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For Want of Evidence

A The Dark Knight Fanfiction
von

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But you can trust me now...

@kyuu:

Ja, Thomas ist wirklich gut - sonst hätte Gordon sie ja nicht geholt... und Batmans Auftritt bleibt auch dramatisch *g*
 

@HavenDog:

Es geht jeden Samstag weiter... da die Kapitel ja doch verdammt lang sind und man auch ne Zeit daran liest... *g*

Und Batman... Batman kann zwar ziemlich fies sein (was er ja auch später noch wird), aber nicht gegenüber Thomas - die ist ja ne anständige Polizistin, von denen es in Gotham eh zu wenige gibt, und somit eigentlich seine Verbündete *g*
 

***
 

For Want of Evidence – Chapter 18: But you can trust me now...
 

Die Seilwinde zog ihn mit irrwitziger Geschwindigkeit die schimmernde Fassade des Hauses empor, aus dem Augenwinkel konnte er sein eigenes Spiegelbild als schwarzen Schemen, der nach oben gerissen wurde, wahrnehmen. Die Druckwelle der Explosion war bereits abgeebbt, doch die Frau in seinen Armen schien noch immer zu erschrocken zu sein, um überhaupt zu atmen zu wagen, sie fühlte sich schlaff wie eine Puppe an und nur ihre großen Augen, die sich hastig bewegten, waren das einzige Indiz, dass sie nicht bewusstlos war.

Er blickte hoch, die Dachkante kam immer näher und mit der Selbstsicherheit jahrelanger Erfahrung passte er den richtigen Moment ab, um sich nach oben zu schwingen und auf der geteerten Fläche zum Stehen zu kommen.

Vorsichtig ließ er Thomas los, sie starrte ihn fassungslos an und er hatte das Gefühl, sie würde gleich in die Knie gehen, so sehr zitterte sie, doch dann holte sie tief Luft und rang sich ein Lächeln ab. „Danke.“

Es überraschte ihn, dass sie die Explosion bemerkt hatte, und sie trat vorsichtig an die Dachkante und blickte hinab, er folgte ihr. Das Autowrack brannte noch immer, der Rauch stieg in der Straßenschlucht empor und verflog unter ihnen, Polizisten wimmelten vor dem Eingang herum und er zog sie vorsichtig vom Abgrund zurück. „Wir müssen weiter.“

„Wieso? Die Polizei kann mich schützen.“

„Das glaube ich kaum.“ Er wies nach unten und sie schüttelte den Kopf.

„Sie wissen, was ich meine.“

„Ich weiß nur, dass der Lieutenant es auf Sie abgesehen hat – und dass er einen Alternativplan hat für den Fall, dass sein erster Anschlag fehlschlägt.“

Sie funkelte ihn an. „Sie sind erstaunlich gut informiert dafür, dass Sie meine Angelegenheiten eigentlich nicht das Geringste angehen.“

„Ich habe meine Quellen – und jetzt kommen Sie, wenn Sie meine Hilfe wollen.“ Er wandte sich der anderen Dachkante zu, eine Straße trennte ihn von einem niedrigeren Haus und er öffnete seinen Umhang.

„Wohin?“

Langsam wandte er den Kopf. „Eine sichere Wohnung hier in der Nähe.“

„Ich komme mit.“ Fast willenlos ließ sie sich von ihm festhalten und schloss die Augen, es war offensichtlich, dass diese Art des Transports ihr nicht besonders behagte, doch er konnte und wollte seine unterirdischen Schleichwege nicht vor ihr enthüllen – immerhin ermittelte sie trotz allem gegen ihn.

Fast lautlos glitten sie von Dach zu Dach, noch waren keine Polizeihelikopter aufgestiegen, die diese Art des Transports unsicher gemacht hätten, auch wenn er spürte, dass Thomas anders darüber dachte – nun, da sich das Adrenalin des ersten Augenblicks gelegt hatte, zitterte sie am ganzen Körper. Die Dunkelheit schützte sie, wenn sie die Straßen überquerten, er war nur ein dunklerer Schatten vor dem Hintergrund des schwarzen Himmels und sie erreichten innerhalb von Minuten sein Ziel, schneller, als sie es auf einer Straße jemals vermocht hätten.

Vorsichtig und leise öffnete er die Tür, die vom Dach hinab ins Treppenhaus führte, Thomas folgte ihm dichtauf und schlich mit ihm ein Stockwerk nach unten. Das Gebäude wirkte abgewohnt und alt, der Linoleumboden des Ganges wellte sich unter ihren Füßen und von der Wohnungstür in der Nähe der Feuertreppe, die er ansteuerte, blätterte der Lack ab. Nur mehr ein hellerer Umriss auf dem Holz verkündete, dass hier Nummer 56 war die metallenen Ziffern waren längst abgefallen und so leise wie möglich schloss er auf.

Abgestandener, modriger Geruch drang aus dem Flur, als er die Tür öffnete, er scheuchte Thomas hinein und schloss hinter sich ab, ehe er den Lichtschalter betätigte. Zögerlich sprang die Lampe an und sie blickte sich interessiert um, die Tapeten schälten sich mittlerweile von den Wänden und die Einrichtung wirkte zwar unbenutzt, aber nichtmehr neu und vor allem sehr spartanisch. Die Frau steckte die Hände in die Taschen und ging vor ins Wohnzimmer, wo sie sich auf das Sofa sinken ließ, es knarrte leise unter ihr und sie lehnte sich zurück, atmete tief durch. „Hübsch hier.“

Er entgegnete nichts und sie schloss die Augen. „Ist wohl nicht Ihr bevorzugtes Feriendomizil.“

„Nein“, gab er zu und schob die schweren, roten Vorhänge zur Seite, durch die das Licht nach draußen schimmerte, auf der Straße parkten einige Autos und er trat wieder zurück in die Mitte des Raumes.

„Wo sind Sie dann? In Ihrem Penthouse?“

Er blickte fast erschrocken auf, sie hatte beiläufig gesprochen und lehnte noch immer auf dem Sofa, so als ob sie fast schlafen würde. „Denken Sie, dass ich eines habe?“

Sie lächelte, regte sich aber nicht. „Verraten Sie es mir... irgendwie muss ich vor meinem Vorgesetzten ja rechtfertigen, dass ich mit dem berüchtigsten Kriminellen der Stadt verschwunden bin...“

Langsam entspannte er sich wieder, Thomas' Vermutung war wohl nur ein Schuss ins Blaue gewesen – allerdings einer, mit dem sie die Wahrheit mit absoluter Zielsicherheit getroffen hatte. Inständig hoffte er, dass sich ihre Eingebungen nicht immer als so überraschend... richtig erweisen würden, denn dann hätte er sehr bald ein sehr großes Problem. „Denken Sie nicht, dass Sie in Gefahr sind?“

Sie zuckte mit den Schultern. „Jeder ist immer und überall in Gefahr... mir könnte immerhin auch ein Ziegelstein auf den Kopf fallen... oder irgend jemand ins Auto fahren... also warum sollte ich nun mehr Angst haben als sonst auch?“

So ruhig ihre Stimme auch klang, als sie sprach, ihre Augen straften ihre Worte lügen, denn sie verrieten deutlicher als alles, was sie hätte sagen können, ihre Furcht – nicht nur für sie, sondern auch für andere. „Weil Sie jetzt jemand umbringen möchte?“

Sie legte den Kopf schief und betrachtete ihn mahnend, so als ob sie ihn darauf hinweisen wollte, dass das, was er eben tat, nicht besonders... einfühlsam war. „Das wollte Gordon auch einmal... und trotzdem lebe ich noch.“

Irgendwie schien sie auf eine Reaktion zu warten, doch er tat ihr den Gefallen nicht, und sie schnaubte amüsiert. „Sie wissen auch alles, was?“

Er entgegnete nichts – was hätte er auch antworten sollen – und sie musterte ihn nachdenklich, ihre Lippen kräuselten sich ein wenig. „Geheimnisvoll, gefährlich und unhöflich... kein Wunder, dass Sie ihr Gesicht verstecken müssen.“

„Unhöflich, Detective Thomas?“ Trotz seiner Maske musste sein fragender Gesichtsausdruck einfach zu erkennen sein, während sie sich auf dem Sofa ausbreitete und mit unverkennbar zufriedener Miene die dünne, billige Decke ausschüttelte.

„Natürlich. Sie haben sich nicht einmal vorgestellt.“

Es war ein äußerst dürftiger Versuch, dessen war nicht nur er sich bewusst, wie er am leichten Sarkasmus in ihrer Stimme erkannte, doch er lockerte die Stimmung ein wenig auf und erinnerte auch ihn selbst daran, dass diese Frau offiziell den Befehl hatte, ihn zu verhaften, wenn sie ihm begegnete.

Sie schwiegen wieder und er blickte aus dem Fenster, ein neuer Wagen parkte auf dem Gehsteig vor dem Gebäude und er runzelte die Stirn, das Auto sah neuer aus und auch teurer, als sich der durchschnittliche Einwohner dieser Gegend leisten konnte. Vorsichtig aktivierte er sein Lauschgerät, Thomas betrachtete ihn neugierig, schwieg aber, während er leise, befehlsgewohnte Stimmen aus dem Treppenhaus vernahm – Stimmen, die einen automatischen Fluchtinstinkt in ihm weckten.

„Detective?“

„Ja?“ Sie schwang ihre Beine von der Couch und richtete sich auf, jeder Eindruck von Müdigkeit und Schalk war von ihr abgefallen, während sich Besorgnis auf ihr Gesicht legte.

„Ich denke, wir sollten gehn.“

„Was ist?“ Hastig erhob sie sich und er trat an die Wand, nachdenklich musterte er den Schrank, der neben ihm stand, dann nickte er. „Da sind Männer im Treppenhaus – und ich würde ihnen ungern begegnen.“

Er stemmte sich an das Holz und das Möbelstück glitt zur Seite, enthüllte eine schmale, metallene Tür, durch die er – gerade so – durchpassen würde, wenn er sich bemühte. „Nach Ihnen, Detective.“

Kurz erhaschte er einen Blick auf ihr fragendes Gesicht, dann verschwand sie in der Dunkelheit, er hörte, wie ihre Füße leise auf die metallene Leiter schlugen und schlüpfte selbst durch die Öffnung. Vorsichtig schloss er seine Finger um die Griffe an der hinteren Seite des Kastens und rückte ihn wieder an seinen Platz, so gut er es eben vermochte, dann folgte er ihr in die Tiefe.

Sie würden ihren Fluchtweg finden, daran hatte er keine Zweifel, allerdings würden sie dann schon weit, weit weg sein... oder zumindest hoffte er das. Der schmale Lichtschein, der aus der Wohnung in den Schacht gefallen war, verblasste und wich vollkommener Dunkelheit, als sie weiter nach unten kletterten, er hörte Thomas' Atem unter sich, der langsam schneller ging von der Anstrengung, sich an den dünnen, glitschigen Sprossen festzuhalten, doch sie sagte kein Wort. Jedes Gespräch hätte der Hall bis nach oben zu ihren Verfolgern getragen, die sicherlich bald die richtige Tür... ein lautes Krachen, das zweifellos aus der Wohnung kam, unterbrach seinen Gedankengang. Ja, sie hatten die richtige Tür gefunden.

Sie unterbrachen ihren Abstieg allerdings nicht, noch gab es keine Anzeichen, dass jemand ihre Flucht bemerkt hätte und schnell erreichten sie den Keller des Gebäudes, Thomas wartete neben der Leiter auf ihn in der absoluten Dunkelheit. Mit der Hilfe seines Anzuges sah er, wie ihre Augen hastig hin und her huschten auf der Suche nach einem Lichtschimmer, der nicht existierte, und er beugte sich vorsichtig zu ihrem Ohr. „Hier entlang“, wisperte er und sie schnappte nach Luft, nickte aber und ließ sich von ihm in den alten Gang führen, der vom Keller abzweigte.

Irgendwo tropfte Wasser, er konnte es hören, wusste aber nicht, ob Thomas ebenso dazu in der Lage war, sie bewegte sich vorsichtig und er konnte es ihr nicht verdenken – auch wenn man wusste, dass man geführt wurde, blieb die Unsicherheit, die die Blindheit verlieh, bestehen.

Die Minuten verstrichen nur langsam, aber die Geräusche aus der Wohnung, die sehr danach klangen, dass man alles auf den Kopf stellte, waren verstummt und er hoffte, das lag nicht daran, dass ihnen jemand folgte.

„Wo sind wir? Und wohin...?“, wisperte sie, sie wagte nicht viel mehr, als ihre Lippen zu bewegen, doch er verstand sie trotzdem.

„Das hier ist ein Gang, der zu einem alten Bunker führt... und zum Haus auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Dort steigen wir wieder nach oben und organisieren uns ein Fahrzeug.“

„Organisieren.“ Sie wiederholte das Wort langsam, ihre hochgezogenen Augenbrauen waren fast zu hören.

„Später...“, winkte er ab und beschleunigte das Tempo, schon bald passierten sie den alten Bunker, die schwere Tür wies mittlerweile die ersten, dunklen Rostflecken auf und durch den Spalt, den sie offen stand, konnte er noch immer das trübe, rötliche Glimmen alter Notbeleuchtung erkennen – wahrscheinlich der Grund, warum er noch immer etwas sah, auch Nachtsichtgeräte halfen in absoluter Finsternis nicht.

„Hier.“ Er führte sie über eine Schwelle in den Keller des anderen Hauses, hier gab es keine Leiter, sondern nur eine Treppe, die ins Erdgeschoß führte, und er legte den Lichtschalter um.

„Ih!“ Thomas quiekte auf und riss hastig den Arm vors Gesicht, der plötzliche Wechsel von Dunkelheit zur gleißenden Helligkeit von Neonröhren behagte ihr nicht, doch er schob sie zum Aufgang. „Weiter.“

Sie bedachte ihn aus geröteten, tränendenn Augen mit einem zutiefst missbilligenden Blick, aber hastete die Treppe hinauf, bis sie vor einer schlichten Holztür stand und zu ihm zurücksah. „Ich gehe zuerst.“

Er widersprach nicht, sie würde gewiss weniger Aufsehen erregen, auch wenn nach der aktuellen Medienkampagne jeder Bürger von Gotham ihr Gesicht sicherlich schon mindestens einmal gesehen hatte. Schnell klopfte Thomas sich den Staub von ihrem Hosenanzug und der Bluse, dann trat sie in den Hauseingang und blickte sich kurz um, bevor sie nickte. „Kommen Sie.“

Zwei Blicke die Straße auf und ab, die Gegend war nach Einbruch der Dunkelheit wie ausgestorben – was ein weiterer Grund war, aus dem er das gegenüberliegende Haus für sein Versteck gewählt hatte – dann nahm er einen Autoschlüssel von seinem Gürtel und drückte den Knopf, der den Wagen aufschloss.

Sofort blinkten die Scheinwerfer eines unauffälligen, grauen Fords in der Nähe auf und er lächelte zufrieden. „Hier entlang.“

Thomas folgte ihm hastig und er drückte ihr die Autoschlüssel in die Hand. „Sie fahren, Detective.“

Sie widersprach nicht, sondern stieg in den Wagen und er folgte ihr, die Federung ächzte unter seinem Gewicht und er bereute wieder einmal, nicht mehr auf Qualität geachtet zu haben – allerdings wäre das Auto in dieser Gegend wohl bereits gestohlen worden. „Wohin?“

Für einen Augenblick überlegte er, doch dann nickte er schließlich. „Zu Ihnen. Wer würde Sie dort suchen, wenn Sie gerade auf der Flucht sind?“
 

Langsam und leise schloss Thomas ihre Tür auf und blickte misstrauisch nach drinnen, der Flur war leer und dunkel, er folgte ihr und sah sich oberflächlich in den Räumen um. „Leer.“

Sie nickte und ließ sich seufzend gegen die Wand sinken. „Zum Glück.“

Er konnte sehen, dass die Erschöpfung – sie waren kreuz und quer durch die Stadt gefahren, um mögliche Verfolger abzuschütteln – und auch Angst an ihr zehrten, doch die nächsten Tage würden nur noch anstrengender und nervenaufreibender werden. Er konnte sie nicht ewig beschützen und ab morgen früh würde die Polizei diese Aufgabe übernehmen, allerdings hegte er wenigstens die vage Hoffnung, dass Gordon – und auch sie selbst – wussten, wem sie trauen und damit diese Aufgabe anvertrauen konnten.

Schließlich raffte sie sich auf, ihn ins Wohnzimmer zu begleiten und seine Augen weiteten sich, als er bemerkte, dass es vollkommen... leer war. Nur ein kleiner, leerer Rucksack stand in der Ecke, einige Stapel mit Kleidung lagen daneben ordentlich auf Plastiktüten aufgeschichtet und er blickte zu Thomas, die die Trostlosigkeit offensichtlich gar nicht mehr wahrnahm. „Hübsch hier.“

Sie musterte ihn tadelnd. „Mindestens so schön wie bei Ihnen. Was kann ich Ihnen anbieten? Ich habe Wasser und...“ Sie blickte durch die offene Tür in ihr Schlafzimmer, in dem er eine Matratze und einen zerwühlten Schlafsack erkennen konnte. „... Tee. Die Milch steht draußen, da bleibt sie kalt.“

Er wandte sich um und stutzte, die Packung stand wirklich auf der äußeren Seite der Glasscheibe, er konnte die obere Hälfte gerade noch in einem Blumenkasten erkennen. „Wohnen Sie hier überhaupt?“

Nun funkelte sie ihn an, ganz eindeutig. „Natürlich. Allerdings hat sich ein durchgeknallter Mafiaboss meine Sachen unter den Nagel gerissen, deswegen ist hier alles ein wenig kahl. Außerdem, da Sie mir nun das Leben gerettet haben und keine nicht doch so sicheren Wohnungen mehr anzubieten haben, könnten Sie eigentlich verschwinden. Ich würde doch gerne schlafen, wissen Sie?“

„Sie können schlafen.“

„Ach wirklich.“ Sie schnaubte abfällig. „Sie glauben doch nicht ernsthaft, dass ich dem berüchtigsten Mann von Gotham City auch nur den Rücken zuwende, von Schlafen nicht zu sprechen.“

„Sie vertrauen mir nicht.“

Es war eine Feststellung, keine Frage, und sie schüttelte den Kopf, während sie ihre Teekanne hob und an ihr Ohr hielt, er hörte, wie im Inneren eine Flüssigkeit gluckerte und sie griff nach ihrer Tasse. „Nehmen Sie's nicht persönlich – aber ich vertraue niemandem in dieser Stadt weiter, als ich ihn werfen kann.... Gordon vielleicht ausgenommen.“

Der offene Sarkasmus, der ihre Ruhe durchbrach, war – nach allem, was er bis jetzt von ihr gesehen hatte – ein schlechtes Zeichen, bemerkte er abwesend, während er beobachtete, wie sie an ihrem kalten Tee nippte.

„Auch?“

Sie hielt die Kanne hoch, doch er schüttelte den Kopf. „Sie vertrauen Gordon also – aber vertraut er auch Ihnen?“

Ein würgendes Geräusch brachte ihn dazu, sich umzuwenden, Thomas hustete und doch brachte sie es fertig, ihn empört anzustarren. „Warum... warum sagen Sie das?“

„Weil ich meine Zweifel habe.“

Sie funkelte ihn an, doch er sah den Zweifel in ihren Augen, den berechtigten Zweifel, denn Gordon hatte ihr kein Wort von der Abmachung erzählt, die sie vor zwei Jahren getroffen hatten, von der Lüge, die sie der Welt präsentierten, um Harvey Dents Ruf zu schützen.

„Das glaube ich Ihnen nicht.“

Er hatte schon den Mund geöffnet, um eine ablehnende Antwort zu geben, als er hörte, wie mindestens zwei Autos vor dem Haus anhielten und stutzte. „Ist hier um diese Zeit noch viel Verkehr?“

„Nein...“ Sie wirkte abwesend, schien auch zu lauschen, und er starrte sie an, als die ersten Schritte die Treppe hinaufpolterten. „Was zum Teufel...“

Er starrte sie an, sie trug eine Anzugjacke, eine Bluse, eine Hose und Schuhe mit Absätzen... „Leeren Sie Ihre Taschen aus. Sofort.“

Sie blinzelte, gehorchte aber vor der Intensität seiner Worte und holte ihren Schlüssel hervor, eine Packung Taschentücher, ihre Dienstmarke, zwei zusammengefaltete Geldscheine... und sonst nichts. „Was soll das... und sollten wir nicht lieber verschwinden?“

„Ein Sender. Sie tragen einen Sender bei sich.“

Sie erstarrte kurz, doch dann, wie wenn ein Entschluss sie mit neuer Energie erfüllt hätte, schlüpfte sie hastig aus ihrer Jacke und ihren Schuhen und er starrte sie an. „Detective?“

„Ich habe keine Idee, wo er sein könnte – aber ich verringere gerade die Möglichkeiten.“ Sie Schnallte ihre Dienstwaffe ab und dann, nach kurzem Zögern, auch das Holster an ihrem Bein. „Und jetzt weg hier.“

Er widersprach nicht und öffnete das Fenster, der Schwung der Bewegung ließ die Milchpackung nach unten purzeln und er winkte Thomas zu sich. „Kommen Sie.“

Er zog sie mit sich aus dem Fenster, sie wirkte fast zu ruhig auf ihn, denn die Geräusche aus dem Flur kamen näher und er war plötzlich sehr froh, die Türkette vorgelegt zu haben, dann stieß er sich ab und breitete die Schwingen aus. Sie schrie auf, als sie nach unten durchsackten, doch dann fingen sie sich und glitten nach unten. Ein krachendes Geräusch aus dem offenen Fenster folgte ihnen und er beschleunigte ihren Fall, je schneller sie in die Sicherheit der Kanalisation eintauchen konnten, desto besser. Mittlerweile wollte er kein vermeidbares Risiko mehr eingehen, was Thomas' Sicherheit betraf, zu deutlich hatten ihre Verfolger ihre Entschlossenheit bewiesen.

Schüsse peitschten durch die Nachtluft und er spürte, wie Thomas zusammenzuckte, doch er drehte ab und zog sie um die Ecke des Gebäudes, aus der Sicht ihrer Verfolger, und landete schließlich im Hof eines benachbarten Wohnblocks, vergessene Wäsche hing an den Leinen und bot ihnen ein wenig Deckung.

„Weiter.“ Er zog sie zur Straße, auf der Suche nach einem Kanaldeckel, durch den er in den Untergrund verschwinden sollte. Thomas wirkte blass, aber der zusätzliche Schrecken verlor langsam seine Wirkung, zu viel war in dieser Nacht passiert, um sie noch ernsthaft aus der Ruhe zu bringen.

„Was suchen wir?“

„Einen Ausweg“, entgegnete er nur, neben dem Hauseingang sah er ein Gitter im Boden und zog sie darauf zu.

„Und was für einen?“ Sie folgte ihm, wurde aber langsamer, ihre Brauen zogen sich misstrauisch zusammen.

„Vertrauen Sie mir. Auch wenn Sie das vielleicht nicht tun.“

„Vertrauen?“ Sie kam nicht mehr dazu, überrascht zu sein, denn er bohrte die Nadel mit dem starken Beruhigungsmittel in ihren Arm und sie sackte zusammen, der Ausdruck in ihren Augen, als sie verstand, wirkte ungemein... resigniert, so als ob diese Nacht nichts mehr bereithalten konnte, mit dem sie nicht mehr rechnete.

Schnell blickte er auf und ab, die Autos standen zwar noch vor dem Haus, aber er konnte niemanden darin erkennen, dann zog er sie mit sich hinab in die Eingeweide der Stadt.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kyuuo
2009-01-31T14:55:40+00:00 31.01.2009 15:55
tolles kapi
sind das die leute des leutnants
wo hat sie den sender
wird er ihr die wahrheit über die morde sagen
freu mich aufs nächste
mfg kyuuo


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