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Gefühle und Gefühlschaos

von

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Liebesgeständnisse

Aoi war sauer und gereizt. Er wusste nicht, warum er so überreagierte.

Er hasste seinen Bruder für etwas, für das der gar nichts konnte.

Wieso musste Kai auch ausgerechnet IHN lieben?

Wie er geguckt hat, als Uruha vor ihm stand.

Er schien sehr erleichtert gewesen zu sein. Hatte er sich dass nur eingebildet oder hatte Kai sogar etwas gelächelt?

Es machte ihn völlig verrückt, wenn er daran dachte, dass die beiden alleine in einer dunklen Gasse standen.

Vielleicht würde Kai ihm jetzt sagen, dass er in ihn verliebt ist.

Ich bin selbst Schuld!

Ich habe ihn zu sehr bedrängt. Aber ich kann mich nicht beherrschen, vor allem nicht jetzt, wo ich doch weiß, dass er meinen Bruder liebt.

Es kommt Kai sicher gelegen, beide alleine und unbeobachtet.

Die beste Gelegenheit mit ihm zu reden.

So schlägt er zwei Fliegen mit einer Klappe. Er wird mich los und gewinnt einen Liebhaber.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass Uruha es mal mit ihm probieren würde.

Kai ist schließlich total süß.

Mann, grübeln nützt jetzt auch nichts.

Ich muss mit Uruha sprechen.

Wenn ich es geschickt anstelle, bekomme ich alle meine Antworten, ohne, dass er etwas bemerkt.

(Die Tür wird aufgeschlossen und es sind Schritte auf dem Flur zu hören.)

„Aoi, bist du da? Ich will mit dir reden!“

Uruha.

Das passt doch.

„Ja, ich bin in meinem Zimmer.“

Man hört, wie Uruha leise die Treppe hochgeht.

Die Türklinke wird runtergedrückt und die Tür aufgestoßen.

„Sag mal, was war das denn eben mit Kai?“

„Was hast du noch mit ihm gemacht?“

„Hör auf mit dem Ausweichen und antworte mir. Ich hab nicht viel gesehen, aber es sah so aus, als würdest du ihn arg bedrängen. Er wollte mir nicht sagen, was los war.

Nun will ich es von dir hören, also rede und lass die Ausreden.“

„Was soll ich da groß zu sagen?“

„Du sollst sagen, was das für ne Situation war. Ich meine, was soll ich denn denken, wenn zwei Leute in ner Seitenstraße eng zusammen sind?“

„Gar nichts sollst du denken. Was regt dich das so auf? Hattest du etwa Angst ich tue ihm was?“

„Bei dir weiß man ja nie. Aber dass habe ich nicht gedacht. Ich hab mir nur Sorgen gemacht, weil er heute im Unterricht nicht aufgepasst hat, was eigentlich nicht seine Art ist und mir wurde von mehreren Leuten bestätigt, dass sie dich aus dem Klassenzimmer haben gehen sehen, in dem dann Kai alleine war…“

„Eifersüchtig?“

„Also stimmt es. Was geht da ab?“

„Ich habe einen Brief gefunden, den er verloren hatte. Ich will ihm den wiedergeben. Kannst du mir seine Adresse geben? Ich hatte ihn vergessen, weil du kamst.“

„Ach so, darum geht es. Zeig mir mal den Brief.“

Er ist immer noch misstrauisch. Steht er auf Kai?

Na ja was soll´s. Wenn ich aufpasse, dass er nichts vom Inhalt des Briefes lesen kann, dann kann ich ihm den ja zeigen.

„Hier ist er.“

Aoi hielt Kais Brief vor Uruhas Nase.

„Stimmt, das ist seine Schrift. Gut dann gebe ich dir seine Adresse.“

Er schrieb sie auf einen Zettel und gab ihn Aoi.

„Arigatou.“

„Gut dann gehe ich mal. Muss noch n paar Tests nachsehen.“

„Gut.“

Er ging.
 

Ich habe mir schon Gedanken gemacht, aber wenn Aoi sagt, dass alles ok ist, dann glaube ich ihm.

Aber es war schon komisch.

Kais Hertz schlug so wahnsinnig schnell. Da dachte ich, vorher muss was gewesen sein, dass ihn sehr aufgeregt hat.

Vielleicht habe ich mich ja auch getäuscht.

Aber sein Gesicht war auch so Rot und er konnte mir nicht in die Augen sehen.

Irgendwas läuft hier ab, von dem ich nichts mitbekomme.
 

Mann, das war jetzt schon fast zu einfach!

Aoi sah mit einem breiten Lächeln auf das Papier, auf dem nun Kais Adresse stand.

Er setzte sich auf sein Bett.

Wie soll ich ihm gegenüber treten?

Kann ich denn einfach so zu ihm gehen? Er wird sich sicherlich fragen, woher ich seine Adresse habe.

Na mal sehen, ich glaube, ich mache das spontan. Mir wird schon irgendetwas einfallen!

Er legte sich auf sein Bett und schloss die Augen.

Wie wohl seine Wohnung aussieht?

Mir wurde ja gesagt, dass er nicht mit seinen Eltern zusammen wohnt.

Nach einer kurzen Gedankenpause erinnerte sich Aoi daran, wie er Kai das erste Mal begegnet ist und wie er sich in ihn verliebt hatte.

Es war an einem warmen Tag. Der Kirschbaum neben dem Schultor blühte gerade.

Kai saß unter eben diesem und lächelte.

Es war ein unglaublich schönes lächeln gewesen, dass Aoi sofort verzaubert hatte.

Kai hielt die Katze hoch, die oft auf dem Schulgelände herumstreifte.

Ihr galt dieses strahlende Lächeln.

Es war unglaublich niedlich gewesen, wie er dann seine Nase an ihrer rieb und „Na du…“ sagte.

Er hatte sie dann wieder in seinen Schoß gesetzt und sie gestreichelt, während er weiter unbeschwert lächelte.

Das Bild war einfach zu schön gewesen und je länger Aoi das Lächeln betrachtete, desto mehr begann sein Herz zu schlagen.

Die Kirschblüten vielen ……..

Mit diesem letzten Gedanken und Bild schlief Aoi lächelnd und glücklich ein.

Er wachte an dem Tag erst spät abends wieder auf und bereute es, eingeschlafen zu sein, da er nun noch alle Hausaufgaben machen musste aber nur noch wenig Zeit blieb.

Es sollte noch eine lange anstrengende Nacht werden.
 

Es war ein regnerischer, dunkler Tag.

Kai beeilte sich schnell nach Hause zu kommen. Er hatte die Nacht nur wenig geschlafen und konnte auch heute nur schwer dem Unterricht folgen.

Er wurde mehrmals von Uruha angesehen und seine Gefühle machten dabei ganz schön was mit.

Er fand es einerseits schön, doch andererseits bekam er ein schlechtes Gewissen und wurde an gestern erinnert.

Er war froh, dass der Tag heute schnell umgegangen war.

Total durchnässt kam er an der Haustür an und kramte in seiner Tasche nach dem Schlüssel. Er wollte nur noch schnell duschen und sich dann ne Weile hinlegen.

Kai hatte gerade die Tür aufgemacht und war schon halb im Haus, als er von hinten hinein geschoben wurde.

„Hey, was soll das, Ruki?“ meckerte er, doch dann, als er sich umdrehte, hielt er erstaunt kurz den Atem an.

Da stand nicht, wie erwartet, Ruki sein Mitbewohner sondern Aoi.

„Was willst du hier und woher weißt du überhaupt wo ich wohne?“

Was er wollte konnte Kai sich denken. Er verdrängte den Gedanken schnell wieder.

„Ich wollte da weitermachen wo ich aufgehört hab.“ sagte Aoi unschuldig lächelnd.

Also doch.

„Lass den Quatsch und verschwinde wieder.“

„Ich habe keine Lust zu gehen, also sei mal ein bisschen gastfreundlicher.“

Das war zwar arrogant von Aoi so zu reden, aber er hatte Recht.

Wo waren nur seine Manieren.

„Ja, du hast Recht, gomen nasai. Kann ich dir etwas anbieten?“

„Ja, deinen Körper!“

„Was soll dass nun wieder? Hör auf mich ständig zu verarschen!“

„Nani, willst du das etwa nicht?“

„NEIN. Natürlich nicht. Was soll das?“

„Ich will dich aber.“

Er schubste mich sanft gegen die Wand.

Dieses Mal wanderten zu erst seine Hände unter mein Shirt.

Er streichelte über meinen Bauch und befingerte meine Brustwarzen.

„Nicht hör auf, ich will das nicht!“

Ich versuchte ihn weg zu drücken. Es gelang mir aber nicht.

Bevor ich noch mal etwas sagen konnte, drückte Aoi mir seine Lippen auf den Mund.

Ich verkrampfte meinen Kiefer, sodass er nicht mit seiner Zunge eindringen konnte.

Er reagierte unerwartet. … Er hielt mir einfach die Nase zu.

Ich bekam langsam keine Luft mehr und meine Knie sackten ein, sodass mein Körper die Wand entlang glitt. Ich musste einfach den Mund aufmachen.

Sobald ich ihn geöffnet hatte und tief Luft ein sog, spürte ich auch schon seine Zunge in meinem Mund.

Er war dieses Mal wesentlich sanfter und gefühlvoller als die Male zuvor.

Langsam, durch die Berührungen am Oberkörper und seinem heißen Kuss, erregt, schloss ich die Augen.

Obwohl mein Herz eigentlich einem anderen gehörte, genoss ich, was gerade mit mir geschah.

Ich konnte meine Reaktion selbst kaum fassen.

Während er mit einer Hand an meiner Brustwarze zwirbelte, strich er mit der anderen über meinen Rücken und dann meine Seite entlang bis zur Hüfte.

Ich war inzwischen recht heiß und fing an seinen Kuss zu erwidern.

Es war ein unbeschreiblich tolles Gefühl.

Unsere Zungen spielten in wilder Leidenschaft miteinander. Ich fing an zu keuchen.

Ich spürte wie ich langsam rot anlief.

Plötzlich öffnete er den Knopf an meiner Hose und steckte seine Hand hinein.

Ich schubste ihn von mir.

Unser Kuss löste sich und ich musste mich Luft schnappend überbeugen, bevor ich etwas sagen konnte.

„Nicht, lass das, ich will nicht!“

Meine Stimme, die fest und bestimmt klang, schaffte es ihm Einhalt zu gebieten.

„Was ist denn? Vorhin warst du doch noch total heiß.“

„Ich will das einfach nicht, ok!?“

Er sah mich enttäuscht an.

Dann nahm er seine Hand dort weg und zog mich zu Boden.

Dann fing er wieder an mich zu küssen.

Seine Finger schoben mein Shirt langsam nach oben, was mich fast wahnsinnig machte.

Wieso reagierte ich nur so intensiv auf seine Berührungen?

Seine Zunge wanderte langsam über meinen Oberkörper. Immer wieder kleine Küsse.

Ich war schon halb entblößt und fing langsam an vor Erregung zu zittern.

Nachdem er vorhin aufgehört hatte, schien ich seine Berührungen noch viel stärker zu spüren. Ein wohliger Schauer erfasste mich.

Ich konnte mich abermals keuchen hören.

Aoi zog sein Bein ein, bis sein Knie genau zwischen meinen Beinen stand und mich leicht berührte. Ich stöhnte leise auf.

Ich konnte mich kaum noch zusammenreißen und wusste nicht, was ich machen würde, wenn es so weiter ginge.

Die Tür wurde aufgeschwungen.

(Ich hatte gar nicht gehört, dass sie aufgeschlossen wurde, was aber auch nicht sehr verwunderlich war.)

Total verdutzt stand Ruki vor uns.

Ich lief knallrot an und drückte Aois Körper zur Seite, sodass ich schnell aufstehen konnte.

Beim Aufstehen rutschte mein Shirt wieder nach unten.

Aoi stand ebenfalls auf.

Ruki war so überrumpelt von dem Anblick, dass er nicht sofort etwas sagen konnte und erst einmal nur blöd guckte. Aber dann faste er sich wieder und redete.

„Also ich hab ja schon vermutet, dass du vom anderen Ufer bist. Ich meine, so wie du aussiehst und wie du dich benimmst und dieser Brief, aber ich hätte nicht gedacht, dass ich dich bei so was erwischen würde.“ Er grinste breit.

„Das is echt interessant! Ich dachte, du bist in deinen Lehrer verliebt. Der hier sieht aber eher so aus, als wäre er so alt wie du. Wer is´ n das?“

„Ich bin Aoi und gehe in Kais Parallelklasse. Verzeih mir, aber ich konnte mich nicht mehr zurückhalten.“

„Ach das macht doch nichts. Ich kenne das. Aber nächstes Mal, wenn ihr was vorhabt, sagt vorher bescheid, ja?!“

„Wie, du kennst das?“ ich war verwirrt. Ich habe Ruki noch nie mit jemand anderes gesehen. Ich konnte mir ihn in so einer Situation überhaupt nicht vorstellen.

Und überhaupt, wieso ist er nicht bestürzt? Wir sind doch beide Männer.

Und wieso wusste er, dass ich auf Männer stehe und was war das mit dem Brief?

„Na ja ich bin Bi.“, sagte Ruki lächelnd.

Bevor noch jemand etwas sagen konnte, klingelte Aois Handy.

„Ja?.... Ja natürlich .... ich komme sofort!“

Er legte auf.

„Sorry, aber ich muss los. Wir sehen uns.“

Er sah mich mit einem sehr sanften liebevollen Blick an. Das hatte ich nicht erwartet und nickte nur.

Er verbeugte sich vor Ruki und ging.

„Der is aber niedlich. Ich glaube, wir haben viel zu bereden.“

„Sehe ich auch so.“

„Gut.“

„Seit wann bist du Bi? Hab ich da was nicht mitgekriegt?“

„Lass uns darüber Morgen ausführlicher reden, ok. Nur so viel schon mal. Ich bin es schon seit drei Jahren und du hast es nicht bemerkt, weil ich immer „zu dir“ sage, wenn die Frage kommt: „Zu dir oder zu mir“. Mehr musst du vorerst nicht wissen.

Nun, wollen wir aber mal über dich sprechen. Was ist mit dir los?“

„Ich weiß es doch auch nicht. Ich liebe Uruha, aber trotzdem reagiert mein Körper auf die Berührungen von Aoi. Sie machen mich regelrecht wahnsinnig. Was soll ich nur tun?“

„Du bist noch Jungfrau, oder? Vielleicht liegt es ja daran. Du hast sicher nur ne Menge Druck aufgebaut und ihn nicht heraus gelassen. Ich würde mir da erst mal keine sorgen machen. Allerdings könnte es auch sein, dass du was für ihn empfindest.“

„Ich würde eher sagen nicht. Ich meine, ich habe mich wohler gefühlt, als ich in Uruhas Armen war. Bei Aoi wehre ich mich immer, doch meist kommt irgendwann der Punkt, an dem mein Körper mir nicht mehr gehorcht.“

„So wie es sich anhört, hast du wirklich nur zu viel Druck aufgebaut. Wenn du willst helfe ich dir den Druck von der Leitung zu lassen.“ Er grinste schelmisch.

„Nein danke, aber dass mache ich dann doch lieber selber. Ich wusste echt nicht, dass du so sein kannst.“

„Tja, da wohnen wir schon vier Jahre zusammen und kennen uns doch nicht richtig.“

Er lächelte.

„Sollen wir was essen? Und du solltest dich umziehen, so durchnässt, wie du bist.“

„Stimmt du hast recht, danke Ruki.“

„Ach was, kein Problem.“
 

„Hi, Reita, was ist? Du hattest mich herbestellt?“

„Ja, ich brauche jemanden, bei dem ich mich ausheulen kann. Ich hab mich mit Yumi gestritten.“

„Was war es denn dieses Mal?“

„Ach, eigentlich nichts besonderes, kennst das ja. Weiber. Sie war sauer, weil ich mich so nett mit ihrer Freundin unterhalten hatte.“

„Also hast du geflirtet, während sie daneben saß?“

„Was heißt geflirtet. Ich hab mich nur nett unterhalten.“

„Oh man, du musst echt damit aufhören. Irgendwann wird sie dich noch mal deswegen verlassen.“

„Ja, kann sein. Du hast Recht, aber ich brauche auch mal Abwechslung. Wenigstens so was sollte da doch drin sein.“

„Du bist echt schlimm! Behandele sie besser und ihr streitet nicht mehr so oft.“

„Gut ich versuch´s. Sag mal wie sieht es eigentlich mit dir und Liebe aus?

Ich hab in der Richtung schon lange nichts mehr von dir gehört.“

„Joa, nich so gut.“

„Soll heißen?“

„Ich bin unglücklich verliebt. Die Person, die ich liebe, liebt meinen Bruder.“

„Das is übel. .... auch ein Bier?“

„Ja.“

„Und wirst du kämpfen?“

„Ich versuche es ja schon die ganze Zeit, aber es klappt nicht.“

„Was hast du denn schon alles ausprobiert?“

„Ich habe ihn erpresst, geküsst und dann noch etwas angefasst.......oh Mann.

Langsam verstehe ich, dass er mich nicht mag.“ *seufz*

„Er? Du stehst auf einen Jungen?“

„Eh....hai.“

„Oh man, dass kann ja nicht gut gehen. Und du meinst es wirklich ernst?“

„Ja!!!“

„Ok. Vielleicht solltest du deinen eigenen Rat befolgen und etwas netter zu ihm sein.“

„Da hast du wohl Recht.“

Reita leerte sein Bier in einem Zug halb aus und sah mich dann an.

„Wehrt er sich denn, wenn du dich ihm näherst?“

„Na ja, er sagte schon öfter, dass er nicht will, aber ich habe dann immer weitergemacht. Mann muss aber dazu sagen, dass wir immer gestört wurden und ich somit noch nicht bis zum äußersten gehen konnte. Und vorhin hat er es auch sichtlich genossen. Er hat schließlich meinen Kuss erwidert und

geseufzt und gestöhnt. Er war so unglaublich sexy!“

„Ah ja. Vielleicht überforderst du ihn aber auch. Du sagtest doch, er steht auf deinen Bruder. Er kann sich sicherlich nicht so einfach umstellen.“

„Meinst du?“

„Hast du ihm denn gesagt, dass du ihn liebst?“

„Nein.“

„Du Trottel! Wie war das mit der Erpressung? Was hast du gemacht?“

„Ich bin auf dem Flur mit ihm zusammengestoßen und dabei hat er einen Brief verloren. Dort stand ein Liebesgeständnis an meinen Bruder drin. Ich habe ihn am nächsten Morgen darauf angesprochen und ihm gesagt, dass ich den Brief Uruha gebe, wenn er nicht tut, was ich ihm sage. Dann habe ich ihm gesagt, dass ich seinen Körper will und habe ihn geküsst. ...... Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, dann war ich ja echt voll das Arsch.“ *drop*

„Jap, da hast du recht. Du solltest dich vielleicht bei ihm entschuldigen. Und als nächstes wäre es vielleicht nicht verkehrt, ihm deine Gefühle zu gestehen.

Er ist selbst unglücklich verliebt, da wird er es schon verstehen. Das Risiko dürfte also sehr gering sein und die Aussicht auf einen Erfolg ist recht groß. Ich würd´s versuchen.“

„Gut. Du hast Recht. So geht es ja nicht mehr weiter. Ich sage es ihm gleich morgen.“

„Super denn lass uns noch etwas plaudern. Ich habe noch ne Menge Bier da.“

Sie sahen sich an und grinsten.
 

Wo ist Aoi? Wollte er vielleicht zu Kai?

Vielleicht ist er aber auch schon wieder zu Hause und ich habe ihn nur nicht gehört.

Mal nachsehen.

Er klopfte an die Tür. Einmal, zweimal. Dann machte er die Tür auf.

Hm er ist noch nicht wieder da.

Moment mal...hab ich doch richtig gesehen. Das ist ja der Brief von Kai.

Uruha ging zum Schreibtisch seines Bruders und nahm den Brief in die Hand.

Wollte er ihm den nicht bringen? Was steht denn da? An Uruha? An mich? Was da wohl drin steht und wenn er an mich ist, warum hat Aoi ihn mir dann nicht gegeben?

Er macht den Brief auf und fing an zu Lesen.

Seine Augen weiteten sich immer mehr während er die Zeilen las.

Ach so ist das.....
 

Am nächsten Tag schien schon wieder die Sonne.

Kai schlenderte langsam zur Schule. Durch das Gespräch mit Ruki fühlte er sich um einiges besser.

Er ging durch das Tor, überquerte den Hof und ging die Flure entlang.

Vorm Klassenzimmer blieb er kurz stehen.

Es war die letzten Tage wirklich viel geschehen.

Er öffnete die Tür.

Aoi, der auf ihn gewartet hatte sprang auf und ging zu ihm hin.

„Guten Morgen.“

„Morgen.“ Kai sah ihn verwundert an.

„Was machst du hier?“ fragte er freundlich.

„Ich wollte mit dir reden.“

„Ach so...“

„Morgen zusammen.“ Fröhlich kam Uruha in das Klassenzimmer.

Sofort verschlechterte sich Aois Laune.

Nicht jetzt. Was will der hier?

Kai hingegen wurde sogar noch etwas munterer.

Ihn schon früh am Morgen zu sehen ist super. Er lächelt. Sein lächeln ist einfach traumhaft.

Das Kai sich zu freuen schien, drückte Aois Laune noch mehr.

„Ich wollte mit ihm reden. ALLEINE!“

„Oh ich störe wohl? Du solltest dein Gespräch mit ihm auf später verschieben.

Ich wollte heute etwas früher mit dem Unterricht beginnen.“

„Ok. Warte dann bitte auf mich Kai.“ Er sagte es eindringlich.

Kai bemerkte, dass er sehr ernst war und dass das Gespräch keines seiner Spiele sein würde.

Als Aoi ging, klingelte es zur fünf Minuten Pause. Die Schüler, die in Kais Klasse gingen, kamen herein und setzten sich sofort, da der Lehrer ja schon da war.

Der Unterricht verlief wie immer und dieses Mal hatte Kai keine Probleme ihm zu folgen.

Als der Gong zur großen Pause schlug, entfernten sich die Schüler sehr schnell.

„Kai würdest du bitte kurz bleiben. Ich möchte mit dir reden.“

„Hai, natürlich. Was gibt es denn?“

Er wusste zwar, dass Aoi warten würde, aber dass wusste auch Uruha.

Es würde also nicht so lange dauern.

„Ich habe in dem Zimmer meines Bruders einen Brief von dir gefunden.“

„Im Zimmer Ihres Bruders? Von mir?“

„Ja. Ich weiß jetzt, was du für mich empfindest. Entschuldige, dass ich das nicht bemerkt habe.“

Kai wurde leicht rot.

„Damals, als ich dich in den Arm genommen habe, da schlug dein Herz wegen mir schneller, oder?“

Er errötete noch mehr.

Das passierte jetzt nicht wirklich!

Er konnte nicht sprechen. Also nickte er nur.

Langsam kam ihm Uruha näher.

Er sah ihm tief in die Augen.

„Ich finde dich süß! Ich will es mit dir probieren!“

Er nahm ihn in die Arme.

Kai wurde leicht schwindelig. Das war doch ein Traum!

Das er ihn so hält und dann noch sagt, er wolle mit ihm zusammen sein.

Sein Herz schlug wie verrückt.

Aoi, der das ganze mit angehört hatte, fühlte sich auf einmal total leer.

Wieso gerade jetzt?

Dabei wollte ich ihm doch meine Liebe gestehen.

Er war wütender denn je auf seinen Bruder.

Als sich im Klassenraum wieder etwas tat, hörte er zu.

„Du bist so unglaublich weich.“

Uruha drückte Kai fest an sich und küsste ihn einmal kurz auf den Mund.

Dann küsste er ihn noch einmal.

Dann noch mal und dieses mal mit Zunge.

Es fühlte sich ganz anders an, als die Küsse von Aoi. Aoi, wieso denke ich in dieser Situation an ihn???

Er ließ es geschehen, aber er erwiderte den Kuss nicht.

Wieso eigentlich nicht? Ich habe doch die ganze Zeit davon geträumt, dass das geschieht.

Als sein gegenüber anfing seine Hand unter sein Hemd zu schieben, hörte er von sich ein „Hya.“

War das gerade ich? Oh man peinlich!
 

Das war zu viel für Aoi. Er konnte nicht länger tatenlos dastehen.

Er stieß mit voller wucht die Tür auf.

Uruha war nicht sehr überrascht, aber Kai schon.

„Das reicht.“

„Was denn, eifersüchtig?“, triezte ihn sein älterer Bruder.

„Ja! Du hast es erfasst. Lass deine Finger von Kai. Er gehört mir.

Ich hatte ihn zuerst!“

„Er ist doch kein Spielzeug. Du kannst ihn ja fragen, ob er lieber dich oder mich will.“

„Du Arsch! Du hast den Brief gelesen und sagst so was.“

„Moment mal. Aoi DU bist Uruhas Bruder?“

„Hai.“

„Du wusstest, was ich für ihn empfinde und hast mich nur gequält und ausgenutzt?“

„Nein, dass war nicht so gemeint. Was sollte ich denn machen?

Ich konnte dir ja schlecht helfen dich mit meinem Bruder zu verkuppeln.

Schließlich wollte ich dich ja selber.

„Ich liebe dich Kai!!!“

„Kommt das nicht etwas spät?“

„Klappe Uruha.“

„Na wie wirst du dich entscheiden Kai? Wirst du ihn oder mich nehmen?“, fragte Uruha.

Kai stand verwirrt da. Keiner der beiden anderen konnte seine Gefühle lesen, die gerade in ihm wüteten.

Wie sollte er sich entscheiden?

Einerseits die Person, die er schon seit fünf Jahren liebt und andererseits Aoi.

Er war ihm so nahe gekommen, wie keinem anderen zuvor.

Er hatte seine Liebe gespürt und seine Berührungen genossen.

Er wusste nicht, wie seine Gefühle zu Aoi waren, aber kalt ließ ihn sein Liebesgeständnis auch nicht.

Das war eine Entscheidung, die er nicht so einfach treffen konnte.

Ohne, dass einer der beiden anderen auch nur reagieren konnte, rannte Kai raus.

Er rannte, bis er zu Hause war.

Dort schloss er die Tür und lehnt sich von Innen dagegen.

Dicke Tränen rannen ihm übers Gesicht, ohne das er sie kontrollieren konnte.

Was war bloß mit ihm los?

Er stand vor einer schweren Entscheidung und konnte keinen klaren Gedanken fassen.

Was soll ich bloß tun.

Es zerriss ihn förmlich von innen.

Es schmerzte zu sehr.

Dieses Stechen in Bauch und Brust war kaum auszuhalten.

Warum musste es so kommen?
 

Verdutzt standen die beiden Brüder allein im Klassenzimmer.

Ihre Blicke trafen sich und sie sahen sich gegenseitig böse an.

Aoi verließ den Raum und verschwand auf dem Flur.

Leicht verwirrt von Kais Reaktion setzte sich Uruha in den Lehrerstuhl und wartete, bis die Pause zuende war und er weiter unterrichten musste.

Beide wollten Kai erst mal in ruhe lassen.

Sie würden schon früh genug erfahren, wie er sich entschieden hatte.



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