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Die Ärzte

Oneshots - Grenzenlos (Kap. 10) editiert
von

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So. Ich werde jetzt auf die Hass-Kommentare warten, weil ich es gewagt habe, einen Oneshot zu schreiben, bei dem sie sich nicht lieben. Yay!

Trotzdem viel Spaß.
 

Farin saß auf der winzigen Couch vor dem Fernseher und sah sich einen der Pornos an, die Bela irgendwann mal begeistert angeschleppt hatte, als er den Schlüssel im Schloss (oder vielmehr überall an der Tür, nur nicht dort) hörte.
 

Es war eher Morgen als Nacht, und wie immer hatte er noch gewartet. Auch wenn es ihn wirklich ankotzte, er wollte nicht morgens über einen auf der Türmatte zusammengerollten Bela stolpern, der dort hatte schlafen müssen, weil er zu betrunken gewesen war, um mit dem Schlüssel das Türschloss zu treffen.

Angenervt schaltete er den Fernseher aus, streckte sich und stand auf.
 

Manchmal war er sich nicht so sicher, ob das mit dem Berühmtwerden so eine gute Idee gewesen war.
 

Er öffnete mit einem Ruck die Haustür, fing wie nebenbei Bela auf, der sich auf der anderen Seite mangels Gleichgewichtssinn dagegen gelehnt hatte, und schloss sie wieder, nachdem er den Anderen wieder auf seine eigenen Füße gestellt hatte. So langsam bekam er Routine darin.
 

Allerdings wollte Bela in sternhagelvollem Zustand gar nicht auf seinen eigenen Füßen stehen, was er durch einen halben Torkelschritt zurück in Farins Arme zum Ausdruck brachte.

Farin pflückte ungeduldig den sich halbherzig wehrenden Schlagzeuger vom Hals und hielt ihn auf Armeslänge von sich entfernt.
 

So langsam nervte es ihn wirklich, bester Freund hin oder her, denn es war alles andere als angenehm, besagtem Freund beim Umziehen zu helfen und sich dabei dessen anzüglichen Kommentare anhören zu dürfen, wenn dieser zu betrunken war, um Männlein und Weiblein auseinanderzuhalten - und in letzter Zeit war er das definitiv zu oft. Man könnte meinen, er machte das mit Absicht, nur weil Farin es nicht leiden konnte.
 

"Hör zu, Felse..."
 

Felse hörte nicht zu. Felse war dicht und er wollte schlafen und ficken, aber ganz sicher nicht zuhören.
 

Farin ließ ihn los und ging gleichzeitig einen Schritt zurück, was zur Folge hatte, dass Bela auf dem Boden zusammensank und auf der Stelle einschlief.
 

Das war zwar nicht ganz der gewünschte Effekt, aber okay, dachte Farin schulterzuckend und wandte sich ab, um ins Schlafzimmer zu gehen. Heute würde er ihn nicht in sein Bett schleifen, umziehen und eine Decke drüberlegen, als wäre er seine Mama. Es reichte wirklich, Bela trieb es eindeutig zu weit, und wenn dieser wieder in der Stimmung war, ihm zuzuhören, würde er es ihm auch sagen.
 

Er hatte genug Abende, Nächte, Morgen lang mitansehen dürfen, wie Bela völlig breit nach Hause kam, in einem Zustand, in dem er mit wirklich ALLEM flirtete.
 

(Und das war noch nicht einmal gelogen. Farin hatte es einmal, früher, als er diesen Zustand noch als Ausnahmezustand bezeichnet und ab und zu auch ganz unterhaltsam gefunden hatte, ausprobiert. Er hatte den betrunkenen Bela einfach vor den Kühlschrank gezogen, welcher prompt mit gelallten Schmeicheleien bedacht worden war, die jedes Mädchen hätten erröten lassen. Leider hatte der Schrank sich nicht erweichen lassen, was Bela dazu gebracht hatte, zuerst beleidigt zu werden, anschließend sehr fantasievoll zu schimpfen und schließlich frustriert seinen Kopf gegen das Möbel zu schlagen.)
 

Es hatte genug Konzerte gegeben, nach denen Bela im Backstagebereich einfach zusammengeklappt war - nie währenddessen, obwohl Farin sich manchmal wünschte, dass es so gewesen wäre, dann hätte er wenigstens einen Grund gehabt, ihn ordentlich zusammenzuscheißen, den Bela auch akzeptiert hätte.
 

Er hatte oft genug miterleben müssen, wie Bela hyperaktiv und übergut gelaunt durch die Wohnung rannte, hier und da etwas umwarf, hysterisch lachte oder Farin Dinge erzählte, die dieser in Ermangelung von Alzheimer in einer Schublade namens 'was ich nie wissen wollte' ganz hinten in seinem Gedächtnis verstaute.
 

Ja, es reichte ganz eindeutig, und dieses Mal war das letzte Mal gewesen, dass er Bela die Tür geöffnet hatte, wenn der es selbst nicht konnte. Mit diesem Gedanken schlief er ein, wohl wissend, dass Bela morgen zusätzlich zu den üblichen Kopfschmerzen auch mit höllischen Rückenschmerzen aufwachen würde.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2009-01-22T19:55:06+00:00 22.01.2009 20:55
*YumeKuroi zustimm*

Ich finde die Geschichte auch super, alleine die Gedanken von Farin sind göttlich ^^

Lg, Nukli
Von:  Melolontha
2009-01-18T19:28:59+00:00 18.01.2009 20:28
Ohohoho~
Also, mal ein Hoch auf Farins Konsequenz. Äh, oder besser zumindest mal auf seine konsequenten Gedanken. ;oP

Sehr geil geschrieben, total witzig und da sind Sätze dabei, die eigentlich ausgedruckt und eingerahmt gehören! Mit Schrein und allem drum und dran.

Kurz, wieder mal ein tolles Geschichtchen. Super geschrieben, super aufgebaut, einfach top.

Immer nur weiter so!


LG,
Yume


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