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Bis(s) wir zusammen sind

Die etwas andere Twilight Story
von

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Eine lange Nacht

>>Du fehlst mir jetzt schon .«

»Ich muss heute Nacht nicht gehen, ich kann auch bleiben…«

»Mmm.«

Eine Weile blieb es still, bis auf das Hämmern meines Herzens, den unregelmäßigen Rhythmus unseres rauen Atems und das Flüstern unserer Lippen, die sich vollkommener Harmonie bewegten.

Manchmal war es ganz leicht zu vergessen, dass ich einen Vampir küsste. Nicht weil er gewöhnlich oder menschlich gewirkt hätte, nicht weil seine Lippen kühl und hart waren, sondern weil er mir das Gefühl gab, es sei das selbstverständlichste von der Welt, dass seine Lippen mein berührten.

Er behauptete, er sei über die Versuchung, die mein Blut einmal für ihn bedeutet hatte, längst hinweg, und die Vorstellung mich zu verlieren habe ihn von jedem Verlagen danach geheilt. Doch ich wusste, dass der Geruch meines Blutes ihn immer noch quälte – ihm in der Kehle brannte, als würde er Flammen einatmen.

Edward und ich lagen zusammen auf meinem Bett, er hatte eine dicke Decke um mich geschlungen wie einen Kokon. Ich fand es grässlich, dass wir die Decke brauchten, aber es zerstörte die Romantik, wenn ich anfing vor Kälte mit den Zähnen zu klappern. Und wenn ich mitten im August die Heizung einschaltete, würde es Charlie sicher auffallen ….

Edward hatte sein T-shirt ausgezogen und ich bewunderte seinen vollkommenen Oberkörper, weiß, kühl und glatt wie Marmor.

Ich ließ meine Hand über seine steinharte Brust wandern, fuhr über seinen flachen Bauch und gab mich meinem Staunen hin. Vorsichtig beugte ich mich zu ihm und küsste ihn. Ein leichter Schauer durchzuckte mich als seine kühlen Lippen meine berührten.

Kalt und köstlich strömte sein süßer Atem über mein Gesicht wie ein Lockduft der mich rief weiter zu machen. Ich fuhr mit meiner Zunge über seine glatten kalten Lippen und spürte im selben Moment wie er sich langsam von mir löste. Das war seine automatische Reaktion, sobald er fürchtete, er würde zu weit gehen.

»Warte« sagte ich , fasste seine Schultern und schmiegte mich fest an ihn. Ich befreite ein Bein aus der Decke und schlang es um seine Taille. »Übung macht den Meister und wir haben erst ein paar Szenen geübt. Jetzt müssen wir den Rest proben.«

Ich hatte damit gerechnet, dass er lachen würde, aber er gab keine Antwort und sein Körper war plötzlich starr vor Anspannung. Das gold in seinen Augen wirkte auf einmal fest statt flüssig.

»Bella …«, flüsterte er.

»Fang nicht wieder damit an «, sagte ich. »Versprochen ist versprochen.«

»Ich weiß nicht, ich kann mich nicht konzentrieren wenn wir so zusammen sind. Ich … kann nicht klar denken. Ich werde mich nicht beherrschen können. Ich werde dir wehtun.«

Genau das war der springende Punkt. Es gab nur eine einzige Erfahrung die ich unbedingt noch machen wollte, auf die ich unter keinen Umständen verzichten wollte. Und gerade auf die sollte ich, ginge es nach im, am liebsten verzichten.

Obwohl gerade er so in Sorge war, dass ich so viel Menschliches aufgeben musste und dass es Erfahrungen gab, die ich mir nicht entgehen lassen durfte. Die meisten – wie zum Beispiel der Abschlussball - kamen mir ziemlich lächerlich vor.

Ich wusste wie ich sein würde, wenn alles vorbei war. Ich hatte neugeborene Vampire erlebt und ich hatte alle Geschichten über diese wilde Anfangszeit gehört und hatte auch Angst vor der Veränderung, davor mich nicht mehr unter Kontrolle zu haben. Davor, meine menschlichen Gefühle zu verlieren.

Es würde eine ganze Weile dauern, bis ich wieder annährend ich selbst sein konnte. Und auch wenn ich mich wieder im Griff hatte, würde ich doch nie wieder ganz genauso empfinden wie jetzt.

Menschlich … und leidenschaftlich.

Ich wollte diese eine Erfahrung machen, ehe ich meinen warmen, zerbrechlichen hormongebeutelten Körper für immer verlor und gegen etwas kaltes, starkes und unbekanntes

Eintauschte.

Und obwohl er befürchtete, mich damit in Gefahr zu bringen, hatte er eingewilligt es zu versuchen.

Wir einigten uns auf einen Kompromiss. Wenn er meinen Wunsch erfüllte, dann würde ich ihm seinen größten Wunsch erfüllen – ich würde ihn heiraten.

Mir wurde bei dem Gedanken etwas mulmig zu mute.

Er sah mich fragend an. Dann erst bemerkte ich, dass ich in Gedanken versunken war.

»Ich würde so gern wissen was du denkst«, sagte er traurig.

»Ich finde es ganz okay so«, lachte ich.

» Aber jetzt sei leise…«, ich drückte meine Lippen auf seine, um seine Angst zu ersticken. Ich kannte das alles.

Er erwiderte meinen Kuss eine Weile, aber ich merkte, dass er nicht mehr ganz bei der Sache war. Immer machte er sich sorgen, das nervte mich ziemlich.

Klar war ich tollpatschig, aber sein ständiger Beschützerkomplex war einfach unnötig, doch er konnte ihn einfach nicht ausschalten.

»Warum weichst du mir immer aus Edward?«, meckerte ich, »Mir passiert schon nichts!«

»Bella, ich möchte dich doch nur beschützen«

»Und wenn ich nicht möchte, dass du mich beschützt?«, platzte es aus mir heraus.

Er sah mich mit einem undurchdringlichem Blick an, plötzlich wurde er wieder die reglose Statue, dich ich so hasste.

Immer wenn er das tat, merkte ich, was für ein großer Graben noch zwischen uns war. Wir waren nicht das Selbe, passten nicht richtig zusammen und das machte mir Angst.

»Wenn du nicht möchtest das ich dich beschütze, werde ich dich selbstverständlich in Ruhe lassen, Bella«, sagte er ernst und tonlos.

Ich sah ihm in die topasfarbenen Augen, sie waren so schön aber gleichzeitig so kühl, dass sie einfach nicht menschlich sein konnten. Er meinte es ernst.

»Edward, wieso willst du dein Versprechen brechen? Wir hatten eine Abmachung!«

Sein weißes aalglattes Engelsgesicht starrte ins leere.

»Ich habe es mir anders überlegt, ich bin alles noch einmal durchgegangen und zum Schluss gekommen, dass es das Beste für dich ist, wenn wir nicht miteinander schlafen. Das würdest du nicht überleben Bella und ich möchte dich nicht verlieren.«

Jetzt war ich total geschockt, ich hätte nie gedacht, dass er sein Versprechen brechen würde.

Wieso wollte er es nicht einmal versuchen? Was war so schlimm daran?

»Wenn du nicht willst, dann ist unsere Abmachung ungültig! Dann muss ich auch nichts tun, was ich nicht unbedingt tun will!«

Er verzog keine Miene – war nur die reglose Statue.

Das machte mich wütend und traurig gleichzeitig, mein Herz klopfte wie verrückt und ich war kurz davor zu weinen, doch ich zwang mich stark zu sein. Er zeigte auch keine Gefühle.

»Edward«, sagte ich mit fester Stimme und bildete mir ein, dass er das leichte Zittern überhört hatte »Wir können es doch wenigstens versuchen, wenn du die Kontrolle verlierst, dann können wir aufhören. Ich möchte nicht sterben ohne gewusst zu haben wie es sich anfühlen würde!«

» Nein!! Das werden wir nicht! Wenn ich die Kontrolle verliere, dann ist es zu spät! «, erwiderte er und seine Worte klangen so hart, dass ich wusste, ich hatte keine Chance mehr ihn umzustimmen.

»Wieso willst du immer über mich entscheiden, ich weiß selbst was ich will und was nicht, ich kann selbst auf mich aufpassen! Du bist nicht mein Vater!« schleuderte ich ihm entgegen.

Ich war so wütend darüber, dass er mich nicht verstand, dass es mir egal war, ob ich ihn mit meinen Worten verletzte oder nicht.

»Ich wollte es wenigstens einmal ausprobiert haben …«, sagte ich zu mir selbst und schaute dabei auf meine Füße.

» Es tut mir leid, aber ich bin dazu nicht in der Lage, ich habe nicht genug Selbstbeherrschung dazu, wenn du unbedingt willst, dann probier es mit jemandem anders aus, ich bin dir nicht böse…<, flüsterte er tonlos.

So ein Idiot, wie kann er das nur sagen? Das kam gar nicht in Frage!

» Du spinnst doch Edward! «, schrie ich ihn an.

Im Nebenzimmer seufzte Charlie leise im Schlaf und drehte sich um.

» Es tut mir leid Bella«, flüsterte er so leise, dass ich mir nicht sicher war, ob ich mir es nicht vielleicht nur eingebildet hätte.

» Es ist wohl besser, wenn ich jetzt gehe«

Das dachte ich auch. Ich musste erst einmal nachdenken, alles verdauen was er gesagt hatte.

Meine Wut ablassen.

Dann stand er in einer einzigen geschmeidigen Bewegung auf, sah mir in die Augen und flüsterte » Es tut mir so leid, dass ich so bin, ich liebe dich«

»Ich brauche etwas zeit zum nachdenken«

Er nickte kurz »Meldest du dich bei mir, wenn du mich sehen willst?«

Ich nickte ebenfalls. Dann drehte er sich um und verschwand aus dem Fenster, fast zu schnell für mein Auge. Nur ein kleiner Windstoß war der Beweiß, dass er gerade das Fenster geräuschlos geöffnet und ebenso geräuschlos wieder geschlossen hatte.

Ich fühlte mich innerlich leer und völlig ausgebrannt.

Zu müde um mich weiter wach zu halten viel ich ein paar Minuten später in einen tiefen Traumlosen schlaf.



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