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I want to break free

Ich möchte frei sein...
von

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Kapitel 1
 

Shiva-Island, Haus des reichsten Zamindar der Insel:

Nach dem Frühstück ging Priya dann in den Wohnsaal. An ihren Alptraum der letzten Nacht dachte sie schon gar nicht mehr.

„Ah, Priya, ich habe dich schon erwartet!“, begrüßte ihr Vater sie, „Ich habe eine wunderbare Nachricht für dich: Du wirst heiraten!“ „Was?! Wieso?“, Priya konnte gar nicht glauben was sie gerade gehört hat. „Naja, du bist bereits sechzehn Jahre alt, es wurde langsam Zeit.“ „aber, ich will nicht heiraten, ich…“ „Sei still!“, unterbrach ihr Vater sie, „Ich habe so entschieden, also wird es geschehen! Du hast lange genug in meinem Haus gelebt. Ich habe dir viel beigebracht, obwohl du nur ein Mädchen bist. Also, zeig gefälligst etwas Dankbarkeit! Ich habe dir auch schon einen jungen Mann ausgesucht, er kommt aus reichem Hause und ist erst dreißig Jahre alt. Mit deiner Mutter habe ich auch schon gesprochen, sie ist sehr zufrieden mit meiner Wahl. Die Verlobung ist nächsten Monat. Bis dahin wirst du lernen dich wie ein Mädchen zu benehmen.“ „Aber Vater,…“ „Still! Es ist alles gesagt. Nun gehe auf dein Zimmer.“

„Das ist so gemein. Wieso tut er mir das an? Ich habe doch gar nichts getan! Und wieso ist Mutter einverstanden?“, dachte Priya, während sie wütend in ihr Zimmer stapfte. „Gita!“ „Ja, Herrin? Was ist los? Wieso sind Sie so aufgelöst?“ „Mein Vater will dass ich heirate! Ich will sterben!“, stammelte Priya unter Tränen. „Aber das ist doch wundervoll! Wer ist es denn? Was für einen Sari werden Sie tragen? Oh mein Gott, ich freue mich schon so!“ „Na dann heirate du ihn doch. Ich glaube es einfach nicht, du findest das auch noch toll! Wo ist Mutter? Ich muss sie sofort sprechen!“ „Ich bin schon hier, Liebling. Was ist denn los?“, fragte Suhaila, die Frau des Zamindars. „Mutter, ich will nicht heiraten!“ „Aber, aber, Liebes. Jedes Mädchen heiratet irgendwann. Du bist da keine Ausnahme. Sieh mal, ich kannte deinen Vater auch nicht, und doch konnte ich mich irgendwie mit ihm arrangieren und bin auch zufrieden mit meinem Leben.“ „ Ich will mich aber nicht arrangieren! Ich will den Mann, den ich heirate auch lieben!“, schrie Priya. „Sei still! Sonst hört dich noch jemand! Willst du dass schlecht über dich geredet wird? Dann wird dich sowieso niemand heiraten!“, versuchte ihre Mutter sie zu überzeugen, doch Priya witterte eine Chance doch nicht heiraten zu müssen:„ Das ist mir nur Recht! Sollen sie doch schlecht über mich reden! Dann muss ich wenigstens nicht mehr heiraten! Was denkt ihr euch denn? Ich bin erst sechzehn.“ „Aber deine Freundinnen haben doch auch schon alle geheiratet. Ach, die Hochzeit von Neha war doch erst letzte Woche. War das nicht wundervoll? Diese wundervollen Blumenarrangements, die Musik, das Essen – traumhaft! Nur ihre Mutter musste natürlich mit allem angeben, naja, diese Frau habe ich noch nie gemocht. Ich habe ihr auch gesagt, dass deine Hochzeit tausendmal schöner wird! Also, was meinst d…“ „Mutter! Ich habe doch gerade gesagt, dass ich nicht heiraten werde! Niemals!“, unterbrach Priya den Redeschwall ihrer Mutter.

„Ach, Priya, das sagst du jetzt nur so. das wird sich noch alles richten. Du bist nur aufgeregt. Du wirst sehen, nach der Hochzeit ist alles anders.“ „Aber…“ „ Nichts aber. Nun ruhe dich etwas aus, ich benachrichtige inzwischen die andere Familie.“ Suhaila schritt aus den Gemächern ihrer Tochter und ließ sie dabei todunglücklich zurück.

Es vergingen einige Tage, bis sich Priya einigermaßen beruhigte, doch heiraten, das wollte sie noch immer nicht – und sie war fest davon überzeugt, dass sie ihren Vater auch davon überzeugen konnte, das sie nicht heiraten musste. Zumindest jetzt noch nicht. Doch, es sollte schneller gehen als sie gedacht hatte.

Es war ein schöner Morgen, an dem Priya aufwachte. Eigentlich war dieser Morgen nicht anders als andere Morgen, da gerade Sommer war auf Shiva-Island, doch Priya hatte ein schlechtes Gefühl beim Aufwachen. Und bald wusste sie auch wieso…

„Herrin! Seid Ihr schon wach? Ja? Gut, dann bringe ich Ihnen jetzt Ihr Frühstück.“, flötete Gita und verschwand so schnell wie sie hereingekommen war. „Komisch. Wieso habe ich so ein schlechtes Gefühl? Es wird doch wohl nichts passiert sein? Ach Unsinn! Jetzt werde ich schon paranoid! Aber Gita war doch schon ein bisschen sehr fröhlich.“ „ Ach ja, Herrin, Sie bekommen heute Besuch von eurem zukünftigen Bräutigam!“ Gitas Freude war nicht zu übersehen, Priyas Entsetzen allerdings auch nicht. Gita fragte erschrocken: „ Geht es Ihnen gut? Soll ich den Arzt rufen? Herrin?!“ In diesem Augenblick betrat Suhaila den Raum.

„ Gita, was ist los?“ „ Ich weiß auch nicht, Herrin Suhaila, Herrin Priya war wohl etwas erschrocken darüber das ihr zukünftiger Bräutigam heute zu Besuch kommt.“, antwortete die Dienerin. „Ach, Gita, ich habe dir doch gesagt, dass ich das Priya mitteilen möchte! Nun geh raus und lege schon mal etwas zum Anziehen heraus.“, antwortete Suhaila, die sich Denken konnte wie freudig Gita ihrer Tochter diese Nachricht überbracht hatte. Obwohl sie wusste, das Priya nicht so sehr begeistert sein würde.

„Mutter, ich werde nicht heiraten!“, schrie Priya. „Liebes, es ist doch noch nicht entschieden, dass du ihn heiratest“, versuchte Suhaila ihre Tochter zu beschwichtigen. „ Du sollst ihn dir doch nur erstmal ansehen, vielleicht gefällt er dir ja.“ „Nun gut, Mutter, ich werde ihn mir ansehen, aber er wird mir nicht gefallen!“ „Ach, Kind, warum bist du nur so störrisch?“, mit diesen Worten verließ Suhaila den Raum.

Am Nachmittag kam dann der potenzielle Bräutigam Kamal Khan mit seinen Eltern. Priya hatte sich besonders schön gemacht und erweckte den Eindruck eines braven Mädchens. Sie begrüßte sie die Eltern und sagte nur etwas wenn sie gefragt wurde. Doch dieser Eindruck hielt nur bis zum Essen.

„Ihre Tochter ist ja so still, das gefällt mir, Klatschtanten oder ähnliches sind in unserem Hause ja nicht gern gesehen.“, sagte Salim Khan, der Vater von Kamal Khan. „Ja, unsere Tochter ist sehr schweigsam.“, bestätigte Priyas Vater. Doch Priya witterte eine Chance:

„Ja, das stimmt, es gibt ja wirklich Leute…Haben sie schon von der Familie Patekar gehört? Deren Töchter sind ja so geschwätzig, ich würde ja nie so viel reden, also höchstens mal, wenn ich sonst nix zu tun hätte. Und da ich weder kochen noch putzen kann, hab ich auch etwas Zeit, aber das nutze ich natürlich nicht aus, ich habe ja schließlich besseres zu tun als den ganzen Tag zu schwatzen. Ich schwatze nur den halben Tag. In der Nacht schlafe ich natürlich. Allerdings auch nicht immer, manchmal überkommt es mich einfach und ich fange mitten in der Nacht an zu reden! Und dann rede ich und rede, und rede…Aber das kommt nur ganz selten vor, vielleicht jeden zweiten Tag. Also wirklich nicht oft.“ Priya wurde ungläubig - und teilweise auch wütend - angestarrt. „Das reicht! Waheeda, Kamal, wir gehen. In dieses Haus würden wir nie einheiraten!“ Salim war außer sich. Die Khans verließen das Haus, auch Priyas Eltern konnten sie nicht aufhielten. Priya hatte ihr Ziel erreicht. Doch für wie lange?



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Monny
2009-03-15T09:50:56+00:00 15.03.2009 10:50
Echt cool^^.

Freu mich schon auf das nächste Kapitel^^.

gez.Monny^^.
Von:  Piraten-engel
2008-09-25T14:31:22+00:00 25.09.2008 16:31
Ui, ich bin beim Zirkel auf diese Geschichte gekommen^^
Prima, nicht wahr?
Na also, los gehts, deine Geschichte ist gut.
Die Geschichte ist echt gut zusammen gefügt. Du machst fast keine Sprünge über Sätze und ist dazu sehr flüssig.
:P
Mach ja weiter ok?
Ich habe jedenfalls nichts dran zu meckern xD
Außer...
*___* cool das du dort Bollywood eingefügt hast!

P.S. schick mir ne Ens. OK?


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