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Witch World

von

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6.

Dunkel, geheimnisvoll, böse...

Ich spüre sie, so stark wie nie zuvor,

die Angst der anderen tut mir gut.

Ihre Gänsehaut, ihre Verzweiflung, ihre Schreie...

Wie Musik in meinen Ohren.
 

Adriannah durchsuchte den Hörsaal nach Sean. Irgendwo musste er doch stecken, aber sie konnte ihn immer noch nicht sehen. Kein Wunder wenn über zweihundert Studenten gerade hier saßen und sich die Vorlesung über die Anatomie des menschlichen Körpers anhörten.

Nachdem sie die üblichen Reihen durchsucht hatte in denen sie ihn vermuten ließ, gab sie auf und suchte für sich einen Platz in der obersten Reihe.

Es war wie ein Volltreffer, und ohne es zu ahnen, hatte sie jetzt genau dahin geblickt, wo Sean saß. Es war sehr ungewöhnlich ihn in der hintersten Reihe anzutreffen, aber das war ihr egal. An seinem schmerzverzerrten Gesicht konnte sie schon erahnen, warum er sich gerade jetzt dorthin gesetzt hatte.

"Hast du was dagegen, wenn ich mich neben dich setzte." Flüsterte sie leise um die Vorlesung nicht zu stören.

"Nein kein Problem, setz dich nur." Seans Stimme klang belegt und auf seiner Stirn bildeten sich die ersten Schweißtropfen.

"Geht es dir gut, du siehst irgendwie krank aus? Adriannah rutschte näher zu Sean und versuchte ihm jetzt in die Augen zu blicken.

"Bitte, ich fühle mich nicht gut." Sean rückte immer weiter von ihr ab, Adriannahs Nähe behagte ihm nicht, seine Schmerzen wurden dadurch nur schlimmer.
 

Er hielt es einfach nicht mehr aus. Sean packte seinen Block in den Rucksack und sprang auf. Jetzt brauchte er frische Luft.

"Mir geht es nicht gut, wir sehen uns später." Sagte er noch hastig zu Adriannah und ging hinaus.

Adriannah folgte ihm nicht, sie lehnte sich stattdessen in ihrem Stuhl zurück und lächelte geheimnisvoll vor sich hin. Ihr Zauber hatte gewirkt, und das sogar stärker als er sollte. Offensichtlich fühlte sich Sean in Gegenwart jeder Hexe unwohl.

Endlich kam das Spiel ins rollen, jetzt fehlte ihr nur noch die Kugel. Aber diese Aufgabe hatte sie Jamiel übertragen, und sie wusste ganz genau, dass es da keinen besseren gab als ihn. Jamiel würde seine Sache schon gut tun, und sie musste sich auch vorbereiten, denn auch ihre Prüfung stand bevor.
 

"Hi Sean, na wird es schlimmer?"

"Oh nein, ich habe das merkwürdige Gefühl, dass du mich verfolgst. Was willst du?"

"Ich will dir helfen. Ich finde meine Mutter hat einen großen Fehler gemacht, aber ich wollte wirklich nicht das es so starke Auswirkungen hat." Erika kam Sean immer näher, aber er wich dagegen immer mehr zurück.

"Was willst du?" Fragte er noch einmal.

"Ich werde die Schmerzen wegnehmen, aber dazu musst du mich begleiten, bitte vertraue mir. Ich verstehe dich, dein Verstand sagt dir was anderes, aber bitte tue was ich sage, denn sonst müsste ich andere Maßnahmen ergreifen und das willst du nicht?"

"Nein, lass mich in Ruhe, ich kenne dich noch nicht mal!" Erika blickte einmal um sich, sie wurde das merkwürdige Gefühl nicht los, dass man sie beobachtete. Aber immer noch konnte sie keinen erkennen.

Sie hatte keine Wahl, und da es ja nur eine Person war die sie offensichtlich zu beobachten schien, würde diesem so wieso niemand glauben. Sean wollte also nicht freiwillig mit ihr mitkommen.

Sean hatte das Gefühl, als ob ein heftiges Gewitter in seinem Inneren tobte. Und dieses Gefühl des schwindelig seins, half ihm nicht gerade viel, sich fortzubewegen. Dazu kam auch noch diese Person die alles nur noch schlimmer machte. Er war ja nicht lebensmüde sich von der helfen zu lassen. Zuerst musste er nach Hause kommen und von da ab war es nicht sehr weit bis zu einem Arzt.

Er beachtete Erika nicht, sondern drehte ihr einfach den Rücken zu und marschierte los Richtung Strasse. Nach zwei Schritten spürte er dann wie ihn zwei Arme von hinten umschlangen und wie schon wieder alles in tiefer Dunkelheit versank. Das Einzige was er noch wusste, war das Gefühl eines Dejavus, aber woher es kam, konnte er sich nicht erklären.
 

Jamiel streckte genüsslich und vor allem langsam seine vier kleinen Füße. Es war wirklich von großem Vorteil, wenn man so klein war. Und erst jetzt lobte er sich für seine Wahl. Als ein Begleiter hatte er wirklich die Möglichkeit jede beliebige Form zu wählen, aber die eines Katers war immer noch am besten.

Es war ihm ein Rätsel wie sie ihn hatte spüren können, aber offensichtlich wusste keiner wie stark sie war. Noch nie zuvor hatte er so eine starke Person in der Challenge Familie erlebt.

Erika Challenge übertraf alle, sogar ihre Großmutter, und er befürchtete das Adriannah nicht mit ihr fertig werden würde. Offensichtlich wusste Erika nichts davon, aber noch eine Person in so kurzem Abstand mit sich zu teleportierten, erforderte sehr viel Kraft. Nur die sechs Oberen des Höchsten Rates und sein Befehlshaber konnten das.

Also hatte sich die kleine dazu entschlossen Sean die Wahrheit zu sagen. Sie war wohl nicht nur stärker als ihre Mutter, sondern auch klüger. Es brachte nichts, wenn sie ihn verzauberte, irgendwann würde seine Erinnerung sowieso zurückkehren, und wer glaubt schon einem allein. Beweise finden würde Sean nie, aber ihr helfen, ja das könnte er.

Wenigstens hatte er seine Aufgabe zum Teil erfüllt. Jamiel wusste wo sich die Kugel befand, aber sie zu holen, war etwas schwieriger. Diese Aufgabe wird wohl oder übel Adriannah übernehmen müssen.
 

Erika saß in einem der Stühle neben ihrem Bett und betrachtete die Person die dort gerade friedlich schlief. Sie hatte immer geglaubt nur blonde Jungs würden ihr gefallen, aber Sean hatte braune Haare. In seiner Nähe fühlte sie sich seltsam, ihr ganzer Körper schien dann zu vibrieren und sie wusste auch nicht was sie wirklich tun sollte. Immer hatte sie Angst sich zu blamieren, und seit damals als sie ihm in die Augen geblickt hatte, konnte sie die Wärme die sie dann spürte nicht vergessen.

Sie rückte ihren Stuhl näher ans Bett. Es musste doch irgendeinen Grund geben, warum dieser Junge sie so aus der Fassung brachte.

"Schön." Flüsterte sie leise und beugte sich näher. Sie wollte seine Haare schon anfassen, als er ihre Hand schnell packte.

"Hör auf damit!" Er klang wütend, aber was sie noch mehr aus der Fassung brachte, war der schmerzhafte Klang seiner Stimme. Sollte es ihm jetzt nicht besser gehen, da sie ihm die Erinnerung zurückgegeben hatte.

"Alles okay?"

"Nein verdammt, ich weiß nicht wer oder was du bist, aber was ich weiß ist das ich mich in deiner Gegenwart miserabel fühle. Also rücke mir doch bitte nicht so auf die Pelle."

"Oh entschuldige, aber eigentlich habe ich angenommen, dass es dir besser gehen sollte." Erika stand auf und entfernte sich ein paar Zentimeter von Sean. Als Sean versuchte sich aufzurichten, er es aber nicht so gut schaffte, wollte sie ihm trotzdem helfen.

"Ich habe gesagt, dass du dich bitte von mir entfernen sollst."

"Verdammt noch mal, wer hat dir das angetan?"

"Keine Ahnung wovon du sprichst, ich weiß nur das ich mich in deiner Nähe sehr unwohl fühle. Eigentlich nur in deiner Nähe und vielleicht noch in Adriannahs Nähe."

"Adriannah Lucas."

"Ja!"

Diesmal ließ sich Erika nicht so leicht abwimmeln, sie kam Sean näher und setzte sich schließlich neben ihm aufs Bett. Als er etwas erwidern wollte, befahl sie ihm zu schweigen.

"Nur durch meine Nähe kann ich dich heilen Sean, es ist nicht meine Schuld, sondern die einer anderen Hexe, dass du jetzt solche Schmerzen hast. Lass mich bitte einen Bannkreis schlagen, damit sie nicht mehr die Macht über dich hat." Sean blickte in ihre unglaublich grünen Augen, ihre Worte halfen ihm ein wenig. So das er letztendlich nickte, und ihr seine Zustimmung gab. Warum vertraute er ihr nur plötzlich, wo er sie doch vor wenigen Minuten zu seinem größten Problem erklärt hatte?

"Warum?" Fragte er sich immer wieder.
 

"Nein, nein und nochmals nein! Wie konntest du nur so etwas zulassen Jamiel?" Adriannah war außer sich vor Wut.

"Was hätte ich den tun sollen?" Der schwarze Kater rückte noch mehr nach hinten, aber leider stand ihm da die Wand im Weg.

"Du hättest niemals zulassen dürfen das sie ihn mitnimmt. Jetzt wird sie wissen, das ich es war, die ihn verzaubert hatte. Du machst es mir nur schwerer Jamiel."

"Ich bin nur eine Katze. Ich habe nicht die Macht sie aufzuhalten."

Für Adriannah war es jetzt zu spät sich noch mehr aufzuregen, sie musste neue Pläne schmieden. Der nächste Schritt war sehr schwierig für sie, da es möglich war, dass Erika die Wahrheit bekannt war. Aber vielleicht hatte sie noch eine Chance sie zu täuschen. Das hinterlistige Lächeln das sie jetzt aufsetzte bewegte Jamiel dazu sich von der Wand etwas zu entfernen, offensichtlich war Adriannah für den Moment friedlich gestimmt. Deswegen machte er sich so schnell er konnte aus dem Staub. Die nächste Wutattacke war bestimmt nicht in weiter Ferne.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2003-03-03T18:50:57+00:00 03.03.2003 19:50
WWWWEEEEEEEIIIIIIIITTTTTTTTERRRRR!!! ^^
bitte, bitte beeile dich, ich bin schon megagespannt darauf was jetzt passiert....................
Von: abgemeldet
2003-02-27T14:03:52+00:00 27.02.2003 15:03
Erste!
Na? Wann kommt denn der nächste Teil??? Denn dieser Teil ist echt klasse. Ich finde dein Ziel, Adriannah böse darzustellen hast du erreicht. Freu mich schon auf weiteres!!
HDL
safira


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