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The two found

Buffy
von

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Who are you

„Wer bist du?“
 

„Mach das Laken bitte ordentlich drauf.“

„Ja, mache ich.“

Eine braunhaarige Frau kam ins Zimmer. Sie trug eine blaue Jeans unter einem schwarzen T-Shirt und hielt einen Kopfkissenbezug in den Händen, den sie gerade zusammenlegte: „Danach könntest du noch Staubsaugen. Das wäre wirklich nett von dir.“

„Kein Problem, Mom.“

„Wie war es in der Schule?“

„Schön. Vor allem als sie aus war.“

Die Frau grinste: „Wenn du mich brauchst, ich bin neben an.“

„Okay.“

Ein weißes Laken lag auf dem Bett. Es war ein großes Bett, dass in der Mitte des Zimmers stand. Das schwarzhaarige Mädchen mit den grauen Augen stopfte die Ränder des Lakens in die Bettritzen und sah aus dem Fenster, dass an der gegenüberliegenden Wand war.

Diese Situation kam ihr vage bekannt vor, doch konnte sie damit nicht wirklich etwas anfangen. Es gab keine Erinnerung, keine richtige. Nicht mehr, als ein kleiner Schatten.

Sie verdrängte ihn wieder und griff nach dem nächsten Kopfkissen, um es wieder auf die Matratze zu legen.

Dabei fiel ihr Blick auf den offenen Schrank. An der Innenseite der Tür war ein großer Spiegel befestigt, in dem sie ihr Spiegelbild erkannte. Auf ihrer leicht gebräunten Haut lag eine Kette mit einem kleinen Anhänger in Sternenform, dass an ihr grünes T-Shirt grenzte. Dieses endete in einer blauen Jeans.

Sie ging um das Bett herum und stellte sich davor. Einige Sekunden fühlte sie sich völlig leer, Sekunden in denen sie sich einfach nur ansah, bevor sie die Tür schloss.

„Was machst du da?“

Sie fuhr herum und sah ihre Mutter wieder in der Tür stehen.

„Ich habe nur den Schrank wieder zu gemacht, er stand offen.“

„Ach so. Ist auch alles in Ordnung?“

„Ja, Mom. Ich sehe zu, dass ich schnell fertig werde.“

„Ist gut.“

Sie drehte sich wieder dem Bett zu und breitete die Decke darüber aus. Danach verließ sie das Zimmer um den Staubsauger zu holen.

Als sie wieder herein kam, schloss sie die Tür hinter sich, steckte das Kabel in die Steckdose und schaltete das Gerät ein. Sie saugte um einen Schreibtisch herum, der an der Wand stand und stieß dagegen, sodass ein Bleistift auf den Boden fiel. Er lag direkt neben dem Schreibtisch.

Sie schaltete das Gerät aus und hob ihn hoch. Vor ihrem geistigen Augen sah sie einen Bleistift von einem Schreibtisch rollen und eine Hand, die in einen kleinen Spalt griff um eine Diskette heraus zu holen. Sie verdrängte dieses Bild, konnte sie sich doch an so etwas nicht erinnern, nicht wissentlich.

Sie platzierte den Bleistift wieder auf dem Schreibtisch, griffe nach dem Staubsauger und aktivierte ihn erneut.

Das Geräusch, dass er von sich gab, erfüllte den ganzen Raum. Sie kam zum Fenster, hielt inne, schaltete ihn wieder aus und sah hinaus.

Warum hatte sie immer wieder diese Flashbacks, ohne zu wissen, an was sie erinnerten? Ein Seufzen entwich ihren Lippen und sie öffnete das Fenster. Sie sog die frische Luft tief in ihre Lungen und schaltete den Staubsauger wieder ein.

„Wie heißt du?“

Sie fuhr herum. Was war das für eine Stimme gewesen? Sie sah sich im ganzen Zimmer um, doch sie konnte niemanden sehen. An irgendetwas erinnerte sie sie. Sie hatte sie schon einmal gehört. Das war noch nicht so lange her, dass wusste sie, doch wo war es gewesen?

Sie verdrängte erneut und saugte weiter.

„Willst du es mir nicht sagen?“

Sie gefror in mitten ihrer Bewegung und sah sich erneut um. Dieses Mal stellte sie sogar den Staubsauger ab. Es war wieder niemand im Zimmer. Sie legte ihre Hand an die Stirn und fuhr sich durch die Haare.

Wurde sie nun verrückt? Zuerst diese Flashbacks und nun das. Sie atmete tief ein und schaltete das Gerät wieder an.

„Kannst du es nicht einfach sagen?“

Sie drehte sich wieder in die Richtung der Stimme, doch das Zimmer blieb leer. Sie setzte an zu antworten, doch dann besann sie sich eines Besseren. Es war niemand da und sie würde gewiss nicht mit einem leeren Zimmer sprechen.

„Was machst du denn?“

Sie fuhr erneut herum und sah ihre Mutter in der Tür stehen: „Nichts. Ich meine, ich Staubsauge.“

„Kleines, ist alles in Ordnung? Ich weiß, ich nerve dich vielleicht, aber es scheint mir nicht so, als wäre alles okay.“

„Nein, es ist alles gut. Ich mach das schnell fertig, dann komme ich zu dir in die Küche, okay?“

„Wie du meinst.“

Sie verließ das Zimmer und das Mädchen schluckte. Sie hatte mit Mühe einen Flashback ignoriert, in dem es um eine Frau ging, deren Gesicht sie nicht hatte erkennen können und die ihre Hand auf ihre Wange gelegt hatte.

Sie verdrängte es, drehte sich wieder zu der Ecke um, aus der die Stimme zuletzt gekommen war, wie sie glaubte und saugte dann weiter.

Als sie fertig war, brachte sie den Staubsauger zurück in die Besenkammer.
 

Wenig später betrat sie die Küche, die durch die hohen Fenster von vielen Sonnenstrahlen erhellt wurde.

Ihre Mutter stand mit ihrem Vater an der Küchentheke und gab ihm einen Kuss. Als die Beiden sie bemerkten wandte sich ihre Mutter wieder der Spüle zu und ihr Vater kam auf sie zu.

„Hallo Kleines.“

„Hi Dad.“

Sie ließ sich auf einen Stuhl am Tisch sinken und sah den Beiden beim Abwasch zu.

„Liebling, du sollst nicht immer das abgespülte Geschirr auf das Abtropfbrett stellen. Es wird doch nur wieder nass und ich habe keinen Platz für den Rest.“

„Entschuldige.“, er wandte sich seiner Tochter zu: „Wie war’s in der Schule?“

„Wie immer. Da waren Lehrer, Schüler, Tische und Tafeln. Nichts Neues also.“

„Ach so.“

„Wie heißt du?“

„Was?“

Ihre Eltern drehten sich zu ihr um. Sie sahen sie verwundert an.

„Was, was?“

„Ach... nichts. Ich dachte ich hätte was gehört.“

„Schatz ist wirklich alles okay?“

„Ähm, ja Mom. Ich denke, ich geh hoch und leg mich etwas hin, wenn ihr nichts dagegen habt.“

„Nein, geh nur.“

„Gut.“

Sie stand auf, verließ die Küche, ging die Treppe hoch und verschwand in ihrem Zimmer. Sie schloss die Tür hinter sich und sah sich genau im Zimmer um. Es war noch alles so, wie sie es gelassen hatte, nichts hatte sich verändert. Sie ging zum Fenster und öffnete es um frische Luft einzulassen. Vielleicht brauchte sie ja wirklich einfach nur etwas Schlaf.
 

„Ich muss wissen, wie du heißt.“

Sie schreckte hoch, saß mit einem mal wieder aufrecht und starrte gerade aus in den Spiegel. Die Schranktüre war schon wieder geöffnet. Aber sie hatte sie doch nicht angerührt.

Verstohlen sah sie sich in ihrem Zimmer um. Da war niemand.

Was war nur los mit ihr? Das war nicht gut, gar nicht gut. Es schadete ihr mehr, als dass es ihr half. Sie stand auf, schloss den Schrank wieder und drehte sich wieder dem Zimmer zu.

In ihrem Sessel war ein Kissen eingedrückt als würde jemand dort sitzen. Sie rieb sich die Augen und sah wieder hin. Das konnte doch nicht sein!

Sie ging auf das Kissen zu und als sie kaum noch davon entfernt war, war die Kissenoberfläche wieder gerade. Sie überlief ein eiskalter Schauer, als wäre jemand durch sie durch gelaufen. Sie drehte sich wieder um. Da war niemand!

„Kannst du es mir nicht einfach sagen?“

Sie schreckte nach links zurück, war diese Stimme doch direkt an ihrem Ohr gewesen, begleitet von einer Eiseskälte. Woher kannte sie diese Stimme? Sie runzelte die Stirn und biss die Zähne zusammen.

„Du musst ihn einfach nur sagen. Das ist schon alles, was ich will.“

Sie drehte den Kopf langsam zur linken Schulter, sodass sie hinter sich sehen konnte und spürte, dass jemand an ihrer Rechten vorbei ging, woraufhin sie den Kopf ruckartig nach rechts drehte. Aber da war niemand!

Wie konnte das sein? Sie hatte es gespürt, sie hatte gespürt, dass da jemand an ihr vorbei gegangen war und es hatte sich angefühlt, als wäre ihr diese Präsenz bekannt.

„Willst du mir immer noch nicht sagen, wer du bist?“

Sie wurde ganz blass, sie konnte es spüren. Es war schwachsinnig mit einem leeren Raum zu reden, dass wusste sie, doch sie hatte das Gefühl, dass sie keine Ruhe finden würde, wenn sie es nicht tat.

„Ähm, warum sagst du mir nicht einfach, wer du bist, wäre doch schon mal ein Anfang, oder?“

Es kam keine Antwort, keine Reaktion, nichts.

„Okay, jetzt ist es amtlich, ich hab mir alles eingebildet.“

Sie ging zu ihrer Zimmertür und wollte sie gerade öffnen, als sie eine Antwort bekam: „Du bildest dir das nicht ein. Ich bin genauso echt, wie du.“

Sie hielt mitten in der Bewegung inne. Sie spürte, dass jemand direkt hinter ihr stand, doch es war niemand zu sehen, wie zuvor auch schon. Sie schloss die Tür wieder.

„Wer bist du? Was bist du?“

„Ich habe zuerst gefragt. Wie heißt du?“

„Kate.“

„Ah.“

Sie drehte sich von der Tür weg: „Was machst du hier?“

„Ich suche jemanden.“

„Wen?“

„Die Frau die ich liebe.“

„Oh... Wie heißt du und warum kann ich dich nicht sehen?“

„Das ist eine sehr lange Geschichte. Mein Name ist...“, er zögerte: „William.“

„William? Aus welchem Jahrhundert kommt denn der Name?“

„Das ist eine noch längere Geschichte.“

„Oh.“

Sie ging zum Fenster und setzte sich davor: „Wie kommst du darauf, dass du sie hier finden könntest?“

„Ich weiß nicht, Instinkt?“

„Oh... Sag mal, bist du ein Geist?“

„Ähm, ja. Wie kommst du darauf?“

„Ich muss dringend in die Klapse. Ich hab hier nichts mehr zu suchen. Ich bin ja total irre

„Nein, fang nicht schon wieder so an, bitte! Ich dachte das hätten wir geklärt.“

Sie fuhr sich bei seinen Worten durch die Haare, mit beiden Händen.

„Weißt du was? Ich geh wieder, das wäre wohl das Beste für dich.“

„Wieso denkst du, dass du sie hier finden könntest?“

„Ich hab sie gespürt.“

„Was?“, sie sah ungläubig ins Leere, als würde sie gleich wirklich verrückt.

„Ich muss jetzt gehen.“

„Nein! Ich will wissen was hier los ist. Vor weniger als einer Woche bin ich endlich wieder wachgeworden und ich verarbeite immer noch diesen dämlichen Unfall. Und jetzt taucht plötzlich eine Stimme auf, die mir sagt, dass sie ein Geist ist und nach ihrer Freundin sucht. Das ist doch nicht normal! Und dann sind da auch noch ständig diese dämlichen Träume, mit denen ich absolut nichts anfangen kann und diese komischen Erinnerungen, an die ich mich nicht erinnere. Ich will ’ne Erklärung!“

„Wovon redest du? Das ergibt keinen Sinn. Du kannst keine Erinnerungen haben, an die du dich nicht erinnerst.“

„Es ist aber so.“

„In wiefern?“

„Nun ja, da sind immer wieder diese Bilder. Und irgendwie auch dieses Gefühl, wenn ich etwas tue, dass ich es schon einmal getan habe.“

„Welche Bilder?“

„Warum willst du das wissen?“

„Ich frag ja nur.“

„Sag mal, hast du vorher schon mal mit mir geredet?“

„Du meinst, bevor ich ewig darauf gewartet habe, dass du mir mal antwortest? Nein.“

„Oh.“

Sie runzelte die Stirn wieder. Woher kannte sie diese Stimme?

„Ich muss jetzt wirklich gehen.“

„Wäre vielleicht ganz gut.“

„Ich komme wieder.“

„Nein.“, sie sah ihn schockiert an: „Egal was du suchst, du wirst es hier bestimmt nicht finden! Außerdem bringst du mich nur in Schwierigkeiten.“

„Warum?“

„Hast du das eben in der Küche schon vergessen? Meine Eltern halten mich noch für verrückt, wenn ich anfange mit... Nichts zu reden.“

„Ich bin nicht Nichts.“

„Nein, doch, vielleicht. Aber für sie bist du das! Die werden denken, ich höre Stimmen.“

„Genau genommen hörst du nur eine... Oder?“

„Das meine ich nicht. Die werden denken, dass ich verrückt werde!“

„Oh, ach das. Das bist du nicht, ganz sicher nicht.“

„Ach, und woher willst du das wissen?“

„Wenn jemand verrückt wird, macht er sich keine Sorgen mehr darüber, ob er verrückt ist.“

„Ach echt?“

„Keine Ahnung, das hab ich mal gehört. Ich geh dann jetzt mal.“

„Gut.“

Sie konnte spüren, wie er verschwand. Er war mit einem Mal weg. Sie atmete auf und schloss das Fenster wieder. Es war besser so.

Hoffentlich wurde sie nicht wirklich verrückt!



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Trollfrau
2008-11-14T11:23:20+00:00 14.11.2008 12:23
Ohh. Jetzt treibt er schon das arme Mädel in den Wahnsinn. Ich hoffe so sehr, dass Spike sich nicht irrt.


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