Promises
Autor: Yukimura
Character: Sanada, Yukimura
Genre: General, Humor, Friendship
Warning: PG13
Disclaimer: Gehört alles Konomi!
Widmung: Für Sanada~
Beitrag zum Wettbewerb „Kindheit“ auf www.animexx.de
Promises
Die Sonne, die durch das Blätterdach des Baumes hindurch schien, malte ein lustiges Muster auf das Gesicht des Jungen, welcher sich im warmen Gras ausgestreckt hatte und ganz entspannt die Augen geschlossen hielt. Die schlanken Finger umschlossen den Griff eines Tennisschlägers, mit dem er eben noch auf dem angrenzenden Streettennisplatz gespielt hatte. Es war einer dieser Sommertage in den Ferien, die er einfach nur genoss. Es waren die letzten Ferien, die er auf der Grundschule verbringen würde, vielleicht waren sie gerade deswegen so etwas Besonderes.
Leicht träge öffnete der Blauhaarige nach ein paar weiteren ruhigen Augenblicken die Augen und schaute in den Himmel, der durch die Blätterkrone des Baumes zu erkennen war. Er war gespannt, was ihn wohl im nächsten Jahr auf der Junior Highschool erwarten würde. Ja, er hatte ein Ziel vor Augen. Er wollte auf eine der besten Schulen, die es in Kamakura gab und er wusste, dass er es schaffen konnte. Das Ziel dort wiederum war für ihn ebenso deutlich sichtbar: das Tennisteam.
Bis dahin waren jedoch noch einige Monate Zeit. Eigentlich wäre es wohl klüger, wenn er sich auf die Prüfungen vorbereiten würde, die bereits in drei Monaten auf ihn zukamen. Aber die Sonne war einfach zu verlockend gewesen, um im Haus zu sitzen. Natürlich könnte man argumentieren, dass man ja auch in der Sonne lernen kann, jedoch war für jemanden wie ihn das Tennis eine viel größere Wohltat.
So hing der hübsche Junge seinen Gedanken nach, bis er Schritte hörte. Erst wollte er gar nicht darauf reagieren, doch die Schritte verstummten direkt neben ihm. Er schirmte sich mit der Hand die Augen ab und schaute nach oben. Eine Weile dachte er nach, ob er das Gesicht schon mal gesehen hatte, dann setzte er sich auf. „Hallo!“ meinte Yukimura überrascht. Ja, er hatte den Jungen, der da neben ihm stand, schon einmal gesehen. Vor einigen Wochen hatte es an seiner Grundschule im Tennisteam ein Grundschulturnier gegeben und damals hatte er gegen eben diesen Jungen ein Match gespielt und gewonnen. Natürlich gewonnen!
Freundlich nickte der andere ihm zu. „Ich habe dich beobachtete, wie du gerade gespielt hast“, sprach er ruhig. Yukimura nickte. „Und ich habe dich direkt erkannt.“ Nun stand der Blauhaarige auf. „Natürlich hast du mich erkannt“, gab er frech zurück Immerhin sollte man seine Gegner nie vergessen, besonders dann nicht, wenn sie einen besiegen.
Der Braunhaarige verdrehte die Augen. „Jaja, schon okay. Ich weiß ja, dass du besser warst. Aber keine Sorge. Ich werde nächstes Jahr zu Rikkai Dai gehen und dann hast du keine Chance gegen mich.“ Man hörte, dass es nicht böse klang, aber eben doch ziemlich bestimmt.
„So so…“ gab Seiichi nur nachdenklich zurück. „Ich glaube, da muss ich dich enttäuschen“, schloss er dann letztlich noch an, als er das ziemlich irritierte Gesicht seines Gegenübers bemerkte. Doch ehe Sanada die Chance bekam, zu fragen, warum sich Yukimura denn dessen so sicher war, hatte dieser ihn schon am Handgelenk ergriffen und mitgezogen. „Komm, ich möchte gegen dich spielen“; sagte er fröhlich.
Gegen ein Spiel hatte der Braunhaarige sicherlich rein gar nichts einzuwenden, also nickte er einfach nur und ließ sich mitziehen. Im Spiel um Aufschlag oder Seitenwahl gewann er und wählte den Aufschlag, somit blieb es Seiichi überlassen, sich eine der beiden Court-Seiten auszusuchen.
Der Blauhaarige erinnerte sich noch ziemlich genau an das Schulspiel vor einigen Monaten. Sanadas Art zu spielen hatte ihm, auch wenn er diesen letztlich besiegt hatte, imponiert. Seiichi war niemand, der seine Gegner unterschätzte. Er wusste, dass er gut war, machte aber nie den Fehler, sich auf seinem Können auszuruhen. Eher schätzte er es, wenn ihn ein Spiel auch mal richtig forderte und verausgabte. Nur dann konnte man sagen, dass es ein gutes Spiel gewesen war.
„Bist du bereit?“ fragte da auch schon die Stimme des Braunhaarigen in seine Gedanken hinein. Yukimura nickte nur. Für Tennis war er immer bereit!
So begannen sie zu spielen. Beide hatten ausgemacht, dass nur drei Sätze gespielt werden würden, einfach weil ja auch noch andere auf den Platz wollten. Aber wenn man gute und würdige Gegner hatte, konnten auch drei Sätze sich bereits in die Länge ziehen. Sanada war ein aggressiver Spieler, das hatte Seiichi bereits feststellen dürfen. Trotzdem fand er nichts Schlimmes an dieser Art und Weise.
Auch Yukimura selbst gehörte nicht unbedingt zu denen, die nur in der Defensive spielten. Er würde sich selbst wohl als einen Spieler bezeichnen, der von allen Arten zu spielen etwas in sich vereinigte.
Das Spiel dauerte, trotz der drei Sätze, über eine Stunde. Und es endete ähnlich wie beim letzten Spiel, als sie aufeinander getroffen waren. Sanada war besser geworden, das war etwas, das Seiichi bereits während des Spiels feststellte, aber es reichte noch nicht, um ihn zu besiegen. Trotzdem… Am Ende stand der Blauhaarige am Netz und reichte ihm die Hand, sah in dem Dunkelhaarigen jemanden, der ihm gefährlich werden könnte. Zumindest dann, wenn sie in zwei verschiedenen Teams spielen würden. Das jedoch würde wohl nicht der Fall werden, strebten sie doch das gleiche Team an.
„Du bist verdammt gut, Yukimura.“ Seiichi lächelte. „Du auch. Nicht so gut wie ich, aber durchaus auf dem besten Wege dorthin.“ Sanada nickte. „Wer bei Rikkai Dai spielen will, muss besser als der Rest sein. Egal wie gut auch die Besten sein mögen.“
Seiichi lächelte. Ja, dieser Junge hatte die richtige Einstellung. Wenn sie es beide schaffen würden, dann wären sie wohl das Beste, was Rikkai Dai je passieren konnte. Manche Menschen würden bei dieser Einstellung von Arroganz sprechen. Yukimura jedoch wusste was er konnte und schließlich konnte er doch nur besser werden. Somit war seine Einstellung vielleicht gar nicht so sehr übertrieben.
Eine ganze Weile musterten die blauen Augen Sanada nachdenklich, aber auch bestimmt. „Wenn wir beide bei Rikkai Dai sind, dann lass uns dafür sorgen, dass dieses Team nie wieder von der Spitze wegzudenken ist. Lass uns dieses Team zu jedem Titel leiten, den wir zusammen erklimmen können.“
Überrascht weiteten sich die braunen Augen. Für einen Moment wusste er nicht, ob dies ein Scherz seitens des Kleineren war, doch er sah die Bestimmtheit und Entschlossenheit in den blauen Augen und er begriff, dass es genau das war, was der andere wollte. „Du gehst also auch zu Rikkai Dai?“
Yukimura nickte. „Das ist mein Ziel. Die Schule hat einen sehr guten Ruf und das Tennisteam natürlich auch. Ich denke ich bin dort gut aufgehoben. Und es wundert mich nicht, dass du ebenfalls dorthin möchtest. Dein Talent wäre auch überall sonst eher vergeudet, als gut aufgehoben.“
Der Blauhaarige war ja wirklich ziemlich von sich überzeugt, aber auch von den Dingen, die er sprach. Sanada überlegte. Ganz falsch war es nicht. Sie waren beide sehr gut und in einem Team wie Rikkai konnten sie nur noch besser werden.
Er griff nach der Hand des Blauhaarigen. „Gut, dann haben wir jetzt ein gemeinsames Ziel.“ Seiichi lächelte als Antwort auf diese Worte. „Dann ist es unser Ziel, jedes Spiel zu gewinnen, solange wir in diesem Team sind!“ sagte auch Seiichi recht bestimmt und drückte die Hand seines Gegenübers. „Versprochen“, antwortete Sanada ruhig.
Ein Versprechen war besiegelt. Gegeben an einem Sommertag im August, mit einem unglaublich klaren Blick in eine Zukunft, die niemand sehen konnte, aber die eben doch so nah und auf andere Weise eben doch so fern war.
Rikkai Dai…
Zwei Dämonen waren vereint…
