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Sank's Tale

Les Miyors
von

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Wo ist Mommy?

Es dauerte genau 3 und 4 Tage, nachdem Leyla Miyor gestorben war, da erblickte Sank Miyor, zukünftige Erbin des Thrones von Lorrdes, dem Wald, der mehrere Hektar umfasste und das Herrschaftsgebiet der Familie Miyor darstellte, das Licht der Welt. Die ersten Tage war das kleine Mädchen ununterbrochen am Schreien und selbst der scheinbar abgebrühte Dr. Acula verlor nach einigen Stunden die Nerven und ließ das Kind mit seinen kleinen Problemchen allein.

Trevan tat sein Möglichstes, um alles gleichzeitig geregelt zu bekommen, das Regieren und das Aufziehen seiner Tochter, die seiner geliebten, aber nun toten, Ehefrau wie aus dem Gesicht geschnitten war. Es dauerte nicht lang, da wuchs Sank so schnell, dass sie bereits mit wenigen Monaten auf den hohen Thron ihrer Mutter kriechen konnte. Manchmal saß sie stundenlang dort, ohne zu wissen, was genau sie an diesem Thron so anzog. „Vielleicht spürt sie ja einfach nur, dass sie selbst bald dort sitzen muss. Denn auch ich habe nicht mehr lange...“, dachte sich Trevan, als er sie zum bestimmt schon hundertsten Mal dort sitzen sah.
 

Mit einem fiesen Lächeln verfolgte der Arzt die finsteren Gedanken seines („ach so tollen“) Königs und schmiedete Pläne, was er mit der Kleinen anstellen könnte, wenn ihr Vater erst einmal tot war. Davon jedoch sollte der König noch rechtzeitig Wind bekommen und ihn mitsamt seines Haustieres, einem halb verhungerten Hund, in das kleinste, unangenehmste Verließ des gesamten Schlosses sperren. Dort hatte Dr. Acula leider genug Zeit, um einen Plan für seinen Ausbruch anzufertigen, zu dessen Ausführung es dann drei Jahre später auch kam.

Leider war König Trevan nicht mehr am Leben, als Dr. Acula mithilfe seines Hundes an den Schlüssel eines Wächters kam, der während der Arbeit eingeschlafen war, den er war an genau dem Tag gestorben, an welchem Sank ihren ersten zusammenhängenden Satz gesprochen hatte.

Wie immer auf dem Thron sitzend sah sie ihn mit riesigen Augen an, spielte gedankenverloren mit der Kette ihrer Mutter, welche diese bei Lebzeiten als Stirnschmuck getragen hatte, und fragte, laut und deutlich, sodass auch die Zofen, die immer um sie herumwerkelten es hörten: „Wo ist Mommy?“ Dies war zuviel für den inzwischen sehr alten Mann und mit Tränen in den Augen presste er die Zähne zusammen und verließ den Raum mit wehendem Umhang. Sank blieb verdutzt sitzen, die Zofen versammelten sich um die herum und nahmen sie abwechselnd in den Arm.

An diesem Abend starb Trevan, allein, an gebrochenem Herzen, seiner über alles geliebten, seiner Frau so ähnlich sehenden Tochter eine wichtige Antwort schuldig bleibend in seinem Zimmer, dass mit dem letzten Herzschlag des Mannes, der immer sehr lebensfroh gewesen war, all seine Farbe verlor und für immer ein kalter Ort bleiben würde.



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