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Nachtschicht

von

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Kindheitstage

Als Charlie erwachte, lag sie in ihrem Bett. Verschlafen strich sie sich über die Augen und versuchte sich auf die andere Seite zu drehen, mit dem Vorhaben noch einige Minuten im Halbschlaf zu verweilen. Der Körper neben ihr, hinderte sie jedoch daran. Erstaunt darüber, dass noch jemand in ihrem Bett lag, öffnete sie die Augen erneut und erkannte Corvin.

Zuerst strömten ihr Unmengen an Fragen durch den Kopf. Doch dann kam langsam die Erinnerung der letzten Nacht zurück.
 

Nachdem was der Vampir angedeutet hatte, um dann ohne eine weitere Erläuterung zu verschwinden, hatte Corvin dringend etwas Hochprozentiges gebraucht. Zwar hatte er die Wodka Flasche jedes Mal angestarrt als wäre sie etwas totbringendes, doch trotzdem hatte er das Zeug getrunken. Zu Charlies Leidwesen wurde er dadurch allerdings nur schweigsamer. Somit hatte sie die ganze Zeit bei ihm gesessen, einige Gläser mit getrunken und über ihren Fall philosophiert. Auch wenn das vermutlich das letzte war was er hören wollte, falls er ihr überhaupt zugehört hatte.

Gerne hätte sie gewusst, was in seinem Kopf vorging. Leider war es schwerer als man es erwarten würde, denn so offen er sich gab so verschlossen war er in manchen Dingen.

Sie musterte das Gesicht ihres Partners und musste schmunzeln. So hatte sie sich nicht vorgestellt neben ihm aufzuwachen. Oder zumindest waren es nicht die Umstände unter denen es ab und an in ihren Träumen stattfand. Er lag nicht einmal unter der Decke, hatte aber die Güte besessen die Schuhe auszuziehen.

Charlie hingegen trug ein altes T-Shirt und eine Short. Wobei sie sich nicht erinnern konnte sich umgezogen zu haben.

Wie viel hatten sie getrunken?

Bis auf Müdigkeit spürte sie eigentlich keine Nachwirkungen, also konnte es zumindest bei ihr nicht besonders viel gewesen sein.

„Corvin?“, fragte sie leise.

Er murrte, wachte jedoch nicht auf.

Charlie rutschte näher.

„Corvin, aufwachen. Wir müssen uns fertig machen. Die Hochzeit...“

Das stimmt nicht ganz, noch war es ruhig im Haus, auch wenn sie den Fernseher von unten hören konnte und somit wusste, dass die Kleinen vor dem Kinderprogramm saßen.

Wenn ihnen nur jemand sagen würde, dass es nicht so laut sein musste.

Wieder murrte Rymer leise, blinzelte allerdings kurz zu ihr.

„Fünf Minuten“, nuschelte er verschlafen. Damit drehte er sich und zog das Kopfkissen über sein Gesicht.

Charlie sank wieder neben ihn auf ihr eigenes Kissen.

„Kater, was? Scheinbar verträgst du nicht viel.“

Corvin schüttelte den Kopf unter dem Kissen.

„Ne..“, drang es gedämpft zu ihr. „Wobei doch.. Aber das ist nicht das schlimmste!“

„Was denn noch?“, wollte sie wissen

„Die Tabletten wirken nicht mehr wenn ich Alkohol trinke.“

Automatisch legte sich Charlies Stirn in Falten. Das er Tabletten nahm wusste sie nicht. Sonst hätte sie ihn garantiert keinen Schluck trinken lassen. Ihre Überraschung darüber war wieder mal ein Zeichen, dass sie kaum etwas über ihn wusste. Oder zumindest nichts tiefergehendes.

„Was für Tabletten? Wo gegen?“

Er schwieg eine Zeitlang und Charlie dachte schon, er sei wieder eingeschlafen.

„Anämie“, antwortete Corvin dann lediglich.

„Blutarmut?“

Warum wusste sie davon nichts?

„Jap. Und keiner weiß warum.“

„Aber müsste es nicht einen Grund dafür geben?“

Sollte sie sich Sorgen machen?

„Hmm, vermutlich. Gibt aber keinen. Zumindest keinen den ein Arzt finden kann“, murmelte er unter dem Kissen hervor.

Charlie musste sich zusammenreisen, um nicht jenes Kissen von seinem Gesicht zu zerren und ihm eine Erklärung abzuverlangen. Sie musste doch wissen wie es ihrem Partner ging, um in Gefahrensituationen richtig handeln zu können!

„Charlie, vergiss es einfach! Es beeinträchtigt mich nicht, solange ich die Tabletten nehme – und nichts trinke.“

„Warum hast du dann etwas getrunken?“

Eigentlich war die Antwort klar, nachdem wie Corvin auf den Vampir reagiert hatte.

„Er hat meine Familie getötet, reicht das nicht?“

Es klang so emotionslos, dass Charlie ein kalter Schauer über den Rücken lief.

„Was hat er mit dir gemacht? Und was meinte er damit, dass er dir sein Herz geschenkt hätte?“

„Du raubst mir meinen Schlaf!“

Er drehte sich weiter und lag inzwischen mit dem Rücken zu ihr.

Charlie zog die Decke höher und schaute aus dem Fenster. Jetzt wusste sie mit Sicherheit, dass er nicht gut darauf zu sprechen war. Eigentlich nicht so schwer zu verstehen.

Sie wusste nicht einmal wie lange das Ganze schon her war.

Mit einem Seufzen strich sie sich über das Gesicht. Wie sollten sie an diesem Fall arbeiten, wenn der Vampir eine der wundesten Stellen ihres Partners nicht nur kannte, sondern der Grund dafür war und Corvin beim bloßen sehen des Untoten rot sah?

Charlie war sich nicht wirklich sicher.

Irgendeinen Weg musste es geben. Denn der Besuch des Vampirs vergangene Nacht, war höchst wahrscheinlich nicht der Letzte.

Mit einem kurzen Blick auf die Uhr entschied sie, das sie noch ein wenig schlafen könnte. Es Corvin gleich tun und das wenige an Ruhe, dass sie an diesem Tag noch haben würden genießen.

„Ich war acht“, hörte sie plötzlich leise ihren Partner.

„Meine Eltern hatten sich gestritten. Wie dauernd eigentlich. Immer wenn sie das taten, habe ich mich in meinem Baumhaus versteckt. Es war schon dunkel. Ich hatte eine Decke dabei und bin eingeschlafen.“

Etwas überrumpelt darüber, dass er nun doch etwas erzählte, setzte sie sich auf.

Sollte sie ihn aufhalten? Sagen, dass sie es doch nicht hören wollte?

„Die Schreie meines Bruders haben mich geweckt. Ich kletterte von dem Baum und rannte ins Haus. Aber es war zu spät.“

Charlie war gebannt. Egal was sie eben noch gedacht hatte, sie musste es einfach erfahren. Aufgeregt biss sie sich wieder auf die Unterlippe, was er zum Glück nicht sehen konnte. Doch er schwieg wieder. Hatte er es sich anders überlegt?

„Corvin ...“

„Nein, schon ok. Wenn ich es dir nicht sage, wem dann?“

Noch immer lag er mit dem Rücken zu ihr und machte keinerlei Anstalten sich wieder herum zu drehen.

Uneins darüber was sie nun tun sollte, rückte sie näher an ihn heran. Zaghaft legte sie einen Arm um seine Schulter und lehnte ihren Kopf an ihn.

„Oh nein, nein.. so nicht!“

„Was.. Oh.. `schuldige.“

Schnell rutschte sie wieder von ihm, während er sich auf den Rücken drehte.

„So meinte ich das nicht. Nur .. so ist es unbequem, oder nicht?“

Corvin stopfte das Kissen unter seinen Kopf und versuchte sich in einem Lächeln. Er wirkte allerdings zu Müde um es ehrlich aussehen zu lassen.

Noch immer war Charlie sich nicht sicher ob es eine gute Idee war, doch schien er offensichtlich nicht abgeneigt zu sein. Solange ihre Oma das nicht sehen würde, wäre alles in Ordnung.

Oder?

Sie hasste diesen Zwiespalt. Warum machte sie sich überhaupt Sorgen darum?

Sollten die Anderen doch denken was sie wollten.

Charlie legte sich wieder hin, diesmal an Corvin, der seinerseits einen Arm um sie legte.

„Und du willst wirklich weiter erzählen? Du musst nicht ..“

„Scht! Solange ich es nicht will, werde ich es auch nicht tun. Aber vielleicht wäre es einfach mal angebracht. Soll ja helfen und so. Aber zuerst .. Ach egal.“

„Hmm? Was ist egal?“

„Ich würde lieber noch etwas schlafen.“
 

Ein ungeduldiges Klopfen weckte sie erneut. Inzwischen war die Lautstärke im Haus auf ein vielfaches angestiegen. Ein Wunder, dass sie nicht schon eher aufgewacht war. Corvin schlief noch.

„Jajajajajajajaja! Mit unausgeschlafenen Detectives ist nicht zu spaßen“, murmelte sie vor sich her und öffnete die Tür.

„Die Frisörin kommt in einer halben Stunde. Mach dich fertig, sonst dauert es zu lange!“

Leider galt Seufzen als persönliche Beleidigung bei ihrer Mutter, weswegen sie solches besser unterdrückte.

„Klar. Bin so gut wie fertig!“

Eifrig an ihrer Tochter vorbeischauend versuchte sie in das Zimmer zu sehen.

„Mum .. was noch?“

„Oh .. nichts, nichts. Soll ich euch noch Frühstück bringen? Ich befürchte sonst ist kaum noch etwas da.“

„Ja, bitte. Ich geh allerdings jetzt Duschen. Mach Corvin nicht wach, ja?!“

„Wo käme ich denn dahin? Fremde Männer wecken ..“
 

Seit dem zweiten Mal aufwachen fühlte sie sich schlechter. Vielleicht lag es an dem Albtraum den sie gehabt hatte. Oder an den Gedanken, die ihr durch den Kopf schwirrten.

Der glücklichste Tag im Leben ihres Bruders hatte bis jetzt keine guten Eindrücke bei ihr hinterlassen. Hoffentlich würde sie sich später nur daran erinnern, dass sie in Corvins Armen aufgewacht war.

Das heiße Wasser tat gut. Entspannte hervorragend.

Nur einmal wurde sie gestört, als ihre Mutter anklopfte und kurz herein sah um anzumerken, das es einen merkwürdigen Geruch in ihrem Zimmer gab. Sie vermutete den vermeintlichen Waschbären vom Abend vorher, der wohl irgendetwas auf dem Dachboden versteckt hatte, das nun vergammelte.

Charlie stimmte ihr zu. Etwas von dem Vampir zu erzählen hätte keinen Sinn. Keiner würde so einer Vermutung glauben.

Nachdem, zugegeben etwas länger ausgefallenen, Aufenthalt im Bad, kam sie im Bademantel wieder in ihr Zimmer. Sofort fiel ihr auf, dass ihre Mutter recht hatte.

Dieser Geruch war da, ganz schwach aber eindeutig. Nur kam er wirklich vom Dachboden? Sie schaute kurz zu der kleinen Klappe direkt über der Zimmertür. Der Vampir konnte nicht ins Haus. Er konnte es somit nicht sein!

Charlie wendete sich zu ihrem Partner.

Corvin war inzwischen wach. Er hatte den Laptop vor sich auf seinen Beine drapiert und einen der Teller, den Charlies Mutter hereingebracht hatte, hielt er auf der flachen Hand, während er mit der Freien die Gabel hielt, mit der er ab und an auf den Pfannkuchen einstach, aber nicht einmal etwas aß.

„Darauf einstechen allein macht nicht satt. Was liest du da, das du so abgelenkt bist?“

Ohne den Blick von dem Geschriebenen abzuwenden wedelte er mit der Gabel, während er noch eine Zeile las.

„Ich les nur ne Mail.“

„Wer hat dir geschrieben?“

„Eine Freundin. Ich hatte sie gestern angerufen, wegen dem Vampir.“

„Du kennst wirklich Leute die sich .. mit sowas auskennen?“

Er nickte und sah sie an.

„Klar, wenn man .. Wenn man wegen einem ein paar Monate im Koma lag kann das schon mal passieren.“

„Du hast was?“

„Nun ich hab noch ganz Anderes. Aber das erkläre ich dir später, OK?“

Endlich schaffte sein Frühstück auch den Weg in seinen Mund.

„Ich werde jetzt erst einmal lesen wie wir das Grundstück sichern können“, erklärte er weiter. „Du kannst dich also weiter für die Hochzeit fertig machen.“

„Aber mein Frühstück steht auch hier und ohne das werde ich nicht das Zimmer verlassen. Also verrate mir wie man das macht. Was benötigt man und woher genau kennst du sie?“

„Sie?“

„Diese Freundin.“

Corvin schüttelte den Kopf.

„Sie kam zu mir ins Krankenhaus um mich zu untersuchen. Sie gehört zu einer Gruppe, die sich übersinnlichen Angriffen verschrieben hat. Damals hatten sie geglaubt, dass mich ein Vampir gebissen hat und ich darum im Koma lag. Aber ich hatte nichts, außer meine Blutarmut die keiner erklären kann.“

Jetzt beschäftigte er sich mehr mit essen, was Charlie veranlasste sich auch ihren Teller zu nehmen und die Pfannkuchen in Sirup zu ertränken.

„Warum gibst du mir immer nur Stückchen deiner Vergangenheit?“

Corvin schaute auf den Bildschirm als er ihr antwortete und sie sich gerade neben ihn setzte.

„Vielleicht weil die geballte Ladung einfach zu viel ist!?“

„Ich kann das schon ab.“

„Aber ich nicht.“

„Oh..“, hauchte sie.

Darauf hätte sie auch alleine kommen können. Schweigend stocherte sie nun ihrerseits auf den wehrlosen Pfannkuchen ein und überlegte wie sie die aufkommende Stille unterbinden könnte ohne wieder in so ein tiefes Fettnäpfchen zu treten.

„Riechst du das eigentlich auch?“

Corvin sah sie an.

„Ist es so schlimm?“

„Ich rede nicht von deinem Aftershave!“

„Ich weiß!“

„Was meinst du dann?“

„Na, mich“, erklärte er knapp.

„Wieso solltest du riechen wie.. wie..“

„Der Vampir?“

Charlie nickte und stellte den Teller auf den kleinen Schrank neben dem Bett. Irgendwie war plötzlich jeder Hunger verschwunden.

„Wenn er die Wahrheit sagt und das ganze wörtlich meint, dann habe ich etwas von ihm in mir. Das würde erklären warum mein Blut verschwindet und ich dich mit diesem schrecklichen Aftershave quälen muss. Darauf bin ich übrigens letzte Nacht gekommen. Es kann also auch lediglich Wunschdenken eines Betrunkenen sein. In der Hoffnung, dass ich es irgendwann mal loswerden kann.“

„Aber hätte man ein zweites Herz nicht bei den Untersuchungen gefunden?“

„Kommt wohl darauf an, was er mit mir gemacht hat. Aber daran kann ich mich nicht erinnern. Ich weiß noch wie er vor mir stand und grinste. Vor lauter Panik kam ich gar nicht auf den Gedanken weg zu rennen. Hätte vermutlich auch nicht viel gebracht. Das nächste ist, wie ich im Krankenhaus aufwache.“

Charlie wusste nicht wie sie darauf reagieren sollte. Auch Corvin schwieg und schaute gebannt auf den Bildschirm.

Ihr beiderseitiges Schweigen wurde durch ein erneutes Klopfen gestört.

„Schätzchen, es wird Zeit. Komm runter!“

Sie konnten noch hören, wie ihre Mutter wieder nach unten ging und dort das Kommando übernahm.

„Du solltest dich umziehen“, hörte Charlie ihren Partner sagen.

Abwesend nickte sie.

„Ich kümmer mich um alles. Lass dir den Tag nicht kaputt machen. Nicht von dem Vampir und nicht von dem was mir passiert ist. Dein Bruder braucht doch eine strahlende Brautjungfer. Nur nicht die Braut übertrumpfen!“

Als Charlie ihn ansah, lächelte er. Keine Spur von dem wütenden oder niedergeschlagenen Mann, den sie über die letzte Nacht hinweg beobachtet hatte.

„Wie machst du das?“

„Was?“

„Damit leben.“

Corvin zuckte mit den Schultern.

„Verdrängung ist alles.“
 

Charlie verschwand mit ihrem Kleid im Bad und zog sich um.

Als sie erneut heraus kam, hatte Corvin die Fenster geöffnet und suchte etwas in seinem Rucksack.

„Machst du mir das Kleid zu?“

„Aber natürlich. Ich hab noch etwas für dich.“

„Ehm, was?“

Was kam jetzt?

Er hielt etwas hoch, was sie allerdings nicht erkennen konnte, dazu war es einfach zu dünn.

„Dein Verband ist ganz durchnässt. Und ich denke mal, dass du nicht allen den Biss zeigen willst.“

Corvin trat hinter Charlie und strich ihr die Haare aus dem Nacken, was automatisch eine Gänsehaut bei ihr verursachte.

„Dieses Pflaster ist beinahe unsichtbar, außerdem hat es einige Wirkstoffe die die Heilung beschleunigen sollen.“

Vorsichtig entfernte er den Verband in ihrem Nacken und ersetzte ihn mit dem Pflaster, bevor er den Reißverschluss des Kleides schloss.

„Ab mit dir nach unten. Ich geh duschen, mach mich fertig und kümmer mich dann um das Grundstück.“

„Corvin“ Charlie drehte sich um ihre eigene Achse um ihm in die Augen zu sehen. „Du bist der Beste!“

„Ich weiß.“

Sie liebte dieses Schmunzeln. Und noch besser war es, wenn es ihr galt.

„Nicht so viel Aftershave, ja? Du sitzt beim Essen neben mir und ich will nicht das alles nach dem Zeug schmeckt.“

„Mal sehen, vielleicht sitze ich auch neben deiner Oma, damit sie mich weiter ausfragen kann.“

„Oh bitte nicht!“

„Charline!“

„Die oberste Macht ruft. Ich lasse mich dann mal in eine Brautjungfer verwandeln.“
 

Sämtliche Gäste und der Bräutigam waren bereits zur Kirche aufgebrochen, während nun auch endlich die Braut an die Reihe kam. Sie hatte warten wollen, damit sie auch sicherlich nicht von ihrem Zukünftigen gesehen werden konnte. Außerdem war sie der vollsten Überzeugung, das sie einfach etwas zu spät kommen musste.

Charlie wartete noch auf Corvin, da dieser noch nicht wieder aufgetaucht war. Scheinbar musste auch er sich verspäten.

Er hätte ihr wenigstens einen Mokkaspresso machen können.

„Wo ist dein Freund?“, hörte sie Madison fragen.

Die junge Braut strahlte förmlich was ein klein wenig auf Charlie abfärbte.

„Mein Freund? Oh, Corvin. Ehm, er zieht sich um. Es ging ihm heute Morgen nicht so gut und da habe ich ihn schlafen lassen.“

„Werdet ihr auch heiraten?“

„Also.. eigentlich, ist so etwas nicht geplant. Wir sind nicht .. soweit, in unserer Beziehung und ehm..“

„Eigentlich will sie ja, aber irgendwas hindert sie daran es zu zugeben“, mischte sich plötzlich Corvin ein.

Charlie drehte sich, um zu protestieren, kam jedoch nicht dazu als sie ihren Partner im Anzug vor sich stehen sah.

„Whua..“

Madison kicherte. „Perfekt Synchron!“
 

Die Hochzeit war wie jede Andere auch, zumindest fand Charlie das. Corvin hingegen machte den Anschein, als wäre er das erste Mal auf einer.

Beim Essen genoss er wieder das Gewimmel um ihn herum und noch immer fragte Charlie sich, wie er es schaffte so fröhlich zu sein. Oder zumindest wie er so fröhlich tun konnte. Immerhin war der Vampir irgendwo und sie hatte gesehen wie Corvin auf diesen reagierte.

Wie schaffte er es das zu verdrängen?

Schon das was sie wusste, hatte ihr schlechte Träume bereitet.

Was tat er wohl, wenn er diesen Erinnerungen nicht entfliehen konnte?

Während der gesamten Zeremonie und auch beim Essen danach, konnte sie an nichts anderes denken.

Wie schaffte er es?

Wie?

Immer wieder stellte sie sich diese Frage, aber egal wie oft, sie kam auf keine Antwort. Vielleicht würde er ihr eine geben können. Dazu musste sie jedoch erst einmal wieder mit ihm alleine sein, was im Moment eher schlecht zu machen war.

Es dauerte bis zum frühen Abend, bis sie überhaupt wieder ein Wort miteinander wechselten. Eher zufällig standen sie gleichzeitig am Buffet und holten sich Kuchen.

„Auf wie vielen Hochzeiten warst du schon?“, fragte Charlie.

„Mit dieser hier? Eine.“

Sie hatte recht gehabt. Während sie weiter lächelte, schaute sie ihm hinterher, wie er sich wieder in die Menge warf. Dass ihre Oma hinter ihr war, was seine Flucht veranlasst hatte, war noch nicht bis zu ihr vorgedrungen. Erst als sie die Stimme vernahm, wurde es ihr klar.

„Na Kind, wo ist denn dein Verlobter?“

„V.. Verlobter?“

„Ja, dieser.. dieser Corvin.“

„Aber er ..“

„Charlie!“

Sofort drehte sie sich wieder herum und erkannte wie Corvin sie zu sich winkte. Sie entschuldigte sich bei ihrer Großmutter und verschwand zu ihm.

Er stand etwas abseits und hielt noch immer den Teller mitsamt Kuchen in der Hand. Allerdings auch noch etwas anderes, flaches, weißes.

„Den hat mir deine Mutter eben gegeben.“

Er reichte ihr den Umschlag auf dem ihre Namen standen. Er verzog das Gesicht, als habe er eine böse Vorahnung und wollte es nicht als erstes sehen.

„Was ist das?“

„Schau rein. Ich befürchte es ist.. von ihm.“

Charlie nickte und wusste nicht wohin mit ihrem Teller bis Corvin ihn ihr abnahm. Sie öffnete den Brief und entfaltete das darin befindliche Blatt. Eine schnörkelige Schrift kam zum Vorschein und sie brauchte etwas um alles entziffern zu können.
 

Detectives,
 

es ist nicht sehr nett mich auszusperren, auch wenn ihr Angst um diese jämmerliche Familie habt!

Immerhin sind wir Partner in dieser Sache und ihr glaubt doch nicht, das ich wirklich einem hier etwas antun würde. Schaut sie euch an.

Jämmerlich!

Aber eigentlich wollte ich etwas ganz anderes los werden.

Es gibt eine Möglichkeit für euch SIE festzunehmen. Es muss noch diese Woche geschehen, denn sie wird sich bald wieder einen neuen Wirkungskreis suchen. Wenn das geschieht, dann muss ich sie wieder suchen gehen und darauf habe ich wirklich keine Lust. Das letzte Mal hat lange genug gedauert.

Also wenn ihr nähere Informationen haben wollt:

Mittwoch, Newbry, so hoch wie möglich.
 

Ihr braucht somit keine weiteren Sicherheitsmaßnahmen ergreifen, ich lasse euch allein, fürs erste.


 

Die Unterschrift war dann absolut nicht mehr zu lesen.

Corvin stand vollkommen regungslos da und starrte auf seinen Kuchen. Irgendwie schien ihm der Appetit vergangen zu sein.

„Lass uns rein gehen. Da haben wir mehr Ruhe und ich kann endlich aus dem Kleid hier raus.“

Charlie nahm Corvin ihren Teller ab und zog ihn dann hinter sich her. Er war plötzlich kalkweiß und machte keinen gesunden Eindruck auf sie.

Normalerweise hätte er auch einen Kommentar dazu abgegeben, dass sie sich umziehen wollte. Doch er schwieg, bis sie ihr Zimmer erreicht hatten. Charlie schob Corvin regelrecht zum Bett, da sie dachte sitzen könnte ihm derzeit nicht schaden.

„Alles OK bei dir?“

Es dauerte bis er ihr mehr als nur ein nicken als Antwort gab. Tief durchgeatmet schien er schon wieder besser gelaunt zu sein. Zumindest war er keine Kalkwand mehr.

„Ich bin mir nicht sicher, ob er die Wahrheit sagt, also darüber, dass er geht.“

„Ich auch nicht. Es ist gut vorstellbar, dass er weiterhin hier rumlungert.“

„Vermutlich tut er das auch.“

Charlie setzte sich neben ihm auf das Bett.

„Uh, ich kann in diesem Kleid einfach nicht sitzen. Es ist eine Qual.“

„Zieh es aus!“

Da war es wieder, dieses Grinsen. Als könne ihn nichts erschüttern auch wenn er eben erst noch einen ganz anderen Eindruck gemacht hatte.

Mit einem bösen Blick bedankte sie sich dafür, was ihn nur noch breiter grinsen ließ.

„Das würde dir gefallen, oder?“

„Klar, ich bin am Ende halt auch nur ein Mann.“

Dazu sagte sie lieber nichts. Stattdessen stand sie auf, stellte ihren Kuchen endlich ab und ging in ihr kleines Bad um sich etwas gemütlicheres anzuziehen.

„Also was machen wir wegen ihm?“

„Wir können nichts machen. Allerdings sollten wir am Mittwoch wieder zuhause sein. Um ihn zu treffen.“

„Bist du dir sicher, dass du ihn sehen willst? Du sahst nicht so aus, als würdest du es gut verkraften.“

„Das .. wird auch alles Andere als leicht. Aber es muss sein.“

Charlie kam in ihrem Bademantel heraus und setzte sich wieder neben Corvin auf das Bett.

„Du solltest dich nicht überschätzen.“

Ihr Partner lehnte sich nach hinten auf einen Arm und stellte den Teller vor sich. Ohne zu antworten, fing er langsam an zu essen.

„Es ist mein ernst Corvin! Ich würde gerne noch länger mit dir zusammen arbeiten und wenn du da durchdrehst ..“

„Keine Angst. Ich bleibe im Hintergrund und bin lediglich deine Rückendeckung.“

Es klang einfach. Sie zweifelte jedoch daran, dass er es auch konnte. Das jetzt extra zu erwähnen, wollte sie jedoch besser nicht.

„Lässt du mich mal den Kuchen probieren?“

„Du hast doch deinen eigenen.“

„Aber meiner schaut gar nicht so lecker aus und er ist nicht von deinem Teller.“

„Also wenn mein Kuchen leckerer aussieht, dann liegt das wohl daran, das ich was von der Hochzeitstorte genommen habe und du nur ein Schokoladenkuchenstück. Du sahst ja auch besser aus in dem Kleid als ich in diesem Anzug hier. Mal rein farblich gesprochen.“

„Das glaubst auch nur du!“

„Das kann ich schon recht gut abschätzen.“

Er reichte ihr seine Gabel. „Fehlt eigentlich noch ein leckerer Kaffee, oder?“

Charlie nahm die Gabel und klaute ihm einige Bissen. „Kaffee wäre genial!“

„War ja klar, dass du das sagst. Und da du im Badmantel hier liegst, wirst du den wohl kaum machen, oder?“

„Nun, ich kann keinen Mokkaspresso – und den hätte ich gerne.“

Leicht den Kopf schüttelnd stand er auf und ging zur Tür.

„Was tue ich nicht alles für dich?“

„Nun, du kannst ihn verkaufen und Millionen damit machen. Dann könnte ich ihn an jeder Ecke kaufen!“

„Aber dann ist er nichts besonderes mehr.“

Corvin ging hinaus, was Charlie nutzte um auch noch den Rest seines Kuchens zu essen. Während er weg war, konnte sie sich in Ruhe zu Ende umziehen und auch ihren eigenen Teller leeren.
 

„So, Mokkaspresso und neuer Kuchen, weil du bestimmt..“

Corvin lächelte, stellte das kleine Tablett ab, nahm eine der Kaffeetassen und hielt sie Charlie unter die Nase.

„Du gibst schon auf? Der Abend ist doch noch jung.“

Verschlafen öffnete sie die Augen.

„Hey, da ist mein Kaffee ja endlich. Du hast aber auch so lange gebraucht!“

„Ja, klar schieb es ruhig auf mich.“

„Natürlich! Wer denn sonst?“

Sie lächelte, setzte sich auf und nahm die Tasse. Während sie vorsichtig nippte und sichtlich genoss schaute sie zu Corvin.

„Ich wollte dich noch etwas fragen. Nur, naja, ich bin mir nicht sicher ob jetzt der richtige Zeitpunkt ist.“

„Vermutlich nicht.“

Vermutlich war für die Frage, von der er glaubte, dass sie kommen würde, nie der richtige Zeitpunkt.

„Gibt es noch etwas, dass ich wissen muss? Ich meine nur, weil der Vampir.. sollte nicht mehr wissen als ich.“

Corvin nickte. Seiner Meinung nach, wusste sie schon viel zu viel. Eigentlich hatte er sich vorgenommen ihr nie etwas zu erzählen, was leider auch hieß, das er sie nicht so nah an sich heranlassen konnte, wie er es gerne manchmal hätte. Vielleicht war nun also der perfekte Moment und somit doch der richtige Zeitpunkt?

Nein!

„Was für Informationen sollten das sein?“

„Ich weiß nicht. Alles..“

„Nicht einmal ich weiß alles. Einige Jahre lang passierte es immer wieder, dass ich mich an einige Tage, einmal sogar eine ganze Woche, einfach nicht mehr erinnere.“

„Wie kann das sein?“

Corvin zuckte mit den Schultern.

„Und was ist an diesen Tagen passiert? Hat dir das jemand erzählt?“

„Ich habe niemandem erzählt, dass ich mich nicht erinnern kann. Bis auf Susan.“

„Die Freundin, die bei dir im Krankenhaus war?“

„Genau die.“

„Und sie hat nicht versucht rauszufinden was geschehen ist?“

„Doch, natürlich. Aber sie hat mir nicht gesagt was damals passierte, vermutlich weil sie nichts herausgefunden hat.“

Das war so eine grandiose schlechte Lüge. Nur zu gut hatte Susan ihm erklärt was vorgefallen war. Wie schwer es war alles zu verheimlichen. Dinge, die er einfach nur verdrängen wollte und die vor allem nicht ihren Weg zu Charlie finden sollten.

Ob der Vampir davon wusste und ihr genau das dann auch unter die Nase reiben würde?

Vermutlich!

Woher er sein Wissen nahm, war zwar sein Geheimnis, dass seine Quellen unerschöpflich waren, hatte der Vampir jedoch schon bewiesen.

Corvin saß eindeutig in einer Zwickmühle. Entweder er sagte es ihr jetzt selber, was hieße, seinen letzten Satz als Lüge bloß zustellen, oder aber sie würde es, zum wahrscheinlich schlecht möglichsten Moment, von Vampir erfahren.

Eigentlich konnte er sich da sicher sein. Und wenn es nur auf eine Randbemerkung hinauslief. Dieser dreckige Untote würde es sich nicht nehmen lassen.

„Charlie, vertraust du mir?“

„Natürlich. Ich vertraue dir mein Leben an wenn es sein muss.“

Sie hatte nicht gezögert und schaute ihn nun leicht perplex an. Wer rechnete auch schon mit so einer Frage?

Corvin lächelte auch wenn es nicht so ehrlich war wie er es gerne gewollt hätte.

„Dann vertrau mir auch die nächsten Tage.“
 

Charlie nippte gerade wieder am heißen Kaffee und wusste nun so gar nicht wie sie reagieren sollte.

Natürlich vertraute sie ihm und das würde sich so schnell auch nicht ändern, aber wenn jemand schon mit so einer Aufforderung kam, konnte es nichts Gutes heißen.

„Wenn du mir, wenn das alles vorbei ist, bei einem gemeinsamen Abendessen alles erklärst.“

„Alles!“, bestätigte er und fügte in Gedanken an 'Wenn du es dann noch willst.'



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von: abgemeldet
2011-04-24T07:47:56+00:00 24.04.2011 09:47
Grrrrr, ein soooo langes Kapitel mit sovielen Andeutungen, aber die geben mehr fragen, als antworten... Und ich bin den ganzen Tag nicht da.
ich glaub die schwiegerleutz wären nicht so angetan, wenn ich den ganzn Mittag mit dem iPad rumhacke und lese... Gemein!


Von: abgemeldet
2011-01-20T10:39:42+00:00 20.01.2011 11:39
Meine Güte...
Was für ein tolles Kapitel.
Ehrlich mal... dabei passiert gar nicht viel, aber subtil doch ne ganze Menge, schon allein wenn man sich diese stille, mehr als unfreiwillige Bruderschaft zwischen dem Vampir und Corvin anschaut. Ich... nenne es jetzt einfach mal Bruderschaft, auch wenn der Begriff es sicher nicht ganz trifft, aber irgendwie... müssen sie ja miteinander verbunden sein. Der Vampir hat ihm sein Herz geschenkt und Corvin leidet an Anämie. Ich mein... son altes Herz pumpt halt nicht mehr viel durch die Gegend und das frische Herz hat sicher der Vampir, damit der noch rumkriechen kann.
Wäre jetzt meine Theorie.
*lol*
Aber lassen wir das.
Die Gespräche der beiden sind echt wohltuend. Sie bleiben bei den Fakten, bauen aber immer noch genug Smalltalkelemente ein, dass es nicht öde wird oder so. Sie sind mir sympathisch und passen wundervoll zusammen, auch wenn ich sie mir nach diesem Kapitel nicht mehr als Paar vorstellen kann, aber vielleicht wird das ja auch nicht angestrebt. ;)
Egal... werde ich ja alles noch lesen.
Ich war im Übrigen auch noch nie auf einer Hochzeit. Also... auf einer standesamtlichen schon, aber die war nur in ganz kleinem Rahmen. Mit mehr wäre ich wahrscheinlich vollkommen überfordert. Die vielen Leute... *irks*
Am besten hat mir die Stelle gefallen, an der Charlie meint, dass sie die geballte Ladung an Informationen schon vertragen kann und Corvin meint, dass er es nicht tut.
Das war irgendwie ein sehr intensiver Moment.
*die beiden pat*
So... dann mach ich mal Essen und dann les ich weiter.
Das Kapitel ist übrigens fast fehlerfrei, also schimpf nicht über deine Rechtschreibung. XD
Von:  Zennor
2009-09-25T19:53:51+00:00 25.09.2009 21:53
arg.. ich mah diese FF immer mehr..
gut, dass du mich die ganze woche über daran erinnert hast xD
du hast - für meinen geschmack zumindest - in diesem kapitel genaudie richtige menge an informationen gegeben.. x3
Von: Puria
2009-09-22T14:14:04+00:00 22.09.2009 16:14
Und wieder einmal mehr Fragen als Antworten.
Das Corvin mit dem Müffelvampir eine gemeinsame Vergangenheit hat ist dann doch etwas überraschend. Auf der anderenseite erklärt das wiederum hervorragend warum der Kerl in Aftershave baded!

Was schon jetzt auf eine größere Katastrophe vermuten lässt ist Corvins Entscheidung in den letzten Absätzen. Wieso die Leutchen auch nie...wirklich NIE, mal sofort mit der ganzen Sprache rausrücken. Ob aus Rücksicht oder nicht, es ist doch klar, dass DAS zu einem Haken wird, den man hätte umgehen können, wenn man mal den Mund aufmacht.
Und ich als Vampir würde da aus Prinzip nicht mit hinterm Berg halten.

Aber ich frage mich schon, was es denn schreckliches war, dass Corvin Charlie nicht gleich erzählen konnte. Aber gut, zumindest waren die beiden schon mal miteinander im Bett - ist auch was! *g*

Und ich freu mich schon seeeeeeeehr auf das nächste Kapitel!!
*wohl was weiß, was die anderen Leser nicht wissen*

Von:  Nochnoi
2009-09-20T15:00:28+00:00 20.09.2009 17:00
Hab ich eigentlich schon erwähnt, dass Charlie und Corvin ein hübsches Gespann abgeben? Hm, falls nicht, sag ich dir's eben jetzt ... ;p

Es hat wirklich Spaß gemacht, das Kapitel zu lesen. Na ja, gut, man möchte den armen Corvin am liebsten nur noch in den Arm nehmen und ordentlich knuddeln, aber ich hoffe, du verstehst, was ich meine óò
Schön, dass Corvin sich zumindest ansatzweise Charlie geöffnet hat, auch wenn das, was er erzählt hat, vermutlich nur kleine Bröckchen waren. Die richtige Geschichte wird sicher etwas härterer Tobak sein.
Interessant sind auch diese kleinen Hinweise. Blutarmut, der Geruch des Vampirs ... hm, das klingt irgendwie verdächtig. Da steckt auf jeden Fall noch viel mehr dahinter. Ich bin zumindest sehr gespannt, wie du das auflöst >.<

Also schreib schnell weiter! Ich freu mich immer, von Charlie und ihrem 'Verlobten' zu lesen ;p

Liebe Grüße
Nochnoi


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