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Engelstränen

Martin x Taro
von

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Küsschen

Hey!

Jetzt kann ich endlich wieder hochladen! ^^ Die nächsten Kapitel sind dann aus der Sicht von jemand anderem geschrieben. Wer das ist verrate, ich noch nicht! ;P

Ich hoffe, es gefällt euch! Viel Spaß beim Lesen!
 

LG Kyra
 

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Küsschen

Martin bestand darauf, dass ich ein heißes Bad nahm. Meiner Meinung nach unnötig. Abtrocknen und neue Klamotten hätten völlig genügt. Aber er hatte sich nicht erweichen - eher gesagt nicht ignorieren - lassen.
 

Deswegen saß ich jetzt in der Badewanne. Und langsam aber sicher wurde ich wütend. Ich hatte seine Entscheidung so hingenommen, weil ich gedacht hatte, mich dabei etwas entspannen zu können. Aber davon war ich meilenweit entfernt.

Dank meines liebenswerten Mitbewohners. Aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen, kam er andauernd rein und wirbelte hier herum, sprich er verbreitete Unruhe.
 

Als ich ihn das nächste Mal auf dem Flur hörte, rief ich ihn zu mir. Mehr oder weniger unfreundlich. Keine fünf Sekunden später erschien sein perfekt frisierter Kopf in der Tür.
 

„Was ist?“, fragte er verwundert.
 

„Genau das wollte ich dich auch fragen“, meinte ich säuerlich. „Was soll der Mist?“
 

Sein Mienenspiel war nicht nachvollziehbar. Beginnend bei irritiert, wechselte es zu nachdenklich-besorgt und endete schließlich mit einem Grinsen. Was sein Gehirn da wohl fabriziert hatte?
 

Seine Reaktion erinnerte mich mal wieder an Makato. Der war manchmal auch so unberechenbar gewesen. Doch den Gedanken blockierte ich sofort. Schließlich war ich mir einig geworden, anzufangen Martin endlich nur noch als Martin zu sehen. Es erwies sich schon jetzt als nicht gerade einfach. Aber ich würde es irgendwie hinbekommen.
 

„Na ich spanne!“, meinte Martin und warf mir dabei einen so übertrieben anzüglichen Blick zu, dass ich keine Sekunde daran zweifelte, dass er mich auf den Arm nehmen wollte. Aber das Grinsen, das dabei sein Gesicht zierte, gefiel mir dermaßen gut, dass ich darauf einging. Den Spieß konnte man auch umdrehen.
 

„Na wenn das so ist“, grummelte ich, innerlich grinsend, und gespannt auf seine Reaktion. „Dann können wir den Unsinn ja auch beenden. Stattdessen lauf ich fünf Minuten mit offenem Bademantel durch die Wohnung!“
 

Sein Grinsen bekam etwas Erfreuliches. Er schien nicht damit gerechnet zu haben, dass ich in seinem Spielchen mitzog.
 

„Das“, sagte er, während er auf mich zu kam, „klingt sehr verlockend, aber würde dem eigentlichen Sinn dieser Übung wiedersprechen.“
 

„Und wie wäre es mit einem Erpressungsküsschen?“, fragte ich mit einem verführerischen Touch. So langsam begann mir, das Spaß zu machen. Das letzte Mal war lange her, bemerkte ich dabei im Hinterkopf.
 

Gespielt nachdenklich legte er den Kopf schief, und ließ sich neben der Badewanne nieder.
 

„Wie wär’s mit einem Kompromissküsschen?“, stellte er die überraschende Gegenfrage.
 

Darüber brauchte ich nicht lange nachzudenken. Ich hatte nie mit sowas gerechnet, sondern hatte es einfach nur - mehr oder weniger murrend - absitzen wollen. Wenn dabei jetzt noch etwas Gutes für mich herauskam, warum denn nicht?
 

„Kommt ganz auf den Kompromiss an!“, erwiderte ich deshalb.
 

„Hm“, kam erst nur von Martin und er verschränkte seine Arme auf dem Badewannenrand. „Wie wär’s damit: Du nimmst solange ein entspannendes Bad, bis dir wieder ganz warm ist, und ich lad dich dafür auf ein heißen Date ins Belacis ein?“
 

Abwartend blickte er mich an. Währenddessen unterzog ich ihn einer kurzen Musterung. Das konnte nur ein Scherz sein, auch wenn er ziemlich ernsthaft wirkte. Das Belacis war das nobelste und teuerste Restaurant in der ganzen Stadt. Sein überragender Ruf reichte bis zum Himmel.
 

Es war ausgeschlossen, dass er mich dorthin einlud. Ich passte nicht an einen solchen Ort - zumindest nach meiner Meinung, Makato hatte schon oft versucht mich dahinzuschleppen. Erfolglos versteht sich.
 

Zugegebenermaßen, etwas neugierig war ich, aber eigentlich hatte ich kein Interesse an einem Besuch. Schon gar nicht auf die Kosten eines anderen. Auch wenn Martin zweifelslos genügend Geld hatte, um sich 500 solcher Luxusrestaurants zu kaufen, und danach immer noch lange nicht pleite zu sein.
 

Ich war kein Schmarotzer. Ich vermied es mir Geld zu leihen, obwohl ich eigentlich chronisch abgebrannt war. Wenn es doch einmal sein musste, hatte ich es immer im kleinstmöglichen Zeitraum zurückgezahlt. Selbst wenn der- oder diejenige, dass gar nicht gewollt hatte.
 

„Also“, riss mich Martin neugierig aus meinen Gedanken.
 

Wie gesagt, es konnte nur ein Scherz sein. Deshalb würde ich wohl mit einer kleinen zusätzlichen Bedingung darauf eingehen. Einen ernstgemeinten Vorschlag, mit dem ich etwas anfangen konnte, würde er vermutlich eh nicht machen. Also konnte ich das Ganze auch mit so viel Entspannung und Ruhe zu Ende bringen wie möglich.
 

„Dir ist schon klar, dass entspannend bedeutet, dass dieses Rein- und Rausgerenne aufhört. Heißt entweder drinnenbleiben oder rausgehen!“, forderte ich.
 

„Kann ich mir noch etwas zu Essen holen?“, fragte er und bombardierte mich dabei mit einem flehenden Blick. So als würde er gleich verhungern. Abermals drängte sich der schmerzende Gedanken an Makato auf, und wieder schob ich ihn beiseite. Ein wehmütiges Stechen blieb dennoch.
 

„Meinetwegen!“, gestand ich Martin seufzend ein. Immer diese Leute, die pausenlos essen mussten.
 

„Super!“, grinste er voller Freude. Dann hielt er mir seine Hand hin, um einzuschlagen. „Deal“, sagte er.
 

Ich ignorierte seine Hand und beugte mich leicht zu ihm hinüber. Schließlich hatte er ein Kompromissküsschen haben wollen, keinen Handschlag.
 

„Deal“, murmelte ich leise, bevor ich meine Lippen ganz sanft auf die seinen legte. Sie waren unerwartet weich. Noch erstaunlicher war es, dass mein Herz auf einmal anfing, schneller zu schlagen.
 

Was ist los, dachte ich verwundert, irgendwie etwas berauscht, als ich mich wieder von ihm löste.
 

Martin blickte mich einen Moment lang total abwesend an. Danach grinste er und beugte sich etwas in meine Richtung. Wollte er etwa…?
 

Nein, wollte er nicht, stellte ich fest - schon fast etwas enttäuscht -, als er zu sprechen begann: „Gehe ich recht in der Annahme, dass es deine Zustimmung findet, wenn ich entgegen meiner Rolle, nicht Pirouetten drehend den Raum verlasse?“, fragte er hochtrabend, was mich unweigerlich leicht lächeln ließ.
 

„Ja, das ist ganz in meinem Sinne“, antworte ich beinahe genauso formell. „Da du dabei vermutlich etliche ruhestörende Laute von dir geben würdest, und du - bei deinem Geschick - wohl, auch nicht gerade leise, Bekanntschaft mit dem Boden machen würdest!“
 

Erst blickte Martin mich ungläubig an, dann begann er schallend zu lachen. Nachdem er sich wieder etwas beruhig hatte, erhob er sich grinsend.
 

„Du solltest das öfter machen! Es steht dir.“, sagte er im Gehen.
 

Es dauerte einen Moment, bis ich begriff, dass er mein Lächeln gemeint hatte. Seltsamerweise bedeutete es mir viel, dass er dieser Meinung war. Mein Herz schlug noch immer etwas zu schnell.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von:  Inan
2009-10-11T14:38:24+00:00 11.10.2009 16:38
Ich wette, Martin hat das mit dem Date ernst gemeint xD
Ma gucken, was dann pssiert :P
Was Makato wohl dazu sagen würde?
Von:  Vampire-Hero
2009-04-07T05:55:06+00:00 07.04.2009 07:55
Sieht so aus, als würde sich Tailin was für Martin empfinden. Aber wer weiß... vielleicht ist das ja auch nur, weil dieser ihn an Makoto erinnert, weshalb es ihm leichter fällt, den anderen zu mögen. Aber qwie weit ist es dann von der Liebe entfernt und wie weit wird Martin das Spiel treiben, ehe es ernst wird? Freu mich schon darauf, wenns weitergeht:-)

LG
Vampire
Von: abgemeldet
2009-03-30T14:19:53+00:00 30.03.2009 16:19
Oho, ein Date. Na da freu ich mich doch drauf ;)


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