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Das Erbe des Uchiha-Clans

SasuSaku + Kinder + Kindeskinder
von

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Die Kinder

Masami starrte mit bloßen Augen direkt in die Sonne und konnte seinen Blick nicht abwenden, obwohl das Licht der Kugel am Himmel sich schmerzhaft in seine eisblauen Augen brannte. Aber der dreijährige Junge hatte ein irres Selbstbeherrschungsvermögen, das ihm erlaubte, Schmerz bis zu einer gewissen Grenze zu ignorieren. Wie er so auf dem Balkon stand und starrte, glaubte er voller Faszination sehen zu können, wie sich die Sonne um ein winziges Stückchen bewegte, Richtung Westen, wo sie abends untergehen würde. Da jetzt Herbst war, würde sie recht früh untergehen, zumindest früher als im Sommer, aber nicht so früh wie im Winter.
 

Er hörte Schritte auf sich zukommen. Seine Mutter, er erkannte es sofort an dem Geräusch, das ihre Füße beim Gehen machten, an ihrer Gangart. Er konnte jeden, den er kannte, an der Gangart erkennen, er hatte nämlich herausgefunden, dass jeder eine individuelle Art zu gehen hatte.

Abgesehen davon war außer seiner Mutter niemand im Haus, der hätte kommen können. Sein Vater war arbeiten und sein kleines Brüderchen Naoya konnte noch nicht gehen.

„Masami-chan?“

Der Junge wandte sich immer noch nicht von der Sonne ab, als er die sanfte Stimme seiner Mutter hörte, die ihn rief. Er hörte ihrer Stimme gerne zu, sie klang angenehm.

Kanae Uchiha kam auf den Balkon und fasste ihren ältesten Sohn an den kleinen Schultern, um ihn zu sich zu drehen.

„Masami-chan, starrst du etwa mit bloßen Augen in die Sonne? Du weißt doch sicher, dass man davon erblinden kann! Tu das bitte nie wieder, ich habe mich richtig erschrocken!“ Sie fasste nach Masamis Gesicht wie um zu testen, ob noch alles dran war, und sah beunruhigt in seine hellen Augen. Er hatte ihre Augen, blau. Aber seine schwarzen Haare und sein hübsches, perfekt geformtes Gesicht hatte er von seinem Vater.

„Entschuldige, Kaa-san,“ machte der kleine Junge und fing an, zu strahlen, als hätte er mit dem Starren die Sonne absorbiert. „Aber sie war gerade so schön...“

Kanae sah nach der Sonne, lächelte und sah wieder auf ihr Kind.

„Ja, die Sonne ist schön, ich mag sie auch,“ sagte sie zu Masami, „Sie bringt uns ihr Licht und ihre Wärme... ohne sie wäre es hier immer kalt und finster und wir könnten hier nicht leben. Es ist gut, wenn du die Sonne magst.“

Masami sah sie eine Weile grübelnd an. Dann sprach sie weiter.

„Ich bringe euch beide zu Tante Haruka, spielen. Ich habe schon mit ihr gesprochen, Mikoto-chan freut sich schon darauf, dass du kommst. Tou-sama wird euch am Abend abholen, wenn es dunkel geworden ist. Komm rasch und zieh deine Schuhe und deinen Mantel an, es ist kalt geworden hier draußen.“

„Ja, mache ich, Kaa-san,“ sagte der Junge brav und kam mit ihr nach drinnen ins Haus. Aus dem Kinderzimmer nahm Kanae den schlafenden Naoya auf den Arm und begann, ihn in dicke Jacken und Decken einzupacken, während Masami herunterging und seine Schuhe und seinen Mantel anzog.

Das Baby quakte, als seine Mutter ihm ein Mützchen auf die schwarzen Haare setzte und seinen Kopf streichelte.

„Ist ja alles gut, Naoya-chan,“ flüsterte die blonde Frau ihrem Söhnchen liebevoll zu und wippte es dann sanft auf und ab, worauf das Quaken in zufriedenem Hicksen erstarb. „Du kannst bei Tante Haruka weiterschlafen, wir nehmen deinen Tragekorb mit.“
 

Sie trug das Baby die Treppe hinunter und verfrachtete es in den kleinen Korb, wo sie ihn abermals zudeckte, damit er draußen nicht fror auf dem Weg, der sehr kurz war.

Masami war längst fertig und wartete geduldig auf seine Mutter und seinen Bruder, dabei saß er auf dem Schemel im Flur und las. Er sah sich kein Bilderbuch an, er las richtig, wenn auch noch sehr langsam. Andächtig fuhr sein kleiner Finger Zeile für Zeile die Zeichen des Märchenbuches nach. Es war sein Lieblingsbuch; seine Mutter hatte ihm, solange er denken konnte, abends daraus vorgelesen. Dabei hatte er auf ihrem Schoß gesessen und auf die Zeichen geguckt, bis er eines Tages angefangen hatte, sie sich selbst zu erarbeiten.

„So,“ sagte Kanae da, und der Kleine sah hoch, „Wir können los, wenn du fertig bist.“

„Gehst du wieder mit Onkel Kojiro trainieren, Kaa-san?“ fragte Masami sie und legte das Buch weg, bevor die zwei sich mit Naoya im Korb auf den Weg machten.

„Ja,“ machte Kanae. Onkel Kojiro war ihr älterer Bruder.
 

––
 

Tante Haruka war nicht wirklich Masamis Tante. Sie war die Frau des Bruders seines Vaters und ihre Familie war genau wie Masamis Teil des großen Uchiha-Clans. Eines der besten Ninjaclans im Dorf Konoha.

Tante Haruka und Onkel Sanosuke hatten fünf Kinder, drei Töchter und zwei Söhne. Das Mittelkind, die dritte Tochter, Mikoto, war in Masamis Alter, und solange er denken konnte, war sie nicht nur seine Cousine, sondern auch seine beste Freundin gewesen. Masami dachte manchmal, dass Mikoto schon beinahe seine Schwester sein müsste, so nahe waren sie sich. Er freute sich immer darauf, mit ihr zusammen spielen zu können. Sie war für ihn wie die Sonne... ohne sie war es dunkel, kalt und des Lebens nicht würdig.
 

––
 

Onkel Sanosukes Haus war ziemlich groß, größer als das, in dem Masami mit seinen Eltern und seinem Bruder wohnte. Aber sie waren ja auch nur vier, die waren sieben.

Im Haus war immer reger Betrieb, egal, um welche Uhrzeit man dort hinkam. Und am späten Nachmittag ganz besonders.
 

„Yashiru, mach den Fernseher leiser, die Jungs wollen schlafen!“ Harukas Stimme war sanfter als Befehlston, aber dennoch straff genug, um ihre älteste Tochter zum Gehorsam zu zwingen, die in der Stube auf einem Sofakissen am Boden saß, Lakritzbonbons lutschte und fernsah – das tat sie immer. Fernsehen. Wenn sie nicht mit dem Training für die Ninja-Akademie beschäftigt war, sah sie fern.

„Die hören das da oben doch gar nicht, wenn die schlafen,“ nörgelte die siebenjährige doch beleidigt und schüttelte den Kopf mit den dunkelbraunen Zöpfen.

„Diese Wände hier sind zum Kotzen hellhörig, ey,“ machte ihre Mutter aus der Küche, „Noch leiser, Yashiru! – Wo ist Namie?“

„Mann, so versteh ich doch gar nichts mehr, ey!“ maulte Yashiru und stellte den Fernseher leiser, „Namie bastelt mit Mikoto Origami!“

„Okay... oh, da kommt Kanae ja.“
 

Als Kanae mit ihren Söhnen im Flur stand, herrschte großer Tumult. Die beiden jüngeren Mädchen, Namie und Mikoto, fünf und fast drei Jahre alt, hatten die Klingel gehört und waren übermütig nach unten gestürmt gekommen, um den Besuch zu begrüßen. Während lautes Geplapper ausbrach, stellte Yashiru den Fernseher wieder lauter.

„Oh, ey, ich hör nichts, Mama!“

„Klappe da hinten! – Hast du mir Windeln und allen Kram für Naoya mitgebracht? Unsere gehen nämlich gerade aus und ich hatte heute weder Zeit noch Bock zum Einkaufen, vielleicht scheuche ich Sani nachher zu Okuya, wenn sich mal herbequemt, der Monsieur.“

„Der arme Kerl,“ lachte Kanae, „Er arbeitet, du klingst, als würde er den Tag über faulenzen!“

„Ach, was hat er denn als Polizeichef in diesem megafriedlichen Dorf groß zu tun?“ fragte Haruka sie perplex, „Der soll sich nicht so anstellen, wenn er schon fünf Kinder zeugt, kann er auch abends um elf Windeln bei Okuya kaufen! – Hab ich dir mal gesagt, dass ich Okuya vergöttere? Der einzige Drecksladen hier, der rund um die Uhr auf hat, selbst am Sonntag! Ein Segen, ehrlich. – Schätzchen, geht mit Masami-chan oben spielen!“ Diese Worte galten Mikoto und Namie, und dann: „YASHIRU!! Der Fernseher!!“

„Ohh mann!!“ schimpfte Yashiru, „Aber es kommt gleich Obi-Wan Shinobi!“

„Obi-Wan Shinobi kann mich mal, ich unterhalte mich hier, du kannst später weitergucken! Überhaupt, hast du keine Hausaufgaben gehabt?“

„Hab ich längst fertig, ich will Obi-Wan Shinobi gucken!“

„Ich muss sowieso sofort weg,“ sagte Kanae leise und lächelte, als sie zur Tür ging, „Sonst kriegt mein Bruder einen Nervenzusammenbruch, du kennst ihn ja.“

„Hmm,“ machte Haruka, „Macht er sich denn, der alte Trottel?“

„Rede nicht so... ja, es geht besser, wirklich! Ich bin, wenn ich das so als Privattrainerin sagen kann, echt stolz auf ihn! Fragt sich nur, ob es meinen Vater überzeugt, sehen wir dann.“

„Viel Erfolg,“ machte Haruka noch und gluckste, als Kanae sich verabschiedete.
 

––
 

Naoya wurde zu den beiden Söhnen von Sanosuke und Haruka schlafen gelegt; die beiden jüngsten Sprösslinge dieser Familie waren knapp ein Jahr und kaum einige Monate alt und schliefen ohnehin die meiste Zeit.

Namie, Mikoto und Masami bastelten in Namies Zimmer Origami aus buntem Papier. Namie war ein totales Bastelkind und die kleine Mikoto ließ sich gerne von ihrer älteren Schwester anstecken, obwohl sie mit ihren fast drei Jahren noch nicht ganz so geschickt war wie Namie.

„Ist das jetzt ein Kranich, Nee-saaaaan?“ machte sie gerade und hielt der großen Schwester ein zerknautschtes, pinkes Papier hin. Namie lachte blöd und ihre eigenartigen, braunen Augen fixierten Mikoto und Masami, die nebeneinander und ihr gegenüber am Boden vor dem Basteltisch hockten.

„Nein,“ machte Namie und sah dann auf Mikotos Fastkranich, „Das sieht eher wie ein Kunai aus!“ Mikoto betrachtete den Fastkranich selbst eine Weile eindringlich, als wartete sie darauf, dass er sich mit einem Plopp verwandelte, dann sagte sie:

„Oh, verdammt!“

Schimpfen konnten sie in Sanosukes Familie gut. Die Eltern sprachen natürlich immer sehr vornehm mit ihren Kindern (besonders Haruka, ey), daher wusste angeblich niemand, woher das bloß kam. Irgendwann hatte sich vor ein paar Tagen gerade ein Lehrer der Akademie extrem darüber aufgeregt, Yashiru hätte in seinem Unterricht zu einem Mitschüler Ey du dicker Wichser gesagt.

„Er hat mich mit Papierknödelchen beworfen, der dreckige Sack,“ hatte Yashiru sich vor ihrem Vater verteidigt, „Außerdem klaut er meine Shuriken, weil er zu blöd ist, sich selbst welche zu kaufen! Und ich bekomme Ärger, dabei ist ER der Oberloser der ganzen Klasse, er kann nicht mal Chakra schreiben!“

„Das ist bedauerlich,“ hatte Sanosuke verblüfft gesagt, „Du hast zu ihm Wichser gesagt? Heeey, das ist mein Mädchen.“

„SANI??!“ hatte Haruka ihn angebrüllt, und er hatte sich hustend korrigiert:

„I-ich meine, das geht natürlich nicht, Yashiru! Tu das nie wieder, sonst gibt’s zwei Wochen kein Fernsehen!“
 

Masami beobachtete interessiert Namies braune Augen. Namies Augen waren interessant – sie hatten keine Pupillen. Sie waren einfach nur durch und durch nussbraun. Das lag daran, dass sie zum Teil die Byakugan ihrer Mutter geerbt hatte. Byakugan waren normalerweise pupillenlos und weiß; bei Namie waren sie braun.

Mikotos Augen waren auch etwas ganz Besonderes, und vielleicht waren es ihre Augen, die Masami so fesselten. Sie hatte zwei verschiedene Augen. Das linke war völlig normal und rabenschwarz. Das rechte aber war eines der besagten weißen, pupillenlosen Byakugan. Mikoto machte dadurch einen sehr befremdlichen Eindruck. Aber Masami konnte stundenlang in ihre schwarz-weißen Augen starren, wie er in die Sonne starrte.
 

„Können wir was anderes falten, Nee-saaaan?“ machte Mikoto in dem Moment, und Namie faltete fröhlich an ihrem Kranich weiter. Sie hatte schon Massenhaft Kraniche in allen Farben und Größen gefaltet.

„Ihr könnt ja malen, oder so, ich falte weiter,“ sagte sie, „Ich falte unsere ganze Familie als Kraniche, guckt!“

„Eeeeecht?“ zog Mikoto wie sie es sehr oft tat die Vokale lang und beugte sich über den Tisch, sodass ihre langen, pechschwarzen Haare nach vorn fielen. Masami sah auch gespannt hoch.

„Also. Das sind Mama und Papa. Das ist Yashiru, das bin ich, das bist du, Mikoto. Das sind Oma und Opa. Das sind Onkel Seiji und Tante Kanae, Tante Chidori, Onkel Satoya, Tante Moe, Tante Shiemi, oh, hier ist auch Masami-kun! Mir fehlt noch Onkel Nishiki und die ganzen Babys muss ich noch machen, aber die sind schwer, weil ich die ganz... klein machen muss!“ Sie knotete gerade sehr konzentriert an einem winzigen Kranich herum. „Meine Güte noch mal, gibt es viele Babys in der Familie! Da muss ich ja...“ Sie zählte halblaut an den Fingern ab, „Acht Babys machen! Und Uropa und Uroma muss ich eigentlich auch falten, und dann aber auch Oma und Opa zwei...“

Die Kleinen folgte Namies ausschweifenden Erzählungen nicht länger. Mikoto begriff sowieso noch nicht ganz, wer in dieser großen Familie wer war.
 

Als Yashiru sich vom Fernseher gelöst hatte und zu den anderen in Namies Zimmer kam, war sie vom Fernsehen völlig animiert.

„Lasst uns ´ne Runde Ninja spielen!“ freute sie sich, „Boah, ich will auch so coole Laserkunais wie Obi-Wan Shinobi!“

Ja, Laserkunais. Diese Kinderserie war neuerdings der größte Hit.

„Gibt’s die in echt?“ machte Mikoto zu Yashiru, „Ich dachte, das ist nur im Fernsehen?“

„Ach, heutzutage gibt’s alles!“ behauptete die älteste Schwester, „Oder ich weiß! Wir haben unten im Garten noch die Pflanzenabfälle, wir könnten Katon-Jutsus üben unten, was meint ihr?“

„Jaaah!“ grölte Mikoto begeistert, „Ich kann auch ein Katon-Jutsu, Nee-saaaan!“

„Ja, ich weiß,“ sagte Yashiru feixend, „Wir alle drei können das doch! Masami-kun kann das auch, nicht?“ Sie grinste Masami an, der zurückgrinste.

„Natürlich.“

„Dann runter mit uns, aber zieht euch warm an, es ist kalt draußen und Mama meckert, wenn wir keine Jacken anziehen.“

„Machen alle Mamas,“ sagte Namie, „Kann ich noch eben Onkel Nishiki zu Ende falten?“
 

––
 

Als Uchiha Sanosuke, achtundzwanzig Jahre, Chef der Polizeiwache Konohagakure, Ehemann einer zickigen Frau und stolzer Vater von fünf Kindern, nach Hause kam, war es erstaunlich still im Haus – wo er es eher gewohnt war, nach Hause zu kommen und von einem beinahe grauenhaften Lärmpegel empfangen zu werden... so war das nun mal mit einer großen Familie. Und da er selbst mit vielen Geschwistern groß geworden war, war er es mehr oder minder gewohnt...

„Hallo?“ machte er kleinlaut, als er die Haustür hinter sich zuschlug, „Ich bin wieder da...“

Seine Frau kam aus der Stube und schenkte ihm einen überraschten Blick aus ihren weißen Augen.

„Was denn, Uchiha ist schon da? Hab dich nicht erwartet, entschuldige also!“

„War nicht so viel zu tun und Seiji macht den nervigen Schreibkram für mich, also konnte ich früher gehen,“ erklärte der Schwarzhaarige glucksend, zog seine Jacke aus und begrüßte seine hübsche Frau mit einem flüchtigen, aber trotzdem leidenschaftlichen Kuss. „Was ist hier los, wo sind die Kinder? So ruhig hier?“

„Im Garten und fackeln das Totholz ab,“ machte Haruka, „Kanae hat Masami und Naoya vorhin gebracht, ich dachte deshalb, du würdest mit deinem Bruder zusammen herkommen.“

Sanosuke strich seiner Frau durch die dunkelbraunen Haare, während er gedankenverloren an die Wand starrte. Inzwischen hatte sie ihm seine Jacke abgenommen und aufgehängt.

„Ach so? Seiji hat kein Wort gesagt, bist du sicher, dass er weiß, dass er seine Kinder abholen soll?“

„Kanae ist zu Kojiro gegangen,“ war Harukas einzige Aussage. Sanosuke runzelte die Stirn.

„Na ja,“ seufzte er dann, „Du kennst ja Seiji, er arbeitet immer doppelt so viel wie er eigentlich muss. – Maaaann, bin ich erledigt, ich mach mir ´nen Kaffee...“

„Ich dachte, es wäre wenig los gewesen,“ spottete Haruka, grinste dabei aber, „Ich mach schon, guck lieber nach deinen Mädels, dass sie nicht Tanaka-sans Garten mit abfackeln.“

„Unsere Nachbarn heißen Nogushi, nicht Tanaka.“

„Ach, leck mich, jeder heißt Tanaka, der mich nicht interessiert, Basta!“

Sanosuke zeigte ein zufriedenes, amüsiertes Grinsen.

„Hab ich dir je gesagt, wie sexy du bist, wenn du wütend bist, Haruka-chan? Hmm...“

„Denk besser heute Nacht im Schlafzimmer weiter, du geiler Bock,“ war ihre Antwort, und er beherrschte sich, um nicht laut loszulachen, bevor er endlich in den Garten hinaus ging, um nach den Kindern zu sehen.
 

Tanakas – Nogushis, wie auch immer – Garten stand noch. Und der Haufen abgeholzte Äste und Zweige der Büsche im Garten, die immer zum Winter hin beschnitten wurden, stand lichterloh in Flammen. Davor hopsten seine drei Töchter und Masami begeistert auf und ab und freuten sich über das große Feuer, das sie gemacht hatten. Yashiru war die Erste, die ihren Vater bemerkte.

„PAPA!“ grölte sie und stürzte zu ihm herüber, und er tätschelte dem kleinen Mädchen glucksend den Kopf, als es sich an ihn klammerte und jetzt auch die anderen auf ihn aufmerksam wurden.

„Na, ihr habt aber ein schönes Feuer gemacht!“ lobte er seine Mädchen, „Habt ihr fleißig Katon-Jutsus geübt, huh?“

„Du hättest mal Masami-kuns Gokakyuu no jutsu sehen sollen,“ sagte Yashiru mit riesig geweiteten, dunklen Augen – sie war die Einzige der Mädchen, die normale Augen hatte. Schwarz wie die ihres Vaters. „Masami-kun macht fast ein größeres Feuer als Namie-chan, Papa!“

„Echt?“ staunte Sanosuke und beäugte seinen kleinen Neffen, der ihn – wie immer – glücklich anlächelte. Sanosuke lächelte zurück.

„Ja, Masami-chan ist sehr talentiert!“ stellte er dann fest, „Du wirst sicher mal ein großer Shinobi, wenn du groß bist. Deine Eltern sind sicher stolz auf dich, hm?“

„Ich habe sie nie gefragt, Oji-sama,“ sagte Masami, „Aber ich hoffe es!“ Sanosuke lachte.

„Hör doch auf, mich sama zu nennen, ich bin bloß dein Onkel und nicht der König der Welt.“

„Tou-sama hat mir beigebracht, dass man Älteren gegenüber höflich und respektvoll sein muss,“ protestierte der Kleine unschuldig. Sanosuke ließ Yashiru los und hockte sich vor Masami auf den Boden. Er hob seine Hand und klopfte dem kleinen Jungen den hübschen Kopf. Masami hatte große Ähnlichkeit mit seinem Vater, als der in dem Alter gewesen war, wie Sanosuke oft feststellte. Und nicht nur äußerlich.

Wenn er jetzt schon so krass talentiert ist, wird er selbst Seiji eines Tages in Sachen Hypertalent überholen... Seiji zumindest konnte mit drei nicht lesen.

„Natürlich wird Masami-kun ein großer Ninja,“ sagte Namie, „Er ist doch schließlich ein Uchiha, genau wie wir alle! Du hast mal gesagt, alle Uchihas sind große Ninjas, Papa!“
 

Sanosuke drehte den Kopf zu seiner zweiten Tochter um. Masami sah sie ebenfalls mit großen Augen an, während Mikoto sich den Finger in den Mund steckte und weiter das Feuer beobachtete.

„Ja,“ machte er dann, „Uchiha, das ist nicht nur ein großer Clan – sondern auch ein großer Name. Neben dem Hyuuga-Clan, aus dem eure Mama stammt, ist der Uchiha-Clan der mächtigste Clan Konohas! Aber es gibt auch sonst noch sehr viele, gute Clans hier im Dorf, wir sind längst nicht die Einzigen, die hier gute Ninjas sind.“

„Stimmt es, dass man, wenn man ein Uchiha ist, automatisch ein guter Ninja wird?“ fragte Mikoto.

„Nein, automatisch nicht!“ erwiderte der Papa, „Natürlich müssen auch wir trainieren und viel üben, um gut zu werden! Aber bisher hatten alle Uchihas immer ein großes Talent für Ninjutsu und auch Genjutsu – na, Yashiru, weißt du, was Ninjutsu und Genjutsu sind?“

„Klar,“ sagte die Siebenjährige, „Katon-Jutsus und so sind Ninjutsu, Genjutsu sind Täuschungen und Illusionskünste! Und Taijutsu ist Körperkunst.“

„Sehr gut,“ lobte ihr Vater sie, worauf sie stolz strahlte, „Gut aufgepasst in der Akademie!“ Er nahm Namie auf den Schoß, die an seinem Hemd herumgezupft hatte, und fuhr fort. „Der Uchiha-Clan hat ein großes Talent für Feuerkünste, die Katon-Jutsus! So außergewöhnlich ist es also gar nicht, dass ihr darin alle schon so gut seid, das gilt auch für Masami-chan!“

„Aber Masami-kun ist, glaube ich, selbst für einen Uchiha außergewöhnlich gut,“ widersprach Namie anerkennend, und der Kleine kratzte sich am Kopf, als wüsste er nicht, was er auf dieses große Lob seiner Cousine antworten sollte.

„Kann schon sein, das wird sich mit der Zeit schon zeigen,“ grinste Sanosuke, „Aber ihr wisst ja... wir sind nicht nur auf Feuer spezialisiert, nicht? Das wichtigste, mächtigste Bluterbe unseres Clans sind die Sharingan-Augen, nicht wahr?“
 

Jetzt herrschte ehrfürchtige Stille, wie immer, wenn er es wagte, das Wort Sharingan zu benutzen. Mit großen Augen starrten die Mädchen und Masami zu ihm auf, und Yashiru zog andächtig die Luft ein, als hätte ihr Vater den Namen eines Gottes erwähnt.

„Sharingan,“ sagte sie, „Das ist unser Kekkei genkai, das Bluterbe! – Oh, ich freue mich schon so darauf, wenn ich auch Sharingan bekomme!“

„Ich auch, ich auch!“ rief Namie, dann stutzte sie – „Kriege ich überhaupt welche? Ich meine, weil meine Augen anders sind...“

„Das weiß ich nicht,“ sagte Sanosuke, „Das musst du mal Onkel Satoya fragen, wenn wir nächstes Mal bei Oma und Opa sind, der weiß das vielleicht!“

„U-und ich?“ jammerte Mikoto unglücklich, „Ich kriege nur eins, wenn überhaupt...“
 

Ihr Vater sah sie bemitleidend an, weil sie so traurig aussah... dann nahm er sie kurzer Hand auch auf den Schoß, setzte sie neben Namie und küsste zärtlich ihren Kopf.

„Mikoto,“ sagte er, „Dass du nur ein Sharingan bekommen kannst, ist nicht schlimm! Auch ein Sharingan ist schon sehr mächtig und kann fast genauso viel wie zwei! Ich habe euch doch sicher mal von meinem alten Sensei erzählt, Kakashi, oder? Er hatte auch ein Sharingan! Und er war trotzdem ein sehr, sehr großer Shinobi, einer der besten unseres Dorfes!“ Inzwischen war Kakashi alt. Sanosuke grinste bei dem Gedanken, wie sein alter Sensei jetzt als Rentner tagein, tagaus herumhockte und kichernd wie ein Teenager seine geliebte Flirt-Paradies Reihe las. Er sollte ihn mal wieder besuchen, den alten Kakashi.

Mikoto schien das zu beruhigen.

„Außerdem,“ flüsterte ihr Vater andächtig weiter, „Hast du noch etwas, was Kakashi-sensei nicht hat, eine zusätzliche Stärke.“

„Das Byakugan!“ fiel Namie ihm schon ins Wort, „Mamas Byakugan sind genauso stark wie Sharingan, nicht? Wenn Mikoto-chan ein starkes Sharingan und ein starkes Byakugan hat, ist es genauso, als hätte sie zwei Sharingan oder zwei Byakugan, nicht, Papa?“

„Ja, so ungefähr!“

„Cooool,“ strahlte die Kleinste jetzt wieder glücklich und kuschelte sich an ihren Vater. Masami zog Onkel Sanosukes Aufmerksamkeit erneut auf sich.

„Das Sharingan ist sehr wertvoll... die mächtigste Waffe des Uchiha-Clans, oder, Oji-sama?“
 

Sanosuke sah ihn an.

Für einen Moment verharrten ihre Blicke ruhig aufeinander, und für einen kurzen Augenblick dachte Sanosuke an etwas anderes als an den Jungen, der vor ihm stand. Für einen Moment tauchten die kleinen Gesichter von zwei kleinen, schwarzhaarigen Jungen vor seinem inneren Auge auf, die er schon sehr lange nicht mehr gesehen hatte... Gesichter eines kleinen Bruders und eines Sohnes, die er niemals wieder ansehen würde, weil sie schon lange tot waren.

Yuusuke... und Yusaku-chan...

Nein... es gab eine Waffe, die noch gefährlicher, tödlicher und mächtiger war als die bloßen Sharingan. Eine Waffe, deren Namen die ganze Familie niemals wieder auszusprechen geschworen hatte.

„Ja,“ sagte er deshalb zu Masami, und um die Lüge zu verbergen, drehte er den Kopf weg... denn Masami konnte ihn so ansehen, so durchdringend wie ein Kunai, das ihn durchbohrte, dass Sanosuke das Gefühl hatte, er könnte in seinem Gesicht sehen, dass er log. Die Gedanken an die wahre, stärkste Waffe seines Clans ließ Sanosuke kurz erstarren. „Beinahe... ...“
 

––
 

Die Stille im Garten, die nur durch das Knistern des Feuers gestört wurde, wurde jetzt durch Harukas lautes Rufen unterbrochen, sodass sich alle zum Haus umdrehten.

„Masami-kun!“ rief sie, „Komm rauf, dein Vater ist da, um euch abzuholen! – Und ihr kommt jetzt auch rein, Mädels, es ist kalt und wird schon dunkel!!“

„Okaaay...“ machte Mikoto, nahm Masamis Hand und lief mit ihrem Lieblingscousin voraus zum Haus, um mit ihm zusammen seinen Vater zu begrüßen und sich brav zu verabschieden. Die älteren Schwestern und Sanosuke folgten ihnen, und letzterer warf seiner Frau einen unschlüssigen Blick zu, den sie nicht bemerkte.
 

Wie so oft schon fiel ihm auf, dass sie es vermied, Seijis Namen auszusprechen...

Den Namen des Mannes, der vor Jahren ihren ältesten Sohn Yusaku getötet hatte für den Preis der tödlichen, blutrünstigen Waffe, deren Namen niemand mehr aussprach in ganz Konoha.

Als Sanosuke an den Namen dachte, wurde ihm kalt... obwohl er sie selbst vor Jahren noch so regelmäßig benutzt hatte... so regelmäßig Menschen getötet hatte damit.
 

Mangekyou... Sharingan...
 

––
 

--
 

Die Mangekyou Sharingan sin ein elementarer Teil der Geschichte. Wie immer. Nur noch wichtiger als je zuvor. XD Keine Sorge, ihr müsst euch nicht alle Kinder auf einmal merken^^ es sind immer nur einige wichtig, und die allerwichtigsten sind Masami und Mikoto^^ Falls das hilft. XD Und was Kanae mit Kojiro macht, wird noch geklärt^^



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Kommentare zu diesem Kapitel (35)
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Von:  Enyxis
2011-05-15T19:40:44+00:00 15.05.2011 21:40
o.o.... Ich finde Masami gruselig.... der macht mir i-wie Angst...
>„Ohh mann!!“ schimpfte Yashiru, „Aber es kommt gleich Obi-Wan Shinobi!“
„Obi-Wan Shinobi kann mich mal<
*totaler lachanfall mit heulen* OMG XDDDDDDD Das is einer der absolut geilsten Witze (wenn man das so nennen kann XD)
Hach~ Sani-kun und Haruka sind die besten *________*

>„Lasst uns ´ne Runde Ninja spielen!“ freute sie sich, „Boah, ich will auch so coole Laserkunais wie Obi-Wan Shinobi!“
Ja, Laserkunais. Diese Kinderserie war neuerdings der größte Hit.<
OH MY FUCKING GOD! XDDD Ich stell mit das grad vor XDD "Ich werde mächtiger als Shinobi zuvor! - Nein, Anakin!" XDDDD sry XDDDDDD zu geil XDD

O.O *geschockt* *flenn* TT--TT Kakashi alt....>< Kann ich mir nich vorstellen...das tolle Chaoten-Team und Team 7....*flenn*

OMG....Ich lieb die FF jez schon so wie die anderen Teile *___*
Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass SKK anscheinend NOCH BESSER sein soll als TC und SK O.o
Von:  Callisto
2008-11-04T15:29:46+00:00 04.11.2008 16:29
Ein niedliches Kapitel mit einem düsteren nachklang. Ich leibe deien Story jetzt schon^^

-Callisto-
Von: abgemeldet
2008-09-15T14:59:07+00:00 15.09.2008 16:59
lol ich find es irgendwie süß wie Masami zu seinen Eltern Kaa-san und
Tou-sama sagt. Keine Ahnung, aber ich find es knuffig ^^
Ich kann mir i-wie Haruka gar nich als Hausfrau oder so vorstellen xD
Haruka beim Putzen...
Haruka beim Kochen...
Haruka beim Kinder ins Bett bringen...
Haruka bei so Sachen halt xDDDDDDDDDDD
Aber ich find die Familie jetzt schon voll tollig ^o^

Genial fand ich das als Sani so sagt: "Heeeeey, das ist mein Mädchen!" Und Haruka dann: "SANI?!?!?" xDDDD
Echt klasse,
lg, Strawberry_Sisa
Von:  Dark-Angel132
2008-08-19T09:42:18+00:00 19.08.2008 11:42
Acherje xD Ich musste jetzt wirklich öfter in die Charakterbeschreibungen gucken um nicht durcheinander zu kommen xD

Haruka ist wirklich wie immer (früher. Ich find das so dermaßen lustig wie sie mit ihren Kindern umgeht.. Besser gesagt ihre Ausdrucksweise~
Sanni scheint seine lieben darin ja ein wenig zu unterstützen. (Siehe das mit dem Papierwurf und Yashirus Antwort. Eine tolle Familie xD

Masami wird jetzt so eine Art Seiji Rolle übernehmen nicht? Ich mag ihn! <3 *Seiji-Fan-Fahne schweng* Na mal sehen was da noch so passiert. Aber was mir aufgefallen ist.. Mikoto und er werden später sicherlich mal ein Paar *__*! Die Hint's waren nicht zu überlesen =)

Linni-sama, du und deine genialen Einfälle. Obi Wan-Shinobi? XD
Hab im ersten Moment nicht sofort dran gedacht aber als das dann mit den Licht(Kunais?) kam hab ich so gelacht! Wirklich einmalig!
Von:  Jessa_
2008-08-18T15:30:49+00:00 18.08.2008 17:30
Mikoto ist so süß!!!
Nyo ich kann Haruka voll verstehen mit Sechi (ich schreib den namen immernoch falsch oder???^^)
ich mag sanii auch tausendmal lieber als sechi keine ahnung...aber auch den mag ich!
Freu mich auf chidori, die mag ich auch ganz doll und auf den aus dem clan von yu! ist er dann iwie cousin von ihr oder so???
und natürlich warum du bei dem einen kind spoilergefahr hast...^^
bin gespannt...

Von:  SezunaChan
2008-08-17T21:49:18+00:00 17.08.2008 23:49
Das Kapi war einfach echt klasse^^
Die Idee mit dem Obi Wahn Shinobi gefällt mir und die Charakter der Kinder sind gut rüber gekommen, auch wenn ich durch die vielen Kinder noch nciht ganz durchblicke, aber ich denke das gibt sich im laufe der Story.
Die Kinder sind ja so kawaii^^
Es wäre toll, wenn du mir beim nächsten Kapi ne ENS schicken könntest.
schon mal im vorraus danke^^

Ps.: Schreib bitte schnell weiter, bin schon gespannt
lg
SezunaChan
Von: abgemeldet
2008-08-17T01:08:43+00:00 17.08.2008 03:08
hey.. find ich super, dass es nochmal ne fortsetzung gibt..
bin schon total gespannt, was hier alles pasiert..
schreib schnell weiter^^
Von: abgemeldet
2008-08-14T16:46:37+00:00 14.08.2008 18:46
*wink* Huhu!
Mein Gott, bin ich spät dran *_*.
Wollte es eig schon früher lesen, aber i-wie hab ichs
dauernd vergessen. ^^"
Okay zur FF xD:
Das sind echt verdammt viele Charas *_* Als
ich de Liste gesehen habe, dachte ich nur so:
"O-ha!" xD
Vor allem musste ich immer gucken wer wer ist xD "Mikoto ist
wie eine Schwester für Masami"
... Verdammt. Wer zur Hölle war nochmal Masami? *gucken geh*
ja so ging das xD
Und i-wann bin ich dann zum Lesen gekommen =P
Und ich sag nur: coooooool! Die Finsternis kehrt zurück xD
Oh Mann, Sasuke kann einem echt leid tun. Dauernd
diese Finsternis und Itachi usw.
Bis jetzt mag ich Masami am liebsten =) Der Sohn von meinem
Favo-Sk-Pärchen xD Ich bin gespannt wies weitergeht!

LG Purple
Von: abgemeldet
2008-08-14T12:20:50+00:00 14.08.2008 14:20
hahaha...Ninja-Fernsehen!
Obi-Wan Shinobi ist ja mal geil...das Shinobi Star Wars.
Ich denk mal Kanae trainiert mit ihrem Bruder, weil er den Clan anführen soll und sein (und auch ihr) Vater nicht davon überzeugt ist, dass er stark genug ist...naja...is nur eine Überlegung XD

Freu mich auf's nächste Kapitel!

hdgdl, DarkSatire
Von:  Raven-L-Alissa
2008-08-14T11:07:32+00:00 14.08.2008 13:07
Cooles Kappi!
Obi-Wan Shinobi. Is ja krass.
Hab voll lachen müssen als ich des gelesen hab.
Mal schaun ob ich mir die ganzen Namen merken kann.
Freu mich schon aufs nächste Kappi.
lg
blue_Strawberry


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