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Panakeias Segen

von

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27. September: Teil 1

Nun… ich sehe die Wand hinter mir ist mit Tomaten und rohen Eiern bedeckt… aber ich bin ganz sicher, dass das nichts damit zu tun hat, dass wir fast ein Jahr pausiert haben. *räusper* Nun… Unser schlechtes Gewissen hat nun, nach diversen Anfragen von (enttäuschten Fans) endlich dem Druck nachgegeben und wir haben uns aufgerafft. Danke an all die treuen Fans, die uns so oft versucht haben zu überreden weiterzuschreiben. >///< Es tut uns sehr Leid. Damit so etwas nicht wieder vorkommt, haben wir uns ein Ziel für die Zukunft gesetzt, dass wir hoffentlich einhalten können. Wir wollen unser klitzekleines Werk beenden, koste es was es wolle. Und nun bleibt mir nur noch zu sagen. Viel Spaß beim Lesen.
 

27. September: Teil 1
 

Es war Sonntagmorgen, kurz vor 11. Vor dem Fenster zwitscherten die Vögel heftig und Tsuna lag noch in seinem Bett. Seit etwa einer Stunde war er wach und starrte an die Decke. Durch die zugezogenen Vorhänge fiel das schummrige Licht der Morgensonne herein und erhellte den Raum leicht. Tsunas Augen hatten sich aber schon an die Dunkelheit gewöhnt, deswegen hatte er auch keine Lust sie aufzuziehen. Außerdem starrte er im Moment eh nur die Decke an, da war es nicht nötig viel zu sehen. Nur manchmal wanderte sein Blick ein Stück zur Seite, auf die Ecke seines Bettes und dann wieder zurück. Er genierte sich etwas, gab sich dann aber trotz der Scham vor sich selbst einen Ruck und griff darunter. Er zog wahllos eines der Hefte aus dem Stapel und holte es herauf. Eigentlich plante er schon seit fast einer Woche sich eines davon anzusehen, aber… nachdem er gesehen hatte, worum, beziehungsweise um wen es ging, hatte ihm das ein schlechtes Gewissen gemacht und er war noch nicht in der Lage gewesen sie sich genauer zu betrachten. Dabei war er ursprünglich so neugierig, wer denn wohl sein geheimnisvoller Pairingpartner war, aber als er dann in das vernarbte Gesicht auf der Rückseite des Covers gesehen hatte, war ihm die Neugier irgendwie vergangen, und das gründlich. Ehrlich gesagt zitterten ihm die Finger, wenn er die Hefte ansah. Und er wusste nicht einmal genau warum. Vielleicht hatte er einfach nur Angst, dass… er auf dumme Ideen kam…auf sehr dumme Ideen, seinen störrischen Zimmernachbarn betreffend.

Mit roten Wangen betrachtete er das Cover, heute zum etwa zwanzigsten Mal und schob das Heft dann wieder unter das Bett. Er seufzte tief und stand nun endlich auf und warf sich in seine Klamotten für den Tag. Irgendwie hatte er nicht das Gefühl dass heute ein guter Tag werden würde. Er wusste nicht, woher es kam. Wahrscheinlich nur Einbildung…

Seine Augen wanderten über seine Spiegelung, die dunklen Augenringe verrieten, wie schlecht er geschlafen hatte und sein stumpfes Haar hing heute irgendwie herunter, trotz der Menge an Haarwachs dass er sich immer ins Haar knetete. So wie er aussah konnte man annehmen er wäre ein Zombie. Leise seufzend stopfte Tsuna sein Portemonnaie in seine Tasche und öffnete seine Zimmertür, der Duft frischer Pfannkuchen wehte ihm entgegen und ließ seinen Bauch laut rumoren. So wie es duftete konnte nur Amicelli in der Küche stehen und zaubern. Erschöpft schlurfte Tsuna die Treppe herunter und schielte in den Raum der tausend Versuchungen hinein. Die Pfannkuchen stapelten sich verlockend neben einem Teller mit frischen Waffeln und einem Blech Muffins, von Amicelli war aber weit und breit nichts zu sehen. Wenn man es genau nahm war sogar überhaupt niemand zu sehen. Tsuna war allein mit dem Essen, ganz allein... Ob das eine Falle war? ... Vielleicht war dieses köstliche Frühstück ja vergiftet...

„Amicelli?“ rief er verwirrt und wartete auf Antwort.

Es kam keine Antwort, zumindest keine die Tsuna ernst nehmen konnte. Nur die verlockenden Stimmen der Pfannkuchen und Waffeln riefen ihm verführerisch und leise zu: „Iss uns! Iss uns! Wir sind heiß, frisch und lecker!“ Tsuna zögerte noch einen Moment. „Hallo?“, rief er noch einmal in die Küche, aber es regte sich nichts. Nun selbst wenn die Pfannkuchen für jemand anderen reserviert waren, es würde sicher nicht so sehr auffallen, wenn er sich ein oder zwei davon nahm. Er musste sich nur beeilen, bevor Amicelli merkte, dass er sich etwas genommen hatte. Wie ein Spion schlich er zum Tisch, nahm sich einen sauberen Teller und tat sich zwei Pfannkuchen und zwei Waffeln darauf. Damit verschwand er hinter dem Berg, ans Ende des großen Tisches und nahm sich ein Glas Marmelade mit. So geheimnisvoll, wie das hier alles war, könnte man meinen sein ehemals geheimer Lunchboxenmacher, wäre heute Morgen hier gewesen, um ihn glücklich zu machen.

Wobei er ja mittlerweile nicht mehr so geheim war, Tsuna vermisste die Lunchboxen ein wenig, seit Xanxus es gezwungenermaßen zugeben musste hatte er es sich ja verkniffen weiterhin welche für ihn zu machen, obwohl es Tsuna nichts ausgemacht hätte. Das Schulessen in der Kantine war nämlich wirklich auf der untersten Sprosse der Geschmacksleiter. Tsuna beschmierte einen Pfannkuchen sorgfältig mit Erdbeermarmelade und rollte ihn zusammen. hungrig betrachtete er die Teigzigarillo und schnitt sich ein Stück ab. Der süße Dampf kitzelte seine Nase und ließ ihm das Wasser in seinem Mund zusammenlaufen bevor er das Stück hungrig zerkaute. Feine Aromen vermischten sich in seinem Mund, Süße mit einem Hauch von Schärfe und im Nachgeschmack etwas erquickend fruchtiges, dies war eindeutig Amicellis Werk, außer ihm kannte Tsuna niemanden der sonst solche kleinen Meisterwerke aus Teig zaubern konnte.

Weitere Stücke verschwanden in Tsunas Mund und dann nahm er sich die Waffel vor. Genüsslich biss er in den weichen, luftigen Teig und genoss die Süße die seine Zunge überströmte. Der Puderzucker den er darauf gestreut hatte, tat sein Übriges. Er musste die Augen schließen. Ein genüssliches „Mmmmmmmhhhh“, entkam seinen Lippen und er lehnte sich entspannt zurück. Wenn es nach Tsuna ginge, könnte es so ein Frühstück jeden Tag geben, oder zumindest an jedem Wochenende. In der Woche hatte man wegen der Schule ja sowieso selten Zeit ausgewogen zu essen, geschweige denn zu kochen. Vielleicht sollte er mal mit Amicelli reden und ihn darum bitten. Er würde sich sogar bereit erklären ihm zu helfen… natürlich nur unter strikter Anleitung, denn die Küche durfte er aus freien Stücken nicht einmal mehr betreten.

Amicelli hatte ihm sogar verboten Küchenutensilien zu benutzen die über den Schwierigkeitsgrad eines Buttermessers hinaus gingen. Im Grunde war das Tsuna ganz lieb, denn wenn er an das Zwiebelsuppenmassaker zurückdachte drehte sich sein Magen immer noch um und rebellierte. Genüsslich verschlang Tsuna das Festmahl welches ihm geboten wurde und trank dazu die frische Milch aus dem Kühlschrank. Seine Lebensgeister erwachten langsam und als er wieder auf die Uhr sah war es schon 12.

Belebt von dem guten Frühstück räumte Tsuna sein Geschirr weg und ging durchs Wohnzimmer, wo ebenfalls kein Mensch war, nur der Fernseher war an und beschallte die Lobby mit der Anfangsmelodie vom Shoppingkanal. Im Vorbeigehen sah er den Verkäufer, einen Jungen mit rotem Haar und er blieb für einen Moment stehen. Der Junge war in seinem Alter und machte den Eindruck in seinem Anzug unterzugehen. Neben ihm saß eine quietschvergnügte Viper die gerade ihre neuen Produkte anpries, während der Moderator immer wieder versuchte etwas zu sagen, aber jedes Mal abgewürgt wurde.

Ihm tat der Junge ein wenig Leid, der diesen Job wohl neben der Schule machen musste, so wie er aussah: Vielleicht machte er auch nur ein Praktikum beim Fernsehsender und musste vertretungshalber den Platz des echten Moderators einnehmen. Verschiedene Szenarien formten sich in seinem Kopf, während er den Blick abwandte und umher sah. Irgendwie war es gruselig. Alles wirkte, als wäre es spontan verlassen worden. War irgendetwas vorgefallen, was so eilig gewesen war, dass man fluchtartig sein zu Hause verlassen musste? Irgendwie.. gruselig. „Hey! Leute! Wo seid ihr denn alle?“, rief er durch das leere Wohnzimmer und machte sich auf den Weg zur Treppe. Er wurde langsam etwas nervös. Vielleicht.. sollte er mal an Xanxus‘ Tür klopfen, auch wenn er dadurch vielleicht seinen sonntagmorgendlichen Zorn auf sich ziehen würde.

Woanders brauchte er es aber eigentlich gar nicht erst zu versuchen, Gokudera und Yamamoto waren ausgeflogen, schon seit gestern und sie hatten gesagt wie würden Montag von da aus direkt zur Schule fahren. Wo genau es hinging wusste Tsuna nicht, er hatte das Ganze auf der Türschwelle erfahren als sie bepackt mit Campingrucksäcken an ihm vorbei gestiefelt waren. Vielleicht hatte Yamamoto seine Drohung nun endgültig wahr gemacht und Gokudera zum Zelten mitgenommen. Angeblich war das ja sehr lustig, Tsuna selber konnte darauf verzichten. Seine frühkindlichen Erinnerungen an seinen Campingausflug mit seinem Vater und den Nächten mit ihm im Zelt waren ihm genug für eine ganze Lebenszeit. Wie ein einzelner Mensch so schnarchen konnte war ihm immer noch unbegreiflich.

Tsuna atmete tief durch und klopfte dann zaghaft an Xanxus Tür. Innerlich betete er, dass Xanxus zumindest schon halb wach war.

Zu seinem Erstaunen öffnete Xanxus die Tür verhältnismäßig schnell. Er wirkte wach und fit, obwohl er nur halb angezogen war. Tsuna konnte nicht anders als seinen schönen, braungebrannten Oberkörper zu bemerken, der sich direkt auf Augenhöhe befand. Vielleicht glänzten hier und da auch ein paar Schweißperlen, denn trotz des ausklingenden Sommers, war es draußen noch ziemlich warm. Tsuna konnte seine Freizügigkeit gut verstehen und war sogar ein wenig dankbar dafür. „Na, Krabbe? Ausgeschlafen?“, fragte der älterer Schüler und setzte ein breites Grinsen auf, als er bemerkte, dass sich Tsunas Blick noch nicht ganz auf sein Gesicht fixiert hatte. Als hätte er es geplant, ihn mit seinen Reizen zu bestechen. Zu allem Ärger musste Tsuna auch noch zugeben, dass es ihm gelang. Er nickte ein wenig geistesabwesend und sah ihm dann ins Gesicht. „Äh… ich wollte dich was fragen.“, meinte er und blinzelte, er bemerkte Xanxus‘ fragenden Blick und sein angedeutetes Nicken. Doch statt der Frage folgte nur eine peinlich lange Pause, die, zumindest in Tsunas Vorstellung, mehrere Minuten währte. Dann schüttelte er den Kopf verwirrt. „Ich weiß… nur nicht mehr was.“, fügte er peinlich berührt hinzu.

Verdammt, er wusste es wirklich nicht mehr... Das einzige was momentan in seinem Kopf herrschte war ein statisches Rauschen und die Information dass die maximale Arbeitsspeicherkapazität überschritten wurde. Tsuna musste schlucken und sein Blick schweifte immer wieder tiefer zu der braunen Haut, nur um wie am Gummiband zurück zu springen zu seinem Gesicht. Xanxus‘ Grinsen breitete sich auf seinem Gesicht aus und er trat einen Schritt zur Seite. „Komm rein, Krabbe. Vielleicht fällt es dir dann wieder ein.“ spöttelte er leicht und wie unter Hypnose stolperte Tsuna herein. Was wollte er noch gleich? Sein Blick glitt über das leicht chaotische Bett und die frische Wäsche im Wäschekorb die vor dem Kleiderschrank lag, nur Hosen und Shirts, Unterwäsche konnte er keine sehen.

Tsuna schollt sich in Gedanken.

Er hatte es so lange unterdrückt, aber nun schien die Pubertät doch zuzuschlagen. Seltsame Gedanken formten sich ins einem Kopf nur um gleich drauf noch viel größere und seltsamere Gedanken heraufzubeschwören, die wahrscheinlich eine logische kette bilden sollten. Es machte das überlegen nach seiner vergessenen Frage nicht gerade viel einfacher. Es war eine Weile her, seit er das letzte Mal in Xanxus‘ Zimmer gewesen war. Die kleine Waffensammlung war noch genauso beeindruckend, wie beim ersten Mal. Tsuna passierte sie voller Ehrfurcht und ließ sich dann auf den kleinen Schemel nieder, der vor dem Bett stand. Es roch nicht als hätte Xanxus noch geschlafen, das Zimmer war frisch gelüftet, das Fenster stand sogar noch auf und aus der schräg gegenüber liegenden Küche, zog der Duft von Pfannkuchen herauf… oder kam der von Xanxus? Tsuna richtete den Blick wieder auf ihn und starrte ihn an.

Doch eindeutig, der Duft von frischen Pfannkuchen kam von ihm, wenn man genau aufpasste konnte man es gar nicht übersehen, oder überiechen wenn man es genau nahm. Dass Xanxus kochen konnte wusste Tsuna ja, aber er hätte nicht gedacht, dass er auch so süße Sachen machen würde.

„Umm... Xanxus... hast du das Essen unten gemacht?“ erkundigte er sich zögernd und sah ihn verwirrt an, er guckte noch verwirrter als Xanxus sich gelassen auf dem Bett fallen ließ, direkt neben ihm, was irgendwie eindeutig zu nah war. Der süße Duft wurde sogar noch stärker, wenn das denn möglich war.

„Meinst du ich würde so ein Pussy Essen machen wie verfickte Pfannkuchen?“ Sein Grinsen präsentierte ihm alle seinen gut gepflegten hämischen Zähne.

Tsuna betrachtete ihn, dann sah er weg. „Na.. natürlich nicht für dich. Also.. aber wenn du sie für wen anders gemacht hast, der so „Pussy Essen“ mag. Vielleicht.. uhm wolltest du ja wem eine Freude machen.“, meinte er ruhig und blickte zu Boden. „Mir zum Beispiel.“, fügte er an und bekam keine Antwort. Er kam sich albern vor. „Na.. also.. ich hab mich jedenfalls gefreut. Es war sehr lecker und… ich wird nachher noch mehr essen. Wenn ich wieder Hunger hab.“, fügte er etwas trotzig an. Er mochte es nicht wenn Xanxus nicht mit ihm redete und sich nur stumm über ihn lustig machte. Das war eine elende Gemeinheit. Er war nicht in Xanxus‘ Zimmer gekommen, um sich von ihm ärgern zu lassen. „Du.. hast wohl keine Lust zu reden…“, grummelte er daher leise und streckte die Beine von sich.

„Ich wollte nur sehen wie du Knirps dich um Kopf und Kragen redest bwahahahahahaha!“ lachte Xanxus ausgelassen und schlug Tsuna auf den Rücken. Er konnte so ein Ekel sein, ganz anders als sein Bruder der auf andere Art und Weise nerven konnte. Ach ja... Sein Bruder!

„Xanxus, wo sind die anderen? Im Haus ist niemand außer uns, ist irgendwas vorgefallen?“ Ein kleines bisschen Sorge nagte an ihm, wurde aber zum größten Teil von seiner Wut beiseite gedrückt. Manchmal war Xanxus so charmant und dann konnte er wieder so ein unverschämtes Arschloch sein. Ein anderer Gedanke schlich seinen Nacken hoch und packte ihn mit kaltem Entsetzen.

Er war allein.

Ganz allein mit Xanxus.

Und niemand war da im ganzen Haus.

Und das allerschlimmste war… dass er sich auch noch freiwillig in die Höhle des Löwen begeben hatte. Er war allein mit Xanxus und in seinem Zimmer, neben seinem Bett. Schlagartig stand er auf und stand Kerzengerade da. Er musste hier raus… und… zwar sofort. Er erschrak sich als Xanxus Hand ihn zurück drückte und ihn neben sich auf das Bett schob. „Hyperventilier nicht, Krabbe. Ich tu dir schon nichts. Und ich weiß nicht wo die anderen sind. Ich hab sie nicht umgebracht, auch wenn ich manchmal den Drang dazu verspüre: genießen wir doch einfach mal, das wir mal ungestört sind. Und mach nicht so ‘ne Panik“, grummelte der Ältere und schlang seinen Arm um Tsunas Schultern. Bleib brav sitzen.“

Tsuna schluckte etwas. Irgendwie hatte er ein ungutes Gefühl… oder war es ein gutes? Es war schwer einzuschätzen. Seine Augen glitten langsam über seinen Körper zu seinem Gesicht. So schlimm ist’s doch nicht, oder?

Er kannte Xanxus jetzt schon fast ein halbes Jahr und so nah war er ihm selten gekommen. Nun aber kribbelte seine Haut als würden tausend Ameisen über seinen Körper laufen. Irgendwie war es aufregend und der herbe Eigengeruch von Xanxus kam unter dem Duft der Pfannkuchen hervor. Tsunas Beine fühlten sich ein wenig an wie Pudding, wie albern, es passierte ja nicht mal was, sie saßen nur neben einander und unterhielten sich. Beziehungsweise, sie schwiegen sich an. Xanxus Hand auf seiner Schulter strich allmählich seinen Arm herunter und er beugte sich selbstzufrieden grinsend zu ihm rüber.

„Xanxus... umm..... nun...“ stotterte er und schluckte erneut. „Also das ist ja wirklich sonderbar... also dass... dass die anderen weg sind... und so.....“ Sein heißer Atem verließ seinen Mund nur noch stoßweise. Sie waren Freunde... Einfach nur Freunde, aber diese Nähe machte ihn irgendwie wuschig.

„Ja… sehr seltsam, wirklich, aber eigentlich Tsuna, ist mir das vollkommen egal…“, meinte er leise und lachte. Er streichelte weiter seinen Arm hinunter und dann langsam wieder hinauf. „Lass uns doch die Zeit nutzen, die wir gemeinsam haben, Tsuna.“. Dem Angesprochenen lief ein kalter Schauer über den Rücken, keiner der wirklich unangenehm war. Es hatte ihn nur ein wenig erschreckt. Er wusste nicht einmal. Ob Xanxus ihn je mit seinem richtigen Namen angesprochen hatte, bis jetzt. Er war eigentlich immer nur die Krabbe gewesen, für ihn und Squalo. „Was… Was machst du?“, fragte er unsicher. Er blickte Xanxus fragend an. Die Gedanken überschlugen sich in seinem Kopf, war das vielleicht nur… eine dumme Wette? Oder wollte er ihn ärgern? Irgend so etwas musste es doch… „Du bist wie ein kleines Reh, mein kleiner Tsuna.“, „Seit wann bin ich denn deiner?“ nuschelte Tsuna nervös und atmete tief ein und aus. Alles war in Ordnung, es gab keinen Grund sich aufzuregen oder zu erschrecken. Er war 16 verdammt! da sollte er sich nicht von Xanxus so auf die Schippe nehmen lassen. Nervös legte er seine Hand auf Xanxus Schenkel und brachte ein kleines freches Grinsen zustande. Wenn Xanxus mit ihm spielte, dann musste er halt mitspielen. Es sei denn natürlich er trieb das Spiel zu weit, aber soweit wollte er mal nicht denken.

Vorsichtig streichelt seine Hand über seinen Schenkel hoch bis zu seinen Bauchmuskeln, die er nur ganz zart mit den Fingerkuppen berührte. „Weißt du, eigentlich bin ich schon länger kein Reh mehr.“ hauchte er leise in Xanxus Ohr und sah vergnügt wie der andere erschauderte. Er sollte in definitiv nicht mehr unterschätzen.

Xanxus schien einen Moment zu brauchen um sich wieder zu fangen. Mit dieser Schlagfertigkeit hatte er wohl nicht gerechnet. Tsuna erfüllte es schon fast mit kindlicher Freude, ihn ein wenig aus der Bahn geworfen zu sehen. „Stimmt, du bist ganz schön gewachsen in den letzten Monaten, man sieht schon ein bisschen dein Geweih, durchblitzen, wenn man ganz, ganz genau hinschaut.“, meinte Xanxus ruhig und strich durch sein Haar. Er hatte eine leichte Gänsehaut, Tsuna spürte sie deutlich an seinem Arm. Tsuna fand Gefallen an diesem Spielchen, wenn er in der Lage wäre Xanxus noch einmal so zu necken. „Ja. Und wenn es noch etwas größer wird, dann muss ich damit anfangen es mir abzustoßen.“, wisperte er und sah ein seltsames Licht in Xanxus‘ Augen aufleuchten. Er wusste nicht genau, ob es ihn beunruhigen sollte. Wäre sein gegenüber nicht Xanxus, dann könnte er es mit seiner Intuition erkennen, aber so. musste er sich auf seine eigenen Gefühle verlassen.

Langsam legte er seine Hand auf Xanxus Brust und strich über die deutlich abgezeichneten Muskeln die sich an die Haut seiner Hand schmiegten. Das Braun zeichnete sich deutlich unter seiner eigenen Blässe ab und die Narben hoben sich so noch deutlicher hervor. Seine Haut fühlte sich warm und geschmeidig an, es überraschte Tsuna ein wenig, aber besonders die vernarbte Haut war weich. Diverse Pflegeprodukte mussten wohl tagtäglich daran glauben damit diese Zartheit zustande gebracht werden konnte. Er hatte sich eh schon immer gefragt, wem die ganzen Cremes und Lotions im Badezimmer gehörten, bisher hatte er immer angenommen Giotto wäre der Schuldige, aber dass musste er vielleicht noch mal überdenken.

„Du musst sie dir abstoßen? Meinst du dass du kleine Krabbe dazu überhaupt in der Lage bist?“ Xanxus klang als wollte er ihn herausfordern, vielleicht tat er das sogar.

Tsuna wiegelte den Kopf leicht hin und her und lachte dann ein wenig: „Jeder junge Hirsch ist dazu in der Lage. Auch.. ein so scheuer wie ich.“, meinte er leise und ließ seine Hand noch etwas höher gleiten. Er hätte... nicht gedacht dass sich die Haut eines Mannes so gut anfühlen würde unter seinen Händen. Es ließ seinen Körper kribbeln. In seinem Magen breiteten sich Schmetterlinge aus. Was er da tat, wusste er nicht genau: Auch wenn ihm dieses enge Beisammensein im ersten Moment unangenehm war, jetzt fühlte es sich gut an, sehr gut sogar. Er schmiegte sich nah an ihn lehnte sich hoch. Er fühlte sich aufgestachelt. Tsuna wollte es tun. Er wollte es zumindest einmal versuchen. Niemand würde davon erfahren, so viel Verschwiegenheit traute er Xanxus zu. Er spitzte die Lippen etwas und schloss die Augen halb, rechnete aber noch immer damit, dass Xanxus gleich anfing ihn auszulachen.

Doch zuerst passierte erst mal gar nichts. Tsuna spürte nur die warmen vollen Lippen des Älteren, wie sie sanft auf die seinen pressten. Es war nicht mal das erste mal dass sie sich küssten, aber das letzte Mal war Xanxus so hacke dicht gewesen, dass das kaum zählte. Nun schmeckte der Kuss schon mal nicht nach Alkohol, sondern ein wenig nach Schlagsahne und Puderzucker. Von wegen Pussy Essen, Xanxus mochte es also genauso gerne wie Tsuna auch und da spielt er sich so auf!

Tsunas Hand wanderte auf Xanxus Nacken und streichelte durch die feinen Härchen die sich dort aufstellten. Sie waren ganz fein und kitzelten seine Finger wie der Flaum eines Kükens. Nervös öffnete Tsuna seine Augen einen Spalt um zu sehen ob Xanxus ihn spottend ansah. Zu seiner Überraschung tat er es nicht, er sah ihn genau genommen gar nicht an.

Seine Augen waren fest geschlossen, sein Gesicht wirkte ganz entspannt. Er schien etwas erwartungsvoll, aber dieser Eindruck konnte auch leicht täuschen. Als Xanxus Augen sich ebenfalls einen kleinen Spalt öffneten, kniff Tsuna die Augen fest zusammen, aus Überraschung. Er hatte noch nie vorher jemanden bei vollem Bewusstsein geküsst, aber er hatte gehört dass es unhöflich war, die Augen dabei aufzulassen: Er spürt wie Xanxus‘ Hand seinen Rücken entlang kroch und ihn näher schob. Seine Lippen bewegten sich leicht gegen seine. Eine Hitzewelle ging von seinen Lippen aus und durchströmte von da seinen ganzen Körper. Es fühlte sich gut an. Heiß… So viele Eindrücke strömten auf ihn ein, es fiel ihm schwer sich auf einen einzigen davon zu konzentrieren. In seinem Kopf drehte es sich und die Stärke seiner Gänsehaut, hatte ein neues ungeahntes Limit erreicht. Xanxus‘ Lippen schmeckten herb und waren ein bisschen rau, sie kratzten auf seinen und er genoss es, er genoss es sogar sehr.

So sehr wie er sich im Kuss verlor, so sehr riss es ihn auch wieder heraus als sein Handy plötzlich laut anfing zu klingeln. Die Melodie Fushigi Yuugi röhrte ihm wie aus dem Nichts um die Ohren und Tsuna hasste sich, hasste sein Handy und hasste den Anrufer als vollem Herzen. Nur widerwillig löste er sich von Xanxus der ein genervtes Grummeln ausstieß und kramte hektisch in seiner Tasche um das vibrierende und läutende Monster herauszuholen.

„Hallo? Wer ist da?!“ blaffte er erzürnt ins Telefon und wollte schon anfangen zu schimpfen, als Giotto am anderen Ende zu sprechen anfing. Seine Stimme klang gedrungen und ernst. Tsuna hatte ihn noch nicht oft so erlebt und es bereitete ihm irgendwie einen Kloß im Hals.

„Hallo Tsuna, hier ist Giotto. Kann ich dich um einen Gefallen bitten?“ fragte Giotto. „Bitte bring mir die grüne Tasche aus meinem Zimmer ins Krankenhaus, es ist wichtig.“

Die jähe Erwähnung des Wortes Krankenhaus machte ihm ein schlechtes Gewissen. Eben verfluchte er Giotto noch und jetzt... „Ist… ist was mit Mice?“, stammelte er besorgt und warf Xanxus einen besorgten Blick zu. Er wurde jedoch vom jungen Mann an der anderen Seite beruhigt. „Nein, nein, ihm geht‘s gut: Bitte bring mir einfach die Tasche, ja? Du musst dich auch nicht beeilen, aber. Ich brauch sie hier.“. „Um… um wen geht es denn? Ist es etwas Schlimmes?“, fragte Tsuna noch einmal, doch er bekam keine Antwort. Giotto wirkte am Telefon nur besorgt und irgendwie aufgelöst. Seine morgendliche Intuition konnte er damit wohl als bestätigt ansehen. „irgendwer.. ist im Krankenhaus…“, klärte Tsuna Xanxus auf und biss sich auf die Lippe. Nun konnte er sich auch zusammenreimen, wo alle abgeblieben waren, und wieso das Haus wie kurzfristig verlassen aussah.

„Wer ist es?“ fragte Xanxus zähneknirschend, er war von der plötzlichen Störung offensichtlich immer noch verbittert, aber ein Hauch Sorge schwang in seiner Stimme mit, den man aber auch nur heraushören konnte wenn man Xanxus sehr gut kannte.

„Ich weiß es nicht, hat Giotto nicht gesagt, nur dass ich ihm irgendeine grüne Tasche aus seinem Zimmer bringen soll.“ antwortete Tsuna, wobei er den Eindruck machte den Tränen nahe zu sein. Das Krankenhaus brachte die gut verbuddelten Erinnerungen an Lanchia zurück, denen er sonst lieber ausgewichen war. Seit jenem schicksalhaften Tag hatte er das Krankenhaus nicht wieder betreten und im Grunde hatte er auch vorgehabt es dabei zu belassen. Tsunas Beine fühlten sich an wie Gummi als er aufstand um die Tasche zu holen. Die Erleichterung die ihn durchströmte als Xanxus ihm den Arm um die Schulter legte.

„Ich begleite dich, musst nicht allein hingehen, Krabbe. Sonst stolperst du Trottel nur vor eine Bahn so durcheinander wie du bist.“

„Das ist... das ist nett von dir, danke Xanxus.“, wisperte Tsuna, tatsächlich ein bisschen durcheinander. Es würde wirklich besser sein, wenn man ihn begleitete. Auch wenn Xanxus im Moment vielleicht nicht die beste Wahl darstellte. Durch diese unerwartete Störung, gab es zwischen ihnen jetzt noch ein Ding mehr, das unausgesprochen blieb, bis einer von ihnen sich ein Herz fasste und es ansprach.

Tsuna konnte jetzt auch nicht darüber nachdenken. Er war besorgt und aufgebracht, besonders da er nicht wusste, wen es getroffen hatte. Fest klammerte er sich an die kleine grüne Tasche und verließ mit Xanxus das Wohnheim.
 

Wird fortgesetzt….



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  LinUchiha
2011-05-26T20:52:43+00:00 26.05.2011 22:52
Uho endlich mal was XD
das wird doch richtig was XD
natürlich bin ich auch neugierig was
da jetzt im Krankenhaus abgeht XD
finds toll das weiter geschreiben wird
und freu mich auf alle fälle falls es weiter
gehen sollte XDDDD
lg
Von:  Neven
2011-05-24T14:09:43+00:00 24.05.2011 16:09
Ich freu mich voll das es weiter geht. ^^

Mir hat es sehr gut gefallen, was sich da zwischen Xanxus und Tsuna entwickelt.
Ihr habt das alles auch richtig gut beschrieben, find ich. ^^

Und Giotto hat echt im richtigen Moment angerufen. xDD Menno...

Bin jetzt wirklich gespannt, warum Giotto im Krankenhaus ist und was das für eine mysteriöse grüne Tasche ist. ô o
Und ich bin natürlich drauf gespannt, wie es mit Xanxus und Tsuna weiter gehen wird.

Lol, meine Mutter hat grad Pfannkuchen gemacht. xDD
Von: abgemeldet
2011-05-24T08:00:06+00:00 24.05.2011 10:00
Oh oh wow o_____o ICh hatte ehrlcih schon gar nciht mehr gerechnet aber das sind ja echt suuuuuper tolle NeuigkeiteN! Es geht weiter wow!

Tsuna geht ja mal total in die VOllen XD XD XD wer hätte es gedacht! XD Da würd cih an Xanxus Stelle auch staunen! Hah aber dieser verdammte Anruf D= Der hätte nicht noch ein paar Minuten warten können oder? Haaaaaah einfach zum Haare raufen!

Aber ein netter Cliffi am Ende, bin gespannt wie es weiter geht. Bitte schreibt schnell weiter~ wir alle warten voller Ungeduld da bin ich sicher!

PS: Man jettzt hab ich total Hunger auf Waffeln
Von:  Monkey-D-Setsuna
2011-05-23T17:27:22+00:00 23.05.2011 19:27
Hey. =D
ES GEHT WEEEEIIITER!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! =D =D =D =D =D
Ich freu mcih so. =D
Och menno, Tsuna du Lusche. -.-
Schau dir das doch mal an. =)
Das würde dich bestimmt beflügeln. =D
Ne, war Spaß. =)
Alda, dämlicher Giotto. -.-
Hätte der nicht noch eine Stunde oder so warten können?? -.-
Aber nein, er musste natürlich sofort anrufen. -.-
So ein Depp aber auch. -.-
Aber ich frage mich, wer denn jetzt im Krankenhaus gelandet ist. O.O
Ich hoffe, nicht Yamamoto oder Gokudera. O.O
Aber Tsuna ist mutiger geworden. =D
Ich habe mich da echt gefragt, heißt es jetzt X27 oder 27X?? =)
Irgendwie war es in diesem kapitel 27X, kann das sein??? 09
Klasse Kapitel. =D
Macht schnell weiter. =D

LG
Monkey-D-Setsuna =) ^^
Von:  AmuSuzune
2011-05-23T05:36:15+00:00 23.05.2011 07:36
Hui, bin ich froh das es endlich weiter geht^^
Tja, das ging dann wogl daneben Xd Aber bei tsunas glück nicht wirklich ein wunder, nicht?
Oh gott, wer wohl im rankenhaus ist? Ihr seit ja sooooo gemein^>.<
Ich hoffe es geht bald weiter, da ihr euch ja jetzt wieder aufgeraft habt^^

LG Suzu


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