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Harry Potter und das Buch des Mondes

Angedeutetes Harry x Ginny, kann später noch expliziter werden
von

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Die Abreise rückt näher

Am Sonntag darauf wurde Harry unsanft zu gottloser Zeit geweckt. Da seine Mutter ihn nicht wach bekommen hatte, gab sich James die Ehre, ihm einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf zu schütten. Harry bekam dadurch einen gewaltigen Schwall Wasser in den Mund, welches er schnellstmöglich ausspuckte, was darin resultierte, dass sein Vater im Gesicht fast genauso nass wurde, wie Harry selbst.
 

Als Harry kurz darauf Herr seiner Sinne wurde und realisierte, was hier geschehen war, begutachtete er seinen Vater, wandte sich anschließend dem Spiegel zu und sagte, dass er jetzt mehr als sonst erkenne, wie ähnlich sich die beiden doch seien. James musste daraufhin lachen, nahm seinen Sohn in einen leichten Schwitzkasten und zerstrubbelte ihm die Haare.
 

"Sag ich dir doch immer, du bist nunmal mein Ebenbild, brauchst nur noch braune Kontaktlinsen. Aber noch nicht heute, immerhin hat Ginny Geburtstag und sie meinte mal beiläufig, dass du mit Brille besser aussiehst als ohne", grinste der ältere Potter, was Harry ausnutzte um sich aus dem Schwitzkasten zu befreien und nun seinerseits die Haare seines Vaters zu attackieren.
 

"Jungs macht hinne, Ich hab Molly versprochen beim Essen machen zu helfen und wir sind schon spät dran", hallte es in Harrys Zimmer hinein. James blickte sich verwirrt zum Wecker um und sah, dass es bereits acht Uhr war, sie aber vor einer halben Stunde schon mit Flohpulver los gewollt hatten. "Also, mein Sohn, du hast deine Mutter gehört und du weißt, wie sie werden kann, also beeil dich mit dem Anziehen. Und vergiss dein Geschenk nicht, ich will unbedingt sehen, wie sie darauf reagiert." Mit einem Grinsen im Gesicht verließ James das Zimmer und zog sich ins kleinere der beiden Badezimmer zurück, immerhin musste er sich die Haare nochmal machen.
 

Kurz darauf, als Harry auch endlich angezogen war, machten sich die Potters auf den Weg zum Fuchsbau, dem Haus der Weasleys. Harry war sehr nervös, denn das Geschenk, dass er für Ginny hatte, hatte sein Vater ausgesucht, und er, Harry, wusste nicht, ob es ihr wirklich gefallen würde.
 


 

Nachdem sie dann bei den Weasleys angekommen waren und das Geburtstagskind beglückwünscht hatten – was bei Harry etwas länger dauerte, weil sich Ginny kaum aus der Umarmung lösen wollte – eilte Lily in die Küche zu Molly, während James zu Arthur ging, um sich dessen neueste Errungenschaften an Muggelkram, wie Molly es ausdrückte, anzusehen.
 

„Wollt ihr jetzt langsam hoch kommen, oder steht ihr lieber alleine und ohne was zu sagen hier rum?“, tönte es von der Treppe her. Harry drehte sich zur Treppe um und sah Ron, welcher mit verschränkten Armen dort stand. Der Schwarzhaarige ging zu seinem besten männlichen Freund und begrüßte ihn mit einer brüderlichen Umarmung. „Na Ron, wie geht’s? Schon anständig fürs erste Jahr gebüffelt?“, fragte er, woraufhin der Angesprochene eine Grimasse zog.
 

„Mum liegt mir ja ständig damit in den Ohren, da kann ich auf Dauer gar nicht anders, um wenigstens ein wenig Ruhe zu bekommen. Aber ich bin ja nicht wie meine Schwester, die bekommt jetzt schon kaum die Nase aus meinen Büchern, ich will nicht wissen, wie das nächste Jahr aussieht, wenn sie selbst eingeschult wird.“ Ginny trat ihrem Bruder für diesen Kommentar gegen's Schienbein und zog Harry mit einem „Na dann lass uns hoch gehen“, hinter sich die Treppe hinauf.
 

Sie gingen ins Zimmer der Zwillinge, welches das größte Kinderzimmer war. Dort saßen alle Weasleys dieses Familienzweiges, bis auf Arthur, Molly und Percy. „Der hockt in seinem Zimmer und schreibt irgendwelche Briefe... oder er poliert mal wieder sein Vertrauensschüler-Abzeichen. Das hat er heute erst dreimal gemacht“, antwortete Fred auf Harrys Frage, wo dieser denn sei. Alle fingen an zu lachen. Es war bekannt, dass Percy sehr strebsam war und keine Gelegenheit ausnutzte, um mit Wissen oder Verdiensten zu prahlen.
 

Die Runde unterhielt sich bis zum Mittag, wobei für Ron und Harry der Teil über Hogwarts und den Unterricht noch am interessantesten war. Nach dem Essen – Molly und Lily hatten so viel zubereitet, dass trotz der zehn Personen, die daran gegessen hatten, noch eine Menge übrig blieb – wurden die Geschenke ausgepackt. Gleich bei ihrem ersten Geschenk war Ginny verwundert. Ihre Eltern hatten ihr die Hogwarts-Schuluniform geschenkt. Bevor sie fragen konnte, wie es dazu käme, bat Lily sie, das Geschenk von James und ihr zu öffnen. Darin befand sich die komplette Kollektion der Schulbücher, die auch Ron seit Kurzem besaß.

Doch wieder kam das Geburtstagskind nicht zu Wort, denn Arthur reichte ihr einen Umschlag. Das Wachssiegel war bereits aufgebrochen und mit Sorgfalt vom Umschlag entfernt worden, sodass der Absender nicht mehr erkennbar war.
 

Sehr geehrte Miss Ginevra Weasley,
 

aufgrund Ihrer bereits früh zum Vorschein gekommenen magischen Fähigkeiten, hält es die Hogwarts-Schule für Hexerei und Zauberei in Absprache mit dem Zaubereiministerium für angebracht, Ihnen ein Jahr früher als unter normalen Umständen die Möglichkeit der Ausbildung zu gewähren.

Dies ist ein Privileg, welches bisweilen nur einer Person vor Ihnen zustand, seien Sie sich dessen bewusst. Jedoch erwarten wir von Ihnen, dass sie trotz des Altersunterschiedes zu Ihren Mitschülern die gleichen Fortschritte machen und nicht die Auffassung bekommen, die Lehrkräfte würden Sie anders behandeln, als jeden anderen Schüler auch.
 

Wir erwarten Ihre Eule mit der Antwort bis spätestens 7. August. Sollten Sie dieses Angebot annehmen, so möchten wir Sie am 1. September in unserer Schule begrüßen.

Anbei finden Sie eine Liste der Dinge, die Sie benötigen, sowie eine Fahrkarte für den Schulzug.
 

Mit freundlichen Grüßen
 

Minerva McGonagall

stellv. Schulleiterin
 


 

„Das ist ja großartig! Aber... es ist doch schon viel zu spät, um die Antwort an Hogwarts zu schicken. (1) Warum habt ihr mir den Brief nicht gleich gegeben, als er gekommen ist?“, fragte Ginny empört ihre Eltern. Diese versuchten, ihre Tochter zu beruhigen, doch das gelang erst, als Arthur erklärte, dass die Antwort längst abgeschickt worden sei. „Wir haben dir doch angesehen, dass du es nicht ertragen könntest, ein Jahr ohne Harry hier herum zu sitzen, also haben wir in deinem Namen das Angebot angenommen. Oder denkst du, dass wir dir die Schulsachen alle aus Spaß schenken?“ Da trieb es Ginny die Röte ins Gesicht. Natürlich hatte sie das nicht bedacht. Als sie sich wieder beruhigt hatte, widmete sie sich wieder den Geschenken. Charlie hatte ihr Drachenhaut-Handschuhe anfertigen lassen, Percy steuerte die Phiolen, die Waage und das Teleskop bei, Bill hatte einen Kessel und Zaubertrankzutaten geholt und die Zwillinge hatten zusammengelegt und ihr einen kleinen Steinkauz bei Eeylop's gekauft.
 

Harry sackte das Herz in die Hose. Sein Geschenk war das einzige, das noch übrig war. Was, wenn es ihr nicht gefiel? Wäre sie beleidigt, oder gar verletzt? Er malte sich schon die schlimmsten Horrorszenarien aus, als Ginny ihm um den Hals fiel und einen Kuss auf seine Wange drückte. „Danke, Harry!“, rief sie freudestrahlend. „Woher wusstet du, dass ich dieses Kleid haben wollte? Du warst doch gerade beim Abstecken für deinen Umhang.“ „Dann weiß ich wenigstens, woher Dad wusste, dass es dir gefallen würde“, antwortete Harry grinsend, während sein Vater ihm zuzwinkerte. „Aber da ist noch etwas. Meine Eltern haben diverse Zauber auf das Kleid gesprochen, sodass es sich in den nächsten 10 Jahren ständig deinem Körper anpasst. Du wirst also nicht so schnell da rauswachsen“, erklärte er noch, glücklich darüber, dass seiner besten Freundin das Geschenk wirklich gefiel.
 

Dann ging es in den Garten, wo Arthur und James am Vormittag schon ein paar Spiele vorbereitet haben. Das Ganze fing mit einer verzauberten Piñata an, welche nicht an einem Baum hing, sondern den Boden entlang lief, wodurch es noch schwerer wurde, sie zu treffen. Als Harry es versuchte, wollten die Zwillinge sich einen Scherz erlauben und so jagte George dem Schwarzhaarigen einen Stolperfluch auf den Hals. Er entging sogar einer Strafe für Zauberei Minderjähriger, da das Ministerium nicht genau feststellen konnte, WER einen Zauber gesprochen hatte, sondern nur WO er gesprochen wurde, was das unerkannte Zaubern daheim erleichterte. Die Weasleys und Potters hingegen dachten, Harry wäre einfach über einen Stein gestolpert, und suchten gar nicht erst nach einem anderen Grund.
 

Der Nachmittag verging wie im Flug, während Verstecken gespielt wurde. Bill und Charlie konnten es nicht lassen und hatten sich unfairer Weise einen Vorteil verschafft, indem sie sich jedes Mal in Bäume, Büsche oder Tiere verwandelten und so nie gefunden wurden.
 

Als der Abend kam und es Zeit wurde, sich voneinander zu verabschieden, flehte Ginny ihre und Harrys Eltern an, damit er über Nacht bleiben durfte. Nach einigem Hin und Her gestatteten die Eltern der beiden das auch, jedoch mit der üblichen Bedingung, dass Harry bei Ron im Zimmer schlief. Ginny lies enttäuscht den Kopf hängen, aber Harry zwinkerte ihr hinter dem Rücken der Erwachsenen schelmisch zu.
 

Die dazugewonnene Zeit nutzten die beiden, indem sie zusammengekuschelt unter einer dünnen Steppdecke lagen und sich weiter über Dieses und Jenes unterhielten. Dazu gehörten auch gelegentliche Flirts, wobei keiner sich dessen wirklich bewusst war.

Das Hauptthema war auch hier wieder Hogwarts. Sie spekulierten darüber, wer diese andere Person sein könnte, die verfrüht eingeschult wurde, sprachen über Ginnys Fähigkeiten – Ginny gab zu, dass sie willentlich den Besenschuppen der Familie öffnen konnte, um auf den Besen ihrer Brüder zu fliegen – und sprachen über diverse Inhalte der Schulbücher.
 

Um 21Uhr scheuchte Molly die Kinder in die Betten und achtete darauf, dass Harry in Rons Zimmer verschwand, nicht etwa in Ginnys. Doch kaum waren ihre Schritte im elterlichen Schlafzimmer zu hören, öffnete sich Rons Tür und schloss sich direkt im Anschluss wieder. Man hörte leise Schritte aus dem Nichts, welche sich ihren Weg zu Ginnys Zimmer bahnten. Dort angekommen klopfte Harry leise von unter dem Tarnumhang, um den Rotschopf nicht zu erschrecken. Sie öffnete ihm die Tür und gemeinsam legten sie sich in Ginnys Bett, wo sie sich an ihren besten Freund kuschelte und beide schnell einschliefen.
 

Harry hatte jedoch nicht bedacht, am nächsten Morgen früh aufzustehen und in Rons Zimmer zurück zu schleichen. Daher wurde er von Ginnys Mutter geweckt, als diese die beiden in einem Bett sah und daraufhin einen Wutanfall bekam. Um nicht noch mehr Ärger zu bekommen und es sich vielleicht mit Molly zu verscherzen, verließ Harry direkt nach dem Anziehen den Fuchsbau mit Flohpulver.
 

Zu Hause angekommen wurde er auch gleich von seinen Eltern zur Rede gestellt. „Wie konntest du das nur tun? Weißt du, was du damit angerichtet hast? Wir haben Molly versichert, dass man dir vertrauen kann! Sie selbst hat es bestätigt, dass sie dir immer vertrauen konnte. Du hast nicht nur ihr Vertrauen, sondern auch unseres missbraucht! Hast du denn überhaupt nicht nachgedacht?“, wetterte Lily los. Harry wurde mit jedem Wort kleiner, doch sein Vater half ihm ein wenig, sich zu verteidigen. „Schatz, überleg doch mal, wie wir damals waren. Hätten wir darauf gehört, wenn unsere Eltern uns verboten hätten, im selben Zimmer zu schlafen?“ „Genau“, fügte jetzt auch Harry hinzu, „es ist ja nicht so, dass ihr oder Mrs. Weasley Angst haben müsstet, dass irgendwas passiert, was in unserem Alter nicht passieren sollte. Wir sind beste Freunde, vielleicht irgendwann mal mehr, aber noch ist es nicht so weit.“
 

„Aber... ich dachte immer du...“, fing Lily an zu stammeln. „Dass ich nicht weiß, wie sehr Ginny mich mag? Und dass ich diese Gefühle nicht teile? Natürlich weiß ich das, aber ich bin mir nicht sicher, wie weit die Gefühle wirklich gehen.“
 

Jetzt war selbst James baff. Er hatte immer bemerkt, dass Harry sich schnell entwickelte, aber er hätte nie erwartet, dass Harry sich in Sachen Liebe schon so gut auskennen würde. „Ich hätte ihr ja davon erzählt, aber wer weiß, was noch kommt“, erklärte er.
 

Nach einer kurzen Diskussion sahen Lily und James von einer Strafe ab, Molly und Arthur Weasley waren mit Ginny nicht so gnädig. Die nächsten beiden Wochen hatte sie ein „Harry-Verbot“, durfte sich also nicht eine Minute mit Harry treffen oder mit ihm auf irgendeine Art und Weise sprechen.
 

Die übrig gebliebene Woche bis zur Abfahrt nach Hogwarts hatte Molly dann auch so sehr verplant , dass sie dort kein Treffen arrangieren konnten. So konnte Harry seine beste Freundin also knappe drei Wochen lang nicht sehen und schlief am 31. August – mit den Gedanken bei ihr – ein.
 


 

(1) Ginnys Geburtstag ist am 11. August



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kiajira
2008-09-28T12:50:48+00:00 28.09.2008 14:50
So, hier kommt dein Kommi ^^
Mir gefällt deine ff sehr gut. Auch, wenn im Moment noch alles Friede, Freude, Eierkuchen ist. Das ändert sich bestimmt noch. (wehe, wenn nicht...! =))
Mir gefällt deine Lily. Sie kann auf der einen Seite so explodieren wie Molly, aber sie ist total lieb =)
Harry ist so ein Schlitzohr! Würde mich nicht wundern, wenn er Fred und George Konkurrenz macht irgendwann! Dass er James' Nachfolge antritt, will ich doch nicht hoffen, das war ja teilweise nicht mehr lustig, was der angestellt hat...
Die Szene, wo harry bei Ginny übernachtet hat, war klasse. Nur schade, dass Molly gleich wieder so ausflippen musst. Ich mein, die zwei sind zehn und elf. Hallo?
Bin mal gespannt, wann Malfoy wieder auftaucht. Das dürfte noch lustig werden...
Ich freue mich auf das nächste Kapitel!


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