Zum Inhalt der Seite

Eternal's Serenade

Seinarukana
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Ein kleiner Tropfen...

Am nächsten Morgen gab es nur ein karges Frühstück, bevor Salles die Shinken-Nutzer weg von Monobe führte. Er brachte sie auf ein freies Feld, auf dem weit und breit nichts zu sehen war.

Nozomu fühlte sich erneut wie auf einem Schulausflug.

„Salles-sama, woher soll Luned wissen, dass wir hier auf sie warten?“, fragte Satsuki neugierig.

Lächelnd wandte er sich ihr zu. „Keine Sorge, sie wird uns finden.“

Die Gruppe warf sich einen fragenden Blick zu, als weitere Erklärungen ausblieben. Er lächelte nur wissend.

„Wo sind eigentlich die anderen?“, fragte Subaru. „Also die Minion Corps Leader?“

„Dort, wo wir später hingehen werden“, erklärte Salles ruhig. „Ich habe sie vorausgeschickt.“

Noch einmal wurde ein fragender Blick getauscht.

„Müssen wir das wirklich alles in einem Durchgang machen?“, fragte Landis. „Wäre es nicht besser, wir würden uns erst wieder ausruhen?“

Der Brigadeführer schüttelte mit dem Kopf. „Nein. Nur so können wir Sarosh überwinden. Wir müssen ihn direkt nach Luneds Tod angreifen, um ihn zu erwischen.“

Diesmal nickten die anderen verstehend.

Sämtliche Shinken-Träger aus Nozomus Gruppe und auch Adina waren anwesend und warteten nun schweigend darauf, dass etwas geschah. Salles ließ sich nichts anmerken, völlig ruhig stand er da und sah in eine bestimmte Richtung. Der Wind zerzauste sein grünes Haar und bauschte seinen Umhang, aber selbst das kümmerte ihn nicht.

Wie lange wird es noch dauern?, fragte Nozomu sich.

Überrascht stellte er fest, dass Rehme ihm diesmal gar nicht auf seine Gedanken antwortete. Das Shinjuu saß auf seiner Schulter und sah gedankenverloren durch die Gegend.

Woran sie wohl denkt?

Ein Geräusch wie von einem Flügelschlag erklang. Nozomu konnte die düstere Aura von Luned spüren. Genau wie die anderen.

Die gesamte Gruppe wandte sich der Feindin zu. Sie hielt bereits ihr Shinken in ihrer Hand. Wenn sie sich wirklich zu ihnen teleportiert hatte, war ihr vorher klar gewesen, wie viele Feinde sie erwarteten. Abschätzend ging ihr Blick durch die Reihen. „So viele gegen eine einzige Frau? Schämt ihr euch denn gar nicht?“

Lachend schob Salles seine Brille zurück. „Du solltest uns kennen. Mit Sicherheit wisst ihr einiges über uns, oder?“

Luneds Gesicht verfinsterte sich. „Ihr seid also hier, um mich zu töten, ja? Das werdet ihr nicht schaffen. Aber versucht es ruhig.“

Sie ging in Angriffsstellung. Nozomus Gruppe tat es ihr nach.

„Zeigen wir ihr, woraus wir geschnitzt sind!“, verkündete Sorluska.

Subaru schwang den Bogen über seinen Kopf. „Mana Link!“

Der Rest der Gruppe wurde von bunten Funken eingehüllt, genug Mana, um eine kleine Armee von Lakaien zu besiegen.

Narukana ging wie üblich mit dem ersten Angriff voran. „Excalibur!“

Sie schwang ihre Arme nach unten. Ein kaum sichtbarer Schatten eines Shinken war in ihrer Hand zu sehen. Luned hielt ihren Dreizack vor sich. Ein weißes Schild aus Mana schützte sie. „So einfach wird das nicht!“

Sie rauschte auf Narukana zu, doch diese wich geistesgegenwärtig aus. Salles, der nun das Ziel von Luned war, hob abwehrend die Hand. Luned prallte an seinem grünen Schild ab. Hastig sprang sie zurück, um dem Schwerthieb von Cynard auszuweichen. Der Ritter setzte ihr nach und bekam alsbald Unterstützung von Katima. „Aigears!“

Ihr düsteres Shinjuu erschien und griff Luned ebenfalls an. Diesem Angriff war sie wehrlos ausgeliefert. Sie gab einen schmerzerfüllten Laut von sich, ging aber nicht in die Knie. Manafunken umschwirrten sie, kommend aus nicht sichtbaren Wunden an ihrem Körper, hüllten sie in einen überirdischen Glanz ein. Doch statt erschöpft zu wirken, nahm ihre Entschlossenheit noch einmal zu.

Mit einem entschiedenen Stoß drängte Luned Cynard von sich. Sie wirbelte herum, automatisch riss sie ihren Dreizack hoch. Zetsus und Leanas Shinken trafen klirrend auf das Metall. Er trat gegen ihr Schienbein – oder zumindest versuchte er es. Luned schien die Aktion vorhergesehen zu haben, weswegen sie ihr Shinken runterriss. Eine der Spitzen schrammte an seinem Bein entlang und hinterließ eine Verletzung, aus der dunkles Mana strömte. Er kniff ein Auge zusammen und wich zurück.

Leana nutzte die entstandene Lücke in Luneds Verteidigung und stieß noch einmal zu. Die Feindin wich aus, doch nun flossen auch aus einer Verletzung an ihrer Seite Manafunken. Bevor Luned mit einem Angriff erwidern konnte, begab sich Leana außerhalb ihrer Reichweite. Ehe ihre Feindin ihr nachsetzen konnte, wirbelte Thalia ihr Shinken vor sich. Weißes Mana sammelte sich um das Naginata. „Hale Storm!“

Sie drehte sich einmal um ihre eigene Achse, mit Schwung warf sie den weißen Ring auf Luned, die buchstäblich von den Beinen gerissen wurde. Manafunken stiegen von ihrem Kopf auf.

Sorluska versuchte, die am Boden liegende mit seinen Krallen zu erwischen, aber im letzten Moment schaffte sie es, auszuweichen. Noch in ihrer Bewegung, mit der sie sich wieder aufrichtete, stieß sie Sorluska mit dem stumpfen Ende ihres Dreizacks zu Boden.

Langsam machte sich der Manaverlust bei ihr bemerkbar. Sie atmete schwer und stand leicht vornüber gebeugt da. Dennoch schien ihr das Aufgeben fern zu liegen. Nozomu wurde das Gefühl nicht los, dass sie tatsächlich bis zum bitteren Ende kämpfen wollte.

Jatzieta ließ ihr keine Pause und jagte einen ihrer Feuerwölfe auf Luned. Diesem Angriff hielt das Schild wieder stand, doch die Spitze von Nayas Stab traf sie direkt an der Schulter. Luned stieß einen spitzen Schrei aus. „Verdammt! Wie könnt ihr es wagen!?“

Rotes Mana sammelte sich um sie, als sie einen Zauber konzentrierte. Satsuki wandte den Kopf. „Cheiron, halt dich bereit!“

Kaum hatte Luned den Zauber beendet, erschien der Zentaur bereits. Er saugte das fremde Mana in sich auf, wandelte es in blaues Mana – und nutzte es, um Luned damit anzugreifen. Diesmal folgte kein Schrei, aber sie wich stöhnend zurück. „Verfluchte... Shinken-Träger...! Ihr müsst euch überall einmischen...!“

„Was erwartest du?“, fragte Nozomu. „Wir werden nicht zulassen, dass ihr Welten zerstört, wie es euch passt!“

Luned lachte. „Wie es uns passt? Alles, was wir wollen, ist ein Ort, an dem wir leben können. Ohne dass Götter kommen und uns vorschreiben, wie wir unser Leben zu gestalten haben.“

„Du redest von der Sache mit Yua und Sarosh, oder?“, fragte Adina ungewohnt leise.

Der Blick ihrer Feindin ging zu ihr hinüber. „Ganz genau. Aber nicht nur Yua und Sarosh, auch andere haben unter diesen selbsternannten Göttern zu leiden. Law-Eternal, Chaos-Eternal, egal wie sie sich nennen, sie sind alle gleich.“

„Ihr seid doch auch nicht besser“, bemerkte Nozomi. „Ihr wolltet alles Leben auf dieser Welt in annullierendes Mana umwandeln und das dann auch mit allen anderen Welten machen.“

Narukana nickte zustimmend. „Die Law-Eternal wollen alles zum Ursprung zurückführen und ihr wollt alles ins selbe Mana verwandeln. Wo ist der Unterschied?“

Luned lächelte. „Der Unterschied? Nun, vielleicht habt ihr recht und es gibt keinen. Aber das wird euch nicht mehr weiter kümmern, wenn ihr erst einmal eins mit uns seid.“

„So weit wird es nicht kommen“, mischte Landis sich ein.

Ruputna nickte zustimmend. Sie wirbelte zweimal um ihre eigene Achse und gab dabei jedes Mal ein Tritt von sich. Zwei blaue Sicheln aus gefestigtem Wasser schossen aus ihrem Shinken. Mit ihrem Dreizack wehrte Luned beide Sicheln ab.

Diesmal war es Landis, der die fallen gelassene Verteidigung nutzte. Seine Shinken zogen tiefe Wunden über ihren Arm und ihre Hüfte. Er sprang zurück und wich so gerade noch ihrem Dreizack aus.

Luned ging in die Knie. Verzweifelt klammerte sie sich an ihrem Shinken fest, ihr ganzer Körper zitterte und wurde langsam immer blasser. „Ihr... ihr... ich werde nicht... so einfach sterben!“

Salles sah zu Nozomu hinüber. „Du weißt, was zu tun ist, oder? Wir können nicht zulassen, dass sie oder das, was mit dem Shinken verbunden ist, wiedergeboren wird.“

Der Junge nickte und trat vor sie. Luned versuchte noch einmal, sich aufzurichten, doch ihre Beine brachen unter ihr weg.

Nozomu steckte seine beiden Klingen zusammen. Die Feindin atmete heftig. „Selbst wenn ihr mich tötet... ihr gewinnt damit nichts. Ich bin nur ein kleiner Tropfen in einem riesigen Ozean von Hass und Zerstörung.“

Rehme erhob sich von Nozomus Schulter. „Lass es uns hinter uns bringen.“

Er nickte wortlos und holte mit dem Schwert aus. „Namebreaker!“

Die Klinge ging durch den Körper wie durch Butter, sie und ihr Shinken lösten sich augenblicklich in Manafunken auf, die begierig von seinem Shinken aufgesaugt wurden.

„Nozomi, Jatzieta, kümmert euch bitte um die Verletzten.“

Salles' Stimme schien wie durch Watte bei Nozomu anzukommen. Die Antworten der beiden Angesprochenen hörte er gar nicht. Er starrte auf die verbliebenen Manafunken, die sich langsam in der Luft auflösten.

Ein kleiner Tropfen in einem riesigen Ozean von Hass und Zerstörung.

„Was ist los, Nozomu?“

Ich schätze, Eternal sind auch nicht anders als normale Menschen, oder?

„Warum sollten sie? Immerhin sind sie ja noch Menschen... irgendwie. Nur weil andere sie als Götter bezeichnen und sie über übermenschliche Kräfte verfügen, fallen ihre menschlichen Charakterzüge nicht einfach von ihnen ab. Du bist auch noch so wie früher.“

Bin ich das? Manchmal zweifle ich daran.

„Nozomu...“

Er schreckte aus seinen Überlegungen, als Satsuki nach seinem Arm griff. Sie lächelte ihn an. „Nozomu-kun, alles klar? Wir gehen gleich weiter, sagt Salles-sama.“

„Natürlich.“

Mit sicherer Hand zog sie ihn mit sich zu den anderen hinüber. Zetsu und Sorluska standen inzwischen wieder aufrecht und sahen gut gelaunt aus wie eh und je.

„Wollen wir weiter?“, fragte der Silberhaarige direkt.

„War diesmal kein Gift an ihrem Dreizack?“, stellte Salles die Gegenfrage.

Zetsu schüttelte mit dem Kopf. „Ich habe nichts bemerkt.“

Der Brigadeführer atmete auf. „Gut, seid ihr dann alle bereit, weiterzugehen? Das ist die letzte Gelegenheit für euch, zu Monobe zurückzukehren.“

Da keiner etwas sagte, übernahm schließlich wieder Jatzieta das Wort: „Scheint als wären wir alle bereit und keiner will einen Rückzieher machen. Also wollen wir dann los?“

Die Shinken-Nutzer nickten einvernehmlich. Salles fuhr herum und lief voraus. Die anderen folgten ihm sofort, lediglich Nozomu blieb stehen und sah noch einmal auf die Stelle zurück, auf der Luned gekniet hatte. Einige Funken schwirrten noch immer umher.

Ein riesiger Ozean...

Er wandte sich ab und folgte dem Rest der Gruppe.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (1)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  LeanaCole
2014-12-24T07:24:51+00:00 24.12.2014 08:24
So, es wird Zeit, dass ich diese FF offiziell zu Ende lese und den Rest kommentierte *Ärmel hochkrempel*
Let's go!


Am nächsten Morgen gab es nur ein karges Frühstück

Ist ja nicht so, als bräuchte die Gruppe Kraft und gefüllte Mägen für den letzten Kampf.


Nur so können wir Sarosh überwinden. Wir müssen ihn direkt nach Luneds Tod angreifen, um ihn zu erwischen

Und das ist so, weil...?
Mensch, hör auf alles für dich zu behalten, Salles!


Sämtliche Shinken-Träger aus Nozomus Gruppe und auch Adina

Bor, das klingt so, als sei Adina voll die Außenseiterin. Nozomus Gang ist wohl zu cool für sie oder so XD


Der Wind zerzauste sein grünes Haar und bauschte seinen Umhang, aber selbst das kümmerte ihn nicht.

Natürlich kümmert ihn das nicht, weil er genau weiß, wie cool er deswegen gerade aussieht :D


Die gesamte Gruppe wandte sich der Feindin zu

Das stelle ich mir gerade voll komisch vor: eine Gruppe von mindestens fünfzehn Personen steht da und wartet brav auf die Ankunft EINER Feindin XDDDD


Narukana ging wie üblich mit dem ersten Angriff voran

Natürlich tut sie das. Sie ist ja auch die große Mar- eh, Narukana-sama!!!


Weißes Mana sammelte sich um das Naginata.

Weißes Mana? Hat Thalia nicht Blaues? o.o


„Wir werden nicht zulassen, dass ihr Welten zerstört, wie es euch passt!“

„Denn das ist unsere Aufgabe, weil... wir Protagonisten sind!!!!!“


Ich bin nur ein kleiner Tropfen in einem riesigen Ozean von Hass und Zerstörung

Das klingt so schön poetisch... und ich mags, wenn Titel in der Geschichte erwähnt werden :D


Das ist die letzte Gelegenheit für euch, zu Monobe zurückzukehren

- Zu Monobe zurückkehren
- Weitergehen
- Speichern


Also ich muss ja sagen, dass dieser Kampf zwar cool, aber doch ein wenig komisch war. Dies war ein Kampf einer gegen... *zählt nach* ich glaube sechzehn Personen. Nicht nur, dass das ziemlich unfair war und somit keine wirkliche Gefahr mehr bestand, da Luned hier ja eindeutig keiner Chance hatte, sondern musste ich mir auch vorstellen, wie überfüllt der Kampfbildschirm geworden wäre, hätte dieser Kampf im Kampfsystem von Seinarukana stattgefunden. Zumal hier irgendwie jeder einmal zum Zuge gekommen ist, außer Adina, die nur mal eben was sagen durfte. Selbst Cynard, der ja im Grunde genommen mit einem einfachen Schwert gekämpft hat, während er vermutlich Kraft aus seinem Shinken gezogen hat. Wobei ich es trotzdem ein wenig seltsam fand, dass er dabei war. Er hat da irgendwie nicht so gut reingepasst, fand ich. Außerdem liefen jegliche Aktionen der Charaktere nahtlos ineinander über, was doch ein wenig komisch war.
Andererseits hat das aber auch gezeigt, wie viele Kämpfe das Team bereits bestritten hat und sie dadurch gelernt haben mit den anderen zu kämpfen und sich auf ihre Aktion einzulassen. Die Idee, die dahinter lag, bewusst oder unbewusst, gefällt mir. Es hätte aber vielleicht ein wenig anders umgesetzt werden können.
Aber gut. Das Kapitel ist ja etwas älter und inzwischen bist du richtig gut im Schreiben von kämpfen geworden. Das kann man sehr gut sehen, wenn man dieses Kapitel mit deinen heutigen vergleicht. Das finde ich richtig toll und es freut mich zu sehen, dass du weiter an dir arbeitest und dich steigerst :D


Zurück