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Confessions of a broken heart

Shishido X Choutaroh
von

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Ein klirrendes Geräusch aus der Küche und das Glas zerbrach auf dem Fußboden.

Choutraoh, welcher im Nebenzimmer, das Wohnzimmer gesessen und gelesen hatte, eilte in die Küche.
 

„Shishido-san, ist was passiert?“
 

Der kleinere Braunhaarige starrte auf ein Blatt Papier, es war ein Brief gewesen, der heute morgen mit der Post gekommen war und den Shishido auch gerade gelesen hatte. Unfähig etwas zu sagen, hielt der kleinere den Brief seinem ehemaligen Doublespartner unter die Nase. Choutaroh sah ihn verwirrt an, begriff aber dennoch, das er ihn lesen sollte.
 

„Mein kleiner Ryou,
 

wie geht es dir? Es ist nun schon so lange her das wir uns gesehen haben. Du müsstest mittlerweile achtzehn sein, oder? Ich habe deine Adresse nicht leicht rausfinden können, dennoch habe ich es ; ). Ich wollte mich nach so lange Zeit endlich mal wieder melden und berichten das ich noch lebe, so doof es sich auch anhören mag. Ich würde mich über Post von dir zurück freuen, oder einen Anruf, vielleicht könnten wir uns auch mal zum Essen verabreden oder so, wie du magst, meld dich auf jeden fall.
 

Liebe Grüße dein Papa.“
 

Noch verwirrter sah Choutaroh seinen Sempai an.
 

„Wieso schreibt dein Vater dir einen Brief, er wohnt doch gleich um die Ecke?!“
 

Shishido, welcher sich wieder gefangen hatte, anscheinend sauer war und finster drein Blickte, strich sich mit einer Hand durchs Haar.
 

„Den Vater den du kennst, ist nicht mein richtiger Vater, also ich mein nicht mein Biologischer Vater.“
 

Er setzte sich auf einen Stuhl in der Küche und Choutaroh tat es ihm gleich. Der grauhaarige wusste nicht so recht, was er sagen oder tun sollte. Immerhin waren beide schon zwanzig und Choutaroh musste zugeben, das er so gut wie gar nichts über das Leben seines Sempais und Partner wusste.
 

„Als ich gerade mal sieben Jahre alt war hat er uns verlassen. Ich habe jeden Tag gebetet und gehofft das ein Brief von ihm kommt, aber nichts. Meine Mutter hatte es damals nicht leicht, sie hat oft geweint. Sie hat mich damals oft angeschrieen und immer nur geweint, ich wusste nie was ich tun sollte, bin immer von zu Hause abgehauen und habe mich mit anderen Dingen beschäftigt, letzten Endes war es Tennis, aber wir haben es dennoch geschafft und schließlich verliebte sie sich neu und heiratete. Der Mann der nicht mein Vater ist, kümmerte sich Tag und Nacht um mich als wäre ich sein leiblicher Sohn. Ich hab ihn lieb gewonnen und ihn als meinen Vater angesehen und ihn auch so genannt. Ich habe nie verstanden warum mein Biologischer Vater gegangen war. Als er ging war es als würde ein Teil von mir zerbrechen und sterben. Dennoch hasste ich ihn nicht, ich konnte es nicht, er war ja immer hin noch mein Vater.“
 


 

I wait for the postman to bring me a letter.

And I wait for the good lord to make me feel better.

And I carry the weight of the world on my shoulders

Family in crisis, that only grows older.
 

Why'd you have to go?

Why'd you have to go?

Why'd you have to go?
 

Son to father.

Son to father.

I am broken

but I am hoping.

Son to father.

Son to father.

I am crying

a part of me is dying.

And these are, these are

the confessions

of a broken heart.
 

Choutaroh nahm eine Hand des älteren in die eigene und strich mit dem Daumen über dessen Handrücken, doch Shishido zog sie wieder weg. Er wollte jetzt keine Nähe, keine Berührungen, auch wenn Choutaroh es nur gut meinte.
 

„In der Zeit, in der ich mit meiner Mutter noch alleine gelebt habe, habe ich mir immer gewünscht er würde zurückkommen. Ich habe ein paar seiner alten Sachen getragen und mir immer wieder gewünscht er wäre da, er wäre jemand anderes und nicht so ein feiger Hund, der seine Familie im Stich lässt.“
 

...
 

„Ryou! Ryou! Verdammt noch mal mach deine Musik leiser. Ich habe Kopfschmerzen.“
 

Ich saß in meinem Zimmer, auf meinem Bett. Die Knie bis zum Kinn gezogen, wollte alles vergessen, wollte nicht das sie weint, nie wieder weint. Sie soll diese komischen Tabletten nicht mehr nehmen, womit die Kopfschmerzen weggingen, sie nahm eindeutig zu viele davon. Sie sollte wieder lachen, so wie früher. Dieser Rauch der in der Wohnung überall hing, sollte verschwinden, er stinkt. Sie kam in mein Zimmer gestürmt, riss das Kabel meiner Musikanlage aus der Steckdose.
 

„Ich hab gesagt du sollst es leiser machen. Warum hörst du nicht auf mich? Du bist genau wie dein Vater. Nie tust du was man dir sagt, immer machst du was du willst.“
 

Sie schluchzte bitterlich, sie hasste ihn, ich war ihr Kind und sein Kind, ich hatte so viel von ihm, einfach zu viel. Sie knallte meine Zimmertür hinter sich zu und dann ihre Zimmertüre. Wir hatten eine Wohnung, eine viel zu kleine Wohnung. Mein Zimmer bestand aus einem Bett, einem Schreibtisch und einem kleinen Kleiderschrank. Die Wände waren voll mit Graffits, vom Vormieter. Die Wohnung war feucht und kalt, trotz der Heizung. Ich durfte nicht raus, ich durfte nicht krank werden, denn dafür hatten wir kein Geld.
 

Ich stand vom Bett auf und ging zum Fenster um rauszusehen. Es waren Kinder auf der Straße mit ihren Eltern, jeder von ihnen sah Glücklicher aus als der andere. Doch dann sah ich ihn. Ich sah ihn dort auf der Bank sitzen, er las ein Buch, ab und an schaute er auf, immer wieder zu meinem Fenster, warum denn gerade zu meinem Fenster? Ich sah ihm in die Augen er hatte schöne braune Augen, sie sahen freundlich aus. Der Fremde hob den Arm und winkte mir zu. Verdutzt sah ich ihn an, ein lächeln zierte sein Gesicht. Immer noch machte ich nichts, dann zog der Fremde eine Grimasse als wäre er beleidigt, das ich ihm nicht zurück gewunken hatte und ich wusste nicht warum, aber ich hob meine Hand und winkte ganz kurz unauffällig. Der Mann freute sich so sehr das er von der Bank aufstand und unten auf die Straße vor mein Fenster trat. Wieder winkte er mit der Hand, aber er wollte das ich zu ihm komme. Ich schüttelte den Kopf, ich durfte nicht mit Fremden reden. Der Fremde mit den schönen braunen Augen überlegte kurz und zeigte auf die Treppe des Wohnhauses und setzte sich dort hin. Er würde wohl warten bis ich runter zu ihm kam. Ich trat vom Fenster zurück. Das war doch einfach nur dumm. Dennoch packte mich die Neugierde und ich rannte das Treppenhaus hinunter um zu sehen ob er wirklich dort saß.
 

Tatsächlich, er saß wirklich dort.
 

Ich machte die Türe auf, der Mann drehte sich zu mir um und bot mir einen Platz neben ihm an. Ich setzte mich und starrte auf die Steinstufen.
 

„Schöner Tag heute, oder?“
 

Ich sah den Mann an, warum redet er mit mir? Warum bin ich überhaupt hier?
 

„Ich hab gesehen wie traurig du bist. Du stehst jeden Tag um die gleiche Zeit an diesem Fenster und jedes Mal siehst du traurig aus. Darfst du nicht raus spielen?“
 

Ich schüttelte nur den Kopf.
 

„Achso. Wie heißt du denn mein kleiner?“
 

Ich sagte nichts.
 

„Ah, versteh schon, deine Mama ist eine gute Mama, du darfst nicht mit fremden reden, oder? Das hat meine Mama mir auch immer gesagt. Gut ich sag dir meinen Namen, aber du darfst nicht lachen, okay? Mein Name ist Masami.“
 

Er hielt mir seine Hand hin.
 

„Mein Name ist Ryou.“
 

Ich nahm sie um ihn zu begrüßen.
 

„Wo ist denn deine Mama? Ist sie nicht zu Hause? Spielt sie nicht mit dir?“
 

„Sie schläft.“
 

„Und wo ist dein Papa? Ist er arbeiten?“
 

Ich biss die Zähne aufeinander.

„Ich weiß nicht wo mein Papa ist.“
 

Der Mann nickte.
 

„Möchtest du eine Waffel? Da vorne an dem Stand gibt es eine, soll ich uns welche holen?“
 

Ich wusste nicht was ich sagen sollte, da stand der Fremde auch schon auf und ging zu dem Stand, holte zwei Waffeln, gab mir eine und setzte sich wieder hin.
 

„Iss, solange sie noch heiß sind. Es gibt doch nichts über Waffeln.“
 

An diesem Tag wusste ich, das die Welt nicht immer schlecht war. Masami kam mich öfter besuchen, wir saßen immer unten auf der Treppe. Ein Jahr lang ging das so.
 

Dann war der Tag gekommen, mein achter Geburtstag. Ich setzte mich wie immer auf die Treppe und wartete auf ihn. Ich hatte ihm erzählt wann ich Geburtstag hatte und nun saß ich hier und wartete. Ich wartete bis es anfing zu dämmern. Ich schaute die Straße hinunter, niemand zu sehen, es wurde immer kälter und ich immer trauriger, er hatte es vergessen. Heute vor einem Jahr und einem Tag hatte mein Vater uns verlasse und ich wurde traurig, Tränen schossen mir in die Augen und ich kauerte mich auf der Treppe zusammen. Niemand hatte an meinen Geburtstag gedacht, nicht meine Mutter, nicht mein älterer Bruder, noch nicht einmal mein Vater.
 

Die Tränen tropften leise von meinem Kinn auf den Boden, ich hatte den Kopf zwischen meinen Knien gebettet. Es wäre zu schön gewesen, wenn er gekommen wäre. Doch als ich schon aufgeben wollte und wieder reingehen wollte, weil es einfach zu kalt war, spürte ich eine Hand auf meiner Schulter, ich sah auf und mir wurde eine blaue Baseballcap auf den Kopf gesetzt. Sie war mir viel zu groß.
 

„Tut mir leid das ich so spät bin, es war viel Verkehr und ich wurde länger im Büro festgehalten.“
 

Masami stand vor mir, völlig außer Atem und blickte mir entschuldigend in die Augen. Vor Freude fing ich nun bitterlich an zu weinen. Doch Masami war damit wohl überfordert.
 

„Ah! Warum weinst du denn jetzt? Tut mir leid, ich bin doch hier. Ich weiß es ist etwas spät, aber ich bin doch hier.“
 

Hilflos suchte er nach etwas womit er mich wieder aufheitern konnte, doch da hörte ich schon auf zu weinen.
 

„Möchtest du einen Kaffee?“
 

Er war gekommen, zu meinem Geburtstag und hatte mir sogar ein Geschenk mitgebracht. Ich lud ihn zu einem Kaffee ein, mit zu mir in die Wohnung und da lernten sich meine Eltern kennen.
 

Die danach folgenden Jahre, waren die wohl besten meines Lebens. Doch meinen leiblichen Vater hatte ich nie vergessen, dabei war Masami für mich ein Vater geworden und schänkte uns ein neues Leben. Meine Mutter hatte einen guten Job gefunden, mein Bruder studierte und ich kam nach Hyoutei, wo ich meine Karriere als Tennisspieler begann. Masami war bei jedem Spiel dabei gewesen, wo er bei sein konnte, selbst beim Training. Er war immer da gewesen, war sogar mit mir zum Friseur gegangen als ich mir meine langen Haare abgeschnitten hatte. Er war der Vater den ich immer wollte.
 

Dennoch hatte ich die alten Sachen noch von meinem Vater und ch trug sie auch und jeden Tag wartete ich auf einen Brief.
 

And I wear all your old clothes

Your polo sweater

I dream of another you

One who would never, never

Leave me alone to pick up the pieces

Daddy to hold me

That's what I needed
 

So why'd you have to go?

Why'd you have to go?

Why'd you have to go?
 

Son to father

Son to father

I don't know you

But I still want to

Son to father

Son to father

Tell me the truth

Did you ever love me?

Cause these are, these are

The confessions of a broken heart

Of a broken heart
 


 

„Ich habe auf meinen Vater gewartet, all die Jahre lang, ich wollte ihm zeigen was wir geschafft haben, auch ohne ihn. Und nun heute einen Tag vor meinem Geburtstag schreibt er mir einen Brief.“
 

I love you

I love you

I love you

I....

I love you!
 

Daughter to father

Daughter to father

I don't know you

But I still want to

Daughter to father

Daughter to father

Tell me the truth

Did you ever love me?

Did you ever love me?

These are

The confessions of a broken heart

Oh yeah
 

And I wait for the postman to bring me a letter
 

Choutaroh hatte angefangen zu weinen.
 

„Verdammt noch mal warum weinst du denn jetzt?“
 

Shishido sprang auf und holte ihm ein Taschentuch.
 

„Das war so....so ergreifend.“
 

Er schluchzte in das Taschentuch und irgendwie kam Shishido sich verarscht vor.
 

„Das war eine Geschichte aus meiner Kindheit...“
 

„Ja, aber sie war so…Herzzerreißend.“
 

„Choutaroh?“
 

„Ja?!“
 

Der jüngere sah ihn mit nassen Hundeaugen an.
 

„Du bist bescheuert.“
 

Choutaroh lächelte, als Shishido ihm bei diesen Worten die Hand auf den Kopf legte und ihn streichelte.
 

„Ich liebe dich Shishido-san.“
 

Hätte Choutaroh ein Hundeschwänzchen gehabt hätte er jetzt damit gewedelt, aber Choutaroh machte nur einen Hüpfer und spreng Shishido in die Arme.
 

„Ach Choutaroh….Ich muss die Scherben noch weg machen. Setzt dich wieder auf deinen Stuhl, sonst haben wir gleich noch ein Desaster.“
 

Shishido war rot im ganzen Gesicht und Choutaroh setzte sich brav und zufrieden auf seinen Stuhl.
 

„Was machst du jetzt? Ich mein schreibst du ihm zurück oder rufst du ihn an?“
 

Choutaroh hatte die Füße angezogen und saß wie in der Hocke auf seinem Stuhl.
 

„Ich weiß nicht, ich denke nichts dergleichen, er war all die Jahre nicht für mich da, also warum jetzt?“
 

Choutaroh seufzte.

„Musst du wissen, ich muss jetzt los zur Arbeit.“
 

Der grauhaarige stand auf, gab Shishido einen Kuss auf die Schläfe und machte sich dann auf zur Arbeit,
 

„Bis heute Abend mein Geliebter.“
 

Shishidoh fluchte nur, eilte in den Flur um ihm noch einen Klapps geben zu können, doch kam er zu spät. Er hasste es wenn er ihn so nannte. Nein, eigentlich war das gelogen, er liebte es, dennoch wollte er nicht dass sein Partner es merkte, denn so war er eben, zurückhaltend, in sich gekehrt und kühl, aber bei Choutaroh war es manchmal etwas anders.
 

Shishido ging wieder in die Küche und traute seinen Augen nicht, dort stand ein kleiner Junge und hielt ihm sein Handy mit dem Brief seines Vaters entgegen. Shishido erkannte den kleinen Jungen, den hoffnungsvollen Gesichtsausdruck. Der Gesichtsausdruck, wenn ein kleiner Junge jeden Tag am Fenster steht und auf den Postboten wartet und hofft das er einen Brief für ihn von seinem Vater dabei habe.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Shikajin
2010-12-22T12:20:30+00:00 22.12.2010 13:20
Ohh wie süß^^
Ich frag mich auch warum es keine Kommentage dazu gibt die geschichte ist voll niedlich!

ich konnte mir genau vorstellen wie der kleine Ryou die müze aufgesetz bekam...soo kawaii!!

also ein tolles FF
LG
Shika-kun
Von:  Caeldryn
2008-06-11T06:29:45+00:00 11.06.2008 08:29
Wieso gibt es eigentlich kein Kommentar zu der Geschichte?
*schaut sich um*
Also ich finde sie sehr süß... dieser Sprung zwischen Gegenwart und Vergangenheit ist sehr interessant.
Über Choutarou am Ende musste ich lachen xD

Ich wünsche mir eine Fortsetzung, vielleicht ein Treffen mit dem Vater oder so ^^ Also weiter so
*smile*


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