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Die Chronik der anderen Welt

von

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Entdeckungen

Albus Dumbledore starrte wütend auf den Mann, der vor ihm stand – erfolglos und allein. Ohne Potter, der wie vom Erdboden verschwunden schien und niemand konnte ihm etwas sagen. Die Malfoys redeten nicht mit ihm und er würde sich sicher nicht dazu herablassen, bei seinem Ruf mit diesem Dreck zu kommunizieren. Und die Weasleys wussten nichts, was noch viel enttäuschender war. Keiner wusste, wo Potter lebte und sich versteckt hielt, so, dass er gezwungen war, auf den Beginn des Schuljahres zu warten, bevor er offiziell die Auroren einschalten konnte, um ihn zu suchen.
 

Denn dummerweise war es bekannt, dass der Bengel volljährig war und noch dümmer war, dass Potter durch seinen Sieg an Sympathie noch ein Mal extrem zugenommen hatte und er in der Öffentlichkeit vorsichtig sein musste, sehr vorsichtig. Nur Wenige hatte er davon überzeugen können, dass Potter auf dem besten Wege war, selbst zu einem dunklen Lord zu werden, den es zu beseitigen galt.
 

Was es ihm verdammt schwer machen würde, aber er hatte nicht vor, seine Chancen auf dessen Geld einfach aufzugeben. Er wollte, dass alle Ihn verehrten, nicht den Bengel, den er geformt hatte und der nicht mal den Anstand gehabt hatte, zu verrecken, als seine Zeit gekommen war!
 

Er hatte ihn so sorgfältig brechen lassen, hatte dann so getan, als würde er ihn mögen und das Alles für Nichts? Ohhhh nein! Nicht mit ihm!
 

Ihm hatte schon die letzte ‚Überraschung’ gereicht, als sich herausgestellt hatte, dass er keine Möglichkeit hatte, an die Sachen von Snape zu kommen. Ihn für tot zu erklären, war kein Problem gewesen, aber seine Leiche war nicht aufgetaucht, nirgends. Etwas, das er allen verschwiegen hatte. Niemand wusste, dass das Grab seines Spions leer war.
 

Er hatte sich wirklich überlegt, ob der Mann es schon wieder geschafft hatte, zu entkommen, aber das war bei dem Gift einer magischen Schlange nicht möglich. Was ihn noch mehr ärgerte, denn er wusste, er würde nie wieder einen fähigeren Tränkemeister finden, was ihn doch vor Probleme stellte, vor Ziemliche, denn seit er den Trank nicht mehr bekam, merkte er sein Alter immer mehr und er hatte noch lange nicht alles erreicht.
 

„Wie kann Ihnen ein sechzehnjähriger Bengel entgehen?!“
 

Der Mann schluckte schwer. „Ich... habe seine Spur bei Sumerset einfach... verloren, als habe er sich in Luft aufgelöst, vollkommen.“
 

„Suchen Sie weiter!“, zischte Albus aufgebracht, entließ ihn dann mit einer abrupten Handbewegung. Erst, als er wieder allein war, ließ er sich schwer in seinen Sessel fallen. Er brauchte einen neuen, fähigen Tränkemeister. Dringend....
 


 

Der Abend kam schnell. Severus hatte die Pläne des Rates ein weiteres Mal überarbeitet und drei weitere Schwachpunkte ausgesondert, um sicher zu stellen, dass der elendige Krieg dann endlich mal sein Ende fand. Er wollte Harry nicht in einen zweiten Krieg dieser Art hinein ziehen, das hatte der Junge nach Allem was er bereits durchgemacht hatte, nicht auch noch verdient. Prophezeiungen hin oder her, er war nicht länger bereit, sich von ihnen sein Leben diktieren zu lassen, da es auch Harrys gefährden könnte und der Junge hatte genug für zehn Leben gekämpft.
 

Kurz war seine Schwester auch da gewesen, doch Severus hatte sie heraus komplementiert, da sie mal wieder versucht hatte, ihn über Harry auszufragen und er würde nichts erzählen, was der Jüngere vielleicht nicht wollte. Immerhin wusste er selbst noch nicht alles, all die Einzelheiten, die seinen Gefährten belasten mussten, er hatte heute nur etwas an der Oberfläche gekratzt und das, was er herausgefunden hatte, war alles Andere als schön. Er war sich sicher, die wirklichen Bomben würden erst noch kommen.
 

Severus blickte auf das Märchenbuch, das nun auf seinem Nachttisch stand. Es fing mit Kleinigkeiten an und es würden sicher noch ganz andere Sachen ans Licht kommen. Er strich über Harrys Haare. Er würde dem Anderen wenn es sein musste, jedes einzelne der vielen Märchen vorlesen, ob es nun die der Muggel, die der Magier oder die seiner Welt waren. Er würde dem Anderen ein richtiges Leben bieten, Severus war sich nun vollkommen sicher, dass Harry bisher nur vor sich hin vegetiert hatte.
 

Sanft kraulte Severus seinen Gefährten im Nacken. „Harry... komm, du hast lange genug geschlafen, es ist fast fünf Uhr, in einer Stunde gibt es Abendessen.“
 

Nur ungern tauchte Harry aus der angenehmen Schwärze seiner Träume wieder auf, doch die Stimme über ihm war unerbittlich. Und immerhin – aufwachen mit Sev war gar nicht so schlimm. Er wurde nicht aus dem Bett geworfen, um das Essen Anderer zu machen oder zu einem unbarmherzigen Training in die Wildnis verschleppt zu werden, er konnte auch einfach liegen bleiben und die Wärme des Tränkemeisters genießen.
 

Harry hatte mal von Gefährten gelesen, er wusste, was das war. Er hatte sich seit dem Tag vor vier Jahren so etwas Gewünscht, Jemanden, der immer bedingungslos für ihn da sein würde, wie Sirius eine Weile gewesen war und auch Remus. Jemand, der ihn nie verlassen und ihn so annehmen würde, wie er war, ohne, dass er sich verstellen musste. Das war immer sein größter Wunsch gewesen.
 

Nun konnte er es kaum fassen, dass ausgerechnet er so etwas auch wirklich bekommen hatte, einen Gefährten. Es war schlicht unglaublich. Wie ein Traum, aus dem zu erwachen er wirklich Angst hatte. Vor Allem, weil es Severus war, dessen Gefährte er sein sollte, der Mann, den er schon immer zutiefst bewundert hatte.
 

„Wieder wach?“, fragte Severus, als er sah, wie die Augen sich langsam öffneten und die tiefgrünen Pupillen wieder sichtbar waren.
 

„Ich glaube schon, “ murmelte Harry, kuschelte sich an die Hand, die über sein Gesicht strich. Er genoss die Berührung einfach nur dankbar.
 

Der Ältere lachte leise. „Dann ist gut, du hast immerhin fünf Stunden geschlafen.“ Er half Harry, sich aufzurichten, küsste ihn sanft. „Willst du noch etwas auf die Terrasse? Wir werden ohnehin da essen und es ist noch angenehm warm. Du kannst ja diesen komischen Stuhl ausprobieren, dann werde ich kurz die Akten weiter bearbeiten.“
 

Harry lächelte und nickte, er stand auf, gab so auch dem Anderen den Platz, aufzustehen. Severus packte seine Akte, eine Feder und folgte dem Jüngeren auf die Terrasse. Der Jüngere lächelte und setzte sich tatsächlich in diese Schaukel – und er wusste in dem Moment, dass er seinen Lieblingsplatz gefunden hatte. Diese Stoffschaukel schloss sich um ihn, wie ein Kokon, bis auf den Punkt, wo er hinein gekrochen war. Er lächelte und genoss, wie der Wind sie bewegte, kuschelte sich hinein.
 

Severus beobachtete das Ganze und lächelte. Er musste Serena wohl doch noch mal danken. Seinem Gefährten schien dieses Ding wirklich zu gefallen. Er selbst fühlte sich darin immer eingeengt, aber für den Jüngeren war das wohl eher ein Gefühl absoluter Sicherheit. Er selbst setzte sich an den Tisch und las die neuesten Berichte.
 

Die Stunde verging schnell und durch die Nähe zu seinem Gefährten hatte er auch keine Schmerzen, er genoss einfach die noch strahlende Sonne, bis das Essen auftauchte und Sitara auf seinen Schoß sprang. Dann stand er auf und setzte sich zu Severus, der seine Sachen bereits zur Seite gelegt hatte. Er bekam wieder einen Trank, dann einen Teller mit verschiedenen Köstlichkeiten, von denen er trotzdem nicht allzu viel schaffte.
 

Der Abend verlief ruhig und angenehm. Severus blieb noch lange mit dem Jüngeren draußen, er sprach ihn nicht mehr auf das Geschehene an. Stattdessen erzählte Severus etwas über diese Welt, wie sie aufgebaut war und was sie so besonders machte. Er erzählte die alten Legenden, wie diese Welt in der Welt entstanden war und warum die Menschen sie nicht entdecken konnten, er berichtete sogar von alten Aloja- Legenden.
 

Irgendwann schlief Harry ein und er trug ihn einfach in ihr Bett als er mit der Arbeit fertig war, so hatte er die Zeit, Harry morgen die Parkanlage zu zeigen, er hatte bereits ein Picknick geordert, das sie am See zu sich nehmen konnten. Auch ein Pferd würde auf sie warten. Severus wusste, Harry würde noch keinen so langen Marsch durchhalten und wozu hatte er die Stallungen, wenn nicht dafür?
 

Er wusste auch, dass Harry nicht reiten konnte, so, dass er es ihm beibringen wollte. Er hatte ein zweites Tier in Auftrag gegeben, das er mitführen würde. Dann konnte er es Harry auch beibringen, er würde es lernen müssen, denn in dieser Welt waren Pferde das Haupttransportmittel da es als extrem unhöflich galt, einfach Tore zu öffnen und vor der Tür zu stehen.
 

Der Tränkemeister zog Harry an sich, er lächelte, als er sah, wie Harry sich gegen ihn kuschelte, küsste ihn und schlief ebenfalls ein.
 


 


 

Lucius runzelte die Stirn, während er still zuhörte. In nicht mal einem Monat würde die Schule wieder beginnen und langsam wurde der Alte sichtlich unruhig, er wollte, dass Alle ihm halfen, Potter wieder zu finden und zurück zu bringen, der Junge sei ohne ein wachsames Auge gefährlich, zu leicht wäre es, sich von seiner eigenen Macht verführen zu lassen und zu schnell hätte man einen neuen dunklen Lord.
 

Zu dumm nur, dass der neue Minister für Magie nicht wirklich überzeugt war. Kingsley Shacklebolt kannte den stillen Jungen, von dem die Rede war, schließlich ebenfalls und er sagte immer wieder, dass Harry das nie tun würde, weil er nicht den Charakter dazu habe, er sei anders, als Voldemort und auch nie so gewesen, er sei in den Mittelpunkt gedrängt worden, ohne da je sein zu wollen.
 

Ein Argument, dem Dumbledore absolut unzugänglich war. Im Gegenteil, diese Worte schienen es nur noch zu verschlimmern, Niemand, absolut Niemand ging von so etwas aus, schon gar nicht Arthur Weasley, der ebenfalls einen Sitz im Schulrat hatte und der Harry vermutlich besser kannte, als die Meisten. Er nahm den Jungen, der für ihn wie ein weiteres Kind war, rigoros in Schutz vor all den Anfeindungen des Mannes, der ihn doch eigentlich hätte schützen sollen.
 

Was dem Alten sichtlich wenig schmeckte. Im Gegenteil, er tobte, er schrie, er erinnerte Lucius irgendwie an den dreijährigen Draco, der seinen Willen nicht bekam. Kein schöner Anblick. Vor Allem wurden die Vorwürfe immer lächerlicher. Harry würde schon beginnen, Gefolgsleute zu rekrutieren. Wie das? In dem Loch, in dem er sich laut Draco vor Allem und Jedem versteckt hatte, vielleicht? Oder die Geschichte, dass Harry sicher schon die ersten Straftaten begangen habe, da er ja auch in Hogwarts jede nur erdenkliche Schulregel gebrochen habe.
 

Diese letzte Aussage war es, die Lucius bewog, sich zu erheben. Alle sahen ihn überrascht an, doch das interessierte ihn nicht. Er hatte Potter nie wirklich gemocht, aber der Bengel hatte seinen Sohn davor bewahrt, seine Fehler zu wiederholen und zu sterben und er war der Gefährte seines besten Freundes. „Das ist lächerlich, “ rief er daher in die Runde. „Harry Potter hat die Regeln nie gebrochen, weil er wollte, sondern weil er dazu getrieben wurde! Durch die Erwartung Anderer, die ihr Schicksal auf die schmalen Schultern eines überlasteten und überforderten Kindes gelegt haben! Sie selbst haben ihn dazu angestiftet! Denn welcher normale Mann gibt einem Kind von elf Jahren einen Tarnmantel?! Sie selbst haben Potter doch dahin getrieben!“ Dann wandte Lucius sich mit verschlossenem Gesicht um: „So, wie Sie alle, “ fügte er eisig an. „Sie haben nicht auf Ihre Stärken vertraut, sondern darauf gehofft, dass ein Kind, ein Teenager, bei Merlin, Ihnen die Drecksarbeit abnimmt! Das hat er getan und es ist sein gutes Recht, dass er jetzt in Ruhe gelassen wird! Der Einzige, für den er eine Gefahr darstellt, ist er selbst! Immerhin musste er mit ansehen, wie auch die Letzten gestorben sind, die für ihn zu seiner Familie gehörten! Black, dem keiner von Ihnen einen Prozess gewährt hat, obwohl er unschuldig war und Lupin, den Sie alle verdammt haben, weil er ein Werwolf war!“
 

Nachdem Lucius das gesagt hatte, setzte er sich, ohne noch etwas anzufügen. Er beobachtete all die ungläubigen Gesichter, dass er, ausgerechnet er, Potter in Schutz nahm und einige sehr unangenehme Wahrheiten an die Köpfe der Anwesenden warf. Ausgerechnet er, der immer noch als Bösewicht galt.
 

„Wie... können, Sie, ausgerechnet Sie mir so etwas unterstellen?“, brüllte Dumbledore aufgebracht.
 

Lucius hob nur eine seiner Augenbrauen, bevor er antwortete: „Weil ich im Gegensatz zu einigen Anderen hier Augen im Kopf habe und sie benutze, alter Mann;“ gab er nur zurück. „Ich werfe meine Bauern nach der Schlacht nicht in die Löwengrube, um Beweise zu vernichten. Aber vor Allem lasse ich kein Kind meine Kämpfe austragen, das aussieht, als wäre es kurz vor dem Verhungern!“
 

Mit den Worten zog Lucius einen Briefumschlag aus seiner Umhangtasche: „Das hier ist der erste Hogwartsbrief eures Helden!“, rief er. „Und wisst ihr, wie er Adressiert ist? An den Schrank unter der Treppe! Denn da haben seine Verwandten Potter untergebracht, in einen ein Meter breiten, zwei Meter langen Schrank, in den Andere ihre Putzsachen stellen! Dieser Brief zeigt, dass der Alte von Anfang an wusste, dass man Potter schlecht behandelt, doch er hat nie etwas dagegen unternommen und Sie Alle haben nie hingesehen oder auf die Zeichen geachtet! Es gibt so viele Photos, immer war er dürr und sah kränklich aus! Keiner hat nachgeforscht, warum! Sollte Potter sich gegen uns wenden, hätte er jeden Grund dafür, nicht wahr, Mister Dumbledore!? Das ist doch Ihre Angst, dass Potter zu Verstand kommen und sich an Ihnen rächen könnte, denn Sie waren es, der Black als Erster verdammt und einen Prozess für unnötig erklärt hat! Sie haben nur Schiss um Ihre eigene Haut! Nun, ich kann Sie beruhigen, Potter interessiert sich nicht für solch niedere Gelüste wie Rache, wie Sie es tun! Oder haben Sie auch vergessen zu erwähnen, wie Sie Grindelwald besiegt haben?!“
 

Nun herrschte absolute Stille im gesamten Saal, alle waren entsetzt, Niemand traute sich auch nur zu atmen, so, wie es aussah. Alle Blicke hefteten sich an Dumbledore, der während seiner Rede erst empört nach Luft gejapst hatte, nun aber sehr, sehr still war und stattdessen immer tiefer in seinem Sitz zu verschwinden schien.
 

„Albus Dumbledore war selbst Anhänger Grindelwalds! Sogar ein hoch Angesehener und dessen Berater! Er hat sich erst von ihm abgewandt, weil der einen Anderen zu seiner rechten Hand gemacht hat! Jemanden, der stärker war! Darum hat er sich gegen seinen ehemaligen Meister gewandt! Das ist nichts als billiger Verrat gewesen und er wurde dafür noch mit einem Merlinorden ausgezeichnet! Das Einzige, was Potter will, ist seine Ruhe und nichts mehr mit der magischen Welt zu tun haben! Er hat die Nase einfach nur voll, er will ein normales Leben! Also lassen Sie ihn in Ruhe! Nach Allem, was er durchgemacht, und für Sie alle getan hat, können Sie ihn da nicht wenigstens in Ruhe lassen?!“
 

Kurz breitete sich eine vollkommene Stille aus, dann erhob sich der Vorsitzende des Schulausschusses. „Der Antrag wird abgelehnt, “ rief er in die Versammlung. „Harry Potter, der nun ohnehin siebzehn ist, wird in Ruhe gelassen! Des Weiteren werde ich eine Anklage ausfüllen und beim Wizgamont einreichen!“
 

Das traf zu Dumbledores Entsetzten, auf absolute Zustimmung, die Leute klatschten oder buhten ihn aus, während sie Potter auch noch hochleben ließen. Das war wirklich eine Pleite auf ganzer Linie gewesen! Er konnte sich wirklich keinen Prozess leisten – und das ließ ihm nur eine Möglichkeit – er musste Potter finden und ihn dazu bringen, alles zu gestehen. Wer wusste, vielleicht versteckte er sich ja in den Betten der Malfoys und darum diese flammende Rede.
 

Er wollte nicht mehr Dumbledore sein, wenn er sein Ziel nicht erreichen würde!!
 


 


 

Als Harry am Morgen erwachte, fühlte er sich richtig gut, wirklich wach und in der Lage, einen Tag auch mal zu überstehen, ohne irgendwann einfach einzuschlafen. Er kuschelte sich trotzdem noch mal zurecht, als er merkte, wo er lag. In den Armen des Älteren, der sonst doch immer schon wach war.
 

„Na, auch endlich mal wach?“, fragte Severus amüsiert. Er war heute liegen geblieben, statt schon mit der Arbeit zu beginnen, einfach auch aus dem Grund, dass er im Moment gar keine hatte. Er hatte alles gestern fertig bekommen und sich die letzte Stunde damit vertrieben, Harry zu beobachten. Er liebte es, das zu tun. Der Jüngere mochte es nicht wissen oder glauben, aber er war, in Severus’ Augen, wunderschön. Er hatte ein feines Gesicht, um das ihn sicher auch Frauen beneiden würden, aber ohne dabei wirklich weiblich zu wirken. Die gut schulterlangen Haare glichen auch nicht mehr einem Wischmob, den man fest getackert hatte.
 

Na ja, Harry war noch extrem dürr, aber das war nur eine Frage der Zeit, er hatte schon in der Woche, dank der Tränke, gute Fortschritte gemacht. Noch immer standen seine Knochen hervor, doch immerhin nicht mehr so stark, wie zuvor. Einige Monate und Harry würde wieder vollkommen normal sein.
 

„Wie ... spät ist es denn?“; nuschelte Harry.
 

„Kurz nach Neun, “ gab der Ältere zurück und küsste seinen Gefährten sanft. „Na los, ab ins Bad mit dir, es liegen schon Kleider bereit, wir wollen gleich aufbrechen, als Frühstück gibt es nur einen Trank und ein paar Sandwiches.“
 

Langsam richtete Harry sich auf, nickte aber dann. Langsam tapste er aus der warmen Höhle der Decken los ins Bad, wo er sich nur kurz wusch, um dann mit den Sachen wieder ins Zimmer zu gehen, da seine Brust wieder zog. Im Zimmer zog er sich dann an, sah anschließend auf – und staunte. Auch Severus hatte sich in der Zwischenzeit angezogen, er trug eine enge, schwarze Hose und eine Art Rollkragenpullover und darüber eine komische, an beiden Seiten bis zur Hüfte geschlitzte, ärmellose dunkelrote Robe, die mit einem dunklen Gürtel festgebunden war.
 

„Was?“, fragte Severus amüsiert, während er sich die Haare zurückband und einen einfachen Stirnreif umlegte.
 

„Was sind denn das für Sachen?“, fragte Harry überrascht. Er selbst trug eine feine, enge Hose, hohe Stiefel und eine kurzärmlige Tunika in derselben Farbe wie die Robe des Älteren. Der Andere wirkte auf ein Mal... erhaben. Ja, das war das richtige Wort dafür.
 

Severus lächelte nur und griff nach dem anderen Reif, der neben seinem gelegen hatte und legte ihn Harry um, nachdem er dessen Haare etwas zurückgebunden hatte. „Alltagskleidung, “ gab er nur vage zurück, dann deutete er auf das kleine Tablett, auf dem ein Teller belegter Brote, eine Trankphiole und zwei Tassen standen. „Also, essen wir und dann geht es los. Willst du dein Untier mitnehmen?“
 

Harry nickte und hob den Kleinen nach dem Essen auf den Arm. „Gehen wir?“
 

Severus lachte. Da war wohl Jemand aufgeregt. Er nickte und erhob sich ebenfalls, nahm Harrys Hand und lief mit ihm nach draußen, wo sich seine Bodyguards ihm anschlossen, sowie zwei weitere, keine Frage, das hatte er Serena zu verdanken. Auch das noch!
 

„Sev, warum... verfolgen die uns?“, fragte Harry leise und sah sich immer wieder zu den Vieren um, die in einem geringen Abstand hinter ihnen liefen. Sie machten ihn nervös. Sehr. Immerhin hatte er schon zu viel Krieg mitgemacht.
 

Der Ältere wandte sich erst mal um, dann lächelte er. „Sie sind da, um uns zu schützen, “ gab Severus nur zurück, drückte kurz Harrys Hand. „Beachte sie einfach so weit nicht, sie werden dir sicher nichts tun.“
 

„Warum? Sind wir hier in Gefahr? Weil... weil ich hier bin?“
 

„Nein, natürlich nicht. Sagen wir, sie sind ein Standzeichen. Sie zeigen den Rang einzelner Personen. Komm, denk nicht dran, wir wollten doch den Tag genießen.“ Er führte den immer noch irritierten Jungen zum Stall, wo bereits ein weiterer Elf wartete, mit hellen Haaren und dunkler Haut, zwei wunderschöne aufgesattelte Tiere an den Zügeln.
 

„Hoheit, “ verbeugte der Stallmeister sich.
 

Hoheit?? Was ging hier vor? Was hatte Harry nun schon wieder nicht mitbekommen? „Sev? Was... meint er? Wovon redet er da? Warum nennt er dich so?!“
 

„Oh, hat mein Bruder wieder mal unbedeutende Kleinigkeiten verschwiegen?“ meldete sich eine amüsierte, weibliche Stimme zu Wort und eine Frau mit nachtschwarzen Haaren trat zu ihnen, umarmte den Tränkemeister. Erst dann wandte sie sich an Harry, den sie das erste Mal wach sah. Der Junge sah um Längen besser aus, als das erste Mal, er sah sie reichlich misstrauisch aus strahlend grünen Augen an „Hi, ich bin Serena und seine Schwester, “ lächelte sie, hielt Harry die Hand hin. „Und was mein Brüderlein zu vergessen erwähnt hat, ist, dass er der König Naphthallas ist, darum die Bodyguards.“
 

„K...K...König?“, stotterte Harry, starrte auf den älteren Mann, der schon immer eine ungewöhnliche Haltung an den Tag gelegt hatte. Er konnte es nicht fassen, sah von den Pferden, deren Zügel nun in Severus’ Hand lagen, zu den Bodyguards, von denen einer sichtlich Mühe hatte, sich das Lachen zu verkneifen und dann zu der Frau, die ihn amüsiert angrinste, bevor er wieder zu seinem Gefährten sah.
 

Severus knurrte seine Schwester unglücklich an, er drückte ihr die Zügel in die Hand, zog Harry an sich und küsste ihn. „Ja, König, “ gab er dann zurück, strich sanft durch Harrys Haare. „Ich bin der Unglückliche, der diese ganzen Irren regieren soll, “ versuchte er, die Stimmung wieder etwas zu lockern, während einer der vier Männer los ging, vermutlich, um ihnen auch Pferde zu organisieren.
 

„Aber...! Aber ich...!“
 

Der Ältere hob Harrys Kopf an, strich über seine Wange: „Es spielt keine Rolle, “ gab er sanft zurück. „Ränge sind unbedeutend, also denk nicht mal daran, etwas zu sagen, vergiss es einfach, “ bat er, küsste Harry. „Lass uns einfach den Tag genießen...“ Er lächelte. „Kannst du reiten, oder willst du erst mal bei mir sitzen? Ich zeig es dir nachher...“
 

Immer noch schockiert von den neuen Enthüllungen drückte er Severus’ Hand. Nun verstand er den Älteren gar nicht mehr. Severus war ein König, was wollte er dann von ihm? Harry war hässlich, er war dürr, er fand Ärger, wo nie welcher gewesen war! Das Schicksal musste dem Tränkemeister übel mitgespielt haben, ihn mit ihm zu strafen.
 

Severus aber ging darauf erst einmal nicht ein, er packte Harry nur und hob ihn auf sein Tier, bevor er sich selbst elegant auf dessen Rücken schwang und einen Arm um die Mitte des Jüngeren legte. „Serena, wir beide sprechen uns vermutlich heut Abend, “ sprach er noch, dann brachte er sein Tier dazu, sich in Bewegung zu setzen, das Andere folgte brav. „Das hier ist Nachtwind, “ erklärte er Harry sanft, strich über dessen Seite. „Neben dir ist Sternenfeuer. Sie ist friedlich wenn sie Jemanden mag, auf ihr wirst du sicher gut lernen können....“
 

„Es... stört es dich nicht?“, fragte Harry leise. „Du... bist an mich gefesselt und ich... Du... bist ein König und ich nicht mehr, als... ein Waisenjunge, der allen... immer nur Unglück bringt...“
 

Sekundenlang sagte Severus erst mal gar nichts, er drückte Harry nur fester an sich. „Denk so was nicht mal, “ sprach er schließlich, als er sich sicher war, nicht das Schreien zu beginnen. Denn das würde es nur schlimmer machen. Sein Gefährte konnte nichts dafür, es war ihm offensichtlich sein Leben lang eingeredet und gezeigt worden, dass er absolut wertlos war. „Ich liebe dich, Harry, es ist mir egal, was vorher war. Jetzt bist du hier...“ Er küsste ihn sanft, strich über dessen Seite.
 

Der Jüngere schluckte schwer, doch er sagte nichts, er lehnte sich an die Brust des Älteren, genoss die Streicheleinheiten. Er fürchtete, dass ihm die Bedeutung dieser letzten Entdeckung auch noch gar nicht wirklich bewusst war.
 

Der Ältere küsste Harry erneut. „Genieß den Tag, “ bat er sanft. „Er ist zu schade, um ihn mit Grübeln zu verbringen. Sieh dich um. Der Park ist wunderschön...“
 

Das brachte Harry tatsächlich dazu, seinen Blick wieder zu heben. Und Severus hatte Recht. Dieser Park war ein Märchen, aus der Nähe noch schöner, als von der Terrasse. Sitara beobachtete das alles von dem Beutel heraus, in dem sie saß. Sie ritten einen Kiesweg entlang, vorbei an makellosen Rasenflächen und Blumenrabatten, abgeschirmt von hohen, sicher sehr alten Bäumen und sie passierten mehrere Säulen, Statuen und wunderschöne Brunnen.
 

„Es ist... wie ein Märchen, “ flüsterte Harry, zutiefst beeindruck, als sie nach einer kleinen Ewigkeit zum Stehen kamen, mitten auf einer Wiese, vor einer bereits ausgebreiteten Decke, die umgeben war von mehreren weichen Kissen. Um die Decke herum waren drei hohe Bäume, die Schatten spendeten.
 

Der Tränkemeister lächelte nur, schwang sich vom Pferd und half auch Harry herunter. „Der Park wird auch gut gepflegt.“ Er führte Harry zu Sternenfeuer, einer jungen, durchaus aufbrausenden Stute, die ihren eigenen Kopf hatte, aber so ziemlich das einzige Tier, das seinem Gefährten wohl würdig war. Sie war eine Schönheit mit einem pechschwarzen Körper aber schneeweißer, fast silberner Mähne.
 

„Das ist Sternenfeuer, ich habe sie für dich ausgesucht, sie gehört dir, “ erklärte Severus, legte Harrys Hand auf deren Nüstern.
 

„Mir..?!“
 

Severus lachte leise. „Ja, natürlich. Hier sind die Wege einfach zum Laufen zu weit und es gilt als extrem unfreundlich, einfach durch Tore aufzutauchen. Bist du schon mal geritten? Richtig geritten?“
 

„Auf Thestralen, “ gab Harry leise zurück. „Aber... ich war damals nur damit beschäftigt, mich festzukrallen, na ja, und ein Mal auf einem Gryffin...“
 

Severus strich dem Jüngeren sanft über die Arme, hob ihn dann entschlossen in den Sattel und gab ihm die silberbeschlagenen Zügel in die Hand. „Das ist ein Pferd, “ lächelte Severus. „Und du musst dich nicht verzweifelt an ihm festklammern. Bleib ganz ruhig, atme durch, sie lässt dich sicher nicht fallen, sie mag dich, im Gegensatz zu den Stallburschen hat sie dich nicht gebissen...“
 

Langsam entspannte Harry sich etwas im Sattel, er strich der Stute, die immer noch ganz ruhig stand, über den Hals, was die mit einem Wiehern quittierte. Sitara schien dem Ganzen auch noch amüsiert zuzusehen, sie war aus dem Beutel gekrochen und saß nun auf einem der Kissen. „Was jetzt?“, fragte Harry nach einer Weile, als er sich einigermaßen sicher fühlte, es war das erste Mal, dass er ohne Druck auf einem Tier saß, ohne gedrängt worden zu sein und ohne sich einer Gefahr stellen zu müssen.
 

„Ein Pferd wird mit den Fersen und den Zügeln dirigiert, wenn du nach Links willst, ziehst du die Zügel nach links und gibst dem Tier einen Druck mit der linken Ferse, dasselbe, wenn du nach rechts willst. Es ist wichtig, dass du locker im Sattel bleibst und dich mit dem Pferd bewegst.“
 

Harry nickte und nahm die Zügel etwas fester. „Aber... wie bekomm ich sie dazu, loszulaufen?“
 

„Mit beiden Beinen gleichzeitig leicht drücken, “ gab Severus zurück. Er nickte, als der Jüngere das tat und Sternenfeuer sich in Bewegung setzte. Allerdings lief er die gesamte Zeit neben seinem Gefährten her, der aber sichtlich mit jeder Minute sicherer wurde. Er war eben ein Naturtalent im Umgang mit Tieren aller Art. „Na los, versuch es!“, lächelte er. „Reite ein Mal um die Wiese!“
 

Harry lächelte und nickte. Er fühlte sich so sicher auf dem Rücken des geduldigen Tieres. Zumindest ihm gegenüber, er konnte sich gar nicht vorstellen, dass sie irgendwen gebissen hatte. Es fiel ihm leicht, sie zu lenken und zu Severus zurück zu kommen. Er merkte selbst nicht, wie er strahlte. Aber es machte ihm Spaß.
 

Severus lächelte einfach nur, als er sah, wie der Jüngere sich vollkommen auf das Tier einließ, sich entspannte und zu vergessen schien. Alles um sich herum. Er griff nach Sternenfeuers Zügel, als die Stute schließlich hielt und half seinem Gefährten wieder auf den Boden. „Ich sehe, es macht Spaß?“
 

„Und wie!“, lachte Harry nun. „Es ist toll, zu reiten! Ganz anders, als bei den Thestralen! Sternenfeuer ist toll! Und... sie gehört wirklich mir? Du willst mir so etwas Wertvolles wirklich überlassen?“, fragte er dann unsicher.
 

Severus seufzte nur leise, umarmte seinen Gefährten, küsste ihn sanft. „Und noch viel, viel mehr, “ gab er nur zurück. Er strich über Harrys Haare, brachte ihn zu der Decke, wo inzwischen auch Essen aufgetaucht war. Sie hatten Beide nicht bemerkt, wie schnell die Zeit vergangen war.
 

Harry lächelte den Anderen an, sichtlich überrascht über diese Antwort. Er setzte sich zu dem Älteren, kuschelte sich an ihn und ließ sich nur zu gern mit einigen Bissen füttern. Der genoss die leichten, einfachen Berührungen, die Küsse zwischendurch. Es gab Harry ein nie gekanntes Gefühl von Sicherheit und er fühlte sich zum ersten Mal wirklich willkommen, nicht wie ein Störfaktor. Er war versorgt, geliebt. Nicht nur geduldet und er musste dem Anderen nichts, aber wirklich gar nichts geben. Severus schien schon zu strahlen, wenn er nur lächelte.
 

Severus beobachtete, wie Harry sich entspannte, schließlich etwas mit Sitara kuschelte, aber immer mit dem Kopf auf seinem Schoß blieb, die Nähe sichtlich genoss, auch, wenn sie für ihn eindeutig vollkommen ungewohnt war. Er hatte den Jüngeren in der Schule oft beobachtet, wie unangenehm ihm die freundschaftlichen Umarmungen gewesen waren, die er nicht kannte. Hier war er ganz anders, nach diesen wenigen Tagen. Der Tränkemeister machte sich keine Illusionen, er wusste, die Tiefs würden kommen, eben weil Harry nie Gelegenheit gehabt hatte, zu verarbeiten, was geschehen was, aber allein diese kleinen Fortschritte waren für ihn ein großer Schritt in die richtige Richtung. Es war so einfach, Harry zufrieden zu stellen, er wollte nur so wenig. Wie hatte er den Jungen nur je für verwöhnt und arrogant halten können? Auch er hatte sich, wie Alle, erst mal von einem Namen blenden lassen. Aber das hatte sein Ende...
 

„Wollen wir noch etwas reiten?“, fragte Severus nach einer Weile, die sie nur damit verbracht hatten, da zu liegen, sich von Zeit zu Zeit zu küssen und einige Früchte zu essen. „Der Park ist noch größer und wenn dir das Reiten Spaß macht...“
 

„Ja!“, rief Harry sofort begeistert. Sofort sammelte er Sitara wieder ein und steckte sie in seinen Beutel, richtete sich auf.
 

Der Tränkemeister lachte leise, erhob sich aber auch und half dem Jüngeren auf seine eigene Stute, bevor er sich mit einer edlen Bewegung auf sein Tier schwang. Er ritt voran, zeigte Harry die Grenzen des Parks, die fließend in einen Wald übergingen. Er lächelte immer wieder, es war so schön, zu sehen, wie gut sein Gefährte sich zu fühlen schien, wie er von Minute zu Minute sicherer im Sattel saß und sich neugierig umsah.
 

Erst am späten Nachmittag nach einer weiteren, kleinen Pause ritten sie zurück, wobei Severus dem Jüngeren zeigte, wie man auch zwischen Gangarten wechseln konnte, so, dass der Jüngere nun im Galopp an ihm vorbei preschte und erst beim Stall wieder hielt, dabei fröhlich lachte. Sein Gesicht war leicht gerötet.
 

Severus zügelte seinen Hengst ebenfalls, stieg ab und warf dem wartenden Stallburschen die Zügel zu, half Harry vom Rücken der Stute und küsste ihn. „Nun?“, fragte er dann. „War dieser kleine Ausflug zu deiner Zufriedenheit?“
 

Harry fiel dem Anderen regelrecht um den Hals. „Es war toll!“, lachte er. „Ich wusste nicht, dass Reiten so viel Spaß machen kann! Sternenfeuer ist so ein liebes Pferd!“
 

Severus konnte sehen, wie das Gesicht des Stallknechtes bei der Aussage fiel, was ihn nur noch mehr zum Grinsen animierte. „Es freut mich, “ gab er daher leise zurück. Er nahm Harrys Hand in seine und führte ihn sicher durch den Irrgarten der vielen Gänge, zurück zu ihrer Zimmerflucht.
 

„Hattest... du denn wirklich auch die Zeit dazu?“, fragte Harry dann leise. „Hattest du nicht auch was Besseres zu Tun?“
 

„Nein, hatte ich nicht, “ gab Severus zurück, küsste seinen Gefährten erneut. „Los, marsch, ausziehen, wir gehen baden!“, befahl er dann in amüsiertem Ton. „Das Wasser ist schon eingelassen und wir können es wohl Beide gebrauchen.“ Ohne weiter zu warten, legte er seinen Reif ab und zog sich die Kleidung aus, wobei er grinste, als er sah, wie Harry mit jeder fallenden Schicht etwas röter zu werden begann.
 

Harry starrte den Anderen mit großen Augen an, wie der ein Teil nach dem Anderen fallen ließ. Und was für ein Körper darunter hervor kam! Von wegen hässlich, wie alle in Hogwarts immer gedacht hatten! Der Mann sah aus, wie jemand, der professionell Quiddich spielte, durchtrainiert, mit Sixpack und allem, was dazu gehörte! Was natürlich dazu führte, dass Harry sich gleich noch schlechter vorkam, mit seinem dürren, in seinen eigenen Augen unterentwickelten Körper.
 

Severus sah zu Harry, der gerade erst seinen Reif abgelegt hatte und dessen Hand noch immer auf dem Gürtel lag. Er dagegen hatte sogar schon seine Unterwäsche beseitigt und stieg in die große, in den Boden eingelassene, dampfende Wanne. „Na los!“, lächelte er. „Oder willst du angezogen baden?“
 

Harry wurde noch röter, stieg aber dann aus den Stiefeln und seiner Hose, sah erschämt auf seine dürren Beine, bevor er auch die Tunika auszog.
 

Es dauerte nicht lange, bis Severus klar wurde, was durch Harrys Kopf zu schießen schien. Er richtete sich wieder auf, packte Harry und küsste ihn. „Was denkst du, wer dich gewaschen hat, als du bewusstlos warst?“, fragte er sanft. „Da ist nichts, was ich nicht schon gesehen hätte...“ Er half Harry aus den letzten Kleidungsstücken, der aber auf ein Mal zu zittern begann. Severus’ Augen wurden noch dunkler, als sie so schon waren. Sanft zog er Harry zu sich in die Wanne, strich über seine Seite. Er erkannte Panik, wenn er sie sah, er merkte, wie die grünen Augen kurz davor waren, wieder leblos zu werden.
 

„Wer?“, fragte der Tränkemeister leise. „Wer hat dich vergewaltigt?“ Er hatte gewusst, er hatte noch lange nicht das wahre Ausmaß von Harrys Misshandlungen herausgefunden, aber damit hatte er nicht gerechnet. Nicht beim besten Willen. Er wusste, er hatte Recht, er hatte diese Reaktionen mehr als ein Mal gesehen.
 

Harry erstarrte, er wusste selbst nicht, warum. Severus hatte ihm nie, nie wirklich etwas getan, er hatte ihn versorgt, ihn in dessen Bett schlafen lassen, er hatte ihn immer wieder sanft geküsst und gestreichelt, aber als seine Kleidung auf ein Mal weg gewesen war, stiegen wieder diese Erinnerungen in ihm auf, ohne, das er etwas dagegen tun konnte. Er war ihnen hilflos ausgeliefert, er merkte selbst nicht mal, wie er zitterte und als der Ältere das Wort auch noch aussprach, wurde es sicher nicht besser.
 

Severus zog Harry an sich, strich ihm sanft über die Seiten. „Harry, du bist hier sicher, “ sprach er leise, küsste den Jüngeren sanft auf die Stirn. „Ich werde nichts tun, was du nicht auch willst, ich werde dir nie, niemals mit Absicht wehtun, das könnte ich gar nicht... Du bist hier vollkommen sicher.“ Er wartete, bis das Zittern nachließ und sich überraschenderweise Arme um seinen Hals legten, während Harry zu weinen begann, vielleicht das erste Mal, seit ihm das zugestoßen war. Der Ältere zog ihn auf seinen Schoß, hielt Harry einfach nur fest, flüsterte sanfte Worte in dessen Ohr und wiegte ihn hin und her, bis die Tränen langsam versiegten.
 

Harry wusste nicht, was er da tat, er spürte nur, wie ein Knoten, der so lange seine Brust zugeschnürt hatte, sich langsam löste, während er sich an den Älteren klammerte, der ihn immer noch nicht verstieß, obwohl er dreckig war. Der ihn einfach nur hielt. Er versuchte, zu verdrängen, doch nun war Alles wieder da. Die letzten Ferien, die er bei seinen Verwandten verbracht hatte.
 

Der Tränkemeister strich sanft über Harrys Haare. Er hielt den Jüngeren, bis der sich sichtlich wieder einbekommen hatte. „War es dein Onkel?“, fragte er schließlich leise, ohne seinen Griff zu lockern. Er war so unendlich wütend auf diese Widerlinge. Diese Drecksäcke! Verdammt noch mal, Harry war doch ein Kind! Und er war es sicher gewesen, als er das letzte Mal bei diesen Irren gewesen war! Er hatte so viel durchgemacht, warum nun auch noch das?!
 

Harry schluchzte trocken auf, bevor er schwach nickte, froh, sich weiter in den Armen des Älteren vergraben zu können. Er störte sich nicht mal mehr daran, dass sie eigentlich Beide nackt waren.
 

„Wann?“, fragte Severus weiter. Er wollte das hier nur ein einziges Mal durchmachen, dann nie, nie wieder. So schrecklich es war, es musste ein Mal gesagt werden. Wenigstens das. Sonst würde es auch immer zwischen ihnen stehen und das würde er nicht zulassen. „Und wie oft?“
 

Langsam setzte das Zittern wieder ein. Harry wollte nicht antworten, aber er tat es. „Vor... vor drei Jahren.. das.. das erste Mal, er... war besoffen..., “ brachte er irgendwie heraus. „Und... als... Siri... gestorben ist...“
 

„Wie oft?“, fragte Severus erneut, weiterhin sanft und ruhig.
 

„Sieben, vielleicht... zehn Mal und... jedes Mal...war er besoffen. Er...er hat mich danach geschlagen und... behauptet, ich... hätte ihn gezwungen... das... zu tun! Aber... ich... ich..:!“
 

„Schhhh, “ Flüsterte Severus nur. „Es war nie deine Schuld, dieser Abartige hat nur nach einer Ausrede gesucht. Niemand darf einem Kind oder Jugendlichen so etwas antun! Das war falsch und sicher nicht deine Schuld! Ich werde dafür sorgen, dass nie wieder jemand dir weh tut, ich schütze dich, “ versprach er leise. „Und wenn du so weit bist, werde ich dir auch zeigen, dass Sex etwas Schönes sein kann...“ Er küsste Harry sanft, bevor er einen weichen Schwamm nahm und begann, den Jüngeren zu waschen. Doch in seinem Inneren tobte es. Oh, er wollte nur noch töten. Diese Schweine, die einem Kind solche Dinge angetan hatten und er würde sich rächen! Für Harry, für sich selbst. Er wollte nicht, dass auch nur ein anderes Kind je so leiden würde!
 

Harry beruhigte sich langsam wieder unter den sanften Berührungen und umgeben von dem immer noch heißen Wasser. Er traute sich aber noch immer nicht, die Augen wieder zu öffnen. Er konnte ohnehin nicht fassen, dass er immer noch da war. So hatte er sich seinen Tag ohnehin nicht vorgestellt, er war doch so schön gewesen, doch nun glich er eher einer Katastrophe.
 

Severus hörte erst auf, als er sich sicher war, dass Harry sich wieder vollständig entspannt hatte und ruhig atmend an seiner Brust lag. Er schlief nicht und sein Herz klopfte immer noch wie wild. Warum war ihm nur zu klar. Sein Gefährte hatte panische Angst, verlassen zu werden, gerade nun, da man ihn als ‚unrein’ sehen konnte. Sanft hob er Harry aus der Wanne, stieg selbst aus, schlüpfte in eine der Roben und legte ein Handtuch um den Jüngeren, hob ihn dann hoch, drückte ihn an sich und begann, ihn vorsichtig abzutrocknen, half ihm in die Unterwäsche und eines seiner eigenen Hemden. Dann brachte er seinen Kleinen ins Bett, zog sich selbst eine Unterhose und Schlafhose an, legte sich dann zu seinem Gefährten. „Ich verlasse dich nicht, “ versprach er leise, strich über Harrys Haare und half ihm, den letzten Trank für diesen Tag zu trinken, hielt ihn dann, bis er eingeschlafen war.
 

Die gesamte Zeit über strich Severus beruhigend über die Arme des Jüngeren, über seinen Rücken, zeigte ihm so, dass er weiterhin da war und war wieder mal froh, um sein Wissen über Tränke, er hatte dem Anderen zu dem Nährtrank ein leichtes Schlafmittel verabreicht, um sicher sein zu können, dass er weiter schlafen würde, auch, wenn es gleich etwas lauter werden würde.
 

Er wartete noch zehn Minuten, erst dann beschwor er seinen Patronus, schickte ihn mit klaren Befehlen zu seiner Schwester. Es dauerte auch nicht lange, bevor die Tür sich leise öffnete und Serena zusammen mit Beon und Ferada eintrat.
 

„Bruder?“, fragte Serena leise. Sie hatte ihn noch nie so unendlich sauer gesehen. Seine Augen schienen Feuer zu speien, sein Gesicht wies rote Flecken auf und sein Oberkörper war vollkommen starr. Doch seine Hand glitt weiterhin sanft nur über Harrys Haare. Der Jüngere dagegen lag, sichtlich erschöpft, in den Kissen. Seine Augen waren vom Weinen geschwollen und seine gesamte Haltung wirkte irgendwie verkrampft. Obwohl er eindeutig schlief.
 

„Ich will, dass ihr zu einer bestimmten Adresse geht und einen Mann hierher in die Verliese bringt, “ zischte er aufgebracht. „Ich will ihn heute Abend noch hier haben!“
 

„Severus?“
 

„Rena, dieses Schwein hat ihn vergewaltigt!“, presste Severus heraus, sah seine Schwester an. „Das erste Mal vor drei Jahren und ich habe keine Ahnung, wie oft! Dieser Widerling hat Harry vergewaltigt, als der um seinen Patenonkel getrauert hat! Und ihn dann geschlagen und behauptet, es wäre Harrys Schuld gewesen!“
 

Die drei Anwesenden wurden bleich, die Blicke wanderten zu dem dürren Jugendlichen, der sich, als würde er sie bemerken, noch weiter in sich zusammen rollte.
 

Vor allem Serena war entsetzt, Sie konnte sich nicht vorstellen, wie ein Mensch zu so etwas fähig sein konnte, sie betrachtete den Jugendlichen, den sie am Morgen das erste Mal wach gesehen hatte, er war schüchtern aber freundlich gewesen, er hatte gelächelt und doch so etwas mit sich herumgeschleppt. Automatisch drückte sie die Hand ihres Gefährten.
 

„Wo sollen wir den Mann holen, Herr?“, fragte Beon ruhig, doch auch er war entsetzt. Kinder waren ihm und allen unter dem Volk der Elfen heilig, es wurden nie viele geboren, weil sie ein so langlebiges Volk waren. Niemand würde ein Kind schänden und dazu noch einen Aloja, sie galten selbst hier als heilige Kreaturen, selten und machtvoll. Sie hatten schon viele erlebt, die auch böse geworden waren, weil sie solche Dinge erlebt hatten.
 

„Private Drive 4, Little Whining, Surrey, “ knurrte Severus. “Ein Mann namens Vernon Dursley! Er wird eine extreme Ähnlichkeit mit einem gestrandeten Wal aufweisen! Im selben Haus lebt der Rest seiner erbärmlichen Familie! Ich will sie Alle, Alle, hier haben! In getrennten Verliesen! Um den Rest werde ich mich selbst kümmern! Morgen Nacht! Die Gefangenen werden nichts bekommen, außer Wasser und trocken Brot und ich will, dass ihr das Haus auseinander nehmt! Ich will jeden Beweis, der etwas mit Harrys Leben zu tun hat! Jede noch so kleine Kleinigkeit!!“
 

Die drei Anwesenden nickten.
 

„Wir werden es jetzt noch erledigen, Bruder, “ versprach Serena hart. Sie selbst liebte Kinder und sie konnte rechnen. Der fragile Junge konnte kaum vierzehn gewesen sein, bevor ihm das widerfahren war.
 

„Nehmt noch ein paar Andere mit, ich will, dass das gesamte Haus auf Spuren von Zaubern abgesucht wird, “ wies er Ferada an. „Angeblich war er da geschützt, durch Blutbarrieren und andere Dinge! Ich will eine Auflistung aller Zauber!“
 

Ferada, die auch im Heer für Schutzzauber verantwortlich war, nickte knapp und lief nach draußen, um dort zu warten, sie kam sich so schon vor wie ein Voyeur. Sie hatte sich, wie alle, gefreut, als sie erfahren hatte, dass ihr König seinen Gefährten gefunden hatte, aber auch sie hatte gehört, dass er nicht gesund war, nur mit so etwas hatte sie wahrlich nicht gerechnet...
 

Serena blickte auf ihren Bruder. „Ich werde noch Neo und Zeon mitnehmen, sowie drei weitere Soldaten, dann geht es schneller...“
 

„Kein Tratsch! Das, was ich euch erzählt habe, wird nicht, unter gar keinen Umständen, die Runde machen!“
 

Serena nickte. Sie verstand den Anderen vollkommen. Es war so schon zu viel für den jüngern Gefährten ihres Bruders, sie brauchte nicht auch noch mehr Mitleid. „Ich bringe diese Drecksäcke hierher, “ versprach sie leise, dann ging auch sie, dicht gefolgt von ihrem Gefährten.
 

Erst, als er das erledigt hatte, ließ Severus sich tiefer in die Kissen gleiten. Er wäre selbst gegangen, aber wichtiger war für Harry, dass er da war. Das leichte Schlafmittel würde nicht lange wirken, vielleicht noch zwei, drei Stunden und er wollte auf keinen Fall, dass Harry, wenn er einen Alptraum haben würde, allein aufwachte. Wer wusste schon, was der Junge sich dann einreden oder noch schlimmer, tun würde. Er befand sich immer noch in der letzten Phase seiner Umwandlung und da konnte es zu extremen Kurzschlussreaktionen kommen. Er wollte, nein, er musste da bleiben.
 

Sanft schob er einen Arm unter den Jüngeren, zog ihn zu sich. Er küsste Harry auf die Stirn, wartete, bis der sich etwas entrollte. „Ich achte auf dich, “ versprach er leise. „Ich werde da sein, immer, ich achte auf dich. Hier bist du sicher...“
 

Er selbst konnte nicht schlafen. Severus war zu zerrüttelt über das, was er erfahren hatte, er hielt einfach nur seinen Gefährten, der wieder etwas ruhiger schlief, während er ihn streichelte. Harrys Gesicht entspannte sich ebenfalls langsam. Erst dann fiel er in einen leichten Dösschlaf.



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Kommentare zu diesem Kapitel (13)
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Von:  Bessere_Haelfte
2009-03-03T14:19:20+00:00 03.03.2009 15:19
ich find sev und harry passeb total gut zusammen. und er kümmert sich so lieb um harry!
ich fand die stelle klasse wo lucius harry verteidigt hat! *G*
und dumbi ist jetzt der doofe, geschieht ihm nur rechT!
hoffentlich werde diese schweine hart bestraft...
Von:  miaga
2009-02-27T16:06:14+00:00 27.02.2009 17:06
Klasse Kapi.
Von:  dragoni
2009-02-27T12:17:24+00:00 27.02.2009 13:17
Tolles Kapitel^^
der arme Harry da kommen ja immer mehr schlimme sachen
ans Licht...
Da hoffe ich doch mal die schuldigen werden noch leiden...
Mach weiter so,
LG
Dragoni
Von:  katsuja
2009-02-27T11:40:09+00:00 27.02.2009 12:40
Wieder ein sehr gut geschriebenes Kapitel.

Die Dursleys sind damit Geschichte nehme ich mal an den wenn Sev und Familie sie nicht kriegen , würde Dumbletor sie verschwinden lassen zur Beweisvernichtung.

Ich finde gut das dieses mal die Zauberwelt und die Weasleys auf Harrys Seite sind .

Bis zum nächsten Kommmi Katsuja
Von:  sky74
2009-02-26T22:47:36+00:00 26.02.2009 23:47
Hallo Da-chan,

hach, ich liebe Deinen Luc. Wer hätte gedacht, dass er sich mal so für Harry einsetzen würde. Der hat es denen aber ganz schön gegeben. *freu*

Und ich liebe natürlich auch Deinen Sev, der so sanft und liebevoll zu Harry ist, aber musstes Du Harry denn DAS erleiden lassen?? *sniff* Der arme Schatz...
Du machst mich wirklich ganz fertig. *zwinker*

Kann es kaum erwarten, dass sich Sev und die Seinen mit den Dursleys "beschäftigen".

Dieser Teil war jedenfalls wieder mal klasse. Ich freue mich schon auf den nächsten.

Also, bis dann...

Bye
sky


P.S. Bin übrigens schwer angetan von der Länge Deiner Kapitel. Die werden ja immer länger *freu* (reicht aber natürlich immer noch nicht. Meeehr will *lach*)
Von:  mathi
2009-02-26T22:44:03+00:00 26.02.2009 23:44
hey,
das kapitel war klasse^^
mir tut harry total leid und ich hoffe das du die dursleys mehr als hart bestrafst!!
bis zum nächsten mal
mathi
Von:  aYaKaShI
2009-02-26T21:44:12+00:00 26.02.2009 22:44
oh mann
ich würde vernon so was von in stücke reissen
ich hoffe harry geh es bald wieder besser

lg aya
Von: abgemeldet
2009-02-26T18:57:40+00:00 26.02.2009 19:57
Toll :D
Ich bin ja immer ein bisschen skeptisch wenn es um das Thema Vergewaltigungen geht aber du hast es recht gut rüber gebracht.

Es wird ja von mal zu mal länger! Ich bin stolz auf dich. Gefällt mir.
Tja jetzt krigen die Durslys aber ein Problem. Und ich bin mir sicher, nein ich hoffe, ds du das ganze Zenario Detalirt zu Worte kommen lässt. Aber nein ich meine damit nicht ihre Bestrafung (von der ich ausgehe das sie NICHT sterben werden. Das wäre zu viel des 'Gutem')sondern wie ihr Haus von Snapes Schwester in Stücke zerrisen wird. Natürlich nicht Wort wörtlich gemeint =3.

Aber bis dahin freu ich mich schon irrsinnug auf das nächste Kapitel!

Begehrenswerte Grüße ( :D )
Miss Genetic
Von:  HisoChan
2009-02-26T18:49:10+00:00 26.02.2009 19:49
Klasse Kapi mal wieder^^
und das warten hat sich echt gelohnt^^
ich fands klasse wie sich harry entspannt hat bei ihrem ausflug^^
und ich bin schon gespannt wie severus mit den dursleys umgehen wird.
schreib schnell weiter
knuddel
HisoChan
Von:  Caratinu
2009-02-26T17:32:33+00:00 26.02.2009 18:32
tolles kapitel


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