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schwarzes Loch

von

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Heile Stunden?

Leider verging dieser wundervolle Tag viel zu schnell, denn bevor ich mich versah war es schon 20 Uhr Abends. Alle jubelten leicht auf, da sie endlich Feierabend hatten, doch für mich hieß es wieder in den Alltag zurückzufinden, was ich auf jeden Fall verhindern wollte.

Wehmütig sah ich den anderen beim Aufräumen und zusammenpacken der Gerätschaften zu. Mal wieder, wie so oft in letzter Zeit, versank ich vollkommen im Nichts meiner Gedanken.
 

Schreckhaft zuckte ich zusammen als mir ein Bild des Grauen vor Augen erschien. Hektisch schnappte ich nach Luft, griff mir an mein schneller schlagendes Herz, um mich zu beruhigen und blickte mit großen Augen umher.

Kopfschüttelnd fasste ich mir an die Stirn. Es war nur die Vergangenheit, ich hatte es längst hinter mir gelassen und brauchte mich nicht mehr zu fürchten.

Auch wenn ich versuchte dies mir immer wieder aufs Neue einzureden, wusste ich doch tief in meinem inneren, dass es einfach nicht stimmte. Diese Furcht würde dauerhaft an mir haften bleiben, wie ein hartnäckiger Rotweinfleck auf einem weißen Hemd.

Ich wäre nie sicher…nirgendwo.
 

Mittlerweile hatte ich mich vollständig erholt und bemerkte noch rechtzeitig, dass meine heimliche Liebe, auf mich zukam und sich an meinen Rücken lehnte. Wegen dem zusätzlichen Gewicht wäre ich umgekippt, doch schon bald schlang er seine Arme über meine Schultern und verschränkte seine Hände vor meiner Brust ineinander.

Ich legte meinen Kopf in den Nacken und blickte direkt in seine wunderschönen Augen. Sanft spürte ich seinen Atem auf meinen Lippen, verlor mich vollkommen in diesem warmen Gefühl und schloss gemächlich meine Irden.

Sobald ich sie zur Ruhe gelegt hatte, war das Gefühl prickelnder, feuriger. Eine Gänsehaut breitete sich über meinen ganzen Körper aus und eine unbekannte Leidenschaft erfasste ihn. So etwas extrem Intensives hatte ich noch nie verspürt, ich kam nicht umhin diesen kurzen Augenblick in mich aufzunehmen und ihn zu genießen.

Ein dezentes Räuspern, rechts neben uns, ließ mich langsam meine Augen öffnen. Als ich sie einen Spalt breit öffnete, bemerkte ich, dass Hisame seine Lider noch entspannt gesenkt hielt. Der Anblick wirkte auf mich niedlich und in einer, gewissen Weise, gleichzeitig erotisch. Es zauberte mir ein leichtes Lächeln auf die Lippen und ich musste leicht auf Glucksen.

Gemächlich flatterten auch seine Lider in die Höhe und offenbarten mir den Blick in seine Seelenspiegel. Ich sah das Funkeln in seinen Augen, es sagte mir deutlich, dass er die jetzige Situation sehr Amüsant fand. Sein restliches Gesicht zeigte allerdings keine einzige Gefühlsregung, nur seine Seen zeugten davon.

Widerwillig ließ ich es geschehen, dass er seine Umarmung löste und mir somit meine Wärmequelle stahl. Mit einem Mal war mir schrecklich Kalt.

Gleichzeitig drehten wir unsere Köpfe nach rechts, um den Störenfried in Augenschein nehmen zu können. Toki grinste uns wissend entgegen und zwinkerte uns kurz zu. Mit lang gezogenen Schritten näherte sie sich.
 

„Togeru-sama, ich wollte nur bescheid sagen, dass ich jetzt Abschließen muss. Ich wollte euch zwar nicht unterbrechen *kicher*, aber es muss ein.“ grinsend hielt sie sich eine Hand vor den Mund. Hitze stieg mir in die Wangen und ich blickte ertappt zur Seite.

„Danke, wir machen uns sogleich auf den Weg.“
 

Wir waren gerade dabei uns umzudrehen als sie erneut ihre Stimme erhob.
 

„Achja, zu ihrem Geburtstag in zwei Tagen…hihi…Wir haben ihnen ein Geschenk geschickt, dass 22 Uhr abends eintreffen sollte.“ schelmisch lächelnd verschwand sie und lies uns zwei verwirrt zurück. Fragend sah ich Hisame an.

„Du hast übermorgen Geburtstag?“ fragte ich leise.

„Ja….“

„Und ich muss morgen wieder zur Schule…!“ seufzend und mit angespannter Stimmung machten wir uns auf den Heimweg.
 

Währenddessen schielte ich hin und wieder zu Hisame herüber…irgendetwas stimmte nicht.

Seine Miene war mürrisch verzogen, die Wangenknochen traten angespannt hervor, seine Augen stur in die Ferne gerichtet und durch seinen geschlossenen Mund konnte ich erkennen, dass seine Zähne aufeinander knirschten.

Dieser Anblick…er machte mir unwillkürlich Angst...
 

„Hisame?“ leise, sehr leise.
 

Ein, für seine Verhältnisse, eisiger Blick glitt zu mir. In diesem kleinen Augenblick musste ich mehrmals hart schlucken, sein Ausdruck ließ mich beinahe ersticken.
 

„Entschuldige mich. …Ich weiß selber nicht was gerade mit mir los ist.“ dem Eisigen wich das Niedergeschlagene.
 

Sanft versuchte ich zu lächeln, das erste Mal seitdem ich denken konnte.

Schockiert weiteten sich die Augen meines Gegenübers. Hatte ich etwas falsch gemacht? Zu grimmig, zornig, angespannt, angewidert…

GOTT es könnte alles sein!!
 

„Hahahaaha, was für ein Gesichtskino“ eine Träne schlich aus seinem Augenwinkel, während er sich vor Lachen den Bauch hielt.
 

„Das war einfach nur zu Süß!“ schmollend schob ich meine Lippen nach vorne, blies meine Wangen auf und blickte ihn aus zusammengekniffenen Augen an.
 

„Wie gemein!“

Noch immer feixend gab er mir einen flüchtigen Kuss, ließ mich mit einem hoch roten Kopf stehen. Meine Gedanken sortierend stolperte ich hinter ihm her.

Ich glaubte…ich hoffte ich kann ihm vertrauen. Ein warmes Gefühl, welches ich nicht zuzuordnen vermochte, breitete sich in mir aus.
 

Vogelgezwitscher, bei aufgehender Morgenröte holte mich in den Tag. Flatternd, die Sonne bezwingend, hoben sich meine Lider.

Mit einem Murmeln quittierte ich meine Erkenntnis, dass die Wärmequelle neben mir kein Kissen war. Achselzuckend sowie gähnend ließ ich ein Bein aus der Decke schlüpfen. Das nächste folgte, und schon bald war mein Körper im Bad angekommen. Schlaftrunken verrichtete ich meine Arbeiten und trat, mit dem Blick auf die Uhr gerichtet, aus dem Bad. Noch eine Stunde bis Schulanfang…

Gemütlich packte ich meine Sachen zusammen und frühstückte. Kurz bevor ich die Türschwelle überschritt, machte ich kehrt und verabschiedete mich von Hisame mit einem Kuss auf die Wange.
 

Was der Tag wohl bringen mag?
 

Pause endlich war Pause, die Ersten zwei Stunden hatten sich so gezogen. Grauenhaft, wenn die Zeit nicht vergeht. Ein paar Sekunden nach dem Klingelzeichen waren auch schon meine alten „Freunde“ wieder da.

„Na Hure? Wie laufen die Geschäfte?“ grob packte er mich am Arm und lachte dabei gehässig.

Immer und immer wieder dieselbe Leier, es ging mir langsam ziemlich auf die Nerven.

„Hey Affengesicht, nimm deine dreckigen Griffel von mir oder soll ich mich anstecken?“ unwillkürlich glitt mir dieser Satz, in einem Moment des Kurzschlusses, über die Lippen.

Sein Gesicht verzog sich zu einer wütenden Fratze, die nebenstehenden Komplizen erzitterten vor Angst.

„Was war das..? Du KLEINER…!“ kam es aus zusammengepressten Zähnen gereizt hervor.

Er wollte gerade ansetzen mir einen Fausthieb auf die Nase zu verpassen, doch das erneute Schellen der Klingel kam ihm dazwischen. Zum Glück war es nur eine 5 Minuten Pause gewesen.
 

Glücklich darüber den restlichen Schultag halbwegs überstanden zu haben, bahnte ich mir so schnell, wie mich meine Füße tragen konnten, meinem Weg von dem Schulgelände.

Das Tor war in greifbarer Nähe, nur noch ein oder zwei Meter.

Heftig schnaufend blieb ich stehen, das Tor wurde passiert. Kurz stützte ich mich mit den Händen auf meinen Knien ab, Blick gen Boden gerichtet. Eine kleine Erholungsphase, die Notwendig war nach dem ganzen Stress.

Zeitlupenartig bewegte sich mein Körper wieder in eine aufrechte Position. Doch wie vom Blitz getroffen, kam diese Bewegung zum Stillstand, als ich bemerkte wer hinter dem Tor auf mich wartete.

Zuckend setzte ich mein linkes Bein zurück, jetzt würde ich am Liebsten wieder so schnell wie möglich in die Schule zurück rennen.

Stoßweise presste sich mein Atem aus der Lunge, ich bekam kaum genügend Sauerstoff.
 

„Ach, Musashi du sprühst ja geradezu vor Freude. Ich bin extra gekommen um dich abzuholen. Wo hast du all die Tage gesteckt? Ich hab mir solche Sorgen gemacht, überall hab ich nach dir gesucht, und du warst nicht zu finden.“



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