen.

Seine Tränen waren allmählich versiegt, als er sich nun zu Seto an sein Bett setzte, während sein Blick auf seine Kette fiel, welche er auf den Nachtspint gelegt hatte.

„Wieso ist es nicht mehr so wie damals, Seto ..“, fragte er dann plötzlich, während sich seine Hände, welche auf seinem Schoß ruhten sehr stark verkrampften.

Sein Körper bebte, doch wollte er nicht schon wieder weinen .. nicht schon wieder ..

Wie oft hatte er schon geweint? Doch stark sein, konnte er gegenüber dieser Sache einfach nicht, ganz gleich wie Memmenhaft er vielleicht erscheinen würde.

Betrübt ruhte sein Blick auf dem Boden vor seinen Füßen.

Die Worte des Artzes sollte sich Seto wenigstens zu Herzen nehmen, auch wenn er sich seine eigenen schon nicht zu Herzen nahm ..

Wenigstens auf seinen Rat sollte er lieber besser hören ..
 

Mit leichtem Schnauben lag er dort also, ziemlich fertig mit sich und der Welt, aber wie es schien sehr viel beschäftigter mit sich selbst.

Kurz schüttelte er seinen Kopf und blickte ihn aus müden, trüben Augen an.

Etwas, was Seto Kaiba nie zur Schau trug, und eigentlich niemals zeigte.

Schwäche.

Er war geschlagen, tief in ihm tobte eine Schlacht.

Langsam hob er seinen Kopf um auf den Nachtschrank zu blicken auf dem das lag, was er verloren hatte.. nicht mehr tragen wollte.

Es tat ihm leid.

Wirklich.

Seufzend schloss er seine blauen geschlagenen Augen und streckte eine Hand herüber zu Mokuba ohne ihn an sehen zu können.

Er schaffte es im Moment nicht in die traurigen Augen zu blicken.

Nicht jetzt wo er sich selbst kaum noch im Spiegelbild begegnen konnte.

Würde Tea helfen können?

Vielleicht war es fast gut so wenn sie blieb, um nicht für ihn, nein das wollte er nicht einmal, sondern für seinen kleinen Bruder da zu sein, das wäre sehr viel besser.

Nicht das er nicht wollte, nein Seto konnte einfach nicht für Mokuba da sein.

Nicht jetzt.
 

Nun, vielleicht würde es das Beste sein, würde er seinen großen Bruder selbst alleine lassen.

Er würde seine Ruhe brauchen. Er sollte sie ihm gewähren.

„Ruh' dich aus ..“, meinte er dann schließlich nur vollkommen geknickt, als er nun aufstand, um seinen Bruder alleine zu lassen.

Er konnte nur hoffen, das er sich den Rat seines Arztes zu Herzen nehmen würde, wenn er schon nicht auf seine Meinung zählen wollte, bzw. es nicht mehr wollte.

Des weiteren konnte er nur hoffen, dass Setos so genannte Freundin die nächsten Tage nicht auftauchen würde, welche ER wiederum schon irgendwie gewillt aus dem Haus werfen würde – oh ja!

Als er nun nach draußen trat sah er dort Tea an der Wand gelehnt stehen, welche ebenso betrübt drein blickte wie er selbst.

Sie war schon ein außergewöhnlicher Mensch, wie er an diesem Tag deutlich feststellen konnte.

Es war beinahe so für ihn, als wäre sie schon immer für ihn da gewesen, und das obwohl sie sich nun schon fast 3 Jahre lang nicht mehr gesehen hatten.

Tea war wirklich ein sehr herzensguter und einfühlsamer Mensch und zudem eine sehr sehr gute Freundin.

Dann bedeutete er ihr zu folgen.

Er hatte nichts dagegen wenn sie bei ihnen bleiben würde. Nein, er würde es sich sogar wünschen, wenn sie bleiben würde.

Ob es okay für sie war?

„Ist es okay für dich .. wenn du .. wenn du vielleicht noch ein bisschen hier bleibst?“, fragte er sie dann betrübt, ehe er zu ihr aufsah.
 

Mokuba trat schneller als sie erwartet hatte aus seinem Zimmer hinaus. Ob Kaiba ihn hinaus geschickt hatte?

Nein, das konnte sie sich wirklich nicht vorstellen, ganz gleich was er auch für ein wahrhaftiges Arschloch – oh war dies noch untertrieben? - war und wohl immer sein würde.

Wenn es nach ihr ginge brauchte er sich niemals ändern .. doch sollte sich das Verhältnis zwischen ihm und seinem kleinen Bruder ändern, sie konnte es den beiden nur wünschen ..

Als sie dann Mokubas Frage vernahm, sah sie ihn aus großen überraschten Augen an.

Was für eine Frage!

„Hey, natürlich .. so lang du willst!“, erwiderte sie dann, woraufhin sie dem Schwarz haarigen auch sogleich ein glückliches Lächeln entlockte – nun immerhin konnte sie dadurch erst einmal sein Lächeln zurück gewinnen ..

Ein kleiner und doch sehr bedeutender Fortschritt ..



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2011-03-11T12:09:52+00:00 11.03.2011 13:09
Ich finde Azureshipping voll niedlich und bin begeistert von der FF

LG Wolfslady85
Von:  Ice_Angel_Kara
2009-03-25T21:32:57+00:00 25.03.2009 22:32
GENIAL!!!
Ich bin total begeistert!
Endlcih komm ich dazu anzufangen und ich bin hingerissen!!!
Zwar sind 8 sieten zum erschlagen aber so hammergeil geschrieben!!!
Ich freu mich schon auf die nächsten kapis =)

lg
Von:  Hamani
2008-10-14T23:35:50+00:00 15.10.2008 01:35
Erste. :D
Also ich find die STory echt klasse!
Allerdings war das Kapitel sehr lang. X.X
Aber ich habe gemerkt: Kürzer ging das nicht.
Würd mich freuen wenn ich eine ENS kriege wenn es weitergeht.

LG
Hamani


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