Zum Inhalt der Seite

Pain of love

Wenn die Schmerzen unerträglich werden...
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ich kann es nicht fassen. Was sagt er da?

Seine Freundin?!

Ich schaue ihn noch einmal an und merke an seinem Gesicht, dass er es wirklich nicht leichtfertig gesagt hatte.

//Yuuki...//

Geschockt sehe ich dich an, dein Name hallt immer wieder in meinem Kopf.

Du scheinst ja nicht sehr glücklich zu sein, so denke ich jedenfalls, hoffe es aber auch inständig...

Was mache ich jetzt nur? Ich weiß nicht so recht wie ich mich nun verhalten soll. Deshalb beschließe ich erst einmal zu gehen - lasse die beiden allein

„Da...dann schönen Abend n...noch.“ stottere ich und komme mir sogleich wieder dermaßen idiotisch vor.

Man wieso bekomme ich in deiner Gegenwart nie einen anständigen Satz zurecht? Und wieso lege ich mich in seiner Gegenwart ständig mit ihm an?

Ich verstehe das nicht, es scheint ja schon fast meine Bestimmung zu sein doch...

Na ja auch egal jetzt. Ich scheine dich verloren zu haben, für immer. Es macht mich sehr traurig, da ich dich ja auch sehr mag. Nur konnte ich ihr das nie so recht gestehen.

Es ist einfach nicht meine Art und außerdem hat Shizuka Hio - aber jetzt besser bekannt als Maria Kurenai, mir eigentlich nicht nur mein Leben als Mensch sondern auch anscheinend meine Offenheit gegenüber anderen Menschen genommen.

Wie sehr ich diese Frau dafür hasse.

Sie ist schuld daran, dass ich nicht vernünftig mit dir oder sonst wem reden kann, sondern immer nur die kalte Schulter zeige, das ärgert mich total.

Aus meinen Gedanken gerissen merke ich, dass ich doch eigentlich schon längst gehen wollte. Kaname Kuran guckt mich schon wieder so abfällig an und ich erwidere diesen Blick nur allzu gerne. Ich hasse ihn so sehr...

Und dann – dein Blick erschüttert mich zutiefst und lässt mich zweifeln, ob ich wirklich gehen sollte. Anscheinend möchtest du das nicht und versuchst mir mit deinen wunderschönen rehbraunen Augen klar zu machen, dass ich doch bleiben soll...

Ach Yuuki, wie gerne würde ich das, aber du weißt doch selbst, dass ich es nicht lange in der Gegenwart dieses Kuran´s aushalte. Also gehe ich dann auch endlich, wobei dein enttäuschter Blick abermals eine tiefe Wunde in meinem Herzen hinterlässt. Ich habe dir erneut weh getan, das weiß ich.

Ich gehe den ausgestorben wirkenden Korridor entlang und versuche meine Gedanken zu ordnen.
 

In den nächsten Tagen sehe ich dich nicht mehr. Du bist nicht beim Unterricht oder beim Klassenwechsel. Langsam fang ich an mir große Sorgen um dich zu machen. Was hat Kaname dir nur angetan? Wenn ich herausfinden sollte, dass er dich zum Weinen gebracht hat, dann ist er so gut wie Tod.

Meine Augen werden zu schmalen Schlitzen, als der heutige Klassenwechsel vorbei ist. Ich rieche förmlich die Spannung in der Luft. Also beschließe ich, mir endlich Erleichterung zu verschaffen und dich zu besuchen. Ich will wissen wie es dir geht Yuuki, keine Sekunde länger halte ich es aus ohne über deine Befindlichkeit genau Bescheid zu wissen.

Ich gehe mal wieder den einsamen Korridor entlang zu deinem Zimmer. Yori, deine beste Freundin ist noch bei ihren Eltern- ob dir das so zu schaffen macht?

Ich klopfe an aber du öffnest mir nicht. Ich will schon wieder gehen... aber halt. Habe ich dich nicht gerade hinter der mir noch verschlossenen Tür schluchzen gehört? Mir kommen sofort die tollkühnsten Vorstellungen auf, was mit dir los sein könnte. Ich mach die Tür auf. Zu meiner Verwunderung ist sie nicht verschlossen, obwohl...wenn ich darüber nachdenke - du verschließt deine Tür nur sehr ungern, weil du ansonsten immer Angst bekommst. Jedoch weiß ich noch nicht wovor du immer solche Angst hast.

Ich trete ein und sehe dich, sehe wie du auf deinem Bett kauerst, unfähig dich zu bewegen. Langsam werden meine Sorgen nur noch größer.

„Was hat er dir nur angetan?“, wispere ich in die Stille des Zimmers. Doch du reagierst nicht. Hockst nur da wie ein kleines Häufchen Elend.

„Yuuki...“, spreche ich dich erneut an, du reagierst und siehst mich an. Ich bin so froh ein Zeichen von dir bekommen zu haben doch dann weiten sich meine Augen. Ich bekomme Panik, was ist nur mit dir passier? Du siehst mich an, so einen Blick habe ich noch nie gesehen...

Bist du wirklich Yuuki? Die Yuuki, in die ich mich verliebt habe? Das will ich nicht glauben also komme ich noch etwas näher - will dich in den Arm nehmen, dich trösten. Aber dazu lässt du es gar nicht kommen...

Mit einem mal liegst du auf mir und ich verliere für einen kurzen Moment die Orientierung.

Einmal huste ich - versuchte es jedenfalls - doch es geht nicht. Du hast deine Hände um meinen Hals gelegt und drückst zu.

//Du würgst mich?// schießt es mir durch den kopf. Deine Augen sind voller Tränen doch ich scheine es ja verdient zu haben, also wehre ich mich auch nicht.

Ich habe es ja schließlich verdient. Ich bin ein Wesen der Nacht geworden, eines das nach Blut durstet und du gibst es mir freiwillig.

Unverzeihlich von mir dies zuzulassen.

//Töte mich - dann ist es vorbei und du kannst in Frieden weiterleben.//

Ich schließe meine Augen, warte auf mein Ende doch zu meiner großen Überraschung lässt du dich dann auf mich fallen und wisperst meinen Namen. Ich antworte dir mit einem knappen „ja“ und augenblicklich lässt der Druck um meinen Hals nach. Ich öffne wieder meine Augen und mir läuft es eiskalt den Rücken hinunter, dein herzzerreißender Blick trifft mich erneut.

Anscheinend bist du wieder bei Sinnen denn du entschuldigst dich.

Wie so oft entschuldigst du dich, obwohl es doch eigentlich meine Schuld ist, oder?

„Yuuki was ist los?“

Ich nehme dich kurz in den Arm und setzte dich wieder aufs Bett, streichle dir ganz vorsichtig eine deiner Tränen aus dem Gesicht. Du antwortest und deine Stimme erstickt noch fast in den Tränen, die du aber anscheinend nicht mehr vergießen möchtest.

„Ich...Zero es ist nur...“

Offenbar weißt du nicht wo du anfangen sollst, aber ich will dich zu keiner Erklärung zwingen. Also lege ich dir einen Finger auf deine wunderschönen, weichen Lippen.

„Schsch...es ist gut - mach dir keine Sorgen um mich.“ flüstere ich dir sanft zu um dich zu beruhigen.

Und es scheint zu wirken. Deine Angespanntheit lässt nach und du kannst wieder lächeln, was mich so froh macht. Du erzählst mir, was los war und ich werde immer ruhiger. Dir ging es einfach nicht gut, sagst du. Aber irgendetwas in mir lässt mich das alles nicht glauben. Auch dein Lächeln gleicht einer Maske, die dich schützen soll.

Bist du etwa auch so einsam?

Siehst du auch keinen Sinn mehr in dieser Welt?

Oder bilde ich mir das alles nur ein?

Ich weiß es nicht und ich kann mir auch nicht erklären, warum ich dieses Gefühl bekomme. Doch du gibst mir zum wiederholten Male zu verstehen, dass es dir gut geht also versuche ich dir zu glauben. Langsam bringst du mich zur Tür und ich hoffe, dass es dir bald wieder besser geht. Ich warte noch einen Moment, doch du schließt die Tür ohne noch einmal etwas zu sagen außer „Es geht mir wirklich gut.“
 

Nun steh ich draußen - außerhalb deiner Reichweite. Kann dich nicht mehr berühren oder dich trösten. Du hast eine Mauer um dich gebaut und ich höre dich die Tür auf der anderen Seite hinabrutschen.

Wieder bekomme ich fast Tränen in die Augen doch ich versuche sie nicht loszulassen, sodass man mir meine Trauer hätte ansehen können. „Yuuki“ wispere ich zum Wiederholten male in den wie ausgestorben wirkenden Korridor...Ich wollte dich nie so sehen, und nun? Was ist nur passiert? Was ist aus deinem wunderschönen Lächeln geworden, das jeden in den Bann zog?

Plötzlich höre ich einen dumpfen Knall durch deine Tür hindurch und öffne sie sogleich. Ich habe fürchterliche Angst um dich. Meine Augen weiten sich schlagartig als ich deinen Zustand sehe.

„Was hast du wirklich mit ihr vor?“

frage ich nur. ER hält dich im Arm? Wieso? Wieso tut er das? Aber was ich erst recht nicht verstehe ist, warum bist du bewusstlos Yuuki? Was hat er dir nun schon wieder angetan? Die Person, die ich am meisten hasse, hält dich im Arm und hat das Gesicht des Teufels persönlich als Fratze. Mir schlägt die kalte Nachtluft entgegen, während ich immer noch auf eine Antwort warte. Aber wieso kann ich mich nicht bewegen? Ich stehe nur aufgebaut in der Tür und unternehme nichts. Wie macht er das nur? Schließlich schreit alles in mir danach, dich zu retten aber dieser verdammte Kuran lässt es nicht zu.

Wie Herrgott noch mal macht er das?

„Das werde ich dir nicht verraten.“ kommt es von ihm bevor er verschwindet. Ich kann so schnell gar nicht schauen, da ist er schon weg und mit ihm meine geliebte Yuuki. Noch immer stehe ich da und der Wind peitscht mir entgegen.

Weht…SCHNEE? Zu mir? Ich bin mal wieder erstaunt - um diese Jahreszeit schneit es doch eigentlich noch nicht. Es war doch gerade mal Oktober! Aber zu meiner noch größeren Verwunderung ist der Schnee nicht weiß - er war Rot - Rot wie Blut!

Ich muss zum Rektor, ganz schnell. Als ich mich endlich wieder fange, tragen mich meine Beine so schnell wie möglich zu diesem. Etwas außer Atem komme ich in seinem Büro an und reiße sofort die Tür auf, doch er kommt mir schon entgegen.

„Zero...“ setzt er zwar an aber ich ahne schon, dass er von allem weiß.

„Er wird sie beißen!“ meint dein Adoptivvater dann nur noch und sogleich renne ich raus. Ich muss dich finden, bevor es soweit kommt! Der Rektor rennt mir nach und versucht mich aufzuhalten, doch ich bin zu schnell für ihn. Ich renne immer weiter über den Campus und renne dabei fast meinen Zwillingsbruder Ichiru um. Dieser sieht mich nur entgeistert an, als ich ihm einen Tötungsblick zuwerfe. Anscheinend wollte er mich auch gerade warnen, da er ebenso in Eile war. Doch ich interessiere mich nicht weiter dafür sondern bin auf der Suche nach dir.

Meine Hoffnung schrumpft von Sekunde zu Sekunde, in der ich dich nicht finde. //Bitte sei noch nicht gebissen worden//

Dieser Gedanke treibt mich weiter. Ich renne immer schneller und bin nun auf dem Dach des Hauses Mond, vorsuche dich von dort aus vielleicht zu sehen.

Aber was ich genau unter mir sehen kann das - das ist zu viel. Viel zu viel

//Nein!!!!!!!!!!!!!// durchfährt es mich. Die Erkenntnis ist nicht real, sie darf nicht real sein aber ich sehe es. Er saugt dir gerade dein Blut aus…
 

Geschockt sehe ich dem zu und kann mich wieder einmal nicht rühren. Ich kann es nicht fassen, dass er es gewagt hat, dich, den liebsten Engel unter uns, in so ein Monster, wie auch ich selbst eines bin, zu verwandeln.

Nach einer wie es mir vorkommt halben Ewigkeit löst sich meine Panikstarre und ich ziehe meine Bloody Rose.

„Ich kenne den Duft von Yuukis Blut, aber ich hätte nicht gedacht, dass du es wirklich wagen würdest Kuran…“ schreie ich ihn an aber als ich weiterreden will unterbrichst du mich.

„Zero! Er ist…mein Bruder“ schluchzt du laut auf.

Wie bitte?! Dein Bruder?!

Meine Augen weiten sich.

Das, das kann nicht sein. Wieso ist er dein Bruder? Ich verstehe das nicht. Meine Wut verraucht sofort und es bleibt nur das blanke Entsetzen zurück.

„Geschwister...“ flüstere ich voller Unglauben in die Kälte der Nacht.

Doch genau der Kerl, der dein Bruder sein soll – den, den ich am meisten hasse - antwortet mir frech:

„Ich wäre glücklicher, wenn ich ihr richtiger Bruder wäre.“

Doch du Yuuki, meine kleine Yuuki hörst das nicht mehr. Nach deinem Rettungsversuch deines Bruders mir gegenüber, bist du erneut in Ohnmacht gefallen und ich kann nur tatenlos zusehen, wie er dich im Arm hält und mich provozierend sowie auch hinterhältig angrinst.

//Dieses Monster!// Ach könntest du nur sehen wie er wirklich ist. Du könntest ihn nicht mehr lieben…

Noch immer unter Schock stehe ich da und versuche meine Gedanken zu ordnen. Wie kann das sein?

Wie kann so ein hinterhältiger und abscheulicher Vampir dein Bruder sein?! Du warst doch ein Mensch!

Doch du scheinst das anders gesehen zu haben – wenn er wirklich dein Bruder ist?

//Seit wann weißt du das? Und wieso hast du mir nie was gesagt? Du kennst doch meinen Hass gegen ihn am Besten! Und hast du nicht außerdem immer gesagt, du liebest ihn? Doch wenn ihr Geschwister seit dann…//

Mein Herz mach fast einen Freudensprung. Das heißt ich habe doch noch eine Chance - aber nun bist auch du ein Vampir.

Wie soll ich damit umgehen?

Es zerreißt mich doch eh schon, dass ich eines dieser Geschöpfe bin, die ich bis aufs Blut hasse.

Und nun?

Du - das Mädchen, in welches ich mich verliebt habe ist nun auch eines dieser abscheulichen Nachtwesen…

//Ich muss hier weg!// schießt es mir durch den Kopf, denn wenn ich jetzt nicht gehe, drehe ich vielleicht noch gänzlich durch.

Ich werfe einen letzten Blick auf dein wunderschönes Antlitz und verschwinde dann.

Ich renne zurück, zwar begegne ich Aido und Kain, aber das interessiert mich nun nicht mehr. Die beiden werfen mir zwar verwunderte Blicke zu, da ich so schnell an ihnen vorbei renne, aber ich bin mir dennoch sicher, sie haben den Duft deines Blutes schon längst bemerkt und sind deswegen in diese Richtung unterwegs, aus der ich förmlich fliehe.
 

Endlich bin ich in meinem Zimmer angekommen und schließe die Tür - werfe mich aufs Bett.

Ich bin wieder allein, bin verwirrt.

„Scheiße...was...was mach ich jetzt nur?“, seufze ich in die Dunkelheit meines Zimmers. Ich kann nicht mehr, rutsche vom Bett, sinke auf meine Knie und verzweifle - Stück für Stück mehr. Zweifle an allem, was mir je etwas bedeutet hat - an meinem Leben, an mir selbst, an der Schule...und an dir, Yuuki.

Nun bist du auch ein Geschöpf der Nacht aber...nein, du müsstest ja eigentlich schon immer eines gewesen sein, oder? Sonst wäre dieser...Kaname Kuran doch nicht dein Bruder.

Ist er es überhaupt? Das müsste er doch eigentlich sein oder etwa nicht? Ich bin total verwirrt, weiß nicht mehr ein noch aus und...

Ich stutze auf und meine Wut kehrt wieder zurück. Sie verdrängt die Verzweiflung, denn ich spüre deine Anwesenheit, Yuuki.

Du näherst dich mir, doch deine Aura ist eine andere als früher. Sie scheint mir so - nicht mehr normal - ja schon fast düster, beängstigend. Und was mich fast zum Rasen bringt, ich rieche Blut...das Blut, von demjenigen den ich am meisten hasse, dem Vampir, den ich am meisten verabscheue.

Ich ziehe zum zweiten Mal meine ‚Bloody Rose’ und halte sie mir zitternd an meine eigene Schläfe. Mein Leben hat einfach keinen Sinn mehr, ich will nicht mehr, aber...ich kann einfach nicht abdrücken.

Aber wieso? Weshalb kann ich nicht einfach einen Schlussstrich ziehen,

kann meinem Leid, meinem Leben kein Ende setzen?

Liegt das vielleicht an dir?

Wahrscheinlich, schließlich habe ich mein Leben in deine Hände gelegt. Jetzt bereue ich es schon fast, das ich dies gemacht habe.

Wieso war ich so dumm?

Hätte ich nicht ahnen können, das so etwas früher oder später mal passiert? Wieso hast du mich damals nicht einfach ausgelacht, oder mich gleich umgebracht?
 

Ich vernehme meinen Namen...und fast wie in Trance nehme ich die Waffe von mir, richte sie auf die verschlossene Tür, richte sie damit auf das Wesen, das davor steht, richte sie auf DICH, denn nun ist die ‚Bloody Rose’ auch für dich tödlich. Mein Hass beherrscht meinen Körper und vernebelt meinen sonst so scharfen Verstand. Ich bin bereit allem und jedem, und damit meine ich wirklich jedem Vampir den Gar auszumachen. Auch dich, Yuuki. Ich würde im Moment selbst dir das Leben nehmen.

Genau spüre ich es. Deine Hand hält kurz vor meiner Tür an, will nicht mehr anklopfen, nicht mehr meine Aufmerksamkeit gewinnen, doch die besitzt du ja eigentlich schon.

„Dachtest du wirklich, wir können wir früher reden, wenn wir uns treffen? Ein Mensch verwandelt sich in einen Vampir, wenn er von einem Reinblut gebissen wird...aber wenn ich recht darüber nachdenke, dann bin auch ich ein Mensch, der sich in einen Vampir verwandelt hat. Doch das, was vor meiner Tür steht ist kein ehemaliger Mensch, es ist ein arrogantes Reinblut, das mit Menschen spielt.“

Meine Stimme ist kälter als Eis und schärfer als ein Katana. So sehr beherrscht mich meine Wut also? Eigentlich will ich dich nicht hassen aber...ich kann nicht anders.

Wut und Enttäuschung vernebeln meinen Geist, nehmen mir die klare Sicht auf die Realität. Ich kann einfach nicht mehr klar denken.

Deine Stimme - ich vernehme sie dennoch deutlich und sie...ist so anders als sonst. Nicht mehr so liebevoll wie früher.

„Du hast recht Zero. Ich bin froh, das dir das klar geworden ist. Ich bin nicht mehr die Yuuki, die du kennst. Mein wahres ich ist jetzt zum Vorschein getreten.“

Ich vernehme jedes einzelne Wort und werde immer irritierter. Was hast du da gesagt? Dein wahres Ich?

Ich kann es nicht glauben.

Habe ich mich auch wirklich nicht verhört?

Nein, leider habe ich es nicht aber SO bist du garantiert nicht. Ich kenne dich doch Yuuki. Das was du gerade gesagt hast, was gerade aus dir gesprochen hat, das warst nicht du, das war der Vampir in dir. Du bist gutmütig und lieb, freundlich und fürsorglich!

Meine Wut ist gerade wie verrauscht. Ich lasse automatisch meine Waffe sinken, schaue die Tür an. Es ist, als ob ich hindurch blicken könnte.

Ich kann mir dich genau vorstellen, sehe dich mit einem Lächeln auf den Lippen, wie du es sonst immer tust.

Aber nein, das was ich spüre erscheint vor meinem geistigen Auge.

Dein sonst so bezauberndes Antlitz ist nicht mehr schön. Es durstet nach Blut und das ist nicht das was ich sehen will.

Ich will meine alte Yuuki wieder, will diese sehen und zu ihr, sie in den Armen halten, IHRE Stimme hören und das kann ich nur schaffen, wenn ich dich wieder zur Vernunft bringe.

Mein Entschluss ist gefasst. Ich gehe zur Tür und höre mich selbst noch einmal tief durchatmen um meine eigentliche Wut zu verdrängen.

Wie ein Blitz schnellt meine Hand aus, als ich öffne.

Dann packe ich dich, ziehe dich einfach in mein abgedunkeltes Zimmer.

Du quiekst zwar plötzlich und kurzzeitig auf, aber das interessiert mich gerade herzlich wenig. Meine Hand wandert zu deinem Kinn und hebt es etwas nach oben, damit ich dir in deine sonst so schönen rehbraunen Augen sehen kann. Normalerweise wäre ich fähig durch diese Klarheit deine empfindliche Seele zu begutachten aber nun wird sie verschleiert durch deine neu erwachte vampirische Seite.

„Yuuki...“, spreche ich dich ruhig an und hoffe sehnlichst dich zu erreichen.

Ich zucke erschrocken zusammen.

Denn wenn mich meine Augen gerade nicht getäuscht haben, konnte ich ein winziges, leider schon verrauchtes Aufblitzen in den deinigen erkennen. „Ich...es war nicht so gemeint Yuuki. Bitte kämpfe dagegen an und rede mit mir. Ich weiß das ich gerade eine Menge Scheiß gemacht habe aber...du wirst es mir doch verzeihen, oder nicht?“ flehe ich hoffnungsvoll.

„Bitte. Ich brauche dich...“

Meine Stimme wird von Satz zu Satz, von Wort zu Wort leiser und mein Blick senkt sich mit. Letztendlich flüstere ich nur noch.

Es ist nicht mehr als ein Hauchen, doch ich hoffe dich damit zu erreichen. Inständig hoffe ich das.

//Bitte höre mich Yuuki, kämpfe dagegen an. Du bist doch stark und ich habe es doch auch 4 Jahre lang geschafft. Dabei bin ich der Schwächling von uns beiden. Du kannst das. Ich glaube an dich...YUUKI!!!!!!!!//

Plötzlich spüre ich deine Hand an meiner Wange. Ich schaue auf und...

„Yuuki“ hauche ich erneut. Noch leiser als zuvor. Ich kann es einfach nicht glauben und da ich so eine Geste nicht von dir gewohnt bin, genieße ich es um so mehr. Ganz leicht schmiege ich mich an deine Hand. Deine Haut fühlt sich so unsagbar weich an. Es ist ein wunderschönes Gefühl.

„Zero“ vernehme ich deine Stimme.

Es klingt auch nicht mehr so kalt wie vorhin sondern wieder genauso liebevoll wie früher. „Es...ich...“ setzt du an, aber brichst dann ab.

Du kämpfst, kämpfst gegen dieses Wesen doch ich kann dir leider nicht helfen.

„Schon gut, sag nichts mehr“ flüstere ich dir ins Ohr und nehme dich in den Arm - umfasse auch deine Hand, spüre dein innerliches Zittern mehr als nur deutlich.

„Es ist alles in Ordnung, ich bin ja bei dir.“
 

Ganz allmählich nimmt das Zittern ab. Je länger ich dich im Arm halte, desto geringer wird es, desto mehr entspannst du dich und desto ruhiger wirst du.

Ich bin mir nicht sicher, ob dir das gefällt, aber du wehrst dich auch nicht dagegen und genau diese Tatsache macht mich gerade unheimlich glücklich. Diese schon so lang ersehnte und immer als Wunschtraum gedachte Umarmung tut so unglaublich gut.

Ob ich es nun endlich wagen soll, dir wirklich zu gestehen, was mir schon so lange auf meiner Seele brennt?

Dir zu offenbaren, was mich manchmal zu zerfressen scheint?

Wie würdest du wohl reagieren?

Ich habe Angst davor - Angst vor deiner Reaktion, wenn sie nicht so wäre, wie ich es mir erhoffe.

Tausende Fragen schießen durch meinen Kopf, doch letztendlich komme ich nur auf eine einzige Antwort...

„Ich liebe dich“

Ganz leise flüstere ich dir die Worte, die mir schon so lange auf der Seele brennen, in dein Ohr und halte dich weiterhin an mich gedrückt.

Da dein Kopf sich an meiner Schulter befindet, sehe ich deine Reaktion nicht, aber ich kann sie dennoch spüren.

Du verkrampfst etwas und genau das macht mir unbeschreibliche Angst.

Habe ich dich vielleicht verletzt?

Erneut fängst du an zu zittern und ich mache mir große Sorgen, ob ich nicht doch etwas Falsches gesagt habe.

Kämpfst du etwa wieder?

Willst du mich womöglich nicht verletzen, weil du nicht so fühlst?

Oder verabscheust du mich sogar?

Erneut plagen mich Zweifel und zerren an meiner Seele. Ich lasse dir wieder Luft, gebe dir deine Freiheit und...sehe bedrückt zu Boden, kann dir nicht mehr ins Gesicht sehen.

Was wirst du jetzt tun? Gehst du aus dem Zimmer und lässt mich allein? Erneut allein mit meiner zerbrochenen Hälfte?
 

Als ich auch nach Minuten die Tür nicht zufallen höre, schöpfe ich neuen Mut, blicke nochmals auf und sehe dich mit leichten Tränen in den Augen dort stehen.

„Zero“ wisperst du nur.

„Ich...ich dich doch auch - schon so lange...“

Mein Herz bleibt augenblicklich stehen.

Ich fasse es nicht.

Fühlen wir wirklich das selbe füreinander?!

Mein Glücksgefühl kehrt zurück und verscheut nun meine Wut, meine Eifersucht, meinen Kummer und auch all meine Verzweiflung für immer.

Erneut ziehe ich dich in den Arm und streiche durch deine jetzigen langen Haare.

Du wirkst damit erwachsener aber bist immer noch meine Yuuki, die Yuuki, in die ich mich verliebt habe. Du verzauberst mich mit deinem Bann und lässt mich wieder in deine so wunderschöne Seele blicken.

Noch nie habe ich deine Seelenfenster klarer wahrgenommen.

Ganz vorsichtig beuge ich mich zu dir und schließe meine Augen.

Auch deine Arme umschließen meinen Körper und wir überwinden beide die letzten Millimeter, die uns noch trennen.

Ich vergesse alles um mich herum und nehme nur noch dich wahr – nur dich meine geliebte Yuuki.

Ein Blitz durchfährt mich.

Dieser erste Kuss, ist wie ein Feuerwerk der Gefühle und nun kann auch ich endlich meinen Seelenfrieden finden.

Denn du bist bei mir - bist mein Herz und meine Seele - einfach alles was ich brauche.
 

The End
 

~~~~~~~
 

So das wars auch schon ^^

Ich hoffe es hat euch gefallen und ihr lasst mir ein kleines Kommi da ^-^

Vll. mach ich ja dann auch mal ne Fortsetzung. Aber bisher ist ncoh keine geplant. Naja mal gucken
 

Ganz besonderer Dank gilt meiner allerliebsten Lieblngsbeta - der co-neko

*dich schmus und knuddl*
 

PS: würde mich total über einen Kommi zum zugeordnetem Bild http://animexx.onlinewelten.com/fanarts/?doc_modus=zeichner_liste&zeichner=262725 freun^^

ein Danke aber dennoch an alle Leser^^



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (24)
[1] [2] [3]
/ 3

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2010-09-21T08:27:22+00:00 21.09.2010 10:27
Wow...bin gerade mit dem Lesen fertig geworden und ja, es ist grandios
Es gefällt mir, wirklich
Dabei steh ich nicht mal auf Herzschmerz...
Die Beschreibungen, die Emotionen, alles kam perfekt rüber
Man konnte es sich- wie soll ich sagen- vorstellen?
Keine Ahnung, mir fehlen die Worte....jedoch finde ich den OS echt gut gelungen
Von:  Kaguhana
2010-03-12T15:09:29+00:00 12.03.2010 16:09
Bist du etwa auch so einsam?

Ich brauche dich ...

Ich liebe dich.

Ich hoffe, dass diese drei Sätze reichen, um mein Gefühlschaos gerade zu beschreiben. Denn jetzt, wo ich fertig mit Lesen bin, tauchen diese Worte immer wieder in meinem Kopf auf. Ich glaube, das ist auch berechtigt.
Leider gibt es sehr wenige ZeroxYûki Fanfictions (im Gegensatz zu Naruto z.B.), aber endlich habe ich mal wieder etwas gelesen, das mir - einem hoffnungslos verrücktem Zero-Fan - Freude bereitet hat. (:
Ich weiß nicht, wie lange ich schon auf solch ein Ende warte, ein Ende wo er glücklich wird. Zum Teil ist mir Yûki egal, genauso wie Kaname (den ich eh nicht ausstehen kann..), hauptsache Zero findet Glück.
Und mit deinem One Shot hast du Zero, Yûki und viele Leser glücklich gemacht. Einer dieser Leser bin ich!

Deine Wortwahl ist in den meisten Fällen gut durchdacht, wobei es an ein paar Stellen Wiederholungen gab, aber wenn ich zurückdenke, dass die Geschichte schon etwas "älter" ist, kann ich mir bestimmt denken, dass du noch besser schreibst.

Viel Spaß und Glück beim weiteren Schreiben.
Und ein großes Dankeschön, dass du bei meinem Wettbewerb mitmachst. (:

Liebe Grüße, Kaguhana
Von:  IgelCheen
2009-07-11T18:06:15+00:00 11.07.2009 20:06
ein wort.... fabelhaft.... =) das ist wirklich wunderbar geschrieben und ich habe jede zeile genossen =).... das ist das ende ... so wie es sein sollte =) .... vielen dank ;)
Von:  Jem-
2009-06-21T22:04:14+00:00 22.06.2009 00:04

ich muss sagen, so habe ich mir zeros gedanken nicht erwartet. aber ich erwarte eigentlich nie etwas XD
diee ff's die ich bisher gelesen hab haben zeros gedanken anders dargestellt. er denkt zurückgezogen...deine version ist mal was anderes^^ da sieht man ihn aus einer ganz anderen perspektive...so richtig verliebt. leidend in seiner verliebtheit. dein titel ist gut ausgewählt^^
man merkt richtig, wie du kaname hasst.
ich hätte da trotzdem einen verbesserungsvorschlag.
an der stelle wo kaname yuuki gerade entführt hat. zero schreit kaname an und in der nächsten zeile sagt er kaname wäre ihr bruder. und kurz davor wurde sie noch gebissen und es kommt mir vor (und so ist es auch beim manga) dass sie in dem moment bewusstlos war. ist der sprung nicht i-wie seltsam? fehlen da nicht überleitende worte? also mir fehlen sie.
ich habe da aber eine frage: es wurde erwähnt dass yuki sagte sie würde aname lieben. und am ende sag sie sie liebt zero. da fehlt i-wie eine erklärung...weißt du was ich meine?

ich muss sagen, respekt! zero denkt über so vieles nach. und alles ist so logisch! so könnte ich niemals schreiben. ich würde da richtige kopfschmerzen kriegen!
das ende ist das beste! ja, so sollte es sein und nicht zwischen bruder und schwester!
Von:  Asu91
2009-04-15T20:28:55+00:00 15.04.2009 22:28
Awww dein OS ist so süß. Du bringst so viel Gefühl rein. Wundervoll! Und dein Ende gefällt mir am besten hehe.

Weiter so!
Von: abgemeldet
2009-01-25T05:33:55+00:00 25.01.2009 06:33
Das wahr der Hammer einfach unbeschreiblich...Woah ich hoffe du wirst noch ein Kapitel schreiben. Würde mich voll Freuen. *Bin Fan*
Von: abgemeldet
2008-08-31T21:50:05+00:00 31.08.2008 23:50
hm, habe mal deine FF überflogen und muss doch ein paar worte hinterlassen. ^^
gute wortwahl, gute vergleiche, gute sätze, wirklich... über die story lässt sich streiten, allerding ein guter anfang, wo man noch weiter machen kann. ^^ du hast gute ansätze zum schreiben, formulierst schön, und drückst auch die emotionen gut aus. die idee aus zeros perspektive, in ich-perspektive(!) find ich mutig. auch wenn mir persönlich das zu einseitig ist. da gibt's ein paar regeln, die du unbedingt beachten solltest,falls du weitermachst. aber zeros innere monologe sind sehr schön geschrieben. ^^ stellenweise stellt er mir aber zuviele fragen, ohne sich zu trauen selbst eine feststellung zu machen.
die zeit präsens zu wählen ist auch gewagt, aber es hat bei der Ff funktioniert. ^^
frohes schaffen noch, schwerty
Von: abgemeldet
2008-08-28T10:48:12+00:00 28.08.2008 12:48
Echt klasse FF echt hat mir super gefallen ^^ Das hat einen echt reinversetzt du schreibst echt sehr gut. ^^ Ich hab die Serie erst seit kurzen endeckt und bin hoch begeistert. mach weiter so ^^

LG Hinata2508

PS: ich hab da noch ne frage ist kaname wirklich yuukis bruder? kannst du mir das vielleicht beantworten? Das wäre nett danke schon mal ^^
Von:  maidlin
2008-08-07T19:16:58+00:00 07.08.2008 21:16
Hat mir sehr gut gefallen.
Du hast zwar einiges vom Manga genommen, aber das Ende gefällt mir sehr viel besser als das im Manga.
Zero war aber meiner Ansicht nach... mmh... irgendwie... bockig. Ich weiß nicht, ob dass das richtige Wort ist. Aber so hatte ich das Gefühl. Macht aber nichts... die FF ist trotzdem schön. ^^
Von: enni
2008-07-21T07:57:59+00:00 21.07.2008 09:57
Aber Hallo,
für mich sollte eine Geschichte so sein, daß sie Emotionen hervorruft und genau das hast Du auch super geschafft. An der einen Stelle hab ich fast geheult!! Der Ich Stil kam wirklich gut, mach weiter so : )

MfG Enni


Zurück