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Digimon - Cut

von

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Mainframe II

Es war schon merkwürdig. Hermann fand sich an diesem seltsamen Ort wieder und wurde mit einer Vergangenheit konfrontiert, die eigentlich nicht die Seine war und doch verlangte man von ihm, das er sie annahm und sich mit ihr auseinander setzte.

Dieser Dr. Hyden hatte ihm eine ganz neue Ansicht eröffnet, eine die wirklich anders war als das, was er bisher erlebt hatte. Aber genau das machte die Sache jetzt auch so unglaublich kompliziert.

Hermann wusste nicht, ob er sich erfreut oder eher erschlagen fühlen sollte von dem großen Wissen und auch der Verantwortung, die man mit dieser Verpflichtung auf sich nahm.

Er schloss die Augen und und massierte sich die Nasenwurzel, während er weiter nachdachte. Eine, nicht zum verstummen bringende, Stimme forderte ihn immer wieder auf, das Ganze sausen zu lassen, und so Kerem recht zu geben, das er sich der Sache nicht gewachsen fühlte.

Doch war das nichts anderes, als weglaufen? Und was passierte dann mit den Anderen?

Sie waren doch genau so wenig gefragt worden.

Wobei, war das nicht bei ihnen anders, diese Digimonpartnerschaft?

Von der ganzen Grübelei bekam er langsam Kopfweh und es brachte ihn keinen Schritt weiter.

So ging Hermann leiser durch dieses Gebiet, das sich Mainframe nannte und versuchte mit den Bildern und kleinen Geschichten, mit denen er konfrontiert wurde, klar zu kommen.

Doch nach einer Weile stellte sich sich ihm jemand in den Weg. Im ersten Moment stutze Hermann, denn er war noch nie zuvor einem Albino begegnet und dann auch nicht einem so jungen.

Kerem hatte ihm zwar gesagt, das man alles und jeder sein konnte hier, aber diese Person war die erste junge Person, auf die er traf.

„Schau nicht so überrascht,“ meinte sein Gegenüber, als Hermann ihn immer noch musterte. „Dr. Hyden meinte, es wäre wohl besser für dich, wenn du mal mit jemandem gleichaltrigen reden würdest.“

Er grinste. „Und hier bin ich.“

Hermann blieb weiter skeptisch. „Kerem hat mich gewarnt, hier kann jeder alles sein.“

Der Andere blickte den Student überrascht an, dann begann er zu lachen. „Ein gesundes Misstrauen hast du da,“ meinte er während er Hermann weiter musterte. „Doch du kannst dir sicher sein, als ich meine Aufgabe vollendete.“ Er war bei den Worten sehr ernst geworden. „Und bevor du jetzt falsche Schlüsse ziehst, nein es war eine Krankheit.“

Er presste die Lippen zusammen und Hermann spürte, das er jetzt besser nicht nachhaken sollte auch wenn er neugierig war.

„Sag mal, was willst du über uns eigentlich wissen?“ Sein Gegenüber hatte den Kopf leicht schräg gelegt und blickte Hermann nun nachdenklich an, bevor er wieder das Gesicht verzog: „Und komm mir jetzt bitte nicht mit der Frage: Warum ich? Denn das kann ich dir nur bedingt beantworten. Die Antwort darauf musst du selber finden.“

Plötzlich veränderte sich die Umgebung und sie standen in einer rötlichen Sanddüne.

Unwillkürlich fühlte Hermann sich an Afrika erinnert und auch die Temperatur hatte sich angepasst. Er schluckte leicht und hatte das Gefühl jetzt schon zu schwitzen, obwohl sie einfach nur dastanden.

Ein dunkelhäutiges Mädchen rannte, in Begleitung eines Armadillomon in Richtung einer aus Lehmhütten bestehenden Siedlung. War das jetzt eine weitere Simulation oder eine Erinnerung?

„Das ist meine Heimat,“ fügte sein Gegenüber ein, so als hätte er Hermanns Gedanken gelesen. „Mein Dorf,“ er lächelte flüchtig, als er zu dem Mädchen blickte. „Und meine liebe Schwester.“ Der Blick des Albinos wurde wehleidiger, während er die Lippen zusammenpresste.

Es kostete ihn sichtlich Überwindung, der Sache nicht auszuweichen, beziehungsweise sie abzubrechen.

„Ich fragte mich damals auch immer wieder, warum ausgerechnet ich der Seeker geworden bin und nicht sie.“ Die Szene fror ein. „Sie konnte viel besser mit Menschen und Digimon umgehen als ich. Doch dann merkte ich, das ihr etwas fehlte, nämlich das Durchsetzungsvermögen und die Fähigkeit in schwierigen Momenten die richtige Entscheidung zu treffen.“ Kurz schwieg er erneut und schien zu überlegen, wie er fortfahren sollte.

„Wenn es ging, ging sie den Problemen lieber aus dem Weg, statt sich ihnen zu stellen, wobei ich sagen muss, das sie schon kämpfte, wenn es sich nicht vermeiden ließ. Aber sie zog es lieber vor, sich dann in brenzligen Situationen im Hintergrund zu halten. Als Seeker ist das nicht wirklich möglich. Wenn es nötig ist, musst du Entscheidungen treffen und dazu stehen, selbst wenn es Konsequenzen hat, die dir wohl möglich missfallen.“

Er zuckte mit den Schultern, während das Bild verblasste und damit auch den Sand und die Hitze mit sich nahm.

Hermann spürte, dass sein Gegenüber ihm immer noch etwas verheimlichte, aber er traute sich nicht so recht nachzufragen, immerhin hatte der Andere ihm schon was von seiner Geschichte gezeigt.

Doch nach einer Weile merkte er, das er wieder beobachtet wurde.

„Du musst mutiger werden,“ meinte der Albino. „Dein Mienenspiel verrät dich. Du hast Fragen, traust dich aber nicht, diese zu stellen und das ist nicht gut. Je mehr du weißt oder in Erfahrung bringst, desto besser kannst du Situationen einschätzen und dementsprechend eine Entscheidung treffen. Eine Entscheidung die du dann bestimmt auch nicht bereuen wirst.“

Dann lächelte er wieder leicht.

„Auch wenn du es vielleicht nicht glaubst, aber als Seeker bist du der Anführer der Gruppe. Und wenn du erwählt wurdest, dann hast du wohl auch das Zeug dazu. Du musst es nur verstehen und annehmen. Aber jetzt... lass uns ein wenig spazieren gehen... Mein Name ist übrigens Taio.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  fahnm
2015-08-04T21:34:20+00:00 04.08.2015 23:34
Hammer Kapitel
Es geht weiter ^^


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