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How to love

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Wie man einen Gast begrüßt

hallo ihr lieben! hier melden sich endlich mal anni und vani mit einer ff... wir hoffen, sie gefällt euch! im übrigen stammt die geschichte fast ausschließlich aus vanis feder, anni hat hier und da ein paar kommentare und anregungen gegeben... jedenfalls, es ist das erste machtwerk von uns beiden^^ enjoy it ;))
 

discl.: die personen gehören uns nicht, wir verdienen kein geld damit und öhm, was wollten wir nochmal schreiben? egal...

warning: shonen-ai! don't like, don't read!! und noch was... vani hält sich in keinster weise an die bücher, was tote personen betrifft... oder zumindest nicht ganz (snape bleibt tot, egal was anni sagt -.-"). heißt: dumbledore lebt noch, hedwig auch (obwohl sie nicht vor kommt... öchöhm.. xD), bei dobby weiß mans nicht... und die anderen... bleiben eurer phantasie überlassen Oo" jedenfalls, viel spaß beim lesen^^"

lg

anni & vani

ps: wir hätte nix gegen ein paar kommis xD
 


 

First Lesson : Wie man einen Gast begrüßt.
 

Harry saß in seinem Sessel vor dem wärmenden Kamin und dachte nach.

Er wusste nicht, wie er sich alleine in diesem großen Haus aufhalten sollte, mit nur einem Hauself als Gesellschaft, und so überkamen ihn Gedanken über Dinge, die gewesen waren, und Ereignisse, welche ihn wohl in seinem nächsten Schuljahr erwarten würden. Der Schwarzhaarige hatte sich, wie viele andere aus seinem Jahrgang auch, dazu entschlossen, das 7. Jahr in Hogwards zu wiederholen. Er war sich nicht ganz sicher, ob er seine Prüfungen dieses Jahr schaffen würde, im letzten Jahr hatte ihnen keiner diese Last aufbinden wollen, aber das war im Moment sowieso zweitrangig. Im Grunde versuchte er nur, seiner Einsamkeit aus dem Weg zu gehen.

Wenn er doch nur etwas Gesellschaft hätte... Aber leider waren seine Freunde alle damit beschäftigt, den gewonnenen Kampf gegen Voldemort im Kreis der Familie zu feiern, und Harry war es eigentlich nur recht, dass er nicht die Hauptattraktion von diversen Familienessen werden müsste. Ron hatte zwar darum gebeten, dass Harry doch mit zu ihnen in den Fuchsbau kommen sollte, aber er war sich sicher, dass man ihn gerade dort nur wieder wie einen Helden auf einem Goldtablett behandeln würde. Auch wenn die Weasleys im finalen Kampf ihren Sohn, Fred, verloren hatten, und George ein Ohr hatte einbüßen müssen.

Es war die schlimmste Zeit in seinem Leben gewesen, und immer wieder keimte in ihm der Gedanke auf, sein Leben entweder in einem Muggelkloster oder woanders in völliger Abgeschiedenheit zu fristen. Wenn er nicht gerade auf die Idee kam, dass er sich von Gefahr zu Gefahr schwingen könnte, um seinem Leben ein frühes Ende zu setzen.

Harry seufzte, als er an diesen albernen Gedanken dachte, und wollte sich gerade erheben, doch just in diesem Moment verfärbte sich das Kaminfeuer in ein auffälliges grün. Er erschrak sehr, denn das konnte nur bedeuten, dass Albus Dumbledore auf dem Weg zu ihm war. Wer sonst war noch am leben oder verbrachte seine Zeit nicht mit seiner Familie, sondern besuchte ihn?

Sekunden später trat der Alte auch wirklich aus dem knisternden Feuer, entstaubte kurz seinen Mantel und grüßte nun Harry freundlich.

„Ich hoffe, wir stören nicht, Harry?“, fragte er freundlich und blinzelte ihn lächelnd über den Rand seiner Halbmondbrille hinweg an.

Harry, dem die besondere Betonung des Wortes 'wir' nicht entgangen war, schaute etwas argwöhnisch, bevor er zu einer Antwort ansetzte.

„Guten Abend, Professor. Es ist schon in Ordnung. Aber...“ Harry wollte seinen Satz zwar noch weiter führen, doch das abermals grün aufleuchtende Feuer und ein einziger Blick Dumbledores ließen ihn verstummen. Wer mochte der nächste nächtliche Besucher sein? Harry fiel beim besten Willen keiner ein.

„Harry, wie du sicherlich bereits vermutet hast, gibt es natürlich einen Grund für diese Störung. Es tut mir Leid, und wenn ich einen sichereren Platz als dieses Haus wüsste, müsste ich dich auch nicht damit belästigen, aber...“

Harry schaute auf den Kamin. Der Schwarzhaarige hörte zwar die Worte des Lehrers, aber als er erkannte, wer die zweite Person war, die ihm in dieser Nacht seine Aufwartung erbrachte, musste er schlucken. Ihm stand niemand anderes als Draco Malfoy gegenüber.

Nach einem gemurmelten „Guten Abend“, auf das ein missmutiger und resignierter Blick folgte, sprach Dumbledore wieder. Er fand es wohl besser, das Wort zu ergreifen, als dass sich die beiden verfeindeten Jungen direkt Beschimpfungen an den Kopf werfen konnten. Nicht, das es in der letzten Zeit häufig der Fall gewesen wäre, aber man konnte als Direktor nicht vorsichtig genug sein.

Dennoch entschloss er sich, den jungen Potter nicht zu schonen. Ehrlichkeit war schon immer der beste Angriff. Oder so ähnlich.

„Harry, Draco wird kurz vor Schulbeginn gegen seinen Vater aussagen müssen.“, sagte der Schulleiter ernst und machte eine kleine Pause, um das Gesagte wirken zu lassen. „Er hat es bis jetzt geschafft, sich erfolgreich mit Geld und anderen Mitteln frei zu kaufen, allerdings soll Draco nun zu einem endgültigen Urteilsspruch vernommen werden. Wie gesagt, wenn ich einen besseren Ort wüsste...“, war er fortgefahren, doch er konnte seinen Satz nicht zuende sprechen. Draco hielt sich im Hintergrund, um nicht auch noch in einen eventuellen Streit mit hinein gezogen zu werden. Er hatte es ja gewusst. Er wusste, dass trotz der friedlichen Stille zwischen ihnen, die in der Schule herrschte, Harry wohl immer noch den Hass der letzten Jahre mit sich herum trug. Anders als er, Draco.

„Moment, warten Sie mal, Professor!“, unterbrach Harry ärgerlich den alten Mann. „Was soll das heißen?“

Seine grünen Augen warfen einen missmutigen Blick auf seinen Jahrgangskameraden, woraufhin dieser beschämt zu Boden blickte. Er fixierte seine Koffer, als wären sie Interessanteste der Welt.

„Nun ja..“, antwortete der Angesprochene zaghaft, um ja die richtigen Worte zu finden. Es hing einiges davon ab, dass Draco hier Zuflucht finden konnte. „... ich möchte, dass Draco hier bleibt, bis zum Schulanfang. Es gibt nun mal keinen besseren Ort als diesen, da sind wir uns doch einig, oder, Harry?“

Das gütige Lächeln auf den Lippen des Älteren ließ keinen Widerspruch zu, und Harry wusste, dass nun nicht die Zeit zum diskutieren war. Er fragte sich zwar im Stillen, warum Draco nicht in Hogwards bleiben konnte, aber er beließ es dabei. Irgendwann würde er den Grund schon herausfinden können.

Er sah den seit vielen Jahren verhassten Jungen an, der in der Fremde, um Fassung ringend, versuchte, Haltung zu bewahren. Draco tat ihm Leid; und ein Stück weit bewunderte er ihn für seinen Mut und seine Selbstbeherrschung. Harry seufzte ergeben.

„Schön!“, sagte der Schulleiter und verabschiedete sich nach ein paar Floskeln auch schon wieder, auch wenn das sonst nicht seine Art war. Kaum war er nach diesem überraschenden Besuch wieder in den Kamin gestiegen, natürlich nicht ohne eine Warnung an die beiden, ja das Haus von Harrys Patenonkel stehen zu lassen, war es ungewöhnlich still im Grimmaultplatz.

Harry und Draco, welcher sich bis zu diesem Zeitpunkt nicht bewegt hatte, schauten sich nicht einmal an, als sie sich endlich begrüßten.

„Malfoy.“

„Potter.“

Schweigen.

Harry seufzte und rief Kreacher herbei.

Nachdem Harry ihm die Anweisung gegeben hatte, am nächsten Tag ein Zimmer für Draco herzurichten, horchte Draco auf. Warum sollte er erst am nächsten Tag ein Zimmer bekommen? Und wo zum Teufel würde er heute Nacht bitte schlafen?

Verwirrt schaute Draco den Jüngeren an. Dieser bemerkte die Verwirrung des Blonden und bat ihn erstmal, sich zu setzen.

„Malfoy, bitte erklär mir, warum du hier bist.“, sagte Harry, freundlich, aber bestimmt. Man sah dem Grünäugigen nicht an, dass er sich um diesen Ton richtig zwingend bemühte. Er setzte sich wieder in den Sessel, und nach einer auffordernden Handbewegung setzte sich der Blonde ebenfalls. Draco schaute sich um. Es war nichts schönes an diesem Raum zu entdecken, außer einem komisch aussehenden Kastens, der mit seinem schwarz glänzendem Lack teuer aussah.

Doch nach einem Sekundenbruchteil wand er sich wieder seinem neuen Gastgeber zu.

„Was gibts da groß zu erklären, Potty? Ich bin in Gefahr, und du sollst den Bodyguard für mich spielen.“, erwiderte der Angesprochene grinsend. Doch Harry hatte keine Ahnung, wie viel Kraft der Ältere inzwischen für diese Spöttereien aufbringen musste.

Harry seufzte. Das versprach wohl eine lange Nacht zu werden.

„Das mein ich nicht, du Idiot. Warum nimmst du es in kauf, bei deinem Feind zu bleiben, um deinen eigenen Vater nach Askaban zu bringen? Du könntest ein schönes Leben mit deiner Familie führen, also warum zum Teufel bist du hier?“, konterte Harry, wobei er seine Wut nicht besonders gut überspielen konnte. Es regte ihn auf, dass jemand sein Familienglück weg warf, egal wie beschissen diese Familie war. Und die Malfoys verstanden sich ja immer prächtig miteinander.

„Das geht dich nichts an, Potter.“, wich Draco aus. Die Erinnerung an vergangene Zeiten überkam ihn, doch er schluckte seine Gefühle runter, ehe er abermals in Tränen ausbrechen konnte. Schon zu viele hatte er in den letzten Wochen vergossen, und er war nicht besonders scharf darauf, ausgerechnet von Harry so sentimental, so schwach, gesehen zu werden.

„Wie du willst“, sagte der Gastgeber und wand sich gelangweilt der Tasse Tee zu, die Kreacher inzwischen auf den kleinen Tisch zwischen den beiden Sesseln bereitgestellt hatte.

Draco nippte ebenfalls an einer Tasse.

Harry war noch ganz in Gedanken versunken, als Dracos Stimme ihn wieder an seinen Platz holte.

„Wo werde ich heute Nacht schlafen?“, fragte der Malfoy unsicher und schaute Harry nicht in die Augen. Wer weiß was sich sein Feind würde alles für ihn einfallen lassen. Auf dem Boden schlafen? Bei Kreacher im Bett? Er wusste es nicht. Insgeheim war er sich zwar sicher, dass Harry nichts von alldem für ihn vorsah, aber wer würde nicht die Chance ergreifen, sich für die Jahrelangen Schikanen zu rächen? Aber das war's wert, dessen war er sich sicher.

„Du kannst in meinem Bett schlafen. Kreacher schafft es nicht innerhalb von wenigen Stunden, eins der absolut hoffnungslos verdreckten Zimmern für dich her zu richten.“, kam die Antwort inklusive entschuldigendem Schulterzucken.

Auf Dracos fragenden Blick antwortete er folgendes:

„Bisher habe ich nicht viel Besuch gehabt, und mit der Zeit war es nicht nötig, die restlichen Schlafzimmer sauber zu halten. Ich bin mir sicher, dass mein Raum, die Küche und dieses Zimmer die saubersten im ganzen Haus sind, und nicht mal hier sind wir fertig mit putzen.“

Schweigen übermannte die beiden, und jeder widmete sich seinen eigenen Gedanken. Harry verriet nicht, dass er sich Sorgen um Draco machte, und dieser hingegen verschwieg, dass er sich an diesem Ort, egal wie dreckig er auch immer war, weitaus wohler fühlte als in Malfoy Manor.

Nachdem einige Zeit der Stille verstrichen war, fing Draco als erster wieder ein Gespräch an. Eine Frage, die ihn seit geraumer Zeit beschäftigte, bahnte sich ihren Weg auf seine Zunge.

„Wie hältst du das hier alleine bloß aus?“

„Genauso wenig wie du es bei dir aushalten kannst, Malfoy.“, erwiderte der Gefragte leise und schaute traurig auf seine Tasse. Bloß kein Augenkontakt.

„Wie kommst du darauf, dass ich es bei mir nicht aushalten würde?“, verteidigte sich Draco gleich wieder. Ob wegen der Schmach, weil Harry den Nagel auf den Kopf getroffen hatte, oder aus dem letzten bisschen Ehrgefühl seiner Familie gegenüber, wusste er selbst nicht.

Wie kam dieser Spinner denn bloß darauf? Draco seufzte innerlich resigniert.

Harry, der inzwischen aufgestanden war, hielt es allerdings nicht für nötig, ihm eine Antwort zu geben. Es ging Draco nichts an, und er hatte sich sowieso schon verplappert. Selbst wenn sie sich im letzten Jahr mehr oder weniger aus dem Weg gegangen waren, war sich Harry nicht sicher, ob er mit einem Malfoy je ein normales Gespräch führen konnte, und ein solches hätte es bei diesem Thema sicherlich nicht gegeben! Schlagartig wurde ihm bewusst, dass er alle seine Freunde unendlich vermisste. Die toten wie die lebenden.

„Hast du Hunger?“, fragte er stattdessen ausweichend.

Irritiert beantwortete der Angesprochene die Frage mit ja, noch bevor sein Verstand ihn wieder zu Vernunft rufen konnte. Harry nickte kurz uns ging in die Küche.

Während seines gesamten Aufenthaltes am Grimmaultplatzes hatte er sich noch nie so sehr jemanden gewünscht, der ihn verstand. Und Gott, dieser verdammte Witzbold, schickte ihm Malfoy.

Resigniert dachte Harry an die glücklichen Tage vor Voldemorts Tod, die er hier verbracht hatte, und an seinen Paten, Sirius Black.

Ob er es ihm je verzeihen würde, einen seiner Verwandten in dieses Haus wieder rein gelassen zu haben? Wahrscheinlich schon. Sirius würde darüber lachen und ihm sagen, dass er sich ja in Acht nehmen sollte, nicht in ihren Bann zu geraten. Als ob er das nicht selber wüsste.

Zu spät bemerkte er, dass Draco ihm gefolgt war, und nun erschreckte ihn der Klang der klaren, nur etwas unterkühlten Stimme.

„Wolltest du nicht etwas zu essen machen?“

Harry ging nicht darauf ein. Er würde noch genug Gelegenheiten während der verbleibenden 6 Wochen haben, um mit ihm zu reden. Da konnte er jetzt auch mal ein wenig stiller sein. Draco hatte hier schließlich auch keine so große Klappe, wie er es von ihm in Hogwards gewohnt war.

In der Küche angekommen holte Harry einfach 2 Pizzen aus dem Gefrierfach seines Kühlschranks und schob die eine in den Ofen, die andere in die Mikrowelle.

Er tat dies mit einer so gelassenen Nachdenklichkeit, dass er den skeptischen Blick des Malfoys hinter sich nicht bemerkte, und da das für ihn das normalste der Welt war, dachte er auch nicht daran, dass Draco so etwas noch nie gesehen hatte. Sogar seine Anwesenheit verschwand kurz aus seinem Bewusstsein.

Bis Draco sich räusperte.

„Ähm... Potter... was ist das?“, fragte der Blonde gespielt gelassen, doch seine Augen spiegelten die blanke Panik wieder.

Harry, der zuerst nicht genau wusste, was Draco meinte, wurde mit einem Mal klar, dass er sich ja in Gegenwart eines Zauberers und nicht der eines Muggels befand, was ihm ein kleines Schmunzeln ab rang.

„Das wird dir gefallen. Ich versprech's dir!“, grinste er. Draco beruhigte dieses Lächeln kein bisschen. Er hatte ernsthaft Angst vor dem, was jetzt kommen sollte.

Als die Pizzen fertig waren, schnitt Harry sie in achtel und zeigte dem Malfoy, wie er sie ohne Gefahr und ohne Belagverlust essen konnte, denn der junge Zauberer hatte wirklich noch nie in seinem Leben eine Pizza zu Gesicht bekommen. Noch nicht mal etwas, was so ähnlich war. Seine erste Reaktion war außerdem Überraschung, weil sie nicht süß (er dachte zuerst, es sei eine Art Muggel-Kuchen), sondern herzhaft war.

In dieser Nacht lachten sie zum ersten mal gemeinsam miteinander, ohne hämische Bemerkungen und ohne Sticheleien.

Beiden wurde erst im Nachhinein bewusst, wie gut das tat.

Als Harry Draco das Zimmer zeigte, in der er diese Nacht schlafen würde, fühlte sich der Blonde sogar ein wenig heimisch.
 

~*~*~
 

Einige Stunden später wurde Harry unsanft geweckt. Kreacher, der Hauself, rüttelte ihn, bis er endlich soweit wach war, um einen Laut von sich geben zu können, der wohl soviel wie 'Stopp' bedeuten sollte. In seinem wunderbaren Traum hätte er gerne noch ein paar Stunden verbracht, doch nun war alles, was er davon behalten hatte, silbern und hellblau.

„Wasn los?“, murmelte Harry müde, da er, nach einem Blick auf die Uhr, bloß 1 ½ Stunden geschlafen hatte. Silbern und Hellblau... was war das noch gleich gewesen? Beim besten Willen konnte er sich nicht mehr daran erinnern. Doch das Gefühl inniger Vertrautheit und Sehnsucht war geblieben.

„Kreacher ist sich nicht sicher, Sir, aber Mr Potter, Sir, Kreacher denkt, dass Mr Malfoy Sir einen Alptraum zu haben scheint.“, stammelte der kleine Hauself unruhig. Nervös verharkte er seine Finger ineinander.

Genervt fragte sich der Angesprochene, was das mit ihm zu tun hatte, lieber wollte er seinen Traum wieder finden, bis er einen Schrei aus dem oberen Stockwerk hörte.

Wie von der Tarantel gestochen stürmte er nach Oben um nach dem Slytherin zu sehen. Dieser saß senkrecht im Bett und versuchte verzweifelt, seine Atmung unter Kontrolle zu bekommen, und immer mehr Tränen liefen in Strömen die blassen Wangen hinunter.

Harry sah die pure Verzweiflung aus seinen Augen hervor treten. Auch wenn er nicht das beste Verhältnis zu ihm hatte; ihn so zu sehen konnte Harry nicht ertragen. Behutsam ging er auf Draco zu, nahm ihn in die Arme und fragte sich im selben Moment, was er da tat.

Wie man aufräumt

Second Lesson: Wie man Aufräumt
 

Eine leise Melodie erklang, als Draco langsam wach wurde. Ihm war schwindelig, sein Kopf tat weh, seine Haut fühlte sich auch irgendwie gespannt an, und so wollte er eigentlich nicht ein mal die Augen öffnen. Doch diese leise Melodie, die ihn sanft von seinen Träumen in die Wirklichkeit holte, machte seinen Kopf frei von jeglichen schmerzhaften Gedanken.

Was war das nur für eine wunderbare Notenfolge...? Und welches Instrument war zu so einem Klang überhaupt fähig? Aus der Zauberwelt sicherlich keines.

Als ihm die Umgebung klarere erschien, sah er, wie eine dunkle Gestalt einige Meter von ihm entfernt vor einem Kasten saß. Es war der selbe schwarze Kasten, der ihm gestern schon aufgefallen war, also musste er sich in Harrys Wohnzimmer befinden.

Schlanke Finger glitten über eine Art Tasten, schwarze und weiße, welche die bezaubernden Klänge wohl hervor riefen. Als Draco jedoch genauer hinhörte, änderte sich die Melodie. Jetzt war sie von einer hoffnungslosen Fröhlichkeit erfüllt, die sein Herz gefangen nahm. Es war, als hätte ihm jemand in die Seele geschaut, und würde sie nun in Noten wiedergeben. Die vertonte Freude darüber, endlich die wichtigste Person in seinem Leben zu kennen, gepaart mit der Hoffnungslosigkeit, die diese Gefühle mit sich brachten. Und ein klein wenig Glück, ihr wenigstens auf eine unkonventionelle Art nah sein zu können. Sie ließ ihm das Herz schwer werden lassen. Wie oft hatte er sich schon wegen diesem Chaos zu unverzeihlichen Dingen hinreißen lassen...? Doch die Melodie gab ihm Trost. Doch eine klitzekleine Frage blieb in seinem Kopf zurück: Für wen spielte Harry?

Draco richtete sich auf. Erst jetzt viel ihm auf, dass er wohl auf einer Couch geschlafen hatte. Komisch. Dabei war er sich sicher, dass er in Potters Zimmer eingeschlafen war...? Wie kam er hier her?

Doch das konnte er ihn gleich immer noch fragen.

„Na, endlich aufgewacht?“, fragte die unverwechselbare Stimme seines Gastgebers. Die Melodie brach ab. Schade.

„Was... ist das?“

Draco rang sich dazu durch, über seinen Schatten zu springen. Er war einfach zu neugierig.

„Was meinst du?“, verwundert drehte sich der jüngere um, schaute direkt in die so faszinierenden Augen Dracos. Silber und Hellblau. Harry erschrak, als ihm diese Farben auffielen, und er verfluchte innerlich sein Gedächtnis dafür, gerade jetzt so einen Schabernack mit ihm zu treiben.

Draco wurde rot. Ihm gefiel seine Unwissenheit gar nicht. Er war wohl noch in seiner Müdigkeit gefangen gewesen, als er diese Frage aussprach, stellte er in Gedanken sicher.

„Das da, der Kasten vor dir. Die Melodie...“, fing er an, doch er brach den Satz ab.

„Oh, entschuldige bitte. Hab ich dich geweckt?“

Distanz. Höflichkeit. Falschheit.

Das war es, was ihm die Worte des Grünäugigen übermittelten. Zumindest schien es so. Nach ein paar Sekunden der Stille füllte Harry diese mit Worten.

„Das ist ein Klavier. Ein Musikinstrument der Muggel.“, sagte er leise, und mit einem verträumten Lächeln strich er sanft über die Tastatur, allerdings ohne dass diese einen Ton von sich gaben.

„Ach so.“, sprach der Malfoy so verächtlich, wie er es bei diesem Anblick zustande brachte.

Er schaute Harry ins Gesicht, doch was er sah, gefiel ihm kein bisschen. Dunkle Ränder zierten die Augen seines Gegenübers, und er sah verdammt müde aus.

Harry stand auf, und mit einem ruppigen „Hunger? Dann komm in die Küche.“, rauschte er an Draco vorbei.

Harry wusste selbst nicht genau, warum er gerade heute so sensibel auf die blöden Sprüche von Malfoy reagierte, aber im Grunde war es ihm auch egal. Draco war Gast bei ihm, und er hatte sich anzupassen. Es wurde allerdings wirklich allmählich an der Zeit, wieder etwas fröhlicher dem Leben und seinen Tücken gegenüber zu treten. Was mit einem Malfoy an seiner Seite nicht unbedingt leicht werden würde. Aber nun ja, wer weiß? Vielleicht hatte er sich in dem Blonden ja geirrt? Ein kurzer Blick auf Draco, der sich gerade damit beschäftigte, den Toaster anzuschreien, ließ diesen kleinen Gedanken im Keim ersticken.

In der nächsten Zeit würde er mal Hermine anrufen, schließlich war sie die einzigste, außer ihm selbst versteht sich, die ein Handy zu bedienen wusste. Er brauchte dringend seelischen Beistand angesichts dieses Desasters!
 

Nach einem ausgewogenen Frühstück, wobei Harry Draco erstmal erklären musste, was ein Toaster war und warum er einen verbrennen konnte, machten sich die beiden auf, ein Zimmer für den jungen Malfoy herzurichten.

Dafür gingen sie in den Stock, wo sich die Schlafzimmer befanden, und Draco durfte wählen.

„Natürlich nehme ich das größte Zimmer, Potter. Wenn ich schon die Sommerferien unter meinem Niveau verbringen muss, so kann ich ja wenigstens auf ein anständiges Zimmer hoffen, oder?“, sagte der Ältere hochnäsig.

Malfoy schien wieder ganz der Alte geworden zu sein. Immer am meckern, nichts war gut genug und Harry durfte Hauself spielen.

„Draco...“, fing Harry an, in verständnisvollem Ton, „... dir scheint da etwas wichtiges entgangen zu sein: 1., WIR putzen das Zimmer GEMEINSAM! 2.: Wenn du das Größte willst, sitzen wir in drei Tagen noch hier, und 3,: ICH BIN NICHT DEIN VERDAMMTER DIENSTBOTE!!!!“

Wie man sieht, endete Harry nicht ganz so ruhig wie er sich anfangs vorgenommen hatte. Doch bevor Draco und Harry einen heftigen Streit anfangen konnten, ging Kreacher dazwischen.

„Die beiden Herrschaften wollen sich doch nicht etwa streiten, oder Sir?“, sagte er streng, und obwohl Draco nicht den geringsten Respekt vor Hauselfen jeglicher Art hatte, blieb er still und schmollte wie ein kleines Kind. Allerdings passte er auf, dass es niemand sah.

Nachdem Draco sich nun doch für eins der kleineren Zimmer entschieden hatte, welches sich zum Leidwesen Harrys nicht am anderen Ende des Hauses befand, machten sie sich ans ausmisten.

Nachdem der Jüngere dem Malfoy erklärt hatte, was ein Lappen war, wieso es wichtig ist ohne Kakerlaken zu leben und dass er, um seiner eigenen Sicherheit willen, keine Zauber benutzen sollte, machten sie sich ans Werk.

„Aber wieso verdammt nochmal darf ich nicht zaubern?“, fragte Malfoy, nachdem er eine Ewigkeit damit verbracht hatte, die Fenster zu schrubben, während Harry und Kreacher ausmisteten.

„Weil die 'Freunde' und 'Bekannten' deines Vaters dich sonst Umbringen, zum Beispiel?“, antwortete Harry genervt und rollte mit den Augen. Das konnte ja heiter werden! Sie saßen nun schon fast 2 Stunden beim Putzen, und Draco wurde immer missmutiger. Zum ersten, weil er nicht zaubern durfte, zum zweiten, weil das Fenster nicht sauber werden wollte, und zum dritten, weil er merkte, wie anstrengend putzen ist.

Harry bemerkte, wie lustlos Draco schrubbte.

Seufzend erhob er sich, stellte sich hinter Draco und schnappte sich seine Hand.

„Schau mal, so geht’s besser.“, sagte er leise, aber freundlich, wobei er den Blonden anlächelte.

Draco wurde etwas rot und schaute zu Boden.

Daraufhin wurde Harry ärgerlich. Der Schwarzhaarige ging einen Schritt zurück und ließ dabei die Dracos Hand los.

„Verdammt, Malfoy! Das ist nicht fair! Schau mir gefälligst zu, wenn ich dir schon was zeigen will!!“, sagte er aufgebracht. Er hatte ihm doch nur helfen wollen, und er schaute ihn nicht mal an? Na vielen dank auch!

„Ey Potter was ist dein Problem?! Jetzt reg dich mal nicht so auf, klar? Was interessiert es mich, wie man putzt? Ich bin ein MALFOY, klar?“, erwiderte der Angesprochene trocken und schaute Harry dabei so abfällig wie immer an.

Doch genau dies brachte bei Harry den Kragen zum Platzen, und die beiden fingen einen Streit an, dessen Treffer immer weiter unter die Gürtellinie gingen. So sagte Harry beispielsweise, dass Malfoy ja eh lernen musste, zu putzen, wenn er seinen Dad nach Askaban gebracht hatte, und Draco antwortete darauf, dass Harry froh sein sollte, der letzte seiner Familie zu sein.

Dracos letzte abfällig Bemerkung bezog sich darauf, dass Harry bei Muggeln aufgewachsen und all ihre schlechten Eigenschaften wohl übernommen hätte, inklusive deren Dummheit.

„Malfoy HÖR AUF VERDAMMT! Sonst tret' ich dir in gepflegter Muggelmanier in deinen verwöhnten Hintern!“, keifte Harry, und Draco lachte nur darüber. Bis Harry seine Drohung wahr machte.

Die beiden begannen in dem kleinen Zimmer eine Prügelei, wie sie dieses Haus noch nicht erlebt hatte. Kreacher stand nur kopfschüttelnd daneben und machte mit seiner Arbeit weiter.

Nach einiger Zeit hatte sich die beiden endlich ausgetobt und ihren ganzen Frust am anderen abgelassen.

Sie saßen nebeneinander an der Wand unterm Fenster, als würden sie nur eine kleine Pause vom Putzen unternehmen.

Die gelben Wände wirkten sogar etwas freundlicher, als die letzten wärmenden Sonnenstrahlen darauf fielen.

Harry und Draco starrten vor sich hin, bis Draco das Wort ergriff.

„Seit wann hat unser Goldjunge denn so unlautere Manieren, dass er sich mit einem Malfoy prügelt?“, sagte er, wobei seine Stimme fast gleichgültig erschien.

„Seit der Goldjunge von niemandem gefragt worden ist, ob er wirklich ein Goldjunge werden will. Weißt du, wenn alle von dir erwarten, dass du genau das richtige tust, immer lieb, nett und freundlich zu allen bist... dann verliert man sich irgendwann selbst aus den Augen. Weil du so bist, wie alle dich haben wollen. Und irgendwann merkt auch der Goldjunge, dass fast alle, die er für Freunde gehalten hatte, ihn nur deswegen wollten, weil er eben der Goldjunge war.“, erklärte Harry leise, trank zwischen den Sätzen den ein oder anderen Schluck Cola, die Kreacher ihnen gebracht hatte, und versank dann wieder in Schweigen.

Es war Draco, als würde ein: „Aber das verstehst du sicherlich nicht“ noch mit im Raum schweben. Er dachte eine Weile über die Worte seines Gastgebers nach, und er merkte, dass sie sich beide gar nicht so unähnlich waren. Nie im Leben würde er das Öffentlich zugeben, aber im Moment gab es zwischen ihnen keine öffentlichen Regeln, keine vorgefertigten Verhaltensmuster, nach denen sie sich zu verhalten hatten. Es war wie ein Moment absoluter Vertrautheit, absoluter Ehrlichkeit. Draco schloss für einen Augenblick die Augen und hörte das letzte zwitschern der Vögel und das rauschen der Bäume vor dem Fenster. Er seufzte, und bevor er groß nachdenken konnte, begann er auch schon zu sprechen. Er war leise, aber ihm war klar, dass Harry ihn trotzdem hören und verstehe konnte.

„Wenn du... merkst, wie du unter der Last deines Erbes förmlich zerbrichst... du hörst, wie deine Mutter jeden Abend erst vor Schmerzen schreit und wie sie sich nachts dann in den Schlaf weint... wenn du siehst, welch ein Monster aus deinem Held wird... und du dann die wenigen Menschen, die dir etwas bedeuten, davor schützen willst... Ist es dann nicht in Ordnung, gegen seinen Vater auszusagen?“

Langsam fing Harry an, den Draco aus der Schule zu vergessen und sich ein neues Bild von ihm zu erschaffen.
 

~~~~~
 

sooo... das wers leider auch schon für dieses mal^^ wir würden uns wünschen, dass die lieben leute, die alle diese kleine ff in ihre favoriten geschmissen haben, auch mal einen kleinen kommi hinterlassen würden... schließlich ist das unsere erste (!) shonen-ai story überhaupt und ein bisschen feedback wäre nicht schlecht Oo"

*drops*

nyjoa~

lg

man liest sich^^

Wie man merkt, dass man verliebt ist

anni und vani bedanken sich ganz herzlich bei allen, die diese ff gerade lesen und freuen sich über jeden kommentar^^

*grinz*

das nächste chap wird allerdings etwas auf sich warten alssen, weil vani gerade nicht viel zeit hat (klausuren über klausuren!) und imemrnoch nciht ganz aus ihrem streik getreten ist...

aber das annilein hofft, dass die lieben kommis der benötigte 'tritt in den heintern' sein werden, also haltet euch mal ran ;)) (schließlich will anni auch wissen, wies weiter geht... sie hat ja nur nen kleinen vorsprung ><)
 

viel spaß beim lesen!

anni & vani
 

ps: wenn jemand ein besserer titel einfällt... immer her damit! @.@
 

Third Lesson: Wie man merkt, dass man verliebt ist.
 

Es vergingen seit ihrer letzten Auseinandersetzung einige ruhige Tage im Grimmaultpatz, und langsam wurde es Zeit, dass Draco in sein renoviertes Zimmer einzog. Seufzend dachte er daran, wie Harry die letzten Nächte neben ihm am Bett gewacht hatte, als ihn mal wieder die schrecklichen Gedanken bis in den Schlaf verfolgten und aus süßen Träumen Horrorszenarien wurden.

Ihm ging es immer ein bisschen besser, wenn Harry an seinem Bett saß und ihm entweder mit Märchen aus längst vergangenen Zeiten oder durch das summen dieser unvergleichlichen Klaviermelodie versuchte, ihm einen ruhigen Schlaf zu verschaffen. Ihm war immer noch unklar, warum er, Harry, das tat, aber mit dem Tod des Dunklen Lords schien auch die Feindschaft zwischen ihnen begraben worden zu sein. In Hogwards waren da zuerst unsichere Blicke gewesen, die sich zwischen die hämischen Bemerkungen geschmuggelt hatten, und nach einiger Zeit hatten auch ihre Streitereien auf dem gesamten Schulgelände aufgehört. Doch er war sich nicht sicher, ob das einer aufkeimenden Freundschaft oder den wachsenden Problemen bei ihm zu Hause lag. Viel geredet hatten sie trotzdem im letzten Jahr nicht, da Draco viel zu sehr mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt gewesen war. Selbst wenn er jetzt daran dachte, was er gegen seinen Vater sagen musste, um nicht mehr... nicht mehr... Draco dachte über diesen Satz nach, als er seine Sachen in den winzigen Korb stopfte.

Um nicht mehr mit ansehen zu müssen, wie seine Mutter, eine bemerkenswert kluge Frau, gequält wurde? Seine Bücher landeten im Korb.

Um nicht mehr all die hämischen Bemerkungen ertragen zu müssen? Hemden folgten ihnen im Flug.

Um sich nicht mehr verstellen zu müssen? Ein Wurf Socken verfehlte ihr Ziel, und die Wut, die sich in seinem Magen gesammelt hatte, schwand so rasch, wie sei gekommen war.

Um sich nicht mehr vor seinen „Strafen“ fürchten zu müssen? Eine einzelne Träne glitt auf seiner Wangen hinunter.

Um Leben zu können? Langsam setzte er sich auf Harrys Bett.

Draco fühlte, wie mit einem Mal seine Hand nass wurde. Ein paar Tränen tropften auf sie hinunter, und dies war der Augenblick, der ihn wieder zurück ins Leben rief. Wie lange er schon hier gesessen hatte und dabei einfach nur vor sich hin gestarrt haben musste, daran erinnerte er sich nicht.

Harry war an diesem Tag gegen Mittag zum einkaufen gefahren, doch der Blonde war sich nicht ganz sicher, wann er seinen Gastgeber heute wieder zu Gesicht bekommen würde.
 

Einige Zeit später war es dann soweit. Harry kam mit einigen Tüten in den Händen zurück.

Nachdem er die ganzen Einkäufe verstaut hatte, ging er in Dracos neues Zimmer.

„Malfoy... was tust du da?“, fragte er überrascht, als er sah, wie Draco stumm auf Harrys Bett saß. Er setzte sich neben ihn, nicht zu dicht, aber doch nah genug um kurz seine Hand zu streifen.

Unmerklich zuckte der Ältere leicht zusammen. Diese kleine Berührung hatte einen Schauer über seinen Rücken fahren lassen.

Mit einem tiefen Seufzer ließ er sich nach hinten fallen, streckte die Arme über seinen Kopf aus und fragte sich, wie lange er sich wohl noch würde verstecken müssen.

Es war nicht so sehr die Sorge über seinen eigenes Wohl bezüglich seines Vaters, sondern eher die Tatsache, dass er schon seit über zwei Jahren in seinen heutigen Gastgeber verknallt war. Eigentlich verbot sich der Blonde sonst jegliche Gedanken daran, aber als er nun sah, wie sich Harry besorgt über ihn lehnte, wurden ihm seine unsittlichen Begierden klarer denn je.

„Draco... ist was passiert, als ich weg war?“, fragte der Schwarzhaarige kurzentschlossen, als er in das so unendlich traurige Gesicht des Älteren blickte. Seine Augen wirkten so hoffnungslos, so resigniert... Moment mal. Wann waren sie denn zum Vornamen gekommen? Gedanklich schalt sich der Jüngere für seine eigene Blödheit, sie würde ihn nochmal richtig in Schwierigkeiten bringen.

Schweigend schaute er dem Blonden in die Augen, und wieder fiel ihm deren Farben auf. Silbern und Blau.

Doch seine Gedanken wurden unterbrochen, als Draco sich prompt wieder aufrichtete, mit einem gemurmelten: „Ich muss nachdenken... “ aufstand und aus dem Zimmer türmte.

Irrte Harry sich, oder hatte er wirklich gerade einen leichten Rotschimmer auf den Wangen des Slytherin gesehen?

Draco war schon unten an der Tür, als Harry ihn einholte.

„Warte- wo willst du hin?“, fragte er ihn, doch Draco sagte nichts. In seinem Kopf hatte er natürlich schon die passende Antwort bereit liegen, aber er würde sich hüten, seinem 'Feind' ins Gesicht zu sagen, dass er weg von ihm wollte. Im Zimmer oben war ihm mit einem Mal klar geworden, dass er sich weder vor seinen Gefühlen noch vor Harry würde verstecken können, und was passierte, wenn er die Kontrolle über sich verlor... er wollte es eigentlich nicht wirklich wissen. Zu viel Angst hatte der Malfoy vor der Reaktion des Anderen.

Und somit schlug die Tür ohne ein weiteres Wort hinter ihm zu.

Zurück blieb ein verdatterter Gryffindor.

Draco wanderte durch die Straßen Londons, auf der Suche nach der ultimativen Antwort auf all seine Fragen.

Ob er sich erlauben könnte, Hoffnung darauf zu verschwenden, dass Harry ihn wenigstens ein kleines bisschen mögen könnte. Oder dass er seinen Vater nie wieder sehen musste... Seine Gedanken glichen einem Karussell, und je weiter er sich auf sie konzentrierte, desto weniger achtete der Blonde auf den Weg. Inzwischen war aus dem angebrochenen Nachmittag Abend geworden, und der junge Malfoy hatte die Orientierung vollends verloren. Dunkel erinnerte er sich an eine düstere Gasse, wo er meinte, das Schild des 'Tropfenden Kessels' gesehen zu haben. Ein wenig beruhigte ihn die Vorstellung des Zauberergasthauses, doch schnell entpuppte sich seine Erinnerung an das Schild als eine Art 'Fatamorgana'; der Blauäugige hatte sich das Emblem nur eingebildet.

Resigniert wanderte er weiter durch die Straßen. Immer weniger Menschen kamen ihm entgegen, und langsam wurde ihm das ganze unheimlich. Und ausgerechnet an so einem Tag durfte er erstens nicht zaubern und hatte zweitens seinen Zauberstab auch noch vergessen...

Der lag noch immer in Harrys Zimmer, dort, wo er ihn am allerwenigsten jetzt brauchen konnte.

Er war völlig hilflos...

„Verdammt.“, murmelte der Slytherin.

Er bemerkte einen Schatten, der ihm folgte, aber noch war Draco sich nicht sicher, ob man ihn wirklich verfolgte. Diese Muggelwelt war einfach zu absonderlich. Lautes Getöse hörte man von den Straßen, und die Luft war so dreckig, dass man nicht richtig atmen konnte.

Draco hing weiter seinen Gedanken nach, als auf einmal alles ganz schnell ging. Mehrere Stimmen bahnten sich ihren Weg zu ihm, einige lachten unheimlich, kamen auf ihn zu, fixierten ihn. Die Gasse, in die er gelaufen war, wurde zur Sackgasse, und die Fluchtmöglichkeiten des Blonden beschränkten sich auf ein Minimum.

„Na, Süßer... Haste dich verlaufen, wa?“, tönte eine tiefe Stimme direkt hinter ihm.

Langsam drehte er sich um. Ein großer, muskulöser Kerl stand hinter ihm. Er war fast ebenso fett wie breit, was einem nicht unbedingt die Angst nahm. Draco zählte die Kumpanen des Fleischklopses, die sich hinter ihm aufgebaut hatten.

„Nimm dein Pfoten von mit, du dreckiger Parasit.“, erwiderte der junge Malfoy, als er die Hand des Dicken auf seiner Schulter spürte.

Seine Augen blitzen gefährlich, doch anscheinend hielten diese Muggel seinen Blick für einen schlechten Witz. In der Welt der Hexen und Zauberer gab es nur wenige, die diesen Blick nicht mit mulmigen Gefühlen entgegen sahen, doch dort wussten auch fast wie alle, wer er war. Und dort würde er Magie einsetzen.

Hier nicht.

„Sag mal, Kleiner... Du siehst so aus, als würdest du dich nur selten in diese Gegend verirren...“, setzte der Fleischklops an. Er war also der 'Boss' dieser verachtungswürdigen Kreaturen. Sein Gefolge lachte, und innerhalb kürzester Zeit hatten sie ihn eingekeilt. Verdammt.

Draco ballte seine Fäuste. Er konnte noch nicht einmal die Gesichter seiner Angreifer genau sehen, denn die Dunkelheit war schon seit geraumer Zeit eingebrochen.

Noch ein Nachteil.

„Schneckchen, du siehst aus, als würde Papi reichlich dafür zahlen, dass du so rumlaufen kannst“, er ließ den Satz unheilvoll grinsend in der Luft schweben, als der er die Designerklamotten von Draco musterte.

„Na und? Du bist eh zu fett für meine Sachen.“, gab der Slytherin zurück. Eingeschüchtert, okay. Aber wenn man selbst seinem Schwarm gegenüber solche Kommentare ablassen konnte... Dann war das ein Kinderspiel.

Ein Bisschen erinnerte der Fettklops ihn an diverse Freunde seines Vaters... Die inzwischen hinter Gittern saßen. Was für ein beruhigender Gedanke.

Doch im nächsten Moment war es aus mit seiner Selbstsicherheit.

„Die kleine Schwuchtel will wohl frech werden~“, hörte Draco die Stimme des Fetten, und im nächsten Moment spürte er dessen Faust in seinem Gesicht. Er sackte zusammen und machte sich wegen diesem zeichen von Schwäche auch gleich auf weitere Schmerzen gefasst.

Doch die blieben aus. Draco öffnete die Augen.

Und sah Harry.

„Dudley.“

„Potter.“

Die Atmosphäre zwischen den beiden war merklich gespannt, doch Harry schien im Vorteil zu sein. Aus irgendeinem Grund hatte der rosa Klops wohl Angst. Angst vor Harry.

Oder zumindest Respekt. Fast unmerklich deutete der Griffindor mit einem kurzen Nicken auf die blutlüsternde Meute vor ihm, die alle ganz begierig darauf warteten, dass das rote Nass aus Draco auf den Asphalt tropfte.

„Leute, kuscht euch mal für nen Augenblick. Das hier wird ein sehr hässliches Gespräch unter Männern...“

Unter murren kuschten seine Kumpanen dann auch tatsächlich. Auch wenn der Hüne zuerst ein „SOFORT!“ brüllen musste.

Als die Muggel endlich weg waren, war es Harry, der das Wort ergriff.

„Ich hab dir schon vor Jahren gesagt, dass du dir Leute in deiner Größe suchen sollst.“

Harry schritt auf Draco zu, lächelte ihn kurz erleichtert an, half ihm mit Leichtigkeit hoch.

„Ihr habt 3 Minuten. Länger kann ich sie nicht von euch fern halten. Danach werden euch alle suchen. Das muss reichen, mehr kann ich nicht tun.“, erwiderte der Angesprochene kurz angebunden. Harry nickte ernst, doch Draco blieb verwirrt.

„Welcher Stadtteil?“

„An der Brücke solltet ihr sicher sein. Nach einer Stunde blas ich die Suchaktion ab, dann schlepp ich sie ins 'Pascha'.“, sagte Dudley, Harry fixierend.

„Ich bin dir was schuldig.“, kam es vom Schwarzhaarigen, doch der Berg aus Fleisch winkte ab.

„Hau bloß ab, Alter.“

Der Potter nickte, und wand sich schon zum gehen, als der Fette ihn nochmal rief.

„Ist er das?“, fragte er bloß, doch Harry wusste genau, was er meinte. Stumm nickte er, und Dudley lachte freudlos.

„Dann pass bloß auf ihn auf, sonst schnapp ich mir das Kätzchen irgendwann.“

Harry grinste, nahm dann Dracos Hand und suchte mit ihm das Weite.

Eine Weile gingen sie schweigend nebeneinander her, und das, zu Dracos Freude, immer noch Hand in Hand.

Als sie an der London Bridge angekommen waren, ließ Harry Draco jedoch los. Er stellte sich an den Rand der Brücke, ließ seinen Blick über das nachtschwarze Wasser schweifen.

„Draco... warum bist du weggegangen?“, fragte Harry nach einer Weile, doch Draco dachte nicht daran, ihm darauf wirklich zu antworten. Er zuckte nur mit den Schultern. Harry seufzte, drehte sich zu Draco um.

„Woher kanntest du den Kerl?“, fragte der Blonde vorsichtig. Eine Frage, die ihn schon seit geraumer Zeit quälte.

Doch dieses Mal antwortete auch der Schwarzhaarige nur mit einem Schulterzucken, und grinste.

„Pass auf.. machen wir es so: immer abwechselnd fragen, okay? Aber ehrlich antworten.“

Draco nickte. Viel schlimmer konnte es ja kaum werden.

„Also...“, begann Harry, doch der Blonde unterbrach ihn sofort.

„Wer hat gesagt, dass du zuerst fragen darfst?“

„Na hör mal. Ich hab dich schließlich gerettet!“, erwiderte der Angesprochene leicht säuerlich.

„Warum hast du das überhaupt gemacht?“, sagte der Blonde leise, die Stimme voller Zweifel, und der Blick des Jüngeren wurde sofort wieder weich. Und traurig.

Der junge Malfoy kam ihm ein Stück näher.

Doch nun war Harry verwirrt.

Sollte er es wagen? Sollte er es wirklich wagen, Draco zu sagen, dass er ihn liebte?

Während er darüber nachdachte, streiften seine Augen den Blick des Älteren. Silbern und blau, selbst in der Finsternis.

Die Minuten verstirchen.

„Um auf deine Frage von vorhin zu antworten... Der Fettklops ist mein Cousin.“

Das war zwar nicht die Antwort, auf die er gewartete hatte, doch mit einem Nicken deutete der Blonde seinem Gegenüber, weiter zu reden.

„Es ist so... er weiß natürlich, dass ich zaubern kann... außerdem... Du hast dich sicherlich über seine letzte Bemerkung gewundert, oder? Jedenfalls... er ist Schwul. Und er weiß dass ich...“, Harry stockte, überlegte kurz. Mal wieder verplappert, aber noch war es nicht zu spät. „... dass ich gefährlich werden kann.“ Unheil abgewendet. Puh.

Draco starrte nachdenklich in die Ferne, stellte sich neben ihn an das Geländer. Auch wenn er dem Blonden jetzt gerne gesagt hätte, dass er auch Schwul war, so bekam er es einfach nicht über die Lippen.

„Ich bin's auch.“, kam es leise von dem Malfoy, und Harry war sich nicht sicher, ob diese Worte wirklich an ihn gerichtet waren. Ob sie auf die Stärke oder das Schwulsein bezogen waren.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer keimte aber trotzdem in dem Griffindor auf, und sein Herz setzte für einen Schlag aus.

„Was bist du auch?“

Harry kam ihm näher, schaute ihn an, voller Hoffnung, die sich eh nie erfüllen würden, ein gedanklicher Streich, wie so oft.

Draco drehte sich nicht zu ihm um, sagte nichts.

Gut. Harry sah durch die Dunkelheit nicht, wie sich ein leichter Rotschimmer auf den Wangen des Slytherin gebildet hatte.

Der Schwarzhaarige streckte seine Hand aus, drehte das Kinn des Älteren in seine Richtung, damit er ihn ansah.

„Sei ehrlich, Draco. Was denkst du gerade?“, fragte er seinen Gast ruhig, durch nichts seine Aufregung verratend.

Der Angesprochene blieb zuerst stumm, bis ein einzelner Satz über seine Lippen kam.

„Ich liebe dich, Potter.“, sagte er, schob aber gleichzeitig die Hand des verdatterten Schwarzhaarigen zurück.

Er ging einige Schritte von ihm weg, streckte sich kurz.

„Ist die Zeit vorbei? Können wir nach Hause?“, fragte der Blonde, und nun war das Rot auf seinen Wangen nicht länger unbemerkt geblieben. Seit wann nannte er dieses verdreckte Haus denn sein Heim? Egal.

„Ich denke schon. Lass uns gehen.“, erwiderte Harry glücklich lächelnd, setzte sich in Bewegung und kam auf den Blonden zu.

Sie sprachen auf dem Rückweg mehr als sonst miteinander, jedoch erwähnten sie mit keinem Wort das Geständnis von Draco.

„Du bist also mit diesem Fettklops verwandt, ja?“

„Ja, leider. Weißt du, als ich klein war...“

...

Und so nahmen die beiden den weiten Weg auf sich. Immerhin war Draco ja mehrere Stunden durch Londons Straßen geirrt.

Spät in der Nacht kamen sie endlich im Haus an, und nachdem Draco gerade verkündet hatte, ins Bett gehen zu wollen, kam Harry auf ihn zu, nahm ihn in die Arme und Küsste ihn sanft. Mit einem „Schlaf gut, träum schön“ ließ er den perplexen Blonden zurück, ging auf sein Zimmer und schlief friedlich ein.

Und zum ersten Mal fürchtete sich Draco nicht vor den Bildern, die der Schlaf mit sich bringen würde.

Wie man jemanden auf andere Gedanken bringt - Teil 1

Aloha Leute! Durch die vielen süßen Kommis und GB-Einträge und ENS gehts hier auch mal wieder weiter~ @nn! und V@n! danken herzlich für eure reges Interesse, ;p der Streik ist damit also endgültig aufgehoben, aber wegen Schulstress dauert es wohl noch etwas, bis der nächste Teil kommt... wir spannen euch echt nicht gerne auf die Folter, aber im nächsten Teil wirds wirklich lustig! Ihr könnt gespannt sein... ^^

LG
 

Fourth Lesson: Wie man jemanden auf andere Gedanken bringt
 


 

Die folgenden Tage waren geprägt von unsicheren Blicken hier und zarten Berührungen dort. Keiner der Beiden traute sich so weit zu gehen wie an dem Tag, als der Kuss Harrys dem Blonden unvergessliche Träume bereitet hatte.

Es war wie ein Wunder und ein Fluch zugleich, immer wenn sich zufällig die Hände der beiden berührten fragte Draco sich, ob Harry in diesem Moment das selbe prickeln auf der Haut spürte wie er. Doch um ihn danach zu fragen war er zu feige. Lieber bewahrte er sich die Erinnerungen als dass er versuchte, etwas zu erzwingen. Gott, wie vermisste er den alten, eitlen und stolzen Malfoy, der er mal gewesen war. So vieles hatte sich geändert. Harry hatte so vieles geändert.

An einem stürmischen Abend, Dracos Verhandlung stand kurz bevor, saß er alleine im Wohnzimmer vor dem Kamin, währen der Jüngere im Bad war.

Zumindest dachte Draco das. Harry war inzwischen nämlich fertig mit Duschen und kramte in seinem Zimmer herum. Nach wenigen Minuten fand er schließlich das Gesuchte; sein Handy.

Ihm war zwar nicht ganz wohl dabei, Draco so lange allein zu lassen, aber es ging nicht anders. So oder so, bald würde er sich nicht mehr im Zaum halten können, und damit er dies noch ein wenig hinauszögern konnte, brauchte er etwas, um sich ab zu regen. Oder zumindest jemanden, um seinen ganzen Frust abzulassen. Und Hermine kam da wie gerufen. Schnell tippte er die Nummer ein. Es klingelte. Und klingelte. Der Schwarzhaarige wurde immer verzweifelter, doch nach schließlich fast 2 Minuten nahm Hermine endlich ab.

„Harry, was ist los?“, fragte sie leise und etwas hektisch. Im Hintergrund konnte man die vielen Weasleys hören, die abrupt verstummten, als Harrys Name fiel. Mit einem hastigen „Moment, warte kurz“ flüchtete sie wohl vor den vielen unerwünschten Zuhörern. Merkwürdig.

„Alles klar bei dir?“, fragte der Anrufer belustigt, als sie sich endlich nach einigen Minuten wieder meldete.

„Ja, alles klar. Und bei dir? Warum rufst du an?“, fragte die Brünette, wenngleich sie etwas außer Atem schien. Auch wenn es etwas ungewöhnlich war, dass er sie anrief, einen so argwöhnischen Ton hätte er seiner besten Freundin nicht zugetraut.

„Ich... brauche deinen Rat.“, fing Harry zögernd an. Besser direkt als gar nicht, und gar nicht hätte in seinem Fall wohl große Folgen.

„Meinen Rat?“, fragte Hermine misstrauisch. „und wofür?“

„Mein Gott, Hermine! Jetzt bleib mal locker!“, lachte der Schwarzhaarige unsicher. War es wirklich so abwegig, dass er mal nicht richtig tief in der Scheiße steckte und mal wieder ihre Hilfe benötigte, um aus dieser wieder heraus zu finden? Also wirklich. Doch jetzt war er noch unsicherer als am Anfang.

„Nun ja... der Punkt ist der, ich ...“, druckste er herum, Schlucke einmal kräftig um den Kloß in seinem Hals loszuwerden. Tief durch atmen. „Du kennst meine Gefühle für 'ihn', oder? Und jetzt ist er hier, und ich... wir haben uns geküsst, und ich hab keine Ahnung, was ich jetzt machen soll, und... -“

Harry sprach immer schneller, immer mehr Informationen bahnten sich den Weg zu seiner Zunge und warteten nur darauf, hinaus zu sprudeln. Doch Hermine unterbrach ihn.

„Aber Harry, das ist doch wunderbar! Dann brauche ich mir jetzt ja keine Sorgen machen wegen der nächsten Schul- wie geht es ihm denn? Und warum ist er bei dir?“

Harry wurde das blöde Gefühl nicht los, dass sie sich fast verplappert hätte.

Und dass sie jetzt ablenken wollte.

„Hermine, was ist im nächsten Jahr?“

„Nun ja, also... ich... ähm... ach, du erfährst es ja eh. Ron und ich werden an einem Schüleraustausch mitmachen, der sich über das gesamte erste Halbjahr erstreckt. Wir wollten es dir ja sagen, aber die Sache kam so überraschend, da haben wir einfach spontan ja gesagt...“, redete sie sich schon fast in Rage.

Mit Sicherheit hatte das Mädchen noch mehr zu sagen, aber Harry legte einfach auf. Er hatte mit allem gerechnet, aber nicht damit, dass seine beiden besten Freunde ihn alleine in Hogwards lassen wollten. Wo er doch eh nicht wusste, wie er dieses Jahr überleben sollte. Einen kleinen Lichtblick gab es ja. Draco. Aber der Schwarzhaarige wusste nicht, in wie weit er dem Älteren vertrauen konnte. Dass er ihn mochte war klar, aber wie und ob der junge Malfoy zu ihm stehen würde, wusste er nicht. Und diese verdammte Unwissenheit machte ihm angst.

Seufzend legte er sich aufs Bett. Draußen tobte ein Unwetter, Blitze zuckten über den Himmel. Doch Harry, ganz im Selbstmitleid versunken, merkte nichts davon.

Er schaute noch nicht mal auf, als die Tür zu seinem Zimmer geöffnet wurde und Draco hinein kam.

„Alles okay?“, fragte er leise, als er Harry entdeckte. Zögernd ging der Ältere auf den Schwarzhaarigen zu, hockte sich neben sein Bett und wartete auf eine Antwort.

„Wenn du 'sich völlig verarscht vorkommen' als okay betrachtest, dann schon.“, antwortete der Angesprochene leise. Das Handy hatte er neben sich gelegt, und nun vibrierte es. Harry hatte allerdings nun wirklich keine Lust, dran zu gehen.

„Willst du nicht abnehmen?“, fragte der Blonde überrascht.

Harry stutzte.

„Woher weißt du, wie man ein Handy benutzt, oder eher, was das überhaupt ist?“, fragte er überrascht. Sein Blick glitt über das helle Gesicht seines Gegenübers.

„Tja. Du weißt eben noch längst nicht alles über mich...“, kam die Antwort mit einem leichten Schmunzeln. Inzwischen hatte das Vibrieren aufgehört.

Dass Harry ein „Aber keine Pizza kennen... und Toaster...“ murmelte, überhörte er elegant.

„Komm, jetzt erzähl mal...“, forderte der Blonde, legte den Kopf schief und schaute seinen Gegenüber fragend an. Es tat ihm in der Seele weh, den Menschen so leiden zu sehen, dem er im Moment am meisten vertraute.

Leicht drehte der Jüngere den Kopf zu ihm, sah ihm direkt in die blauen Augen. Dann seufzte er resigniert.

„Ach weißt du, es ist wegen Hermine und Ron...“, fing er an. „Die beiden haben sich für einen Schüleraustausch beworben, und werden das nächste Halbjahr über weg sein...“

Er stockte. Wenn er jetzt sagte, was er denkt... was würde Draco erwidern? Besser keinen Streit provozieren... obwohl. Er wüsste zu gerne, wie er darauf reagieren würde.

Noch focht er einen inneren Kampf mit sich aus, wobei nicht sicher war, welche Seite seiner Selbst als Sieger hervorgehen würde.

„Du hast doch mich...“, sagte der Blonde nach einer kurzen Zeit der Stille, auch wenn es nur sehr, sehr leise von ihm kam. Und da konnte Harry den winzigen Gedanken nicht mehr stumm behalten. Er sprach es aus.

„Hier schon. Und in Hogwards?“

Geschockt und verletzte schaute Draco in die wunderschönen Augen seines neuen Freundes. Vertraute er ihm wirklich so wenig?

Doch Harry bereute seine Worte in dem Moment, in dem er sie ausgesprochen hatte.

„Draco, ich liebe-“

In dem Moment vibrierte das Telefon.

Genervt ging der Gryffindor dieses Mal ran.

„Ja?“

„Oh! Harry, Hermine hat mir erzählt, dass sie es dir gesagt hat, und ich wollte nur sagen, dass du auf keinen Fall sauer sein sollst, weil wir es dir nicht gesagt haben, wir wollten es ganz bald tun, ehrlich, Harry, und wir hatten doch keine Ahnung, dass...“, sprudelte es wirr aus Ron heraus, auch wenn er dabei mehr brüllte als normal sprach. Genervt rollte Harry mit den Augen. Er war es schon gewöhnt, dass Ron wohl nie via Telefon kommunizieren lernen würde. Doch das war im Moment das kleinere Problem.

„Verdammt, Ron! Was hast du bitte erwartet? Dass ich freudig aufspringe und jauchze?“

Der Sarkasmus hinterließ einen seltsamen Beigeschmack auf Harrys Zunge. Er war verletzt, und nur mit Mühe konnte er die aufkommenden Tränen zurück halten. Doch dann passierte etwas. Etwas schönes.

Ron wollte gerade weitere Entschuldigungen und Ausflüchte hervorbringen, als Draco dem Schwarzhaarigen das Telefon aus der Hand nahm, und mit einem ruhigen „Sorry, aber Harry hat jetzt was besseres zu tun als dir zuzuhören“ legte er auf, machte das Handy komplett aus und legte sich neben Harry. Vorsichtig zog er den Jüngeren an sich heran, wobei dieser seine Tränen nicht länger zurückhalten konnte. Verdammt. Der Gryffindor scholt sich innerlich.

Wie konnte er bloß so... verweichlichen?

Doch seinem Freund machte das nichts aus. Der Blonde küsste die Tränen von Harrys Wangen und umarmte ihn sanft. Dabei dachte der Grünäugige darüber nach, ob es für seinen Gegenüber genauso schön war wie für ihn, und ob ihm das selbe flattern im Bauch wohl auch zu normalen Gedanken unfähig machte.

So langen die beiden da, eng umschlungen und einfach auf die rhythmische Atmung des anderen hörend.

Bis Draco sich langsam wieder aufrichtete.

„Harry, tust du mir einen Gefallen?“, fragte er unsicher. Überrascht blickte der Angesprochene auf.

„Klar, alles was du willst!“, erwiderte er lächelnd, und Draco strahlte.

„Gut, dann gehen wir morgen zusammen auf die Kirmes!“

„WAS?!“

Wie kam Draco denn jetzt wieder darauf? Das war nun wirklich nicht das, was Harry vermutet hatte. Aber was solls? Wer wusste schon, wie lange sie noch die gemeinsame Zeit genießen konnten? Wieder schlichen sich die Gedanken in Harrys Kopf, die er um alles in der Welt zu vermeiden versuchte. Wie es in Hogwards sein würde... was seine Freunde dazu sagen würden... wie Draco sich ihm gegenüber verhalten würde.

„Also abgemacht!“, holte die vor Freude überschwängliche Stimme seines Freundes ihn wieder zurück. Harry lächelte. Egal, was die anderen dachten. Egal, was in ein paar Tagen sein würde. Was dem Goldjungen nun wirklich wichtig war, befand sich bereits an seiner Seite.

„Okay. Aber lass mich vorher noch etwas ausprobieren.“

Verwundert schaute der Ältere ihn an, sichtlich verwirrt.

Doch Harry grinste bloß schelmisch.

Der Regen prasselte leise gegen das Fenster, doch die beiden nahmen ihre Umgebung nicht mehr wirklich wahr. Wozu denn auch? Dieser Moment was viel zu schön, um auf Nebensächlichkeiten zu reagieren.

Vorsichtig packte Harry den Blonden am Kragen, zog ihn leicht zu sich hinunter und küsste ihn sanft. Die warmen Lippen des Jüngeren begehrend wurde der Kuss auch sofort erwidert.

Er zog stärker an Dracos Shirt, sodass der Ältere nun schließlich gänzlich über ihm lag.

„Draco?“; fragte der Schwarzhaarige vorsichtig, als die beiden den Kuss lösten.

Der Angesprochene antwortete mit einem wohligen seufzen.

„Ich liebe dich. Wirklich.“

Hätte Draco sein Gesicht nicht schon in Harrys Haaren vergraben gehabt, so würde dieser jetzt einen Ausdruck im Gesicht des Älteren sehen, den noch nie jemand vorher zu sehen bekommen hatte. Der sonst so kalte Slytherin lächelte vor Freude und lief hellrot an.
 

~*~*~

Über konstruktive kritik würden wir uns freuen

*ggg*

Was wünscht ihr euch für das nächste chap? Sonderwünsche werden vllt berücksichtigt ;))



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Kommentare zu dieser Fanfic (18)
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Von:  seiyerbunny20
2013-07-20T13:17:59+00:00 20.07.2013 15:17
Das wahr der Wahnsinng das mit Harry und Draco und dann die ganze Gespräche und dann das Draco in Gefahr wahr und Harry hin geholfen hat und dann das mit Hermine und Ron hast du gut gemacht und bin auch gespannt was noch alles passiert mach wieder so

Von: abgemeldet
2009-07-31T11:33:48+00:00 31.07.2009 13:33
ja endlich hab ich geschafft :D
endlich hab ich mal die zeit hier wieder ein kommi zu hinterlassen
die story hat sich echt nicht verändert
sie ist so süß und romantisch wie an anfang ;)
das habt ihr beiden echt toll gemacht
macht weiter so euer treuster fan verlässt sich auf euch ;)
Von: abgemeldet
2009-07-31T11:31:21+00:00 31.07.2009 13:31
oh ich freu mich scon wenn die beiden zum jamarkt gehen
wird bestimmt wieder voll romantisch :3
also schreib schnell weiter damit ich wieder was zu lesen habe ja ;)
Von: abgemeldet
2009-07-31T11:30:28+00:00 31.07.2009 13:30
lol man hier ging ja mal wieder viel ab ;)
die story wird echt immer interessanter :D
macht weiter so! ;)
Von: abgemeldet
2009-07-31T11:29:28+00:00 31.07.2009 13:29
lol oh man das geht ja klasse weiter xDD
jz räumen die auch noch auf
wofür gibts dne hauselfen meine liebe ;)
ach ja der harry ist ja son geizkragen :D
der will sich keine anschaffen
obwohl die ja nichts kosten ...
xDDD
Von: abgemeldet
2009-07-31T11:27:57+00:00 31.07.2009 13:27
huhu ^^
also ich find das erste kappi sehr gelungen
dray ist zwar hier ein wenig anders als im orginal aber das macht ja nichts ^^
ich find ihn total süß <3

aber das der harry sitzen bleibt :D LOL~
ich bin gespannt auf das zweite kappi
muss ihc jz mal sofort lesen
Von: abgemeldet
2009-07-31T11:24:37+00:00 31.07.2009 13:24
endlich komm ihc mal dazu hier zu schreiben :D
die ff ist total süß <3
ich liebe sie
sie ist zurzeit meine lieblings ff ;)
hoffe es geht schnell weiter
kussi
Von:  Lawlya
2009-07-22T20:21:51+00:00 22.07.2009 22:21
Deine FF ist wirklich klasse!!! Ich finde Harry und Draco beschreibst du
total süß!!
Bin ja mal gespannt, was auf der Kirmes passiert, aber ich würde schon mal
gerne wissen, woher Draco Handys kennt...

Schreib bitte schnell weiter und würdest du mir dann eine ENS schicken?
Das wär toll.

LG Hoshie
Von:  MikaChan88
2009-06-03T21:37:14+00:00 03.06.2009 23:37
die ff is total super
hoffe du machst bald weiter ^-^

cu,
MikaChan
Von: abgemeldet
2009-05-24T14:09:20+00:00 24.05.2009 16:09
Oh ist das süüüüüüß
Ich liebe Draco wenn er so süß ist.
Das mit dem Austausch lässt mich hoffen das es noch viele weiter Kapitel geben wird. Ich liebe die FF
Schreib supidupi schnell weiter :D
Liebe Grüße
Jeans-taste


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