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The two found

Buffy
von

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In search

Auf der Suche
 

Leise und sanft streifte die kalte Brise ihre Haut und spielte mit vereinzelten Haaren, die ihr um den Hals bis zu den Schulterblättern vielen. Sie seufzte bedrückt, sah sich noch einmal um und ging einige wenige Schritte weiter, in der Hoffnung doch noch zu finden, wonach es ihr so sehr verlangte, wonach sie nun schon seit etwa zwei Monaten suchte.

Als sie erneut stehen blieb, schweren Herzens ob dem erneuten Fehlschlag, vielen Mondstrahlen durch die Äste und Blätter der Bäume über ihr und erhellten ihr rotes Haar. Sie griff mit der rechten Hand in die Po-Tasche ihrer dunklen Jeans und fischte eine Karte daraus hervor, die sie auf dem Boden vor sich ausbreitete. Nun saß sie erneut da, bedrückt und niedergeschlagen auf einem kleinen dreckigen Stückchen Erde und vollführte vielleicht schon zum hundertsten Mal den gleichen Zauber.

Auf der Karte vor ihr erschien ein kleines Licht, wie so oft schon in den vergangenen Monaten. Es war auf einem kleinen fleck in den USA und verdeckte den Punkt von Los Angeles. Sie lies sich nicht die Zeit ihre Karte zusammen zu falten und verschwand fast augenblicklich im Nichts.

Ja, sie war stärker geworden, sehr viel stärker, sonst hätte sie diesen Teleportationszauber wohl nicht ausführen können.

Mit einem Rauchnebel um sich herum erschien sie fast augenblicklich in LA. Es waren kaum Sekunden vergangen und sie stand mitten auf einer Straße, am helllichten Tag. Das würde sie wohl noch üben müssen.

Sie huschte auf den nahe gelegenen Bürgersteig und sah sich um. Nichts. Was hatte sie auch erwartet. Was sie suchte konnte überall sein, schließlich war LA groß. Aber das kannte sie schon. In New York war es nicht besser gewesen.

Sie ging eine Straße entlang, bog in eine Seitengasse ab und erreichte ein kleines Geschäft, dass Stadtpläne führte, von denen sie sich sogleich einen erwarb. Es war die einzige Möglichkeit. Sie kehrte in die Seitengasse zurück und schaffte etwas mehr abstand zwischen sich und den Laden, bevor sie in einer dunklen Ecke die Karte erneut ausbreitete und feststellte, dass der Punkt immer noch leuchtend auf LA deutete.

Danach faltete sie die Stadtplan auf und vollführte den Zauber erneut.

In einer Straße nicht sehr weit entfernt von der ihren. Sie faltete die Karten zusammen und lief so schnell wie möglich in diese Gasse, was keine Sekunden dauerte. Die Straße war belebt, und sie sah sich wahrlich gründlich um, doch was sie suchte war nicht zu finden.

Müde strich sie sich eine Strähne aus dem Gesicht und zog sich in eine ruhige Ecke zurück, wo sie erneut tat, was sie seit etwa zwei Monaten fast ununterbrochen tat. Doch der Fleck rührte sich nicht. Was sie suchte musste hier sein, direkt in ihrer Nähe!

Sie sah sich erneut um, doch sie fand es nicht. Sie fand sie nicht. Wie konnte das sein? Warum konnte sie sei nicht finden?

Leicht nervös sah sie wieder auf ihre Karte hinab. Gerade noch rechtzeitig konnte sie sehen, wie der Punkt auf dem Stadtplan verschwand.

Es war wie eine Waffe, die sich ihr in den Leib bohrte. Das konnte nicht sein, das war nicht möglich! Wie konnte das sein? Wie konnte sie aufhören zu existieren? Das hätte doch jemandem auffallen müssen!

Aber es war niemand in Aufruhe geraten, alle liefen schwatzend durch die Straßen und betrachteten unbeeinflusst von ihrem persönlichen Schmerz Gegenstände in Läden. Keiner bemerkte die Leere, die sich in ihr ausbreitete. Keiner!
 

Das Klingeln ihres Handys riss sie aus ihrer Starre und sie griff fast automatisch danach.

„Willow?“

„Ja?“

„Hast du sie gefunden? Ist alles in Ordnung bei dir?“

„Mir geht’s den Umständen entsprechend.“

„Was soll das heißen?“

„Xander, der letzte Zauber hat mir angezeigt, dass sie nicht mehr existiert.“

Sie war den Tränen nahe.

„Was? Aber, aber das kann nicht sein.“

„Es ist aber so.“

„Bist du dir sicher?“, seine Stimme klang schon fast so verhangen vom Schmerz und der Trauer wie die ihre.

„Ich weiß nicht. Das ist in den letzten zwei Monaten bisher noch nie passiert. Bisher ist sie immer nur von einem Ort zum nächsten gewechselt und dass in einer sehr hohen Geschwindigkeit. Aber jetzt... jetzt habe ich hier in dieser Straße gestanden und wirklich überall nach ihr gesehen und der Punkt des Ortungszaubers hat mir angezeigt, dass sie hier sei, bis er einfach erloschen ist.“

„Was?“

„Ja.“

„Aber was heißt das?“

„Das heißt, dass sie nicht existiert, Xander.“

„Aber wie kann das sein?“

„Ich weiß es nicht.“, Tränen rannen ihre Wangen hinunter und sie konnte ein schluchzen gerade noch unterdrücken.

„O-Okay, Willow, wo bist du?“

„In Los Angeles.“

„Gut, geh zu Angel. Rede mit ihm, er wird dir bestimmt helfen können.“

„Wie du meinst.“

„Melde dich, wenn du bei ihm bist, bitte.“

„Mach ich.“
 

Das Handy wieder in der Hose, zog Willow sich in eine ruhige Ecke zurück, setzte sich auf die Erde und breitete den Stadtplan vor sich aus. Sie sprach den Zauber und verstreute das Pulver, wie sie es schon so oft getan hatte, doch suchte sie dieses Mal nach einem Dämon. Einem Vampir um genau zu sein, der wohl nicht hören wollen würde, was sie ihm zu sagen hatte.

Ein neuer Punkt erschien auf dem Plan und fast augenblicklich war sie im Nichts verschwunden.
 


 


 

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Sagt mir, was ihr davon haltet, denn ich habe keine Ahnung, ob ich die nächsten 10 Kapitel reinstellen soll, wenn es euch nicht gefällt oder nicht interessiert.

Hoffe, es gefällt euch und mir gehen nicht die Ideen aus...

Bis dann

pinsel489

Nervous saws and other problems

Nervensägen und andere Probleme
 

Angel saß in seinem Büro. Er lehnte sich in seinem schwarzen Stuhl zurück und entspannte sich. Dieser dämliche Job, den er sich selbst zu verdanken hatte, was ihm immer wieder bewusst wurde, wenn er daran dachte.

Er hätte es damals wissen müssen, als er Buffy die Kette gegeben hatte. Spike war der einzige Vampir außer ihm selbst, der ihr bereitwillig geholfen hätte. Gut, er hatte nicht gewusst, was das Amulett anstellen würde, doch er hätte sich denken können, dass es wohl nichts Gutes sein würde, so viel Glück hatte er einfach nicht.

Jetzt hatte er Spike an der Backe und das Schlimmst war, er konnte ihn noch nicht mal für seine Frechheiten verprügeln. Blöder Zauber!

Und die Seele, die er auch noch in seiner jetzigen Gestallt hatte, änderte auch nichts an seinem Benehmen. Spike war eben Spike und durch seine neue Form änderte sich das auch nicht.

Im Gegenteil, es half der Nervensäge sogar eher noch seine Spezialität zu verperfektionieren. Wie hätte er auch noch nerviger sein können als als Geist.

Angel stöhnte noch ein letztes Mal und öffnete schließlich ergeben seine Augen um besagter Nervensäge ins Gesicht sehen zu können. Warum auch nicht. Es war immerhin besser ihn sehen zu können, wenn er ihm den letzten Nerv stahl, als einfach nur seine Stimme zu hören.

Nicht mal töten war drin, verdammt!
 

„Wann willst du mir endlich helfen?“

„Ich habe dir schon gesagt, dass ich das nicht tun werde. Ich habe das Problem mit dem Geist gelöst und du musst nicht mehr zur Hölle, was ich inzwischen doch ziemlich schade finde, da du mir dann nicht mehr so hättest auf den Nerv fallen können, wie du es jetzt ununterbrochen tust.“

„Oh, ich fall dir also auf die Nerven, wie schön. Das könntest du ganz schnell beenden, wenn du mir endlich helfen würdest.“

„Ich denke gar nicht daran. Warum verschwindest du nicht einfach?“

„Wie du weißt, kann ich LA nicht verlassen, dass habe ich übrigens dir zu verdanken.“

„Ach ja? In wie fern?“

„Du hast Buffy die dämliche Kette gegeben.“

„Na und? Es hat niemand behauptet, dass du sie tragen sollst. Außerdem habe ich ihr angeboten es zu tun.“

„Ach ja, stimmt ja, aber das wollte sie ja nicht. Warum wohl?“, Spikes stimme trotzte nur so vor Anspielung, auf die Angel natürlich nicht eingehen wollte, die ihn allerdings trotzdem dazu brachte.

„Was soll das denn heißen?“

„Hm, das soll heißen, dass sie dich nicht für fähig hielt, mein Freund, was ja in mancher Hinsicht auch zustimmt.“

Angel platzte bald der Kragen und er konnte nur zu deutlich die Genugtuung in Spikes Gesicht erkennen.

„Spiel dich nicht so auf.“

„Ach? Und warum nicht? Schließlich habe ich die Welt gerettet.“

Angel lachte verächtlich: „Ein Mal.“

„Was soll das denn heißen.“

„Das ich sie schon viel öfter gerettet habe als du.“

„Ach ja? Bist du dir da auch sicher?“

„Ja, damals schon, als ich noch in Sunnydale war.“

„Ach komm, das hat doch Buffy gemacht.“

„Nein, ich habe Akattleth vernichtet.“

„Nein, das war Buffy, mein großer dunkler Freund, sie hat dir ein Schwert in den Bauch gerammt, schon vergessen?“

„Ja, weil ich sie dazu gebracht habe.“

„Ach, und wie?“

„Mit einem Blick.“

„Das glaubst du ja wohl selbst nicht. ICH habe ihr damals geholfen dich zu bekämpfen, also war das mein Verdienst!“

„DU? Das glaubst du ja wohl selbst nicht.“
 

„Ähm, Entschuldigung, das ich störe, aber hier ist jemand, der dich unbedingt sprechen möchte Angel. Es ist wichtig.“

„Ja, Harmonie, lass ihn rein kommen.“

Angel drehte sich erneut von der Tür weg.

„Verschwinde!“

„Warum, wo es doch jetzt so witzig wird.“

„Spike!“

„Na gut, aber ich geh nur hinter die Tür, will mich ja nicht lächerlich machen.“

„Du machst dich nicht lächerlich, du bist es“

„Aber nur, weil du mir nicht helfen willst.“

Angel stöhnte laut, während William der Blutige hinter der nächsten Tür verschwand, er war hindurch gegangen, wie immer, seit er bei ihm war.

Der Dunkelhaarige ließ sich wieder in seinen Stuhl sinken und wartete.

Er musste nicht lange so dort sitzen, bis sich die Tür öffnete.

„Angel, ich brauche deine Hilfe.“

Willow stand in der Tür, völlig verstört und verzweifelt, so hatte er sie schon lange nicht mehr gesehen. Er stand auf, ging ihr entgegen und half ihr sich auf einen Stuhl zu setzten. Dann ging er zu einer kleinen Anrichte um ihr ein Glas Wasser zu holen.

„Was ist passiert? Du bist ja völlig durch den Wind.“

„Ich weiß nicht mehr weiter. Seit zwei Monaten bin ich schon fast ununterbrochen auf der Suche und ich kann einfach nichts finden, keine Spur. Und dann das heute. Wie kann das nur sein, das ist unmöglich.“

Angel reichte ihr das Glas: „Nun mal langsam, wovon redest du?“

Die Rothaarige nahm ihm das Glas dankbar ab und wischte sich einige Strähnen ihres Haares aus dem Gesicht. Sie war blass und wirkte abgekämpft. Ihr Haar viel ihr bis zu den Schulterblättern, die unter ihrer dunkelblauen Lederjacke nicht zu erkennen waren. Um den Hals trug sie eine Kette an der ein kleiner Kristall hing und mit dem sie mit der freien Hand ständig nervös spielte. Angel nahm diese Hand in seine, ging vor ihr in die Hocke, wie er es schon früher einmal getan hatte, um sie zu beruhigen und versuchte Trost zu spenden.

„Buffy. Vor zwei Monaten kamen wir beim nächsten Höllenschlund an. Wir teilten uns auf um ein Haus zu finden, in dem wir unterkommen könnten. Wir hatten einen Zeitpunkt und einen Ort ausgemacht, an dem wir uns treffen wollten. Doch zu besagter Zeit war sie die Einzige die fehlte. Wir warteten, doch sie kam nicht. Ich suchte sie mit Magie und da sah ich zum ersten Mal, dass sie den Kontinent gewechselt hatte. Einfach so, aus heiterem Himmel.“

Sie trank einen Schluck und fuhr mit ihrer Geschichte fort.

„Ich folgte ihr, während die anderen sich um Wood und die anderen verletzten kümmern wollten. Doch ich fand sie nicht, als ich an dem Punkt ankam, an dem sie sein sollte, war sie wieder verschwunden. So ging es bis zum Abend, doch ich fand sie nicht. Ich kehrte zu den anderen zurück, die sich größte Sorgen machten und berichtete, was passiert war, doch sie tauchte nicht auf. Ich suchte die letzten zwei Monate nach ihr, während die anderen versuchten die Dämonen in Schacht zu halten, doch ich fand sie nicht.“

„Und weiter?“

„Heute führte mich die Suche dann nach LA, hier her. Ich war mit ihr in der gleichen Straße und obwohl ich alles nach ihr abgesucht habe, konnte ich sie nicht finden. Sie war nicht da. Und als ich dann wieder auf die Karte sah, erlosch der Punkt, der sie darstellen sollte.“

„Was hat das zu bedeuten?“

„Das Buffy nicht existiert.“

„Aber das ist doch unmöglich.“

„Ich weiß. Das ist es ja. Ich hab den Zauber noch einmal durchgeführt, bevor ich das Gebäude betrat, aber er zeigt mir nichts mehr von ihr an.“

„Das heißt, sie ist, ... sie ist tot?“

„Nein, dass kann nicht sein, denn dann hätte mich der Zauber zu ihrer Leiche geführt. Außerdem kann sie nicht so schnell verschwunden sein. Der Punkt war von jetzt auf gleich fort und es wäre aufgefallen, wäre sie von etwas verschlungen worden oder... ich weiß auch nicht.“

„Was ist mit einer anderen Dimension, ist das möglich?“

„Nein, das geht nicht, das wäre den Leuten in der Straße aufgefallen und ich hätte bei meiner Ankunft die Nachwirkungen eines Zaubers gespürt, aber da war nichts.“

Angel sah zu Boden und versuchte das gesagte zu verdauen, doch es wollte noch nicht gelingen.

„Wie kann ich dir helfen?“

„Ich weiß es nicht. Sie muss ihre Persönlichkeit völlig verändert haben, sie muss sich völlig verändert haben in etwas oder jemanden, der nicht zu meiner Erinnerung an sie passt und auf einen anderen Namen hört. Anders kann ich es mir nicht erklären. Wenn es nur ein Gedächtnisverlust wäre, dann hätte ich sie sehen müssen und der Zauber hätte sie mir auch gezeigt, schließlich habe ich im letzten Jahr ja auch die Anwärterin in Sunydale gefunden, obwohl ich ihre Persönlichkeit nicht kannte und auch bei Dämonen ist es so.“

„Willow, langsam, ja? Beruhige dich, drink noch einen Schluck und bleib ganz ruhig, du hyperventilierst ja gleich.“

Willow tat wie geheißen, während sich Angel in seinen Stuhl sinken ließ und das Gesagte auf sich wirken ließ. Etwas bohrte an ihm, wenn er daran dachte, dass Buffy fort war.

„Wie kann ich dir helfen?“, fragte er erneut, als er sich wieder gefasst hatte.

„Nun ja, im letzten Jahr haben wir uns mal gestritten, um genau zu sein, etwa vor zwei Monaten, bevor wir den Höllenschlund stürmten. Damals ist Buffy gegangen.

Von Dawn weiß ich, dass Spike sie damals gefunden hat, er hat ihr Blut gerochen. Spike ist tot, also kann er sie nicht suchen, aber du kennst auch ihren Geruch.“

„Aber wenn sie sich völlig verändert hat, dann wird das doch auch nichts bringen, oder?“

„Sie kann ihr Aussehen geändert und ihr Gedächtnis verloren haben, oder sie kann auch manipuliert worden sein, doch ihr Blut wird immer das gleiche bleiben, es wird sich nicht verändern, dass kann es nicht, denn es gehört zu ihr, daran kann kein Zauber der Welt etwas ändern.“

Angel sah zu ihr auf: „Soso, Spike hat sie also damals gefunden.“

„Ja.“

Angel dachte kurz darüber nach. Es gefiel ihm zwar nicht, aber er konnte Spikes Hilfe gebrauchen. Wenn sie sie finden sollten, konnte er in jedes Haus hinein, wenn sie es nicht mehr konnten. Er konnte überall hin. Verdammt, jetzt musste er sich auch noch auf diesen Kerl verlassen. Angel gab sich ergeben.

„Spike.“

Willow sah ihn verdutzt an, als er den Namen rief. Ihr Erstaunen wuchs noch, als er ihn noch einige Male wiederholte.

„Angel, was tust du da? Er ist tot.“

Angel war inzwischen aufgestanden und hatte die Tür zum Nebenraum geöffnet, durch die Spike entschwoben war, doch er war nicht da.

„Der Idiot ist einfach ohne mich los gezogen. Mist.“

Willow saß auf ihrem Stuhl, starrte den Vampir verständnislos an und begegnete seinem wütenden Gesicht, dass sich ob ihrem Gesichtsausdruck sofort wieder klärte.
 

„Angel, was ist hier los?“

„Es ist Spike. Nach dem er Sunnydale mit sich vernichtet hatte, ist er hier wieder aufgetaucht.“

„Aber wie kann das sein? Er ist doch verbrannt, Buffy sagte so etwas.“

„Er ist ja auch nicht so zurück, wie wir ihn kennen. Es ist nur seine Seele und der Vampir, der mit dieser verbunden ist, die zurück sind. Sein Körper ist verschwunden.“

„Er ist ein Vampir mit Seele in Gestalt eines Geistes?“, Willow sah ihn ungläubig und völlig verwirrt an. Wie konnte das sein?

„Du hast den Nagel auf den Kopf getroffen.“, Angel wirkte nicht gerade begeistert, im Gegenteil. Er wurde sich mal wieder all der Momente bewusst, in denen er William den Blutigen nur all zu gerne getötet hätte und es nicht tun konnte, da er ja keinen Körper hatte.

„Warum ist er hier?“

„Weil er LA nicht verlassen kann.“

„Aber warum?“

„Nun, das Amulett stammte offenbar von hier und durch den Zauber ist er an diese Stadt gebunden, solange er ein Geist ist. Mehr konnten wir nicht rausfinden, bisher.“

Willow sah ihn mit gerunzelter Stirn an und zum ersten Mal seit sie bei ihm aufgetaucht war, erschien der Hauch eines Lächelns auf ihrem Gesicht.

„Du scheinst dich über seine Anwesenheit ja nicht gerade zu freuen.“

„Ich will ihn fast jede Minute, in der er bei mir ist umbringen und in den Momenten, in denen er mir mal nicht auf die Nerven fällt, stelle ich mir vor, wie ich es tue. Doch ich kann es nicht.“

„Warum nicht?“

„Weil er ein Geist ist.“

„Es gibt andere Wege.“

„Daran habe ich auch schon gedacht, aber das ist mir zu viel Aufwand.“

Angel nahm sich auch ein Glas Wasser und stürzte es hinunter.

„Ich dachte, Vampire trinken nur Blut.“

„Ab und zu tut auch mal ein Schluck Wasser ganz gut.“

Willow sah wieder besorgt zu Boden. Es half ja nichts. Sie hatten noch nichts unternommen und Buffy schien von Minute zu Minute mehr zu verschwinden.

Angel bemerkte ihre Sorge fast augenblicklich: „Wir finden sie schon.“

„Ich hoffe es.“

„Also gut, ich sag Harmonie bescheid, dass sie meinen Leuten auftragen soll, nach ihr zu suchen und dann machen wir uns auf den Weg.“

„Danke, Angel.“

„Keine Ursache.“

Er ging zu seinem Schreibtisch und drückte eine Taste auf seinem Telefon: „Harmonie.“

Es dauerte einen Moment, bis die Antwort kam.

Willow verdrehte die Augen. Sie konnte einfach nicht begreifen, wie Harmonie hier arbeiten konnte. Sie war schon früher als Mensch schrecklich dumm gewesen und als Vampir hatte es sich auch nicht gerade geändert.

„Sag mal, warum gibst du ihm nicht einfach seinen Körper zurück?“

„Hm?“

„Spike, warum gibst du ihm nicht einfach seinen Körper zurück? Dann könntest du ihn dir vom Hals schaffen.“

„Ich weiß auch nicht.“

Pain

[Dieses Kapitel ist nur Volljährigen zugänglich]

The inner a Vampire

Im Inneren eines Vampirs
 

Angel war ein Langweiler, aber er hatte doch immer wieder Spaß mit ihm. Er war so leicht zu reizen, dass hatte er schon früher an ihm gemocht. Das er keinen Körper hatte, kam ihm dabei nur zu Gute.

Dumm war nur, dass er LA nicht verlassen konnte. Es belastete ihn mehr, als er sich eingestand. Er wollte so gern wieder bei ihr sein. Er vermisste sie, wie er noch niemanden vermisst hatte und wünschte sich in jeder Sekunde zu ihr. Doch Angel wollte ihm nicht helfen. Warum auch? Schließlich könnte er ihr ja näher kommen, als Angel es getan hatte.

Nun musste er sich vor Willow hinter einer Tür verstecken, die er nicht einmal anfassen konnte. Das war so dumm und fühlte sich wahrlich merkwürdig an.

Sie hatten zusammen gekämpft, die letzte große Schlacht in Sunnydale und sie hatten gewonnen, unter anderem dank ihm. Doch nun... was sollte er schon tun, ohne Körper und unfähig die Stadt der Engel zu verlassen?

Den Menschen, für den er das alles getan hatte, konnte er nicht sehen. Er konnte sie nicht sehen, nicht berühren, nicht trösten, nicht zum Lachen bringen und was noch schlimmer war, er konnte sie nicht schützen. Nicht vor der Außenwelt und nicht vor sich selbst.

Er kam sich hier so nutzlos vor, was er auch war, schließlich konnte er nichts tun, als in der Gegend herumzulaufen und Angel zu ärgern und zu nerven.

Doch dieser Mistkerl wollte ihm keinen Körper geben und er wusste, dass er es könnte.

Spike hatte lange genug gewartet. Er hatte nicht den Nerv zu warten, also drückte er sich soweit durch die Wand, dass er alles mithören konnte, ohne von Angel und der Hexe gesehen zu werden.

Doch was er da hörte, gefiel ihm gar nicht.

Es war also schon zu spät, er hatte sie nicht schützen können, schon wieder nicht. Doch dieses Mal wussten sie offenbar nicht einmal, wo sie steckte. Was konnte er tun? In seinem Traum letzte Nacht hatte sie gesund ausgesehen, völlig gesund und auch angewidert, von dem, was sie sah. Das war ihm nicht entgangen, wie hätte es auch können.

Er konnte sich nicht sagen, dass es nur ein Traum gewesen war, denn er hatte gespürt, dass sie dort gewesen war. Es war dieses Gefühl gewesen, dass ihn am Morgen mit einer Träne im Augenwinkel hatte aufwachen lassen.

Er konnte nicht verstehen, warum er geschlafen hatte, schließlich war er nicht nur ein Vampir, also nachts wach, sondern auch noch ein Geist, der eigentlich nicht auf Schlaf angewiesen war.

Doch auch in dem Traum war sie schon merkwürdig gewesen, wenn er genau darüber nachdachte und auch was er gesagt hatte, konnte er keinem Sinn zuordnen.

„Du solltest nicht hier sein.“

Das hatte er immer wieder wiederholt, warum nur? Hatte er den Traum gemeint? Er war sich fast sicher, dass dem nicht so war.

„Was bedeutet das?“

„Das sie nicht existiert.“

Die Stimmen aus Angels Büro rissen ihn aus seinen Gedanken. Was hatte Willow da gerade gesagt? Das konnte nicht sein!

Er fühlte sich als würde er gleich zerreißen, als würde er keine Luft mehr bekommen, auch wenn er schon seit etwas mehr als hundert Jahren nicht mehr darauf angewiesen war.

Wo war sie? Sie konnte nicht schon wieder gestorben sein, dass konnte sie ihm nicht angetan haben.

Er hörte ihre Stimmen aus dem Büro und schlich sich schließlich davon, als es still wurde.
 

Er ging an Harmonie vorbei, die ihn verdutzt anstarrte.

„Was hast du vor Spike?“

„Nichts.“

„Wo willst du hin? Als ich dich zuletzt so gesehen habe, hattest du Doggers und Buffy in deiner Wohngruft eingeschlossen und bemerkt, wie Doggers auf die Jägerin losging, die noch gefesselt an der Wand stand.“

„Aha.“

„Was? Du verteidigst Doggers nicht?“

Er ging einfach weiter, lies sie stehen, bis er zum Fahrstuhl kam.

Harmonie ließ nicht locker, folgte ihm.

„Was ist los? Irgendwas stimmt nicht mit dir! Ist es wegen Willow? Was hat sie gesagt, dass es dich so aus der Bahn wirft?“

Er antwortete nicht, ging durch die Tür des Fahrstuhls und bat sie lediglich den Knopf für das Erdgeschoss zu drücken.

Harmonie zögerte, doch als sie seinen entschlossenen Gesichtsausdruck sah, folgte sie seiner Aufforderung und kehrte zu ihrem Empfangsschalter zurück.

Er war komisch.
 

Spike lief durch die Straßen, von Unruhe erfüllt und bog von einer Straße in die nächste ein, immer wieder die Luft durch seine Nase einziehend. Er konnte ihr Blut nicht riechen, ganz gleich wo er suchte. Er hätte warten sollen, bis er wusste, wo genau Willow Buffy zuletzt bemerkt hatte.

Was war ihr wohl passiert? Egal was es war, er hätte da sein müssen, um sie zu schützen!

Jetzt verfluchte er seinen Zustand noch mehr als zuvor. Es ging hier um die wichtigste Frau in seinem Leben, auch wenn er sie vor einigen Jahren noch hatte umbringen wollen.

Spike schob seine Hände in die Taschen seines schwarzen Ledermantels und bog um die nächste Ecke, um ihre Fährte aufzuspüren, ohne Glück.

Er konnte sich noch genau daran erinnern, wie er sie zum ersten Mal getroffen hatte. Es war im Bronze gewesen. Buffy hatte mit Willow an einem Tisch gesessen und Französisch gelernt. Spike musste grinsen, als er an den Satz dachte, den sie damals gesagt hatte.

„ Le vache doit me touche de la jeudi.“ Und er konnte sich auch noch lebhaft an Willow’s Übersetzung erinnern: „Ich möchte das die Kuh mich von Donnerstag an berührt.“

(Buffy Season 2, Episode 3)

Er hatte in der Menge gestanden und sie beobachtet. Er hatte gesehen, wie sie mit der ihren Freunden auf die Tanzfläche gelaufen war um zu tanzen. Er hatte sie dort eine Weile beobachtet und dann hatte er sie rausgelockt.

Sie hatte sich einen Kampf mit seinem Lockvogel geleistet, der ihn amüsiert hatte, der ihm gefallen hatte und dann waren sie aufeinander getroffen. Es hatte ihm gefallen, wie sie reagiert hatte. Sie hatte leicht verängstigt ausgesehen; als sie fragte: „Wer bist du?“ und dann war das Gespräch voran gegangen, ein kurzes Gespräch, dass er bis heute nicht vergessen konnte.

„Wer bist du?“

„Das erfährst du am Samstag.“

„Was ist denn dann?“

„Ich töte dich.“ (Buffy Season 2, Episode 3)
 

Spike konnte sie noch immer nicht ausfindig machen.

Wie es ihr nun wohl erging? Er konnte sich noch zu gut daran erinnern, wie niedergeschlagen sie damals gewesen war, als sie von ihren Freunden zurückgeholt worden war. War „niedergeschlagen“ das richtige Wort? Es war wohl viel mehr ein „tiefsitzender Schmerz“ gewesen.

Buffy hatte sich gehasst. Das sie etwas mit ihm angefangen hatte, hatte darauf wohl auch noch seine Wirkung gehabt. Als sie dann auch noch unsichtbar geworden war, hatte sie es richtig genossen.

Er hielt inne.

Nein, Buffy konnte nicht unsichtbar sein. Wenn sie es wäre, hätte sie sich bei ihnen gemeldet und außerdem wäre sie nicht von Willow’s Karte verschwunden.

Spike fühlte sich fast so elend, wie damals als sie gestorben war. Es hatte sich angefühlt, als wäre er zerrissen worden. Als hätte er selbst aufgehört zu existieren und müsste als leere Hülle weiter machen. Er hatte sich entsetzlich schuldig gefühlt, weil er es nicht geschafft hatte, Dawn zu schützen.

Vor ihm rollte ein Ball auf die Straße und ein kleines Kind rannte ihm hinterher, um ihn zu holen, gefolgt von seiner Mutter. Als sie den Platinblonden sah, schaffte sie ihren Jungen so schnell wie möglich wieder weg von der Straße.

Er hatte gar nicht gemerkt, dass er in die Seitenstraßen geraten war.

Da fiel ihm ein, Buffy hatte ihn immer wie einen Mann behandelt. Es sei denn sie beschimpfte ihn als seelenlos und als Monster. Aber das hatte ihn nicht gestört.
 

„Ich liebe dich.“ „Nein, das tust du nicht. Aber nett das du es gesagt hast.“

(Buffy Season 7 Episode 22)

Sie liebte ihn nicht, dass hatte er begriffen, als er seine Seele zurück hatte. Aber dennoch hatte er nichts gegen seine Gefühle tun können. Sie saßen einfach zu tief.

Spike hob erneut den Kopf in den Nacken, versuchte ihren Duft aus der Vielzahl von Gerüchen heraus zu filtern.

Er und Buffy waren sich näher gekommen, das hatte er gespürt und nach ihrer Aussage nicht nur er.

Er vernahm Angels Geruch und auch den von Willow. Er würde dieser Spur folgen. Vielleicht würden sie ihn ja zu der Stelle führen, von der die Hexe zuvor gesprochen hatte.

Angel. Das war noch so ein Punkt.

Er wusste, dass Angel ihre erste große Liebe gewesen war, vielleicht sogar die Einzige, doch trotzdem ging ihm ihr Verhältnis nicht aus dem Kopf. Das Verhältnis zwischen Angel und Buffy.

Die Beiden mussten sich nur sehen und konnten es nicht lassen sich zumindest ein Mal zu küssen. Gut, Buffy hatte ihm damals gesagt, dass es nur ein „Hallo“ gewesen sei, doch er hatte damals schon nichts davon gehalten.

Auf Angel war er immer eifersüchtig gewesen und er wusste, dass es umgekehrt auch so war. Sie hatten sich immer um Drusilla gestritten, auch wenn Angel nicht wirklich etwas an ihr gefunden hatte, zumindest nicht so, wie an Darla und erst recht nicht wie an Buffy.

Doch nun war es etwas anderes. Buffy liebten sie beide und zu seinem eigenen Leidwesen stand er in Bezug auf sie in Angels Schatten. Ihn hatte sie nicht geliebt, Angel schon.

Die Welt war doch ungerecht. Angel brauchte Buffy doch gar nicht mehr. Warum fiel ihm immer alles in den Schoß? Warum musste Angel nie etwas dafür tun, dass die Frauen ihn mochten, während er selbst sich abstrampeln musste, um am Ende doch wieder vor einem großen Nichts zu stehen?

Spike hatte gar kein Interesse mehr daran Frauen auf sich aufmerksam zu machen, er wollte nur Buffy.

Er musste sie vor Angel finden! Ihm war bewusst, dass in dieser Hinsicht nicht Buffy, sondern seine Rivalität zu Angel im Vordergrund stand und es legte sich auf sein Gewissen.

Jedoch bemerkte er auch, dass es ihm, wenn er an Buffy dachte, egal war, ob er es vor Angel schaffte oder nicht, Hauptsache sie war wieder da.

Er sah nach vorn und erkannte Angel mit Willow in der nächsten Straße stehen.

Noch so etwas das Angel letztendlich ihm zu verdanken hatte, den Stein von Almara. Aber das war jetzt nebensächlich. Es war unwichtig, dass er deshalb am Tag durch die Stadt laufen konnte.

Sie mussten Buffy finden.
 


 


 


 


 

Vielen Dank für die netten Kommis. Bin richtig erleichtert, dass es jemand ließt.... Vielen dank choco-chan. XD

Bis zum nächsten Kapi. XD

pinsel489

What else

Was sonst noch so passiert.
 

Wie sollten sie ihn finden? Willow und Angel streiften durch die Straßen und der einzige Gedanke, den sie teilten war, dass sie nun nicht nur nach der Jägerin, sondern auch noch nach Spike suchen mussten.

„Wie ging es ihm, als er wieder kam?“

„Wie meinst du das?“

„Nun ja, als Buffy zurück kam, da war sie anders. Sie war verschlossener uns gegenüber und sie trauerte um das, was sie durch uns verloren hatte, den Himmel. Sie wollte nur noch dorthin zurück kommen.“

„Spike denkt seit seiner Rückkehr an nichts anderes mehr, als zu ihr zurückzukommen. Er hat auch mal erwähnt, dass er gelitten hat, aber sonst weiß ich nichts.“

„Oh.“

„Warum interessiert dich das?“

„Nun ja, Spike war Buffy in den letzten zwei Jahren sehr nahe. Ich wage kaum zu sagen, dass sie ihm näher war, als irgendjemandem sonst, denn wie es zwischen dir und ihr im Vergleich aussieht, weiß ich nun wirklich nicht. Dass kann wohl nur sie beantworten. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl, dass sie es selbst nicht wirklich wusste.“

Willow machte eine Pause, in der sie mit Angel um die nächste Ecke bog, um nach Spike und Buffy zu suchen.

„Sie war ihm einfach nur sehr nahe. Sie war die Einzige, die an ihn geglaubt hat und obwohl sie dachte, ich hätte es nicht bemerkt, habe ich schon gespürt, dass sie sich näher gekommen waren, sich mehr vertrauten, als sie es jemals getan haben.“

„Was meinst du damit?“

„Es war nicht das Gleiche, was sie mit dir hatte, ich weiß, aber in gewisser Weise ging es, über das was ihr beide hattet, hinaus. Angel, ich will dich nicht verletzten oder etwas in der Art, aber es war eben anders, als eure Liebe. Eure Liebe bestand auch in Körperlichkeit, zwar nicht in Sex, aber doch in Küssen und Schmusen, wenn du verstehst, was ich meine.“

Sie legte eine Pause ein, um ihm Gelegenheit dazu zu geben, auf das Gesagte einzugehen, doch es kam nichts. Er starrte lediglich ins Leere.

„Bei Spike und ihr war es so, dass sie sich ansahen und den anderen verstanden. Sie waren sehr vorsichtig miteinander, haben nichts auf die falsche Karte gesetzt, nicht mehr mit einander geschlafen, seit sie diese Auseinandersetzung gehabt hatten. Es war einfach eine gewisse Spannung zwischen ihnen, die sogar den Anwärterrinnen nicht entging. Manchmal war es wie ein Flirt, doch es ging weit darüber hinaus, das habe ich gespürt.“

„Worauf willst du hinaus?“

„Spike würde ihr niemals etwas antun, darauf kannst du dich verlassen. Nicht seit er seine Seele zurück hat. Du musst dir keine Sorgen darüber machen, dass er sie vielleicht verletzten könnte, wenn er sie vor dir finden sollte.“

„Willow.“

„Ja?“

„Du musst mich nicht beruhigen. An meinen Gefühlen zu ihr hat sich nichts geändert und sie hat mir Hoffnung gegeben, die mich daran glauben lässt, dass es noch nicht unbedingt zu ende ist. Sie hat mir selbst die Hoffnung gegeben, die mich das denken lässt.“

Sie bogen um die nächste Ecke und folgten der Straße um weitere.

„Es ist auch nicht so, dass ich denke, Spike könnte ihr etwas antun. Es ist einfach so, dass ich sie finden möchte, es ist mir wirklich wichtig. Und sollte ich dabei zufällig schneller sein, als Spike es ist, würde mich das auch nicht stören.“

Willow warf ihm einen wissenden Blick zu. Es bestand immer noch die alte Rivalität zwischen den Vampiren, obwohl sie nun ihre Seelen zurück hatten, oder war es gerade diese Tatsache?

Sie konnte Angel verstehen. Wäre es Kennedy gewesen, die so einfach verschwunden gewesen wäre und hätte sie eine Rivalin gehabt, die auch nach ihrer Freundin suchte, dann wäre sie wohl ausgerastet. Doch so war es nicht und außerdem war Buffy mit keinem von beiden zusammen. Warum auch?

Angel hatte sie verlassen und sich dann irgendwie mit dem Bösen verbunden, was weder sie noch Buffy wirklich verstanden und Spike..., er war gestorben und nicht zu ihnen zurück gekommen. Außerdem hatte er Buffy fast vergewaltigt, als sie ihn verlassen hatte, was Angel wohl besser nicht erfahren sollte. Doch trotzdem hatte sie ihm vertraut. Buffy hatte bis zum Ende auf Spike gesetzt, sich nicht beirren lassen und sogar wieder bei ihm geschlafen. Auch wenn sie geglaubt hatte, dass Willow es nicht bemerkt hatte. Doch auch Angel stand in dieser Beziehung in nichts nach.

Jedes Mal wenn Buffy ihn traf, konnte man sicher sein, dass sie sich mindestens ein Mal küssten. Warum auch nicht, schließlich liebten sie sich noch. Es war wahre Liebe, was zwischen ihnen herrschte. Eine Liebe, die wohl alles überstehen könnte. Aber es war nicht zu leugnen, dass ihre Beziehung zu Spike dem auch schon nahe gekommen war und wenn sie noch intensiver geworden wäre, alles andere hätte überflügeln können.

Doch selbst Willow verstand nicht alles, was in dieser Dreiecksbeziehung vorging.

Als sie schweigend um die nächste Ecke bogen, klingelte ihr Handy. Sie streckte ihre Hand in ihre Jeans und zog es heraus um es sich kurz darauf ans Ohr zu halten und Giles zu hören.
 

„Willow, hast du sie gefunden?“

„Nein.“

„Wie geht es dir? Überanstrengst du dich auch nicht?“

„Nein, mir geht’s gut, ganz sicher sogar.“

„Wo bist du gerade?“

„In LA, ich suche sie nun mit Angel. Aber es sieht noch nicht besonders gut aus.“

„Mit Angel?“

„Ja.“

Sie konnte ihm noch nicht sagen, dass Spike noch lebte, zumindest in gewissem Maße. Er hätte es wohl nicht verkraftet, hatte er den Vampir doch sogar am Ende noch gehasst. Vermutlich würde er ihn sogleich wieder als Gefahr einstufen und womöglich sogar eine Jägerin schicken um ihn ins Jenseits zu befördern, in das, in dem er auch bleiben würde.

„Was ist passiert? Warum wendest du dich an Angel?“

Den Namen betonte er mit Nachdruck.

Er konnte wohl auch diesen nicht sonderlich leiden. Doch Willow wusste, dass der Hass zu Spike größer war, als der zu Angel. Sie ging dazu über ihm die bisherigen Ereignisse zu schildern und ließ mit Bedacht Spikes Überleben aus. Es war wohl besser so.

Giles war, wie die Anderen auch, in Cleveland und versuchte die Dämonen zurückzudrängen. Wie sie es an seinem Ton vernahm, waren sie wohl nicht sonderlich erfolgreich.

Im Hintergrund konnte sie Xander mit Kennedy streiten hören und sie betete, dass sie sich wieder einkriegen würden.

„Wenn du sie findest, meldest du dich sofort, ja? Komm doch zwischendurch auch mal wieder hier vorbei, es würde uns sehr freuen. Wir machen uns nicht nur um Buffy Sorgen, wenn du verstehst.“

„Ich verstehe. Klar, mach ich, aber erst muss ich sie finden. Wir brauchen sie! Ich weiß, Faith ist auch eine Jägerin, doch hat sie nicht die Erfahrungen, die Buffy hat. Außerdem ist sie meine beste Freundin. Ich muss wissen wo sie ist und ob es ihr gut geht. Giles, ich vermisse sie!“

Angel legte ihr eine Hand auf die Schulter und versuchte sie zu trösten. Für ihn war Buffy mindestens genauso wichtig gewesen, wenn nicht sogar noch mehr, als ihr.

Willow schien jedoch nicht sonderlich damit klar zu kommen.

„Du findest sie schon. Meld dich, wenn es wieder besser läuft.“
 

„Wie geht es den anderen?“

„Nun, sie versuchen wacker Cleveland gegen die Dämonen zu verteidigen und neben her noch die Jägerinnen auszubilden. Aber es hörte sich eben nicht so an, als kämen sie besonders gut klar. Xander hat schon wieder mit Kennedy gestritten ich konnte hören, wie Giles seine Brille geputzt hat. Das hat er zuletzt gemacht, als ich Buffy zurück geholt hatte. Ich meine, er hat sie natürlich schon öfter geputzt, aber nicht so lautstark am Telefon. Außerdem hat er mir zu verstehen gegeben, dass er mich braucht.“

Angel blieb abrupt stehen und legte den Kopf leicht in den Nacken.

„Was ist? Hast du eine Spur?“

„Nein, noch nicht, aber da ist etwas anderes.“

„Und was?“

„Spike.“

„Ist er hier? Woran merkst du das? Ich meine, du kannst ihn doch nicht riechen, oder irre ich mich da?“

„Er hat mich gespürt.“

Willow fuhr erschrocken herum und sah sich dem platinblonden Vampir gegenüber, der nun nur noch als Geist durch die Gegend zu schweben vermochte. Fast automatisch hob sie ihre Hand und ließ sie durch ihn hindurch gleiten.

„Ja, es hat sich nichts verändert, seit ich aus dem Büro weg bin. Danke Willow, dass du uns alle daran erinnert hast.“

„Oh, entschuldige. Es ist nur...“

„Wo warst du, Spike?“, unterbrach Angel sie wütend und sah ihn auch gereizt an.

Willow sah vom Einen zum Anderen und konnte sich ein Kopfschütteln nicht verkneifen. Sie hatten sich nicht im geringsten geändert.

„Ich habe gesucht.“

„Hast du sie gefunden?“, Willow hatte schon fast wieder Hoffnung.

Spike ließ nur seine Wangenknochen hervortreten und sah zu Boden. Also nicht.

„Okay Willow, wo hast du sie zuletzt gefunden?“

„Nun ja, von finden kann nicht die Rede sein. Es war in dieser Straße.“

Sie hatte die Karte wieder ausgepackt und zeigte nun auf die Stelle, an der zuvor noch der Punkt gewesen war.

„Und du bist dir ganz sicher, dass sie nicht einfach den Standpunkt gewechselt hat, Willow?“

„Ja. Hätte sie das getan, hätte ein neuer Punkt auftauchen müssen und außerdem wäre der Brandfleck vom letzten nicht im Nichts verschwunden.“

Sie runzelte die Stirn und faltete die Karte wieder zusammen.

„Lasst uns dorthin gehen und nach ihr suchen.“, Angel war dem Gespräch gefolgt und hatte sich die Stelle auf der Karte angesehen.
 

Sie liefen weiter und während Angel und Willow Mülltonnen umgingen, lief Spike geradewegs hindurch. Die junge Hexe staunte jedes Mal aufs Neue.

„Sag mal, du bist dir sicher, dass es Spike ist und nicht das Urböse? Ich meine, dass kann man auch nicht anfassen.“

Spike verzog das Gesicht, denn er hatte sie selbst verständlich trotz ihres Flüsterns gehört: „Nein, ich bin ganz sicher ich selbst.“

„Oh, tut mir leid.“

Spike verdrehte die Augen.
 

Kommis nicht vergessen, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte, bitte.... Glg pinsel489

Dawn

Dawn
 

Einige Monate zuvor.
 

Zwei Monate waren eine verdammt lange Zeit. Buffy hatte doch endlich glücklich werden können, sie war endlich frei gewesen und nun war sie fort.

Nach dem Untergang Sunnydales waren sie mit dem Schulbus zum nächsten Krankenhaus gefahren um die Verletzten versorgen zu lassen. Sie hatten allen gesagt, dass es ein riesiges Erdbeben gegeben hatte und sie gerade noch so entkommen waren. Alle hatten es geglaubt. Es war alles relativ in Ordnung gewesen.

Sie hatten Faith vor der Polizei verstecken müssen, um die Anwärterrinnen, die es nicht geschafft hatten, getrauert und den Verletzten beigestanden. Xander hatte sich zwar angestrengt, doch trotzdem war keinem entgangen, wie sehr er Anja vermisste und wie sehr ihm ihr Verlust schmerzte.

Sie hatten es irgendwie geschafft sich auszuweisen und ihre Ersparnisse zu erhalten. Außerdem hatte ihnen der Staat auch noch Zimmer in einem Hotel spendiert, damit sie ein Dach über dem Kopf hatten.

Buffy hatte gelacht, von Herzen sogar und war sie selbst gewesen. Doch manchmal hatte sie dagesessen und ihre Hand angestarrt, sonst nichts. Sie hatten sich in solchen Momenten Sorgen um sie gemacht. Dann war endlich alles ins Rollen gekommen.

Die Verletzten hatten sich wieder genügend erholt, sodass sie entlassen werden konnten und sie waren mit denen weiter gezogen, die sie hatten begleiten wollen.

In Cleveland hatten sie sich dann Hotelzimmer genommen. Dawn wusste noch genau, wie sie damals mit Buffy in der kleinen Absteige gesessen hatte.

Sie war aus dem Badezimmer gekommen und hatte ihre große Schwester am Fenster sitzen sehen. Die Zimmerbeleuchtung hatte ihr Haar zum Glänzen gebracht, während sie einfach nur dagesessen und ihre Hand angesehen hatte. In ihrem weißen Pyjama auf der Bettdecke, die sich unter ihr leicht eingedellt hatte, hatte sie sehr verloren gewirkt.

„Buffy, ist alles okay?“, hatte Dawn sie damals gefragt, als sie auf ihre Schwester zugegangen war. Buffy war hochgeschreckt und hatte sich zu ihr umgedreht: „Ja. Geht es dir denn gut?“

„Ja.“, Dawn hatte sich neben ihr auf das Bett gesetzt: „Was bedrückt dich?“

Buffy hatte zu ihr gesehen und ihren Blick einen Moment festgehalten. Dann hatte sie sehr lange geseufzt und wieder aus dem Fenster gesehen.

„Buffy, ich bin deine Schwester. Ich kenne dich länger als jeder, der mit uns hier ist. Du kannst mir nichts vormachen. Was ist los?“

„Ich bin endlich frei. Ich habe es mir so lange gewünscht und doch muss ich nun daran denken, dass ich all die Jägerinnen finden muss, die durch Willow und mich entstanden sind. Weißt du, letztendlich kann ich doch nicht aufhören. Ich werde nie ein ganz normales Leben führen, so wie es sich Mom gewünscht hatte.“

„Aber Buffy, dass es jetzt überall Jägerinnen gibt, heißt doch noch lange nicht, dass du sie nun finden musst. Da sind immer noch Giles, der Hexenzirkel, Willow, Xander und die restlichen Wächter, die nicht gestorben sind. Das können die doch genauso machen.“

„Trotzdem werde ich niemals Ruhe haben.“

„Warum nicht?“

„Weil ich die Jägerin bin, die die als Erste dazu wurde von allen, die es nun gibt. Das Erste kennt mich. Es hat mich damals bei Angel schon gekannt und es hatte meine Gestalt, als ich es zuletzt gesehen haben. Außerdem ist es meine Schuld, dass es so stark geworden ist, denn ich bin von den Toten auferstanden.“

„Das ist nicht alles, oder?“

Buffy hatte ihr einen verwundersten Blick zugeworfen, den Dawn fast zum Lachen gebracht hatte.

Zurück in der Gegenwart.
 

Dawn saß an einem Tisch und durchblätterte gelangweilt eines ihrer Schulbücher. Sie hatte die Haare hinter die Ohren geklemmt und stützte mit der linken Hand ihren Kopf auf dem Tisch ab. Sie hatte ein rotes Shirt an, von dem sich eine kleine silberne Kreuzkette abhob und die Beine, die in einer blauen Jeans steckten überschlagen.

Andrew kam herein. Seine Haare waren gewachsen und er trug nun einen Anzug. Er hatte sich entschlossen zum Wächter zu werden, wozu er nun von Giles ausgebildet wurde.

„Hey, du könntest kaum weniger begeistert sein.“

Er setzte sich zu ihr und legte auf dem Tisch eine Hand in die Andere.

„Lass mich in Ruhe.“

„Ich will aber nicht.“

„Andrew, warum bist du wirklich hier? Hast du nicht irgendetwas wichtiges zu lernen?“

Er sah auf seine Hände: „Die Wahrheit ist, ich...“
 

Einige Monate zuvor.
 

„Die Wahrheit ist, ich denke ständig über etwas nach.“

„Was ist es?“

„Spike.“, sie hatte zu Boden gesehen und ihre linke in ihre rechte Hand gelegt: „Ich weiß, er war ein Vampir und vielleicht nicht gerade der netteste, aber ich...“, sie hatte abgebrochen.

„Aber du?“

„Aber ich war ihm in den letzten beiden Jahren, ja sogar als er noch keine Seele hatte und vor allem danach, sehr viel näher gekommen. Es war fast wie bei Angel. Doch irgendwie auch nicht.“, sie machte eine Pause.

„Spike habe ich in die Augen gesehen und ich habe ihn ohne ein Wort verstanden und konnte mir sicher sein, dass es umgekehrt genauso war.“

„Das hast du mir nie erzählt. Ich hab das gar nicht gewusst.“

Buffy schwieg und sah auf ihre Füße.

„Hast du ihn geliebt?“

„Geliebt habe ich ihn schon irgendwie bevor er seine Seele wieder hatte. Aber das war eine andere Art von Liebe. Es war nicht die Liebe, die heiß lodert und alles zu verbrennen scheint... Es war eben eine andere Art. Eine, die ich immer noch nicht erklären kann... Ich verstehe es nicht.

Manchmal hatte ich sogar das Gefühl, dass es einfach nur Verlangen gewesen wäre, doch das stimmt nicht. Es hatte wehgetan ihn damals mit Anja zu sehen, dass weiß ich ganz genau...

Es war einfach eine Zeit gewesen, in der ich mich selbst nicht mögen konnte und da habe ich vielleicht alles, was ich an mir mochte, was mir an mir wichtig war auf ihn übertragen, damit ich etwas... fühlen konnte...

Aber in den letzten Monaten, da habe ich... ich habe gespürt, dass da etwas war. Es war ganz heimlich und langsam gekommen. Ich hatte Angst davor. Ich hatte Angst vor dem Gefühl. Als ich es ihm dann endlich gesagt hatte, war es zu spät.“

„Warum?“

„Er hat es mir nicht geglaubt.“
 

Zurück in der Gegenwart.
 

„Die Wahrheit ist, ich gehe in Deckung vor dem Zickenterror. Als ich zu dir rein gekommen bin, haben Xander und Kennedy sich fast die Gurgeln abgedrückt und Giles ist ständig mit seinem Handy vor die Tür gegangen.“

„Oh.“

„Ja.“

„Sag mal, gibt es was Neues von Willow?“

„Giles hat noch nichts gesagt, obwohl er mit ihr telefoniert hat.“
 

Einige Monate zuvor.
 

„Buffy, hast du es denn ernst gemeint?“

„War es denn gelogen, wenn ich gespürt habe, das nicht mehr viel fehlte?“

„Ich fürchte schon in gewisser Weise.“

Buffy hatte zu Boden gesehen. Sie hatte die Stirn gerunzelt, die Zähne zusammengebissen und den Mund leicht geöffnet.

Als sie sich mit der Rechten die Haare hinters Ohr geschoben hatten, hatte sie den Mund wieder geschlossen.

„Was ist noch?“

„Nun ja, Giles hatte gesagt, dass wir aneinander hängen würden, Spike und ich. Ich hab mich oft gefragt, ob es stimmte.“

„Buffy, hattest du denn das Gefühl, dass es so war? Ich meine, du machst dir so viele Gedanken darüber, ob die Dinge wirklich so waren oder nicht, dass du scheinbar das hier und jetzt völlig vergisst. Du hast eben noch gesagt, dass du das Gefühl hattest dich in ihn zu verlieben und dass du es auf eine merkwürdige Art und Weise sowieso schon getan hast und jetzt stellst du wieder alles in Frage, nur weil Giles der Meinung war, dass ihr aneinander hängen würdet.

Muss denn das Eine das Andere ausschließen?“

„Vielleicht hast du recht. Außerdem ist er tot! Was hast du heute Abend vor?“

Dawn hatte gezögert, sie dann in den Arm genommen und ihr einen Film vorgeschlagen, den sie schon eine Weile hatte sehen wollen.
 

Zurück in der Gegenwart.
 

Giles war herein gekommen und hatte sich ihr gegenüber an den Tisch gesetzt.

„Willow hat jetzt die Hilfe von Angel. Sie werden sie schon finden.“

„Ja, bestimmt.“

„Es tut mir leid, dass ich nicht mehr tun kann.“

„Sie tun, was Sie können.“

„Was ist los, Dawn? Ist da noch etwas außer ihrem Verschwinden, dass dich beschäftigt?“

Dawn sah zu ihm. Giles der Wächter, der Ersatzvater saß vor ihr. Er hatte seine Brille auf der Nase, die er wohl erst vor kurzem geputzt hatte und einen Dreitagebart, schon wieder.

Wenn sie sich nicht irrte, hatte er sogar die Sachen vom Vortag an.

„Ich fühl mich nur wie ein Klotz am Bein. Das Übliche eben.“

Giles legte ihr tröstend seine Hand auf ihre.
 

Einige Monate zuvor.
 

„Was soll das heißen, „Sie ist nicht mehr hier“ ?“

„Dawn, sie hat den Kontinent gewechselt. Sie ist irgendwo in Europa.“

„Aber... aber wie kann das sein? So lange waren wir doch gar nicht getrennt. Sie hätte niemals dorthin fliegen können!“

Willow hatte auf ihre Füße gesehen, die Karten hatte sie noch in den Händen gehalten. Als sie wieder zu Dawn aufgesehen hatte, war ihr Gesichtsausdruck entschlossen gewesen: „Ich werde sie suchen. Ich werde sie so lange suchen, bis ich sie finde.“
 

Zurück in der Gegenwart.
 

„Hey Dawni.“

„Hey Xander. Woher hast du das blaue Auge?“

„Och, ich hatte gerade nichts besseres zu tun, da habe ich einfach ein bisschen für Kennedy den Boxsack gespielt. Ist alles klar bei dir?“

„Glasklar. Wie läuft’s mit der Jobsuche?“

„Nun ja, gut. Ich hab schon wieder einen auf dem Bau. Hast du dich schon an der Schule beworben?“

„Klar. In ein paar Wochen geht’s los.“

Dawn sah wieder auf die Tischplatte vor sich, das Buch hatte sie schon lange weggelegt. Xander setzte sich neben sie und legte ihr einen Arm um die Schultern: „Ich weiß ungefähr, wie es dir geht.“

„Ich weiß. Glaubst du, Buffy kommt zurück?“

„Bisher hat sie das immer getan. Warum nicht jetzt auch.“

„Ich hoffe es.“

Er drückte sie noch etwas fester.
 

Einige Monate zuvor.
 

„Ich habe gerade mit Willow gesprochen. Sie wird bald für einen Tag zurück kommen.“

„Hat sie sie gefunden?“

„Nein, noch nicht. Aber sie hat ihre Spur. Vertraue ihr, sie wird sie finden.“

„Ja, ich versuch’s Xander.“
 

Vor kurzem noch.
 

„Ich habe gerade mit Willow telefoniert. Sie ist jetzt in LA und wird sich von Angel helfen lassen.“

„Oh.“

„Sie wird sie finden, Dawn, das weiß ich!“

„Das sage ich mir auch immer wieder.“

Xander hatte ihr eine Strähne aus dem Gesicht gestrichen: „Giles kommt später aus England zurück, zusammen mit Andrew.“

„Das ist schön.“
 

Zurück in der Gegenwart.
 

Dawn lag in ihrem Bett und kuschelte sich in ihre Bettwäsche. Sie vermisste Buffy abgrundtief und daran würden auch die Anderen nichts ändern können, egal, was sie sagten. Sie hatte das dumpfe Gefühl, dass sie in den letzten Stunden nicht alles erfahren hatte.

In solchen Momenten vermisste sie Anja. Der Ex-Dämonin wäre früher oder später sowieso herausgerutscht, was los war. Egal ob sie es wollte oder nicht.

Jetzt erfuhr sie nicht mehr alles.

Sie löschte das Licht und schaffte es erst nach einigen Minuten zu schlafen.
 

Nicht vergessen, ich freue mich über Kommentare und zu Kapi drei (für die, die es nicht lesen können), da geht's nur um einen Traum, in dem Buffy, wo immmer sie auch ist, den Traum von Spike besucht (Autorin hat bei Staffel 3 geklaut *ups*) und sie sieht, wie er jemanden verletzt hat auf prutale weise und sie sieht die Erinnerung an die süße Szene in Touched. Bis dann und denkt an die Kommis. XD

Plans and tracks

Pläne und Spuren
 

„Könnt ihr nicht etwas schneller gehen?“

„Im Gegensatz zu dir müssen Willow und ich warten, bis die Straßen frei sind, bevor wir drüber gehen, hast du das vergessen?“

„Ihr könntet ruhig etwas schneller warten.“

„Nein, wir könnten nicht etwas schneller warten! Ach was rede ich denn da?!“

„Das weiß ich auch nicht. Gib endlich Fersengeld!“

„Spike wenn du nicht schon tot wärst, dann...!“

„Was? Würdest du mich zu Tode quatschen?“

„Hey! Jetzt kriegt euch gefälligst wieder ein! Das ist ja nicht auszuhalten. Wir müssen Buffy suchen, das ist jetzt viel wichtiger!“

Sie sahen sie beide überrascht an. Offenbar hatten sie völlig vergessen, dass die Hexe noch anwesend war. Jedoch hörten sie schlagartig auf zu streiten, schließlich wussten beide, wie mächtig sie war und dass sie mit Leichtigkeit dafür sorgen konnte, dass sie aufhörten zu streiten.

„Können wir jetzt weiter gehen?“, sie war immer noch gereizt.

„Ja.“, sie sahen sich an, hatten sie doch gleichzeitig geantwortet und sahen dann schnell zu Boden.

Sie streiften weiter durch die Straßen, doch sie konnten keine Fährte aufnehmen. Zu dem hatten sie in der Straße, in der Willow sie zuletzt gesehen hatte auch keine Spur von ihr gewesen. Es war schon merkwürdig, schließlich hatte der Zauber es ihr doch gezeigt.

Willow wurde langsam müde. Sie suchte Buffy nun schon so lange und war ihr seit ihrem Verschwinden noch nie so nahe und gleichzeitig so fern gewesen. Es war ihr zu wider, dass sie nun so erledigt war und sie strengte sich wirklich an, mit den Vampiren schritt halten zu können, doch es gelang ihr schon bald nicht mehr.

Zu ihrer Freude waren diese aber so damit beschäftigt eine Spur von Buffy zu finden und sich auch zu streiten, was ihr weniger gefiel, dass sie es nicht merkten. Zumindest zunächst nicht.

„Willow, sollen wir eine Pause machen?“

„Nein, wir müssen sie finden.“

„Du solltest wirklich eine Pause machen, Rotschopf. Du siehst aus, als würdest du gleich umkippen.“

„Ihr versteht nicht. Ich suche sie nun schon so lange und ich will sie unbedingt finden. Ich hab es Dawn versprochen. Die kleine Dawni.“

„Das reicht jetzt, ich bring dich zurück!“

„Nein, Angel, ihr müsst weiter suchen.“

„Wir suchen ja weiter, aber wenn du dabei umkippst, bringt uns das auch nicht weiter.“

Angel griff ihr unter den linken Arm und bugsierte sie die Straße entlang auf dem Weg zurück. Am Straßenende stockte er noch mal und drehte sich zu Spike um, der nicht mitgegangen war.

„Kommst du nicht mit?“

„Ich such noch weiter. Wir sehen uns dann später.“

Angel war nicht sehr angetan von diesem Plan, doch Willow war so erledigt, dass er sie unmöglich alleine zurückgehen lassen konnte. Abgesehen davon war es wohl sehr wahrscheinlich, dass sie sich verlaufen würde.
 

„Es tut mir leid. Du wolltest sie weiter suchen und jetzt musst du mich zurückbringen.“

„Wir haben stundenlang nach ihr gesucht, es ist ganz normal das du erledigt bist.“

Sie standen im Fahrstuhl zum Stockwerk von Angel’s Büro. Willow lehnte erschöpft an der Wand und rieb sich müde das rechte Auge.

„Mir passt nur nicht, dass Spike sie jetzt alleine sucht.“

„Er kann ihr nichts tun, selbst wenn er es wollte. Außerdem liebt er sie, also würde er das niemals tun, nicht mit der Seele.“

„Und doch ist er noch Spike.“

„Angel, vertrau ihm doch einfach mal. Nur ein Mal. Mir ist egal, wer von euch beiden sie findet, Hauptsache sie ist wieder da! Das ist das Wichtigste.“

Die Fahrstuhltür öffnete sich und die Beiden stiegen aus. Harmony stand noch immer hinter ihrem Empfangsschalter und sah sie schon von weitem kommen. Als sie Willow sah runzelte sie die Stirn.

„Was ist denn mit der los?“
 

Er wusste ja, dass er eigentlich nicht so denken sollte, doch es wurmte ihn dennoch, dass sie wegen der Hexe kostbare Zeit verloren. Er wusste, dass Willow die letzten zwei Monate nach ihr gesucht hatte und es heute nicht nur auch so gemacht, sondern auch noch den Kontinent gewechselt hatte. Der menschliche Teil in ihm machte hatte nun Gewissensbisse, während der tief im Innern versteckte Dämon nur darauf wartete die Jägerin zu finden und kein anderes Ziel kannte.

Spike streifte weiter durch die Straßen, rastlos, auf der Suche, voller Sorge und Neugierde. Ja, er war neugierig. Es überraschte ihn selbst, doch es stand fest und war nicht zu leugnen, er war neugierig.

Was war mit ihr geschehen? Warum hatte Willow sie nicht finden können? Hatte sie es am Ende selbst so gewollt, dass sie einfach so verschwand? Schließlich hatte sie ja schon einmal Reißaus genommen, vor sich selbst, ihren Freunden und ihrer Aufgabe. Damals war sie bei ihm gelandet.

Er bog in die nächste Straße ein, schnüffelte nach ihrem Geruch und konnte nichts finden. Da war nichts, gar nichts. Er musste weiter machen, es war wichtig, extrem wichtig.

Was sollte er ihr sagen, wenn er sie denn fand? Was sollte er tun? Wie würde sie reagieren? Wie würde er reagieren?

Es war so schrecklich viel zwischen ihnen passiert und am Ende hatte es nicht gereicht, egal was es war, dass zwischen ihnen geherrscht hatte.

Er ließ den Kopf hängen und schritt weiter, bis er zur Hemery High School kam.
 

„Was hast du vor, wenn wir sie finden sollten? Ich meine, sie könnte völlig verändert sein, schließlich konnte sie dein Zauber nicht mehr finden.“

„Ich weiß es nicht. Wichtig ist im Moment nur, dass wir sie finden. Das muss Vorrang haben. Ich hab es Dawn versprochen. Sie ist so am Boden zerstört und außerdem fehlt sie allen anderen auch.“

„Das kann ich nur zu gut nachvollziehen.“ Angel sah zu Boden. Ein bitter Ausdruck lag um seine Gesichtszüge und er biss seine Zähne fest zusammen.

Willow stöhnte und drehte sich auf die Seite.

Sie waren in Angel’s Büro und sie lag auf der Couch. Harmony hatte sie nicht mehr aufgehalten auf einen kurzen Wink von Angel hin, was sie beide als große Erleichterung empfanden.

„Du musst nicht hier bei mir bleiben. Du kannst ruhig weiter nach ihr suchen.“

„Vielleicht hast du recht. Aber ich glaube, wir müssen uns etwas anderes ausdenken. Es hat keinen Sinn, wenn wir sie in der ganzen Stadt suchen ohne irgendeinen Anhaltspunkt. Das führt zu nichts.“

„Mit Magie kommen wir nicht weiter, das habe ich ja schon versucht.“

„Ich ruf Wesley und Fred, vielleicht haben sie ja noch Ideen.“

„Okay.“

„Schlaf ruhig, es tut dir nur gut.“

„Ist okay.“

Willow drehte sich zur Rückenlehne der Couch und schlief sofort ein.

Der Vampir ging zum Telefon, wählte leise eine Nummer und hielt sich den Hörer an das linke Ohr. Sie würden wohl auf mehr, als Magie und Wissenschaft zurückgreifen müssen und er hatte da schon so eine Idee.
 

Die Schulglocken läuteten lautstark zum Schulschluss, was in Spikes empfindlichen Ohren wieder halte wie Sirenen. Er hielt sich die Ohren zu und stellte sich in den Schatten eines Baumes.

Diese verdammten Schulglocken waren schon immer Gift gewesen.

Das Tor etwas weiter von ihm entfernt öffnete sich und Schüler kamen heraus. Sie strömten wie eine Herde Antilopen auf der Flucht vor dem großen bösen Löwen aus der Schule und machten sich mit ihren Rädern, zu Fuß oder mit den Schulbussen auf den Weg nach Hause.

Spike hätte sich nun zu gerne eine Zigarette angesteckt, doch er konnte sie nicht anfassen und schon gar nicht anzünden um sie zu rauchen. Außerdem hatte er keine.

Er konnte nichts tun, gar nichts. Er konnte sich nicht mal an diesen dämlichen Baum lehnen, denn dann würde er hindurch fallen. Wer dachte, Geister hätten es einfach, hatte sich gewaltig geirrt. Es wunderte ihn manchmal sogar, dass er, wenn er in Angel’s Büro war, nicht durch den Boden in ein unteres Stockwerk flutschte. Dieser Zustand nervte von Moment zu Moment immer mehr. Nun konnte er Angel nicht einmal nerven, da er ja alleine war.

Er knurrte leise.
 

„Was hast du heute noch so vor?“

„Ich weiß nicht, mal sehen.“

„Dir geht es noch nicht so besonders gut, was?“

„Ich bin nur etwas müde. War ein anstrengender Tag.“

„Stimmt, irgendwie hast du recht. Wir können ja telefonieren, was hältst du davon?“

„Klar, ruf mich an, wenn es dir passt. Bis später.“

Die Mädchen trennten sich und verließen den Schulhof, die eine mit dem Fahrrad, die andere zu Fuß.
 

Spike schreckte hoch. Das konnte nicht sein! Sie waren zu jung!

Doch welche war es gewesen? Welche der Beiden? Er drehte sich in jede Richtung, die die Mädchen eingeschlagen hatten. Wo sollte er hin? Die mit dem Fahrrad war schneller weg und er würde sie nicht so schnell wieder finden, wie die Fußgängerin.

Er rannte dem Fahrrad hinterher und dachte gar nicht daran, wie lächerlich er wohl aussah. Das hätte ihm nur noch mehr zu schaffen gemacht. Aber was war, wenn sie es nicht war? Konnte er sie dann wirklich noch finden? War das möglich?

Was wenn er sich doch geirrt hatte? Wenn sie es nicht war? Er hatte sie ja nicht einmal gerochen, es war eher so gewesen, dass er etwas gespürt hatte, das ihm so unglaublich bekannt vorgekommen war. Was wenn er nun Windmühlen jagte?

Dann verlor er kostbare Zeit auf der Suche nach Buffy, der echten Buffy.

Er folgte dem Fahrrad um den nächsten Block und den darauf folgenden, um an ihrem Haus festzustellen, dass sie auf dem Weg zur Schule unmöglich durch die Straße gekommen sein konnte, in der Willow sie zuletzt gefunden hatte. Das war unmöglich. Aber wie konnte sie nur in der Schule gewesen sein, wenn sie doch am Morgen noch auf einem anderen Kontinent gewesen war?

Das ergab keinen Sinn. Aber was ergab schon Sinn?
 

Willow gähnte, öffnete die Augen und drehte sich von der Couchlehne weg. Dabei fiel sie mit einem kleinen Aufschrei und einem dumpfen Geräusch von der Couch und auf den Teppich.

„Autsch.“, sie rieb sich das Kreuz und stand dann langsam auf.

„Gut, du bist wieder wach.“

„Ja, wenn man das so nennen will.“

Sie sah auf und erkannte Angel mit Cordelia am Schreibtisch sitzen.

„Hey Cordy.“, sie stand auf und lief hinüber um ihre alte Freundin zu begrüßen. Sie hatte nicht sonderlich gut geschlafen, was man ihr wohl auch ansah.

„Hey. Du siehst nicht gut aus, wenn ich das mal sagen darf.“

„Klar doch immer. Was machst du eigentlich hier?“

„Angel hat mich gerufen.“

„Oh, verstehe. Und wozu?“

„Darf ich euer kleines Hallo mal unterbrechen?“

Die Frauen sahen zu dem Vampir. Sie schienen beide nicht so recht zu wissen, was das alles sollte.

„Angel, was hast du vor? Ich habe es schon mit einem Ortungszauber versucht und ich denke kaum, dass ein Ohmen oder Medium...“, sie wandte sich Cordelia zu: „Was ist dir eigentlich lieber?“

„Mein Name.“

„Tschuldige.“, sie wandte sich wieder dem Vampir zu: „Was sie uns nützen könnte.“

Willow wandte sich sofort wieder Cordelia zu: „So war das nicht gemeint, tut mir leid.“

„Nein, muss es gar nicht. Ich verstehe es selbst nicht.“

Angel fühlte sich etwas in die Ecke gedrängt. Es war nicht gut, wenn sich diese Beiden gegen ihn verbündeten.

„Ich dachte nur, du könntest den Zauber noch einmal abgeändert versuchen. Cordelia könnte dir Kraft leihen.“

„Und wer sagt, dass ich Kraft brauche?“

„Willow, du bist immer noch nicht richtig auf dem Damm. Das kannst du gar nicht sein, denn du hast nur eine Stunde geschlafen. Du kannst unmöglich schon wieder genügend Kraft für einen solchen Zauber haben.“

Willow gab es nicht gern zu, doch er hatte recht.

„Sag mir, was du brauchst und ich hole es dir, das ist kein Problem. Solange kannst du dich noch etwas ausruhen.“, Cordelia sah sie freundschaftlich an und erhob sich langsam von ihrem Stuhl.

Willow gab sich geschlagen. Sie ließ sich in den Stuhl sinken, in dem Cordelia zuvor noch gesessen hatte und schrieb einiges auf einen Zettel, den sie ihr dann reichte. Danach ging sie zurück zur Couch und legte sich noch etwas hin.
 

Angel begleitete Cordelia hinaus und bugsierte sie an Harmony vorbei, ohne das diese Fragen stellte, in den Fahrstuhl.

„Wie soll sie denn den Zauber abändern?“

„Das wird sie schon wissen. Vertrau darauf, dass sie es kann.“

„Ich weiß, was sie kann. Sie kann schwarze Augen bekommen und ausrasten, wie sie es schon einmal getan hat.“

„Als sie mir das letzte Mal meine Seele zurückgegeben hat, ist sie auch nicht böse geworden.“

„Trotzdem. Sieh dich vor.“

Sie verließ den Fahrstuhl wieder und schritt ins Licht hinaus.

Angel sah ihr nach, verwundert über ihre Reaktion.
 

Spike kehrte um, rannte zurück zur Hemery High und fand nichts mehr. Sie war schon zu weit weg. Er würde es am nächsten Tag versuchen müssen. Verdammt!

Planless

Planlos
 

Willow öffnete ihre Augen. Sie war ausgeruht und wieder völlig bei Kräften, abgesehen von ihrem großen Hunger. Sie setzte sich auf und schob sich eine Haarsträhne hinters Ohr.

Es war Morgen und obwohl es noch dunkel war, konnte sie es spüren. Die Sonne würde bald aufgehen. Ein Blick auf die Uhr bestätigte es ihr. Es hatte schon seine Vorteile, wenn man die Verbindungen der Erde mit allem und jedem spüren konnte.

„Hey. Bist du wieder fit?“

Sie wandte sich um und erkannte Angel an seinem Schreibtisch stehen.

„Es geht. Nein. Es ist alles okay.“ Sie war nervös. So ging es ihr immer, wenn jemand ihr Verantwortung übertrug. Angel tat es in dem er sie darum bat, dass sie es nochmals mit einem anderen Zauber versuchen sollte.

„Willow, machst du dich schon wieder nervös?“

Verdammt, diese Vampir merkte aber auch alles.

„Ach weißt du, bei mir ist das eher ein Teil der Persönlichkeit. Wo ist Cordy?“

„Sie besorgt noch etwas von deiner Liste.“

„Ach so.“

„Ich hab dir was zum Frühstück mitgebracht. Hast du Hunger?“

„Oh ja, vielen Dank.“, sie ließ sich an Angel’s Schreibtisch nieder und bediente sich hungrig an dem Essen, das er dort platziert hatte.

„Hat Spike sich noch mal gemeldet?“

„Ich hab bisher noch nichts von ihm gehört.“

Angel schien diese Tatsache eher weniger auszumachen, wie Willow an seinem Tonfall merkte. Sie waren eben Streithähne, damit sollte sie sich so langsam mal abfinden.

Sie biss genüsslich in ein Brötchen und kaute. Ihre Haare waren leicht verwuschelt und sie wollte sich bald die Zähne putzen. So fühlte sie sich einfach nicht wohl.

„Hast du schon eine Idee, wie du den Zauber abändern willst?“

„Nein. Aber die Sachen, die Cordelia holen soll, können in jedem Fall hilfreich sein.“
 

Spike sah auf die Radio-Uhr eines Autos, dass am Fahrbahnrand geparkt stand. Er hatte sich nicht getäuscht, die Sonne würde tatsächlich bald aufgehen.

Er war zur Hemery High zurück gegangen, doch er hatte das andere Mädchen nicht mehr finden können. Er hatte ihren Geruch nicht in der Nase gehabt und außerdem kannte er ihn auch nicht, sonst hätte er sie suchen können, wie er damals Buffy gesucht hatte, nach dem sie von den Anderen ausgeschlossen worden war. Und selbst wenn er den Geruch gekannt hätte, lagen an der Schule so viele Gerüche in der Luft, dass es ihm wohl eher schwer gefallen wäre, einen heraus zu filtern, den er nicht sonderlich gut kannte.

Als er noch kein Geist gewesen war, hätte er es gekonnt, doch nun war er praktisch tot und seine Sinne litten auch in gewisser Weise darunter, zwar nicht alle, aber doch der Eine oder Andere.

Er hatte versucht sie in der Richtung, in der sie verschwunden war, zu finden, doch das hatte nicht funktioniert. Er war bis zu einer Abzweigung gekommen, die zu einer Kreuzung geführt hatte. Spike hatte dann einen Weg eingeschlagen, der zu der Straße führte, in der Willow sie zuletzt gesehen hatte, doch viel gebracht hatte ihm das auch nicht.

Er hatte auch mit dem Gedanken gespielt zu Wolfram & Hart zurück zu gehen und den beiden Anderen bescheid zu sagen, doch er hatte sich dagegen entschieden. Was hätte er ihnen auch sagen sollen? Das er keine Spur gefunden, sie nicht gesehen und auch nicht gehört, aber etwas gespürt hatte? Dazu noch bei einem Mädchen, das zu jung war um Buffy zu sein? Angel hätte ihn in der Luft zerrissen.

Er stiefelte zur Hemery High zurück und legte sich unter den Baum, unter dem er am Vortag gestanden und dieses Gefühl gespürt hatte. Er würde dort warten, bis die Schule wieder anfing, sie ausfindig machen und sich ihr Gesicht merken, bevor er zu Angel und Willow zurückkehrte, um sie auf den neusten Stand zu bringen und vielleicht sogar ein Paar neue Informationen zu bekommen.

Vor Schulschluss würde er dann wieder da sein, um herauszufinden, wo sie wohnte.
 

„Hier bin ich. Ich hab alles bekommen.“, Cordelia kam herein als die Sonne schon aufgegangen war. Sie trug eine kleine Reisetasche unter dem Arm und schob sich eine braune Haarsträhne hinter ihr Ohr, was gar nicht so einfach war, da ihre Haare doch ziemlich kurz waren.

„Und was ist „alles“?“, Angel saß in seinem Stuhl hinter dem Schreibtisch und sah die Tasche neugierig an.

„Nun ja, ein Pulver, Kerzen und Karten.“

„Karten?“

Willow kam aus der Toilette: „Ja. Karten von der Stadt, dem Staat, den anderen Staaten, den anderen Kontinenten und eine Weltkarte.“

„Wozu?“

„Angel, als ich Buffy die letzten Monate gesucht habe, hat sie einfach so die Kontinente gewechselt. Von jetzt auf gleich war sie in Paris gewesen, obwohl ich sie kurz zuvor noch in Alaska bemerkt hatte.“

„Wow. Buffy muss ja ganz schön rum gekommen sein.“

Cordelia sah sie neidisch an. Dann fasste sie sich wieder, steckte sich die braune Haarsträhne wieder hinters Ohr, weil sie vorgerutscht war und hielt die Tasche in die Höhe: „Wohin damit?“

„Am Besten da drüben auf den Boden. Wir brauchen Platz.“

Die beiden Frauen gingen hinüber und setzten sich auf den Boden, um die Tasche auszuräumen.

Angel lehnte sich an seinen Schreibtisch und verschränkte die Arme vor der Brust, während er ihnen dabei zusah, wie sie die Kerzen um sich aufstellten und sie anzündeten, die Karten auf den Boden legten und sich dann gegenüber voneinander in den Schneidersitz setzten.

Er machte das Licht aus und ließ die Rollläden runter.

„Nimm etwas von dem Pulver in die Hand. Wenn ich den Zauber ausgesprochen habe, bläst du es einfach über die Karten.“

„Wozu ist das gut?“

„Damit suchen wir Dämonen.“

„Aber warum suchen wir denn nach Dämonen?“

„Ich hab mir gedacht, wenn wir Buffy nicht auf herkömmliche Weise finden können, dann hat man sie vielleicht in einen Dämon verwandelt und unter denen kann ich sie finden, wenn ich weiß, wo sie sich aufhalten. Dafür hab ich einen Zauber gefunden.“

Cordelia sah sie ungläubig an: „Du musst wirklich verzweifelt sein.“

Willow ließ diesen Satz auf sich wirken: „Okay, dann formuliere ich den Spruch um und wir suchen sie in allen nicht dämonischen Variationen. Wir werden sie schon irgendwie...“

Sie brach ab und sah auf die Karten. Sie konnte gar nicht sagen, wie satt sie das alles hatte. Sie konnte langsam keine Karten mehr sehen und sie wollte sich nicht mehr einreden, dass sie ihre beste Freundin schon finden würde, wenn sie nur genug Geduld hatte.

Angel stand daneben und sah zu, wie sie einen Zauber nach dem anderen versuchten und die Karten steht’s unverändert blieben. Willow bekam bei jedem Versuch aufs Neue schwarze Pupillen und war jedes Mal niedergeschlagener, wenn es kein Resultat gab. Sie fanden nichts.

„Aber was heißt das, wenn nichts passiert?“

„Das sie nicht existiert.“

„Aber wie kann das sein? Ist dir das schon einmal passiert?“

„Ein einziges Mal, ja. Aber damals hatte ich dafür gesorgt, dass wir irgendwie parallel existierten. Sie konnten da sein, aber wir konnten uns nicht sehen oder berühren oder auch hören, die Anderen und ich.“

„Woher weißt du, dass es jetzt nicht wieder genauso ist?“

„Wenn es so wäre, müsstest du sie auf einer der Karten finden können, Cordelia.“

„Oh.“

„Ich weiß nicht, was wir sonst noch tun könnten.“

„Meine Fragen beantworten zum Beispiel.“

Sie drehten sich alle zur Tür, in der Spike stand. Er war völlig unbemerkt herein gekommen, was, wenn man daran dachte, dass die Türen noch geschlossen waren, auch gar nicht so schwer gewesen war.

Inside

Im Inneren
 

Spike sah dem Sonnenaufgang zu, sah dem Müllauto und der Straßenreinigung hinterher und stand schließlich von seinem Plätzchen unter dem Baum auf, als die ersten Schulbusse anrollten. Er konnte nichts spüren. Da war nichts von dem, was er am Tag zuvor bemerkt hatte.

Das Mädchen, das er am Vortag verfolgt hatte, war schon mit seinem Fahrrad vorbei gefahren. Doch sie war es nicht. Selbst wenn er sich noch nicht sicher gewesen war, dass sie es nicht war, so war er es doch jetzt. Sie war direkt an ihm vorbei gefahren und er hatte nichts gespürt.

Die Schülermassen verschwanden allmählich in der Schule und ihm wurde klar, dass er sie verpasst hatte, wenn sie denn überhaupt gekommen war.

Nun stand er da, unschlüssig, was er tun sollte.

Er hatte drei Möglichkeiten. Er konnte das einfach vergessen und in der Stadt nach irgendeinem Zeichen suchen, zu Willow und Angel gehen und denn sahen was er tun würde oder in die Schule gehen und nach ihr suchen.

Doch wenn er in der Stadt nach ihr suchte und sie hier war, in der Hemery High School, dann konnte er lange suchen, wodurch er Zeit verlieren würde.

Wenn er zu Angel und Willow ging, hatte er zwar später noch Zeit um sie in der Schule zu finden, aber er konnte nicht weiter nach Buffy suchen, wenn sie irgendwo in der Stadt war, wodurch er Zeit verlieren würde.

Da er sich nicht sicher war, was er gespürt hatte, war es vielleicht schwachsinnig in der Schule zu suchen, denn er konnte sich auch irren und wenn er sie dort suchte, konnte er weder in der Stadt suchen, noch von Angel und Willow Neuigkeiten hören, wenn es denn welche gab.

Außerdem würde er Zeit verlieren. Was ihm allerdings auch geschehen würde, wenn er noch lange rumstand und nachdachte, was er denn tun sollte.

Er biss so stark die Zähne zusammen, dass seine Wangenknochen hervorstachen und betrat das Gebäude.

Noch immer tummelten sich Schüler auf den Gängen. Sie unterhielten sich, lachten, wühlten in ihren Spinten und knallten Türen zu. Sie liefen durch die Flure, unterhielten sich mit Lehrern und schrieen durch die Gegend.

Spike erinnerte sich daran, dass Giles an Buffy’s Schule Bibliothekar gewesen war und empfand augenblicklich Mitleid mit dem Engländer, gepaart mit einem ausgeprägten Mangel an Verständnis dafür, wie er diesen Job überhaupt hatte annehmen können.

Spike ging durch die Spinte hindurch und wechselte notfalls durch die Wand in einen Nebenraum, wenn jemand ihn zu sehen drohte.

Selbst als Geist musst er vorsichtig sein, vielleicht sogar noch mehr, als zuvor. Es wäre schon vorher aufgefallen, wenn er durch die Schule gelaufen wäre, denn er war nicht unbedingt der Typ Mann, der für jugendlich oder für einen Lehrer gehalten wurde. Jetzt als Geist musste er auch noch darauf achten, dass niemand durch ihn hindurch ging oder mit ansah, wie er durch etwas hindurch ging.

Er streifte eine Weile durch die Flure, bis er es wieder spürte. Es war ganz plötzlich gekommen, aber es war da.

Er sah sich um und wusste nicht, von wem es kam. Es waren so viele Menschen in dem verdammten Flur und jede Schülerin konnte dafür gesorgt haben.

Die Schulglocke ertönte und er schlug sich unter Schmerzen die Hände auf die Ohren. Doch das bemerkte niemand, denn sie gingen alle in ihre Klassenräume und mit einem Mal war er ein Geist von einem Vampir in einem Spint und völlig alleine in diesem dämlichen Flur.

Er konnte spüren, dass sie fort war. Doch konnte er sie auch in keinem der Räume finden, die er durchkämmte. In jedem Raum saßen gelangweilte Schüler, die ihren Lehrern zuhörten, während diese an der Tafel standen und irgendetwas anschrieben.

Er warf einen Blick aus den Fenstern und sah die Turnhalle. Vor ihr standen einige Schüler, die auf ihren Lehrer warteten.

Er fackelte nicht lange und ging durch die Wand hinaus.
 

„Was er wohl heute wieder mit uns vor hat?“

„Ich hab keine Ahnung.“

„Hey, hast du schon Amely gesehen?“

„Ja, heute sieht sie echt scharf aus.“

Spike ging an den Teenies vorbei und hoffte, dass er unbemerkt blieb. Er hatte nicht weit zu gehen, bis er dieses Gefühl wieder spürte. Es war also eines dieser Mädchen.

Mit etwas Anstrengung schaffte er es unsichtbar zu werden und sich zwischen die Mädchen zu mischen. Sie standen alle beieinander und schnatterten wie kleine dumme Gänse. Nur wenige standen daneben und hörten bloß zu. Er ging an jedem Mädchen vorbei und wartete, ob sich das Gefühl verstärken würde. Nichts veränderte sich.

So ging es, bis der Lehrer kam und sie in die Halle ließ. Spike stand etwas abseits bei vier Mädchen, die sich unterhielten. Sie waren irgendwie anders, denn sie sprachen nicht ständig von Jungs, Make-up und Klamotten.

„Mom hat letzte Woche oft mit deiner Mutter telefoniert. Sie hat sich wirklich Sorgen gemacht.“, eine braunhaarige wandte sich an ein etwas blasses Mädchen. Sie wirkte irgendwie leicht kränklich.

„Das tut mir leid.“, antwortete diese.

„Das muss es nicht. Du kannst ja nichts dafür, dass du diesen Unfall hattest.“, schaltete sich nun die Blonde ein, die zu ihrer rechten stand, gegenüber von der Brünetten.

„Was ist bei euch so gelaufen?“, sie war wirklich sehr blass. Hätte er es nicht besser gewusst, hätte er sie für tot gehalten.

„Oh, Wir haben einige Tests geschrieben und haben einen neuen Lehrer in Chemie. Du wirst ihn wahrscheinlich nicht sonderlich mögen.“, die Blonde grinste breit.

„Hey ihr drei, lasst uns endlich reingehen, sonst wird er noch sauer.“

Weder bei der Brünetten, noch bei der falschen Blondine, die sich zuletzt doch noch zu einem Kommentar herabgelassen hatte, konnte er etwas spüren, als sie vorbei gingen, also blieben nur noch die anderen zwei. Warum hatte er sich nicht gemerkt, wie sie aussah, als sie am Vortag die Schule verlassen hatte?

Die Mädchen standen zu nahe beieinander und blieben es auch, als sie auf die Halle zu gingen. Spike ging nahe an ihnen vorbei, sodass er sie fast berühren konnte, doch es half ihm auch nichts. Er blieb stehen und wandte sich um.

Das blasse Mädchen war stehen geblieben und drehte sich langsam zu ihm um. Sie hatte die Stirn gerunzelt und sah sich hinter sich um. Da spürte er es noch stärker, sie war es.

Er ging langsam auf sie zu und blieb vor ihr stehen. Er hätte sie fast berührt, als er zu ihr runter sah.

Sie sah geradewegs durch ihn hindurch und hob den Blick zu seinem Gesicht, dass sie nicht sehen konnte. Er sah es an ihren Augen. Sie hatte ihn gespürt, aber sie konnte ihn nicht sehen und offenbar wusste sie auch nichts mit dem Gefühl anzufangen.

Ihre Freundin stand in der Tür: „Was ist denn los?“ Kommst du?“

Sie wandte sich von ihm ab und er atmete ihren Geruch ein: „Klar, ich komme.“

„Was ist denn los?“

Sie ging zur Tür und ließ ihn stehen: „Nichts.“

Ihre Freundin ging hinein und sie blieb noch einmal in der Tür stehen, drehte sich zu ihm um, sah ihn an, ohne es zu wissen: „Gar nichts.“, schüttelte den Kopf, als müsse sie einen klaren Kopf bekommen und verschwand in der Halle.
 

Spike stand da wie paralysiert und sah wie die Tür hinter ihr ins Schloss fiel. Was zum Henker war hier los? Er spürte, wie die Wut in ihm hoch kochte und verschwand augenblicklich vom Schulgelände.

The fund

Der Fund
 

Willow fuhr sich durch die Haare: „Ich weiß nicht, was wir sonst noch tun können.“

„Meine Fragen beantworten zum Beispiel.“

Sie drehten sich alle zur Tür, in der Spike stand. Er war völlig unbemerkt herein gekommen, was, wenn man daran dachte, dass die Türen noch geschlossen waren, auch gar nicht so schwer gewesen war.

Er wirkte richtig wütend. Willow hatte ihn zuletzt so gesehen, als sie ihm versucht hatte bei zu bringen, dass sie Buffy ausgeschlossen hatten. Er hatte sie alle zur Schnecke gemacht und Faith zusammen geschlagen, bevor er verschwunden war, genauso wie Buffy.

Willow schluckte. Was war los mit ihm? Wie hatte sie ihn nun gegen ihn aufgebracht. Was war hier los?

Er schritt weiter in den Raum und blieb schließlich vor ihr stehen. Sie stand auf, damit sie nicht zu ihm aufsehen musste und keine Genickstarre bekam.

„Was ist los mit dir Spike?“, Angel trat neben sie. Er hatte offenbar auch gespürt, dass etwas nicht stimmte. Er sah Spike böse an und hatte ihr eine Hand auf den Rücken gelegt um ihr Mut zu geben.

Cordelia saß zwischen ihnen am Boden. Sie beobachtete alles von ihrem Standpunkt aus und schien so gar nichts davon mitzubekommen, dass sie sich gleich streiten könnten. Sie fuhr immer wieder mit der Hand durch Spikes Beine und schüttelte den Kopf.

„Was los ist? Ich hab sie gefunden und sie erinnert sich an gar nichts, dass ist los!“

„Was? Wo? Wann?“, Willow hätte fast gelacht vor Glück, doch dann sickerten seine Worte vollends in ihren Verstand: „Sie kann sich an nichts erinnern?“

„Nein und dass ist noch nicht alles. Sie sieht nicht mehr aus wie sie, hat eine andere Stimme, einen anderen Geruch und sie ist wieder ein Teenager.“

Angel hatte still daneben gestanden und verarbeiten müssen, das Spike sie gefunden hatte. Doch als er nun hörte, dass nichts an ihr mehr so war, wie sie es kannten, da wurde es ihm doch etwas zu merkwürdig. Hatte sich dieser Idiot von einem platinblonden Vampir wieder geirrt?

„Woher willst du dann wissen, dass sie es war und wie hast du sie gefunden?“

„Sie ist in der Hemery High und ich habe es gespürt.“

„Kann es nicht einfach sein, dass du auf das arme Mädchen abfährst? Das es gar nicht Buffy ist?“

„Sie ist es!“, Spike knurrte. Er würde sie unter Tausenden wieder erkennen, auch wenn sie nur noch ihre Seele hatte.

„Wie meinst du das?“, Willow sah ihn fragend ein und ein Stirnrunzeln kündigte sich auf ihrer Stirn an.

„Ich bin an ihr vorbei gegangen und habe gespürt, dass sie es ist. Ich kann das nicht richtig erklären. Es hat sich einfach angefühlt, als wäre sie wieder da. Als stünde sie direkt neben mir.“

„Klar.“, Angel verdrehte die Augen. Das konnte nicht stimmen. Es durfte nicht stimmen!

„Aber bist du dir auch ganz sicher?“, unterbrach Willow den aufkommenden Streit. Wenn sie jetzt anfangen würden sich zu fetzen, dann würde sie doch noch Magie anwenden. Es war einfach zu wichtig für sie, als dass sie ihnen beim Streiten hätte zusehen können.

„Das ist nicht alles. Sie konnte mich nicht sehen, keiner konnte das und als ich vorbei gegangen bin habe ich sie nicht berührt, aber sie hat sich trotzdem zu mir umgedreht. Als wüsste sie, dass ich da wäre.“, er sah zu Boden: „Als hätte sie es auch gespürt.“

Angel schnaubte und verzog sich hinter seinen Schreibtisch.

Spike sah nach unten und erblickte Cordelia: „Hey. Kannst du damit bitte aufhören?“

„Klar.“

Willow sah zu Boden und es kehrte endgültig Stille ein. Sie musste nachdenken, überlegen, was hier vorging. Hatte der Vampir sich geirrt?

„Das Merkwürdige daran ist, dass sie Freunde hatte, offenbar auch Familie, die sich alle an sie erinnern. Wie kann sie da rein gekommen sein? Schließlich steckt sie nicht in einem Babykörper, sondern in dem eines siebzehnjährigen Mädchens.“

Angel sah wieder zu ihm auf: „Ganz einfach, du hast dich wieder getäuscht.“

„Hab ich nicht.“, Spike ging auf den Schreibtisch zu und mit einem Mal stritten sie sich lauthals.

Willow ließ sich wieder auf den Boden sinken und dachte nach. Wie konnte das sein?

„Ist alles in Ordnung?“, Cordelia sah sie besorgt an. Sie hatte offenbar gespürt, was in ihr vorging oder zumindest einen Ansatz bemerkt.

„Ich will sie sehen.“

Die Vampire stritten sich noch und hörten sie dadurch nicht im geringsten. Sie hatte auch sehr leise gesprochen.

Cordelia legte ihr eine Hand auf die Schulter, stand auf und schrie die Beiden zusammen: „Jetzt hört endlich auf! Was denkt ihr euch eigentlich?! Es geht hier nicht um euch, sondern darum, dass wir Buffy wieder finden!“

„Aber...“, ertönten sie im Chor, doch Cordelia ließ keine Wiederrede zu.

„Kein „aber“! Ich will nichts hören! Angel, es spielt keine Rolle, ob er recht hat oder nicht! Wir müssen jeder Kleinigkeit nachgehen! Spike, du musst zugeben, dass es wirklich weit hergeholt klingt, aber das heißt noch lange nicht, dass es nicht stimmen kann. Also reist euch zusammen!“

Die Beiden standen sich gegenüber, hatten die Köpfe in ihre Richtung gedreht und starrten sie mit offenen Mündern an. Sie hatte recht und das wussten sie beide.

Willow stand auf und sah sie entschlossen an: „Ich will sie sehen.“

„Sie ist noch in der Schule. Als ich hierher kam, hatte sie gerade Sport.“

„Gut, dann finden wir sie ja auch schnell.“

„Wenn sie denn noch dort ist, wenn ihr endlich da eintrudelt.“

„Dann gehst du eben vor und behältst sie im Auge. Wenn wir kommen, kannst du uns dann sagen, wo sie ist.“

„Okay.“

Angel sah dem Platinblonden wütend nach. Er wäre wohl lieber gegangen.

Willow und Cordelia gingen zur Tür: „Angel, kommst du endlich oder willst du hier Wurzeln schlagen?“
 

Spike brauchte keine fünf Minuten um sie zu finden. Doch er hatte schon auf schmerzhafte Weise feststellen müssen, dass er die Umkleide der Mädchen nicht betreten konnte. Er war von der Wand fort geschleudert worden.

Er stand vor der Sporthalle und wartete, dass sie wieder heraus kam. Zu seinem Leidwesen dauerte dies länger als sie zu finden. Er konnte sich nicht erklären, wie es sein konnte, dass Buffy als Teenager an einer Schule war, an der sich jeder an sie erinnerte, als sei sie schon seit drei Jahren dort. Wie konnte es sein? Er hatte nicht einmal daran gedacht, sich ihren Namen zu merken. Jetzt wo er so darüber nachdachte, hatte er ihn auch noch nicht gehört. Kein Wunder. Er hatte sie immer nur gefunden, wenn sie schon mitten in einem Gespräch gesteckt hatte.

Dir Tür zur Sporthalle öffnete sich und einige Schuler kamen heraus, doch sie war nicht dabei. Er lehnte sich gegen die Wand und hoffte innigst, dass er nicht hindurchfallen würde. Er hatte Glück, war es doch die Wand zur Mädchenumkleide, die er nicht betreten konnte.

Die Tür öffnete sich erneut und die drei Mädchen von zuvor kamen mit ihr heraus. Sie schienen ziemlich abgekämpft und schlenderten gemütlich zum Hauptgebäude zurück. Spike heftete sich an ihre Versen und beobachtete sie.

Sie erinnerte nicht im geringsten an Buffy. Sie sah anders aus, verhielt sich anders und war viel müder. Als hätte sie schon seit einer Ewigkeit nicht mehr richtig geschlafen.

Buffy hatte nie viel Schlaf gebraucht.

Sie öffnete ihren Spint und holte ihre Schulbücher daraus hervor. Sie würde also gleich in den Unterricht gehen. Das war gut, dann konnte er sie leichter im Auge behalten und musste nicht sofort fürchten sie zu verlieren, wenn er Angel und die beiden Frauen holte, die vor der Schule warten würden.

Er war wieder unsichtbar. Auf diese Weise würde es ihm leichter fallen, bei ihr zu bleiben, ohne bemerkt zu werden. Er schritt um sie herum und blieb direkt neben ihr stehen.

Sie stopfte ihr letztes Buch in ihre Tasche. Dann schloss sie die Tür und wandte sich ihm zu. Wieder runzelte sie die Stirn und sah direkt durch ihn hindurch. Er konnte es wieder sehen. Dieses gewisse Etwas, dass ihm sagte, dass sie ihn bemerkt hatte. Doch konnte er auch erkennen, dass sie ihn nicht sehen konnte.

„Kommst du?“, ihre Freundin war zu ihr gekommen, die mit den blonden Haaren und hatte ihr eine Hand auf die Schulter gelegt: „Du bist noch nicht ganz auf dem Damm, was? Der Unfall war ja auch nicht ohne. Komm schon, sonst bekommen wir nur wieder ärger.“

Sie blieb immer noch stehen, sah nicht weg: „Kannst du das fühlen?“

„Was?“, ihre Freundin sah sie verständnislos an.

„Als wäre da etwas.“

„Wo?“

„Direkt vor uns.“

„Was redest du da? Da ist nichts.“, die Blonde sah sie besorgt an: „Bist du dir sicher, dass es dir schon wieder besser geht?“

Sie schwieg.

„Hey, ich rede mit dir.“

„Mh?“, sie wandte sich endlich von ihm ab und ihrer Freundin zu: „Was hast du gesagt?“

„Komm mit, wir kommen sonst zu spät.“

Sie sah noch einmal zu ihm, sah eigentlich durch ihn hindurch: „Okay.“

Sie wartete bis ihre Freundin vorbei war und machte dann einen Bogen um ihn, als könnte sie ihn sehen.

Er starrte zu Boden, konnte nicht glauben, was da gerade gewesen war und heftete sich wieder an ihre Fersen, bis sie in ihrem Raum verschwunden waren.
 

„Kommst du? Wir müssen uns beeilen.“

„Ja, ich bin ja schon da.“

„Wo genau wollen wir Spike treffen?“

„Ich habe vorhin mit ihm gesprochen und er meinte, wir würden ihn vor der Schule finden.“

Angel stöhnte. Er glaubte nicht, dass er sich darauf verlassen konnte.

Willow drängelte immer weiter, sie hatte es wirklich eilig und Cordelia rannte ihr hinterher. Immer wieder rief ihn die rothaarige, damit er sie nicht verlor. Es war eigentlich unnötig, was sie auch wusste, denn er konnte sie durch seinen Geruchssinn immer wieder finden, doch es würde ihnen einiges ersparen, wenn er gleich mit kam.

Sie erreichten die Schule, blieben direkt davor stehen und warteten. Angel machte sich vor einem solchen Gebäude nicht sonderlich gut. Er viel doch sofort auf und schien so gar nicht zu irgendeiner Rolle zu passen, die er hätte haben können. Er war sowohl als großer Bruder, als auch als Lehrer oder Vater rein optisch ungeeignet. Er stellte sich in den Schatten und sah zur Tür des Schulgebäudes. Konnte Spike doch recht haben?

Er runzelte die Stirn. Nein.

Sie schreckten alle auf, als plötzlich Willow’s Telefon klingelte. Sie schnellte mit ihrer Hand in ihren Jackensäckel und zog das vibrierende Handy heraus, um es sich ans Ohr zu halten.

„Was?“

Sie schwieg um sich anzuhören, was durch den Hörer gesagt wurde.

„Das kann doch nicht war sein. Wie ist das möglich?“

Sie schwieg wieder einen Moment.

„Ja aber ich hab sie doch mit dem Zauber gesucht und sie ist nicht aufgetaucht. Ich hab sie nirgends entdecken können.“

Sie schwieg wieder und sah sich dann zu den beiden anderen um.

„Xander, seit ihr euch auch ganz sicher?“

Sie wandte sich wieder der Schule zu, aus der Spike jetzt heraus kam.
 

Xander saß am Morgen schon sehr früh vor dem Haus. Er hatte nicht länger schlafen können und war dementsprechend schon früh auf die Beine gekommen. Die Korbbank war doch sehr bequem und irgendwie erinnerte sie ihn auch an Buffy’s Haus in Sunnydale.

Er trank an seinem Kaffe, den er in den Händen hielt und sah den Fußweg hinauf. Sie hatten doch wieder etwas ganz schönes gefunden um unter zu kommen.

Er sah zu Boden und dann wieder den Fußweg hinauf. Er rieb sich die Augen mit der freien linken Hand und erblickte sie.

Sie stand einfach da, so wie sie sie verlassen hatte. In ihrer weißen Kapuzenjacke, die ihr an den Händen bis zu den Fingern reichte, der blauen verblichenen Jeans und den schwarzen Turnschuhen. Ihr blondes Haar viel ihr sanft auf die Schultern und sie sah ihn einfach nur an. Hatte er sich das nur eingebildet? Stand sie wirklich da?

Er stand auf, stellte die Tasse auf einen kleinen Tisch, den er sich mit heraus genommen hatte und ging zum Geländer der Veranda. Sie kam auf ihn zu.

„B-Buffy?“, seine Stimme war unsicher und sein Hals trocken.

Sie kam näher, mit ihren grünen Augen direkt in seine braunen blickend. Ein Lächeln erschien auf ihrem schmalen Mund und erreichte ihre Augen.

„Xander.“, ihre Stimme klang wie immer, doch ihm schien es, als hörte er sie zum ersten Mal, da er sie schon so lange nicht mehr gehört hatte. Sie kam die Stufen zur Veranda herauf und blieb vor ihm stehen: „Du siehst gut aus.“

„Du auch. Wo warst du die letzten Monate?“

„Wie geht es Dawn und den anderen?“

Er konnte es nicht fassen. Sie war wieder da!

Er nahm sie mit ins Haus und erzählte ihr, was in den letzten Monaten geschehen war, erzählte, wie sie sie alle vermisst hatten und wie Willow die Welt nach ihr abgesucht hatte, während sie weiter gemacht hatten.

Sie hatte sich an den Küchentisch gesetzt und hörte ihm zu. Aber etwas war anders. Sie war verändert. Sie war gleichzeitig da und doch nicht richtig da.

„Was ist los?“

„Nichts. Wo ist Dawn?“

„Sie schläft noch.“

„Oh, natürlich.“

„Ich kann sie wecken gehen.“

„Nein, lass es mal gut sein. Sie soll ruhig ausschlafen, schließlich wird es ein Schock für sie, mich wieder zu sehen, oder?“

Buffy sah ihn unsicher an. So kannte er sie.

„Sie wird sich freuen, Buffy.“

„Aber ich war einfach so weg. Das muss furchtbar für sie gewesen sein.“

„das war es für uns alle.“

„Tut mir leid.“

„Wo warst du denn auch?“

„Ich weiß es nicht.“

„Er sah sie einen Moment schweigend an, dann sprang er auf und griff zum Telefon.

„Wen rufst du an?“

„Willow. Sie sucht dich doch schon so lange.“

Dawn kam müde herein, sah Buffy und viel ihr sogleich um den Hals.
 

„Das war Xander. Buffy ist wieder bei ihnen.“

„Was?“, Cordelia sah sie überrascht an.

„Wie kann das sein?“, Angel war näher getreten.

„Ich weiß es nicht, aber ich muss zurück, so schnell wie möglich.“

„Wartet.“, Cordelia hielt ihre linke Hand empor: „Was ist mit Spike?“

Sie schwiegen und starrten zu Boden.

„Was soll mit mir sein?“

Sie wandten sich ihm zu und erzählten ihm alles, was sie bisher wussten.

„Das kann nicht Buffy sein. Sie ist hier.“

„Spike, du hast dich getäuscht.“

„Nein, ich weiß, dass ich recht habe!“

„Ich muss nach Cleveland zurück.“

Spike sah sie ungläubig an. Er wusste, dass er recht hatte, war sich dabei sogar ganz sicher. Sie war es, er hatte sie hier in dieser Schule gefunden.

„Wenn ihr mir nicht helfen wollt, dann finde ich eben auf eigene Faust heraus, was mit ihr passiert ist!“, wütend wandte er sich um und verschwand wieder im Gebäude.

Angel starrte ihm hinterher. Armer Irrer.
 

Spike lief zu ihrem Klassenraum zurück und wartete dort unsichtbar. Sie ließ diese Mal nicht so lange auf sich warten und verschwand fast augenblicklich in der nächsten Meute Schulter.

Sie blieb erneut stehen, sah sich nach ihm um, runzelte die Stirn und ging weiter. So lief es nun schon seit einigen Stunden, bis schließlich der erlösende und für seinen Geschmack viel zu lautem Geläut.

Er folgte ihr nach Hause und schaffte es in ihr Haus.

The homecoming

Heimkehr
 

Willow hatte die nächste Maschine nach Ohio genommen. Nach dem Flug und ihrer Landung in Cleveland, war sie so schnell wie möglich in die Davenport Avenue 1243 gefahren. Dort hatten sie sich ein Haus gekauft, dass sie zwar noch nicht völlig abbezahlt hatten, das ihnen aber ein Stückchen Zuhause gab, denn es erinnerte sie immer an den Robello Drive 1630, in dem sie sich zuletzt alle heimisch fühlen konnten.

Willow stürmte zur Tür und klopfte hektisch dagegen. Sie hatte es endgültig satt ewig von zu Hause fort zu sein und wollte nicht nur Buffy wieder sehen. Xander öffnete ihr die Tür und nahm sie in den Arm. Sie hatten sich schon eine ganze Weile nicht mehr gesehen.

„Wo ist sie?“

„Im Wohnzimmer. Dawn ist bei ihr.“

„Und was hat sie bisher so gesagt? Wo war sie die ganze Zeit und warum ist sie ständig in der Welt umhergereist und wie hat sie das angestellt?“

„Sie kann sich nicht daran erinnern, Willow. Sie weiß nur noch, dass sie sich von uns getrennt hat um eine Wohnung oder einige Hotelzimmer zu finden in den wir unterkommen wollten.“

„Oh.“, Willow sah zu Boden. Sie war etwas enttäuscht, hatte sie doch all die Zeit nach ihr gesucht und sich Gedanken gemacht und gehofft, dass sie auf all ihre Fragen Antworten bekommen würde. Sie sah wieder zu ihm auf: „Ich geh mal zu ihr.“

„Tu das.“, Xander schritt zur Seite und machte ihr den Weg frei.

Die Hexe ging an ihm vorbei und betrat das Wohnzimmer. Buffy saß auf der Couch zusammen mit Dawn und unterhielt sich mit dieser. Als sie Willow hereinkommen sahen unterbrachen sie ihre Unterhaltung und Dawn fiel der Rothaarigen um den Hals.

„Ich bin so froh, dass du wieder da bist.“

„Hallo Dawni.“

Dawn ließ von ihr ab und machte ihr den Weg zu Buffy frei. Willow setzte sich neben ihre beste Freundin und sah sie einfach nur an. Buffy lächelte.

„Du bist wieder da.“, Willow konnte kaum glauben, wie erleichtert sie war.

„Ja.“

„Kannst du dich wirklich an gar nichts mehr erinnern?“

„Nein.“

Sie sahen sich noch einen Moment an und umarmten sich dann. Es tat so gut, dass sie endlich wieder da war.

Dawn setzte sich in einen Sessel ihnen gegenüber und beobachtete sie. Sie war überglücklich, dass sie endlich wieder da waren, alle Beide.

Xander kam herein und brachte ihnen Kaffee mit. Er ließ sich auf der Armlehne von Dawns Sessel nieder.

„Giles müsste auch bald wieder mit Andrew aus England zurückkommen. Dann sind wir alle wieder zusammen.“

„Ja, das ist klasse. Ich freu mich so euch alle wieder zusehen.“

Buffy strahlte.

Doch sie war irgendwie anders. Sie hatte sich verändert.

„Willst du heute Abend gleich wieder auf Partroulie gehen?“

Buffy sah sie überrascht von der Seite an: „Nein, ich hab mir überlegt, ich hänge die Jagd an den Nagel. Ich hab genug davon und nun gibt es ja auch genug Jägerinnen in der Welt, die es ohne mich schaffen.“

„Aber du wolltest doch alle zusammenbringen und gegen das Urböse vorgehen. Schon vergessen?“

„Das kann Giles genauso gut ohne mich tun. Ich hab genug.“

Sie stand auf und ging die Treppe hoch.

Die anderen drei starrten ihr hinterher.

„Irgendwas stimmt nicht.“, Willow runzelte die Stirn.

„Ja, da stimmt was nicht.“

„Was meint ihr?“, Dawn sah die Beiden verständnislos an: „Sie ist wieder da. Ihr geht es gut und sie hatte doch schon immer vor mit der Jagd aufzuhören.“

„Wie hat Spike es mal gesagt?“, Xander starrte immer noch zur Treppe: „Buffy ist nicht der Typ, der mittendrin aussteigt.“

„Aber wir sind doch nicht mittendrin.“

„Nein, wir sind noch am Anfang, Dawn.“, Willow löste ihren Blick von der Treppe.

„Was denn für ein Anfang?“

„Weißt du noch, als Buffy von dem Turokan zusammengeschlagen worden war?“, Xander sah die kleine Schwester seiner besten Freundin in die Augen.

„Ja.“

„Damals wollte sie dem Urbösen den Gar ausmachen und sie hatte genug davon auf einen Angriff zu warten.“, Willow sah auf ihre Hände: „Sie hatte ihm den Krieg erklärt und sie war entschlossen es durch zu ziehen.“

„Aber sie kann doch ihre Meinung geändert haben.“

„Nein, Dawn. Du kennst Buffy mindestens genauso gut wie wir. Wenn nicht sogar noch besser. Denk mal darüber nach. Ruf dir die Buffy ins Gedächtnis, die du kennst. Würde sie jetzt einfach aufhören wollen?“

Dawn sah auf den Tisch vor ihr, ließ noch mal alles durch ihren Kopf gehen, was sie über Buffy wusste, wie sie sie kannte und sie spürte, wie die Trauer sich auf ihre Seele legte.

„Aber wenn sie es nicht ist, wo ist dann Buffy?“

Xander legte ihr tröstend eine Hand auf die Schulter: „Das wissen wir nicht.“

Willow stand auf und ging auf die Treppe zu.

„Wo willst du hin?“

„Ich suche einen Zauber, mit dem ich herausfinden kann, was passiert ist.“

Sie ließ Xander und Dawn zurück und betrat ihr Zimmer.

Kennedy hatte ein ganzschönes Durcheinander zurückgelassen. Ihre Kleider lagen verstreut auf dem Boden und das Bett war nicht gemacht. Willow musste bei diesem Anblick lächeln. Es war so typisch für Kennedy.

Sie lief durch das Zimmer und hob die Kleider auf um sie auf einen Stuhl zu legen. Danach ging sie zum Bett, setzte sich und drückte ihr Gesicht in eines der Kopfkissen um Kennedy’s Geruch einatmen zu können. Wie sehr sie das vermisst hatte. Die wenigen Momente, wenn sie in den letzten Monaten mit Kennedy zusammengewesen war, hatten einfach nicht ausgereicht.

Willow stand auf und ging zu einem Regal an der Wand. Ihre Bücher waren das ordentlichste im ganzen Zimmer. Kennedy hatte sie nicht angerührt.

Sie zog eines heraus, setzte sich an den Schreibtisch, der daneben stand und begann es nach einem passenden Zauber durchzublättern.
 

Die Nacht brach herein und Dawn saß mit Xander im Esszimmer und wartete.

„Wann wollte Giles kommen?“

„Er müsste eigentlich bald da sein.“

„Was wollen wir denn jetzt wegen Buffy tun?“

„Ich weiß es nicht. Willow sucht noch und bis sie etwas findet, müssen wir einfach warten.“

„Glaubst du, sie ist gefährlich?“

„Nein, das denke ich nicht, Dawn. Sie will nicht mehr kämpfen.“

„Ja, aber das heißt noch lange nicht, dass sie nicht gefährlich sein könnte.“, Dawn sah traurig auf die Tischplatte.

Es war schon schrecklich gewesen, Buffy nicht mehr um sich zu haben, aber sie jetzt vor sich zu sehen und zu wissen, dass sie es nicht war oder dass sie vielleicht sogar gefährlich war, war unerträglich.

Damals als ihre Schwester gestorben war und der Buffy-Bot an ihrer Stelle fungierte, war auch schlimm gewesen, aber damals hatte sie gewusst, dass es nur eine Maschine war und das sie nicht gefährlich war. Doch jetzt?

Dawn atmete tief ein.

Es klopfte an der Tür und Xander stand auf um sie zu öffnen. Giles kam herein. Andrew folgte ihm.

„Wo ist sie?“

„Sie ist oben.“

Giles musterte Xander und dann fiel sein Blick auf Dawn, die an dem Tisch saß und stur geradeaus starrte.

„Was ist los?“

„Sie sollten sich vielleicht setzen.“

Xander ging zurück zu seinem Platz und setzte sich. Giles folgte der Aufforderung und ließ sich Dawn gegenüber nieder. Andrew setzte sich unschlüssig auf einen Stuhl und hörte einfach nur zu.

„Was ist los?“

„Buffy. Sie ist nicht so zurück gekommen, wie wir sie kennen.“

„Was heißt das?“

Dawn sah zu ihm auf: „Sie ist nicht sie selbst. Es ist fast so, als sei sie...“, sie brach ab und sah Xander hilfesuchend an.

„Buffy ist nicht Buffy.“

„Was?“, Giles sah ihn verständnislos an.

„Sie sieht aus wie Buffy und verhält sich wie sie, aber es ist nicht Buffy.“

„Aber woher wollt ihr das wissen?“

„Sie verhält sich nicht wie Buffy.“

„Xander, sagst du jetzt bitte mal klar und deutlich, was los ist?“

„Sie kennen Buffy genauso gut wie wir. Glauben Sie, dass sie jetzt aufhören würde? Jetzt, wo sie weiß, dass es da draußen noch andere wie sie gibt? Jetzt, wo sie dem Urbösen den Krieg erklärt hat?“

„Nein, das würde sie nicht tun, das wäre völlig absurd.“

„Vor weniger als zwei Stunden hat sie uns genau das gesagt.“, Dawn sah ihn nicht an, dass konnte sie jetzt nicht.

Giles starrte sie an und konnte nicht fassen, was er da hörte.

„Aber wo ist dann die echte Buffy?“

Who are you

„Wer bist du?“
 

„Mach das Laken bitte ordentlich drauf.“

„Ja, mache ich.“

Eine braunhaarige Frau kam ins Zimmer. Sie trug eine blaue Jeans unter einem schwarzen T-Shirt und hielt einen Kopfkissenbezug in den Händen, den sie gerade zusammenlegte: „Danach könntest du noch Staubsaugen. Das wäre wirklich nett von dir.“

„Kein Problem, Mom.“

„Wie war es in der Schule?“

„Schön. Vor allem als sie aus war.“

Die Frau grinste: „Wenn du mich brauchst, ich bin neben an.“

„Okay.“

Ein weißes Laken lag auf dem Bett. Es war ein großes Bett, dass in der Mitte des Zimmers stand. Das schwarzhaarige Mädchen mit den grauen Augen stopfte die Ränder des Lakens in die Bettritzen und sah aus dem Fenster, dass an der gegenüberliegenden Wand war.

Diese Situation kam ihr vage bekannt vor, doch konnte sie damit nicht wirklich etwas anfangen. Es gab keine Erinnerung, keine richtige. Nicht mehr, als ein kleiner Schatten.

Sie verdrängte ihn wieder und griff nach dem nächsten Kopfkissen, um es wieder auf die Matratze zu legen.

Dabei fiel ihr Blick auf den offenen Schrank. An der Innenseite der Tür war ein großer Spiegel befestigt, in dem sie ihr Spiegelbild erkannte. Auf ihrer leicht gebräunten Haut lag eine Kette mit einem kleinen Anhänger in Sternenform, dass an ihr grünes T-Shirt grenzte. Dieses endete in einer blauen Jeans.

Sie ging um das Bett herum und stellte sich davor. Einige Sekunden fühlte sie sich völlig leer, Sekunden in denen sie sich einfach nur ansah, bevor sie die Tür schloss.

„Was machst du da?“

Sie fuhr herum und sah ihre Mutter wieder in der Tür stehen.

„Ich habe nur den Schrank wieder zu gemacht, er stand offen.“

„Ach so. Ist auch alles in Ordnung?“

„Ja, Mom. Ich sehe zu, dass ich schnell fertig werde.“

„Ist gut.“

Sie drehte sich wieder dem Bett zu und breitete die Decke darüber aus. Danach verließ sie das Zimmer um den Staubsauger zu holen.

Als sie wieder herein kam, schloss sie die Tür hinter sich, steckte das Kabel in die Steckdose und schaltete das Gerät ein. Sie saugte um einen Schreibtisch herum, der an der Wand stand und stieß dagegen, sodass ein Bleistift auf den Boden fiel. Er lag direkt neben dem Schreibtisch.

Sie schaltete das Gerät aus und hob ihn hoch. Vor ihrem geistigen Augen sah sie einen Bleistift von einem Schreibtisch rollen und eine Hand, die in einen kleinen Spalt griff um eine Diskette heraus zu holen. Sie verdrängte dieses Bild, konnte sie sich doch an so etwas nicht erinnern, nicht wissentlich.

Sie platzierte den Bleistift wieder auf dem Schreibtisch, griffe nach dem Staubsauger und aktivierte ihn erneut.

Das Geräusch, dass er von sich gab, erfüllte den ganzen Raum. Sie kam zum Fenster, hielt inne, schaltete ihn wieder aus und sah hinaus.

Warum hatte sie immer wieder diese Flashbacks, ohne zu wissen, an was sie erinnerten? Ein Seufzen entwich ihren Lippen und sie öffnete das Fenster. Sie sog die frische Luft tief in ihre Lungen und schaltete den Staubsauger wieder ein.

„Wie heißt du?“

Sie fuhr herum. Was war das für eine Stimme gewesen? Sie sah sich im ganzen Zimmer um, doch sie konnte niemanden sehen. An irgendetwas erinnerte sie sie. Sie hatte sie schon einmal gehört. Das war noch nicht so lange her, dass wusste sie, doch wo war es gewesen?

Sie verdrängte erneut und saugte weiter.

„Willst du es mir nicht sagen?“

Sie gefror in mitten ihrer Bewegung und sah sich erneut um. Dieses Mal stellte sie sogar den Staubsauger ab. Es war wieder niemand im Zimmer. Sie legte ihre Hand an die Stirn und fuhr sich durch die Haare.

Wurde sie nun verrückt? Zuerst diese Flashbacks und nun das. Sie atmete tief ein und schaltete das Gerät wieder an.

„Kannst du es nicht einfach sagen?“

Sie drehte sich wieder in die Richtung der Stimme, doch das Zimmer blieb leer. Sie setzte an zu antworten, doch dann besann sie sich eines Besseren. Es war niemand da und sie würde gewiss nicht mit einem leeren Zimmer sprechen.

„Was machst du denn?“

Sie fuhr erneut herum und sah ihre Mutter in der Tür stehen: „Nichts. Ich meine, ich Staubsauge.“

„Kleines, ist alles in Ordnung? Ich weiß, ich nerve dich vielleicht, aber es scheint mir nicht so, als wäre alles okay.“

„Nein, es ist alles gut. Ich mach das schnell fertig, dann komme ich zu dir in die Küche, okay?“

„Wie du meinst.“

Sie verließ das Zimmer und das Mädchen schluckte. Sie hatte mit Mühe einen Flashback ignoriert, in dem es um eine Frau ging, deren Gesicht sie nicht hatte erkennen können und die ihre Hand auf ihre Wange gelegt hatte.

Sie verdrängte es, drehte sich wieder zu der Ecke um, aus der die Stimme zuletzt gekommen war, wie sie glaubte und saugte dann weiter.

Als sie fertig war, brachte sie den Staubsauger zurück in die Besenkammer.
 

Wenig später betrat sie die Küche, die durch die hohen Fenster von vielen Sonnenstrahlen erhellt wurde.

Ihre Mutter stand mit ihrem Vater an der Küchentheke und gab ihm einen Kuss. Als die Beiden sie bemerkten wandte sich ihre Mutter wieder der Spüle zu und ihr Vater kam auf sie zu.

„Hallo Kleines.“

„Hi Dad.“

Sie ließ sich auf einen Stuhl am Tisch sinken und sah den Beiden beim Abwasch zu.

„Liebling, du sollst nicht immer das abgespülte Geschirr auf das Abtropfbrett stellen. Es wird doch nur wieder nass und ich habe keinen Platz für den Rest.“

„Entschuldige.“, er wandte sich seiner Tochter zu: „Wie war’s in der Schule?“

„Wie immer. Da waren Lehrer, Schüler, Tische und Tafeln. Nichts Neues also.“

„Ach so.“

„Wie heißt du?“

„Was?“

Ihre Eltern drehten sich zu ihr um. Sie sahen sie verwundert an.

„Was, was?“

„Ach... nichts. Ich dachte ich hätte was gehört.“

„Schatz ist wirklich alles okay?“

„Ähm, ja Mom. Ich denke, ich geh hoch und leg mich etwas hin, wenn ihr nichts dagegen habt.“

„Nein, geh nur.“

„Gut.“

Sie stand auf, verließ die Küche, ging die Treppe hoch und verschwand in ihrem Zimmer. Sie schloss die Tür hinter sich und sah sich genau im Zimmer um. Es war noch alles so, wie sie es gelassen hatte, nichts hatte sich verändert. Sie ging zum Fenster und öffnete es um frische Luft einzulassen. Vielleicht brauchte sie ja wirklich einfach nur etwas Schlaf.
 

„Ich muss wissen, wie du heißt.“

Sie schreckte hoch, saß mit einem mal wieder aufrecht und starrte gerade aus in den Spiegel. Die Schranktüre war schon wieder geöffnet. Aber sie hatte sie doch nicht angerührt.

Verstohlen sah sie sich in ihrem Zimmer um. Da war niemand.

Was war nur los mit ihr? Das war nicht gut, gar nicht gut. Es schadete ihr mehr, als dass es ihr half. Sie stand auf, schloss den Schrank wieder und drehte sich wieder dem Zimmer zu.

In ihrem Sessel war ein Kissen eingedrückt als würde jemand dort sitzen. Sie rieb sich die Augen und sah wieder hin. Das konnte doch nicht sein!

Sie ging auf das Kissen zu und als sie kaum noch davon entfernt war, war die Kissenoberfläche wieder gerade. Sie überlief ein eiskalter Schauer, als wäre jemand durch sie durch gelaufen. Sie drehte sich wieder um. Da war niemand!

„Kannst du es mir nicht einfach sagen?“

Sie schreckte nach links zurück, war diese Stimme doch direkt an ihrem Ohr gewesen, begleitet von einer Eiseskälte. Woher kannte sie diese Stimme? Sie runzelte die Stirn und biss die Zähne zusammen.

„Du musst ihn einfach nur sagen. Das ist schon alles, was ich will.“

Sie drehte den Kopf langsam zur linken Schulter, sodass sie hinter sich sehen konnte und spürte, dass jemand an ihrer Rechten vorbei ging, woraufhin sie den Kopf ruckartig nach rechts drehte. Aber da war niemand!

Wie konnte das sein? Sie hatte es gespürt, sie hatte gespürt, dass da jemand an ihr vorbei gegangen war und es hatte sich angefühlt, als wäre ihr diese Präsenz bekannt.

„Willst du mir immer noch nicht sagen, wer du bist?“

Sie wurde ganz blass, sie konnte es spüren. Es war schwachsinnig mit einem leeren Raum zu reden, dass wusste sie, doch sie hatte das Gefühl, dass sie keine Ruhe finden würde, wenn sie es nicht tat.

„Ähm, warum sagst du mir nicht einfach, wer du bist, wäre doch schon mal ein Anfang, oder?“

Es kam keine Antwort, keine Reaktion, nichts.

„Okay, jetzt ist es amtlich, ich hab mir alles eingebildet.“

Sie ging zu ihrer Zimmertür und wollte sie gerade öffnen, als sie eine Antwort bekam: „Du bildest dir das nicht ein. Ich bin genauso echt, wie du.“

Sie hielt mitten in der Bewegung inne. Sie spürte, dass jemand direkt hinter ihr stand, doch es war niemand zu sehen, wie zuvor auch schon. Sie schloss die Tür wieder.

„Wer bist du? Was bist du?“

„Ich habe zuerst gefragt. Wie heißt du?“

„Kate.“

„Ah.“

Sie drehte sich von der Tür weg: „Was machst du hier?“

„Ich suche jemanden.“

„Wen?“

„Die Frau die ich liebe.“

„Oh... Wie heißt du und warum kann ich dich nicht sehen?“

„Das ist eine sehr lange Geschichte. Mein Name ist...“, er zögerte: „William.“

„William? Aus welchem Jahrhundert kommt denn der Name?“

„Das ist eine noch längere Geschichte.“

„Oh.“

Sie ging zum Fenster und setzte sich davor: „Wie kommst du darauf, dass du sie hier finden könntest?“

„Ich weiß nicht, Instinkt?“

„Oh... Sag mal, bist du ein Geist?“

„Ähm, ja. Wie kommst du darauf?“

„Ich muss dringend in die Klapse. Ich hab hier nichts mehr zu suchen. Ich bin ja total irre

„Nein, fang nicht schon wieder so an, bitte! Ich dachte das hätten wir geklärt.“

Sie fuhr sich bei seinen Worten durch die Haare, mit beiden Händen.

„Weißt du was? Ich geh wieder, das wäre wohl das Beste für dich.“

„Wieso denkst du, dass du sie hier finden könntest?“

„Ich hab sie gespürt.“

„Was?“, sie sah ungläubig ins Leere, als würde sie gleich wirklich verrückt.

„Ich muss jetzt gehen.“

„Nein! Ich will wissen was hier los ist. Vor weniger als einer Woche bin ich endlich wieder wachgeworden und ich verarbeite immer noch diesen dämlichen Unfall. Und jetzt taucht plötzlich eine Stimme auf, die mir sagt, dass sie ein Geist ist und nach ihrer Freundin sucht. Das ist doch nicht normal! Und dann sind da auch noch ständig diese dämlichen Träume, mit denen ich absolut nichts anfangen kann und diese komischen Erinnerungen, an die ich mich nicht erinnere. Ich will ’ne Erklärung!“

„Wovon redest du? Das ergibt keinen Sinn. Du kannst keine Erinnerungen haben, an die du dich nicht erinnerst.“

„Es ist aber so.“

„In wiefern?“

„Nun ja, da sind immer wieder diese Bilder. Und irgendwie auch dieses Gefühl, wenn ich etwas tue, dass ich es schon einmal getan habe.“

„Welche Bilder?“

„Warum willst du das wissen?“

„Ich frag ja nur.“

„Sag mal, hast du vorher schon mal mit mir geredet?“

„Du meinst, bevor ich ewig darauf gewartet habe, dass du mir mal antwortest? Nein.“

„Oh.“

Sie runzelte die Stirn wieder. Woher kannte sie diese Stimme?

„Ich muss jetzt wirklich gehen.“

„Wäre vielleicht ganz gut.“

„Ich komme wieder.“

„Nein.“, sie sah ihn schockiert an: „Egal was du suchst, du wirst es hier bestimmt nicht finden! Außerdem bringst du mich nur in Schwierigkeiten.“

„Warum?“

„Hast du das eben in der Küche schon vergessen? Meine Eltern halten mich noch für verrückt, wenn ich anfange mit... Nichts zu reden.“

„Ich bin nicht Nichts.“

„Nein, doch, vielleicht. Aber für sie bist du das! Die werden denken, ich höre Stimmen.“

„Genau genommen hörst du nur eine... Oder?“

„Das meine ich nicht. Die werden denken, dass ich verrückt werde!“

„Oh, ach das. Das bist du nicht, ganz sicher nicht.“

„Ach, und woher willst du das wissen?“

„Wenn jemand verrückt wird, macht er sich keine Sorgen mehr darüber, ob er verrückt ist.“

„Ach echt?“

„Keine Ahnung, das hab ich mal gehört. Ich geh dann jetzt mal.“

„Gut.“

Sie konnte spüren, wie er verschwand. Er war mit einem Mal weg. Sie atmete auf und schloss das Fenster wieder. Es war besser so.

Hoffentlich wurde sie nicht wirklich verrückt!

If two come closer

Wenn zwei sich näher kommen.
 

„Wo warst du die ganze Zeit?“, Angel saß hinter seinem Schreibtisch und sah dem platinblonden Vampir entgegen, der gerade durch seine Tür geschritten war und nun auf ihn zu kam.

„Warum willst du das wissen?“, Spike schien nicht gerade guter Laune zu sein.

„Weil ich dich kenne, Spike! Also, wo warst du?“

„Unterwegs.“

„Zufällig zu einem gewissen Mädchen von der Hemery High?“

„Und wenn es so wäre? Was würdest du dann tun, Angel?“

„Ich warne dich, stell nichts an! Sie ist nicht Buffy. Sie kann es nicht sein!“

Spike starrte geradeaus und schob das Kinn vor, sodass seine Wangenknochen hervorstachen. Er wusste auch nicht sicher, dass sie es war, aber sie hatte etwas von Erinnerungen gesagt, an die sie sich nicht wirklich erinnern konnte und außerdem hatte sie ihn gespürt, seine bloße Anwesenheit, ohne etwas von ihm zu sehen.

Doch das konnte er Angel nicht erklären. Er konnte es niemandem sagen, denn es war irgendwie zu persönlich. Außerdem wäre Angel der letzte gewesen, mit dem er hätte darüber reden wollen.

Kate Matthews war einfach anders. Sie benahm sich nicht wie Buffy, sah nicht aus wie sie und hörte sich auch nicht nach ihr an. Nicht einmal ihr Blut roch nach ihr.

Spike trat auf der Stelle und hörte Angel nicht im geringsten zu. Sie ähnelte Buffy kein Stück und war ihr gleichzeitig die ähnlichste, die er je getroffen hatte. Er spürte einfach, dass er recht hatte und er würde sich nicht davon abbringen lassen, sie wieder zu sehen.

„Ist ja gut, Angel.“, Spike achtete nicht wirklich auf das, was er selbst sagte: „Hör mal, ich gehe jetzt wieder.“

„Spike, warte. Was wolltest du eigentlich hier?“, Angel sah von seinem Schreibtisch auf und musste erkennen, dass der Platinblonde schon fort war.

Was sollte er nur mit diesem Dickschädel anstellen, damit er dieses Mädchen endlich in Frieden ließ? Er wusste, dass es noch nicht lange her war, dass Willow wieder abgereist war, aber er wusste auch, dass er auf diesen frustrierten Geist aufpassen musste. Angel würde bald etwas unternehmen müssen, sonst würde diese Schülerin noch ernsthafte Probleme bekommen.
 

Kate gähnte müde und sah auf den Wecker neben ihrem Bett. Die Digitalanzeige zeigte 1.30 Uhr. Sie gähnte erneut, hielt sich die rechte Hand vor den Mund und schaltete mit der Linken das Licht ein.

„Na endlich bist du wach.“

Sie schloss die Augen wieder und gähnte, während sie innerlich aufstöhnte: „Du bist ja doch wieder da.“

Er konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen, so wie sie gerade genengelt hatte: „Ich hatte doch gesagt, ich komme wieder.“

„Hast du mal auf die Uhr gesehen?“

„Ja.“

„Gut, dann ist dir bestimmt auch aufgefallen, dass ich jetzt schlafen muss. Ich meine, du als Geist oder was auch immer brauchst vielleicht keinen Schlaf, aber ich muss morgen zur Schule.“, Sie schaltete das Licht wieder aus: „Also, lass mich schlafen.“

Kate drehte sich wieder um und versuchte einzuschlafen.

„Warum erzählst du mir das?“

Sie stöhnte: „Weil du vorhin so lange gelabert hast und das sogar direkt an meinem Ohr, bis ich aufgewacht bin. Wie heißt du noch Mal?“

„William.“

„Ach ja. Also, William. Lass mich schlafen, damit ich morgen zur Schule gehen kann und nicht wie tot vom Hocker falle, sonst könnte es passieren, dass ich plötzlich beschließe, dass ich dich nicht mehr hören kann.“

Sie versuchte doch tatsächlich ihm zu drohen. Jetzt hätte er fast gelacht.

„Und was hab ich davon?“

„Was willst du eigentlich schon wieder hier?“

„Antwortest du auf Fragen immer mit Gegenfragen?“

„Und wie steht’s mit dir?“

Kate konnte sein leises Lachen hören und als sie aufsah erkannte sie einen vom Mond erleuchteten Umriss am Fenster. Sie brauchte keine fünf Sekunden, bis sie das Licht wieder an, die Decke am Kinn und sich selbst aufgesetzt hatte. Doch mit dem Einschalten des Lichts war der Umriss verschwunden.

„Dich gibt’s ja wirklich.“

„Was hast du denn erwartet?“

„Das ich anfange zu spinnen?“

Spike schwieg und sah sie an, den Kopf hatte er leicht zur Seite geneigt, während er seinen Oberkörper mit den Ellbogen auf seine Knie stützte, als sie weiter sprach: „Wenn ich’s mir recht überlege, dann sollte ich wohl doch in die Klapse.“

„Hör auf zu überlegen. Warum hast du mir nicht geglaubt?“, er saß noch immer am Fußende ihres Bettes und runzelte die Stirn. Er hatte gedacht, dass sie ihm glaubte.

„Nun, ich dachte, es wäre nicht...“, sie brach ab. Vor ihrem geistigen Auge sah sie Grabsteine.

„Es wäre nicht, was?“

Sie hörte wie jemand sagte: „Lektion Nummer eins, es ist immer real.“, (Buffy the Vampire slayer Season 7, Episode 1) und ihr wurde klar, dass sie es ausgesprochen hatte. Ihr Kopf schmerzte und sie griff mit ihrer rechten Hand an ihre Stirn, während sie sich soweit nach vorne lehnte, dass sie ihren Ellbogen aufstützen konnte.

Spike saß wie erstarrt da und versuchte zu verarbeiten, was sie gerade gesagt hatte. Er hatte es Buffy zwar nie sagen hören, doch es hatte sich ganz nach ihr angehört. Wie konnte das sein? Hatte er sie wirklich gefunden? Aber wer war dann die Buffy bei dem Krümel und der Hexe in Cleveland?

„War das eine von diesen Erinnerungen, an die du dich nicht mehr erinnern kannst?“

Kate nickte.

„Ist alles in Ordnung?“

„Es geht schon wieder.“

Sie legte sich wieder hin und kuschelte sich in ihr Kopfkissen.

„Tja, ich werd dich dann mal schlafen...“, er wollte sich erheben und gehen, doch sie unterbrach ihn: „Wie siehst du eigentlich aus?“

„Was?“, er sah sie verdutzt an, hatte er mit einer solchen Frage nun wirklich nicht gerechnet.

„Nun, ich kann dich zwar hören, aber nicht sehen. Eine Beschreibung würde es doch wirklich leichter machen, findest du nicht?“

Spike konnte sich eines seiner schiefen Lächeln nicht verkneifen: „Ich könnte lügen.“

„Was an meinem ersten Eindruck absolut nichts mehr ändern würde und dir außerdem auch nichts bringt.“

Jetzt musste er lachen. Es war offenbar völlig egal, wie er auf Buffy traf, wenn sie es denn war, denn schlagfertig war sie immer.

„Warum lachst du?“

„Das kann ich nicht erklären.“

„Was ist denn nun mit deiner Selbstbeschreibung?“

„Wolltest du nicht schlafen?“

„Jetzt bin ich viel zu wach. Ich kann nicht mehr einschlafen, dass ist deine Schuld, also leg los.“

„Nein, dann drehen wir lieber den Spieß um. Warum lagst du im Koma?“

„Woher weißt du das?“

„Ich weiß es eben und außerdem hast du erwähnt, dass du gerade erst wieder aufgewacht bist. Also?“

„Warum willst du das wissen?“

„Tja, was soll ich sagen. Ich bin neugierig.“

„Es war nach der Schule. Ich lief über die Straße und wurde von einem Auto überfahren.“

„Davon warst du bewusstlos? Wie lange?“

„Etwa eine Woche. Das Auto hatte mich richtig übel erwischt.“

„Weiß man schon, wer es war?“

„Nein. Die Polizei hat noch nichts herausgefunden.“

Spike konnte seine Augen nicht von ihr nehmen, aber vor seinem geistigen Auge sah er nur Buffy. Sie schien überdurchschnittlich müde zu sein, auch wenn sie versuchte sich nichts anmerken zu lassen. Offenbar mochte sie ihn doch allmählich.

„Du solltest jetzt wirklich schlafen.“

„Warum kann ich dich nicht sehen? Ich meine, dass kann doch nicht daran liegen, dass du ein Geist bist, oder?“

„Es ist besser so.“

„Warum? Siehst du so schlimm aus?“

„Nein, Liebes, wenn du mich siehst verknallst du dich vielleicht.“

Sie musste lachen: „Da ist aber jemand ganz schön von sich überzeugt.“

„Und das nicht ohne Grund.“

„Warum kann ich dich nicht sehen?“

Kate grinste über beide Ohren, aber sie ließ nicht locker, obwohl sie so müde war. Er konnte sich unmöglich irren. Sie musste Buffy sein. Es blieb keine andere Möglichkeit.

„Wenn ich das nächste Mal komme, ändere ich vielleicht etwas daran.“

„Warum erst das nächste Mal?“

„Jetzt wäre es nicht richtig. Außerdem musst du schlafen.“

„Schade.“, sie schloss die Augen und schlief fast augenblicklich ein.

Spike neigte sich vor und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. Er spürte und er wusste, dass sie Buffy war. Doch solange er nichts von Willow oder einem der Anderen in Cleveland gehört hatte, würde er nichts unternehmen. Es wäre nicht richtig.

Er verschwand durch das Fenster nach draußen und machte sich auf den Weg zurück zu Angel. Der alte Vampir würde ihm sonst noch einen riesigen Ärger machen.

The wrong Buffy

Die falsche Buffy
 

Willow hatte fast die ganze Nacht die Bücher gewälzt und nichts gefunden, gar nichts. Wie konnte sie nur herausfinden, was geschehen war? Kennedy kam müde herein und schmiss ihre Jacke auf den Korbstuhl in der Ecke. Sie blickte zur Schreibtischlampe, die die einzige Lichtquelle im ganzen Raum darstellte. Als sie Willow entdeckte, die inzwischen aufgestanden war und sich zu ihr umgedreht hatte, erschien augenblicklich ein breites Lächeln in ihrem Gesicht. Die beiden Frauen vielen sich in die Arme und nach einigen Minuten war das Licht gelöscht.
 

Dawn klopfte an Buffy’s Zimmertür und hörte keinen Ton. Sie drückte sie eine Spalt breit auf und erblickte ihre schlafende Schwester in ihrem Bett. Sie schlich zu ihr hinein und legte sich neben sie. Sie hatte sie so sehr vermisst und jetzt war sie nicht mal die Richtige.
 

Giles und Xander saßen am Frühstückstisch und tranken Kaffee. Sie sahen beide nicht so aus, als hätten sie besonders gut geschlafen. Ihre Haare waren strubbelig und standen in alle Richtungen ab und unter den Augen hatten beide tiefe Tränensäcke. Andrew kam herein und setzte sich zu ihnen. Er schien ausgeschlafen und bester Laune. Es war fast unerträglich für die Beiden.

„Guten Morgen ihr drei.“

„Morgen Willow.“

„Hast du schon was gefunden?“, Xander schnitt sofort das Thema an, während Giles und die Hexe sich begrüßend umarmten.

„Nein.“, sie war von sich selbst enttäuscht und ließ sich in einen Stuhl sinken. Xander reichte ihr die Brötchen und sie nahm dankend den Korb entgegen.

„Was sollen wir jetzt tun?“

„Ich weiß nicht.“

Giles sah sie forschend an: „Wie hast du damals herausgefunden, dass Faith und Buffy die Körper getauscht hatten?“

Willow stellte ihre Kaffeetasse wieder auf den Tisch und sah langsam zu ihm auf: „Damals bin ich in die Geisterwelt eingetaucht und habe es herausgefunden.“, sie bemerkte seine aufkeimende Begeisterung, als wäre die Lösung gefunden: „Aber damals war Tara mein Anker gewesen. Es war etwas völlig anderes gewesen, weil ich nicht diese Probleme mit meiner Macht hatte und Tara auf mich aufgepasst hat. Jetzt habe ich keinen Anker.“

„Du hast allen Anwärterrinnen ihr Kraft gegeben und sie damit zu Jägerinnen gemacht. Warum solltest du dann nicht in die Geisterwelt eintauchen können?“

„Weil ich mich darin hätte verlieren können. Es ist etwas völlig anderes.“

„Willow, du könntest es aber.“

„Vor allem könnte ich mich vollkommen in der Geisterwelt verlieren!“

„Und wenn ich deinen Anker dar stellen würde?“, Kennedy lehnte am Türrahmen und hatte die Arme vor der Brust verschränkt.

Alle wandten sich ihr zu und Willow runzelte die Stirn. Sie wollte Kennedy auf keinen Fall in Gefahr bringen. Nicht nach diese Pleite, die sie etwa vor einem viertel Jahr gehabt hatte. Sie konnte sich noch zu gut daran erinnern, wie die Dunkelhaarige sich damals von ihr abgewandt hatte.

„Nach allem, was ich dir damals angetan habe? Das geht nicht.“

„Willow, du weißt genauso gut wie ich, dass es sein muss.“

„Aber ich habe dir beim letzten Mal wehgetan, Kennedy. Das will ich nicht schon wieder.“

„Beim letzten Mal war ich nicht darauf vorbereitet und außerdem war ich doch bei dir, als du den Zauber in Robins Büro durchgeführt hast, schon vergessen? Ich lebe noch und mir geht es gut.“

Willow sah vor sich auf die Tischplatte. Vielleicht war es doch möglich und einen Versuch wert.

„Du müsstest den Spruch mitsprechen und mir fast alles nach machen.“

„Wo soll das Problem sein?“

„Du könntest mit Magie in Verbindung kommen, die dir noch schlimmer zusetzt, als ich es damals getan habe, als wir das Portal für den Austausch zwischen Buffy und dem Dämon geöffnet haben.“

Kennedy setzte sich zu ihrer Freundin an den Tisch und legte ihr eine Hand auf die ihre, während sie ihr direkt in die Augen sah: „Ich vertraue dir, Willow.“

Vielleicht sollte sie es wirklich tun.
 

Buffy öffnete müde ihre Augen. Sie hatte die Decke um sich geschlungen und als sie neben sich ins Bett sah, erblickte sie Dawn, die friedlich neben ihr schlief.

Sie stand behutsam auf, öffnete leise die Tür und verschwand auf den Flur, als das Telefon klingelte. Sie hob ab und hielt sich den Hörer ans Ohr.

„Hallo?“

„Buffy, bist du das?“

„Ja. Wer ist da?“

„Ich bin’s, Angel.“

„Oh, hallo. Wie geht’s dir so?“

„Ähm, gut und dir?“

„Könnte gar nicht besser sein.“

„Kannst du mir bitte mal Willow geben? Es ist wirklich wichtig.“

„Klar, einen Moment.“

Buffy legte den Hörer neben dem Apparat ab und lief die Treppe hinunter in die Küche. Sie saßen alle am Tisch. Alle ihre Freunde.

„Morgen alle zusammen. Boa, ich hab einen Hunger.“, sie ließ sich am Tisch nieder und stellte ihren linken Fuß vor sich auf den Stuhl. Danach griff sie gierig nach den Brötchen und schenkte sich eine Tasse Kakao ein.

Alle starrten sie verständnislos an. Das war eindeutig nicht Buffy. Es sei denn, sie stand unter einem Zauber.

„Morgen.“, Willow reichte ihr die Butter: „Hast du gut geschlafen?“

„Klar. Dawn lag neben mir, als ich aufgewacht bin. Sie konnte bestimmt nicht gut schlafen.“

„Wo ist sie?“

Buffy biss genüsslich in ihr Brötchen mit Nutella und antwortete mit offenem Mund, der von der Schokolade ganz verschmiert war: „Sie schläft noch. Ich hab es geschafft die Tür noch zu zu machen, bevor das Telefon sie wecken konnte.“

„Das Telefon?“, Xander sah sie überrascht an.

„Ach ja,“, sie schluckte umständlich und spülte das halbe Brötchen mit dem Kakao hinunter: „Jemand will dich sprechen, Willow. Wie war noch gleich der Name... Angel.“

Willow stand fast augenblicklich auf: „Hat er gesagt, was er wollte?“

„Oh, nein, er ist noch am Telefon und wartet auf dich. Das hatte ich ganz vergessen.“

Während die Hexe die Treppe hoch und ans Telefon stürmte, blickten die anderen sich an und Giles schüttelte den Kopf.

Sie konnte eindeutig nicht Buffy sein. Wenn doch, dann wollte er auf der Stelle von einem Dämon zerfleischt werden, denn so erfüllte sie seine schlimmsten Albträume.
 

„Angel, bist du noch dran?“

„Ja. Hat Buffy so lange gebraucht um dich zu finden?“

„Wie lange hast du denn gewartet?“

„Fast zehn Minuten.“

„Das tut mir leid. Sie ist nicht ganz sie selbst.“

„Das habe ich auch schon gemerkt. So aufgekratzt war sie nicht einmal, als sie noch fünfzehn war. Was ist da bei euch los?“

„Wir glauben, dass nicht Buffy zu uns zurück gekommen ist.“

„Wie meinst du das?“

„Nun ja, sie sieht zwar aus wie sie, erinnert sich an alles, hört sich an wie sie und riecht sogar nach Buffy, aber sie ist es nicht. Da bin ich mir fast sicher. So etwas habe ich noch nie erlebt. Tara hatte damals bei dem Körpertausch von Buffy und Faith einen Fehler entdeckt und mir ging es eben genauso. Gestern Abend war es noch nicht so deutlich gewesen, doch jetzt ist es klar.“

„Was willst du jetzt tun?“

„Ich gehe in die Geisterwelt. Es hat schon einmal funktioniert.“

„Sei vorsichtig!“

„Klar.“, Willow ging zu Buffy’s Zimmertür und sah zu Dawn hinein: „Aber sag mal, warum rufst du eigentlich an?“

„Ich habe da noch so ein platinblondes Problem, wenn du verstehst.“

„Was hat er angestellt? Und was soll ich dagegen tun?“

„Er steigt dieser Schülerin nach. Du weißt schon, das Mädchen, das er in der Hemery High entdeckt hat und von dem er glaubte, dass sie Buffy sei.“

„Ja, aber was soll ich tun?“

„Kannst du ihm nicht seinen Körper zurückgeben?“

„Ist das alles?“
 

„Buffy, du hast vergessen die Dusche sauber zu machen.“, Dawn kam genervt aus dem Badezimmer und sah ihre Schwester vorwurfsvoll an.

„Ups.“

„Was ist nur los mit dir?“

„Was soll los sein?“

„Du bist nicht du selbst.“

„Ach was. Es ist alles okay, kleine Schwester.“

Dawn runzelte die Stirn. Seit wann nannte Buffy sie denn so?“
 

„Hast du alles verstanden?“

„Klar.“

„Bist du bereit?“

„Ja.“

„Bist du dir sicher, dass du das wirklich tun willst?“

„Willow, du hast mich das jetzt schon fünf Mal gefragt. An meiner Meinung ändert sich nichts.“

„Na gut, wie du meinst.“

Die Hexe und Kennedy knieten schräg gegenüber von einander und begannen Kreise um sich zu ziehen. Dabei sprachen sie die Formel.
 

Ein kleines Päckchen wurde in einen Flieger verfrachtet und machte sich auf den Weg nach LA. Es würde wohl am nächsten Morgen dort ankommen.
 

Giles betrat mit Andrew das Haus. Sie waren draußen gewesen um an Andrews Ausbildung zum Wächter zu arbeiten. Er hatte noch viel zu lernen und es viel Giles nicht gerade einfach, denn sein Lehrling pflegte noch immer mit Zitaten und Filmfiguren um sich zu werfen.

Der Wächter brauchte nun dringend gute Neuigkeiten.

„Willow, hast du was heraus gefunden?“

Angesprochene drehte sich ihm zu. Sie saß auf der Couch und machte ein ernstes Gesicht. Das gefiel Giles so gar nicht.

„Was ist los?“, sprudelte Andrew los, bevor der Wächter sich dazu durchgerungen hatte. Dafür erntete er einen vorwurfsvollen Blick von Giles.

„Es ist in der Tat so, dass Buffy nicht ganz Buffy ist.“

„Wie meinst du das?“, Xander war gerade aus der Küche gekommen und hielt einen Kaffeebecher in der Hand, den er Giles reichte.

„Buffy’s Körper und ihre Erinnerungen sind zwar da, aber ihre Seele gehört nicht hierher.“

„Was?“, Dawn konnte ihren Ohren nicht trauen: „Wie meinst du das?“

„Dawn, wo ist Buffy?“, Giles sah sie mit gerunzelter Stirn an.

„Kennedy ist bei ihr. Was meinst du damit, dass ihre Seele nicht hierher gehört?“

„Nun, die Seele, die jetzt in ihrem Körper steckt, gehört nicht zu Buffy.“

„Oh, das kenne ich schon.“, Xander deutete mit dem Finger auf die Hexe: „Sie hat mit jemandem den Körper getauscht.“

„Nein, nicht so ganz. Sie haben nicht nur den Körper getauscht, sondern ihre Leben, ihre Persönlichkeiten.“

„Was?“

„Als Faith mit Buffy die Körper getauscht hatte, waren nur die Körper vertauscht, aber jetzt sind nur die Seelen vertauscht. Alles was zu Buffy gehörte, wie zum Beispiel ihre Kraft, ihre Erinnerungen und ihre Gefühle, sind noch bei ihrem Körper, also hier. Aber Buffy selbst, ihre bloße Seele, die sie vollkommen zu der Person macht, die wir kennen, die ist nicht mehr da. Die steckt in einem anderen Körper.“

„Und was nun?“

„Jetzt müssen wir ihre Seele finden. Erst dann kann ich die Seelen zurücktauschen und das wird auch noch sehr schwierig.“

„Warum?“

„Weil ich die Seelen von den neuen Erinnerungen trennen muss.“

Xander setzte sich neben sie: „Aber wenn wirklich nur die Seelen vertauscht sind, warum verhält sie sich dann nicht wie Buffy und wer könnte davon profitieren?“

„Weil ihre Seele noch ziemlich jung sein muss. Sie passt nicht zu Buffy’s Alter, deshalb benimmt sie sich wie ein Teenager. Und wenn sie ihre Seele nicht hat, dann kann sie leichter getötet werden.“

„Warum?“

„Weil sie nicht im Gleichgewicht ist und das Mädchen, dass jetzt in ihr steckt mit all diesen Fähigkeiten, die Buffy hatte, nicht umgehen kann. Sie wird angreifbar.“, in Giles’ Blick lag nicht nur die Erkenntnis, sondern auch Furcht.

„Das ist noch nicht alles. Ihr habt Buffy doch gestern Abend gehört, sie will nicht mehr jagen. Damit spielt sie dem Urbösen direkt in die Hände.“, Andrew lehnte an einem Beistelltisch. Er hatte es zwar nicht gehört, aber er war dabei gewesen, als Xander Giles und ihm davon erzählt hatte.

„Buffy stirbt, wenn entweder ihr Körper oder ihre Seele stirbt, dass ist wohl der wichtigste Punkt.

Alle schwiegen und sahen zu Boden. Das durfte nicht geschehen, das war ihnen allen klar.

„Aber wo sollen wir sie suchen? Sie könnte überall sein.“, Dawn ließ sich niedergeschlagen in einen Sessel sinken.

„Ich hab da schon so eine Idee.“, Willow sah zum Telefon und hoffte, dass das Päckchen noch nicht in LA angekommen war.

The start of a friendship

Der Beginn einer Freundschaft
 

Spike betrat Angel’s Büro wie gewohnt durch die Wand und blieb vor dem Schreibtisch stehen, wo er einen bösen Blick erntete.

„Du warst gestern Abend wieder bei ihr, richtig?“

„Du hörst dich an wie eine eifersüchtige Ehefrau, mein dunkler Freund.“

Der Angesprochene sah ihn überrascht an. Damit hatte er nun wirklich nicht gerechnet.

„Ich war nicht die ganze Zeit bei ihr. Heute Morgen war ich nur in der Stadt spazieren gegangen, dass war alles.“

„Ach ist das so?“

„Was ist los? Du bist so zynisch.“, Spike schenkte ihm einen misstrauischen Blick.

„Ich habe eben einen Anruf von Willow bekommen.“

„Was spricht die Hexe denn so? Schon enttäuscht, weil sie gemerkt hat, dass die echte Buffy nicht bei ihr ist?“

Angel schwieg. Ihm gefiel gar nicht, was sie ihm gesagt hatte und noch weniger, dass er es ihm ausrichten sollte.

„Was ist los? Du bist plötzlich so schweigsam.“

„Nichts. Was soll schon sein.“

„Angel, du verheimlichst mir was. Was wollte Willow?“

„Sie sagte, dass du an dem Mädchen dran bleiben sollst und ihr vorsichtig beibringen musst, dass sie Buffy ist.“

„Aber woher will sie wissen, dass ich mich nicht irre?“

„Sie war in der Geisterwelt und hat es herausgefunden.“

Spike schwieg und sah triumphierend aus dem Fenster: „Sei nicht böse, aber: Ich hab’s ja gesagt.“

Angel verdrehte die Augen. Er würde diesem Idioten, der zufällig auf sie gestoßen war, nur zu gerne einen Pflock durchs Herz jagen oder besser noch, ihn verbrennen lassen. Aber das half natürlich nichts, schließlich war er ja nun ein Geist.

„Lass mich raten. Gerade hast du dir vorgestellt, wie du mich tötest, richtig?“

Ein ganz besonders nerviger Geist.

Spike schritt zur nächsten Kommode und spielte mit einer Figur die dort stand.

„Du sollst zu ihr gehen. Rede mit ihr und schaffe Vertrauen zwischen euch, bevor du ihr sagst, wer sie wirklich ist.“

Spike brach der Figur den Arm ab, zumindest glaubte er, dass es ein Arm war.

„Und warum ich und nicht du?“

Angel schluckte schwer und sah böse in eine andere Richtung. Dieser verdammte Mistkerl.

„Weil sie dich schon etwas besser kennt.“

„Ach ja, weil ich richtig gelegen habe und“, ermachte eine Pause, in der er schon fast durch die nächste Wand verschwunden war: „du nicht.“

Angel konnte nur noch sein Lachen hören, als Spike sich zu den Fahrstühlen aufmachte.
 

„Wie hast du geschlafen?“, Grace sah sie durch ihre blauen Augen besorgt an.

„Gut, denke ich. Warum fragst du?“, Kate warf ihr einen Radiergummi zu.

„Bist du dir sicher?“, Doris warf ihr einen kurzen Blick zu, bevor sie sich wieder über ihre Zeichnung her machte.

„Warum fragt ihr mich das dauernd?“

Elane schenkte ihr einen tu-doch-nicht-so-dumm-Blick zu: „Oh bitte. Sie dich doch mal an. Du hast tiefe Augenringe und deine Augen schreien fast nach Schlaf. Sag mal, warum bist du eigentlich so happy? So bist du doch sonst nicht drauf.“

Kate sah wieder auf ihre Zeichnung und ein Lächeln schlich sich auf ihr Gesicht: „Es ist nichts.“

Ihre Freundinnen warfen sich wenig überzeugte Blicke zu und Grace ließ nicht locker: „Wie heißt er?“

„Wer?“

„Na der Typ, wegen dem es dich so sehr erwischt hat. Wie sieht er aus? Was macht er so? Wo hast du ihn kennen gelernt?“

Kate verdrehte die Augen, brachte ihre Sachen weg und griff nach ihrer Tasche, als der Gong ertönte. Ihre Freundinnen waren nicht so schnell gewesen, weswegen sie nun etwas Ruhe haben würde.

Kate ging zu ihrem Spint und öffnete ihn. Als sie hinein sah, ließ sie vor Schreck ihre Tasche fallen und der Inhalt verstreute sich vor ihren Füßen. Ein leiser Aufschrei war ihr entwichen, weswegen sie nun alle anstarrten und als sie es bemerkte, kniete sie sich schnell hin und räumte alles wieder ein.

„Du solltest wirklich etwas besser auf deine Sachen aufpassen, denn wenn du sie immer so herum schmeißt, wirst du sie vielleicht noch kaputt machen oder verlieren.“

Sie stand auf und sah in den Spint: „Und du solltest dir vielleicht mal irgendetwas umhängen, damit ich dich höre bevor du aus heiterem Himmel vor mir auftauchst.“

Sie war beleidigt, dass war klar.

Spike stand in ihrem Spint und sah auf sie herab. Sie hatte sich ganz schön erschrocken, als er ihren Namen geflüstert hatte, was ihm ein Lächeln entlockte.

„Was willst du hier?“

„Dich besuchen.“

„Das ist ein denkbar schlechter Moment.“

„Na und?“

„Hast du schon unser kleines Gespräch über eben dieses Thema vergessen?“

„Was meinst du?“

„Das du mich in Schwierigkeiten bringst, wenn du aus heiterem Himmel auftauchst und mit mir sprichst.“

„Oh, das.“

Sie schloss die Spintür vor seiner Nase und ging weg. Während des kurzen Gesprächs hatte sie durch ihn hindurch gegriffen und Schulsachen ausgetauscht und er hatte sich gewundert, dass sie nicht zusammengezuckt war, weil doch so kalt war.

Er folgte ihr durch die Gänge und plapperte sie weiter zu, bis sie schließlich genug davon hatte: „Was willst du eigentlich?“

„Ich hab Langeweile.“

„William.“

„Ich dachte, wenn ich schon nicht meine Liebste finde, dann könnte ich wenigstens Freundschaft mit dir schließen.“

Kate blieb abrupt stehen und drehte sich zu ihm um, ohne es zu wissen, denn sie konnte ihn ja nicht sehen: „Was?“

„Nun ja, das hat sich jetzt irgendwie merkwürdig angehört.“

Sie hatte die Stirn gerunzelt und sah an seiner rechten Schulter vorbei.

„Hast du mal darüber nachgedacht, dass es leichter wäre Freundschaft mit dir zu schließen, wenn ich dich sehen könnte und du mich nicht in Schwierigkeiten bringen würdest?“

„Nein.“

„Das hab ich mir fast gedacht.“

Sie ging weiter und bog in eine Abstellkammer ab, als ihr die Blicke ihrer Mitschüler auffielen, die an ihr vorbei gingen. Spike folgte ihr.

„Warum kann ich dich nicht sehen?“

„Das hatten wir schon.“

„Ja, aber warum willst du nicht, dass ich dich sehe?“

„Ich hab meine Gründe.“

„Klar, natürlich.“

„Jetzt stell dich nicht so an. Als wäre das so wichtig.“

„Es ist wichtig. Woher soll ich wissen, von was du der Geist bist?“

„Von einem Menschen.“, log er galant und legte sich im Kopf die Ausrede zurecht, dass seine Seele durchaus noch menschlich war, genauso wie sein Aussehen.

„Und warum sollte ich dir das glauben?“

„Denkst du denn, dass es noch etwas anderes gibt?“, er glaubte schon fast etwas erkennen zu können, das auf Buffy hinwies, doch dann: „Nun ja, bis du mir auf die Nerven gegangen bist, habe ich ja auch nicht an Geister geglaubt.“

Mist! Er schluckte.

„Kannst du nicht wenigstens sagen, wie du aussiehst?“

„Das ist nicht wichtig.“

„Das hatten wir schon.“

„Stimmt. Also lass uns das Thema wechseln.“

„Weißt du, zu Freundschaft gehört auch Vertrauen.“

„Worauf willst du hinaus?“

„Du scheinst mir ja nicht zu vertrauen, denn sonst würdest du mir nicht etwas so wichtiges vorenthalten.“

Er verdrehte die Augen und biss die Zähne so fest zusammen, dass seine Wangenknochen hervorstachen, was sie allerdings nicht sehen konnte.

„Ich weiß ja nicht mal, ob du wirklich existierst.“, mit diesen Worten öffnete sie die Tür um dem Gong in die nächste Stunde zu folgen. Doch sie blieb in der Tür stehen, als sie etwas kaltes auf ihrer Haut spürte, auf ihrem rechten Unterarm. Sie drehte sich langsam zur Seite, so dass sie über ihre Schulter zurück in den scheinbar leeren Raum sehen konnte.

„Ich bin wirklich da.“, er hatte ihr eine Hand auf den Unterarm gelegt und wunderte sich, dass sie ihn dieses Mal gespürt hatte.

Kate fühlte Vertrautheit an etwas, an das sie sich nicht erinnern konnte und das ihr Angst machte. Ihre Haut gribbelte an der Stelle, an der er sie berührt hatte und sie wusste, dass es nicht gut war, was da gerade vorging.

„I-Ich muss jetzt gehen.“, mit diesen Worten stahl sie sich davon und ließ ihn alleine zurück in der Abstellkammer.

Er war sich so sicher, dass sie es war und nun wollte er nicht mehr von ihrer Seite weichen, wollte sie näher kennen lernen, wie sie jetzt war und sie schließlich zu der Buffy machen, die ihn kannte und die sich an ihn erinnerte, so wie er früher gewesen war.

Außerdem musste er ohnehin auf sie aufpassen, nach dem, wie Angel reagiert hatte.

This I know

Das kenne ich
 

„Willow, was tust du da?“, Buffy saß der Hexe gegenüber am Tisch und hatte den Kopf auf die Arme Gestützt, die auf der Tischplatte lagen. Sie sah aus wie ein kleines Kind.

„Ich suche nach einem Zauber.“

„Kann ich dir helfen?“

„Vielleicht.“

„Nach welchem Zauber suchst du denn?“

„Ich kenne den Namen nicht, das macht es ja gerade so schwer.“

„Woher weißt du dann, wie du ihn finden kannst?“

„Ich weiß, was er bewirken soll.“

„Und was soll das sein?“

Willow antwortete nicht gleich, wusste sie doch nicht, wie diese Buffy darauf reagieren würde. Sie war schließlich nicht wirklich ihre Freundin, sondern nur der Schatten eben dieser. Der Körper mit den Erinnerungen inklusive der falschen Seele.

„Der, der Zauber soll, er soll jemandem seine Persönlichkeit zurückgeben.“

„Oh, wie meinst du das?“

„Nun, ein Freund von mir, den ich in England kennen gelernt habe, der hat mit jemandem den Körper getauscht und damit auch alle seine Erinnerungen. Wir haben lange gebraucht um ihn wieder zu finden und wollen ihn nun wieder in seinen Körper zurück bringen. In sein Leben zurück, so zu sagen.“

Es war keine richtige Lüge, es war eine Notlüge. Doch warum fühlte sich Willow dabei so schlecht, wenn sie ihre Freundin dabei ansah? Oder viel mehr das Mädchen, dass wie ihre Freundin aussah.

„Ich kann dir doch bestimmt helfen.“

„Klar, aber denk dran, dass du nicht laut aus den Büchern vorlesen darfst. Es ist wirklich sehr gefährlich.“

„Für wie dumm hältst du mich?“, Buffy sah sie schelmisch an und griff nach einem Buch.

Willow ließ sie nicht aus den Augen und hoffte inständig, dass nichts schief gehen würde. Sie wandte sich ab und erblickte Dawn, die verwirrt in der Tür stand. Buffy konnte sie nicht sehen, denn sie saß mit dem Rücken zur Tür, was vielleicht auch ganz gut war.
 

„Bleib ganz ruhig, es ist alles in Ordnung.“, Willow sprach in Gedanken mit ihr, damit ihre vermeidliche Freundin nichts mitbekam.

„Aber was macht sie hier?“, antwortete Dawn auf selbem Wege.

„Sie hilft mir nach dem Zauber zu suchen, der unsere Buffy mit ihr austauschen soll.“

„Weiß sie denn jetzt bescheid?“

„Nein. Ich werde es ihr auch nicht sagen, denn wir können jetzt nun wirklich keine aufgebrachte Jägerin brauchen, auch wenn sie nicht sie selbst ist.“

„Aber was ist, wenn es ihr auffällt?“

„Das wird es nicht.“

„Was hast du ihr denn gesagt?“

„Das ich einen Freund in England habe, dem ein Zauber schief gegangen ist.“

„Oh. Ich helfe dir auch, ist das okay?“

„Klar, aber mach dich darauf gefasst, dass sie nicht ganz sie selbst ist. Sie hat mich in der letzten Viertelstunde ständig irgendetwas gefragt und sie benimmt sich immer noch wie eine zehn Jährige.“

„Warum ist das eigentlich so? Ich dachte, das Mädchen in LA wäre schon siebzehn oder achtzehn.“

„Das liegt an dem Altersunterschied, der zwischen ihr und Buffy besteht und wahrscheinlich ist der Zauber auch nicht so glatt abgelaufen, wie er es eigentlich hätte tun sollen.“

„Wie meinst du das?“

„Nun ja, Buffy in LA ist offenbar richtig erwachsen und das ist auch für ihr Umfeld nicht so leicht aufzunehmen.“

„Verstehe.“, Dawn kam auf den Tisch zu und setzte sich neben Buffy: „Hey ihr Beiden. Was macht ihr denn da?“

„Ich helfe Willow einen Zauber für einen Freund in England zu finden.“

„Oh, davon hat sie mir schon erzählt. Ich helfe euch, okay?“

„Klar, schnapp dir ein paar Bücher Dawn.“, Willow griff nach dem nächsten Buch und stöhnte leicht.
 

„Hast du schon mal darüber nachgedacht, dass du vielleicht jemanden finden könntest, der deine Nerverei mehr verdient hat, als ich?“

„Nein, nicht so wirklich.“

„Na so ein Pech aber auch.“

„Tja, du hast eben Glück.“

„Kommt ganz auf den Standpunkt an.“

Spike grinste breit und folgte ihr auf dem Fuße: „Findest du nicht, dass du ein bisschen zu erwachsen bist für dein Alter?“

„Was? Willst du dich jetzt beliebt machen?“

Er lachte leise.

„Was ist jetzt schon wieder so komisch?“

„Sag mal, erinnert dich diese Schule an nichts?“

„Klar, an die letzten zwei fast sogar schon drei Jahre, die ich jetzt schon hier zur Schule gehe.“

„Das meinte ich nicht.“

„Ich bereue es wahrscheinlich gleich, aber was meinst du?“

„War da nicht mal eine andere Sporthalle?“

„Ja, die ist aber schon seit einigen Jahren nicht mehr da.“

„Und weißt du, was mit ihr passiert ist?“

„Nein, warum sollte ich? Das ist mir völlig egal.“

„Soweit ich weiß, wurde sie von einem Mädchen niedergebrannt.“

Eine Pause entstand, in der Kate stehen blieb und aus dem Fenster starrte. Spike behielt sie genau im Auge und wartete auf ein Zeichen der Erkenntnis. Doch es ließ lange auf sich warten.

Kate ging näher zum Fenster und sah hinaus. Sie konnte die alte Halle fast sehen, es war gespenstisch. Sie sah viele Menschen darin und rannte hinaus, bevor sie die Türen hinter sich schloss und einen Kanister hinein warf, den sie zuvor mit einem Tuch in Brand gesteckt hatte.

Sie schreckte vom Fenster zurück.

„Was ist los?“

„Da waren noch Menschen drin.“

„Was?“

„In der Sporthalle. Da waren noch Menschen drin.“

„Als was passierte?“

„Als ich sie niedergebrannt habe.“

„Was?“

Sie wandte sich erschrocken in die Richtung, aus der seine Stimme gekommen war und konnte nicht glauben, was sie gerade gesagt hatte.

„Vergiss es.“

Spike musste sich anstrengen mit ihr Schritt halten zu können, so eilig hatte sie es plötzlich. Er hatte etwas losgetreten, da war er sich sicher.

„Sag mal, weißt du, ob damals Menschen umgekommen sind, als die Sporthalle abbrannte?“

„Nein, davon habe ich nichts gehört. Warum fragst du?“

„Das ist egal.“, sie blieb wieder stehen: „Was willst du eigentlich immer noch hier?“

„Das hab ich dir doch gesagt.“

„Ja schon, aber ich hatte dir auch gesagt, dass du verschwinden sollst.“

„Und warum sollte ich das tun, nur weil du es sagst? Tut mir leid, Liebes, aber das kümmert mich wenig.“

„Hat dir schon mal jemand gesagt, dass du dich nach einem verdammten...“, sie brach ab und war fast augenblicklich wieder auf einem Friedhof. Sie spürte, dass sie genervt war und bemühte sich, nicht in seine Richtung zu sehen.

„Nach einem verdammten, was?“, holte er sie aus ihren Gedanken zurück, ohne dass er es bemerkte.

„Dich nach einem verdammten Macho anhörst.“, beendete sie ihren Satz ohne daran zu denken eine Frage daraus zu machen.

„Danke. Sag mal, was ist los?“

„Was soll sein?“

„Du bist so anders.“

„Unsinn. Woher willst du das überhaupt wissen? Du kennst mich nicht.“

Sie ging weiter und hörte nicht, wie er sagte: „Besser als du denkst, Kleines.“

„Was ist los? Du sagst ja gar nichts mehr.“

„Es ist nur. Mir ist gerade eingefallen, dass eine Freundin von mir hier ganz in der Nähe wohnt. Der Krümel freut sich bestimmt, wenn ich mich mal wieder blicken lasse.“

Er hatte diesen Titel ganz nebenbei fallen lassen und wartete nun auf eine Reaktion.

Sie kam fast sofort. Kate wandte sich im Schritt zu ihm um lief prompt gegen den nächsten Türrahmen.

„Hör auf zu lachen. Das ist nicht komisch.“, sie rieb sich mürrisch die Schulter.

„Das sagst du, Liebes.“

„Hör auf mich so zu nennen.“

„Aber warum denn?“

„Weil ich einen Namen habe.“

„Ja und?“

„Und wenn du nicht aufhörst mich so zu nennen, dann...“

„Was dann?“, unterbrach er sie absichtlich und wartete freudig auf ihre nächste Reaktion.

Sie schwieg kurz und brachte dann so stockend, wie Buffy es damals gesagt hatte, dass sie Schneid hätte, hervor: „Sonst, sonst nenne ich dich Willi.“

„Was?“, es war fast ein Schrei gewesen, denn dieser Name hatte Wut in ihm aufkommen lassen. Wie konnte sie nur?

„Das tust du nicht.“

„Doch das tu ich, Willi.“

Er biss die Zähne zusammen und gab sich alle Mühe nicht auszurasten: „Das ist doch hoffentlich nicht dein Ernst.“

„Doch, genau das ist es, Willi.“

„Dieser Name ist so...“

„Ja?“

„So uncool!“

„Ach. Und du findest “Liebes” so originell?”

„Es ist cool.“

„Klar.“

Er folgte ihr aus der Schule hinaus und den ganzen Weg nach Hause. Sie stritten sich fast ununterbrochen und nicht nur Spike fühlte sich in der Zeit zurück versetzt. Doch Kate konnte sich an diese Zeit nicht wirklich erinnern, eher gar nicht.

Sie betrat ihr Zimmer, nachdem sie es an ihrer Mutter vorbei geschafft hatte ohne dem Drang nachzugeben, Spikes provozierendem Verhalten Beachtung zu schenken. Sie war richtig stolz auf sich.
 

„Was hast du jetzt vor?“

„Vielleicht mache ich Hausaufgaben.“

„Du hast bestimmt klasse Noten.“

„Warum fragst du das?“

„Nur so.“

„Ja, ich hab gute Noten.“

„Und manchmal kannst du dich sogar an den Unterrichtsstoff erinnern, obwohl du ihn noch nie hattest?“

„Woher...“, sie brach ab und starrte ins Leere.

Spike trat ihr ganz nahe, bis er sie fast berühren konnte. Sie spürte seine Nähe und sah nach rechts unten.

„Ich weiß es einfach. Ich kenne das.“

„Was? Woher?“

Sie drehte sich tatsächlich zu ihm um ohne ihn zu berühren und sah im direkt ins Gesicht. Sie wusste vermutlich nicht, dass sie ihn ansah, doch für ihn war es, als wäre er in die Vergangenheit zurück versetzt, denn zum ersten Mal hatte sie ihn aus freien Stücken angesehen, direkt in die Augen und er hatte Buffy darin erkannt.

„Mir ging es auch mal so. Ich habe mich an verschiedene Dinge erinnert, die ich besser vergessen hätte und musste schließlich erkennen, dass ich diese Dinge tatsächlich getan hatte. Es war grässlich.“

„Ich kann mich nicht daran erinnern diese Sachen gemacht zu haben. Sie sind einfach da, für einen Moment oder auch zwei und dann sind sie weg. Aber die Erinnerung daran bleibt.“

„Verstehe.“

Er sah sie traurig an. Es würde wohl noch ewig dauern, bis sie endlich soweit war.

„Aber da ist noch etwas anderes.“

„Was meinst du?“

Sie setzte sich auf den Stuhl, der direkt neben ihr stand und sah zu ihm auf. Dieses Mal hatte sie nicht so viel Glück ihm direkt in die Augen zu blicken.

„Ich hatte da diesen Traum.“

„Erzähl mir davon.“, wenn jetzt das kam, von dem er hoffte, dass es kommen würde, dann konnte er noch hoffen, dass es vielleicht doch nicht so lange dauern würde.

„In dem Traum waren zwei Typen, eigentlich war es einer. Er war irgendwie in zwei gespalten oder so, keine Ahnung, jedenfalls war er in zwei Räume verteilt, eigentlich drei... Wie soll ich das erklären?“

„Red einfach drauf los, ich versteh dich schon, verlass dich drauf.“

„Okay, also, der Eine sagte ständig, ich sollte nicht dort sein und fragte was ich dort täte oder so was ähnliches. Im Nächsten Moment sah er irgendwie anders aus und war auch in einem ganz anderen Raum. Er selbst war irgendwie anders. Es ist unbeschreiblich, was ich dort gesehen habe und ich werde ganz bestimmt auch nicht erzählen, was ich gesehen habe. Jedenfalls hatte er jemanden im Arm und als er mich angesehen hat, klebte Blut an seinem Mundwinkel. Ich wusste instinktiv, dass es Blut war, komisch, oder? Und dann war er plötzlich wieder so, wie ich ihn zuerst gesehen hatte und er war ganz anders. Wie ein anderer Mensch, irgendwie tröstend und da war etwas, dass ich mir nicht ganz erklären konnte.“

„Was meinst du damit?“

„So ein merkwürdiges Gefühl, dass ich nicht wirklich beschreiben kann. Ich konnte nicht mal die Frau erkennen, die er im Arm hatte.“

Spike war erleichtert. Es bestand kein Zweifel mehr, sie war es! Er hatte diesen Traum auch gehabt und darin war er ihr in ihrer waren Gestalt begegnet.

„Hast du dich selbst gesehen?“

„Nein, ich hatte nicht mal ein Spiegelbild. Aber die Sache ist, dass ich ihn irgendwie zu kennen schien, obwohl ich mich nicht im geringsten an ihn erinnern konnte. Ich kann es ja nicht mal jetzt.“

Spike ging zu ihrem Bett und ließ sich darauf nieder. Er sah zu ihr hinüber und wusste nicht, was er tun sollte.

„Hattest du schon mal das Gefühl, dass du nicht der bist, der du zu sein scheinst? Das du irgendwie nicht an den Ort gehörst, an dem du dich befindest?“

Er schenkte ihr einen überraschten Blick, der ihr allerdings völlig unbemerkt blieb, da sie ihn ja immer noch nicht sehen konnte.

„Dieses Gefühl habe ich seit ich aus dem Koma aufgewacht bin. Es ist grässlich.“

„Hast du mal versucht diese Erinnerungen zu verknüpfen oder ihnen nach zu gehen?“

„Wie soll ich das denn machen?“

„Zum Beispiel diese Sache mit der Sporthalle. Darüber müsste doch etwas zu finden sein.“

„Kann sein. Aber nicht jetzt. Ich muss Hausaufgaben machen.

„Wie du meinst. Dann lass ich dich mal alleine.“

„Warum bleibst du nicht einfach?“

Er sah sie überrascht an: „Dann störe ich dich doch nur.“

„Vielleicht bleibst du einfach da, damit ich mich nicht so alleine fühle.“

„Wenn du meinst, gerne.“, er ging hinüber zum Sessel, der in der Ecke stand und ließ sich darin nieder. Er erinnerte sich daran, wie er sie im Arm gehalten hatte, als Faith und die anderen sie ausgeschlossen hatten und fühlte einen Schmerz, der ihm die Brust zuschnürte, wenn er daran dachte, dass sie nun nichts mehr davon wusste.
 

„Willow, ich hab was.“

„Was?“, die Hexe und Dawn sahen überrascht zu der falschen Buffy hinüber.

„Hier.“, sie reichte Willow das Buch mit der aufgeschlagenen Seite. Dawn ging hinüber zu ihr und sah über ihre Schulter in das Buch.

„Das ist gut. Das ist der richtige Zauber. Danke, Buffy.“

Buffy grinste breit und stand: „Dawn, wollen wir irgendwas spielen?“

Dawn sah sie wie paralysiert an, schloss schließlich wieder den Mund und nickte still, bevor sie ihrer Schwester ins Wohnzimmer folgte. Auf dem Weg dorthin warf sie Willow einen überraschten Blick zu.

The packet

Das Päckchen
 

„Sag mal, wie lange suchst du eigentlich schon diese Frau, von der du mir erzählt hast?“

„Eine ganze Weile.“

„Willst du mir etwas über sie erzählen?“

„Warum bist du so neugierig?“

„Darf ich das nicht sein?“

„Es ist nur so ungewöhnlich für dich.“

„Danke.“

„Das sollte jetzt nicht....“

„Nein, schon okay. Ich interessiere mich ja nicht für meine Freunde, war mir bisher noch nicht klar.“

„Sagtest du gerade für deine Freunde?“

„Und wenn es so wäre?“

„Was hätte das dann nur zu bedeuten?“

„Vielleicht das ich nicht schlau genug war, dich zu ignorieren?“

Sein Lachen drang an ihre Ohren und schon fast zum hundertsten Mal fragte sie sich, wie wohl der Junge aussah, zu dem dieses Lachen gehörte. Sie hatten sich in der letzten Woche immer mal wieder getroffen, eigentlich war er fast jeden Tag da gewesen und sie hatte ihn irgendwie mögen gelernt.

Sie hatte es nicht mal unbedingt gewollt, schließlich wurden diese dämlichen Erinnerungen in seiner Gegenwart unangenehm aufdringlich. Sie hatte fast ständig welche, aber sie konnte sich nun besser damit abfinden und lernte, sie zu akzeptieren.

„Hast du mal nach der Geschichte mit der Sporthalle gesucht?“

„Nein, noch nicht.“

„Warum nicht?“

„Ich weiß nicht. Hab ich irgendwie vergessen schätze ich.“, die Wahrheit war, dass sie nichts darüber wissen wollte und sich darüber kaum noch Gedanken gemacht hatte. Ein Punkt dafür war wohl auch gewesen, dass sie fast jeden Tag nur noch darauf wartete, dass er irgendwann auftauchte und sie von irgendwoher ansprach.

„Interessiert es dich nicht mehr?“

„Nein, doch, ich weiß nicht.“

Sie schloss die Arme um sich, als eine leichte Brise aufkam und ihr einige Strähnen aus dem Pferdeschwanz wehte. Es hatte aufgefrischt und sie überlegte langsam, ob sie wieder hinein gehen sollte. Auf dem Balkon zu stehen war inzwischen doch etwas zu kalt geworden.

„Ist dir kalt?“

„Ein Bisschen, schätze ich.“

Er ging zu ihr hinüber und schloss seine Arme um ihre. Er wusste, dass es nichts brachte, aber es fühlte sich einfach gut an.

Sie spürte etwas um sich und ihr wurde plötzlich wärmer. Sie konnte es sich nicht erklären, denn als Geist war er doch kalt, aber sie war ihm dankbar dafür.

„Das ist nett von dir.“

Er sah sie überrascht an: „Was meinst du?“

„Das du versuchst mich warm zu halten.“

„Aber wird dir denn nicht noch kälter?“

„Nein. Weißt du warum nicht?“

„Keine Ahnung.“
 

„Andrew, verdammt noch mal! Ich hatte dir doch gesagt, dass du in Deckung gehen solltest. Der Dämon hat dir fast den Kopf abgesäbelt!“

„Tut mir leid, Giles.“

„Zum Wächter sein gehört nicht nur Dämonenkunde. Du musst auch mit deiner Jägerin trainieren können.“

„Woher wussten Sie, dass ich fragen wollte, warum ich das machen muss?“

„Ich war auch mal in Ausbildung, nur hat mir das Kämpfen damals Spaß gemacht.“

„Mir macht es auch Spaß.“

„Kann ja sein, aber du bist noch verdammt unvorsichtig.“

Andrew sah zu Boden, als er sich am Tisch in einen Stuhl fallen ließ. Sie waren gerade von der Patroulie gekommen und Giles hatte ihn, bis sie durch die Haustür gekommen waren, nur noch zusammen geschrieen.

„Was ist denn hier los?“

„Ist nicht so wichtig. Wie läuft’s bei Willow, hat sie jetzt alles verstanden?“

„Im Moment schlägt sie sich wieder mit Buffy rum. Sie wird immer schlimmer, immer kindischer. Willow glaubt, dass der Zauber extra fehlgeschlagen ist.“

„Wie meinst du das?“

Kennedy kam rein und blieb neben Dawn stehen: „Das heißt, dass jemand wollte, dass die Buffy, die hier bei uns ist, immer kindischer wird, damit sie sich dadurch selbst in Gefahr bringt. Wenn sie stirbt, wir unsere Buffy auch sterben. Diese beiden Leben sind jetzt mit einander verknüpft. Stirbt eine von Beiden, ist die andere auch dran. Das hat Willow zumindest gesagt.“

„Verstehe.“

„Es bleibt nur die Frage, wem wir das zu verdanken haben.“, Xander stand in der Küchentür und sah in die Runde. Er war sichtlich genervt.

„Jemand, der über magische Fähigkeiten verfügt.“

„Willow meinte, dass es nicht ausreichen kann, einfach nur zaubern zu können. Dieser Jemand muss richtig gut im Zaubern sein und außerdem muss er es ja auch noch irgendwie geschafft haben, Buffy in die Finger zu bekommen.“

„Das stimmt. Daran hatte ich auch schon gedacht.“, Giles zog seine Brille von der Nase.

„Willow sagte, dass sie noch Zeit bräuchte. Der Zauber, der die Beiden vertauscht hat, konnte offenbar nur bei Mondschein durchgeführt werden.“

„Woher weiß sie das? Ich dachte, sie hätte den Zauber gefunden, mit dem sie es rückgängig machen kann.“, Andrew kratzte sich an der linken Schläfe, bevor er sich ein Stückchen Dämonenfleisch aus dem Haar zupfte.

Kennedy warf ihm einen mitleidigen Blick zu: „Buffy hatte nur den Zauber gefunden, mit dem es gemacht worden war. Einen Gegenzauber gibt es offenbar nicht wirklich, also sucht Willow jetzt danach.“

„Ach so ist das.“

„Ich hoffe, sie findet bald eine Lösung, denn unsere kleine Buffy da oben geht mir richtig auf die Nerven!“, Xander biss die Zähne zusammen und warf einen bösen Blick nach oben.

„Willow macht so schnell sie kann!“, nahm Kennedy ihre Freundin in Schutz: „Es geht eben nicht von jetzt auf gleich.“

„Aber sie muss sich trotzdem beeilen, denn Buffy wird sonst sterben.“, warf Dawn ein, wobei ihre Stimme beim letzten Wort leicht zitterte. Der aufkeimende Streit war unterbrochen.

„Ich geh duschen.“, Andrew stand auf und lief die Treppe hoch.
 

„Sag mal, was machst du eigentlich schon wieder hier?“

„Was ist denn jetzt los? Wolltest du nicht noch vor etwa einer Woche, dass ich nicht weggehe, ohne dir zu sagen wohin?“

„Tu nicht so.“

„Aber so war es doch, oder?“

„Das war, bevor du dich um Buffy kümmern solltest.“

„Was du nicht sagst.“

„Was ist denn jetzt schon wieder?“

„Sag mal, mein großer dunkler Freund, ist das nicht so eine Art Auftrag?“

„So wie ich das sehe, ja.“

„Dann sollte ich doch auch ein Büro bekommen, findest du nicht auch?“

„Nein.“

„Warum nicht?“

„Weil du keins brauchst.“

„Du könntest mir doch ein kleines Büro geben.“

„Ich habe weder ein großes noch ein kleines übrig.“

„Das von Wes ist frei, wenn ich mich nicht irre.“

„Wesley ist wegen einem Auftrag unterwegs, du kannst sein Büro nicht haben.“

„Aber ich hätte es verdient.“

„Womit? Damit das du Kinder getötet und Frauen abgeschlachtet hast?“

„Und was ist mit Wes? Oder dir? Wenn ich mich recht erinnere hat Wes doch seinen Vater getötet, oder ist das falsch? Und was ist mit dir?“, rief Spike Angel von dem Empfangsschalter von Harmonie hinterher, während sein Freund in seinem Büro verschwand: „Du hast auch nur mist gemacht, wenn ich dich mal an die Sache mit Dru erinnern darf.“

Angel’s Bürotür knallte zu und Spike wandte sich wütend Harmonie zu.

„Gut gebrüllt, Löwe.“

„Sehr lustig, Harm.“

„Du hast ein Päckchen bekommen.“

„Oh, klar.“

Harmonie legte es auf den Tresen und sah ihn erwartungsvoll an. Als sie nichts anderes mehr tat, warf Spike ihr einen genervten Blick zu: „Wärst du so freundlich, Harm?“

„Oh, na klar, sorry. Das hatte ich vergessen.“, sie griff nach einer Schere und schnitt das Packet kurzerhand auf. Als sie die Deckel zur Seite klappte, erschien ein gleißend helles Licht, dass sie fast beide erblinden ließ, bevor es sofort wieder verschwand.

„Was war das denn?“

„Keine Ahnung.“

„Ist da noch was drin?“

„Nein, tut mir leid, gar nichts.“

„Weißt du, von wem es kam?“

„Nein. Da stand nichts, Spike.“

Der Platinblonde wandte sich verwirrt von ihr ab und ging zur Bürotür. Er würde jetzt einfach in diese verdammte Büro gehen und Angel so lange nerven, bis er endlich ein Büro für ihn heraus rückte.

Er schritt auf die Tür ohne anzuhalten zu, war der festen Überzeugung, dass er hindurch gehen würde und prallte mit voller Wucht von der Tür ab, bevor er auf dem Boden landete.

Angel kam heraus und öffnete die Tür.

Spike sah zu ihm auf, war völlig verwirrt und wusste plötzlich ganz genau, was los war.

„Sag mal, hast du Willow zufällig gesagt, dass sie das machen soll?“

„Das ist jetzt schon eine Woche her.“

„Ja klar. Als du dachtest, ich würde Buffy nachsteigen, nehme ich mal an.“

„So in etwa.“

„Und wie, wenn ich dich fragen darf, soll ich jetzt noch auf sie aufpassen?“

„Das schaffst du schon.“

„Klar doch. Warum machst du es eigentlich nicht? Muss dich doch richtig stören, dass ich es bisher gemacht hab.“

„Weil sie zu dir eine Verbindung aufgebaut hat und dich offenbar nicht erkennt.“

„Meinst du etwa, sie würde dich sofort erkennen?“

„Wundert es dich nicht, dass sie dich noch nicht erkannt hat?“

„Das ist ja auch nicht so schwer, schließlich hat sie mich noch nicht gesehen.“

„Oh man, hast du etwa die Unsichtbarkeitsnummer abgezogen?“

„Ich sollte es doch langsam angehen.“

„Warum gehst du nicht wieder zu ihr.“

„Es ist Tag, das geht nicht.“

„Tja, dann wirst du wohl warten müssen. So ein Pech.“

„Bist du eifersüchtig?“

„Nein, wie kommst du darauf.“

Sie gingen ins Büro, als ihnen die Blicke der Umstehenden auffielen und schlossen die Tür hinter sich.

„Willow hat angerufen.“

„Was erzählt sie so? Zufällig, dass sie ein Päckchen abgeschickt hat, vielleicht?“

„Nein, dass sie den Zauber gefunden hat, der alles verursacht hat und dass sie nun nach einer Lösung sucht.“

„Da ist doch noch was.“

„Ja.“, Angel sah betreten zu Boden: „Sie hat nur noch bis zum nächsten Vollmond zweit, weil Buffy immer kindischer wird. Sie entwickelt sich vom Verhalten her zurück. Das heißt, dass sie sterben wird, wenn es keine Lösung gibt. Du musst die richtige Buffy bis dahin vorbereitet haben. Also streng dich an, sonst verlieren wir alle sie.“

„Hab verstanden.“, Spike ging aus der Tür.

„Wo willst du hin?“

„Ich geh durch die Kanalisation.“

Angel sah ihm betreten hinterher. Eine Mischung aus Hoffnung und Neid brodelte in ihm, als er seinem alten Kumpanen hinterher sah.



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Kommentare zu dieser Fanfic (21)
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Von:  Trollfrau
2009-07-26T19:06:36+00:00 26.07.2009 21:06
Wie jetzt? Kann er nun nicht mehr durch Wände gehen? Es fällt mir gerade ungeheuer schwer, mich hineinzudenken. Vielleicht klärt ein nächstes Kapitel ja alles auf ;c)

Auch und noch was:
*Werbung mach*
Habe ich doch tatsächlich was es Rollenspiele angeht Blut geleckt. Und ich habe einen eigenen angelegt. Wollte fragen, ob vielleicht Interesse besteht. ^^
Von:  Trollfrau
2009-07-26T19:05:50+00:00 26.07.2009 21:05
Hallo meine Gute. Sorry das es gedauert hat. Musste mich aber erst mal wieder reinlesen. Ist ja schon weder ein Weichen her.
Hast du mal wieder unheimlich gut geschrieben. Es macht wirklich Spaß Texte von dir zu lesen. Ungemein fesselnd.
Willi finde ich so Süß ^^ Verharmlost sein Ich ungemein *gg*
Oh je... Bei Buffy scheint so einiges schief gegangen zu sein...
Von:  Trollfrau
2008-11-14T11:26:37+00:00 14.11.2008 12:26
Das kann ich mir nur zu gut bildlich vorstellen, wie sie durch ihn – der vor ihr im Spint steht –hindurch fasst.
Du musst weiterschreiben, pinsel489. Ich bitte dich!
Lg die Trollfrau

Von:  Trollfrau
2008-11-14T11:26:13+00:00 14.11.2008 12:26
Da kann sich Buffy doch tatsächlich nicht an Angel erinnern. Das ist ja wohl eindeutig genug.
Und Angel? Will er nur, dass Spike wieder greifbar wird, um ihn auszulöschen? Ich hoffe für ihn, dass es nicht so ist!
Das Päckchen? Welches Päckchen denn...?

Von:  Trollfrau
2008-11-14T11:25:48+00:00 14.11.2008 12:25
Oh ist das romantisch. Das ist so süß. Dieses Kapitel ist wieder unheimlich schön geschrieben.
Von:  Trollfrau
2008-11-14T11:23:20+00:00 14.11.2008 12:23
Ohh. Jetzt treibt er schon das arme Mädel in den Wahnsinn. Ich hoffe so sehr, dass Spike sich nicht irrt.
Von:  Trollfrau
2008-11-14T11:23:06+00:00 14.11.2008 12:23
So langsam sehe ich echt nicht mehr durch. Das ist mehr als verwirrend
Von:  Trollfrau
2008-11-14T11:22:43+00:00 14.11.2008 12:22
Warum kann er gerade durch die Wand der Mädchenumkleide nicht gehen? Das ist doch seltsam, nicht?
Was hat es nur mit diesem Unfall auf sich, frage ich mich...
Hat Xander nicht eigentlich nur noch ein Auge?
Jetzt ist sie doch wieder aufgetaucht? Das ist soo verwirrend. Und der arme Spike erst...

Von:  Trollfrau
2008-11-14T11:22:20+00:00 14.11.2008 12:22
Ok. Die Unsichtbarkeitsfrage hat sich soeben geklärt.
Eine Sache dir mir gerade zu Spike noch durch den Kopf geht: Wenn er doch wieder eine reelle Person werden sollte, ist es dann völlig ausgeschlossen, dass er vielleicht sogar nach diesem Neuanfang wieder als Mensch anfangen könnte?

Von:  Trollfrau
2008-11-14T11:22:00+00:00 14.11.2008 12:22
Das mit der Buffy-Suchaktion wird immer verwirrender für mich. Ich kann mich gar nicht mehr so recht an des Ende der siebenten Staffel erinnern. Kann eigentlich jeder Spike sehen? Oder kann er sich auch unsichtbar machen?


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