Pränataler Campingkocher

Goad!
Den hatte ich ja noch gar nicht gelesen! WTF!
Wieso is mir der durch die Lappen gegangen? ... ich weiß es nicht und es tut mir aufrichtig Leid, weil das hier wirklich meine Leselust befriedigt. Sehr ernst und dramaturgisch bedrückend, steigert sich in die depressive Grundhaltung, die man erreicht, wenn man weiß, dass eine Kurzgeschichte entweder mit dem Tod endet, oder mit einer 100%igen, resignierten Ausweglosigkeit. Und dann die Auflösung, die Lachen macht, aber genauso gut könnte das Lachen auch steckenbleiben, weil man weiß, dass der Kern viel zu wahr ist und das vermeindlich Absurde, über das man sich gerade amüsiert, genausogut auch bittere Realität sein kann. Und ist. Wer weiß.

Diese Geschichte könnte ich mir ernsthaft als Arbeitslektüre für den Deutschunterricht vorstellen. Aber das schlagen wir lieber mal nicht vor, sonst werden dich Myriaden von Schülern hassen, die die Geschichte analysieren, nacherzählen, erörtern und stilistisch auseinandernehmen müssen als Hausarbeit.

Jah.. dazu muss ich mich auch mal äußern und wenigstens bruchstückhaft festhalten, was mir beim ersten Lesen im Hirn passiert ist. Ich glaub, da wurde es für einen Moment auch ein bisschen kühler, so über der Nase, wie wenn man zu schnell was Kaltes trinkt und voller Qual "Hirnvereisung!" brüllt.

Menschen, die durchdrehen. Das wäre auch so ein passender Tag für LJ, aber das hier ging mir schon etwas nahe. Nicht, dass Mads nicht alle (oder zumindest einige) Rechte hätte, sich ein bisschen "erkenntlich" zu zeigen für all die Jahre unsubtiler Unterdrückung und die -eigentlich nur äußerlich zum Tragen kommende- geringe Wertschätzung der Freunde, die man manchmal doch recht gewissenlos auszunutzen gewohnt ist.
Aber Mads ej. Wenn ich dran denk, was vorher passiert ist, dreht es mir den Magen um. So paralysiert zu sein, um sich weder zu wehren, körperlich wie akustisch, noch erkennbare Reaktion zu zeigen, lässt mein Hirn echt die bösartigsten psychologischen Rituale rauskramen, die nötig wären, um so eine katatonische Stummheit zu verursachen. Wir kennen ihn ja alle.
catten, das ist wirklich fies. Auf der einen Seite bin ich schon neugierig, welcher Methoden sich ein durchgeknallter Mads bedienen mag, auf der anderen Seite hätte ich Schiss, es formuliert zu lesen, weil es mein Mads'sches Weltbild zerstört (gut, das hast du sowieso schon geschafft mir diesem Beitrag hier..). Und ich weiß nicht, diese mischwebende Fürsorglichkeit (die Sache mit dem Gleichgewicht), die du mal im Chat erwähnt hattest, kommt bei mir eher wie eine sarkastische, klebrige Masse vor, mit der Mads sein Opfer eincremt o_O; Ich weiß ist ne blöde Metapher, aber so ähnlich kommt es in meinem Kopf vor.

Und die Space-Invader-Shorts sind voll cool, Alder! <3

Awww. Ich hab schon länger nicht mehr meinen Senf hier dazugegeben.. aber grade diese Geschichte ist auch herzallerliebst! Ein -wer weiß- gesundes Crossover und unter normalen Umständen wäre vielleicht sogar soetwas wie zaghafte Kumpelhaftigkeit entstanden.
Aber ich muss ja nicht mehr erwähnen, dass Pascal als CHEF (Gott, allein dieses Wort im Zusammenhang--!<3) äußerst sexy ist! Und wie man sieht, ist ihm der Respekt seiner Mitarbeiter gewiss.
Okay, Damian zu beeindrucken ist nicht grade die Königsklasse, was Darbietung von Machtpositionen betrifft, aber irgendwie finde ich es trotzdem sehr d'aww. Wegen Damian, das kleine Nerdchen, und Pascal, den großen Nerdchef, der es so weit gebracht hat, trotz Nerdhaftigkeit sich ne halbwegs handfeste Beziehung zuzulegen.

Am Tollsten fand ich allerdings diese Umschreibung hier: "Respekt vor dem Selektionsdruck professioneller Fahrraddealer". Die ist herrlich! Und ich kann es mir so wahnsinnig gut vorstellen! Und es macht mich so schmunzeln, dass ich dir ans Herz legen möchte, einem "professionellen" Fahrraddealer doch w-day-technisch mal über die Schulter zu sehen. Solche Gestalten sind doch so irre süß "wannabe-gangsta".

Damian mit Krawatte sieht sicher rawr aus. Und mir ist nicht so ganz klar, was Pascal damit bezweckt, alle Nerds in Krawatten rumlaufen zu lassen (vielleicht, weil er erkannt hat, dass das eine durchaus sexy Wirkung auf Frauen [undgewisseandereIndividuenaberlassenwirdaseswirdpeinlich] haben kann. Sozusagen Förderung der sozialen Kompetenz der allzu nerdigen Mitarbeiter, auf dass die auch mal ne Ische abbekommen (wie du es so schön erwähnst) und das noch völlig subtil! Total fürsorglich. Baww.

(und: Feuerleitern sind auch extrem rawr.)

Hi ^^

Okay, das Lächeln bei dem Thema mag unangebracht sein, aber es muss sein.
Ich finde deinen Text sehr ernsthaft, sehr durchdacht und sehr aufrüttelnd, wenn man versteht, was dahinter steht oder aber es verstehen will.
Du sprichst mit deinem Stil an, was andere nicht anzusprechen wagen, dass Magersucht und Bulemie täglich präsent sind, dass es das Streben nach Perfektion, Selbstbestimmung, Liebe und so weiter... ist, dass junge Menschen zu so etwas treibt. Selbst die Propaganda damit im Internet deutest du an.
Ein sehr gelungener, wenn man das denn so sagen darf bei dem Thema, Beitrag zu dem Thema, der hoffentlich aufrüttelnd wirkt.
Bei mir persönlich funktioniert es.

Liebe Grüße
Ito-chan

Mh ... englischsprachige Texte von Menschen, die ich als deutschsprachig kenne, irritieren mich immer, weil der Schreibstil dadurch gefühlt abbrevierter wird, als ich es gewohnt bin ... was ebenso für Drabbles gilt. Wodurch es sich irgendwie nach einer doppelten Komprimierung anfühlt.
Ich kann nicht mal recht sagen, ob ich es mag oder nicht. Es fühlt sich einfach sehr klassisch an, sehr einfach und klar.

Mh, ganz schwierig. Mir blitzen beim Lesen seltsamerweise sehr viele Bilder aus meiner Vergangenheit auf, aber immer nur für Momente, weil sie dann doch nicht mehr passen und in etwas anderes übergehen.

Es ist sehr bestialisch, aber auch erotisch, in Ermangelung eines stichhaltigeren Wortes, äußerst ungeheuer.
Der Satzrhythmus wechselt mehrmals merklich, wobei ich es nicht detailliert beschreiben könnte, aber hat fast immer etwas Gedrungenes, Bedrohliches.
Dieses amorphe Wesen, was immer über die Schulter sieht und sich anlehnen will, kommt mir aus vielen Konzepten und Gedanken sehr bekannt vor. Sehr gewaltiges Bild.
Und ich würde den Text auf Teufel komm raus nicht interpretieren wollen *g*.

Immer wenn ich denke, dass ich gerne absurd mit der Erzählperspektive breche ... erst wollte ich schreiben, dass ich den Text eigentlich ziemlich banal für deine Verhältnisse finde, dann wollte ich schreiben, dass
"Meine Gedanken sind klar wie Rasierwasser und doppelt so scharf"
eine der filigransten und lebendigsten Überblendungen, die mir in letzter Zeit untergekommen sind;
jetzt weiß ich, dass ich in Damians Kopf war und muss mich erstmal wieder von meinem Lachflash erholen.

Kann eigentlich dazu nichts besseres sagen, als dass ich eine große Schwäche für diese Art von Erzählungen habe.
Sehr markant dadurch, dass - für meine Textwahrnehmung - eine jüngere weibliche und ältere männliche Person die Perspektiven darstellen. Ebenso wie das beinahe positive Endmoment für diesen 'Archetyp' etwas faszinierendes und liebevolles an sich trägt.

Erinnere mich mal an Mynona, dann zeig' ich dir mein derzeitiges Lieblingsbeispiel in dieser Richtung.

Ich fühle mich geringfügig portraitiert. Vor allem das mit dem "Weißt du" hatte ich immer gehofft, sei nur eine Macke, die für mich typisch wäre, aber es scheint wohl außerhalb meines Dunstkreises vorzukommen.
Ansonsten gefällt es gut, ich kann es mir sehr lebhaft vorstellen und habe es sicherlich so oder ähnlich schon einmal gedacht, sowie vergleichbare Konversationen geführt.

Ich bin verwirrt ... und fasziniert. Irgendwie habe ich ein Bild dazu im Kopf und es hat seltsamerweise irgendwas mit Kafka zu tun und mit zu großen Käfern, die durch die Wände von zu kleinen Häusern brechen.
Das eine Du und geschwärzten zwei Worte sind für mich umso irritierender und ich will gar nicht erst versuchen es zu verstehen.
Den Gedanken mit dem Schlaf fand ich ... mir sehr aus der Seele gesprochen, auch wenn das etwas abgedroschen klingt. Schlaf ist für Verlierer *g*.