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Jumays Kinder

Part 5: Kinder des Wassers - Verloren im Sand
von

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Wüstenblut

Chatgaia hatte ein mulmiges Gefühl, als sie ihr halb zerstörtes Dorf verließ und ihrer Intuition folgte, die sie etwa Richtung Süd-Westen trieb, zur Forschungsstation. Sie hatte Shakki allein zurückgelassen, sie hatte geschrien und sie beschimpft und das, obwohl ihre Strafe verhältnismäßig mild gewesen war und die Seherin eigentlich über so etwas stehen sollte. Sollte – dieses Wort war böse...

Sie hatte gehofft, die Dämonen mit dem Schmerz und der Demütigung der Verbrennung aus ihrer Seele vertreiben zu können, denn diesen Wahnsinn hatte das hübsche Mädchen niemals im Leben verdient, ... sie hatte es nicht geschafft.

Ob es daran lag, dass sie selbst sehr geschwächt war oder weil sie einfach insgesamt zu unfähig war, vermochte die grünhaarige Magierin nicht zu sagen, zufrieden war sie jedenfalls nicht, sie würde sich der Jüngeren auf jeden Fall noch einmal zuwenden und alles mögliche tun, um sie irgendwie zu erretten. Sie war doch wertvoll...
 

Dass dachte sich Shakki eben auch, die jetzt verzweifelt heulend in ihrem fast leeren heimatlichen Dorfteil an irgendeiner halb zerstörten Mauer am Boden hockte und ihre Fingernägel in den sandigen Boden bohrte. Sie hatte Schmerzen – auch sie konnte sich eigentlich gut genug kontrollieren, um gewisse Leiden kurzzeitig auszuschalten, aber warum sollte sie es jetzt tun? Aus welchem Grund? Niemand brauchte sie, niemand wollte sie, niemand verstand sie!

Als Seherin hatte man sie nie geschätzt, als lebendiger Windgeist verabscheut, was sie auch tat, es war falsch und sie lag nie in der Gunst der unterbelichteten Anderen, sie hasste sie! Und sie wurde gehasst, das wusste sie. Sie würde für den Rest ihres Lebens gehasst werden, egal, was sie tat, am liebsten wollte sie alle zerfetzen, häuten, verbrennen und verwesen lassen.

Tu es, Tochter!

Du darfst das, du bist im Recht!

Räche dich!

Oh ja, sie wollte den Stimmen gehorchen, sie hielten immer zu ihr, auf sie war Verlass! Auf sie und auf...

„Schwester!“
 

Sie schaute zitternd auf und erblickte ihren kleinen Bruder Kinai, gesund und munter, der auf sie zugerannt kam und sich schließlich zu ihr hockte, sie besorgt musternd.

„Du bist da ja verbrannt, oh nein, ich meine, ich habe gerade keine Salbe... tut mir Leid, ich bin nutzlos!“

Er war verbraust und seine Wangen waren gerötet, er kam von irgendwo anders – auch egal. Er machte sich Gedanken um sie... in ihrem Inneren regte sich etwas.

„Liebst du mich?“

Der Junge nickte irritiert. Ja, das fragte sie immer einmal wieder, vermutlich, um ganz sicher zu gehen, weil sie wusste, wie furchtbar sie doch eigentlich zu ihm war.

Und er log sie an... er hasste sie, er verabscheute sie. Er konnte sie schon lange nicht mehr lieben und sie war die Seherin und wusste es genau so gut wie er. Und dennoch ignorierte sie es und glaubte seinen gelogenen Worten und Gesten. Sie brauchte das.

Und er hatte nach ihrem nächsten Satz das Bedürfnis, mit dem Kopf gegen die erste Wand zu rennen, die halbwegs stabil hier herum stand.

„Kannst du mir bitte einen Gefallen tun?“

Ihr Blick bohrte sich tief in seinen und er erschauderte. Gefallen hier, Gefallen da, er hasste es, das, was sie von ihm verlangte war noch immer gestört gewesen, wie er es verabscheute!

„Was auch immer du möchtest.“, hörte er sich da jedoch schon erwidern und zu der Lust gegen eine Wand zu rennen kam jetzt auch noch das Bedürfnis, sich über seine eigene Schwäche zu übergeben. Das war so peinlich! Er war ein Mann, sie eine Frau, sie hatte auf ihn zu hören und nicht umgekehrt, verdammt! Warum ließ er das mit sich machen? Warum ließen seine Götter überhaupt zu, dass solche Schande über ihn kam, war er ihnen eine solche Last?

Ach, was brachte das ganze Nachdenken schon...?
 

Shakki hob ihr in der Sonne fast schon leuchtendes, goldenes Schwert, das neben ihr lag, auf und betrachtete es einen Moment, hielt es sanft wie ein neugeborenes in den Händen und verlor sich in ihrem eigenen Spiegelbild.

Sie liebte sie, diese Waffe. Sie hatte ihr schon so unsagbar treue Dienste erwiesen... ähnlich wie Kinai. Ja, genau, die beiden waren sich ähnlich und auf ihre eigenen Weisen sehr wichtig für sie und das, was sie in ihrem bisherigen Leben bislang erreicht hatte.

Beide waren allein schon... gut, was waren dann beide zusammen...?
 

Sie sah wieder auf und ihr Bruder zuckte unter dem plötzlich gespenstigen Ausdruck in den violetten Iriden zusammen.

„Nimm mein Schwert.“, forderte sie ihn dann auf und erklärte ihr seltsames Verhalten somit selbst mehr oder weniger. Eher weniger. Ihr Schwert war ihr Heiligtum, weshalb wollte sie es hergeben? Und vor allen Dingen, was sollte er denn bitte damit? Sie hatte sicherlich irgendetwas an den Kopf bekommen, Wahnsinn hin oder her, ihre Prinzipien hatte sie und an die hielt sie sich normalerweise auch.

So rückte er unsicher ein Stück zurück.

„Schwester, was soll ich bitte damit?“

An sich war es bei ihr am vorteilhaftesten, wenn man gleich das machte, was sie wollte, ohne sie in Frage zu stellen; manchmal musste es aber doch sein, fand der Jüngere. Er kannte sie ja inzwischen und wusste, was geschehen konnte, wenn sie sich aufregte, aber dieses Risiko ging er wissend ein. Was wollte er mit einem überdimensionalem Brotmesser...?

Ihre Antwort war gleichermaßen blöd wie sein vorangehender Gedankengang .

„Mir einen Gefallen tun!“

Sie erhob sich zitternd und lehnte sich keuchend an die Mauer. Nein, sie würde dieser Verbrennung stand halten, sie brauchte keine Hilfe! Zumindest keine ihrer Götter, die sie nur verwirrten und im Stich ließen... diese Schrecklichen!

Als wollten sie sie für ihr Denken bestrafen, flammte der Schmerz in ihrer Schulter ein weiteres Mal auf, heftiger denn je unter der unbarmherzig scheinenden Sonne über Thilia und sie keuchte kurz, ehe sie sich zwang, sich zusammen zu reißen und ihrem Gegenüber wieder ins Gesicht zu sehen. Sie sah schlecht aus...

„Nimm mein Schwert!“, forderte sie abermals und hielt es ihm auffordernd entgegen, brachte ihn zum blinzeln, weil sich das Licht abermals grell darin spiegelte, „Folge Chatgaia in den Süd-Westen! Sie ist schwach im Moment... töte sie!“
 

Ein leichter Wind kam auf und ließ etwas Sand über die tote Straße wehen.

Sie war verrückt. Sie war einfach verrückt.

Das, was sie da wollte... wusste sie eigentlich, wovon sie sprach?

„Shakki!“

Der Junge schnappte verzweifelt nach Luft und strich sich ein paar widerspenstige Locken aus der Stirn. Warum hatte er solche geisteskranken Haare? Die waren ja wohl sowas von schwer zu pflegen...

Egal, sein Aussehen war momentan absolut nebensächlich.

„Weißt du überhaupt, was du da sprichst, Schwester? Du verlangst von MIR, dass ich unser ehrenwertes Dorfoberhaupt töte, bloß weil es gerade geschwächt ist? Das... nein, das tu ich nicht!“

Er schnaubte, trat aber dennoch unwillkürlich einen Schritt zurück, als die Frau sich, den Schmerz nun doch unterdrückend, von der Wand abstieß und einen Schritt auf ihn zukam.

Sie grinste ihn grauenhaft an.

„Siehst du das?“, fragte sie und deutete auf ihre frische Brandnarbe, „Das war sie! Räche mich, Kinai!“

Er kam gegen sie zwar nicht an, aber er war auch alles andere als blöd,er war so gut wie Klassenbester, ey! Und er war sehr wohl in der Lage, sich zu denken, dass die Feuermagierin für die Verletzung seiner Schwester verantwortlich war... und auch warum.

Sie hatte vermutlich gehofft, sie heilen zu können, oder sie hatte sie einfach nur bestrafen wollen... wie auch immer, beides hatte sie verdient. Er gab Chatgaia absolut Recht, da wollte er die Situation doch nicht ausnutzen und der Armen schaden... na ja, arm war übertrieben, aber ging in die richtige Richtung.

„Ich kann dich nicht rächen, das wäre falsch!“

Er erschauderte, als er bedachte, wie sehr er sich gerade dem ungewollt bösartigen Mädchen widersetzte und was das für ihn bedeuten konnte, ehe es ihm mit einem Mal wie Schuppen von den Augen fiel. Was konnte es bedeuten? Dass sie ihn schlug. Dass sie ihn tötete. Und wenn er es tat, wenn er auf sie hörte? Er tat etwas gegen seinen Willen, seinen Glauben. Und er wurde weiter gedemütigt.

Nein, das wollte er nicht mehr, er würde stark bleiben. Seine Götter hatten ihm vor längerer Zeit bereits mitgeteilt, dass dieser Tag irgendwann kommen würde, er hatte sich darauf vorbereitet, soweit es möglich gewesen war.

Sie hingegen schnappte zunächst einmal nach Luft und ehe sie etwas erwiderte, griff sie nach seiner linken Hand und zwang ihn mit Gewalt dazu, ihre Waffe entgegen zu nehmen.

„Nimm es!“, machte sie dann eindringlicher denn je, „Tu mir den Gefallen, bitte! Tu mir den Gefallen, mein Bruder!“

Sie wusste, dass sie es ihm schwer machte, aber verdammt, das beabsichtigte sie doch auch! Sie brauchte seine Hilfe, sie wollte seine Hilfe und er musste er sie geben, so wie er es auch sonst immer getan hatte, sie war seine ältere Schwester!

Nein, sie war mehr, sie war sein Leben und sein Leben musste er beschützen, verdammt.

Das Mädchen grinste unwillkürlich, als es merkte, wie er das Schwert von selbst festhielt, ließ ihre schlanke Hand aber dort, wo sie war, in der Hoffnung, mit ihrer sanften Berührung ihre Dankbarkeit irgendwie andeuten zu können

Sie irrte sich aber.

„Ich kann das nicht, Shakki.“, machte der Junge ernst, „Ich töte doch nicht unser Dorfoberhaupt, niemals!“
 

Sie sahen sich eine Weile stumm an. Einen Moment lang erkannte Kinai in den violetten Augen seine Schwester wieder das ruhige, vernünftige Mädchen von vor einigen Jahren, das er geliebt und verehrt hatte. Und mit einem Mal war er von einer so unsagbaren Traurigkeit gepackt, dass er erzitterte und nach Luft schnappte.

„Shakki...“
 

--
 

Chatgaia hatte die Gedanken an die Seherin längst verdrängt, als sie schwach durch die Wüste stolperte. Wie peinlich, dass ihr als Dorfoberhaupt so etwas geschah, dabei war der Weg bis zu der unheilvollen Forschungsstation doch wirklich weder weit noch schwer!

Sie schnaubte über sich selbst empört, als sie an einem toten Kaliri-Baum halt machte und unter den verdorrten Überresten kurz rastete. Ihr Kopf pochte und ihr Arm brachte sie fast um, aber sie hatte Pflichten und die würde sie auch erfüllen.

Sie dachte an ihre Neffen, Mayora und Imera. Sie lebten. Zumindest auf ihre Götter war noch Verlass. Wobei die sie auch nicht so genau wissen ließen, was die beiden Jungen im Moment taten.

Egal.

Viel wichtiger im Moment war doch, dass sie jemanden fand, irgendeinen, der Ahnung hatte, der ihr helfen konnte. Wobei, was war helfen in diesem Moment? Angriffe stoppen war schön und gut, aber dass diese Spinner auch für die Schäden aufkommen würden, war mehr als nur unwahrscheinlich, einmal davon abgesehen, dass die verlorenen Seelen von niemandem mehr zurückgebracht werden konnten...

Die Gedanken darüber musste sie sich allerdings für später aufsparen, zunächst war sie schon zufrieden, wenn sie das, was von ihrer Heimat noch übrig war, in Sicherheit wusste. Über ihre Zukunft musste sie sich allerdings ernsthaft noch den Kopf zerbrechen; mittlerweile war bereits der gesamte Ort irgendwie miteinander verwandt und der Kreis wurde immer kleiner, dadurch, dass etwa ein Drittel der Bürger an diesem Morgen verstorben waren, würde sich dieser unheilvolle Prozess gewaltig beschleunigen und schon in wenigen Generationen wären alle „überzüchtet“ und krank. Und schließlich würde ihr geliebtes Dorf, das vor mehreren Hundert Jahren von ihren Vorfahren gegründet worden war, aussterben, ihre Kultur verschwinden und alle Magier aus der Wüste in Vergessenheit geraten.

Einen Moment lang fragte sich die Frau, ob sie vielleicht wirklich die Letzten ihrer Art waren, dann verneinte sie innerlich jedoch. Ceyma Tebettra, Maigis und Dafis Vater, war ebenfalls ein Himmelsblüter gewesen. Er hatte aus dem Hahim-Gebirge, das irgendwo in Mon'dany lag, gestammt; aus einem Dorf, ähnlich Thilia, in einem versteckten Tal weit oben. Wenn sie das richtig mitbekommen hatte, hatte er sich als kleiner Abenteurer in die Öffentlichkeit begeben, aus reiner Neugierde und weil er keine besonders auffällige Haar- und Augenfarbe gehabt hatte, hatte er sich auch gut zurecht gefunden und niemandem war direkt aufgefallen, wer oder was er gewesen war. Eine seltsame Geschichte, vor der Familie seiner Frau hatte er natürlich ehrlich sein müssen, und als die ihn so angenommen hatten, wie er gewesen war und er Vater geworden war, war sein Geheimnis mehr und mehr durchgesickert, was ihm das Leben sehr schwer gemacht hatte. Schließlich hatte er keine andere Wahl gehabt, die unwürdige Arbeit, die sein Schwager ihm verschafft hatte anzunehmen und in die Wüste zu kommen – ach, was dachte sie darüber nach, das war mittlerweile eh völlig egal. Für diese Dinge war später Zeit, etwas ändern konnte sie ja ohnehin nicht.

Leider.
 

Aufmerksamkeit war im Übrigen ebenfalls eine Gabe, die sich verlor, wenn man zu tief in seiner Gedankenwelt versunken war und so erschreckte sich dir Grünhaarige Frau gehörig, als vor ihr plötzlich Ceymas Sohn Maigi stand und sie tatsächlich etwas besorgt musterte.

„Frau Setari...“, sprach er sie förmlich an und und blinzelte unter dem bösartigen Blick, den er sich darauf fing, „Was... tun Sie hier? Wollten Sie zur Station? Das ist sinnlos, alles, was auch nur ein kleines bisschen Verantwortung dort getragen hat ist geflüchtet oder gerade dabei... ich hab mich vor einer Weile schon an Noboka gewendet.“

Sich nicht mehr weiter blamieren wollend stieß sie sich mit dem gesunden Arm wieder von dem toten Baum ab und stellte sich so stolz wie nur irgendwie möglich vor den Jüngeren und schnappte noch einmal möglichst unauffällig nach Luft, ehe sie etwas erwiderte. Es war nicht leicht...

„Ich werde schon jemanden finden, der mir da weiterhelfen kann, lass das mein Problem sein; viel interessanter ist doch, was tust du?“

Er zog beide Brauen hoch, dann seufzte er.

„Ich habe zunächst nach dem Dorf sehen wollen... nun ja, viel mehr nach meiner Tai, um ehrlich zu sein, aber da haben mir die Götter... ja, ich habe ihnen gelauscht, ich geben es zu, da haben sie mir gesagt, dass ich im Dorf nichts tun kann, ich hab zwar dennoch kurz nachgesehen, aber ich spürte, dass es meiner Verlobten gut ging, also bin ich wieder zurück gerannt, in der Hoffnung, jemanden zu finden, dem ich ins Gewissen reden kann, ähnlich wie Sie, aber vergebens. Jetzt wollte ich doch nach meinen Liebsten sehen...“

Der Junge errötete. Tainini... er hätte weiter nach irgendeinem hohen Tier suchen können, auch wenn seine Erfolgschancen gering waren, es hätte noch eine gewisse Möglichkeit gegeben, dass es doch noch jemanden zu erreichen gab.

Aber sein Herz hatte mit einem Mal so gezuckt, er hatte gespürt, dass seine Liebste Schmerzen hatte, er hatte sofort zu ihr gewollt, er musste jetzt wissen, was mit ihr los war! Wenn ihr etwas Ernstes zugestoßen war..? Nein!

„Verständlich, natürlich.“, antwortete sein augenscheinlich schwer angeschlagenes Gegenüber da und einen Moment lang fragte er sich, ob es wohl ratsam war, sich über das, was ihr zugestoßen war zu informieren, hielt es dann aber doch für angebrachter, den Mund zu halten. Bei der wusste man ja nie...

„Und deine Cousine?“, wurde er da weiter gefragt und er zuckte zusammen und strich sich verlegen durchs Haar.

Ja, seine Cousine, seine geliebte, tolle Pinita, diese eiskalte, widerliche Hure, was war mit der?

Er seufzte deprimiert.
 

„Verräter! Du elender, dreckiger Verräter!“

Die Blonde traf ihn nicht, als sie nach ihrem Cousin, mittlerweile in Jungenklamotten, schlug. Wie hatte er es nur wagen können, dieser Gestörte, was hatte sie nicht alles für ihn gegeben?!

„Ja, ich habe dich verraten, ich gebe es zu!“, erwiderte Maigi angewidert und trat einen Schritt zurück, schnaubend, „Ich schaue mich gerade nach einem vernünftigen Menschen hier um, um ihm zu erzählen, was du hier tust! Der Frieden unserer schönen Welt ist bereits gewahrt, dein Plan gescheitert; alles, was du hier tust, ist unseren gestörten Kontinent um sein wertvolles Geld zu bringen, dass er in die Herstellung der Waffen gesteckt hat, mit denen du aus blinder Wut gerade das völlig unschuldige Dorf Thilia zerstörst! Wobei... bald werden wir eh komplett abrüsten müssen und das nur wegen solchen Spinnern wie euch!“

Er lachte giftig und die Ältere schrie grell auf und schlug ein weiteres Mal nach dem flinken Jungen. Irgendetwas in ihrem Unterleib zog gerade unangenehm, verdammt, was hatte sie auch schwanger werden müssen?! Und was musste dieses widerliche Ding, ein Himmelsblüter , ihr momentan körperlich überlegen sein?! Sie hasste es!

„Es ist mir egal!“, kreischte sie ihn an, dass sich ihre Stimme überschlug, „Ich räche mich für diese Schmach! Ich hasse diese Wüstenratten, sie sollen bluten, Maigi!“

Er verstand sie nicht. Was hatten die Menschen in Thilia mit ihrem Wahnsinn zu tun? Ja, wegen ihnen hatte er sie verraten, aber es war recht so gewesen,womöglich hätte er es auch getan, wenn er überhaupt nichts mit dem Dorf zu tun gehabt hätte, einfach, weil er es moralisch nicht mit sich vereinbaren konnte. Dort starben Leute, Männer, Frauen und Kinder, wegen so eines Unsinns. Und bald darauf wären noch viel mehr Unschuldige ums Leben gekommen – nein. Es war gut gewesen, dass er es nicht zugelassen hatte.

„Und was willst du jetzt tun?“, erkundigte er sich so angewidert und sie ballte ihre Hände zu Fäusten.

„Ich werde dafür sorgen, dass an unserer... kleinen Front so schnell wie möglich Nachschub ankommt! Wir werden so lange weiter machen, bis der ganze Ort dem Erdboden gleich gemacht ist und dann nehmen wir uns die Sturmgewehre, gehen zum See oder nach Morika, wo auch immer die restlichen Maden sein mögen, und dann knallen wir sie alle einen nach dem anderen ab, mir völlig gleich, ob die Idioten aus Noboka bis dahin hier sind oder auf einem Pfefferfeld in Fokua, völlig gleich!“

Sie lachte wahnsinnig auf und schnellte einen Schritt nach vorn, packte ihren überraschten Cousin am Kragen und zog ihn zu ihrem Gesicht.

„Du kannst nichts tun. Es ist vorbei.“

Darauf lies sie ihn los und wandte sich ab.

„Wir sehen uns...“

Damit verschwand sie.
 

„Und das heißt...?“

Chatgaia strich sich sichtlich erschöpft eine Strähne aus dem Gesicht und keuchte leise. Sie konnte nicht mehr, verdammt, aber sie durfte sich der Versuchung der Wüste nicht hingeben und dahinscheiden, sie musste zunächst noch sicher gehen, dass in ihrer geliebten Heimat alles in Ordnung ging. Und dass es ihren Neffen gut ging, natürlich, und ihrer Prinzessin. Aber dazu später.

„Nun ja, wie ich sagte, sie wird so lange weiter machen, bis nichts mehr übrig ist... und da sie gesagt hat, wir würden uns später sehen, nehme ich einmal stark an, dass sie auch noch einmal ins Dorf will... oder was davon übrig ist, eben.“

Er seufzte, dann ging er doch einen Schritt auf sie zu und stützte die schwankende Frau. Egal, wer das war und wie er über sie dachte, da konnte er doch nicht zusehen, da konnte sie noch so empört schauen.

„Ich bringe Sie zurück ins Dorf, zu den Anderen... Sie können nichts machen, nur auf die Hilfe aus der großen Stadt hoffen, ansonsten ist alles Zeitverschwendung. Beten Sie vielleicht zu den Göttern, ich würde es auch tun, hätte ich einen besseren Draht zu ihnen.“

Sie erwiderte nichts. Er hatte Recht, das wusste sie. Sie war keine Göttin, sie war eine Sterbliche und verletzt, sie konnte jetzt nichts tun, so gern sie auch wollte. Dass es kaum etwas für sie auszurichten gab, war da beinahe tröstlich.

Und der Junge war beruhigt darüber, dass sie ihn nicht geköpft hatte; so machten sie sich weniger oder noch weniger guter Dinge aus den Weg zurück ins Dorf.
 

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„Vielen Dank für eure Hilfe, ihr Beiden.“

Lilliann verneigte sich tief vor zwei Jungen, beide etwas jünger als sie und die lächelten nur und erwiderten ihre Geste jeweils mit einer leichten Kopfneigung.

Im Dorf war es zu gefährlich, sie mussten alle heraus, der Waffenstillstand würde schließlich nicht mehr lange anhalten, das war beinahe sicher. So waren die beiden jüngsten Mitglieder von Imeras kleiner Widerstandsgruppe auserkoren worden, Tainini und Kura zum See zu tragen, Lilli trug in einem Korb ihren kleinen Sohn Genda und das Neugeborene ihrer Fast-Schwägerin, das den Namen Semiry verpasst bekommen hatte und trotz des ganzen Trubels und seinem strampelnden Cousin friedlich schlief. Tai war der lange Weg quer durch das zertrümmerte Thilia im Moment einfach noch nicht zuzumuten und Kuras Fuß war noch immer verletzt, so waren sie einfach auf Hilfe angewiesen gewesen. Und Imera war darüber auch recht glücklich; die beiden Burschen waren noch nicht einmal so alt wie Kinai, die gehörten, ihren Mut in aller Ehre, nicht hier her. Nebenbei fragte er sich selbst, weshalb er sich nicht auch in Sicherheit brachte, aber wenn er sich die Männer, die zu ihm gekommen waren ansah, meldete sich tief in seinem Inneren tatsächlich so etwas wie Pflichtbewusstsein. Er hatte eigentlich nur Lilli beschützen wollen, aber aus einem Missverständnis heraus hatte er plötzlich Verantwortung, bekam aber zugleich zum ersten Mal den Respekt, den er in diesem Dorf zuvor noch nie erfahren hatte. Und in diesem Sinne auch noch nicht in Morika, dort hatte man ihn schließlich auch bloß angenommen, weil man sonst mit dem Tode bestraft worden wäre, hinter seinem Rücken hatten sie schließlich doch immer geredet. Er hatte es mitbekommen, immer schon, aber er hatte es ignoriert, er war stolz gewesen, der Sohn des Dorfoberhauptes dieses Dreckskaffs gewesen zu sein. Ja, mittlerweile war ihm klar, dass Morika nicht besser als Thilia gewesen war. Das Einzige, was er dort geschätzt hatte, war seinen Vater, den er trotz des Unverständnisses aller noch immer ehrte und vermisste. Er fragte, warum die Anderen das nicht einfach hinnehmen konnten, es war doch seine Sache, wie er über seine Familienmitglieder dachte, einmal davon abgesehen, dass es wesentlich angenehmer war, einen Menschen in guter Erinnerung zu behalten, als ihn bis ans Ende der Zeit zu hassen und zu verabscheuen. Fand er mit seiner angeblich nicht vorhandenen Intelligenz zumindest.

„Beeilt euch jetzt.“, forderte Vembaci Kaera, Shakkis und Kinais Vater die Jungen da auf und sie machten sich mit den jungen Müttern, deren Babies und dem vermutlich traurigsten Kind der Welt auf den Weg.

Der schwarzhaarige Mann sah ihnen stirnrunzelnd nach.

„Es geht bald weiter.“

Imera blinzelte zu seinem Bruder, der darauf nickte.

„Ja, die Götter warnen uns... außerdem spüre ich es deutlich, aber ich denke, wir sollten uns nicht zu sehr stressen.“

Er erntete ungläubige Blicke und sah sich gezwungen, weiter zu reden. Die anderen Magier konnten seine Gedankengänge nicht nachvollziehen, wie es schien...

„Nun ja, ich glaube, man wird uns bald helfen. Dennoch sollten wir auf der Hut sein, unbedingt, versteht mich nicht falsch.“

Mayora seufzte. Er fühlte sich seltsam. Seit der Auseinandersetzung mit seiner Tante hatte er sich verändert... irgendetwas in ihm war anders geworden. Er sah mehr, er hörte mehr und er spürte mehr, es war so, als hätte man ihn irgendwie verbessert. Wobei dieser Ausdruck nur mäßig richtig war, es war mehr als verbessert, sein gesamter Geist hatte sich verändert, er fühlte sich mit einem Mal ganz anders, noch nie in seinem Leben hatte er dieses Gefühl verspürt. Es war weder angenehm, noch unangenehm, irgendwie war es einfach da und gehörte zu ihm, ohne, dass er wusste, weshalb und was es bedeutete, geschweige denn, ob es von Dauer war oder nur eine kurze Phase, eine Laune seiner Götter. Er bedauerte es, dass er es auf später verschieben musste, in sich zu gehen, um diese seltsame Tatsache irgendwie zu ergründen.

„Wie auch immer...“, meinte Herr Kaera etwas irritiert darauf und wandte sich wieder an Imera, „Die kommen wieder von der Station. Was meinst du, gehen wir ihnen entgegen?“

Angesprochener nickte.

„Wir sollten das, was noch übrig ist, so gut wie möglich beschützen. Ich bin Himmel bewahre kein Stratege, aber es wäre sicherlich sinnvoll, wenn wir diese Monster irgendwie überraschen könnten...“

„Mit uns rechnen tut ohnehin niemand.“, stellte ein anderer junger Mann fest und der Brünette nickte.

„Um diese Feuerkugeln abzuschießen, benötigen sie sicher irgendwelche Maschinen, vielleicht schaffen wir es ja, diese zu zerstören, ich meine... so schwer wird das doch nicht sein?“, überlegte auch der Grünhaarige und sein Zwilling nickte.

„Klingt doch nicht schlecht. Je mehr wir versuchen, desto besser.“
 

Als die Männer alle gemeinsam durch die zerstörten äußeren Dorfteile zogen, schlug Imeras Herz bis zum Hals. Sie hörten auf ihn. Sie respektierten ihn. Sie waren seiner Meinung. Das war... gut. Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich nützlich, obwohl er dumm war und so genoss es die schlimme Situation tatsächlich tief in seinem Inneren heimlich zutiefst.
 

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„Ich bin so unsagbar froh!“

Choraly weinte noch immer leise, während sie mit Tafaye irgendwo im Dorf herum rannte und gar nicht wusste, wo sie sich befanden. Sie hatte wirklich geglaubt, es sei zu Ende mit ihm, mit diesem lieben Kerl, der so viel Pech doch überhaupt nicht verdient hatte. Aber er war stark gewesen, er hatte sich trotz aller körperlichen und vor allen Dingen seelischen Schmerzen noch einmal zusammengerissen und aufgerafft, um zu leben und seiner Tochter ein Vater zu sein. Er liebte dieses kleine Mädchen, er musste es doch beschützen! Er war selbst froh, dass ihm das noch rechtzeitig eingefallen war. Aber sein Arm tat weh und er war tief im Inneren schwer verwundet, einmal davon abgesehen, dass er keine Ahnung hatte, wie es nun weitergehen sollte.

„Sag mal...“, wandte er sich so an das brünette Mädchen, das seine Tochter liebevoll in den armen trug und während des Gehens leicht wiegte, was das Baby ungemein beruhigte, „Ich bin... echt durcheinander, es ist mir sehr peinlich, dich derart zu belästigen Prinzessin, aber... ich weiß sonst nicht, mit wem ich noch reden könnte.“

Die Jüngere schenkte ihm ein leichtes Lächeln. Männer waren allesamt Spinner, fand sie, während sie durch einen durch Trümmer unkenntlich gemachten Dorfteil ging und durch die staubige, heiße Luft kaum atmen konnte. Tafaye bildete leider keine Ausnahme.

„Du musst dich um Himmels Willen doch nicht bei mir entschuldigen, wenn du mit mir reden möchtest, wenn es dir schlecht geht! Wir sind doch längst Freunde, nicht? Und die sind füreinander da!“

Er hielt an und sie tat es ihm darauf gezwungenermaßen gleich, ihn erwartend ansehend, als er sich mit dem Ärmel über die nassen Augen wischte und ihr dann ein trauriges Lächeln schenkte.

„Danke!“, schnappte er, „Ich... du hast gemeint, ich müsste mich sehr gut um Kirima kümmern, um ihre Mutter zu ersetzen, oder so ähnlich... denkst du, es gibt keine Chance mehr für Pinita?“

Er hatte Angst, wenn er ehrlich sein sollte. Er wollte ein guter Vater sein... aber er wollte auch, dass seine Freundin eine gute Mutter war. Er wollte sein Kind nicht allein groß ziehen und er wollte auch keine neue Frau, er liebte Pinita Ferras, auch wenn er ihr am liebsten eine verpassen würde für das, was sie mit seiner Heimat gemacht hatte. Er kam sich krank vor, noch immer an ihr zu hängen... aber er hatte sich ja nicht gerade eben in sie verliebt, sondern zu einer Zeit, in der sie sich als normale, temperamentvolle junge Frau gegeben hatte und dieses Gefühl ließ sich nun einmal nicht von einer auf die andere Minute abstellen. Unmöglich, nein.

Choraly seufzte unterdessen und blickte zu dem kleinen Mädchen, das wunderlicher Weise damit begonnen hatte, in der Höhe ihrer Brust an ihrem Kleid zu lutschen und sie somit voll zu sabbern. War sie etwa hungrig?

„... na ja, ich glaube... okay, sagen wir so, ich an deiner Stelle könnte ihr nicht verzeihen. Und ich denke nicht, dass sie nach dem, was sie getan hat, einfach zu dir ins Dorf ziehen wird, weißt du?“

Sie schaute wieder zu ihm auf und er lächelte unwirklich.

„Das ist alles?“, machte er, „Ich meine, hey, dann verlasse ich Thilia eben, keine Ahnung, gehen wir nach Fides oder so, mir soll es recht sein!“

Er war nicht so darauf angesprungen, wie sie gehofft hatte. Wenn es so einfach gewesen wäre... Freunde waren ehrlich, verdammt.

„Hör mal...“, sprach sie bedrückt weiter, „Das ist natürlich möglich, theoretisch zumindest... aber wir werden bald Hilfe aus Noboka bekommen, wenn Pinita nicht ohnehin ins Gefängnis muss dann...“

Sie hielt inne und schloss die Augen. Das tat doch weh...

„Ich meine... sie hat zugelassen, dass das Dorf angegriffen wird, obwohl sie wusste, dass ihr beiden hier seid, ich schätze.... ich schätze, sie hat nicht wirklich Interesse daran, mit euch beiden friedlich eine Familie zu gründen, Tafaye... es tut mir Leid.“

Die Wahrheit konnte manchmal furchtbar schmerzhaft sein...
 

--
 

„Warum kannst du mir diesen Gefallen nicht einfach tun, Kinai, es wäre dir doch so ein leichtes im Moment. Du bist begabt in der Erdmagie und mein Schwert ist ein magisches Artefakt, es tötet nahezu von selbst... Kinai, ich bitte dich, tu es für deine Schwester... in aller Liebe, bitte.“

Obwohl ihre Worte den puren Wahnsinn widerspiegelten, klang ihre Stimme ruhig und vernünftig, in diesem Ton konnte man sich genau so gut über niedliche kleine Kamelbabies unterhalten.

Der kleine Bruder starrte das Schwert in seiner Hand stumm an.

Vielleicht war es doch von Vorteil, auf sie zu hören? Wenn sie immer so sprechen, immer so vernünftig mit ihm umgehen würde, dann wäre ihr Wahnsinn doch erträglich nicht? Das wäre gut für ihn, das würde sein Leben enorm erleichtern...

„Denkst du darüber nach, ob du deiner Schwester helfen willst?“, fragte sie ihn unterdessen und als er zu ihr aufsah, grinste sie ihn geisterhaft an, „Ich wäre dir für immer dankbar, Kinai.“

Er schloss einen Moment die Augen. Sollte er? Einen Versuch war es doch wert, aber... was konnte denn Chatgaia für sein Leid...?

„Okay...“, hörte er sich da selbst sprechen, „Aber beantworte mir eine Frage, Shakki...“

Seine gelben Iriden wieder öffnend, musterte er die schöne junge Frau einen Moment lang, ehe er weiter sprach.

„Nenne mir den Grund, weshalb ich unser Dorfoberhaupt töten soll. Einen ernsthaften, ich werde es nicht tun, um die kleine Brandwunde zu rächen, die hast du dir schließlich verdient...“

Sie hob beide Brauen und er gab sich alle Mühe, vor ihr standhaft zu bleiben. Er war ein Mann, verdammt, und sie nur eine verrückte Frau, eine arme verwirrte Seele, die dringend Hilfe brauchte, er musste sich nichts von ihr sagen lassen.

„Einen Grund?“, fragte sie da verwundert zurück und strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, „Du brauchst tatsächlich Gründe, um jemanden zu töten, wo es doch so viele dümmliche Lebewesen auf diesem Planeten gibt? Ich bitte dich...“

Sie lächelte ihn an, als hätte sie ihm gerade von Babykamelen erzählt und... ach, was hatte er denn mit Babykamelen? Der Junge schnaubte empört.

„Ich soll sie also einfach töten, weil du dich daran erfreuen kannst? Und dafür bettelst du mich derart an, du krankes Weib? Vergiss es!“

Als er schnaubend ein paar Schritte zurück trat, riss sie geschockt ihre Augen weit auf. Er widersetzte sich? Kinai Kaera widersetzte sich?!

Das würde er bereuen!

„Wie kannst du es wagen?!“, der Wahnsinn kehrte wieder in ihre Stimme zurück und sie schritt empört wieder ein Stück auf ihn zu, „Du bist es mir schuldig!“

„Ich bin dir überhaupt nichts schuldig, du demütigst mich doch seit Jahren, im Gegenteil, DU bist MIR sehr viel schuldig! Und ich werde das nicht für dich tun, vergiss es!“

Sie schrie schrill auf und er wich noch ein paar Schritte zurück. Sie drehte durch, er kannte es ja...

„Du musst es tun, Kinai, du musst! Du bist es mir schuldig! Ich ziehe dir die Haut ab und esse sie auf, die Götter sagen, es sei richtig, Kinai, du musst es tun! Du bist es mir schuldig!“

Das, was zu ihr sprach, waren keine Götter, da war sich der Junge sicher. Seherin hin oder her, seine Schwester war von irgendwelchen Dämonen besessen und auf Dämonen würde er nicht hören. Nicht mehr, er hatte es ja jahrelang aus Feigheit getan und damit die Erdgötter beschämt. Aber angesichts der Situation war er es einfach Leid, er musste einmal das sein, was er sein sollte, ein junger Mann und nicht der Sklave seiner Schwester.

„Wie kommst du darauf, ich sei dir etwas schuldig, du bescheuertes Kamel?“

Kamele, das musste an seiner neuen Zigarette liegen...

Sein Gegenüber erzitterte.

„Du hast mir versprochen, immer zu mir zu halten, egal, was geschieht! Du hast es immer getan, Kinai! Und im Moment brauche ich besonders viel Schutz und... Zuwendung, Bruder, ich trage seit kurzem Leben in mir.“

Der Junge wollte nach Luft schnappen, aber er war zu benebelt von ihren Worten und den lustigen Kamelen in seinem Kopf, dass er nicht konnte. Zusammenreißen!, hallten dann dumpfe Stimmen der Erdgötter und er tat es, denn es war Zeit, das Richtige zu tun. Ein einziges Mal.

„So ist das...?“, keuchte er nun ebenfalls zitternd, „Wahnsinnige Frau, von den Dämonen zerfressen... du willst... tatsächlich... ein Kind...“

Er brach ab und atmete einmal tief ein. Ihm war schlecht.

„Kein Kind möchte von dir geboren... kein Mensch mehr von dir ermordet werden. Ich glaube, du bist nicht mehr zu retten bei deiner Unvernunft, die du da gerade bewiesen hast.... verzeihe mir, große Schwester.“

Vom Schmerz ihrer Wunde abgelenkt verstand sie das warnende Rufen in ihrem Kopf nicht und wich noch nicht einmal aus, als ihr Gegenüber sie mit ihrer eigenen Waffe, die sich bereits durch so viele Leiber gebohrt hatte, erstach.
 


 


 


 

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Auch wenn eh niemand mehr liest...



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von:  Harfe
2009-12-25T20:55:53+00:00 25.12.2009 21:55
WHAT. THE. FUCK.?!!
Also... ich... und überhaupt... und was zum... und omG... und... und...
*räusper*
Äh, okay, also das kam jetzt etwas überraschend...
Ich meine, ich dachte mir schon so was, dass er sie umbringt, aber noch nicht jetzt. oO Ich dachte die macht erst noch so richtig Ärger. oO
Einen Moment dachte ich auch, omG, der geht jetzt nicht wirklich um Chatgaia zu killen. OO Hat er ja zum Glück nicht getan.
Also ich find das gerade irgendwie extremst cool. Mit ihrem eigenen Schwert da...
<3 Kinai rult. XDD

Ich les dann morgen weiter, gute Nacht ^^
Fe


Von:  Linchan
2009-11-23T15:19:48+00:00 23.11.2009 16:19
Herz! <3 Wenn hier schon sonst keiner mehr kommit (faule Säcke uû), ich bleibe da, einself! <333

Shakki ist cool. Sie ist absolut cool, ich meine... sie ist so psycho und durchgeknallt xDDD ich finde du kannst das richtig schön rüberbringen <3 deswegen hab ich KdW2 unter anderem ja so lieb, die Charas sind toll ausgearbeitet, haben alle ihre Klatsche und sind deswegen interessant!^^ Jeder Chara hat seine interessante Sache <3 Und Shakki ist gestört xD

Ah und das war ja quasi das Kinai-Poser-Kapi o,o *Kinai anherz* der kleine gedisste Kiffer! <3 Er ist so toll XDD

Ah, ich hatte schon wieder vergessen wie man den Namen von Meigis Vater ausspricht, hab ich beim Vorlesen sicher falsch gemacht -__- naja egal xDDD *anherz* Aber diese kleine Random-Gecshichte von Maigis Vater fand ich ziemlich cool, ich meine es passte da hin und war random und toll ^.^

Allgemein passiert ja nicht so viel in dem kapi o,o aber so Übergang eben <33 Das ist das komische, man sagt es passiert nichts, aber eigentlich sind alle sachen die gesagt werden schon wichtig und sind deswegen trotdzem nicht random o,o wie cool >////<

Sie lächelte ihn an, als hätte sie ihm gerade von Babykamelen erzählt und... ach, was hatte er denn mit Babykamelen? Der Junge schnaubte empört.
xDDDDD Aaawww, Babykamele *_____________* *herzt sie an*

Und das Ende, da war ich ja auch sehr hyper o,o das war so... omgwtfbbq! O__o Shakki ist tot - *hust, sage ich nur*, und, sie war schwanger und - HUST! XDDDDDDD Doppel-dreifach-vierfach-HUST, sozusagen XDDDD *schüttel* kein Wunder dass er sie getötet hat - hust xD

Ich freu mich auf die Kinderstory *________________* <3 Hmm, nicht viele Zitate hier heute oô' nächstes mal gibts mehr, nächstes mal ist ja das poserkapi, da heb ich mehr zu sagen *____*


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