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Eternal Friendship - Pokémon Christmas Chronicles

Adventskalender des Pokemon Fanfiction Zirkels (2008)
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Kapitel 18: Kleine Weihnachtshelfer

Autor: absouuru
Wort: Wichtel
Genre: One-Shot, Humor, etwas Romantik
Charaktere: Pikachu, Minun, Plusle, Geckarbor, Noctuh und vier Menschen, davon zwei Überraschungsgäste^^

Kleine Weihnachtshelfer

Langsam brach die Nacht über das kleine Haus am Stadtrand ein. Ein paar Lichterketten an der Hauswand und an den Bäumen davor erleuchteten den Eingangsbereich und brachten einen in weihnachtliche Stimmung. An den Fenstern waren ebenfalls ein paar Lichterketten und an den Glasscheiben hafteten einige selbstklebende Sterne. Darunter waren auch ein paar selbstgemachte. Diese hingen nur an zwei bestimmten Fenstern. Hier war das Kinderzimmer. Und es brannte noch Licht.
„Morgen ist Weihnachten. Ich bin ja schon so aufgeregt! Der Weihnachtsmann wird mir bestimmt viele Geschenke bringen!“, schwärmte ein kleines Mädchen mit braunen Haaren. Ihre blauen Augen strahlten vor Aufregung, während es im Raum umher tanzte.
„Wenn du dich da mal nicht zu früh freust…“, seufzte ein Junge, etwa im gleichen Alter wie das Mädchen, der auf dem Boden saß und ein kleines Spielzeugauto hin und her schob.
Das Mädchen blieb augenblicklich stehen.
„Was meinst du, Brüderchen?“
Der Junge gab dem Auto einen kleinen Schubser, sodass es im Zimmer eine Weile geradeaus rollte, bis es an der Bettkante aneckte und stehen blieb.
„Hast du es noch nicht bemerkt? Bei uns steht noch immer kein geschmückter Tannenbaum. Und wenn es den nicht gibt, kommt auch nicht der Weihnachtsmann.“, sagte der kleine Junge vorwurfsvoll und saß mit verschränkten Amen im Schneidersitz, während er den Blick absenkte. Sofort kam das Mädchen zu ihm gelaufen und kniete sich direkt vor ihm hin, sodass sich ihre blauen Augen mit den grünen Augen des Jungen trafen.
„Das glaubst du doch wohl selbst nicht, dass der Weihnachtsmann nicht kommt!“, sagte das Mädchen energisch, woraufhin der Junge kurz nachdachte und danach seinen Blick abwendete.
„Nanu? Ihr seid ja noch gar nicht im Bett?“, ertönte eine fürsorgliche Stimme hinter den beiden. Es war die Mutter der beiden, die sich jetzt am Türrahmen anlehnte. „Dabei ist doch morgen Weihnachten und ihr wollt doch nicht, dass der Weihnachtsmann nicht kommt, nur weil zwei unartige Kinder noch nicht schlafen, oder?!“
„Aber vielleicht sind wir gar nicht Schuld, wenn er morgen nicht kommt.“, sagte die Tochter niedergeschlagen, was ihre Mutter sie hellhörig werden ließ.
„Aha. Und wieso?“, fragte die junge Frau.
„Naja, Taro meinte, dass der Weihnachtsmann nicht kommen wird, weil wir keinen geschmückten Tannenbaum haben. Stimmt das?“, fragte das kleine Mädchen und schaute dabei ihrer Mutter traurig in die Augen.
Die Mutter ging zu ihren beiden Kindern, kniete sich zu ihnen hinunter und legte jeweils eine Hand auf den Kopf ihrer Kinder und strich fürsorglich über ihre braunen Haare.
„Da könnte Taro gar nicht so falsch liegen, Keiko.“, sprach die Mutter zu ihrer Tochter und sah, wie sich die blauen Augen schockiert weiteten. Dann ergänzte sie aber mit einem warmen Lächeln. „Allerdings wird das niemals geschehen, solange noch die Wichtel unter uns leben.“
Nun blickten ihr sowohl zwei blaue als auch zwei grüne Augen neugierig entgegen.
„Wichtel?“, fragten Taro und Keiko fast gleichzeitig.
Die Mutter stand langsam auf, bevor sie sich wieder an ihre auf den Boden knieenden Kinder wand.
„Ich glaube, ich sollte euch noch eine Gute-Nacht-Geschichte erzählen.“, seufzte sie, “Aber danach geht ihr sofort schlafen, okay?“
Ihre persönliche Antwort auf die Frage zeigten die beiden Kinder, indem sie gemeinsam in das Bett von Taro hasteten und zwischen ihnen eine kleine Lücke ließen. Gerade groß genug, dass ein Dritter hinzukommen könnte. Die junge Frau verstand und löschte zuvor das Licht, ehe sie die kleine Tischlampe anmachte und zu ihren beiden Kindern ins Bett kroch und sich aufrecht hinsetzte. Das Mädchen und der Junge schmiegten sich an die Seite ihrer Mutter und warteten auf die Geschichte.
„Die Geschichte hat mir schon früher meine Mutter erzählt. Und diese hat sie wiederum von ihrer Mutter. Also gut…“, begann die Mutter zu erzählen, „Es war einmal ein kleines, flinkes Pikachu, das durch die Nächte wanderte…“
Mit schnellen Sprüngen flog Pikachu regelrecht über die weißen Schneemassen. Dabei hinterließ es kleine Pfotenabdrücke, die aber nach dem nächsten kommenden Schneefall wieder unsichtbar werden würden. Der große Vollmond erhellte die Umgebung, sodass das gelbe Elektropokémon ohne Schwierigkeiten seinen Weg fand.
„Ich muss mich beeilen. Wieso muss dieser Neuschnee auch manchmal so tieeee…“ Dann gab es ein dumpfes „Plop“. Pikachu ist mal wieder in eins der tiefen Löcher eingesunken, als es versehentlich einen falschen Sprung gemacht hat. Doch schon im nächsten Moment war es wieder aufgetaucht und schüttelte sich den kalten Schnee vom Körper, bevor es seinen Weg weiter fortsetzte. Bald war es vom Feld zur angrenzenden Stadt gelangt, wo es schon sehnsüchtig erwartet wurde. Zwei kleine Gestalten befanden sich vor einer Häuserwand und tänzelten dort unruhig hin und her, während eine Dritte es sich auf einem davor gelegenen Holzstapel bequem gemacht hatte und zu schlafen schien.
„Da bin ich. Also wo brennt es denn?“, fragte Pikachu, als es mit einer Vollbremsung zum Stehen kam. Sofort kamen ihm zwei Hasenähnliche Gestalten entgegen und hüpften noch immer nervös hin und her.
„Wo warst…“
„…du denn?“
„Wir haben schon…“
„…den ganzen Abend…“
„…auf dich gewartet!“
„Wir müssen dringend…“
„…etwas unternehmen, sonst…“
„…wird unsere Trainerin…“
„…ganz traurig sein!“
„Moment, moment! Wovon faselt ihr eigentlich? Und könnte bitte nur einer von euch reden! Eure ständigen Ergänzungen rauben mir noch den letzten Nerv!“, sagte Pikachu frustriert und zog genervt seine langen Ohren nach unten. Die beiden Pokémon schauten sich irritiert an.
„Willst du, Minun oder soll ich?“, fragte das eine.
„Ich lasse dir gerne den Vortritt, Plusle!“, sagte das andere. Pikachu machte derweil wieder ein verzerrtes Gesicht.
„Es geht um unsere Trainerin.“, fing nun das Hasenähnliche Pokémon mit den roten Ohren an zu erzählen, während Pikachu eine Handbewegung machte, die verdeutlichen sollte, dass es das schon gesagt hatte und nun mit neueren Informationen rausrücken sollte. „Wir haben von ihr gehört, dass morgen ein ganz besonderer Tag sein soll, der sich Weihnachten nennt, und den feiert man jedes Jahr mit Freunden und Familie. Und eigentlich müsste sie glücklich sein, nur ist sie das nicht.“, beendete Plusle seine Geschichte. Pikachu hatte dabei aufmerksam zugehört und nickte nachdenklich.
„Weihnachten kenne ich. Da sollte jeder glücklich sein. Und was ist jetzt das Problem?“
„Unsere Trainerin hat uns erzählt, dass ihre Eltern dieses Jahr keine Zeit hatten, etwas für dieses Fest vorzubereiten. Sie waren ständig unterwegs. Dabei seien solche Dinge, wie ein geschmückter Tannenbaum, Lichterketten und solche Sachen, wichtig für das Fest!“, führte Minun die Geschichte weiter fort. Beide Elektropokémon schauten nun hoffnungsvoll zu ihrem gelben Freund, der jetzt seine kleinen Arme vor der Brust verschränkt hatte und vor sich hin grübelte. Als die Sekunden verstrichen und die erwartete Idee seitens Pikachu vergeblich ausblieb, wurden die beiden noch unruhiger als sie es schon waren, weshalb sie sich direkt vor Pikachus Nase stellten und ihn eindringlich anschauten.
„Was ist denn nun?“, quengelten die beiden, woraufhin Pikachu die beiden verdutzt anschaute.
„Hetzt mich nicht! Wir machen das schon!“, antwortete es und wich einen Schritt zurück. „Hey Geckarbor! Wie siehts aus? Hast du schon eine Idee, wie wir die Sache mit dem Baum angehen?“, wandte sich Pikachu nun an die dritte Gestalt. Immer noch die Augen geschlossen und in einer gemütlichen Haltung, die völlig gegenteilig zu der der beiden anderen Pokémon war, antwortete das Pflanzenpokémon in einem gelassenen Ton.
„Das ist kein Problem. Gebt mir zehn Minuten und ihr habt eure Tanne im Haus stehen.“
„Das hört sich doch fantastisch an!“, freute sich Pikachu und hoffte, dass sich Minun und Plusle ebenfalls freuen würden. Doch stattdessen sah es nur zwei niedergeschlagene Pokémon, die mit wässrigen Augen ihm entgegen schauten.
„Das hielt ja das stärkste Garados nicht aus, so wie die sich aufführen!“, dachte sich Pikachu und machte einen entnervten Gesichtsausdruck.
„Freut ihr euch denn nicht?“, fragte es die beiden vorsichtig. Wer weiß schon, ob sie nicht in einen Kaskaden-artigen Tränenausbruch verfielen.
„Aber das reicht doch gar nicht!“, schluchzten die beiden Elektropokémon und fielen sich gegenseitig in die Arme. Als Pikachu das sah, konnte es nur die Augen verdrehen.
„Aber wir sind ja noch lange nicht fertig!“, ermutigte es die beiden Heulenden. Daraufhin erhellten sich augenblicklich ihre Gesichter und strahlten, als wäre vorher nichts gewesen.
„Oh man…“, grummelte Pikachu vor sich hin, während es mit einer Pfote sein Gesicht verdeckte. „Ich sag euch was. In den nächsten zehn Minuten müssen wir alles Mögliche auffinden, was wir in den Tannenbaum hängen können. Als Schmuck versteht sich. Wir werden uns in der Stadt aufteilen und bringen unsere Fundsachen wieder hier her zurück, alles klar?!“, verriet Pikachu seinen weiteren Plan. Daraufhin nickten die beiden Elektropokémon und wollten gerade verschwinden, als Pikachu sie wieder kurz zurückrief. „Und wirklich nur Schmucksachen…zum Anhängen. Nichts anderes!“ Mit einem euphorischen Nicken verschwanden die beiden auch schon Richtung Stadt.
„Und du schaffst das alleine?“, wandte sich Pikachu nochmals an das Gecko-ähnliche Pokémon. Mit einem gekonnten Sprung landete es vor den Pfoten Pikachus und richtete sich bedeutungsvoll auf.
„Ich habe nicht behauptet, dass ich alleine bin. Aber ich habe Kontakte.“, sagte es und war in der nächsten Sekunde schon zum Wald gelaufen. Pikachu blickte ihm noch kurz hinterher, bevor es ebenfalls sich in die Stadt aufmachte.
Es war nun tiefe Nacht und alle Menschen waren in ihren Häusern, weshalb die Pokémon unbemerkt auf den Straßen sich fortbewegen konnten. Leicht verzweifelt rannte Pikachu durch die verschneiten Straßen, da es keine Vorstellung hatte, wo es etwas auftreiben konnte. Es kam zwar auf die Idee in den Seitengassen nachzuschauen, ob vielleicht einige Schmucksachen in den Müllcontainern lagen, aber die waren hauptsächlich kaputt und nicht mehr zu gebrauchen. Nach geschlagenen fünf Minuten hockte es sich auf eine einsame Bank und schaute sehnsüchtig zu einem erleuchteten Fenster hinauf, in dem sämtliche Weihnachtsmaterialien an einem wunderschönen Tannenbaum hingen. Allerdings unerreichbar hinter Glas.
„Was schaust du denn so traurig?“, fragte plötzlich eine Stimme. Pikachu sah zu der Straßenlaterne empor, auf der sich nun ein Noctuh niedergelassen hatte und sich unter seinen Schwingen putzte.
„Ich hab ein großes Problem. Ich brauche ganz dringend Weihnachtsschmuck für einen Tannenbaum. Finde aber keinen.“, seufzte Pikachu.
„Den wirst du auch in den Straßen nicht so einfach finden.“, sagte Noctuh und blickte interessiert auf Pikachu hinunter.
„Vielen Dank. Das habe ich auch bereits herausgefunden. Wenn du eine bessere Idee hast, wärs nett, wenn du es mir sagen könntest.“, meinte Pikachu etwas genervt. „Wenn du nicht von mir gebrutzelt werden willst…“, ergänzte Pikachu in seinen Gedanken.
„Die habe ich sogar.“, entgegnete Noctuh. Voller Freude blickte Pikachu zu dem Vogel empor. „Aber vorher…“, wandte Noctuh ein, woraufhin Pikachus Gesicht sich allmählich von Erstaunen zu Ärger wandelte. „…möchte ich gerne wissen, weshalb du solch Kostbarkeiten suchst!“
Ohne zu zögern brüllte Pikachu dem Flugpokémon seine Absichten entgegen.
„Ich möchte einer Trainerin zu Weihnachten eine Freude machen, da es sonst niemand anderes kann!“
Erwartungsvoll schaute Pikachu noch immer empor. Endlich regte sich Noctuh.
„Also gut. Dann folge mir.“ Und mit einem einzigen Flügelschlag stieß sich das Pokémon von der Laterne ab und flog davon. Mit einem Hechtsprung von der Bank heftete sich Pikachu an die Fersen des Pokémons und musste sich sehr beeilen, nicht die Spur zu verlieren. Als es den Vogel sah, wie er schräg über die Häuser in eine neue Richtung flog, musste auch Pikachu an der nächsten Straßenkreuzung abbiegen. Dabei hatte das Elektropokémon allerdings solch ein Tempo drauf, dass es beinah gegen die nächste Häuserwand gerutscht wäre. Es konnte sich aber gerade noch so halten. Als Pikachu allerdings um die Ecke war, kam es dennoch ins Rutschen. Es hatte vor Erstaunen so abrupt gebremst, dass es nun in den nächsten Schneehaufen schleuderte. Doch es dauerte nicht lange, da hatte Pikachu sich wieder hinaus gebuddelt und staunte nicht schlecht. Vor ihm befand sich eine Reihe voll geschmückter, kleiner Tannenbäumchen. Sie standen in zwei Reihen und bildeten eine kleine Gasse. An ihnen waren Lichterketten und viele unterschiedliche Kugeln angebracht.
„Es wird sicher nicht auffallen, wenn du ein paar Sachen mitnimmst.“, unterbrach Noctuh das stumme Staunen Pikachus. Als das Elektropokémon jedoch noch immer unschlüssig im Schnee hockte, half ihm Noctuh auf die Sprünge.
„Wolltest du nicht eigentlich schon vor drei Minuten irgendwo sein?“
Nun fiel Pikachu endgültig aus seiner Starre.
„Oh nein! Natürlich. Ich muss mich beeilen, nur wie schaffe ich das jetzt so schnell zum Haus?“ Nun war Pikachu derjenige, der nervös umhertänzelte.
„Keine Sorge. Ich helfe dir ein zweites Mal!“, beruhigte Noctuh Pikachu und stieß danach einen lauten Ruf aus. Wenige Sekunden später erschienen am Nachthimmel weitere Noctuhs und flogen direkt auf die kleinen Tannenbäumchen zu. Jedes der Flugpokémon griff sich etwas von den Bäumchen. Pikachu konnte nur erstaunt und mit offenem Mund zuschauen.
„Na los. Steig auf!“, forderte das Noctuh Pikachu auf. Das ließe es sich nicht zweimal sagen und hüpfte auf den Rücken des Flugpokémons. Mit einem kräftigen Stoß befanden sie sich auch schon in der Luft und machten sich auf den Weg zum Haus. Während die anderen Noctuhs hinter ihnen herflogen, erblickte Pikachu die Stadt von unten. Von hier oben war es ein überwältigender Anblick! Doch ihm blieb nicht viel Zeit sich die Welt von oben anzuschauen, denn es dauerte nicht mal eine Minute und sie waren am Haus angelangt. Die Noctuhs luden den Weihnachtsschmuck ab und flogen wieder Richtung Stadt. Pikachu bedankte sich bei dem einen Noctuh, ehe es den anderen folgte. Suchend blickte sich Pikachu um. Wo waren die anderen? Doch dann entdeckte es ein offenes Fenster über dem Holzstapel. Es hüpfte hinauf und blickte in das erleuchtete Wohnzimmer. Und dort stand der Tannenbaum in seiner vollen Pracht. Minun und Plusle waren schon eifrig dabei ihre zusammengesammelten Mitbringsel auf dem Weihnachtsbaum zu verteilen, während Geckarbor in den Zweigen umher schwang und ihnen dabei half. Schnell transportierte Pikachu seine Fundsachen in den Raum und half ebenfalls mit, den Baum zu schmücken.
„Was soll das denn?“, fragte Pikachu nach einer Weile entsetzt und hielt einen kleinen Babyschuh an den Senkeln in die Luft.
„Naja, das kann man immerhin anhängen.“, versuchte Minun zu erklären und setzte ein trauriges Gesicht auf. Als Pikachu genervt seufzte, aber dennoch den kleinen Schuh anhängte, verschwand das traurige Gesicht von Minun und freudig schmückte es weiter den Baum.
Als die vier fertig waren, erblickten sie stolz die von ihnen geschmückte Tanne.
„Hmm, nur leider haben wir keine Geschenke für eure Trainerin.“, sagte Pikachu etwas frustriert.
„Keine Sorge. Dafür werden wir schon sorgen!“, lachten Minun und Plusle und zwinkerten Pikachu zu. „So. Ab hier können wir dann übernehmen. Vielen Dank, dass ihr uns geholfen habt!“, riefen die beiden Elektropokémon Pikachu und Geckarbor zu, während Minun den einen und Plusle den anderen umarmte.
„Also dann. Wir werden dann mal gehen...“, sagte Pikachu, während es versuchte sich aus der Umarmung zu befreien. Als es ihm gelungen war hüpfte es gemeinsam mit Geckarbor aus dem Fenster und verschwand in der Dunkelheit.
„Das sind vielleicht zwei Verrückte…“, murmelte Geckarbor auf ihrem gemeinsamen Weg.
„Ich weiß…das waren sie schon immer“, seufzte Pikachu, ehe sich die Wege der beiden trennten.

„Als das kleine Mädchen am nächsten Tag aufwachte und verschlafen das Wohnzimmer betrat, konnte es ihren Augen kaum trauen. Vor ihr stand ein wundervoll geschmückter Tannenbaum, während unter ihm ein paar Geschenke standen. Als sie genauer hinsah, erblickte sie ihre zwei Pokémon Minun und Plusle, die nebeneinander eingeschlafen waren. Kurz darauf kamen auch ihre Eltern und wünschten ihrer Tochter frohe Weihnachten, ehe sie ebenfalls voller Erstaunen den Tannenbaum erblickten. So feierte die Familie ein glückliches Weihnachtsfest. Und wenn sie nicht gestorben sind, so leben die Wichtel noch heute.“
Taro und Keiko waren mittlerweile schon längst an der Seite ihrer Mutter eingeschlafen, als sie die Geschichte beendet hatte. Ein ruhiges Atmen ging von den beiden Kindern aus.
„Sind sie endlich eingeschlafen?“ Ein junger Mann war nun ins spärlich erleuchtete Kinderzimmer gekommen und ging auf das Bett von Taro zu. Vorsichtig hob er seine Tochter auf den Arm, um sie in ihr eigenes Bett zu tragen, das nur wenige Schritte entfernt war. Als er sie zugedeckt hatte und ihr noch einen Kuss auf die Stirn gab, bemerkte er wie seine Frau ihren Sohn ebenfalls richtig zudeckte und auch einen Kuss auf die Stirn gegeben hatte. Danach löschte sie das Licht und ging zur Zimmertür. Der Vater ging zu seiner Frau und legte sanft seinen Arm um ihre Schulter.
„Wie lange standest du schon da?“, wollte die junge Frau von ihrem Mann wissen.
„Noch nicht sehr lange. Erst als es um das Schmücken der Tanne ging…“, antwortet er ihr.
Nach einer kurzen Pause wandte sich der Mann wieder zu seiner Frau.
„Sag mal, gibt es diese Wichtel wirklich?“, fragte er interessiert.
„Wer weiß das schon…“, grinste die junge Frau verschmitzt und gab ihrem Ehemann einen flüchtigen Kuss auf die Wange, bevor sie die Kinderzimmertür schloss und Richtung Wohnzimmer ging.
„Hey, Haruka. Warte doch mal!“ Der Mann lief direkt auf sie zu, bis er plötzlich sein Gesicht in den langen braunen Haaren der Frau wiederfand, da diese unerwartet stehen blieb. Mit einer schnellen Drehung stand die junge Frau ihrem Mann nun von Angesicht zu Angesicht. Mit einem schelmischen Grinsen tippte sie gegen seine Brust.
„Wenn der Herr nicht langsam mal anfängt den Tannenbaum hineinzutragen und zu schmücken…tja, wer weiß schon, was dann passiert!“ Theatralisch hob sie ihre Arme in die Luft, ehe sie wieder kehrt machte und ihren Weg fortsetzte. Verdutzt blieb der junge Mann im Flur stehen und sah ihr hinterher. Dann fuhr er sich mit einer gekonnten Handbewegung durch seine grünen Haare.
„Ich hätte ja auch schon längst den Tannenbaum hineingetragen und so, nur wenn jemand bestimmtes stundenlang am Telefon hängt und mit der besten Freundin telefoniert und dabei ihre Pflichten vergisst, die ich dann übernehmen musste, dann ist das ja auch alles kein Wunder…“, rief der Mann seiner Frau gerade so laut zu, dass sie es gerade noch mitbekam. Daraufhin dauerten es keine zwei Sekunden, ehe sie wieder vor ihm stand und ihn mit ihren saphirblauen Augen böse anfunkelte.
„Was war das gerade, Shuu?!“, knirschte sie mit ihren Zähnen und musste sich stark zusammen reißen, dass sie nicht zu laut wurde und sogar noch die Kinder weckte. Sie ignorierend ging der junge Mann einfach an ihr vorbei und hatte dabei ein freches Grinsen im Gesicht.
„Ich mein ja nur…“
„Na warte, gleich kannst du was erleben!“, drohte die junge Frau ihrem Mann und stapfte an seine Seite. Sobald sie auf gleicher Höhe waren, drehte sich der junge Mann zu seiner Ehefrau um und blickte ihr mit seinen grünen Augen direkt in die Ihrige. Diese Aktion ließ sie sofort erröten und sie musste dabei feststellen, dass sie noch immer nicht dem Blick dieses jungen Mannes widerstehen konnte.
„Wollen wir unsere kleine Meinungsverschiedenheit nicht lieber heute Nacht austragen?“, fragte er sie nun, wobei sein Blick noch eindringlicher wurde, als er es schon war. Die junge Frau musste erst schlucken und dann tief seufzen.
„Nicht noch eine Nacht!“, dachte sie sich. Sie war viel zu müde, weshalb sie ihre Augen schloss. Diesen Moment nutzte der Mann aus, indem er ihren Kopf sanft umfasste und ihr einen liebevollen Kuss auf die Stirn drückte.
„War nur Spaß.“, flüsterte er ihr zu. Er wusste, dass sie heute Ruhe brauchte. Die letzten Tage waren anstrengend genug gewesen für beide. Zusammen gingen sie ins Wohnzimmer, um dort noch weihnachtlich zu dekorieren.

Draußen wehte der Wind über die Felder. Der Vollmond ließ die Nacht heller leuchten als sonst. Auf einem weit entfernten Hügel huschten kleine Schatten über den durch den Mond erleuchteten, weißen Schnee.


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