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For Want of Evidence

A The Dark Knight Fanfiction
von

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The Truth Within

@Kyuuo:

Keine Angst... der Lieutenant meldet sich schon wieder... *grins*

Aber sicherlich nicht so, wie der Gute sich das vorgestellt hat, sondern eher ein wenig... anders.
 

@HavenDog:

Hat doch Zeit mit den Kommis... wobei, es könnte sein, dass du, wenn du das Kapitel gelesen hast, dringend was loswerden möchtest *hüstel* Möglicherweise...

Und Bruce, ja, ich mag ihn... also, den wirklichen Bruce, nicht Playboy!Bruce oder Batman!Bruce... er ist einfach n netter Kerl, auch wenn er stinkreich ist... ^^
 

Und jetzt... viel Spaß mit DEM Enthüllungskapitel schlechthin - bin ja neugierig, wie viele Leute jetzt Grund haben, "ich wusste es" zu sagen... *unschuldig gugg*
 

***
 

For Want of Evidence – Chapter 37: The Truth Within
 

Detective Elizabeth Thomas lächelte leicht, als sich die Tür des Lifts hinter ihr schloss und sie Commissioner James Gordon unter den Hochrufen der anwesenden Polizisten durch das Großraumbüro führte. „Es tut gut, Sie wieder hier zu haben, Sir“, bemerkte sie leise, fast scheu, doch sie konnte nicht leugnen, wie ernst sie diese Worte meinte, wie glücklich sie war, dass Gordon wieder auf seinen angestammten Posten zurückkehrte – und wenn es auch nur aus dem einen Grund war, dass sie sich nicht mehr mit Detective Gerard Stephens herumschlagen musste.

„Glauben Sie mir, keine gesiebte Luft mehr zu atmen, ist auch eine Wohltat.“ Sie kicherte, ein Geräusch, das sie schon lange nicht mehr von sich gegeben hatte, und der Commissioner wirkte darüber fast ebenso verwirrt wie sie selbst, sagte aber nichts, denn sie hatten die Tür seines Büros erreicht, vor der Stephens bereits auf sie wartete.

„Sir.“ Der Mann wirkte unbehaglich, als er sich seinem alten neuen Vorgesetzten gegenübersah, und Thomas konnte es verstehen, immerhin hatte er gegen Gordon ermittelt und ihn verhaftet... und sich gegen ihre Bemühungen gesträubt, ihn aus dem Gefängnis zu holen.

„Detective Stephens.“ Auch der Tonfall des Commissioners klang dementsprechend kühl und für einen Moment erwog sie, die beiden Männer alleine zu lassen, sie wirkten so, als ob sie noch einiges zu klären hatten, doch Gordon würgte den Gedanken ab, bevor er wirklich Gestalt angenommen hatte, indem er sie beide in das Büro bat, das nun wieder ihm gehörte.

„Setzen Sie sich“, bemerkte er abwesend, während er die Papiere auf seinem Schreibtisch sortierte, die Stephens ganz offensichtlich in Unordnung gebracht hatte, der Detective nahm gemeinsam mit Thomas Platz und sein verkniffener Gesichtsausdruck zeigte deutlich, dass er genau wusste, was Gordon da eigentlich tat.

„Ich denke, es gibt da einiges, das wir besprechen müssen, Detectives.“

Sie nickte langsam, ihr war immer bewusst gewesen, dass ihre Handlungen, die nicht nur gegen Stephens' Anweisungen, sondern auch gegen die Dienstvorschriften verstoßen hatten, nicht ohne Konsequenzen bleiben würden, und sie holte tief Luft, versuchte, sich auf alles vorzubereiten, was da möglicherweise kommen könnte.

„Ihr Verhalten – das von Ihnen beiden, um genau zu sein – scheint mir im besten Fall recht... fragwürdig zu sein, allerdings gibt es im Moment trotz der Euphorie, die da draußen“, er wies auf den Fernseher und jeder von ihnen wusste, was damit gemeint war, „drei wichtigere Punkte, um die wir uns kümmern müssen. Erstens, der Lieutenant ist noch immer auf freiem Fuß. Zweitens, Anna ist noch immer auf freiem Fuß. Drittens, wir haben keine Ahnung, wo sie sich verstecken oder was sie als Nächstes vor haben.“

Thomas schluckte leicht und schalt sich selbst, über ihre Freude, dass das Gotham City Police Department endlich einen Erfolg im Kampf gegen die Mafia vorzuweisen hatte und Gordon wieder frei war, hatte sie sich erlaubt zu vergessen, um wen sich ihre Gedanken eigentlich drehen sollten... um den Lieutenant. Denn so wunderbar es auch war, dass das Netzwerk der Korruption in der Politik und Verwaltung von Gotham endlich zerschlagen war, der Mann würde neue Kontakte finde, andere Verantwortungsträger bestechen, bis sie ihn endlich verhafteten...

„Detective Thomas?“

„Ja, Sir?“ Sie blickte auf, Gordon musterte sie nachdenklich, bemerkte aber nichts zu ihrer Abwesenheit. „Sie werden sich um die Frage kümmern, wer der Lieutenant eigentlich ist... sehen Sie zu, dass Sie seine Identität herausbekommen. Zu diesem Zweck wird Detective Stephens Ihre Akten zu dem Fall Greene bekommen und mit Staatsanwalt Patkins zusammenarbeiten. Ich möchte die Mafia allerdings nicht aufschrecken, also sind Sie offiziell Tag und Nacht und auch in den Zeiten dazwischen mit den Vorbereitungen für den Prozess beschäftigt... haben Sie verstanden?“

„Natürlich, Sir.“ Sie nickte und konnte das leichte Lächeln auf ihren Lippen nicht vermeiden, endlich konnte sie die Farce, die sie in den letzten Tagen betrieben hatte, aufgeben und offen an dem Fall arbeiten, der sie eigentlich interessierte.

„Ja, Sir.“

Auch Stephens stimmte zu, wenngleich auch weitaus weniger begeistert, und Gordon blickte sie über die Platte seines Schreibtisches hinweg an. „Nun... dann fangen Sie an, und sehen Sie zu, dass Sie beide ein wenig Schlaf bekommen – Sie sehen schrecklich aus.“

Sie nickte und erhob sich von ihrem Stuhl, gemeinsam traten sie hinaus in das Großraumbüro und fast ein wenig unbehaglich blickte sie zu Stephens auf. „Wollen Sie noch die Akten, bevor ich nach Hause fahre?“

„Das wäre... praktisch.“ Er nickte und begleitete sie zu ihrer Bürotür, sie hatte Morgan und DuPres bereits nach Hause geschickt und so warteten nur die fein säuberlich gestapelten Kisten und Ordner mit den Beweisen, die sie gegen Greene und seine Komplizen gesammelt hatten, auf sie, als sie nach drinnen trat.

„Das ist alles...“, bemerkte sie fast abwesend und sortierte einige Kartons, die noch immer die Aufschrift „Batman“ trugen, aus, „... wir haben sie bereits geordnet, der Staatsanwalt will sie ja heute abholen.“

Stephens blickte sich um, nickte dann langsam. „Sieht gut aus, Detective. Aber...“, seine Augen wanderten über die dicken Mappen, „... wo haben Sie eigentlich den Ordner mit den Beweisen, die Sie gegen Greene gesammelt hatten? Den, den Sie mir heute Nacht gezeigt haben?“

Sie erstarrte in der Bewegung, als sie seine Worte hörte, und wandte sich dann langsam zu ihm um. „Ich...“ Kurz zögerte sie, dann nickte sie, es gelang ihr sogar, ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen zu zaubern. „Ich denke nicht, dass er ihnen besonders viel nutzen würde, Detective.“

Stephens hob die Augenbrauen und betrachtete sie zweifellos überrascht. „Wie meinen Sie das?“

„Nun... in dem Ordner waren keine Beweise, sondern ein frisch gelochter Stapel Kopierpapier.“
 

„Möchte noch jemand Kaffee?“, bemerkte Detective Elizabeth Thomas mit einem fast abwesenden Blick auf die große Tasse, die sie achtlos auf einer der Akten auf ihrem Schreibtisch abgestellt hatte, und hob den Kopf von ihren Armen, um sich in ihrem Büro umsehen zu können. Officer DuPres schüttelte abwesend den Kopf, er arbeitete an ihrem Computer, doch ob er Fallakten durchging oder doch lieber eine Partie Solitaire spielte, konnte sie beim besten Willen nicht sagen... und im Moment interessierte es sie auch nicht besonders. Auch Morgan lehnte mit einer fahrigen Bewegung ab und spielte weiter mit dem Kugelschreiber, den sie durch ihre Finger wandern ließ, starrte auf die Fensterscheibe, die neben den wenigen Lichtern aus dem Bürogebäude gegenüber ja doch nur ihr eigenes Spiegelbild zeigte.

Langsam ließ Thomas ihr Kinn wieder auf ihre verschränkten Arme sinken und schloss die Augen, sie hatten... nichts, nichts außer einige vagen Vermutungen, eine Zeugenaussage, die etwas wert sein konnte – oder auch nicht... und der Identität des Lieutenants waren sie keinen einzigen Schritt näher gekommen.

„Irgendwelche Vorschläge?“, bemerkte sie abwesend und DuPres seufzte leise, verschränkte die Arme hinter seinem Kopf und streckte sich, die lange, sitzende Beschäftigung schien sich auf seinen Nacken zu schlagen.

„Nicht mehr als vor einer Stunde, als Sie das letzte Mal gefragt haben, Ma'am. Wenn Sie mich fragen, dann haben wir mit den Informationen, die uns zur Verfügung stehen, einfach keine Chance... genauso gut könnten wir das Telefonbuch aufschlagen und auf einen Namen tippen, um den Lieutenant zu finden...“

Morgan schüttelte langsam den Kopf, der Stift wanderte noch immer rastlos durch ihre Finger und Thomas verfolgte die Bewegung fasziniert mit den Augen. „Da wünscht man sich fast Batman zurück... bei ihm hatten wir wenigstens das Gefühl, etwas erreichen zu können...“

„Das vielleicht nicht...“, räumte der Detective langsam ein und lächelte leicht, wenn sie ehrlich zu sich selbst war, war sie verdammt froh, den Mann nicht mehr verfolgen zu müssen... vor allem, weil sie sich nicht sicher war, ob sie seinen Namen wirklich verraten könnte, wenn er ihr jemals in die Hände fallen würde. „Aber ein Ansatz wäre schon eine wunderbare Sache...“

DuPres zuckte mit den Schulter. „Die Fotos von den Booten am Pier, die wir gemacht haben, haben uns auch nicht weitergebracht... nur einige kleinere Fischerboote, ein paar Kutter, die zum Transport der Mannschaft größerer, langsamerer Frachter und Tanker, die noch draußen vor der Stadt liegen, eingesetzt werden... aber nichts, was auf die Mafia hindeuten würde.“

„Haben Sie sie trotzdem überprüft?“ Thomas stellte die Frage mehr aus Routine als aus wirklichem Interesse, wenn sie ehrlich war, dann rechnete sie nicht damit, dass der Lieutenant sich draußen auf dem offenen Meer vor ihnen verbergen würde... auch wenn Bruce Wayne erzählt hatte, dass er auf ein Schiff gebracht worden war, so dachte sie dabei eher an eine kleinere Luxusyacht oder ein abgewracktes Fischerboot als an größere, auffälligere Frachter, die nie lange vor einem Hafen vor Anker lagen.

„Natürlich, Ma'am... aber nichts gefunden, weder bei der Kazuko, noch der Fina Canada oder der Seawise Giant oder...“

„Ist schon gut...“ Nachdenklich winkte sie ab und schloss die Augen, vielleicht sollte sie DuPres doch die Liegezeiten der Schiffe überprüfen... immerhin operierte der Lieutenant bereits fast zwei Monate in Gotham City, und keine Reederei würde ihr Kapital über einen so langen Zeitraum in derselben Stadt vor Anker liegen lassen. Auch wenn es höchstwahrscheinlich nur Beschäftigungstherapie für den jungen Mann wäre, alles war besser als das lähmende Nichtstun, das sie und ihre Leute erfasst zu haben schien.

Übermorgen, Montag würde der Prozess gegen Greene beginnen und sie alle saßen eigentlich nur hier, weil der Lieutenant glauben sollte, dass sie sich eigentlich mit der Vorbereitung der Anklage beschäftigten anstatt mit seiner Verfolgung... allerdings hatte sie mittlerweile bereits begonnen zu glauben, dass ihre Arbeitskraft besser verwendet wäre, wenn sie Stephens und den Staatsanwalt unterstützen würden.

„Haben Sie die Liegezeiten überprüft?“

DuPres blickte auf. „Nein... was meinen Sie?“

„Wie lange die Schiffe schon in Gotham City vor Anker liegen... suchen sie nach allem, was Ihnen ungewöhnlich lang vorkommt...“

„Okay...“ Der Officer schien nicht ganz zu verstehen, worauf sie hinauswollte, aber seine Finger flogen gehorsam über die Tasten, während sie den letzten Schluck kalten Kaffees aus ihrer Tasse nahm.

„Wissen Sie, was ich mich schon die ganze Zeit frage, Ma'am?“ Sie blickte auf, Morgan hatte ihr unruhiges Spiel eingestellt und malte stattdessen blaue Kreise auf die Serviette, die noch von ihrem Abendessen auf dem Schreibtisch lag. „Woher hat der Lieuteant eigentlich diesen Namen?“

Thomas hob die Augenbrauen.

„Ich meine, er muss doch irgend etwas zu bedeuten haben... vielleicht wünscht er sich die Autorität, die mit dem Titel einher geht, oder er war wirklich beim Militär oder der Polizei...“

Ihre Kaffeetasse zerschellte mit einem dumpfen Knall auf dem Fußboden ihres Büros. „Scheiße.“

„Ma'am?“ DuPres blickte auf, doch sie bemerkte es kaum, genauso wie die Besorgnis in seiner Stimme, starrte nur auf die weißen Porzellanscherben. „Was haben Sie gesagt?“

„Verdammte Scheiße...“, wiederholte sie tonlos und erhob sich von ihrem Stuhl, fahrig fuhr sie sich mit den Fingern durch die Haare. „Meine Dienstmarke sollte man mir wegnehmen...“ Langsam wanderte sie in dem Büro auf und ab, die verwirrten Blicke, die ihre Leute ihr zuwarfen, nahm sie kaum wahr, während ihre Gedanken rasten, ihr Unterbewusstsein die Teile des Rätsels in einer Windeseile zusammensetzten, die ihr selbst den Atem raubte. „Wie konnte ich nur so beschissen dämlich sein und das alles übersehen... es passt. Es passt alles.“

„Ma'am?“ Morgan war an sie herangetreten und blickte sie mit profunder Besorgnis in den dunklen Augen an, die Frau schien ernsthaft um ihren Geisteszustand besorgt und sie seufzte leise auf, zerzauste ihre Frisur noch mehr. „Ma'am, ist alles in Ordnung?“

„Ja... ja, es ist alles in Ordnung. Ich könnte mich nur selbst... egal.“ Sie zögerte, holte tief Luft, um sich zu beruhigen und ihre Gedanken zu sortieren, dann nickte sie langsam. „Geben Sie eine Fahndung heraus... ich weiß, wer der Lieutenant ist.“

„Und... nach wem sollen wir suchen, Ma'am?“ DuPres schien sich ihrer Zurechnungsfähigkeit ebenfalls nicht besonders sicher zu sein, denn er betrachtete sie mit hochgezogenen Augenbrauen, doch sie seufzte nur leise auf. „Nach Stuart Edward Philipps.“
 

Nervös rückte sie ihr schwarzes Cocktailkleid zurecht und unterdrückte den fast unbewussten Drang, mit dem Fuß zu wippen, während sie sich nachdenklich in dem Spiegel in der Aufzugskabine betrachtete, die sie nach oben in Bruce Waynes Penthouse trug. Sie kam sich merkwürdig... unfertig vor, ihre Frisur wirkte bemerkenswert schlicht für eine Wahlparty, auf der sich die Reichen und Schönen – nun, vor allem die Reichen – von Gotham City tummelten und sie hatte kaum noch Zeit gehabt, sich zu schminken, bevor sie in das Taxi zum Wayne-Tower gestiegen war.

Langsam schüttelte sie den Kopf, noch immer fragte sie sich ein wenig, warum sie sich überhaupt die Mühe gemacht hatte, das Kleid und die Schuhe, die einfach nur fürchterlich unbequem waren, anzuziehen. Allerdings wusste sie mittlerweile, wie wichtig Tarnung in einer Ermittlung wie der ihren war... und wenn sie plötzlich und völlig aufgelöst auf Bruce Waynes Wahlparty für Bezirksrat Riva aufgetaucht wäre, dann hätte sicherlich jemand angefangen, Fragen zu stellen, die sie eigentlich nicht beantworten wollte.

Ungeduldig wippte sie auf ihren hohen Schuhen hin und her, der kurze Abstecher nach Hause hatte ihr die Möglichkeit gegeben, ihre Gedanken zu beruhigen und zu ordnen, ihre Maske der Ruhe wieder anzulegen, obwohl es ihr heute schwerer gefallen war als üblich. Noch immer ärgerte sie sich über ihre eigene Dummheit, ihre... Ahnungslosigkeit und sie fragte sich, wie sie die Zusammenhänge so lange hatte übersehen können.

Vergessen Sie nicht, Skipper Thomas – ich bleibe Ihr Lieutenant. Seine Worte klangen nun wieder in ihren Ohren nach und es passte, passte einfach zusammen, in diesem Moment hatte er ihr den Hinweis gegeben, der alles hätte klären sollen... nur dass sie ihn nicht verstanden hatte.

Sie seufzte leise und verdrängte den Gedanken, zwang ein Lächeln auf ihre Lippen, ihre Kabine näherte sich dem Penthouse und wenn sie es schon nicht tat, so sollte sie doch wenigstens so tun, als ob sie sich amüsieren würde, bis sie Bruce Wayne gefunden hatte.

Die Türen öffnete sich und sie trat nach draußen, sofort erregte sie die Aufmerksamkeit der Gäste, die in ihrer Nähe standen, und wie durch Zauberhand erschien Riva einen Augenblick später an ihrer Seite, drückte ihre Hand fest. „Detective Thomas.“

Sie lächelte fast gegen ihren Willen, doch seine ehrliche Freude über ihr Erscheinen löste doch etwas in ihr aus. „Bezirksrat.“

„Konnten Sie sich doch noch von Ihrer Arbeit loseisen?“

„Ja, irgendwie schon noch...“ Ihre Augen wanderten suchend über die Menge, doch sie konnte Bruce Wayne nirgends ausmachen, vielleicht hatte er sich mit seiner zweifellos ausgesprochen hübschen Begleitung in sein Schlafzimmer zurückgezogen und sie unterdrückte ein Schnauben. Warum Batman ihr den Mann als seine Kontaktperson genannt hatte, war ihr noch immer ein Rätsel, vielleicht, weil er im Normalfall leicht zu finden war...

„Darf ich Ihnen meine Frau Alessandra vorstellen?“

Sie blickte auf, Riva hatte eine etwas dickliche, ältere Dame zu sich gewinkt, die Thomas überrascht anblickte, sie wirkte bereits etwas... weniger nüchtern und das bedrohlich schwankende Sektglas in ihrer Hand bestätigte ihre Einschätzung. „Detective.“

„Es ist mir eine Ehre, Mrs Riva“, bemerkte sie abwesend, noch immer konnte sie Wayne nirgends entdecken, allerdings hatte sie auch keine Gelegenheit zur Hand, sich von dem Bezirksrat loszueisen und unauffällig ließ sie ihren Blick über ihre Umgebung wandern.

„Sekt, Detective?“

Hastig wandte sie sich um und nutzte die Gelegenheit, Riva links liegen zu lassen, Waynes Butler, den sie schon bei ihrem letzten Besuch kennengelernt hatte, hielt ihr ein Tablett vor die Nase und sie ergriff eines der Gläser. „Danke.“

Für einen Moment blickte sie sich um, die allgemeine Aufmerksamkeit war nach ihrem plötzlichen Erscheinen wieder abgeflaut und sie musterte den Mann kurz. „Verzeihen Sie... wissen Sie, wo Mr Wayne ist?“

Der Mann lächelte leicht. „Soweit ich weiß, befindet sich Master Wayne zur Zeit in seinem Arbeitszimmer, Detective.“

„Ähm...“ Für einen Moment zögerte sie, die Frage zu stellen, doch dann gab sie sich einen Ruck. „Alleine?“

„Da Master Wayne heute Abend nicht in mannigfaltiger Damenbegleitung erschienen ist, würde ich das stark vermuten, Detective. Finden Sie den Weg?“

Sie nickte langsam, sie erinnerte sich noch, und lächelte leicht. „Ich... danke, Sir.“

Kurz orientierte sie sich in der Menschenmenge, dann machte sie sich auf den Weg zu der Treppe, die ins zweite Stockwerk des Penhouses führte, mit gemurmelten Entschuldigungen ging sie jeder Unterhaltung aus dem Weg, bis die Partygäste weniger wurden und sie die Stufen hinaufhastete, ihre Schuhe störten, doch sie wollte sie nicht einfach ausziehen.

Als sie den Absatz erreichte, blickte sie sich um, sie sah, dass im Schlafzimmer Licht brannte und wandte sich fast instinktiv ab, trat an die Tür, die in den Arbeitsraum führte, bevor sie fast schüchtern anklopfte.

„Herein.“

Zögerlich drückte sie die Türklinke nach unten und stutzte, das dunkle Zimmer wurde nur von den Lichtern der Stadt unter ihr und dem Fernseher erleuchtet und als sich ihre Augen an die plötzliche Finsternis gewöhnt hatten, konnte sie die Silhouette eines Mannes entdecken, der in einem Stuhl saß und nachdenklich in die Tiefe der Straßenschluchten blickten. „Mr Wayne?“

Hastig wandte er sich um. „Detective Thomas? Was machen Sie denn hier?“

Mit einem Mal sprang die Deckenlampe an und sie kniff die Augen gegen die plötzliche Helligkeit zusammen, während Bruce Wayne in sein Jackett schlüpfte und es vorsichtig glattstrich. „Verzeihen Sie, ich hatte mit Alfred gerechnet...“

Sie schüttelte den Kopf und winkte ab. „Ich wollte mit Ihnen über den Lieutenant sprechen... aber wie ich sehe, waren meine Mitarbeiter schneller als ich.“ Nachdenklich wies sie auf den Fernseher, ein Bild von Stuart Edward Philipps, des ehemaligen Lieutenants des Chicago Police Departments, der nun der meistgesuchte Mann von Gotham City war, blickte finster auf sie herab und sie lächelte leicht. „Weiß Batman schon davon?“

Wayne hob die Augenbrauen. „Ja. Wie haben Sie ihn schließlich enttarnt?“

Hilflos zuckte sie mit den Schultern. „Es war mehr Glück als Verstand, würde ich sagen... irgendwie haben plötzlich all die Hinweise, die ich einfach nicht deuten konnte, einen Sinn ergeben... die Stimme, die mir doch so bekannt vorgekommen ist, die Informationen, die er über mich hatte, selbst der Name, den er sich für sich ausgewählt hatte, dass Anna ihn Edward genannt hat... ich hatte die ganze Zeit alle Informationen, die ich gebraucht habe, und es hat so lange gedauert, bis ich sie zusammengesetzt habe...“ Langsam schüttelte sie den Kopf.

„Und die Mordanschläge? Wie passen die hinein? Immerhin war Philipps doch ihr... Vorgesetzter.“

Das leichte Zögern in seiner Stimme irritierte sie, er klang, als hätte er zuerst etwas anderes sagen wollen, sich aber im allerletzten Moment umentschieden, und der Gedanke, dass der Informationsfluss zwischen Wayne und Batman, wie auch immer er zustande kam, nicht nur in eine Richtung funktionierte, schoss ihr durch den Kopf. „Nun... ich denke, das ist der Grund dafür“, bemerkte sie langsam und fixierte ihn eindringlich. „Immerhin habe ich ihn verraten.“

Er nickte langsam und lächelte leicht. „Trotzdem... Sie wollten mit Batman sprechen und nicht mit mir... ich hole ihn für Sie.“

Noch immer stand sie neben der Tür und hastig machte sie einen Schritt zur Seite, um Wayne durchzulassen, der Mann passierte sie... und ihre Hand zuckte nach oben, ihre Finger umklammerten seinen Oberarm so fest, dass sie schmerzen.

„Detective?“

Nur vage drang seine Stimme zu ihr durch, während sie ihn anstarrte, sie spürte, wie sie zitterte und doch hielt sie ihn noch immer fest, wäre nicht fähig gewesen, ihn loszulassen, selbst wenn sie es gewollt hätte. „Sie...“, wisperte sie fassungslos, „Sie sind Batman.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-06-14T17:42:04+00:00 14.06.2009 19:42
hai :)
echt klasse Kappi!! Nur warum heißt es auch "The Head of the Hydra"?? oO Verschrieben? Es am nämlich noch eine Überschrift: "The truth within" soweit ich richtig gelesen habe..
Phillips... Im Verdacht, aber nicht gedacht, das er es wirklich ist^^
Und das mit Bruce... MAAAN!! Warum hast du genau DA abegrochen Q_Q Jetzt wieder EINE ganze Woche warten... =( Bin auch gespannt,w ie er darauf reagiert. Ob er das bestätigt, oder zurückweist.. und was sie macht
Freu mich aufs nächste Kappi!! :D
bis dahin :)
Von:  Kyuuo
2009-06-13T16:45:08+00:00 13.06.2009 18:45
tolles kapi
da hat sie ja nen guten tag
2 enttarnungen innerhalb weniger stunden^^
wie wird bruce darauf reagieren
und was wird sie mit der info machen
und wie wird der leutnant reagieren
freu mich aufs nächste
lg kyuuo


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