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How she became the one

von

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1999

Sein Blick ging ihr nicht mehr aus dem Kopf, seine Augen leuchteten so intensiv blau, dass sie hätte schwören können, dass es sich nur um Saphire handeln konnte.

Trotz des Bannes, in den er sie zog, riss sie sich von ihm los und stieg in ihren Wagen.

Sie legte das Gesicht in ihre Hände und wischte sich mit ihnen darüber, als würde sie sich etwas wegwaschen wollen.

Dann lehnte sie sich zurück, so dass ihr Kopf auf der Stütze zu liegen kam.

Was war das grade bloß gewesen?

Etwas irritiert riss sie sich zusammen, steckte den Schlüssel in das Zündschloss, drehte ihn herum, ein Brummen erklang und sie fuhr los.

Die grüne Welle kam ihr gelegen und so war sie in einer Viertelstunde an ihrem Stadtappartement angekommen.

Sie betätigte die Fernbedienung für die Tiefgarage und das Tor schwang auf.

Die engen Gänge machten ihr schon lange keine Schwierigkeiten mehr, trotzdem klappte sie jedes Mal ihre Spiegel ein, bevor sie hinunter und in ihre Parkbucht fuhr.

Wieder mit ihren Taschen bepackt, versuchte sie im Fahrstuhl nur den obersten Knopf zu erwischen, aber die Tüten waren gegen sie und so hielt der Aufzug auch noch in Stockwerk drei und vier.

Als der Fahrstuhl zum dritten Mal seine Türen öffnete, trat sie heraus ins Treppenhaus und überwand die letzten fünf Stufen nach oben.

An der Tür des obersten Stocks prangte ein Messingschild mit der Aufschrift „C. Grand“.

Sie brauchte mehrere Anläufe um den Schlüssel hervor zu holen und das Schlüsselloch zu treffen.

Am Ende stellte sie die Taschen ab, um noch am selben Tag die Wohnung betreten zu können.

Die Taschen wieder hochhebend, stieß sie mit dem Fuß leicht die Tür auf und öffnete den Weg in einen großen, hellen Flur.

Ihr Weg führte sie gradewegs durch ihr Schlafzimmer hindurch, in einen Raum der vom Boden bis zur Decke nur aus Kleiderschrank bestand.

Dort legte sie ihre ergatterten Güter ab, um sie später in aller Sorgfalt einzusortieren.

Sie streckte sich und schüttelte ihre Handgelenke etwas aus, die nach dieser Last etwas taub geworden waren.

Ihr Jackett ließ sie über die Schultern gleiten und schmiss es aufs Bett, während sie in die Küche stöckelte.

Die Wohnung war hell,... zu hell.

In der Küche ließ sie die Jalousien herunter, so dass die Sonne sich nur noch sporadisch ihren Weg in die Wohnung bahnte.

Der Wasserkocher, den sie vorher angestellt hatte, blubberte bereits heftig und gab ein Klicken von sich, was bedeutete, dass das Wasser einmal aufgekocht war.

Aus einem der Oberschränke holte sie ihre Lieblingstasse.

Es war eine dickbauchige, halbrunde, die bald mit ihrem Lieblingstee gefüllt werden sollte.

Sie streute einige Blätter des Darjeelings in den Sieb ihrer schwarzen, gusseisernen Teekanne und goss sie mit dem gerade gekochten Wasser auf.

Mit der Kanne und der Tasse in den Händen begab sie sich ins Wohnzimmer und machte es sich auf ihrer großen Ledercouch gemütlich, nicht ohne sich vorher aus ihrem Bücherregal bedient zu haben.

Sie wickelte sich in die Decke ein, die über der Sofalehne hing, und bediente sich von dem köstlichen heißen Tee, der auf dem Beistelltisch stand.

Der Tag war angenehm, aber auspowernd gewesen und deshalb kam sie nicht über vier Seiten in ihrem Buch hinweg, ohne darüber einzuschlafen.

Sie glitt in eine Traumwelt hinüber, die ihr nur allzu bekannt war.
 

Es regnete, die Tropfen prasselten auf das Dach des Wagens, auf dessen Rückbank sie saß.

Der Tag stand unter einem schlechten Zeichen.

Nach einer viel zu lange andauernden Weile hielt der Wagen vor einem schmalen Schieferweg, der sich mitten durch eine riesige Grünfläche zog.

Die Tür zu ihrer Linken wurde geöffnet und der Chauffeur hatte einen Schirm aufgespannt, unter welchen sie sichstellte, als sie aus dem Auto stieg.

Sie nahm dem Chauffeur den Schirm ab, der vehement dagegen protestierte.

Schlussendlich resignierte er jedoch und setzte sich zurück hinter das Lenkrad des Wagens.

Sie hingegen sah einen Augenblick in die Ferne, senkte ihren Blick, nahm einen tiefen Atemzug und ging den dunkel gepflasterten Weg entlang.

Links und rechts von ihr waren mehr oder weniger große oder protzige Steine angebracht.

Sie musste lange durch den Regen gehen, der ihr gegen ihre, nur durch schwarze Seidenstrümpfe geschützten, Knöchel prasselte.

Sobald sie den Schieferweg verließ und über den gepflegten Rasen ging, schwamm sie in ihren Stöckelschuhen.

Irgendwann blieb sie stehen, denn sie war dort angekommen, wo sie hin wollte.

Sie stand einige Augenblicke nur so da, bewegte sich nicht, atmete nicht, gab keinen Mucks von sich.

Dann konnte sie ihre in sich brodelnden Emotionen nicht mehr zurück halten.

Sie fiel auf die Knie, der Schirm glitt ihr aus der Hand und fiel neben ihr ins nasse Gras.

Die kleinen Fäuste auf den Stein schlagend schrie sie.

Sie schrie ihre Wut heraus, die Wut auf ihn, weil er sie verlassen hatte und die Wut auf sich selbst, wieso sie es nicht verhindert hatte.

Sie schrie aus ihrem tiefsten inneren heraus und die Tränen, die ihr zu Haufe über die Wangen rannen, waren nicht auszumachen, unter dem Regen, der dieselben Bahnen nahm.

Unter ihren lauten Schluchzern glitt sie nun vollends auf den durchnässten Rasen und kauerte sich dort zusammen.

Sie konnte den Schmerz des Verlustes nicht ertragen, den sie erleiden musste.

Er war ihr Mentor gewesen, er war was sie gebraucht hatte, er war es, der ihr neue Dinge aufgezeigt hatte und nun sollte er für immer fort sein…

Der Schirm lag immer noch umgedreht auf dem Gras neben ihr.

Irgendwann würde der Chauffeur sie wieder auflesen, wie es so oft der fall war wenn sie Ihn besuchte, sie dann zurück in ihr Elternhaus bringen und das Hausmädchen einen Arzt rufen lassen …
 

Sie riss die Augen auf und schnellte nach oben, das Buch flog einige Meter durch den Raum und prallte an einer Wand ab.

Sie umschloss ihren Oberkörper mit ihren Armen und schloss für einen Moment die Augen.

Dieser Traum kam immer wieder und wieder, seit sie Ihn nicht mehr besuchte.

Sie nahm einen Schluck Tee aus ihrer Tasse.

Er war kalt, … wie lange hatte sie geschlafen?

Nachdem sie auf die Uhr gesehen hatte fasste sie sich an die Stirn.

Drei ganze Stunden hatte sie dort gelegen.
 

Sie stand auf und rief eine ihrer engsten Freundinnen an, Amber.

Im Telefon, das im Flur auf der Kommode stand, war ihre Nummer als Kurzwahl gespeichert.

„Hallo?“

„Hier auch Hallo!! Hallo Amber!“

„Aaaah, hi Carrie!“

Ihre Stimme war euphorisch und voller freudiger Erregung.

„Es ist toll mal wieder was von dir zu hören!“

„Ganz meinerseits“, entgegnete sie. „Hast du Lust auf ein paar Drinks?“

„Mit dir doch immer! Gehen wir ins Crombie?“

„Heute nicht!“, sie sah die Augen dieses Mannes wieder vor sich, dieser Blick, welcher sie durchbohrte. „Heute Abend gehen wir ins Black Velvet!“

„Wohin???“ ,offensichtlich kannte sie den Club nicht.

„Siehst du später! Holst du mich ab?“

„Du hast zwei Stunden, schaffst du das?“

„Hallo??? Was ist denn das für eine Frage?“

„Naja, du musst zugeben, du bist auch nicht mehr die Jüngste.“

„Jetzt mach aber mal halblang, du bist älter als ich!“

„Erinnere mich bloß nicht daran!“
 

Beide mussten lachen.

„Wir sehen uns später, bis dann Liebes.“

„Bis dann!“

Beide hatten legten auf und sie sah noch einmal auf die Uhr.

2 hours left

Das dürfte ihr locker reichen.

Sie öffnete den Knopf und den Reisverschluss ihres Rockes und streifte ihn über ihren Po nach unten, einen Moment später lag der Rest ihrer Kleidung daneben auf dem Boden.

Sie streckte sich und öffnete ihre langen braunen Haare.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Jumperlady
2009-03-08T00:15:58+00:00 08.03.2009 01:15
Es ist mal wieder ein sehr interessantes Kapitel.
Ich mag die Hauptfigur immer mehr.^^
Da nun schon soviel kritisiert wurde, werd ich hier mal drauf verzichten und weiter lesen.
Von:  Yu_B_Su
2009-03-02T18:34:18+00:00 02.03.2009 19:34
Wieder ein schönes Kapitel, ich finde es toll, wie du die Zeitsprünge einbaust, man sie aber immer gut erkennt, wie sich Erinnerung, Traum und Jetzt abwechseln.

Der etwas lange Satz am Anfang mit dem dass und nochmal dass, war nicht so gut, dafür musste ich danach ein paar Mal schmunzeln. Es war irgendwie schön, wie sie sich mit den Händen über das Gesicht wischt, den Kopf zurücklehnt, weil sie der Mann an etwas erinnert. Genauso wie die ironischen Bemerkungen über den Spiegel und den Schlüssel, den sie finden muss und den sie vergeblich versucht in das Schloss zu stecken. Obwohl ich das mit dem sie-wollte-am-nächsten-Tag-nich-immer-noch-hier-stehen doch ein bisschen zuviel des Guten fand. Ihre Einkäufe als Güter zu bezeichen ist auch etwas unglücklich, es klingt so kühl, so sachlich. Ein kleiner Nebensatz warum ihr das Licht zu hell ist wäre gut gewesen, denke ich, weil man ja erst später erfährt, dass es abend ist, es sind irgendwie sehr wenige Tageszeiten genannt - war bis jetzt auch nciht wirklich nötig, aber naja.. Die Wiederholung von bedienen - einmal beim Bücherregal, dann beim Tee - hat auch etwas gestört und ich weis nicht, ob etwas unter einem schlechten Zeichen stehen kann. Ich dachte, dass Dinge nur unter einem schlechten Stern stehen können oder dass die Vorzeichen schlecht sind.. weis nicht... Toll fand ich das Schwimmen in den Stöckelschuhen, das war wirklich sehr anschaulich. Das Schreien hättest du mit ein paar "Ahhhhhhhhhhs" usw. unterstreichen können, das hätte es noch ein bisschen intensiviert. Aber die Szene hat was - ein Friedhof, es regnet, das grüne Gras, ihre Trauer. Und die Tatsache, dass sie das nicht zum ersten Mal macht... wenigstens ist jetzt klar, dass die beiden eine Zuneigung verbindet. Das macht es noch trauriger... Bei ihrem Name musste ich erstmal schlucken - er erinnert mich an Carrie Bradshaw, aber bis auf die Shoppingtour und den eleganten Kleidungsstil haben sie nur wenig gemeinsam, hoffe ich :-D

Vom Schreibstil her fand ich es wieder gut, abwechslungsreich, nur wenige RGs, es fließt ... es passt irgendwie gut... schön.

Von:  Voidwalker
2009-02-22T03:12:54+00:00 22.02.2009 04:12
*LACH* Jetzt weiß ich, warum du dich gegen die ausführliche Version entschieden hast - macht offenbar schon jemand. *g*
Hmmm. Du hast einen sehr interessanten Einstieg gewählt, einen recht... heh... darf ich das 'ansprechend' nennen, ohne dass man sich mein Gesicht mit einem breiten, verdorbenen Grinsen vorstellt? XDD
Es ist definitiv erstmal eine interessante Geschichte, die kurze Beschreibung, die bisherigen Kapitel, alles lädt zum weiterlesen ein und weckt Neugier, ich sah den Lesefluss nur selten und unwesentlich durch ein paar Kommas gestört (die tatsächlich zu viel waren, sowas hab ich ja noch nie erlebt! XD), aber wie gesagt - unwesentlich und selten.
Du wolltest nun wissen, was dabei in mir vorging, so ich dich richtig verstand. Hm. Was in mir während des Prologes und ersten Kapitels vorging, dürfte - neben dem offensichtlichen Effekt erotischer Literatur - wohl am ehesten unter einem gewissen Maß an Beklemmung zu fassen sein. Ich persönlich käme mir in der Situation, da mich mein Schwarm bedrängt, doch reichlich hilflos vor - ihr wohl vielleicht nicht mal unähnlich.
Die Kapitel danach beschreiben sie als Karrierefrau und Lebemensch, soweit exzellent. Auf eines würde ich - als Ratschlag, mehr nicht - jedoch achten. Du beschreibst mehr oder minder ein vollkommenes Erscheinungsbild. Okay, glücklicherweise ist Schönheit sowieso Geschmackssache, mancher findet lange Beine vielleicht schlicht zum Kotzen, heutzutage gibt's bei der Masse an Menschen für so ziemlich alles und jedes ein Gegenstück, aber wenn sie jetzt noch den Charakter einer Heiligen bekommt... droht sie eventuell auf Mary Sue abzudriften, was wirklich schade wäre. =)
Bin gespannt, was noch folgt. ;)
Von:  Severinam
2009-02-19T16:44:53+00:00 19.02.2009 17:44
hu hu, ich bins wieder,

Solchen Augen möchte ich auch mal begegnen >>schmacht<<

Das war auch wieder ein sehr schönes Kapitel, wenn auch Kurz.
Ich habe so den eindruck das du die Kapitel schon fertig geschrieben hast und aus mir unverständlichen gründen auseinanderreißt.
Dadurch geht es irgendwie nur schleppent vorran.

wieder habe ich zwei kleine Tipfehler gefunden.
(Es ist wirklich schwer bei dir was zum kritteln zu finden)^^

"...unter welchen sie sichstellte,"
Da muss ein leerzeichen rein.

"sie nahm dem Chauffeur den Schirm ab,"
Das ist ein satzanfang und wird darum Großgeschrieben.
Ich sag doch Tipfehler...

Ich freu mich schon auf das nächste Kap und hoffe die nächsen werden Länger.

Gruß
S.


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