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Your eyes which make me feel...

[one side romance]
von

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[one and only chapter]

Your eyes which make me feel...
 

Zusammen liegen wir unter demselben Firmament. Unter denselben Sternen, denselben Wolken, derselben Luft.

Ich drehe meinen Kopf zur Seite, sehe dich neben mir liegen, sehe in deine Augen, die mich anscheinend schon die ganze Zeit angestarrt haben. Deine wasserblauen, so hübsch geschwungenen Augen – stets klar, immer direkt geradeaus blickend, stets die Wahrheit sprechend. Selbst, wenn ich dich jetzt stundenlang angesehen hätte, hättest du deinen Blick nicht von mir abgewandt - im Gegenteil: Du hättest stur darauf beruht, mich weiterhin so zu beobachten. So wie du immer für etwas plädierst, dass dich interessiert und deine Neugier weckt.
 

Anders als ich, die wohl versucht hätte auszuweichen, weil ich deinen Blicken einfach nicht standhalten könne, ohne dass mir schwindelig würde. Ich spüre, wie das Blut in meinen Kopf steigt, mir eine leichte Hitze unter meinen Augen zukommen und mich fiebrig fühlen lässt.

An deinem plötzlich leisen und dennoch melodischen Lachen höre ich heraus, dass ich doch etwas mehr als nur puderrot sein muss. Peinlich berührt setze ich mich in Sekundenschnelle kerzengerade auf, versuche ruhig zu bleiben, durchzuatmen und wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Vergeblich, denn schon höre ich dich ein weiteres Mal lachen und ich drehe mich dir genervt und sauer zu: „Was ist denn daran bitte so lustig?“

Sämtliche Höflichkeitsfloskeln und alle so wertverheißenden Redewendungen, die mir beigebracht worden waren, kehre ich mit einem Mal unter den Tisch; interessiert es mich schließlich mehr als nur wenig, ob du darauf Wert legst oder nicht. Zu gerne hätte ich dich einfach nur mit meinen Blicken durchbohrt. Stattdessen jedoch, wie jedes Mal, entweicht mir jeglicher böse Gesichtszug und alles was übrig bleibt ist pure Unsicherheit und Empörung.
 

Wieder einmal bedachst du mit deinem so typischen Grinsen, welches mich immer wieder aufs Neue auf die Palme bringt und mich dennoch sicher und geborgen fühlen lässt. Es steckt an - möchte ich dann einfach nur mitlachen, doch wie so oft versinke ich bereits in meinem Meer aus Gedanken, schaffe es nicht einmal jetzt diese auszublenden. Wie kannst du nur immer so ungetrübt und stark sein? Es wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben…

Ein einziges Mal habe ich dich aufgebracht erlebt. Damals bist du nach dem Dienst, spät abends, zu uns nach Hause gekommen und hast Nii-sama überzeugen wollen, dass ich unter diesen Umständen und unter diesem Druck irgendwann einmal zerbrechen werde, wenn sich nichts ändert. Deine Stimme hat gebebt vor Zorn und hätte ich nicht nur an der Tür gelauscht, hätte ich wohl auch in dein wütendes und verzweifeltes Gesicht gesehen, dass mir so jedoch verwehrt blieb.

Wenn du mich nämlich ansiehst… dann nie deprimiert, betrübt oder sauer, sondern immer mit einem Funkeln in deinen Augen, welches mich nicht aufgeben und stattdessen kämpfen lässt.
 

Seufzend kann ich nur ein wenig meinen Kopf senken, lasse mich langsam wieder in das weiche Gras zurückfallen, welches uns seit Anbruch der Dunkelheit die ganze Zeit schon sicher birgt. Meine Augen wandern hoch zum Himmel, in einem träumerischen Nachtblau gefärbt, und mich erneut in seinen Bann zieht. Ich bemerke deinen Blick, welcher immer noch auf mir ruht und ich bin mir sicher, dass, obwohl es so stockdunkel um uns herum ist, du jedes noch so kleine Detail an mir erkennst und wahrnimmst: Sei es nun, dass ich errötet bin, sei es, dass mir eine Haarsträhne im Gesicht hängt oder aber dass ich leicht verträumt aufsehe. Deinen Augen entgeht einfach nichts und es gibt mir ein seltsames Gefühl, ein leichtes Befangen, dass du so auf mich achtest, so dass mein Herz stärker gegen meine Brust zu schlagen beginnt. „Du denkst zu viel nach.“ Verwundert wage ich es, meine Augen von dem Himmels- und Sternenzelt abzuwenden, dich anzusehen, der du nun ebenso hinaufblickst, ernster als ich es sonst von dir kenne. „Du denkst einfach zu viel nach und machst dir über viel zu viele Dinge Sorgen. Warum redest du nicht, wenn dich etwas derart belastet?“
 

Meine Lippen bleiben verschlossen, finden einfach keinen Weg sich zu öffnen, um dir zu antworten oder gar das auszusprechen, was mir mein Herz erschwert. Hätte ich es gekonnt, hätte ich es getan!

Schon des öfteren in der Vergangenheit und in letzter Zeit umso mehr – Ich musste zugeben, dass sich der Schmerz immer weiter anstaute, mich von Innen zu erdrücken drohte, mein Herz zersprengen würde, würden meine Lippen nicht irgendwann nachgeben und es herauslassen.

Doch so war es immer.

Du hältst mir nicht zum ersten Mal vor, dass ich dir keine Antworten gebe, dass ich lieber schweige, anstatt zu reden und alles alleine bewältigen will.
 

Langsam drehe ich mich auf die Seite, drehe mich dir ganz genau zu und sehe dich einfach nur an, beobachte dich, bemerke deine leicht kantigen, aber dennoch zarten Gesichtszüge, deine Lippen, welche verführerisch aufeinander liegen, dein leicht vorgestrecktes Kinn…

Vielleicht kann ich nicht darüber reden, weil gerade du es bist, der mich danach fragt… Weil du mich immer gefragt und nie eine Antwort erhalten hast und ich weiß, dass es für mich von Tag zu Tag schwerer werden wird, so überhaupt noch einen Anfang zu finden? Oder aber, weil ich befürchte, dass du die Sache dann zum Teil selbst in die Hand nimmst – wie schon einmal, mir somit einen möglichen Weg abschneidest, den ich jedoch eh nicht gegangen wäre, aber ihn mir dennoch hatten offen lassen wollen?
 

Ich weiß es nicht... etwas… hindert mich einfach...

Ich höre dich seufzen. Was du selten vor anderen tust, aber dennoch des öfteren vor mir. Langsam setzt du dich auf, hältst deinen Blick starr nach oben gerichtet, als wolltest du so die richtigen Worte finden. „Kuchiki... du bist dabei einen großen Fehler zu begehen, weißt du das?“ Etwas verwundert horche ich auf.

Einen Fehler? Welchen Fehler denn?

Mich mit den Ellbogen aufstützend, schaue ich fragend drein, weiß nicht so recht, wie ich diese Feststellung von dir deuten soll, doch lässt du mich nicht lange überlegen und unterbreitest mir schon die Antwort:
 

„Du bist dabei, dich von allem und jeden loszureißen, der es wagt, dir seine Hand entgegenzustrecken, um dir zu helfen. Und das, obwohl du diese helfende Hand im Moment am Dringesten brauchst.“ Dich ungläubig anstarrend, finde ich nun auch meine Sprache wieder:

„D-Das ist eine... bodenlose Unterstellung!“ Empörend sollen diese Worte klingen, doch wirken sie eher jämmerlich und resignierend. „Dafür habt Ihr keine Beweise, Kaien-dono!“

„Deine Reaktion ist mir Beweis genug.“, widerspricht du mir immer noch im ruhigen Ton, ziert nun ein kleines Lächeln deine Lippen und ich weiß nicht, ob ich es unter Mitleid oder Verzweiflung einordnen soll, doch lässt mich dein ernster Blick und deine leicht traurige, fast schon enttäuschte Tonlage schließlich zweiteres vermuten: „Warum lässt du mich dir nicht helfen, Kuchiki?“
 

Ja warum… da ist es wieder. Und wie jedes Mal kann ich nur meine Lider senken, sie vor dir, vor dem sternenklaren Himmel, vor dem hoch über uns hängenden Mond abwenden und mich stillschweigend wieder aufsetzen. Wie eh und je.

Ich frage mich just, wer von uns beiden eigentlich das schwierigere Los gezogen hatte, wenn wir so wie jetzt zusammen, uns Seite an Seite befinden: Ich, die keine Möglichkeit findet, ihre Probleme zu lösen und endlich hinter sich zu lassen, nicht aus dem Labyrinth des inneren Chaos findet, obwohl du mir deine Hand entgegenstreckst und mich in die richtige Richtung ziehen willst? Oder aber bist du es, der verzweifelt, weil ich mir einfach nicht helfen lasse, deine Angebote ausschlage und du mich weiterhin so leiden sehen musst?

Ich kann mich noch nicht einmal dafür entschuldigen, dass ich es uns schwieriger mache als es sein muss Ich weiß, wie recht du hast, wie sehr mein Herz dir zustimmt und dennoch… verschließe ich mich vor dir.
 

Zusammen aber auch allein sitzen wir unter demselben Firmament. Jeder in seinen Gedanken aber doch gemeinsam.

Ich spüre auf einmal, wie meine Hand sich vom Boden bewegt, sich deine um diese schließt und du sie sanft drückst.

Auch wenn du nicht mit der Wahrheit rausrückst – ich bleibe bei dir.

Es kommt mir vor, als könne ich deinen Gedanken in meinem Herzen klingen hören.

Ich sehe zu dir auf, sehe deinen, mich stets aufs Neue verwirrenden, aquamarinfarbigen Augen entgegen, die mich aufmunternd ansehen, mir um einen winzig kleinen Teil den Mut zurückgeben, um nach vorne zu sehen.

Diesmal wirkt dein Lächeln anders – immer noch umsorgend und erheiternd, doch ebenso mit einer Spur von Loyalitätund Vertrauenswürdigkeit.
 

Ein überraschend aufkommender Windstoß lässt mich zusammenzucken, spüre ich jetzt erst, wie kalt eigentlich diese frische Nachtluft ist. Kaum will ich meine Augen öffnen, spüre ich einen weiteren Hauch, jedoch um einiges wärmer – dein Atem. Ohne Vorwarnung hast du mich in deine Arme geschlossen, hältst mich an deine Brust gedrückt und lässt mir nicht einmal einen Moment, um mich widersetzen zu können.

Kein Wort sagend, hältst du mich einfach nur fest, beugst dich zu meinem Ohr und lässt mich erneut deinen warmen Atem auf meiner Haut spüren.

Inständig hoffe ich, dass du mein wie wild schlagendes Herz nicht hören oder fühlen kannst.
 

„Kuchiki… nein… Rukia… versprich mir bitte eins“, sprichst du nun zu mir, wenn auch fast nur mit einem Flüstern.

Deine Stimme hört sich so fremd an… anders als sonst. Nicht besorgter oder ernster, eher ist sie von einem bestimmten Unterton befangen, der mich innerlich erschüttern lässt. Auf einmal scheinst du mir ganz nah zu sein, nicht mehr so distanziert wie es eigentlich üblich ist. Zum ersten Mal spüre ich ganz konkret, dass du dich um mich sorgst, auch wenn du es mir schon tausend Mal weniger sanft gezeigt oder mich darauf hingewiesen hast. Deine Hände liegen wärmend auf meinem Rücken und ich kann nun verstehen, warum Miyako-dono dich und keinen anderen als ihrem Mann wählte. Zwar hatte man mir erzählt, dass die Heirat arrangiert gewesen ist, jedoch denke ich, dass sie trotzdem etwas für dich empfindet, würde sie sich sonst keine überspielten Sorgen machen, wenn du mit uns zu einem Auftrag ausrückst. „Versprich mir bitte… dass du eines niemals tun wirst…“
 

Vorsichtig schiebst du mich an den Schultern wieder leicht von dir, siehst mir mit besorgten Augen in meine eigenen, suchst ganz besonders meinen erwidernden Blick: „Stirb auf keinen Fall allein. Ganz gleich, was auch kommen mag. Und vor allem: Vertraue deinen Nakama und somit deinem Herzen. Das ist das Wichtigste.“ Mir keinen Reim drauf bilden könnend, warum diese traurigen Worte über deine Lippen kommen, nicke ich schließlich, hauche ein leises „Ich verspreche es“ und löse damit bei dir ein weiteres Lächeln aus. Anscheinend weißt du nur zu gut, dass ich es noch nicht verstehe. Mir deine Hand auf den Kopf legend, nickst du, gibst nur ein kurzes „Gut.“ von dir, bevor du dich vollends erhebst und mit in die Seiten gelegten Hände dem Nachthimmel dein Gesicht zuwendest.
 

Dir mit meinen Augen folgend, vernehme ich deine leisen Worte, die sich im durch den Wind verursachten milden Grasrascheln fast schon verlieren: „Erinnere dich stets daran, dass wir bei dir sind. Egal in welcher Lebenslage, ob in glücklichen oder in traurigen Momenten. Solange du an uns glaubst und uns vertraust, brauchst du keine Angst vor dem nächsten Morgen zu haben.“ Über deinen Schultern zu mir sehend, wird dein Lächeln wieder etwas lockerer. „Einverstanden?“

Für einen kurzen Moment stockend, nicke ich kräftig, überkommt nun auch mich dieses befreiende Lächeln und ich stehe ebenso auf. „Gut, dann lass uns langsam zurückgehen. Wir müssen morgen schließlich wieder früh raus!“ Wie von einem plötzlichen Zauber befallen, gebe ich dir fast lachend meine Zustimmung und eile los, renne fast schon und sorge auch hier wieder für einen verwunderten Blick deinerseits – warum ich so renne… Ich habe es nicht eilig zu den Schlafunterbringungen der Division zu gelangen, sondern will einfach nur noch einmal den mir entgegenwehenden Wind genießen, der mich daran erinnert, wie einfach es sein kann, zu genießen, was man hat.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Rukia-sama
2009-06-02T14:36:47+00:00 02.06.2009 16:36
~
Wow, einfach nur schön
ich gebs ehrlich zu, ich könnte sowas wahrscheinlich niemals schreiben
dafür fehlt mir einfach die begabung
aber ich finde deine OS´s toll
du könntest ja mal eine FF schreiben
würde mich auf jeden fall freuen
Die beschreibst es hier os wie eine art beziehung der beiden nicht unbedingt auf liebender basis aber dennoch voller gefühle zueinander
Klasse
Von:  Hangeng
2009-04-13T12:43:46+00:00 13.04.2009 14:43
Wunderschön.
Vieler Worte bedarf es hierbei denke ich nicht.
Wundervoll geschrieben, weiter so.
Vor allem, da du die Beziehung zwischen Rukia und Kaien in meinen Augen nicht als Liebeseziehung dargestellt hast, sondern eher als Freundschaftsliebe (gibts das wort?).
Wunderschön. Echt.

LG Neji
Von: abgemeldet
2008-07-21T19:45:40+00:00 21.07.2008 21:45
Also i muss if-hopes-die zustimmen
die ff is einfach wow^^
i find das paring rukiaxkaien sowieso schön un bin deshalb umso beeisterter
nja eig hat hope alles gesagt^^ un doppelt nützt es dir ja auch nich viel

i hoffe du schreibst noch mehr rukiaxkaien du machst das nämlich sehr gut

lG
sweetycherry
Von: abgemeldet
2008-07-21T17:38:35+00:00 21.07.2008 19:38
Hy, erstmal! ^o^

Wow, mich hat es total fasziniert, wie gut du in Ich-Form dich ausdrücken kannst! *.* Ich finde das nämlich ziemlich schwer! X.X
Du Story, war Herzklopfen pur und wirklich schön zum lesen! ^-^

Nur eines, schreib doch bitte in die Story-Beschreibung das Pairing (?) bzw. die Charakter der Geschichte. Ich war am anfang ziemlich verwirrt, um wen es überhaupt genau ging!

Ansonsten, schöne Romanze, zu einer schönen Szene in der Bleach-Geschichte!

bis dann
deine Hope X3


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