Zum Inhalt der Seite

In the Heart

~Daily-Challenge~
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

murren - Holz - Dieb - wählen

☆¤*★*¤☆Nummer 8☆¤*★*¤☆
 


 

Es dämmerte bereits, doch noch immer konnte man das gleichmäßige Schlagen aus dem Wald hören. Eine Vögel kreischten verstört, als würde man ihren Lebensraum streitig machen und doch hatten sie keine Chance, in den Gehörgang des Holzfällers zu gelangen, der konzentriert bei der Arbeit war.

Feine Schweißperlen rannen seine Schläfen hinab, dessen Gesicht von weichen, hellbraunen Haaren umrahmt war. Der erste Tropfen fiel auf die Axt, was Jonathan den Grund gab, eine kurze Pause einzulegen.

Leicht richtete er sich auf, rammte sein Werkzeug einfach in den aufgestellten Baumstamm und wischte sich in einer müden Geste über die Stirn. Wie lange er nun schon hier draußen war, wusste er nicht mehr so genau, aber die Tatsache, dass es schon dunkel wurde, reichte für eine ungefähre Zeiteinschätzung auch schon aus.

John ließ den Blick schweifen und ein leichtes Hungergefühl beschlich ihn bei dem Gedanken, zu Hause wohl ein kleines Festmahl vorzufinden.

Er schmunzelte leicht, raffte dann seine Ärmel und begann, die geschlagenen Holzscheite in die Schubkarre zu schaffen, die bereits neben ihm stand. Er würde zweimal laufen müssen, wenn nicht sogar noch öfters, denn obwohl er eigentlich nur ein bisschen Holz für den Ofen hatte holen wollen, war er wieder völlig in seinem Hobby aufgegangen.

Die erste Karre war beladen, sodass er diese nun anhob und vor sich durch den Wald kutschierte. Ein Bad wäre gleich genau das Richtige, vielleicht noch ein schönes kühles Bier und nebenbei ein Footballspiel im Fernsehen. So konnte man seinen Feierabend auf jeden Fall genießen. Und wenn man am nächsten Tag sowieso frei hatte, konnte man sich ja auch schon mal seelisch drauf vorbereiten. Nicht, dass seine Frau dann zu kurz kommen würde …

Eine Krähe durchbrach die Stille um ihn herum und trieb ihn etwas schneller an. Abends sollte man nicht durch den Wald gehen, das hatte ihm schon sein Vater erzählt, als er zusammen mit John und seiner Mutter in dem selben Haus gewohnt hatte, wie er nun mit seiner Frau Katie.

Ein Lächeln schlich auf seine verschwitzten Züge. Ja, seine Frau war der Teil seines Lebens, der ihm Kraft schenkte. Und Arbeit, denn nur wegen ihr lief er durch den Wald und hackte Holz. Aber auch, wenn sie sich locker eine einfache Heizung hätten kaufen können, waren beide der Ansicht, die Tradition währen zu wollen, wie es jahrzehntelang getan wurde.
 

Das Haus kam schneller in Sicht, als er gedacht hatte und genauso schnell hatte er die Terrassentür geöffnet, durch welches helles Licht fiel. „Katie, hilfst du mir kurz?“, rief er hinein und entlud derweil die Karre, die direkt erleichtert ächzte, als das Gewicht von ihr genommen wurde. Doch auch nach Sekunden hörte er nichts, was auf die Ankunft seiner Frau schloss, sodass er leicht eine Augenbraue hob und den letzten Holzscheit auf den Boden legte. Normalerweise kam sie immer direkt zu ihm, wenn er sie rief.

Kurz zuckte er mit den Schultern. Wahrscheinlich war sie im Badezimmer, um sich eine ausgiebige Dusche zu gönnen, immerhin hatte er nicht gesagt, wann er nach Hause kommen würde, da konnte sie die Zeit ja auch anderweitig nutzen, als auf ihn zu warten.

Erneut bückte er sich, um das Holz zu entladen, doch dieses Mal schreckte er geradezu aus seiner Tätigkeit.

Ein murrendes Geräusch drang an seine Ohren, was er zuvor noch nie gehört hatte. Schweigend legte er alles ab, was er in der Hand hielt und betrat das Haus. Es roch leicht angebrannt, was er sich nun wirklich nicht erklären konnte, aber wie es aussah, kam es aus der Küche. Auf leisen Sohlen schlich er sich dorthin, griff sich derweil auch gleich noch eine dünne Stehlampe, die gerade passend in seiner Nähe stand und spannte seine Muskeln an.

Was auch immer hier vor sich ging, es war nicht normal!

Wieder ertönte dieses Geräusch, dieses Mal aber um einiges leiser, sodass er schon genauer hinhören musste, um es zu hören. Was ging hier vor?

„Katie?“, rief er leise und tastete sich weiter vor. Auf dem Boden lagen dutzende Wollfäden, teilweise auch Murmeln, die er hütete, wie einen Schatz. Doch auch Glasscherben lagen hier verstreut, und selbst, wenn er das andere so hingenommen hätte, diese Tatsache beunruhigte ihn.

Hatte es hier einen Diebstahl gegeben? Einen Einbruch? Oder warum lag hier alles herum?

John atmete noch einmal tief durch und betrat dann die Küche.

Seine Kinnlade klappte nach unten und laut seufzend ließ er die Lampe auf der Anrichte fallen. „Katie, was ist das?“, fragte er seine Frau, die auf dem Boden kniete und ein kleines Fellknäuel tätschelte, was ein lautstarkes Schnurren zu verstehen gab. Er hatte ja nun wirklich schon viel erlebt, aber eine Katze, die so viel Chaos veranstaltete, noch nicht.

Die ebenso braunhaarige Frau blickte grinsend auf und erkannte erst jetzt, wie schockiert Johns Gesicht wirklich war.

Sie kraulte die Katze noch einmal und erhob sich dann, um ihrem Mann besser in die Augen sehen zu können. „Du willst nicht wissen, wie sie hierher kam“, schmunzelte sie und deutete auf den Boden, wo das schwarz-weiß gemusterte Tier auf eine kleine Schüssel zusteuerte, in der anscheinend Milch war.

John jedoch legte den Kopf schief und verschränkte die Arme. „Wenn die halbe Wohnung aussieht, wie nach einem Bombenangriff, würde ich schon gerne wissen, was passiert ist.“

Katie schwieg kurz und fing dann damit an, die Scherben einzusammeln. „Ich hatte ein Geräusch gehört und dann kam sie in die Küche geschossen. Anscheinend hatte ich eine Tür aufgelassen … Auf jeden Fall hab ich dann einen Teller fallen lassen und dann erstmal dafür gesorgt, dass sich die Katze beruhigt“, erklärte sie grinsend und warf den kaputten Teller in den Müll. „Und was machst du jetzt mit ihr?“ „Na ja …“ Sie sah ihn kurz an. „Wir können wählen zwischen aussetzen, behalten oder schauen, ob wir den Besitzer finden.“ Sie wandte sich wieder zu ihm und legte ihm schließlich zärtlich die Arme um den Hals, zog dabei einen provisorischen Schmollmund.

John seufzte schwer und drückte sie dabei an sich. „Wir behalten sie erstmal und schauen, ob wir jemanden finden, der sie vermisst.“ „Danke, Schatz“, lächelte sie und drückte ihm dann einen Kuss auf den Mund, die Katze dabei um die Beine der beiden tigernd und zufrieden schnurrend.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2009-01-07T19:15:12+00:00 07.01.2009 20:15
Ich muss sagen du hast einen echt tollen Schreibstil =) Mir gefällt die Geshcichte wirklich sehr sehr gut. Ich war total gespannt was passiert war und die Spannung hielt sich echt bis zum Ende. Ich hätte mit so ziemlich allem gerechnet nur nicht damit.^^ *daumen hoch* mach weiter so... *zu meinen favos pack* lg nii :)
Von: abgemeldet
2008-09-23T20:49:02+00:00 23.09.2008 22:49
OH MAAAAN!!! XD
Ich denke sonst was hier passiert und dann... XDDD *dich knutsch*
Das ist eine wirklich klasse Umsetzung der Worte gewesen, die ich dir vorgegeben habe.
Du hast eine ganz bestimmte Stimmung aufgebaut, nur um sie am Ende ein zu reißen und durch eine andere zu ersetzen. Absolut fantastisch!!!!
Das lässte einen selbst über kleine Schusselfehler hinwegsehen. Aber sowas von! ^^


Zurück