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In deinen Augen bin ich...

von

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In deinen Augen bin ich...

So, hier ist die FF "In deinen Augen bin ich...".

Der gleichnahmige Dojinshi von Asaki_Lux ist nach dieser Geschichte gezeichnet.

Wer ihn nicht kennt: reingucken!

Viel Spaß beim lesen^^
 

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Mit einem erschaudernden Knacken krachte die eben verprügelte Person auf den Boden. Mindestens 2 gebrochene Rippen waren garantiert. Das sickernde Blut lies darauf schließen, dass auch die Nase hinüber war.

Selbst Schuld, wenn dieses Weib SIE dumm anmacht.

Baki drehte sich um und lies die Verletzte liegen.

Es war wie jede Nacht. Sie schlich sich raus, rannte durch die Dunkelheit und schlug Jeden nieder der sich ihr in den Weg stellte.

Kurz gesagt: Sie war eine Rebellin. So ihre Definition. In höheren Kreisen mochte man wohl eher Schlägerin dazu sagen. Etwas furchteinflößend sah sie ja aus. Kurze blaugefärbte Haare – entgegen der Schulordnung-, große Statur und ein stechender Blick. Ein langgezogenes Tatoo am Hals unterstrich noch mal ihr Erscheinung.

Baki ist immer danach gegangen, das zu sein, wonach sie aussieht. Nicht, was sie sein möchte...
 

(Fieu)

Ich sprang schwungvoll über die Mauer und landete seicht auf den Rasen, knapp neben den Teich.

Früher scheiterte ich immer im Wasser doch mittlerweile verspätete ich mich so oft, dass ich die Abkürzung schon ganz gut kannte – worauf ich nicht gerade stolz war.

Leider pflegte mein Wesen einen Hang zur Unpünktlichkeit. Ich selbst bezeichnete es gerne als genmanipulierte Erbkrankheit.

Katzenhaft schlich ich in das Schulgebäude. Warum wusste ich nur zu genau.

Die Tatsache, dass ich zu spät bin, ist zwar schon seid 12 Minuten besiegelt, dennoch, meine Schleichart beibehaltend, machte ich mich so unauffällig wie möglich auf den Weg zum Klassenzimmer.

Das hatte auch einen guten Grund. Der Weg zum Klassenzimmer war im Verhältnis zum Schulgebäude weit. Um nicht zu sagen: ganz am Ende. Die Lehrer hatten oft die Angewohnheit durch die Gänge zu wehen. Dieser Sachverhalt machte es mir nicht gerade leicht unentdeckt ins Ziel zu gelangen.

Das warnende Signal kam dann im letzten Gang. Ich vernahm schnelle Schritte und suchte instinktiv nach einem Versteck. In diesem Fall der Abstellraum. Aus reiner Neugierde lies ich die Tür einen Spalt offen.

Durch diesen hindurch sah ich, wider erwarten, 2 Mädchen. Beide sahen sehr kräftig aus, aber mir fiel vor allen die Blauhaarige ins Auge. Diese schien sehr wütend auf das andere Mädchen zu sein. Sie war klein und sehr kurvig.

Grob krallte die Blauhaarige ihre Finger in den Pulli ihres Opfers und zog sie hoch. Ihre Augen verengten sich zu Schlitzen.

Ich wurde unruhig. Meine Vorahnung verwandelte sich gleich in ein wahres Geschehen Augenzeugin einer Prügelei zu werden. Der Kampf war unfair. Keine Frage. Entschlossen sprang ich aus meinem Versteck und wollte eingreifen.

Die große Blauhaarige holte in diesem Moment aus und traf bei dieser Bewegung unglücklicherweise meine Wenigkeit. Leicht benebelt sank ich auf den Boden. Alles drehte sich fürchterlich.

Junge, hatte die einen kräftigen Ausholschlag drauf!
 

(Baki)

Hatte ich da nicht gerade etwas getroffen? Verwundert starrte ich nach hinten.

Tatsächlich, da liegt jemand.

Diese Unachtsamkeit machte sich mein Opfer zu nutze. Sie riss sich los und lief weg. Zischend begann ich zu fluchen, hielt es aber nicht für nötig ihr nachzurennen. Die würde ich schon noch wiederfinden.

Meine Aufmerksamkeit galt wieder der Ohnmächtigen. Toll was mach ich jetzt? Ich war es gewohnt Leute einfach liegen zu lassen.

Das konnte ich diesmal nicht tun, da ich sie nicht absichtlich niedergeschlagen hatte. Ich überlegte. Wo war noch mal das Krankenzimmer?

Plötzlich nahm ich eine langsame Bewegung war. Mein Herz machte einen kleinen Hüpfer. Sie wacht auf!

Ein bisschen benommen stand sie auf und hielt sich die Stirn. Die Stelle wo ich höchstwahrscheinlich getroffen hatte. Ein blauer Fleck wird sich mit Sicherheit nicht vermeiden lassen.

„WAS ZUM TEUFEL MACHT IHR 2 NOCH HIER?“

Ein Dezibelorkan fegte über uns hinweg. Diese extrem laute Stimme war einem Lehrer zuzuordnen, der uns nun am Ende mit einem theatralisch-dramatischen Horrorblick anstarrte.

Ich seufzte entschieden. Gibt es nicht mal einen Tag, an dem ich nicht in das Büro des Direktors muss?

Mit weiten Schritten kam diese Aufspürmaschine auf uns zu, fuchtelte schon ganz aufgeregt mit den Armen herum um uns imaginäre Signale zu vermitteln, dass eine Verspätung zum Unterricht unverzeihlich und unverzüglich zu bestrafen sei.

Der Lehrer wollte gerade seine Predigt halten als er dieses Mädchen hinter mir anstarrte.

„Fieu, was ist mit ihnen passiert?“ fragte er mit gespielter Interesse. Ich vergrub mein Gesicht in meinen Händen. Aus. Ade, Leb wohl du schöner Tag! Ich werde gerade verpfiffen.

„Bin auf den Weg zu Schule hingeknallt, Herr Brukawitsch. Deswegen auch meine Verspätung“ hörte ich die Antwort. Was? Das Weib ist ziemlich gerissen. Zwar hat sie mich nicht verpetzt, wusste aber auch wie sie sich rauszureden hatte.

Und was mich wirklich ärgerte: Sie gab mir keinen Grund, sie zusammenschlagen zu können.
 

(Fieu)

„Dennoch, Frau Karazmir, Sie sind eindeutig zu spät und zu einer Strafe verpflichtet.“

Ich schluckte. Was würde er sich ausdenken? Überhaupt: Welcher Mensch kann so geschwollen daherreden?

„Ich denke Sie werden zusammen mit „Miss Brutalo“ am Freitag Nachmittag die Schule putzten.“

Mein Herz sank in die Hose. Nicht, dass ich gerade erst erfahren habe, dass meine Partnerin eine Schlägerin ist, (zugegeben, das auch) vielmehr ist es die Tatsache, dass ich bei meinem Sprint-Training am Freitag einiges verpassen werde. Seufzend bejahte ich.

Der Aufsichtslehrer verschwand und ich stand wieder alleine mit der Blauhaarigen da.

„Wie heißt du überhaupt? Ich bin Fieu“ versuchte ich ein Gespräch aufzubauen. Freundschaftlich hielt ich ihr meine Hand hin. Diese wurde vernichtend weggeschlagen und stattdessen durchbohrten mich imaginäre Tötungsblicke.

In mir machte sich eine große Furcht breit. Doch dann wandte sie sich ganz zu mir.

„Baki“ war ihr knappe Antwort, bevor sie sich wieder umdrehte und langsam von dannen zog.

Mein Geist entspannte sich. Irgendwie habe ich ein flaues Gefühl, was die Strafarbeit betrifft...
 

Etwas später...
 

(Baki)

Na Endlich! Hastig schlenderte ich durch den Gang. Die penetrante Klingel hatte zur Pause geläutet. Eine Pause, in der ich noch eine Rechnung zu begleichen hatte. Ich musste noch das Mädchen fertig machen, dass mir heute morgen entwischt ist.

Auf den Weg zu Schulhof nahm ich dann plötzlich meinen Namen war. Ich blieb stehen. Wurde da über mich geredet?

Ich lehnte mich hinter der Tür und lauschte.

„Was? Du hast eine Strafarbeit mit BAKI?!“ hörte ich eine entsetzte Stimme. Bei meinem Ruf, auch nicht zu verübeln.

„Äh ja... sag mal, ist sie wirklich so schlimm?“ Eindeutig! Das war die Stimme dieses Mädchens. Wie hieß sie noch mal? Pfui?

„Schlimm? Du sparst mit deinem Wortschatz, meine Liebe. Sie ist eine kaltblütige Killermaschine! Pro Woche schlägt sie mindestens 12 Leute zusammen!“ erwiderte die Gesprächspartnerin aufgeregt.

Hm... leichte Übertreibung. Es sind eigentlich nur 2.

In diesem Moment taten sich schwarze Wolken in mir auf. Schon schade, wenn man krampfhaft vermieden und gehasst wird... Ich dachte an die vorangehende Stunde.
 

Flashback

„Nun... hier sind eure Arbeiten wieder. Luba, beim nächsten Mal schreib bitte deinen Namen drauf,“ Der Lehrer verteile gerade die Arbeiten von letzter Woche. Als ich meine Test wieder bekam stockte ich den Atem. Eine 6? Unmöglich. Ich hatte gelernt. Meine Antworten waren auch alle als richtig angezeigt.

„Warum habe ich eine 6?“ fragte ich meinen Lehrer mit giftiger Stimme.

„Du hättest deinen Namen draufschreiben sollen“

„Und warum hat Luba ihre 2? Sie hat auch ihren Namen nicht draufgeschrieben“ rechtfertigte ich mich. Nichts. Diese Ranzboje drehte sich nur um und fuhr mit den Unterricht fort.

Flashback ende
 

„Hm... Na ja, ich werd erst mal sehen“

Ich zuckte zusammen? Wie? Sie wird sehen? Hat sie nicht ihre Freundin gehört?
 

(Fieu)

Zugegeben, die Gerüchte um Baki machen mir ein wenig Angst und bestätigen mein flaues Gefühl, doch ich wollte mir mein eigenes Bild verschaffen. Es wäre Baki gegenüber sonst nicht fair.

Fast gegen Ende der Pause kam meine Freundin ganz aufgeregt zu mir.

„Du hast mir nicht geglaubt, als ich dir von Baki erzählt habe. Ich zeig dir jetzt den Beweis!“

mit diesen Worten zerrte sie mich zum anderen Ende des Raumes und forderte mich auf durch das Fenster zu sehen. Was ich sah, verschlug mir den Atem. Vor laufenden Publikum schlug Baki auf ein Mädchen ein. Ich erkannte sie. Es war das selbe Mädchen von heute Morgen.

Jetzt konnte ich die Gerüchte bestätigen. Wütend griff ich nach einem Stein vom Blumentopf neben mir, riss das Fenster auf und warf ihn mit voller Kraft auf die Schlägerin. Eigentlich war es ein Ausraster. Dass der Stein Baki tatsächlich traf, war keine Ansicht.

Ein lauter Schrei ihrerseits und schon suchten paar funkelnde Augen nach dem Täter.

Ich, sichtlich erschrocken, bückte mich ganz schnell unters Fenster und betete, dass sie nicht durch Wände gucken konnte. Für diese Pause bin ich wohl davon gekommen...
 

(Baki)

Autsch, verdammt! Wer war das? Schmerzlich hielt ich meine Schulter, an der ich getroffen wurde.

Mein Opfer hat sich schon wieder weggeschlichen, doch das juckte mich nicht mehr. Sie hatte ihre Lektion bekommen.

Mein Blick wanderte zu den Stein. Alleine wird er sicher nicht gegen mich geflogen sein.

Doch ehe ich drüber Grübeln konnte, wer es sich traute einen Stein gegen mich zu werfen klingelte es schon wieder rein. Na prima. Auf zur nächsten 6. Der Lehrer hat sich bestimmt was nettes einfallen lassen...
 

Nach 2 weiteren Tagen klingelte die Glocke zum letzten mal in dieser Woche. Eilig machten sich die Schüler auf den Weg nach Hause. Es stand ihnen ein Wochenende bevor. Bis auf 2 einsame Seelen...
 


 

(Fieu)

Hastig rannte ich zum Sportplatz. Ich muss meiner Sportlehrerin noch sagen, dass ich ihre Trainingsstunde für das Putzen der Schule verschwenden würde. Beim Übungsplatz angekommen sah ich sie sofort. Sie stand hinter der Absperrung und schaute den 5-Klässlern zu.

„Frau Ryusaki!“ rief ich ihr zu. Diese drehte ihren Kopf in meine Richtung und sah mich mit empfangenem Blick an. Schnell lief ich zu ihr.

„Na Fieu, nicht so schnell. Laufen tust du beim Training noch genug“ scherzte meine Trainerin. Mein Blick wanderte verlegen zur Seite.

„Frau Ryusaki... ich kann heute nicht... Ich hab eine Strafarbeit bekommen.“ Gestand ich ihr schließlich.

„Schätzchen, das Training findet immer statt. Du kommst nach deiner Strafarbeit“ meinte sie nun etwas verstimmt. Ich sah Frau Ryusaki erschrocken an.

„Was? Aber das kann Stunden dauern!“ entfuhr es mir. Meine Trainerin legte den Kopf schief.

„Und nächste Woche ist das Turnier. Ich will dich heute noch beim Training sehen“ meinte sie schroff und drehte sich um. Ihre Aufmerksamkeit war wieder den 5-Klässlern gewidmet.

Ich fluchte innerlich. Das darf doch wohl nicht wahr sein!
 

(Baki)

Wütend ging ich den Schulgang entlang. Erst die 6, dann mündliche Arbeit über ein Thema dass noch nie in der Schule besprochen wurde und jetzt auch noch die Strafarbeit mit diesem Gör.

Ich schlug mit voller Wucht gegen die Wand. Scheißwoche.

Fluchend rammte ich die Tür von der Abstellkammer auf und nahm dort Eimer und Wischmobb raus.

Warum mache ich das überhaupt? Und wo ist dieses Mädel?

Das alles machte mich nur noch rasender und es fiel mir schwer meine Wut zurückzuhalten.

Plötzlich hörte ich einen dumpfen Aufschlag. Es klang mehr nach einen heftigen Tritt gegen die Wand. Im nächsten Augenblick fegte mir dieses Weib entgegen. Auch ihr stand die pure Wut entgegen.

„Guck nicht so grimmig und lass uns anfangen!“ schnauzte sie mir entgegen.

Ich war so perplex dass mir für wenige Momente die Worte fehlten.

Diese Frau wagt es mich anzukeifen? Sie schien meine dunkle Aura nicht zu bemerken und ging schnurstracks zur Kammer und holte sich ebenfalls die Utensilien zur Reinigung des Schulgebäudes raus. Doch bevor sie weiter machte nahm ich den Besen und drückte sie mit dem an mich. Sie schien sehr überrascht.

Mit bedrohlicher Stimme sagte ich: „Hör mal Pfui...“

„Fieu!“ korrigierte sie mich giftig.

„Fieu... noch so eine Anmache und du schaufelst dir besser gleich dein Grab!“ drohte ich ihr und lies sie wieder frei.

Fieu sah mich sehr vernichtend an.
 

(Fieu)

Ich war sauer. Ich war stocksauer! Warum hängt hier kein Sandsack? Und egal was alle über Baki sagen, es kümmert mich einen Dreck ob sie mich gleich zusammen schlägt, oder nicht.

„Was guckst du so verbissen? Verpasst du heute etwas, oder wie?“ meinte meine Partnerin hochnäsig.

Ehe sie sich versah schlug ich mit meiner Faust auf sie zu. Es war nicht gewollt. Ein Reflex. Das war heute einfach zu viel. Wie dem auch sei, Baki kümmerte es wenig. Sie hielt meinen Hieb locker auf.

„Ziemlich schwach“ war ihr einziger Kommentar.

„Wer einem Stein nicht ausweichen kann, ist nicht besser“ verteidigte ich mich. Na toll, nicht einmal angefangen und schon haben wir uns in den Haaren.

In Baki schien ebenfalls eine Reaktion stattgefunden zu haben. Blitzschnell drückte sie mich gegen die nächste Wand. Es tat weh. Ein kleines Wimmern lies sich nicht vermeiden.

„Sie einer an, du warst es, die den Stein geworfen hat?“

Verraten! Ich fluchte innerlich, hielt aber den Mund.

Nicht ein Wort würde ich heute noch sagen. Stattdessen wich ich ihren Blick aus. Ich konnte ihr gehässigen Lächeln auch so schon zu genüge spüren.

Was dann geschah, kam unerwartet. Ich spürte plötzlich weiche Lippen auf meine. Es fühlte sich warm und beruhigend an. Nicht stürmisch aber auch nicht nachgiebig. Leicht kribbelig. Es dauerte eine Weile bis ich begriff, dass Baki mich so eben küsste. Als ich anfing mich zu wehren, lies sie ab.

Ihr Blick wahr herausfordernd.

„Du bist ein richtiger Giftzwerg“
 

(Baki)

Ich wartete ihre Reaktion ab. Im Moment sah sie perplex und verwirrt aus.

Ich weiß auch nicht, was mich dazu gebracht hatte sie zu küssen. Wahrscheinlich weil sie sich einfach nichts sagen lässt obwohl sie weiß, dass ihre Situation nicht gerade günstig ist.

„Du... bist lesbisch?“ fragte Fieu gerade heraus. Damit hatte ich als letztes gerechnet.

„Wie kommst du darauf?! Willst du wirklich eine auf den Deckel kriegen?!“ blaffte ich sie an. Dann ging auch Die mir gegenüber wieder in Kampfposition.

„2 Tatsachen sprechen dafür: 1. Küsst man jemanden gleichen Geschlechts nicht einfach so und 2. lässt deine künstliche Aufregung darauf schließen. Glaub mir, damit lenkt man nicht von Verdacht ab. Hör mal-...“

BAM... Plötzlich war es still. Ich hatte mit voller Wucht zugeschlagen. Meine Faust knallte gegen die Wand.

Direkt neben ihren Gesicht. Fieus Gesichtsausdruck hatte sich nicht geändert. Sie starrte mich weiterhin mit festen Blick an. Kann man sie denn überhaupt nicht in die Knie zwingen?

„... Ich nehme an, dass das der Grund für dein argessionsfreudiges Verhalten ist, um diese Tatsache zu verbergen. Warum?“ fuhr sie mit ruhiger Stimme fort.

„Sei still“ sagte ich nur mit leiser Stimme. Warum brachte mich dieses Weib so durcheinander? Wortlos nahm ich den Besen in die Hand und fing an das Schulgebäude zu putzen. Fieu tat es mir gleich. Die Strafarbeit wurde stillschweigend erledigt. 4 Stunden lang.
 

(Fieu)

Baki verleugnete sich selbst. Das ist mir bei unserem Gefecht klar geworden. Die ganze Strafarbeit über dachte ich drüber nach.

Ist das wirklich noch niemanden aufgefallen? Oder hat einfach noch niemand versucht hinter dieser Fassade zu blicken? Warum? Sah man sie gleich von Anfang an als hoffnungslosen Fall? Hatte man sie schon von Anfang an aufgegeben?

Mittlerweile stand ich nun vor den Schulgebäude. Baki räumte gerade ihren Besen weg.

Den Feierabend kaum noch abzusehen ging sie ignorant an mir vorbei.

„Baki...“ rief ich ihr nach. Sie blieb stehen.

„Was?“ meinte sie in ihrer üblichen rauen Stimme. Ich zögerte kurz.

„... Ist es nicht blöd immer jemand anderes vorzugeben? Ich meine-...“

„Was glaubst du: Warum habe ich heute die Strafarbeit gemacht?“

Schnitt mir Baki das Wort ab.

„Ich weiß es nicht“

„Ich auch nicht.“ Meinet sie knapp. „Aber...“ fuhr sie fort. „... während ich diesen widerlichen Boden geschrubbt habe, dachte ich mir, dass ich einer weiteren Schlägernacht entgehen wollte. Sagen wir, es war ein versuchter Schritt mich zu bessern“ erklärte sie mir.

„Warum wolltest du einer Schlägernacht entgehen? Du hättest auch einfach zu Hause bleiben und schlafen können“ meinte ich. Zugegeben, bei ihrem Temperament ein nicht sehr passender Vorschlag, aber es war ein Beispiel.

Ein lautes Lachen. Es war kein fröhliches Lachen. Es klang eher frustriert.

„Schön wäre es meine Liebe.“ Sie drehte sich um und zwang mich somit in ihre angewiderten Augen zu sehen. „schön wäre es....“

„Was ist passiert?“
 

(Baki)

Ich wusste selbst nicht wie es jetzt zu dem Gespräch kam. Ich war nicht abgeneigt, aber auch nicht scharf darauf zu antworten.

„Was kümmert es dich?“ gab ich beinahe patzig von mir.

„Weil ich hinter der Fassade blicken will. Ich mag keine unechten Menschen“ antwortete Fieu gerade heraus. In mir stiegen Erinnerungen hoch. Erinnerungen, die ich tief in mir verschlossen hatte, und ausgerechnet sie will wissen, was passiert ist. Eine Fremde.

Nun wich ich ihren Blick aus.

„Meine Eltern sind vor Jahren gestorben. Sie hassten gleichgeschlechtliche Liebe. Dummerweise hatte ich mich in jemanden verliebt. Ein Mädchen. Als meine Eltern Wind davon bekamen verprügelten sie mich. Fast jeden Tag, weil ich meine Liebe nicht aufgeben wollte. Schließlich kam der Autounfall. Meine Eltern starben noch beim Unfallort. Und was glaubst du war ihre letzte Nachricht an mich?“ Ich sah sie vielsagend an.

„>Wag es nicht mit einem Mädchen zusammen zu sein<.“

Fieu sah nachdenklich aus. Dann fragte sie: „ Und was ist aus deiner Liebe geworden?“

„Ich habe sie verprügelt.“

„Was?!“

„Ja, die Worte meiner Eltern ließen mich nicht los. Es war wie ein Fluch. Zu Hause konnte ich einfach nicht bleiben, weil es mich zu sehr an sie erinnert hat. Deshalb ging ich jede Nacht auf die Straßen und prügel mich.“

Jetzt war alles raus. Es war befreiend.

Es war erschreckend, für Fieu. Stumm stand sie vor ihr.

Es vergingen einige Sekunden bis sie schließlich sagte: „Baki, Nichts ist schlimmer als sich selber untreu zu sein“

Ich schnaufte verächtlich. „Versuch nicht mir zu helfen.“

„Was ich weiß ist, dass du ziemlich einsam bist. Das wirst du nicht lange aushalten“ meinte die Schwarzhaarige kühl.

„Was meinst du was ich die letzte Zeit war?“ sagte ich laut. Die Worte hallten in der Leere des Schulhofs schwach nach.

Fieu blieb stumm. Das letzte Wort war gesagt. Ich drehte mich um und ging.
 

(Fieu)

Ich blickte ihr nach bis sie nicht mehr zu sehen war.

Seufzend ging ich in Richtung Trainingsplatz. Es war schon dunkel, Acht Uhr, und eigentlich sollte ich schon längst zu Hause sein.

Vielleicht ist meine Trainerin ja schon nicht mehr da? Ich blickte zur Sporthalle. Die Lichter blendeten aus den Fenstern. Womit schon mal geklärt wäre, dass da garantiert noch jemand wartet.

„Na endlich, hast du einen kompletten Frühjahresputz gemacht?“ entgegnete mir meine Sportlehrerin als ich die Sporthalle betrat. Wie recht sie hatte, doch ich behielt es mir lieber vor nichts zu sagen.

„Na los, lauf dich ein und dann geht’s sprinten!“ tadelte sie mich. Ich war totmüde, aber ihre Anweisungen abschlagen konnte ich ja auch nicht. Also lief ich. 15 Minuten.

„Ok, starten wir einen Kurzsprint. 50 Meter.“ Sagte mir meine Trainerin. Ich ging zu Laufbahn und nahm meinen Platz ein. Als dann ein lauter Pfiff ertönte lief ich los. So schnell wie es eben ging. Ich fühlte mich geschlaucht.

„Du bist langsamer geworden“ war der Beitrag Ryusakis. Ich seufzte auf.

„Natürlich bin ich langsamer. Frau Ryusaki, ich bin total müde und erschöpft. Können wir nicht Schluss machen?“ bat ich sie. Meine Lehrerin schüttelte energisch den Kopf.

„Auf keinen Fall! Nächste Woche ist das Turnier“

„Aber wir können doch auch morgen trainieren“ schlug ich ihr vor.

„Ich bin erst zum Turnier wieder da. Heute ist der letzte Termin. Also hopp!“ sagte sie sehr aufgebracht. Ich weigerte mich.

„Nein! Es tut mir leid, aber ich kann und will wirklich nicht mehr. Ich gehe.“ verlautete ich ruhig. Ich wollte mich gerade umdrehen als Frau Ryusaki mich am Arm packte.

„Was-...“ schnappte ich auf. Frau Ryusaki hob bedrohlich ihren Arm. Sie wird doch nicht... Erschrocken schloss ich die Augen und wartete...Sekunden vergingen. Nichts. Vorsichtig wagte ich zu gucken. Was ich sah, überraschte mich. Baki?
 

(Baki)

Ich war stinksauer. Diese Frau hatte sie doch nicht mehr alle. Als sie ausholte um Fieu eine reinzuhauen hatte ich schnell ihren Arm gestoppt. Irgendwie Glück, dass ich noch mal zurückgekommen bin.

„Sie wollen doch nicht etwa zu rauen Mitteln greifen?“ flüsterte ich der Sportlehrerin giftig zu.

„Das sagt die Richtige“ schnaubte sie verächtlich. Mein Griff um ihren Arm verfestigte sich. Meine Widersacherin zuckte leicht.

„Ist es nicht sowieso der Fall, dass Gewalt, ausgehend von einem Lehrer, gegenüber einem Schüler strafbar ist?“ meinte ich trocken.

Erschrocken sah mich die Frau an. Sie wehrte sich gegen meinen Griff. Ich tat ihr den Gefallen und lies los. Das nutzte sie aus und marschierte gerade heraus aus der Halle.

„Warum bist du hier?“ kam es plötzlich von hinten. Fieus Stimme zitterte leicht.

„Warum nicht? Warum lässt du dir von dieser Frau etwas sagen?“ startete ich meine Gegenfrage.

„Tu ich doch gar nicht! Ich wollte gerade gehen!“ verteidigte sie sich.

„Ja, und du wärst mit einem schönen Veilchen nach Hause gegangen!“ sagte ich etwas lauter. Es war Sorge. Fieu senkte den Kopf.

„Danke“ kam es leise von ihr.

„Ich habe nachgedacht...“
 

(Fieu)

Ist sie deshalb zurückgekommen? Weil sie nachgedacht hatte?

„Eigentlich hast du recht.“ Baki sah zur Seite. „Es ist doof sich selbst zu verleugnen. Ich... versuche ich selbst zu sein. Doch dazu bedarf es eines Schrittes.“

Ich war überrascht. Was meinte sie?

„Und der wäre?“

Die Blauhaarige schritt auf mich zu und blieb genau vor mir stehen.

„Fieu... ich will dich besser kennenlernen“ sagte sie mit fester Stimme.

Ich überlegte.

„Meist du Kennenlernen oder KENNENLERNEN?“

Baki grinste. „Letzteres klingt vielversprechender“

Ihre Lippen kamen immer näher. Als schließlich nur noch wenige Nanometer uns trennen fragte sie noch: „Und?“

Auch ich grinste. „Versuchs doch“

Der Kuss war leidenschaftlich. Mir wurde warm und etwas schwindelig. Plötzlich bemerkte ich, dass ein Paar Hände sich unter meinen Pulli schoben. Abrupt beendete ich die Szenerie.

„Moment, nicht so schnell!“ warnte ich. Baki sah überrascht aus. Ich sah verlegen zur Seite.

„Das war zu plötzlich... und ich kenne mich da noch nicht aus...Außerdem: Was willst du später alles kennenlernen, wenn du jetzt schon alles herausfindest? “

Die mir gegenüber lachte. Verständnisvoll. Das erste Mal dass ich sie so sah. Ich stimmte mit ein...
 

-Ende-



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  SunWarrior
2008-09-24T20:08:02+00:00 24.09.2008 22:08
Ich muss sagen das ist eine Story mit viel Gefühl und einem tollen Thema. Hat was. Halt hier und da noch etwas mit dem Perspektivwechsle aufpassen, sonst aber wunderbar.
Von:  Imi
2008-08-14T19:54:28+00:00 14.08.2008 21:54
Das ist eine nette kleine Dialoggeschichte ohne viel Geschnörkel ^.^
Auf jedenfall mal etwas total anderes als sonst. Was mir aufgefallen ist, dass noch ein paar Tippfehler den Lesespaß trüben. -.-"
Irgendwo steht "seit" mit d -.- das liest sich nicht so nett.

Ansonsten haben mir vor allem die letzten Sätze gefallen XD

Greetz!
Imi
Von:  bebe_co
2008-07-24T22:44:44+00:00 25.07.2008 00:44
juhu, also ich muss mal sagen, dass ich die ff echt gut finde und vor allem die "sichtwechsel", die bringen ordentlich schwung rein *g*
aber m und n wurde doch ein bisschen oft verwechelt... (z.b. einen mit einem)
aber alles in allem in sich geschlossen und ein schönes ende ;-)



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