Zum Inhalt der Seite

Wo ist die Heimat...?

Negis Klasse bekommt Zuwachs aus Deutschland...!
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Das Buch namens Caroline

Der große Spiegel an der Wand in der Einganshalle des Krankenhauses zeigte das verkehrte Bild eines missmutig dreinblickenden, durch wegen morgendlichen Mangels an Zeit zu allen Seiten abstehenden, braunen Haaren und das übergroße, weiße T-Shirt, das bis weit über ihre Jeans ging, überaus Schlaksig und unausgeschlafen Mädchens, und im Hintergrund eine Menschenmenge, die sich an die Rezeption gedrängt hatte, um alle ihren Besuch bei ein und derselben Person anzumelden, was die Angestellten sicherlich zur Weißglut trieb.

Dabei wusste Caroline noch nichteinmal, warum ihr Spiegelbild denn so missmutig dreinblickte.

In Wahrheit konnte sie sich nicht zwischen zwei Stimmungen entscheiden.

Durch den Spiegel wurde sie vor der Vertreterin der einen Stimmung gewarnt, nämlich Haruna, die hinter ihr Erschienen war und sie mit ihrem üblichem Grinsen in den Rücken stupste, und Caroline sich wieder der ungespiegelten, realen Gestalt harunas zuwandte und einen leicht schnippischen Ton auflegte.

"Was denn?!"

Haruna hob ihre Augenbrauen, doch ihre Gesichtszüge änderten sich kein Stück.

"Hab ich dir schon gesagt, dass dir Konokas Klamotten wirklich gut stehen?"

"Wenn du noch ein paar mal fragst, muss man bald neue Zahlen erfinden, und es wird nie eine andere Antwort auf diese Frage geben: JA, du hast es mir schon gesagt!"

Anstatt Haruna abzuwehren, hatte Caroline sie anscheinend nur noch zu einem breiteren Grinsen motiviert.

"Ohh, hast du aber Schlechte Laune.. Fast schon so schlecht, dass es unglaubwürdig rüberkommt!"

"Jeder Mensch fühlt sich in fremden Klamotten anders, und Caroline befindet sich gerade in einem Wechselbad der Gefühle, weil sie einerseits wütend auf dich ist, andererseits aber auch auf eine Weise dankbar, sich in Konokas Sachen kleiden zu können."

Der Satz, der aus dem Hintergrund zu ihnen drang wurde beendet durch ein lautes Schlürfen, ausgehend von

einer leeren Getränkepackung, aus der mit einem Strohhalm letzte Tropfen gesaugt wurden.

"Diese Packungen sind der letze Müll. Grad hat man sich an den Geschmack gewöhnt und ihn zu schätzen gelernt, da ist es auch schon vorbei."

Verdutzt blickte Caroline Yue nach, die sich mit gemütlichen Schritten zum nächstgelegenen Mülleimer Bewegte und eine Getränkepackung in ihn fallen ließ.

Haruna neben ihr machte ein Geräusch, als wär ihr ein Licht aufgegangen und grinste ihr dann erneut ins Gesicht.

"Ahhhh..! Du bist also einerseits wütend, dass ich nur Konokas Klamotten eingepackt habe, andererseits aber auch Dankbar, dass du ihre Sachen tragen kannst..!"

Caroline stöhnte ob Harunas Worte auf, spürte, wie ein Topf voll Wut in ihr gerade auf den Herd gestellt wurde.

Es begann in letzter Zeit, ein wenig stressig zu werden. All die aufgestapelten Ereignisse griffen langsam ihre Gelassenheit und Geduld an. Sie versuchte so gut es ging den Topf auf einer erträglichen Temperatur zu halten.

"Haruna, hör zu, ich bin nicht ausgeschlafen und gerade ein wenig genervt.. Es wäre vielleicht gerade nicht der allerbeste Zeitpunkt, mit mir über die Ursachen meiner Genervtheit zu reden.."

"Warum redest du nicht mit ihr darüber?"

"Ich wüsste keinen Grund, mit ihr darüber zu reden!"

"Ich schon, und zwar einen ziemlich offensichtlichen..!"

Irgendjemand hatte das Feuer am Herd eine Stufe Höher gestellt, und Caroline kämpfte ein Stück härter gegen die aufkommende Hitze.

"Wann ich mit wem über was sprechen sollte, weiß ich meiner Meinung nach am Allerbesten.."

"Manchmal müssen aber andere Leute mitwirken, um weiterzukommen.."

"Ich habe niemanden darum gebeten, mitzuwirken!"

"Manchmal ist auch Eigeninitiative der beste Weg.."

["VERDAMMTE SCHEIßE, WAS SEID IHR ALLE NUR FÜR LEUTE?!!"

Sie hatte den Kampf verloren. Der Deckel ihres Wuttopfes wurde weit in die Luft katapuliert, als sein Inhalt mit einer Explosion schlagartig überkochte, und Stille in die Eingangshalle eintrat, alle Blicke sich auf Caroline richteten, die wutentbrannt, mit tiefrotem Gesicht und geballten Fäusten die Verdutzte, wie versteinert dreinblickende Haruna anblickte. Sie schrie aus vollen Kräften, und in ihren Worten spielte ein Hauch von aufkommenden Tränen mit.

"IHR meint, Geheimnisse vor mir haben zu müssen und kriegt es nicht auf die Reihe, sie vernünftig zu verbergen, aber in MIR lest ihr wie in einem offenem Buch! Mischt Euch verdammt nochmal nicht in Angelegenheiten ein, die Euch nichts angehen!!"

Dann rannte sie, hinüber zum Eingang, als sie ihre Tränen nicht mehr halten konnte, und bevor sie dem Bedürfnis nachgab, Haruna eine ins Gesicht zu scheppern.

Sie rannte zur Automatischen Schiebetür, die sich nicht schnell genug öffnete, woraufhin sie schmerzhaft an ihr anstieß und nach einem Zeiten Anlauf hinaus ins Freie trat und weiter rannte, zu einer Sitzbank an einer Wiese, die mit Linden übersät war, wo sie sich hinstzte, ihr Gesicht in den Händen vergrub und schwer atmend ihre Wut zu zügeln versuchte.

Sie hatten recht. Sie hatten ja alle so Recht.

Aber was ging sie ihre Gefühle an, was gab ihnen das Recht, mehr über sie zu wissen, als sie selbst?

Die eine konnte es nicht lassen, sie in peinliche Situationen zu bringen, die andere konnte aus ihrem Buch die Gedanken anderer Leute lesen, wiederum die andere reimte sie sich zusammen, eine Dritte manipulierte sie allein mit ihrer Anwesenheit, während jemand anderes voll übertriebener Eifersucht sogar zu verhindern mochte, dass sie in der Straßenbahn oder im Bus nebeneinander saßen.

Überall, immer wurde sie beeinflusst, gelenkt, gelesen, teilweise für die eigenen Zwecke einfach in Besitz genommen.

Dabei hatten sie alle doch so Recht...

Konokas lachendes Gesicht schoss ihr vors geistige Auge.

Ihre Haare hingen ihr bis zu den Schultern...

So glatt...

Sie blickte auf, starrte auf die Rinde des ihr Gegenüberliegenden Baums, und schrie vor lauter Frust, rief ihren Ärger, ihre Verwirrung laut in den Himmel.

"Ahhhh! Was ist nur loooos!! Was macht ihr mit miiiir?!!"

"Bei Ratlosigkeit hilft es manchmal wirklich, eine Zweite Instanz zu Konsultieren"

Sie fuhr herum, blickte über die Rückenlehne der Bank, sah überrascht die Person, die, die Hände in den Hemdtaschen, sich hinter ihr aufgebaut hatte und in unendlicher Ruhe ein leichtes Lächeln zeigte.

"Herr.. Takahata!!"

"Ich sehe, du hast dich noch nicht so ganz an die Art von Negis Klasse gewöhnt.."

Leise, ruhige Schritte, gefolgt von Carolines verwundertem Blick, die an der Bank endeten, auf die er sich neben ihr niederließ.

Caroline konnte nicht anders, als verlegen zu werden.

"Ähm.. Tut mir leid, Herr Takahata, ich hatte sie nicht kommen sehen.."

"Es gibt absolut keinen Grund, um entschuldigung zu bitten, Caroline. eher muss sich bei dir entschuldigt werden."

"Ich.. Ich mag sie ja alle sehr, aber mein Privatleben, meine Gefühle.."

"Es mag vielleicht daran liegen, dass sich die komplette Klasse fast zu Hundert Prozent vertraut. Sie haben mehr durchgemacht, als jeder andere Mensch von sich behaupten kann. für sie ist das alles genau so eine neue Situation wie für dich. Du musst verstehen, wenn sie ein wenig.. Aufdringlich erscheinen."

"Aufdringlich?! Ich fühl mich, als hätte ich eine Kamera in meinem Kopf, die meine Kompletten Gedanken live für die 6a mitschneidet! Und jeden Abend stimmen sie gemeinsam ab, was als Nächstes Passiert!"

Langsam wurde sie hitzig, schaukelte sich hoch. zu reden, mit jemand anderem, der zuhört, ohne Hintergedanken, zumindest keinen, den sie sah, war wohl das, was sie brauchte.

"Willst du mir vielleicht sagen, was genau das Problem ist? Manche sachen schafft man nicht allein, das musste Negi schon lernen.."

Sie überlegte.

Sollte sie sich ihm wirklich anvertrauen? Er sah so vertrauenswürdig aus, wie ein Felsen in der Brandung.

Dann entsann sie sich eines besseren.

"Ähm.. Können sie Sayo holen? den Geist? Ich möchte mit ihr reden.."

Herr Takahata blickte überrascht drein, nikte dann aber und erhob sich von der Bank.

"Sie wird in wenigen Sekunden hier sein. Sei dir sicher, dass niemand mithört."

Mit diesen Worten machte er sich mit gemütlichen Schritten auf den Weg zurück zum Eingang.

"Wir werden bald zu Eva gehen. Wir werden warten."

Sie blickte ihm noch hinterher, bis er in der Schiebetür verschwunden war, fühlte dann einen eiskalten Luftzug am Kopf, schauderte, blickte sich um.

"Sayo? bist du hier?"

Keine Antwort.

Natürlich, sie war ein Geist, und sie konnte sie nicht sehen.

Im Grunde war es auch egal.

"Sayo.. Ich muss reden, und ich denke, du bist die richtige, der ich das alles anvertrauen kann..."

Sie wartete kurz, vernahm aber nichts weiter, außer einen weiteren Eisigen Luftzug.

"Also, Ähm.. Ich fühl mich hier.. ein Wenig.. Nunja...

Ach, was solls...

Haruna ist sich wohl hundertprozentig sicher, dass ich in Konoka verliebt bin, und versucht ständig, uns zu verkuppeln! Aber ich bin noh garnicht.. ich weiß garnicht, was.. Und das ist ja grade das Problem!! Ich weiß nicht, was los ist, und die anderen wissen es! Aber sie lassen mich ja wieder im Dunkeln und ziehen ihr eigenes Spiel ab! Sie halten MEINE Gedanken von MIR fern! Es ist.. Sie haben zuviel.. Durchgemacht, und denken wohl, dass es mir nichts ausmacht... dass ich.. Ahh, was mach ich hier nur!!?"

Sie hattte den Mut verloren, realisiert, dass sie sich gerade, einem Geist anvertraute, von dem sie nichts wusste, außer, dass sie ein Geist ist.

"Danke! Ich muss.. Allein klarkommen!"

Sie war auf den Beinen, hatte die Bank hinter sich zurückgelassen, lief, so schnell sie konnte, in Richtung des Eingangs, um zum Rest der Klasse zu stoßen.

Drinnen hatten sich alle irgendwo auf die Wartebänke gesetzt und blickten sie nun voller Besorgnis an.

Alles war still. Bedrückende, gespannte Stille.

Caroline konnte schon fast wieder lächeln bei dem Anblick.

"Was ist? Noch nie eine Mahora-Schülerin gesehen? Ich will wissen, wie es Evangeline geht."

Plötzlich stöhnten alle wie unendlich erleichtert auf.

negi, der zusammen mit Herrn Takahata in der Ecke gestanden hatte, sandte ihr ein lächeln zu und winkte der Klasse, ihnen zu folgen.

Dann hielt sie ausschau nach Konoka, die leicht bedrückt schien und zusammen mit Setsuna auf einer der hinteren Bänke gesessen hatte.

Als sich ihre Blcike trafen, setzten sie sich in Bewegung, trafen sich in der Menge, die ihren Weg in Richtung einer der Türen zu den Fluren begann, blickten sich ins Gesicht und stießen fast Gleichzeitig beide den Selben Satz aus:

"Ähm.. Möchtest du vielleicht.. Morgen mit mir in die Stadt gehen?"

Dann war es still, und Setsuna, als auch Caroline und Konoka hoben die Augenbrauen.

sie wollte sie auch danach fragen..?

Dann war Setsunas Stimme zu vernehmen, übertieben fröhlich und hastig.

"Oh, das wird bestimmt Spaßig! Was wollen wir machen? wir könnten ins Kino gehen, und auf den Jahrmarkt, und..."

Setsuna wurde unterbrochen von einer anderen Stimme.

"Oh Ja, und dann hab ich da noch ein Wunderbar Romantisches Restaurant gesehen, da müssen wir auch unbedingt hin! und auf dem jahrmarkt gibt´s eoni Riesenrad, da kann man nur zu zweit rein!"

Caroline wollte gerade wieder Haruna anschreien, sie solle gefälligst mit Yue und Haruna ans andere Ende der Stadt gehen, da war sie sich schon bewusst, dass alles am Ende wieder in einen Krieg ausarten würde, zwischen dessen Fronten sie landen würde..

"Ähm.. Vielleicht ist das doch keine Gute Idee, und wir sollten uns erst einmal ausschlafen.."

"Nein, ich will morgen in die Stadt! Aber Haruna kommt nicht mit, genausoenig wie Yue und Nodoka, und.. Das war alles!"

Caroline und Konoka ertappten sich dabei, wie sie panische Blicke austauschten, dann aberdiese Blicke schnell wieder lösten.

Es würde sich alles schon klären.

Die Menge stoppte, es war ein Klopfen zu vernehmen, dann das Knarrende Öffnen einer Tür.

Und Ohrenbetäubender Lärm.

"EVAAA!!"

Es war, als würde die Tür zu einem Staubsauger werden, der alles Lebende in sich hineinzog, so schnell waren alle darin, in Evangelines Zimmer einzudringen. Caroline fragte sich, wie sie überhaupt bis jetzt durchgehalten hatten, ohne von den Angestellten hinausgeworfen zu werden, und wunderte sich, warum sie es jetzt nicht taten.

Alle redeten ununterbrochen auf das Bett ein, um das sie sich versammelt hatten, riefen, jubelten, plapperten, bis Eine andere Stimme alle anderen übertönte und schrill und ohrenbetäubend rief:" SEIT ENDLICH RUHIG, IHR VERDAMMTER HÜHNERHAUFEN!"

Alle blcikten Evangeline entsetzt ins genervte Gesicht. Sie saß dort in weiße Nachthemd in ihrem Krankenbett und blcikte in die runde.

"Ich bin Euch ja dankbar, dass ihr gekommen seit, aber ich glaube, ich muss die kleine Party hier mal sprengen, denn wir sind hier in einem KRAN-KEN-HAUS, und euer Gebrüll bringt die Leute um!!"

Setsuna meldete sich zu Wort. Ihre Stimme war ein wenig kalt und unsicher.

"Nehme ich an, dass du nicht vorhast, einfach mitzukommen?"

"Ach, wie kommst du denn darauf?"

"Ich hab das hier gefunden."

Mit diesen Worten trat sie hervor und zeigte ihr einen länglichen Zettel, woraufhin Evangeline laut losprustete, und Caroline im begriff war, zu Protestieren, dass nicht Setsuna es war, die den Zettel gefunden hatte, sondern sie.

"Nun, sagen wir, mein Stolz erlaubt es mir nicht, einfach so mitzukommen, und deshalb hab ich mir ein Spielchen ausgedacht!

Ich kann zwar nicht normal Zaubern..."

Sie machte eine Kurze Pause und grinste, um ihre Worte wirken zu lassen auf die verdutzte Menge.

"Dann muss ich eben andere Mittel finden!"

"Du.. hast Kopien von dir erstellt, liege ich richtig? Mit diesen Zetteln.."

"Das habe ich von dir, Setsuna! Einfach wunderbar, diese "Zettel" wie du sie gerade nennst... Ja, um diese Zettel geht es.

Ich bin nicht erpicht darauf, jetzt groß mit Euch schnatterndem Haufen zu reden, deshalb mach ich es kurz.

Das Spielfeld ist Tokyo, mehr müsst ihr nicht Wissen.

ach ja, ich nenne das Spiel "Nadel im Heuhaufen"!"

Setsuna wollte gerade etwas entgegnen, da passierte es schon. Ein letztes Grinsen von Evangeline, dann verschwand sie in einer Puffenden Rauchwolke, und ein Zettel erschien in der Luft, genau ein solcher, wie Setsuna in der Hand hielt.

Der Rauch stieg an die Decke, und plötzlich waren sie von einem Regenschauer übergossen, ausgehend von den Rauchmeldern an der Decke, und blickten verdutzt und verwirrt auf die nicht vorhandene Evangeline, die in Form eines Zettels langsam das Bett hinunterflatterte.

Caroline konnte es nicht fassen.

Genausowenig wie der Rest der Klasse.

Alle standen dort wie begossene Pudel.

Nur das "Pudel" war daran nicht richtig.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Silver_Wolf
2008-12-12T21:14:20+00:00 12.12.2008 22:14
*.* uhhhh will meeeeeeeeeeeehr!!!!!!
Von: abgemeldet
2008-12-12T13:18:48+00:00 12.12.2008 14:18
Ein schönes Kapitel.
Da hat sich Caroline mal richtig Luft gemacht.
Bin gespannt wie das Spiel verläuft.


Zurück