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Bring mir dein Lachen bei

von

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Deniere

Mein Leben hat mit dem Gedanken begonnen, dass es mich zwei Mal gibt. Ich eine Hälfte, du eine Hälfte... Egal ob ich in den Spiegel sah oder ob ich dies nicht tat, so sah ich mein Spiegelbild doch immer um mich herumwirbeln. Es war meist aufgedrehter als ich, lachte mehr, machte viel Unsinn und zog mich bei allem mit sich. Ich hing sehr an meinem Spiegelbild, begriff kaum, dass ich einer der wenigen war, die überhaupt ein solches haben. Meine Mutter lachte dann immer, sagte, dass wir etwas Besonderes seien und dass wir immer aufeinander acht geben müssten.
 

Unsere Freunde fanden es toll. Sie machten sich einen Spaß daraus, uns als M&Ms zu bezeichnen und wir scherzten darüber. Unseren Lehrern fiel es schwer, uns auseinanderzuhalten, denn wir zogen uns absichtlich gleich an, verhielten uns absichtlich gleich, wenn es darum ging, und hatten Spaß daran, immer wieder verwechselt zu werden. Natürlich, eigentlich waren wir vollkommen unterschiedlich, doch wenn es darum ging, war Marcel ganz ruhig und still... oder ich lernte hektisch und aufgedreht zu sein. Es war toll, damals liebte ich dieses Schauspiel.
 

Es zu hassen begann ich erst, als ich in die Pubertät kam. Noch immer wollte Marcel dieses Spiel spielen, wollte Leute, die wir nicht kannten, mit unserer Verwechselbarkeit ärgern, doch ich begriff, dass wir gar nicht so verwechselbar waren. Ich begriff, dass mich noch viel mehr von ihm unterschied, als ich eigentlich gedacht hatte... Ich begriff, dass ich schwul war, während Marcel ein Mädchen nach dem anderen betörte.
 

Er machte sich einen Spaß daraus, seine neuen Freundinnen zu ärgern. Dies war einfacher dadurch, dass wir in unterschiedlichen Klassen waren. Die Schulleiterin hatte dies angeordnet, da sie gemerkt hatte, für wie viel Aufruhr wir sorgten. Was sie nicht wusste, war, dass wir dennoch viel zu oft die Plätze tauschten... dass ich für Marcel den Deutschunterricht besuchte und er dafür meine Erdkundearbeiten schrieb. Es machte Spaß und noch mehr dadurch, dass wir nie damit aufflogen... doch ich begann es zu hassen, wenn es um etwas anderes als um die Schule ging. Marcel überredete mich oft, seiner aktuellsten Freundin einen Streich zu spielen... und ich glaube, er ließ sie mich deshalb küssen, weil er wusste, dass ich keine Freundin hatte. Dass dies aber nicht an den üblichen Gründen lag, das wusste er nicht.
 

Fast ein Jahr lang sagte ich Marcel nicht die Wahrheit. Wohl deswegen stritten wir uns oft, denn er verstand nicht, warum ich mich immer wieder nun auch äußerlich von ihm unterscheiden wollte. Ich schnitt mir die Haare ab, was er wutentbrand einen Tag später ebenfalls tat, und ich kaufte mir heimlich ausgefallene Klamotten, die er nicht im Schrank hatte. Ihn machte dies sauer, mich traurig, da mir jede kleine Veränderung deutlich machte, wie unterschiedliche Marcel und ich waren... und eigentlich war ich lange sehr gerne ein Spiegelbild gewesen.

In dieser Zeit vermisste ich unser Gleichsein sehr. Überhaupt vermisste ich meinen Bruder, da ich das Gefühl hatte, ihm nicht alles sagen zu können, und mich deshalb vor ihm zurückzog. Es schmerzte, als hätte mir jemand einen Teil von mir abgeschnitten, meine andere Hälfte.
 

Diese Phase endete, als wir gerade Fünfzehn geworden waren. Warum? Weil ich das erste Mal Sex mit einem Mann hatte. Es war die schlimmste Erfahrung, die ich je gemacht hatte... und es war das erste Mal seit mehr als einem Jahr, dass ich am Abend, als der schreckliche Tag endlich vorbei war, zu Marcel ins Bett kroch. Ich heulte in seinen Armen, klammerte mich an ihn... und während ich dies tat, ließ der Schmerz in mir nach, denn Marcel beruhigte mich, streichelte meinen Rücken und küsste mein Haar. Er sprach leise zu mir und sagte mir, dass er mich lieb habe... Daraufhin heulte ich noch mehr, entschuldigte mich etliche Male dafür, dass ich mich im letzten Jahr so grässlich benommen hatte, und gestand ihm schließlich, dass ich ein riesengroßes Geheimnis in mir trug.
 

Als ich es aussprach, hatte ich Angst, dass er mich aus dem Bett werfen würde. Doch stattdessen war er ganz still, sah mich an und gab mit keinem Blick auch nur den kleinsten Hinweis darauf, was er dachte... erst als ich fertig war und nachfragte, als ich fragte, ob er mich nun hassen würde, begann er plötzlich zu lachen. Es schalte durchs gesamte Zimmer und in mein Ohr, als er mich wieder an sich drückte. Er gestand mir, dass er es seit ungefähr zwei Monaten gewusst hatte. Da nämlich habe er das Schwulenmagazin, welches ich unter meiner Matratze versteckt hatte, gefunden.

Peinlich berührt hatte ich das Gefühl, im Boden zu versinken, doch er nahm mir meine Scham schnell, indem er mich erzählen ließ, indem wir darüber redeten und er sich so normal verhielt, als würde ich über meine neue Freundin reden. Ich erzählte ihm auch von meinem grauenhaften ersten Mal und mit wem ich es hatte... und er reagierte erschüttert, geschockt, sagte, dass er mich davon abgehalten hätte, wenn er das doch nur gewusst hätte.

„Der Typ ist das letzte Arschloch!“, grummelte er in sich hinein und strich mir dann durch die Haare. „Aber keine Sorge, das passiert nie wieder! Ab jetzt bekommst du nur noch gute Männer! Wart’s nur ab, ich pass auf, dass du glücklich wirst!“
 

Unsere enge Zwillingsbeziehung, wie meine Mutter es immer genannt hatte, war wieder da nach diesem Gespräch... und dennoch wurde nicht alles wieder so wie vorher. Dies ging nun aber eher von Marcel aus. Er ging mit mir zum Frisör, kaufte mir neue, ganz andere Klamotten und sagte irgendwann lachend, dass wir uns auf jeden Fall unterscheiden müssten, immerhin wolle er Frauen aufreißen und ich Männer.

Das tat ich dann auch und hatte mit Sechzehn meine erste richtige Beziehung. Er war ein richtiger Gentleman, lieb, nett, zuvorkommend, sanft... perfekt halt... wenn er mir nicht sechs Monate später erzählt hätte, dass er sich eigentlich in meinen Bruder verguckt hatte. Da war es soweit: Ich brach zusammen und verfluchte es zum allerersten Mal, ein Spiegelbild zu sein.
 

Zwei Monate später schlossen Marcel und ich die Schule ab und ich entschied, dass ich ab jetzt meine eigenen Wege gehen würde. Marcel verstand meinen Sinneswandel nicht, ebenso wie er auch nicht verstanden hatte, weshalb ich mich von meinem scheinbar so perfekten Freund getrennt hatte. Ich hatte ihm die Wahrheit einfach mal wieder nicht sagen können.

Also zog ich aus... und nicht nur das, ich zog in eine andere Stadt, zu meiner Tante, welche mich gerne aufnahm. Meine Eltern waren froh darüber, wollten sie mich doch mit Ende Sechzehn noch nicht alleine leben lassen, doch Marcel war unglaublich enttäuscht.
 

Fast drei Jahre lang hatten wir danach kaum Kontakt. Wir sahen uns auf Familienfeiern und ganz selten telefonierten wir mal, doch letztendlich wurde er mir fremder und fremder... und hätte er nicht das gleiche Gesicht wie ich, hätte ich ihn wohl nicht mehr wiedererkannt.

Ich muss zugeben, dass ich diese Zeit nur sehr schwer ertrug. Damals gestand ich mir das nicht ein, immerhin war es meine überstürzte Entscheidung gewesen, immerhin war ich abgehauen, hatte ihn im Stich gelassen... Es war also nicht an mir, mich alleine zu fühlen. Doch das tat ich, sehr sogar, extrem... Ich vermisste ihn unglaublich und sehnte mich ständig danach, mit ihm zu reden. Lange, viel zu lange tat ich es nicht, da ich stolz war, dämlich stolz.
 

Als ich den Mut dazu zusammen nahm und Marcel besuchen ging, der mittlerweile alleine wohnte, traf ich zunächst auf eine junge Frau. Vollkommen erschrocken stürzte sie auf mich zu, als sie die Tür geöffnet hatte, und griff in meine Haare. Was ich mit ihnen gemacht hätte, wollte sie wissen, und wie ich überhaupt rumliefe... Erst als ich meinen Mund aufmachte, wich sie zurück und begriff, dass sie soeben auf einen alten Trick hereingefallen war.

Jeanette, mit der Marcel zu dem Zeitpunkt seit vier Monaten zusammen war, war mir auf Anhieb sympathisch. Wir unterhielten uns sehr gut und sie sagte mir, dass Marcel sehr oft von mir sprach. „Er vermisst seine andere Hälfte“, waren die Worte, die sich in mir einbrannten und ich wusste, dass ich sie ebenso erwidern konnte.
 

Als Marcel irgendwann nach Hause kam, lag eine komische Stimmung in der Luft. Zunächst war er überrascht, dann zurückhaltend... und erst als ich mich entschuldigte, nahm er mich in den Arm und begann zu weinen.

Danach redeten wir die ganze Nacht hindurch. Ich erzählte ihm von meinen verkorksten Beziehungen und gestand ihm am Ende auch, weshalb ich damals mit meinem Freund Schluss gemacht hatte. Er war erschüttert, und er erneuerte sein Versprechen, dass er mich glücklich machen würde.
 

Ein Jahr später schloss Marcel die höhere Schule ab und begann zu studieren. Ich hingegen kämpfte mich weiter durch meine ungeeignete Ausbildung und war froh, sie hinter mich gebracht zu haben. Sie abgeschlossen, ebnete sie mir den Weg in die letzte Klasse eines Gymnasiums und ein Jahr nach Marcel begann auch ich zu studieren - Musical-Show, etwas, vor dem ich zunächst zurückgewichen war, da es mir zu schwul erschien, aber nun wusste ich, dass es genau das war, was ich tun wollte.
 

Das Studium, welches mich zurück in meine Geburtsstadt führte, war der Grund, weshalb ich mit Marcel zusammenzog. Ich hatte ein schlechtes Gefühl dabei, weil ich glaubte, Jeanette den Platz an Marcels Seite zu nehmen, doch sie machte mir schnell klar, dass das nie passieren würde. Es wäre gut für ihre Beziehung, nicht in der gleichen Wohnung zu leben, gestand sie, und da Marcel später etwas Ähnliches sagte, glaubte ich ihnen.
 

Das Zusammenleben schweißte uns auch wieder gefühlsmäßig zusammen. Ich schämte mich vor mir selbst immer mehr, wie ich bloß einmal hatte anders denken können, und war froh, dass alles wieder normal lief. Dies Normal ging sogar so weit, dass wir ab und an wieder unsere Verwechslungsnummer ausspielten, was eine Menge Spaß brachte, so auch damals, an diesem einen ganz bestimmten Tag in der Küche...
 

~ * ~
 

Ich muss gestehen, dass ich immer an Liebe auf den ersten Blick geglaubt habe. Ich war so romantisch veranlagt, dass ich davon träumte und es mir wünschte... Als es dann allerdings passierte, merkte ich es nicht einmal. Natürlich, Nathanael gefiel mir auf Anhieb, doch mein rasendes Herz bemerkte ich zunächst nicht, war ich doch viel zu sehr damit beschäftigt, Marcels Roll einzunehmen. Erst später, als ich mich von ihm verabschiedet und die Wohnung verlassen hatte, wurde mir bewusst, wie ich an seinen Lippen gehangen hatte, an seinen Augen... und wie wunderschön seine Stimme gewesen war.
 

Carolin brachte es auf den Punkt, als ich ihr von diesem Mann vorschwärmte, und sagte mir mit eifersüchtigem Blick, dass ich bloß aufpassen solle. Schon lange war sie in mich verliebt und konnte sich nie damit abfinden, dass ich schwul war. Dass ich mich nun auch noch Hals über Kopf verguckt hatte, das passte ihr so gar nicht. Das war auch der Grund, weshalb sie an mir hing wie eine Klette, sobald Nathanael in der Nähe war. Ich machte gute Miene zu bösem Spiel, obwohl ich ihr am liebsten den Hals umgedreht hätte... Ich tat es natürlich nicht und ich sprach sie auch nicht darauf an, denn noch mehr wehtun wollte ich ihr auch nicht, immerhin musste sie schon mit ansehen, wie ich ihn weiter und weiter anhimmelte.
 

Dass Nathanael ebenfalls schwul war, hatte Marcel mir schon vor dem ersten Treffen gesagt... doch während ich dies nur als mein unglaubliches Glück ansehen wollte, erzählte Marcel mir von Tobias. Auch sagte er, dass Nathanael ein sehr schwieriger Mensch sei und ich mir lieber zehn Mal überlegen sollte, ob ich wirklich mit ihm zusammen sein wollte.

Ich überlegte es mir zwanzig Mal und jedes Mal war die Antwort die Selbe: Ja!
 

Dieses „Ja“ wurde schnell viel, viel größer, denn umso mehr ich Nathanael kennenlernte, umso mehr verliebte ich mich in ihn. Bereits nach dem zweiten Treffen waren es nicht mehr nur Augen, Lippen und Stimme, die ich anhimmelte, sondern es war die gesamte Person, in allem, was sie umfasste... und wenn es diese plumpen, relativ gefühlskalten Antworten waren, die er zu Anfang ein paar Mal gab.
 

Nach unserem zweiten Telefongespräch war es dann völlig um mich geschehen. Ich hatte sein Herz gesehen, hatte seine Gefühle gespürt und wusste, dass es dieser Mann sein musste... Ihn, nur ihn wollte ich glücklich machen und zum Lachen bringen.

Das sagte ich natürlich auch Marcel, vor dem ich nie wieder Geheimnisse haben wollte. Sein Blick traf mich besorgt. Nichts Gutes würde dabei herauskommen, waren seine Worte, doch er merkte schnell, dass mich dies nicht im Geringsten interessierte. So also ließ er es sein, mir von Nathanael abzuraten, sondern überlegte stattdessen mit mir, ob es nicht doch einen Weg geben könnte, auf dem ich mich ihm nähern könne… Schließlich kamen wir gemeinsam auf die Idee mit der Werkstatt… und ich dankte Marcel für seine Hilfe. Lächelnd nahm er mich in den Arm und sagte, dass er hoffe, dass ich bald mein Glück finden würde, ich hätte es verdient.
 

Dass Nathanael mich drei Mal fast küsste, es dann aber im Endeffekt nie tat, war kaum auszuhalten. Ich wusste nicht, wie ich damit umgehen sollte, wusste nicht, an was ich war. Mochte er mich nur oder begehrte er mich? Ich wollte es herausfinden und als ich den Zettel vorfand, auf dem stand, dass er versucht habe, mich anzurufen, konnte ich nicht anders.

Ich hatte gar nicht vorgehabt, ihn zu küssen, hatte lieber mit ihm reden wollen, auf diese Weise mehr über ihn und seine Gefühle erfahren wollen... doch es geschah, ehe ich es aufhalten konnte... und es war das beste, was ich je erlebt hatte.
 

Doch wie so oft folgte dem Himmel die Hölle.

Tagelang vergrub ich mich, ging nicht zur Uni und sprach mit niemandem. Auch Marcel erzählte ich nicht, was geschehen war, und er fragte schnell nicht mehr, wahrscheinlich weil er merkte, dass ich darüber nicht reden wollte – zumindest glaubte ich das.

Ein paar Mal versuchte ich, Nathanael anzurufen, doch er nahm nie ab... und ich gab es auf, gab diese Liebe auf, die Gefühle. Schon wieder hatte ich nicht gefunden, wonach ich gesucht hatte.
 

Als Marcel an diesem ganz besonderen Montag in mein Zimmer kam, nachdem ich Nathanaels Stimme im Flur gehört hatte, und mir, der ich in der Dunkelheit lag und schon wieder weinen wollte, sagte, dass ich in ein paar Minuten leise rauskommen solle, hätte ich ihn am liebsten angeschrien. Ich wollte ihm sagen, dass er sich nicht einmischen sollte... doch ich tat es nicht, vielleicht deshalb nicht, da er sich zu mir aufs Bett setzte, mich in den Arm nahm und mir ins Ohr flüsterte, dass er mir vor Jahren ein Versprechen gegeben hatte... nun würde er es einlösen.
 

An all das erinnere ich mich, als wäre es gestern passiert, dabei sind mittlerweile über zwanzig Jahre vergangen. Ich höre noch Nathanaels Stimme von damals und weiß noch, wie ich ihn in die Arme schloss, wie er mich küsste und festhielt... wie sich damals unser beider Leben für immer veränderte und unwiderruflich miteinander verflocht. Und ich weiß noch, wie Marcel mich anlächelte und sanft sagte „Geschafft!“.
 

~ * ~
 

Ich lasse es zu, dass die Träne meine Wange hinab läuft. Eine weitere folgt und ich gehe in die Knie. Ich lege den Strauß gelber Orchideen nieder; seine Lieblingsblumen. Dann strecke ich meine zittrigen Finger nach dem Holzkreuz aus, welches nur als Übergangslösung hier steht. Ich weiß schon, was auf deinem Grabstein stehen wird, ich weiß es ganz genau...

Sanft berühre ich die kleinen, schwarzen Buchstaben und die Zahlen.

Wie konntest du mich bloß so früh alleine lassen?

Ich senke den Kopf und spüre weitere Tränen. Ein paar davon tropfen hinab auf die Orchideen... und dann auf die kleine Figur, welche ich an meine Lippen halte und küsse.
 

Ich weiß noch, wie Nathanael damals zu mir kam, nachdem er seine Vergangenheit beendet hatte. Er erzählte mir von dem Telefonat mit seinem Vater, von dem mit seinem Chef, in dem er gekündigt hatte, und er erzählte mir von seinen Plänen, noch einmal studieren zu gehen. Kunstgeschichte. Und dann nahm er meine Hände, küsste sie und legte etwas in sie hinein. Ich erkannte eine kleine Eidechse, die ich noch nie gesehen hatte, von der ich aber doch sofort wusste, was sie war.

„Sie ist wunderschön“, lächelte ich.

„Ja“, sagte er und umschloss meine Hände. „Ich habe sie überredet, mit mir auf Reisen zu gehen. Sie hatte ein bisschen Angst, aber sie wollte dich kennenlernen. Dann habe ich sie gefragt, ob sie fortan bei dir wohnen will, da ich sie dir gerne schenken würde, doch daraufhin hat sie protestiert...“

Ich konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen, öffnete meine Hände, strich über die steinige Haut. Dann hielt ich sie ihm hin... doch er schüttelte den Kopf.

„Ich habe mir etwas anderes ausgedacht...“, sagte er und küsste mich auf die Narbe, die ich mir mit fünf Jahren beim Sturz gegen einen Stuhl geholt hatte. „Weißt du, ich fühle Zufriedenheit und Spaß, Unsicherheit und Herzraßen, Wärme und Ruhe weil du existierst, weil ich dich liebe... und da ich all das habe, brauche ich kein Glück mehr, denn ich habe es mit dir gefunden... also gehört sie dir. Und deshalb-“

„Aber sie will doch nicht alleine sein...“, unterbrach ich ihn unsicher und weil mir die Situation peinlich wurde.

„Und deshalb“, betonte er, „deshalb würde ich gerne einen Platz mit dir zusammen suchen, an dem es ihr gefällt... Verstehst du, was ich sage?“

Schüchtern schüttelte ich den Kopf, woraufhin er lächelte und mich enger an sich zog. Seine Lippen fanden mein Ohr.

„Ich will mit dir zusammenleben, Mel. Ich weiß, dass wir uns kaum kennen, aber ich bin mir sicher, dass es richtig ist… Also sieh Evi als einen Diamantring...“ Seine Finger strichen über meine hinweg, verschränkten sich mit ihnen, während ich mit Tränen in den Augen seiner sanften Stimme lauschte.

„Evi?“, versuchte ich meine Nervosität unter Kontrolle zu bekommen.

„Ja.“ Er küsste mein Ohr und zog mich noch näher. „Willst du es, Mel? Willst du mit mir zusammen bleiben?“
 

Ich küsse die Eidechse erneut auf ihre von meinen Händen gewärmte Haut.

„Ich weiß noch, wie du gestrahlt und dich gefreut hast...“, blinzle ich dem Grabeskreuz unter Tränen entgegen. „Ich danke dir“, flüstere ich und beuge mich vor, lege die kleine Eidechse auf die frische Erde. „Ich danke dir, dass du mich glücklich gemacht hast.“

Ich greife nach der Hand, die sich auf meine Schulter gelegt hat, drücke sie fest, dann drehe ich mich herum, sinke in die Arme, die zu mir herunterkommen und mich festhalten, mich an sich drücken.

„Ich kann das nicht“, keuche ich und klammere mich fester an die starken Arme. „Ich weiß nicht, wie ich das schaffen soll...“

„Ich bin bei dir.“, flüstert seine Stimme sanft an meinem Ohr, doch auch seine Trauer ist zu hören, über den Freund, den er verloren hat.

Ich nicke und lasse mich in die Höhe ziehen. Er küsst mich aufs Haar, hält mich fest und ich danke innerlich jedem, dass mir diese Person geschenkt wurde. „Ich weiß nicht, was ich ohne dich tun sollte...“

„Musst du auch nicht. Ich werde immer bei dir bleiben...“

Ich nicke, nehme mein Gesicht aus seinen Haaren und sehe ihm in die Augen.

„Lass uns nach Hause gehen“, bitte ich.

„Ja.“

Er versucht ein Lächeln und umfasst meine Hand mit seiner. Fest drücke ich sie und setze mich mit ihm in Bewegung.

„Lean?“

„Ja?“

„Ich habe mir überlegt, was ich eingravieren lassen will...“

„Und was?“

Ich werfe nochmals einen Blick zurück zum frischen Grab und in meinen Gedanken malen sich die Worte, während ich die warme Hand, welche ich niemals loslassen werde, fester drücke.

Mein Leben hat mit dem Gedanken begonnen, dass es mich zwei Mal gibt. Du warst meine bessere Hälfte.
 

ENDE „Bring mir dein Lachen bei“
 

12. Mai 2008 – 08. Juni 2008
 

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Deniere:

Hiermit bezeichnet man analog zur Premiere die allerletzte Aufführung eines Stückes. Oft werden hierbei kleine Pannen oder Änderungen von den Schauspielern eingebaut.

In dieser Geschichte stellt das Wort logischerweise einfach nur das Ende der Geschichte dar.
 

Kommentar:

Ein Epilog zeichnet sich meistens dadurch aus, dass er ein eindeutiges Ende darstellt und sich hierin von dem Rest der Geschichte unterscheidet – so auch in meinem Fall, als dass wir hier zum ersten Mal nicht in Nathanaels Gedanken eindringen, sondern in die von Melvin.

Ich schreibe gerne Epiloge, da sie mir die Möglichkeit geben, kurz noch viele Gedanken, die ich hatte, einzubringen, oder die Geschichte zu einem passenden Ende zu leiten, ohne weitere, unzählige Parts zu schreiben.

In diesem Fall bin ich sehr gespannt, was ihr von dem Ende haltet. Ich hoffe, dass ihr mich nun, da „Bring mir dein Lachen bei“ vorbei ist, nicht verflucht, sondern versteht, wieso ich die Geschichte so habe enden lassen. Und um dies ganz kurz mit meinen eigenen Worten zu sagen: Ich wollte die Wichtigkeit der Zwillingsbeziehung darstellen, wollte kurz das Leben der beiden beleuchten (da ich wohl nie wieder eine Geschichte mit Zwillingen schreiben werde *traurig bin*) und fühlbar machen, wie wichtig sie einander waren und wie wichtig Marcel für das Leben von Melvin und Nathanael war… Denn für mich war Marcel ein sehr wichtiger Teil dieser Geschichte, auch wenn dies zum Ende hin schwächer wurde, weshalb ich es passend fand, das Ende und diesen Epilog ihm zu widmen.

Ich bin gespannt, wie ihr das seht.
 

Fortsetzung-1:

Ich wurde nicht nur ein Mal gefragt oder gebeten… und deshalb möchte ich nun darauf antworten.

Es tut mir leid, viele von euch enttäuschen zu müssen, doch die Geschichte von Nathanael und Melvin hat an dieser Stelle ihr Ende gefunden. Ich werde keine weitere Geschichte über die beiden schreiben, denn es würde wie der lästige zweite Teil eines Filmes wirken. So sehr ich die beiden ins Herz geschlossen habe, an dieser Stelle werde ich euch überlassen, ihr weiteres Leben in Gedanken zu malen.
 

Fortsetzung-2 - Tobias:

Zum einen möchte ich an dieser Stelle eine Frage beantworten, die mir indirekt am Anfang der Geschichte gestellt wurde: Weshalb wirkt Tobias wie eine Nebenfigur?

Dies liegt daran, weil die Geschichte Nates Sicht der Dinge widerspiegelt. Das heißt, man nimmt nur das wahr, was er wahrnimmt… man weiß nur, was er denkt, fühlt oder eben nicht fühlt… Und in gewisser Weise ist Tobias genau das für Nate gewesen, was er für die Geschichte war: eben eine Nebenfigur.

Dies ist etwas, das mich in gewisser Weise schon während des Schreibens immer etwas traurig gestimmt hat – denn ob ihr es glaubt oder nicht: Ich mag Tobias. Er ist die tragische Figur dieser Geschichte, der undankbare Teil, dem in jeder Hinsicht zu wenig oder die falsche Aufmerksamkeit geschenkt wird.

Dies wollte ich ändern, von Anfang an, doch lange wusste ich nicht wie. Erst vor kurzem dann, wusste ich, wie es weitergehen kann. Und ich habe es geschrieben.

Was das nun heißt?

Es gibt sozusagen doch einen zweiten Teil zu „Bring mir dein Lachen bei“, doch es ist nicht die Geschichte von Nathanael oder Mel oder von Marcel… sondern es ist Tobias Geschichte. Es ist sein Leben danach…

Naja, und ich würde mich wirklich sehr freuen, wenn ihr einen kleinen Blick auf diese Geschichte werfen würdet^^

Zu tief, um loszulassen? > http://animexx.onlinewelten.com/fanfiction/autor/13097/216386/596188/html/
 

Danke:

Ich möchte mich an dieser Stelle für all die netten Kommentare bedanken, die ihr mir zu „Bring mir dein Lachen bei“ geschrieben habt! Sie haben mich sehr gefreut und auch die Kritik, welche ab und an enthalten war, kann mich nur weiterbringen. Es freut mich sehr, dass so viele von euch, mit Nathanael mitgelitten haben… und dass ihr ihn überhaupt so positiv aufgenommen habt, wo er doch ein so schwieriger Charakter ist. Noch mehr freut es mich, das Feedback erhalten zu haben, dass ich es geschafft habe, Nathanael für euch greifbar zu machen, denn Realismus ist mir immer das wichtigste, wenn ich schreibe. Ich danke euch dafür und hoffe sehr, dass ihr diese Geschichte ein klein wenig irgendwo im Hinterkopf behalten werdet… und dass sie euch vielleicht dazu anreizt, noch einer anderen Geschichte von mir, eure Aufmerksamkeit zu schenken.

Auch für die ganzen Favoriteneinträge möchte ich danken, denn selbst wenn manche von euch sich nie zu Wort gemeldet haben, so zeigt es doch, dass Interesse an der Geschichte bestand.
 

Vielen Dank für all das ^___^
 

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Kommentare zu diesem Kapitel (32)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  IsshiShiohara
2011-02-03T09:27:28+00:00 03.02.2011 10:27
Wow...


Ich weiß nicht was ich sagen soll! Die Geschichte ist einfach so unglaublich beeindruckend. Regt zum nachdenken an und hinterlässt auf gewisse Weise auch einen zart bittersüßen Geschmack zurück.
Einerseits mag ich den ich-Erzähler auch wenn ich an manchen stellen arg schlucken musste. Ich verstehe wie die Person entsand und fand es unglaublich spannend die Entwicklung mit anzusehen.

Die Geschichte ist unglaublich zu Lesen und hat mich sehr in ihren Bann gezogen(habe sie innerhalb von 2 Tagen durch gelesen).

Ich werde sicher wieder mal etwas von dir Lesen.

Liebe Grüße
Isshi

Ps: Hast du mal darüber nachgedacht die Geschicht bei einem verlag einzureichen?

Pss:Ich hoffe dich stört es nicht das mich dein Epilog inspiriert hat, für den Epilog meiner eigenen Story >___<°

Vielen Dank!
Von:  Skulblaka
2011-01-18T21:21:35+00:00 18.01.2011 22:21
Hi!

Als erstes: Ich hab grad Tränen in den Augenwinkeln, also kannst du dir gleich mal sicher sein, dass deine Geschichte mich tief bewegt hat!!!

WOW! Ich weiß nicht wie du es geschafft hast Nathanael SO gut darzustellen. Hier merkt man echt, dass du dir jede Menge Gedanken zu der Story und den Charakteren gemacht hast.

Was dabei raus gekommen is sieht man ja: Eine einzigartige Story (und das sagt eine, die Geschichten in jeder nur erdenklichen Form quasi verschlingt) mit fabelhaft durchdachten und individuellen Charakteren, flüssige Schreibweise, dass die Buchstaben nur so dahinflogen und einem Feeling/Witz, der einen nicht äufhören lässt zu lesen.

Wirklich ich bin begeistert! Dabei lese ich fast ausschließlich Fantasy... XD

Mal sehen was du noch so alles hervorragendes fabriziert hast... *g*

Bin schon auf Tobias gespannt!

See ya
Kotakelein

P.S.: Sorry, wenn der Kommi n´bissal kurz is. Siehst ja wie spät es is. Muss Morgen leida wieder arbeiten. (Wecker klingelt um 05:45)
Von:  Tali
2009-09-26T18:45:07+00:00 26.09.2009 20:45
Ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll. Schon seid mehreren Stunden sitze ich wie gebannt vor dieser Geschichte. Ich war sofort hingerissen von Nate. Dieser gefühlskalte Felsbrocken. Der es erst am Ende begriff, was an seinem Verhalten so falsch war. Du hast ihn so lebendig wirken lassen. Ich konnte mich so gut in ihn hineinversetzen. Vorallem als Marcel Nate das erste Mal gefragt hatte, wie dieser mit Tobias zusammen gekommen sei. Dieser Satz!!!! HAMMER! Der hat es wirklich auf den Punkt gebracht. Nate hat mich oft an mich selbst erinnert! Ich ich schwöhre, es gibt wirklich wenige Figuren, die das schaffen. Sei es nun in wirklichen Romanen oder in FF's.
Tobias hat mir Leid getan. Er war es zwar, der Nate betrogen hatte. Aber seinen Grund kann ich dennoch verstehen. Ich freue mich schon seine Geschichte zu lesen.
Marcel war so eine klasse Figur! Erst dachte ich ja, dass Nate und er etwas zusammen haben würden. Aber das dachte wahrscheinlich fast jeder. Ich mochte diesen aufgedrehten und ehrlichen Charakter. Er ist auf Nate ohne irgendwelche Vorurteile eingegegangen. Sein Tot hat mich wirklich erschüttert. Damit hätte ich nicht gerechnet! Denn beim letzten Kapitel hab ich als Erstes geglaubt, es sei Nates Grab. Im Grunde ist beides Schrecklich.
Melvins Ich-Sicht im letzten Kapitel hat mir sehr gefallen! Ich habe eine ganze Zeit lang nichts mit ihm anfangen können. Klar, als langsam rauskam, das er der Gegenpart zu Nate werden würde, fand ich ihn toll. Aber er erschien mir so undurchschaubar. Aber JETZT mag ich ihn. Ich verstehe ihn und ich verstehe auch, wie wichtig ihm Marcel war. Und wie verliebt er in Lean ist.
Alle deine Figuren und seien es auch die kleinsten sind wunderbar! Wirklich WUNDERBAR! Es ist erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit du ihnen Leben eingehaucht hast. Ich werde sicherlich das eine oder andere Mal an sie denken.
Von:  Kaoru
2009-07-18T16:11:34+00:00 18.07.2009 18:11
Hallöchen,

durch mein Jalina-Mäuschen, die so von deinem Werk geschwärmt hat, bin ich schließlich auch zu deinen FF’s gekommen und nachdem mich schon ‚Such dich in mir’+ Fortsetzung kaum noch losgelassen haben, bin ich von der Story total fasziniert. Kann mir vorstellen, dass es nicht leicht war, einen Charakter wie Nate zu entwerfen und manchmal tat mir sein Ex echt Leid, obwohl ich es kaum erwarten konnte, dass er sich von diesem trennt und sich Mel zuwendet.
Es war einfach irre komisch, wie er herausfinden musste, dass es seine nächtliche Bekanntschaft (huch, das hört sich verrucht an!) gleich 2x gibt und dass die Beiden zusammen wohnen, macht es auch nicht gerade leichter, hm? Armer Nate, er war ziemlich verwirrt. Aber man muss die Beiden einfach gern haben und obwohl ich mich am Anfang fragte, wo deine Story hinzielen wird (wird etwa Marcel das Ufer wechseln und sich von seiner Freundin trennen?), war ich sehr zufrieden, als plötzlich Mel auftauchte. Ich mag auch Marcel, aber wie Nate auch schon bemerkte, ist er ein wenig sehr aufgekratzt, und es wundert mich immer noch, dass er ihn bei seinem 1. Überraschungsbesuch nicht postum vor die Tür gesetzt hat.*lach* Aber dann hätte es auch kaum mehr als 1 Kapitel gegeben und es wäre immer noch alles beim Alten, nicht wahr? Und das wollen wir ja nicht!
Auch wenn du nun schmunzeln wirst, aber ich gestehe, dass ich die Bettszene mit am Besten fand. Nicht, weil sie unter Adult fiel, sondern weil es nicht nur um Befriedigung von Lust und Sehnsüchten ging, sondern eindeutig sehr gefühlvoll geschrieben war. Es war wirklich eine sehr romantische Szene. Obwohl es an der Stelle auf meinem Wecker schon auf 0 Uhr zuging, konnte ich nicht mehr aufhören. Nates Anwandlungen und ein enttäuschter Mel haben mich einfach zu sehr berührt, als dass ich es gekonnt hätte und so las ich noch bis kurz vor 1 Uhr (du kannst dir die Augenränder vorstellen?*schmunzel*)
Witzig fand ich auch, dass ich mich gerade, während ich die besagte Szene las, fragte, ob sich der gute Mel wohl noch einen Spitznamen für ihn ausdenken würde und 2 Seiten später wird er schon präsentiert.*kicher* Zufälle gibt es.
Dass du seinen Zwilling hast sterben lassen (auch wenn es 20 Jahre später war), konnte ich allerdings nicht nachvollziehen. Du magst keine 100%igen Happy End’s, oder wie?*sniff*
Trotzdem ging die FF unter die Haut und ich hab heute den halben Tag damit zugebracht, mir die beiden vorzustellen, wie sie zusammen Figuren geschnitzt haben, auf dem Flohmarkt standen oder wie Mel auf der Bühne sang und Nate ins Schwitzen kommt.

Freu mich schon auf deine anderen Werke, die ich sicherlich sofort verschlingen werde, wenn ich die letzte Klausur hinter mir habe.

Bis dann~

PS: Auch wenn ich es schade finde, so kann ich dich gut verstehen- du hast die FF zu einem Ende gebracht und somit kaum noch Möglichkeiten, eine Fortsetzung anzuknüpfen, die die gleiche Spannung und Tiefe aufweist.
Von:  bereth_is_mordo
2009-05-21T11:17:36+00:00 21.05.2009 13:17
die ff gefällt mir echt gut....
genau wie der zweite teil,den ich ja zuerst gelesen habe aber so schlimm is das ja nich :D
schöne ff und supi schreibstil...
GLG
Von:  shot_coloured
2009-05-06T15:11:02+00:00 06.05.2009 17:11
Du hast ja schon viele Kommentare, aber ich schreibe natürlich trotzdem gerne noch einen dazu. ;)
Nachdem ich nun "Zu tief um loszulassen?" zuerst gelesen habe, hatte ich ernste Zweifel, ob ich Nate überhaupt mögen werde... immerhin war er ja doch ziemlich kalt zu Tobias. Aber ich muss sagen, dass die Zweifel schnell verflogen sind und ich dann unheimlich gespannt gelesen habe. Dazu muss ich auch erwähnen, dass Mel einfach ein Schatz ist, ich hab selten eine solche Sympathie für einen Charakter, der zuerst nur kurz vorgestellt wurde... ;)
Und trotzdem hatte ich ntürlich immer Mitleid mit Tobias. Aber es stimmt: die beiden passten nicht zusammen und so schwer es war, das einzugestehen - für beide, für Tobias nur vielleicht etwas mehr - so sehr war es auch notwendig, dass dies geschah. Sie hätten niemals wirklich glücklich miteinander werden können, jedenfalls nicht so, wie es jeder verdient hatte.
Das Gespräch zu Nates Vater hat mir auch klasse gefallen, das war einfach so geil, nach all den Jahren hat Nate ihm endlich mal die Meinung gesagt! Obwohl ich gerne seine Erwiderung gehört hätte, aber vielleicht war es ja besser so. ;)
Das es Marcel war, der da im Grab liegt, hatte mich im ersten Moment sogar erleichtet - einfach, weil ich zuerst dachte, es wäre Nate - aber dann nur umso trauriger gemacht. Diese beiden Zwillinge hatten so eine großartige Beziehung zueinander - was du schön im Epilog erzählt hast - das es mir Tränen in die Augen getrieben hat.
Du hast eine wirklich wunderbare Geschichte erzählt und ich bin froh, dass du sie mit uns allen geteilt hast. :)
Vielen Dank dafür.
Ich hoffe du hast weiterhin so großartige Gedanken, die du zu Papier bringst. Oder eben ins Netz - natürlich, wir Leser wollen ja weiter daran teilhaben dürfen. ^^
Ganz liebe Grüße von
sho_co
Von:  WordlessPoet
2009-04-11T01:02:44+00:00 11.04.2009 03:02
Wunderschöne Geschichte, ich musste sie glatt im einem Rutsch durchlesen.
Dein Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen und die Dialoge haben es mir besonders angetan.
Der größte Pluspunkt deiner Geschichte sind aber die liebevoll gestalteten Charaktere. Jeder von ihnen ist was Besonderes und auf ganz spezielle Art liebenswert.

Nathanael (Ich mag diesen Namen sehr, obwohl er so altmodisch ist^^) ist mir besonders ans Herz gewachsen. Er taut Stück für Stück auf und fängt allmählich an sich selbst zuzulassen, die Gefühle zu leben die er jahrelang nicht erkennen konnte. Starke Abneigung weckt dabei der Vater, der es seinen Kindern so schwer macht (dabei geht mir Nats älterer Bruder Kenneth nicht aus dem Kopf, er tut mit richtig Leid) und obwohl ich den Vater nicht leiden kann und er schon im ersten Kapitel starke Aggressionen ausgelöst hat, glaube ich, dass er ein zutiefst unglücklicher Mann ist. Nats Entwicklung ist sehr nachvollziebar und nachfühlbar beschrieben.
Großes Lob!

Was die anderen Charaktere angeht, so kann man nicht anders, als sie alle gern zu haben.
Allen voran natürlich Mel, der es geschafft hat Steine zu erweichen. Ich freue mich, dass er und Nat ihr Glück gefunden haben.
Als ich gerade eben das Ende gelesen habe musste ich erst mal eine Runde weinen. Marcel war ein toller Charakter und ich finde gut, dass du ihm im Epilog noch mal etwas mehr Platz gegeben hast. Wirklich traurig, dass er sterben musste, aber es betont nochmal seine entscheidende Rolle und die Liebe die die Zwillinge verbindet. Das man den Epilog und ihre Beziehung durch Mels Augen erleben konnte, finde ich eine schöne Idee.
Ein gelungener Abschluss mit einem letzten Satz, der mich echt umgehauen hat. Der steckt so voller Liebe... wunderschön.
Ach ja ich sollte auch Tobias nicht vergessen, der (Ich hoffe sehr darauf) auch ein glückliches Ende verdient hätte, nachdem er bei Nathanael mit seiner Liebe nichts erreichen konnte.

Rundum gelungen, war eine reine Freude^^
LG WordlessPoet

Von:  CocoCabana
2009-04-05T10:30:15+00:00 05.04.2009 12:30
Bin ehrlich gesagt ziemlich sprachlos... habe die Geschichte quasi in jeder freien Minute weitergelesen, und weiß jetzt gar net was ich dazu sagen soll, außer: wow, wunder-, wunderschön!
Das ist die mit Abstand schönste Liebesgesichte, die ich seit langem gelesen habe und ich bin einfach nur begeistert...
Am aller schönsten finde ich ja nach wie vor die langsame und dennoch spannende Entwicklung sowohl der Charas als auch der Story- spätestens ab dem Musicalbesuch mochte ich ja dann Nate auch (hatte da ja so meine Probleme am Anfang) und hab irgendwie mit allen mitgelitten und mitgefreut. Was ich eigentlich sagen wollte: Am schönsten finde ich, dass es während der ganzen Zeit keinen "Bösen" oder "Schuldigen" gibt, der Intrigen spinnt sondern, dass alle Charas eigentlich nur nach ihrem Glück suchen... wobei ja niemand irgendjemand absichtlich verletzten will. Und genau diese Tatsache finde ich so wahnsinnig schön!!! Ich hoffe ich konnte mich richtig ausdrücken, steh ja immer noch ein bisschen neben mir...
Das Ende fand ich auch schon mit dem Perspektivwechsel abgerundet, wobei ich ja kurzzeitig auch dachte, dass Marcel um Nate trauert, wo ich beinahe echt angefangen hätte zu heulen...

Von: abgemeldet
2009-02-22T23:42:07+00:00 23.02.2009 00:42
ich bin überwältigt! anders kann ich es einfach nicht beschreiben. Deine Geschichte hat mich gefesselt wie es selten eine zuvor geschafft hat. Sie ist gefühlvoll, romantisch und vor allen dingen realistisch. Du hast den handlungsablauf nicht überstürzt, alles hat sich nach und nach aufeinander aufgebaut und auch die gefühle und gedanken nathanaels waren nachvollziehbar.
besonders begeistert hat mich dessen entwicklung. von dem zunächst gefühllosen stein, zu einer person, die zwar noch unerfahren ist, was gefühle betrifft, die sich aber auf dem besten weg befindet sie zu erlernen.
ganz großes kompliment und ich werde, auch wenn es schon länger her ist, seit ich deine ens bekommen habe, endlich die fortsetzung dazu lesen. ich bin mir jedoch fast sicher, dass sie vielleicht anders, jedoch mindestens genauso gut sein wird, wie deine anderen geschichten.
in diesem sinne wünsche ich dir, dass du genau auf diesem hohen schreibnievau bleibst und ich werde weiterhin mit Freude deine Geschichten lesen und natürlich kommentieren.

liebe Grüße Stjaerna

P.S. mir fallen bestimmt noch zig sachen ein, die ich hier loben könnte, aber eine sache ist da noch die ich wirklich großartig fand: deine Kapitelüberschriften! Wahnsinn welche gedanken du dir dazu gemacht hast. Sie passten wirklich jedesmal.
so jetzt aber genug, bis dann
Von:  robo123
2009-01-26T09:59:27+00:00 26.01.2009 10:59
Awww >o<
Ich musste verdammt lang und verdammt viel heulen ;___;
Ich mag eigentlich keine Epiloge, auch keine Zeitsprünge die über 5 Jahre gehn aber ich muss sagen dieser hier hat mir sehr gefallen. Ich mag es halt nicht, weil man die ganze Zeit mit den Charaktern mitfiebert, und dann plötzlich die Personen älter sind und man gar nicht genau weiß wie man sich nun fühlen soll. Man muss sie sich dann alt und so votstellen und ich mag es einfach nicht. *seufz*

Ich mag es allerdings sehr das du die Epiloge in der Sicht einer anderen Person schreibst aber ich finde es wirklich total traurig, dass du Marcel sterben gelassen hast. Ich finde es kam auch so zum Ausdruck wie viel die beiden sich bedeuteten, jedoch finde ich das der Schluss schon passt.
Obwohl ich immer noch sehr traurig darüber bin.Ich wüsste auch gern woran er starb und ob er Familie hatte. >.<
Ich stell es mir aber nun sehr komisch vor, eine Geschichte von Tobias zu lesen wo man wieder in die "Vergangenheit" geht.
Aber ich freue mich schon sehr darauf und hoffe das es nicht so traurig wird und er sein Glück findet und Nathanael verzeihen kann.
Light_chan



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