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Death Note - Another Note

L & Liz
von

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Restarting

Page twenty seven:

Restarting
 

L betrachtete seine Schwester weiterhin inständig. So langsam fiel es ihm sichtlich schwer, seinen roten Faden in den Ermittlungen wieder zu finden. Liz schien ebenso irritiert. Sie ging näher an den Bildschirm ran und wiederholte sich. „Raito…“, flüsterte sie. Ihre sanfte, nach Antworten suchende Stimme drang durch das Mikrophon und in Raitos Ohr. Gerade noch hatte er fieberhaft versucht, Ryuzaki zu erklären, dass er nicht Kira sei, in der Hoffnung, freigelassen zu werden, aber als er Liz‘ Stimme vernahm, verstummte er sofort. Er hielt inne und sah zu der Kamera. Er stand auf, bemüht nicht umzufallen, da seine Füße aneinander gekettet waren, und sah in die Kamera. Ein sanftes, verhaltenes Lächeln wurde von seinen trockenen Lippen verformt, als er ihren Namen nannte.

„Yashiro…“

Kurz schien die Zeit still zu stehen und Liz spürte, wie sie alles wieder einholte. Wie alles wieder komplizierter wurde, als sie ihm in seine treuen Augen sah. Sie hatte losgelassen, aber nicht von Raito selbst, sondern von der Hoffnung, dass sich alles zum Guten wenden würde und sie ihn endlich lieben durfte. Und plötzlich schien Kira vergessen zu sein. In Raitos Antlitz waren keine Spuren von Kira zurückgeblieben und als er weiter nach ihr rief, weil sie bisweilen noch nicht geantwortet hatte, spürte sie ihre Kraftlosigkeit und Angst. Sie zögerte weiter, starrte perplex auf den Bildschirm, als L sanft seine Hand auf die Schulter seiner Schwester legte. Sie erschrak und sah ihn an. L betrachtete sie erneut eindringlich. Diesen Gesichtsausdruck hatte er bei seiner Schwester noch nie erlebt und doch kam er ihm vertraut vor.

„Yash!“, rief Raito erneut.

Liz sah zu dem Bildschirm zurück, nahm ihre Tasche und rannte los.

„Yashiro!“, rief Matsuda und wollte ihr nachlaufen, doch L pfiff ihn zurück.

„Lassen Sie sie.“, sagte L ruhig und sah seiner Schwester nach.

L seufzte und dachte noch lange an seine Schwester. Er wusste, dass es für sie schwer sein würde, wieder objektiv über Raito urteilen zu können, trotzdem wusste er, dass Liz schon bald wieder ermitteln würde.

Er wandt sich an sein Mikrophon und betrachtete Raito noch einmal. Er hatte es bereits aufgeben, nach Liz zu rufen und sich erneut auf sein Bett gesetzt.

„Seit du in Einzelhaft sitzt, ist kein einziger Mord mehr geschehen. Es passt alles ins Bild… Ich glaube, du bist tatsächlich Kira und versuchst nur, es vor uns zu verbergen.“

Raito sah erneut zur Kamera. Er unterdrückte ein Seufzen, als er Ryugas anstatt Liz‘ Stimme vernahm.

„Hör mir zu, Ryuzaki! Ich lüge nicht, das musst du mir glauben! Ich bin nicht Kira! Ich bin reingelegt worden! Eine andere logische Erklärung gibt es nicht!“, rief er aufgeregt.

„Reingelegt…? Wie denn? Niemand außer uns weiß von deiner Verhaftung und doch haben die Morde aufgehört.“

„Dann muss einer von euch Kira sein! Hol mich hier raus, damit ich ihn finden kann!“ Raitos Verzweiflung war unüberhörbar.

L wusste, dass es zum Einen vollkommener Unsinn war, was Raito redete. Zum Anderen erinnerte er sich an die Reaktion seiner Schwester. Irgendetwas war mit Raito geschehen. Er war ein völlig anderer…

„Lass mich raus! Die Zeit drängt!“

„Das kann ich nicht.“, erwiderte L ruhig.

Raito erkannte die Entschlossenheit in Ls Stimme und ließ resignierend den Kopf hängen.

Matsuda und Aizawa verschränkten irritiert die Arme.

„Was ist nur mit ihm los? Das sieht ihm gar nicht ähnlich!“, meinte Aizawa.

„Vielleicht war die Woche Haft zu fiel für ihn… Ihm muss doch klar sein, dass das plötzliche Aufhören der Morde ihn zu sehr belastet, um ihn jetzt frei lassen zu können?“, rätselte Matsuda weiter.

Aizawa stimmte ihm nachdenklich zu.

„Eben. Wir sind kurz davor, ihn als Kira zu überführen. Was will er denn jetzt?“

Ryuzaki schwieg und starrte auf den Bildschirm. Er wusste nicht mehr, was er denken sollte. Er wusste nur, dass zwischen Yagami Raito und seiner Schwester Elizabeth eine starke Bindung war, die nicht existieren durfte. Auf der anderen Seite erkannte L eine Chance; Wenn er sie so sehr liebte, würde er ihr dann nicht alles sagen?

Könnte er sie so anlügen?
 

••

Liz rannte nach Hause. Sie unterdrückte ihre Tränen und schmiss sich auf ihr Bett. Sie vergrub sich in ihre Decke und schrie.

„ich HASSE ihn!“, schrie sie und schlug auf ihr Kissen ein. Ihre Angst wurde zur Wut. Zur Wut über sich selbst und Wut auf Raito. Er machte ihr alles kaputt. Schon wieder. Sie hatte losgelassen, sich befreit von allem. Plötzlich weckte sie der stechende Ton ihres Handys aus ihren Gedanken. Ethan! Ihn hatte sie ganz vergessen. Raito hatte selbst ihn verdrängt, mit einem einzigen Blick. Doch sie war entschlossen, sich nicht das mit Ethan von ihm kaputt machen zu lassen. Sie hatte es geschafft, sie hatte von Raito losgelassen, sie musste nur dran bleiben… Sie atmete tief durch, wischte sich die Nässe von den Augen und nahm ihr Handy. Bevor sie das Gespräch annahm, atmete sie tief durch. Sie brauchte irgendetwas, was sie ablenken konnte…

„Süße, alles in Ordnung?“

„Nicht so richtig… Nein, gar nicht.“ Sie fühlte sich gut, endlich die Wahrheit zu sagen, trotzdem hatte sie weiterhin das Gefühl, dass etwas falsch war.

„Soll ich vorbei kommen?“ Er klang offensichtlich besorgt.

„Es ist schon so spät, lass nur.“ Sie räusperte sich, um den gebrochen Klang ihrer Stimme zu verhindern.

„Morgen ist Samstag. Und wenn, es ist mir egal. Bis gleich.“

Schon hatte er aufgelegt. Liz stand auf und ging in die Küche. Sie verpasste sich einen doppelten Tequila und lehnte sich schnaufend an ihre Arbeitsplatte. Kurz fragte sie sich, was sie eigentlich noch von einer Hure unterschied. Aber es war ihr egal. Sie war verzweifelt und fertig mit den Nerven, alles wegen eines Blickes. Sie verweilte eine halbe Stunde dort, bis es an ihrer Tür klingelte. Sie schlurfte zur Tür, fuhr sich durchs Haar und öffnete. Sie standen sich kurze Zeit schweigsam gegenüber.

„K…Komm doch rein.“, stammelte sie leise, trat beiseite und gewährte ihm Einlass.

„Wie geht es deinem Bruder?“, fragte er schnell, zog sich die Jacke aus und hängte sie an den Kleiderhaken an der Wand.

Und schon wieder musste sie lügen.

„Ihm geht es relativ gut. Gehirnerschütterung und ein gebrochenes Bein. Er wird wieder gesund“, log sie.

Ethan nickte und betrachtete sie kurz. Er lächelte und legte die Arme um sie.

„Wie geht es dir?“, fragte er sanft und strich ihr durchs Haar.

„Gut.“, erwiderte sie knapp.

„Du lügst.“, gab er Kontra und grinste.

„Ich bin erschöpft, weiter nichts. Ist alles gerade etwas viel.“

„Belastet dich deine Arbeit?“ Er spielte auf die Gerichtsmedizin an.

„Nein.“, sagte sie ruhig. Ethan sah sich um. „Gemütlich hier.“

„Danke.“

Sie war kurz angebunden.

„Du bist wirklich müde.“, sagte er und lächelte. „Kann ich etwas für dich tun?“

Liz sah ihn an und lächelte sanft. Sie fühlte sich einmal mehr von Ethan aufgefangen. „Vielen Dank, aber du hast genug getan heute.“ Er grinste, umfasste ihr Gesicht und küsste sie zärtlich. Liz schloss sofort die Augen und genoss die erwünschte Ablenkung.

„Wo sind wir eigentlich vorhin stehen geblieben?“, flüsterte sie leise und legte dazu ein freches Grinsen auf.

Ethan musterte sie verwundert. „Yashiro… Sicher, dass du das willst?“

Sie knöpfte bereits sein Hemd auf.

„Yashiro…“, wiederholte er.

Sie küsste bereits seinen Oberkörper.

Ethan hielt sie fest und sah sie an. „Willst du das wirklich?“

„Du bist gut im dumme Fragen stellen.“, erwiderte sie trotzig.

Ethan wusste nicht genau, was er tun sollte. Er machte sich Sorgen um sie, auf der anderen Seite konnte er nicht mehr länger widerstehen.

„Was ist?“, fragte Liz. Sie strich ihm über die Brust und bedeckte seinen Hals mit küssen, während sie seinen Innenschenkel streichelte.

Letztendlich gestand Ethan Miller sich, auch nur ein Mann zu sein. Er tröstete sich damit, dass jeder andere Mensch diesem Mädchen nicht hätte widerstehen können, wo noch dazu kam, dass er eindeutig etwas für sie empfand. Schnell zog er sich sein Hemd vollständig aus und begann damit, Liz unter ihrer Bluse zu streicheln und sie aufzuknöpfen. Liz ließ sich das gerne gefallen. Er hob sie hoch, sie legte ihre Beine um ihn und beide verfielen in einen innigen Kuss.

„Wo…ist dein Schlafzimmer?“, raunte er in den Kuss.

„Flur… 2. Tür rechts!“, erwiderte sie, ebenso im Kuss vertieft. Ethan ging los. Auf dem Weg zum Schlafzimmer stolperte er öfters und drückte Liz an die Wand, um wieder das Gleichgewicht zu erlangen. Im Schlafzimmer angekommen, ließ er seine Schülerin aufs Bett fallen und folgte ihr gierig. Liz ließ sich verwöhnen und schaltete das Licht aus…

Ethan und Elizabeth waren friedlich und erschöpft Arm in Arm eingeschlafen. Am nächsten morgen war es Ethans innere Uhr, die ihn weckte. Um Punkt 9h war er hell wach, kuschelte sich an seine Yashiro und streichelte sanft über ihre Seiten. Liz blieb ruhig liegen und schlief weiter. Schließlich entschloss er sich dazu, schnell unter die Dusche zu springen und seiner Liebsten Frühstück zu machen.

Bad und Küche in der relativ kleinen Wohnung zu finden, war nicht schwer. Er beeilte sich, schließlich wollte er sie überraschen und somit brauchte er nur 10min, bis er gut riechend aus dem Bad kam und den Kühlschrank nach leckeren Dingen durchsuchte. Er schnitt, schmierte und toastete wie niemand anders an diesem Tag, packte die Leckereien auf ein Tablett und schlich sich ins Schlafzimmer. Er stellte das Tablett auf den kleinen Nachttisch neben Liz, legte sich zu ihr und begann sanft ihre Schulter zu küssen.

Liz wachte langsam aus ihrem tiefen Schlaf auf und schnurrte genüsslich. Schließlich streckte sie sich und öffnete die Augen. Sie sah ihrem Verehrer direkt in die schönen stahlblauen Augen und lächelte verschlafen.

„Morgen…“, flüsterte er verliebt und küsste sie sanft.

Liz konnte sich nicht erinnern, jemals so liebevoll geweckt worden zu sein. Sie vernahm seinen frischen Geruch und fuhr ihm durch sein noch nasses Haar.

„Du hast schon geduscht? Ohne mich?“

Ethan nickte und deutete auf das Tablett auf dem Nachttisch.

Liz weitete die Augen.

„Das muss ich aber nicht alles alleine essen, oder?“ Sie lächelte, umarmte Ethan und küsste ihn.

„Nein, ich bin auch noch da.“

Er nahm das Tablett und stellte es vor sich, sodass auch Yashiro gut an die Mahlzeit herankam. Liz sah über die Marmeladentoasts, zu dem frischgemachten Smoothie, zu den Schokoladenerdbeeren. Kurz dachte sie an Mello. Wenn die beiden heimlich in der Wammy Küche gewesen waren, hatten sie jedesmal Erdbeeren mit Schokoladenüberzug mitgenommen. So gab es keinen Streit.

Die beiden begannen zu frühstücken und schenkten sich gegenseitig ein Lächeln und Liz stellte für sich fest: Sie war eben doch in einem Hollywoodstreifen geraten. So einen perfekten Mann gab es nur im Drehbuch. Sie fühlte, wie zwiegespalten sie inzwischen war. Ethan war kein Lückenbüßer für Raito. Bei ihm vergas sie Raito völlig und bei Raito schien sie Ethan zu vergessen. Aber sie entschied sich dazu, nicht weiter darüber nachzudenken. Sie war sich sicher, dass das von gestern nur ein Rückfall und vor allem ein Schock war. Sie genoss den Morgen mit Ethan sehr und sie fragte sich, was war er eigentlich für sie? War er ihr Freund? Oder nur eine auf physischen Kontakt konzentrierte Affäre?

Er schien genau denselben Gedanken zu verfolgen.

„Yashiro?“, begann er leise, „Werden wir solche Abende wiederholen?“ Er fragte souverän und ohne jegliche Gefühlsregung. Als sei er sich vollkommen sicher, dass Liz diese Frage positiv aufnehmen und bejahen würde.

Liz sah ihn kurz an und gab sich nachdenklich, wobei sie keine Sekunde hätte zögern müssen, um ihre Antwort zu geben.

„Ja, gerne.“, sagte sie dann und lächelte.

„Also darf ich dich jetzt Anderen als meine Freundin vorstellen?“ Er sah sie schräg an und grinste verhalten.

„Rein theoretisch schon.“

Und dann realisierte Ethan, dass er mit einer Minderjährigen geschlafen hatte und bei dem Gedanken, sich strafbar gemacht zu haben, grinste er innerlich.

„Richtig. Das habe ich schon ganz vergessen.“, gab er zu und legte die Arme um seine neue Freundin.

„Hast du heute was vor?“, fragte er dann und biss in seinen Toast.

„Nein, eigentlich nicht.“ Liz biss genüsslich in eine Schokoladenerdbeere.

Als sie zu zweit das Tablett geleert hatten, brachten sie zusammen das Geschirr in die Küche, spülten es ab und verschwanden erneut im Schlafzimmer.

Ethan strich über ihren Rücken und ließ sich beküssen, er genoss ihre Liebkosungen, zog sie zu sich und drehte den Spieß im innigen Kuss um. Er saß auf ihr und strich über ihre Brust, ließ dann jedoch schlagartig von ihr ab.

Yashiro sah ihn verdutzt an. „Was ist? Hast du dich gerade zur Homosexualität bekannt?“

„Wenn das so weiter geht, wissen wir in 3 Monaten nur die Lieblingsstellung des Anderen. Wir spielen jetzt das Frage-Antwort-Spiel!“

Liz setzte sich auf und rückte ihr Schlafanzugtop zurecht. „Wow, klingt ja spannend.“, gab sie monoton von sich. „Und wie funktioniert das?“

„Naja, du stellst eine Frage und ich gebe die Antwort.“, erklärte er.

„Okay. Ähm… Ist dieses Spiel wirklich besser als Sex? Denk ganz genau drüber nach.“, forderte sie auf und verschränkte die Arme.

„Hey, wir fangen jetzt an.“

„Ich hab schon angefangen. Ich hab die Frage gestellt, du antwortest.“

Ethan grinste breit. „Es geht um die Eigenschaften und Hobbies des Anderen. Aber wir könnten es natürlich interessanter gestalten.“ Er grinste breit. „Der Eine stellt die Frage über sich selbst, der Andere muss die Antwort erraten. Ist sie falsch, muss derjenige, der falsch geraten hat, ein Kleidungsstück ablegen und rät der Andere richtig, muss der Fragende sich ausziehen.“

Liz grinste. „Geht klar. Fang an, Hase.“

Ethan nickte und überlegte sich seine erste Frage.

„Was ist mein Lieblingsessen?“

Liz musterte ihren Freund und grinste.

„Das Zeug von gestern? Ich meine, du hattest keine Ahnung, was ich so esse. Da ist es doch nur menschlich, das eigene Leibgericht zu kochen, oder?“

Ethan grinste und zog sich sein Hemd aus. „Du bist gut.“

„Ich weiß“ Sie grinste und musterte Ethan schelmisch. „Mein Lieblingsessen?“

„Du bist aber einfallslos“, tadelte er, „Ähm…“ Er dachte über die Dinge im Kühlschrank nach. Auf jeden Fall schien Schokolade zu ihren Leibspeisen zu gehören.

„Schokolade?“

„Najaaaaaa…“ Sie hob die Braue. „Tiefkühl-Pommes mit warmer Schokosoße oder normale Pommes mit Schokoeis.“

Ethan sah sie schräg an. „Ist ja pervers. Da kann niemand drauf kommen“ Und er zog seinen Gürtel aus der Hose und ließ ihn neben dem Bett fallen.

„Wie viele Mädels haben mit mir geschlafen?“

„Abgesehen von mir? Keine.“, sagte sie grinsend und biss sich leicht auf die Unterlippe.

„4.“, antwortete er knapp und sah Liz beim Ausziehen ihrer rechten Socke zu. „Du hattest… Angesichts deiner Erfahrung, tippe ich auf 3.“

Liz lachte und öffnete seine Hose. „7.“ Ethan weitete die Augen und schien kurz perplex, trotzdem hatte er ein gutes Gefühl bei ihr.

„Keine Sorge, das waren alles nur Spielereien. Eine richtige Beziehung hatte ich erst einmal.“

Sie errötete, dass sie dabei an Raito dachte. Dabei waren sie genau betrachtet nur knappe 12 Stunden ein paar gewesen…

Ethan nahm das Spiel wieder auf. „Meine Lieblingsfarbe ist…?“

Liz musterte ihn und lächelte, als sie antwortete: „Blau“

Er zog sich eine Socke aus.

„Deine ist… Grün?“, fragte er resignierend, in der Hoffnung, nicht noch die andere Socke und somit sein vorletztes Kleidungsstück ausziehen zu müssen.

Sie schüttelte dennoch grinsend den Kopf. „Dunkles Lila.“

„Was sind meine Hobbies?“, fragte Ethan

„Tote Menschen aufschneiden? Ich denke du machst Sport. Du hast trainierte Arme und überhaupt… Du paddelst?“

Ethan hob die Braue. „Also… Ich gehe gern Kanu fahren, laufe oder spiele Fußball. Aber ich kann auch Klavier spielen.“

„Klingt gut.“ Sie lächelte und deutete mit einem nicken auf seiner Boxershorts. „Hast du nicht irgendetwas vergessen?“

„Hab Gnade!“, rief er. „Was ist mit deiner Familie?“

Liz war drauf und dran ihn von seiner Hose zu befreien, doch als er die Familie erwähnte, hielt sie inne. Sie wollte ihm die Wahrheit sagen, doch was würde das bedeuten? Er würde sich fragen, wie es einer 16 Jährigen gestattet sein kann, alleine zu wohnen und wo ihr Bruder eigentlich immer ist. Sie blieb eine Weile stumm und überlegte.

„Ich… Ich habe keine Familie. Es gibt nur meinen großen Bruder und mich.“

Ethan stutzte und sah zu Boden. „Das… Das tut mir leid.“

„Ist schon okay. Ich bin dran gewöhnt.“ Sie lächelte aufmunternd und zog ihn zu sich.

„Sieh das Positive dran. Eine Mutter und vor allem ein Vater würden der 16jährigen Tochter nie erlauben, einen alten Sack als Freund zu haben.“ Sie lachte leicht. „Okay, weiter geht’s!“, sagte sie enthusiastisch, um wieder gute Stimmung aufkommen zu lassen.

„Wie alt war ich beim ersten Mal?“ Sie grinste frech und fuhr ihm durchs Haar.

„Hm… Für 7 Kerle braucht man schon seine Zeit. Ich schätze… 13?“

Liz nickte und wurde leicht rot. Ethan nickte. „Da fehlt also die Erziehung.“ Liz zog die andere Socke aus.

„Ich bin noch nicht schwanger geworden.“, sagte sie sarkastisch und warf Ethan einen fragenden Blick zu.

„Ich auch nicht.“, antwortete er darauf irritiert.

„Nein! Ich meine, wie alt warst du?“

Ethan antwortete nüchtern: „17.“, und setzte fort: „Okay, du hast gewonnen.“ Er lächelte breit und herzlich und nahm seine sockenlose Freundin in die Arme.

„Du bist berechenbar. Und ich nicht. Ganz einfach.“

Die beiden verweilten einige Momente und genossen den Moment.

„Wir sollten zusammen wegfahren!“, sprudelte es aus Ethan gerade zu heraus.

„Ähm okay, Disneyland? Dann müssen wir aber sofort los.“ Sie lächelte und lehnte sich an seine Schulter.

„Nein. Ich meine richtig weg. Nach dem Praktikum stehen mir 10 Werktage Urlaub zu. Das sind 2 Wochen. Wir fliegen irgendwohin, wo wir allein sind, unsere Ruhe haben und uns richtig kennen lernen können.“

Yashiro musterte ihr Gegenüber perplex und schüttelte den Kopf.

„Das… das geht nicht. Wir…“

Ethan ließ sie gar nicht unterbrechen. Enthusiastisch versuchte er Begeisterung für seine Idee zu vermitteln.

„Wir lernen uns dort richtig kennen. Wenn es nicht klappt, fliegen wir wieder zurück. Es ging alles so schnell, ich möchte mir einfach sicher sein.“

Liz sah Ethan in die Augen. Sie war beinahe gerührt von seiner Kindlichkeit, die plötzlich aus seinen Augen blitzte.

„Ich muss zur Uni.“, erwiderte sie.

„2 Wochen ohne Vorlesungen schaffst du deinen 1,0 Schnitt trotzdem.“ Er sah ihr eindringlich in die Augen. „Komm schon, Süße… Lass dich mal ins kalte Wasser schmeißen. Das macht wach und stärkt die Abwehrkräfte.“

Liz schnaubte und ließ sich ins Bett zurückfallen. „Na gut… Und wohin soll es gehen?“

Ethan grinste, krabbelte über sie und streichelte ihre Wange. „Lass dich überraschen…“
 

Bereits 9 Tage später, also an Tag 15 Raitos Haft, machte etwas einen dicken Strich durch die Rechnung der japanischen Ermittlungszentrale.

Matsuda rannte aufgeregt in die Zentrale zurück.

„Gestern sind all in den vergangen zwei Wochen veröffentlichten Verbrecher auf einen Schlag an Herzversagen verstorben!!!“, rief er aufgeregt. L gab sich betont unbeeindruckt, auch wenn er in diesem Moment gerade den Glauben an sämtliche Ermittlungsergebnisse verloren hatte.

„Kira ist zurück…“, sprach es Aizawa nun endlich aus.

„Weiß der Chef schon bescheid?!“, rief Matsuda enthusiastisch und stellte sich bereits undgestört zu seinem ehemaligen Vorgesetzten durch.

„Chef! Kira hat wieder zugeschlagen!“

Das Haar des Oberinspektors hing gefettet und kraus in seinem Gesicht, welches mit Bartstoppeln bespickt war. Aufgeregt sprang er von seinem Stuhl auf.

„WAS?!“

„Er hat wieder begonnen, Verbrecher hinzurichten!“

„Ist das wahr?! D…Das heißt ja… mein Sohn… Mein Sohn hat eine weiße Weste?!“ Soichiro sah hoffnungsvoll in das Objektiv der Kamera, wendete sich dann aber ab und fügte im sanften Ton hinzu: „Oder sehen Sie das anders, Ryuzaki?“

Aizawa und Matsuda musterten L fordernd. Sie erwarteten von ihm eine positive Antwort.

„Wir… können uns auf… hellgrau einigen.“, antwortete er kleinlaut.

Matsuda grinste breit.

„Haben Sie das gehört, Chef?“

„Ja. Grau ist besser als Schwarz.“

„Er meint sicher ein beinahe weißes Hellgrau!“, rief Matsuda und ballte die Fäuste vor Erregung. „Das muss ich sofort Raito sagen!“, rief er und war schon im Begriff, sich zu Raito durchzustellen, als L ihm bereits die Hand wegschlug.

„Raito darf noch nichts erfahren!“, sagte er energisch und stellte sich selbst zu dem Inhaftierten durch.

„Raito“

„Was ist?“, fragte er, sichtlich geschwächt.

„Seit 2 Wochen gab es keine neuen Hinrichtungen. Willst du nicht endlich ein Geständnis ablegen?“ L wollte Raito weiterhin provozieren.

„Red keinen Schwachsinn, Ryuzaki! Du irrst dich!“ Raitos Stimme gewann an Kraft. „Ich weiß, dass alles danach aussieht, aber ich bin nicht Kira! Jemand versucht mich reinzulegen!“ Er sah auf. „Was sagt Yashiro dazu?! Wo ist sie?“

L ignorierte Raito, unterbrach die Verbindung und stellte sich zu Misa durch.

„Weißt du wirklich nicht, wer Kira ist?“

Misa antwortete, kaum vernehmbar und kratzig: „Wie oft denn noch. Nein, leider nicht. Ich wünschte, ich wüsste es… Er hat den Mörder meiner Eltern bestraft… Mein Held!“

L verschränkte die Arme um seine Knie.

//So langsam verstehe ich gar nichts mehr…//
 

••

Rem kümmerte sich derzeit um Raitos Planverwirklichung, welche zugleich Misas Rettung darstellte. Erst gestern hatte sie dieser Person das Death Note übergeben…

„Wenn ich die veröffentlichten Verbrecher auslösche wie vereinbart, gehört das Note mir und ich kann damit machen, was ich will?“, fragte er hastig und schrieb schnell weiter. Rem bestätigte knapp. „Genau.“

Er nickte, blickte jedoch nicht zu ihr auf. „Das ist für uns beide ein… faires Geschäft.“

Rem wunderte es nicht, dass dieser Mann es auf ein Geschäft und somit auf seine Karriere bezog. Und mal wieder wurde ihr klar, wie sehr sie Menschen hasste.
 

••

Zur selben Zeit saßen Liz und Ethan auf der Couch und sahen Fern. Liz sah nervös auf die Uhr. Sie erwartete die Nachrichten. Sie hatte ein schlechtes Gewissen, sich nicht mehr in der Zentrale gemeldet zu haben. Sie wusste, dass die öffentlich rechtlichen Nachrichten in diesem Fall keine zuverlässige Quelle waren, aber das war wenigstens etwas.

Die Stunde ging zur vollen über und Liz schaltete um.

„Nach einer knappen Woche Pause, scheint Kira wieder zuzuschlagen. Die Polizei äußerte sich bisweilen nicht zu den zahlreichen Opfern. Landesweit meldeten Gefängnisse…“

Liz weitete die Augen und sprang auf.

„Ich muss weg!“, sagte sie gehetzt. Sie griff ihre Tasche von der Garderobe. „Wenn du gehst, schließ bitte die Fenster. Ich habe mein Handy dabei!“

Ethan stand auf und sah ihr nach. Er schien deutlich perplex. „Wo gehst du hin?“

„Zu meinem Bruder!“

Sie schloss die Tür hinter sich und rannte los. Ethan ging zur Tür und sah durch das eingelassene Fenster, wie seine Freundin die Straße hochjagte. Er wusste nicht, was mit ihr los war. Seit dem er sie kannte, wusste er, dass sie ein Geheimnis verbarg. Doch welche Ausmaße dieses Geheimnis haben würde, konnte sich zu diesem Punkt niemand ausmalen…

In der Zentrale angekommen, überwand sie genervt die Sicherheitsvorkehrungen und lief zu ihrem Bruder.

„Wie hat er das gemacht?!“, sprudelte es aus ihr raus.

„Ich hab keine Ahnung.“, antwortete L, ohne jegliche Regung in seiner Stimme.

„Ihr habt ihn doch nicht informiert?!“

„Natürlich nicht. Wir sind nicht so unfähig, wie du denkst.“

Liz sah zu den Bildschirmen auf. Misa schien unverändert. Inspektor Yagami hing ausgelaugt und erschöpft auf seinem Klappstuhl, während sein Sohn gefesselt auf dem Boden lag.

L sah sich endlich zu seiner Schwester um. Matsuda kam aus der Küche mit 2 Tassen Kaffee, als er Liz erblickte. Er strahlte und rannte auf sie zu.

„Yashi!“

Natürlich musste es so kommen, dass mindestens eine Tasse der Schwerkraft unterlag und auf dem Boden zerschellte. Der Kaffee spritzte auf Matsudas Hose und ergoss sich auf dem Parkettboden. Aizawa rollte die Augen, L sah zum Kaffee und beobachtete unbeeindruckt, wie Matsuda Yashiro umarmte, während diese ihn herzlichst auslachte.

„Er fragt ständig nach dir.“, sagte Matsuda und sah zu Raito auf. Er konnte sein schelmisches Grinsen nicht verbergen. „Jetzt, wo die Morde erneut begonnen haben, wird er bald rauskommen können. Irgendwie ist das romantisch.“, schwärmte er. Yashiro verzog das Gesicht.

„Nein, das ist es ganz sicher nicht.“, versicherte sie und sah ebenfalls zu Raito auf.

Sie wusste, dass ihr Bruder den Verdacht nicht einfach fallen lassen konnte und sie war froh darüber. Raito würde nicht so schnell rauskommen, wie Matsuda dachte und somit hatte sie noch eine Weile Ruhe.

„Willst du mir deinen neuen Freund nicht mal vorstellen?“, warf L dann schließlich ein. Matsuda schien sichtlich überrascht und gleichzeitig leicht enttäuscht.

„Ähm… klar.“ Ihr kam die Sache mit dem Urlaub in den Sinn. „Wir beide wollen am Wochenende für 10 Tage wegfahren. Vielleicht auch für 2 Wochen. Das steht noch nicht so fest.“

L nickte.

„Er ist also vermögend, ungefähr so alt wie ich, hat einen guten Job, und will ein bisschen Spaß mit dir haben.“

Liz sah ihren Bruder schräg an. „Wieso sollte er nur Spaß mit mir haben wollen?“

„Ich will dir nichts kaputt machen. Viel Spaß.“

Liz spürte, dass Ryuzaki nicht gerade einverstanden war, mit dem, was sie tat.

Matsuda stand weiterhin fragend da. „Woher weiß er das alles?“, formte er leise mit den Lippen.

„Naja…“ Liz antwortete in normaler Lautstärke. „Er kann sich mal eben einen Urlaub nebenher leisten und dabei noch jemanden dazu einladen, mit ihm zu kommen. Jemand in meinem Alter wäre dafür allein wegen dem Elternhaus und der Schulpflicht nicht in der Lage. Aber jemand, der viel Älter wäre als ich, würde für mich nicht in Frage kommen“ Matsuda nickte irritiert und seufzte.

Eine erdrückende Stille machte sich breit. Die Luft schien bei der Spannung zu knistern. Liz sah ihren Bruder an, doch er erwiderte ihren Blick nicht.

„Auch als dein Bruder darf ich dich nicht anders behandeln als den Rest des Ermittlungsteams. Entweder willst du uns helfen oder nicht. Nichts von dem hier darf nach außen dringen.“ Er sah sie endlich an. „Entweder ganz, oder gar nicht.“

Liz erwiderte den durchbohrenden Blick ihres Bruders und hielt diesem problemlos stand.

Sie sah ein letztes Mal zu Raito und plötzlich hob er seinen Kopf und sah zur Kamera, als würde er ihrne Blick erwidern wollen.

Schnell sah sie weg.

„Gut. Ich melde mich dann.“

Sie machte auf dem Absatz kehrt und ging.

„Yashiro? Sie ist da, habe ich Recht? Sie hört mich, ich weiß es!“, sagte Raito leise.

Jeder Anwesende in der Zentrale sah sie an. Sie blieb kurz stehen, atmete tief durch und schloss die Augen. Kurz verweilte sie in dieser Haltung. Kurzerhand warf sie ihre Handtasche über die Schulter und ging, als wäre nichts geschehen…



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Enyxis
2010-07-07T13:17:13+00:00 07.07.2010 15:17
>< BITTE BITTE REM! DEIN EINSATZ! äääh is Rem jez eig n junge oder n mädchen ôÔ...weiß ik i-wie immer noch nich....
EEEEEGAAAL! Soo.
Super Kapi =D die Liz kommtlangsam wohl in ne riesen Zwickmühle XDD hihihi das wird iiimmmer besser ^^


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