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Gefährtin des Lebens

von

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"Tut mir leid. Ich hab dir nicht zugehört."

Je später es wurde, desto nervöser wurde ich. Was sollte ich nur tun? War es sein ernst gewesen? Würde er wirklich nach der Arbeit auf mich warten? Ich war mir nicht sicher, aber ich traute ihm alles zu. Der Laden leerte sich langsam und sofort kam Jill zu mir. Es wunderte mich nicht, dass sie neugierig war, denn schließlich waren alle Frauen hinter Drake her. Er war der Junggeselle Nummer Eins in der Stadt und obwohl er schon mit vielen Frauen zusammen gewesen war, gab es noch wenige, die nicht zu seinen vielen Geliebten gehörten. Jill war eine davon. Doch das beruhigte mich kein bisschen.

„Jetzt erklär mir das endlich. Was wollte Drake von dir? Eigentlich war es ja unmöglich es nicht zu hören, aber trotzdem verstehe ich es nicht ganz. Er will also mit dir reden, weil er dich für sich beansprucht. Klingt ziemlich mittelalterlich, wenn du mich fragst.“ Jill nahm kein Blatt vor den Mund und sie sagte immer, was sie dachte. So schnell würde ich sie nicht los werden. Auch wenn sie es niemandem erzählen würde, wollte sie alles wissen.

Ich seufzte leise und zuckte mit den Schultern. Dabei ging ich zu einem Regal und sortierte den Stapel Bücher dort ein, den ich auf dem Arm trug. „Ich weiß es doch auch nicht genau. Normalerweise würde er mich nicht mal bemerken. Das er einfach hier rein kommt und so was sagt, war für mich doch auch vollkommen überraschend. Ich war nicht mit ihm zusammen und bin es auch nicht.“ Wir waren allein im Laden, daher konnte ich offen mit ihr reden. Sie wusste nichts über die Werwölfe, die mitten unter uns Menschen lebten.

Einige wussten davon. Einige aber auch nicht.

Das war nicht so einfach zu erklären, aber es schien so, als würden einige Menschen sich davor schützen. Als würden sie an solche Dinge einfach nicht glauben wollen und ignorierten es. Doch die meisten Menschen in dieser Stadt wussten es, weil Drake mindestens mit zwei Drittel der Frauen zusammen gewesen war. Allein deswegen verbreitete es sich schneller. Doch da wir in einem modernen Zeitalter lebten, glaubten die Menschen nicht mehr an die bösen Werwölfe, die sie mit einem Biss verwandeln konnten. So einfach war es nicht. Man musste das Wolf-Gen im Blut haben, damit man zum Rudel gehörte. Mit Sicherheit konnte ich nicht sagen, dass ich nicht dieses Gen hatte, da man es bei den Frauen erst bemerkte, wenn sie ihren Gefährten gefunden hatten. Wenn es bei mir so wäre, hätte ich dann nicht auf Drake heute reagiert? Oder musste etwas anderes passieren, damit es sich aktivierte? Ich wusste es nicht und hatte jetzt auch keine Zeit um darüber nachzudenken, weil Jill mich bereits mit weiteren Fragen löcherte.

„Hallo? Bekomme ich mal eine Antwort?“, fragte sie ein wenig genervt und verdrehte die Augen. Sie hatte mir wohl erneut Fragen gestellt, doch ich hatte ihr einfach nicht zuhören können. Das Ganze war für mich genauso neu und ungewohnt. Normalerweise wurde ich von den Männer gemieden und daher hatte ich nur wenig Erfahrung mit ihnen. Gerade ein Mann wie Drake war mir ein Rätsel. Solche Männer wie er bekamen immer, was sie wollten und im Moment hatte er sich in den Kopf gesetzt, mich zu bekommen. Es war mir einfach ein Rätsel.

„Tut mir leid. Ich hab dir nicht zugehört. Was hast du gesagt?“, fragte ich ein wenig verwirrt und schaute von den Büchern auf.

Jill seufzte leise und schlug sich mit einer Hand auf die Stirn. „Unmöglich. Du bist schon genauso wie die anderen Frauen, die Drake getroffen haben. Kannst du mir mal sagen, was so besonders ist an diesem Typen?“ Es war schon ein wenig seltsam, dass Jill seinem Zauber nicht erlegen war. Wahrscheinlich lag es daran, dass sie selber verheiratet war und drei Kinder hatte. Sie wusste und ahnte nicht mal etwas von den seltsamen Dingen, die sich hier in der Stadt abspielten. Vielleicht war es auch besser so. Sie hatte ein glückliches Leben und ich beneidete sie oft dafür.

„Er ist eben der ewige Junggesellen-Typ. Die Frauen hier hoffen eben darauf ihn vor den Altar zu zerren. Da du verheiratet bist, musst du dir deswegen keine Gedanken mehr machen.“ Ich drehte mich vom Regal weg und ging wieder zur Kasse. „Ich glaube, es ist seine Ausstrahlung, die Frauen irgendwie anzieht. Er hat eine besondere Art mit ihnen zu reden.“ Verzweifelt hob ich die Arme und schloss die Augen. „Ich weiß es wirklich nicht. Viele Frauen würden sich glücklich schätzen seine Aufmerksamkeit erregt zu haben, aber mir macht es ein wenig Angst. Ich weiß nicht, wie ich mit so was umgehen soll. Männern wie er... Sie interessieren sich normalerweise nicht für eine Frau wie mich.“ Mit Jill konnte ich über alles reden, daher musste ich vor ihr auch nichts geheim halten. Sie wusste, dass ich bis jetzt nur eine ernsthafte Beziehung hatte. Aber dieser Mann war ganz anders gewesen als Drake Lancer. Vermutlich gab es keinen Mann, der so war wie er.

Ich erwachte aus meinen Tagträumen über Drake, als Jill mich immer und immer wieder leicht an der Schulter berührte. Langsam schüttelte ich den Kopf und blickte sie an. Sie nickte zum Fenster und sagte grinsend: „Ich glaube, du solltest deinen Lover nicht warten. Er läuft schon ganz nervös hin und her.“ Tatsächlich konnte ich sehe, wie Drake an dem Schaufenster der Buchhandlung vorbei ging und kurze Zeit später erneut daran vorbei lief. Er schien ungeduldig zu sein. Wie ein Löwe. Oder wie der Wolf, der er war. Er mochte es anscheinend nicht, wenn man ihn warten ließ. Leicht leckte ich mir über die Lippen und schaute unsicher zu Jill. Ich wusste, dass es unfair ihr gegenüber war, wenn ich jetzt schon gehen würde. Doch sie schob mich nur Richtung Tür und gab mir meine Jacke. „Keine Sorge. Den Rest schaffe ich auch allein. Amüsier du dich mal lieber und erzähl mir morgen alles!“, sagte sie grinsend und öffnete die Tür. „Aber...“ Doch ich kam gar nicht weiter, da Drake uns nun bemerkt hatte, stehen blieb und zu uns kam. Seine grünen Augen fixierten mich wachsam, als wartete er nur auf eine Reaktion von mir. Meine Wangen färbten sich rot, sobald ich seinen Blick auf mir spüren konnte. Ich brachte einfach nicht die Kraft auf, um ihn anzusehen. Jill schien da viel unbefangener zu sein, schließlich war sie auch nicht seinem Charme verfallen. „Viel Spaß ihr beiden! Bring sie mir bitte in einem Stück wieder!“, ordnete sie Drake an, der daraufhin nur leicht nickte und wieder sein selbstsicheres Grinsen aufsetzte.

„Jill!“, zischte ich leise, doch sie schob mich nur weiter und achtete gar nicht auf meinen Protest. Nur weil sie schon soviel älter war als ich, brauchte sie sich nicht wie meine Mutter benehmen. Davon hatte ich genug. Gleich darauf hörte ich nur noch wie die Tür sich hinter mir schloss und ich mit Drake allein war. Ganz allein. Nur er und ich. Um Gottes Willen!

„Wie zuvorkommend von deiner Freundin sich Sorgen um dich zu machen. Als ob ich dich nicht heil wieder zurück bringen würde. Bis jetzt hat sich noch keine bei mir beschwert und du wirst sicher nicht die Erste sein.“ Seine Stimme trotzte nur so vor Selbstbewusstsein und das jagte mir eine Gänsehaut über den Körper. Er schien sich seiner so sicher zu sein, dass es mich nur noch unsicherer machte. Langsam zog ich mir meine Jacke über und warf mir vorsichtig das Haar über die Schulter.

„Na ja, sie... sie ist meistens so. Ich bin sicher, dass es nicht böse von ihr gemeint war.“ Oh Gott! Das klang doch wirklich dumm, aber was sollte ich sonst sagen? Er machte mich total nervös. Dagegen konnte ich nichts tun. Dafür wurde ich auch gleich mit einem tiefen, sehr männlichen Lachen gestraft. Mein Herz schlug schneller und ich ermahnte mich dazu ruhiger zu werden. Er würde es merken, wenn er irgendeine Wirkung auf mich haben würde und das war das Letzte, was ich wollte.

„So hatte ich es auch nicht aufgefasst, aber das ist jetzt auch egal.“ Wie um seine Worte zu bekräftigen, nahm er meine Hand und zog mich mit sich. „Deine Freundin ist die Letzte über die ich reden will. Es gibt interessantere Themen über die wir sprechen können.“ Langsam hob ich meinen Kopf und begegnete seinem Blick. Ich sah ihn ein wenig erschrocken an, da sein Blick mir durch und durch ging. Fast so, als könnte er in mich hinein sehen. Ich wollte das nicht. Ich wollte nicht, dass gerade er alles erfuhr. Er würde es gegen mich nutzen, aber ich kannte ihn nicht gut genug um das mit Sicherheit sagen zu können. Ich traute ihm einfach nicht, weil ich viele Dinge über ihn gehört hatte, die ich nicht glauben wollte.

Schnell wandte ich meinen Blick ab und biss mir auf die Unterlippe. „Ich weiß nicht. Ich habe keine Ahnung über was für Dinge du sonst mit deinen Frauen sprichst.“ Ich kniff die Augen zusammen und wartete darauf, dass er irgendetwas dazu sagte. Doch es blieb aus. Stattdessen zog er mich weiter bis er vor einem Wagen stehen blieb.

„Ich bin sicher, dass du Hunger hast. Schließlich hast du den ganzen Tag gearbeitet, nicht wahr?“ Seine Stimme war samtig und sehr charmant. Es war einfach unmöglich sich dieser Stimme zu entziehen. Drake öffnete die Wagentüre für mich und ich stieg ein. Ich hatte keine Ahnung von Autos, aber ich ahnte, dass es ein sehr teures sein musste. Sekunden später stieg auch er in den Wagen und wir fuhren los. „Wir werden genug Zeit beim Essen haben um über alles zu reden. Sicher hast du einige Fragen.“ Ich konnte nur stumm nicken und blickte aus dem Fenster. Hier im Inneren des Wagens spürte ich seine Gegenwart noch deutlicher. Sie engte mich regelrecht ein und ich wurde, ohne das ich etwas dagegen tun konnte, in seinen Bann gezogen.



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Von:  -Ly-
2012-12-03T22:02:17+00:00 03.12.2012 23:02
Hallöchen,

da hab ich es doch tatsächlich in der Uni geschafft ein Kapitel weiter zu lesen :) Also wieder erst die Notizen:

Sie wusste nichts über die Werwölfe, die mitten unter den Menschen lebten.
- Das wirkte im ersten Kapitel anders. Schon da habe ich mich gefragt, ob jeder von den Werwölfen weiß. Ich dachte ja, jetzt heißt es nein. Vielleicht kannst du das im ersten Kapitel noch einmal kurz erwähnen? Die Erklärung folgt ja nun hier.

- Wie alt ist Jill? Ich würde mir eine etwas genauere Beschreibung wünschen.

Ich glaube, du solltest deinen Lover nicht warten.
- Da fehlt das "lassen direkt am Ende.

Tatsächlich konnte ich sehe, wie...
- Da fehlt ein Buchstabe bei "seheN"

Alles in allem ein schönes Kapitel, auch wenn es inhaltlich etwas mager ausfällt. Das ist aber allgemein gesagt nichts schlechtes. Dein Schreibstil gefällt mir immer noch.
Mehr habe ich zu diesem Kapitel eigentlich auch nicht zu sagen.

Liebe Grüße
-Ly-
✖✐✖
Von:  venezia
2010-10-10T17:27:23+00:00 10.10.2010 19:27
das kapi lässt sich wieder super lesen
hast einen tollen schreib stil
mir gefällt auch der krasse unterschied zwischen den beiden
echt spitze
Von:  Geet_Kashyap
2009-10-14T08:36:10+00:00 14.10.2009 10:36
Das Kapitel hat mir auch sehr gefallen, kann es sein das je schüchterner Heather wird Drake aggressiver vorgeht? das gefällt mir, mir haben dominanten aggressive Männer in Fanfictions schon immer gefallen, und deiner ist einfach superb
Von:  shinea08
2009-05-13T15:10:51+00:00 13.05.2009 17:10
ich finds echt gut^^
schickst du mir ne ENS wenns weiter geht?
Danke^^
Von: abgemeldet
2009-05-10T11:14:27+00:00 10.05.2009 13:14
Hay......

Die Story is echt der Burner......ich mag sie jetzt schon total......
Also erstmal dein Schreibstiel gefällt mir echt gut.......flüssig zu lesen und man kann sich gut in Heather hineinversetzen......
Ich mag deinen Anfang total......mal soo richtig mit der Tür ins Haus geplatzt......nich noch ein ellenlanger vortrag vorher......da gehts direkt zur Sache.......
Und im normalen leben würden die Zwei wahrscheinlich wirklisch nie zusammen finden......man sagt zwar immer gegensätze ziehen sich an......aber naja....die Zwei sind echt krass von Charakter her......
Was aber echt keine Kritik sein soll.......ich mags......das wird bestimmt noch interessant.......
Und was mich auch gewundert hat is......das die Leute da schon wie selbstverständlich von den Werwölfen wissen........
jaa ein paar Ausnahmen gibt es aber......das das halt bei den Leuten da soo gut aaufgenommen wird.......
Is echt mal was neues......aber das macht die Story nur noch interessanter.......
Du hast jaa das mit den Wolf - genen angesprochen......und das das halt erst hervor kommt bei den frauen wenn sie irhen wolf gefunden haben....sozusagen.......aber wie is das wird die jenigen danna cuh ein Werwolf oder bleibt sie ein Mensch und wird dann sozusagen als Mitglied der Wolfsgemeinschaft angesehen???
Naja das hat mich etwas verwirrt......
Ach jaa und im 2. Kapi hast du einmal geschrieben er hätte eine "saftige Stimme" das hat mich etwas irritiert......is das wirklisch soo gemient oder hattest du dich da verschrieben......und meintest vielleicht "sanfte"??
Naja weil saftige Stimme hört sich etwas Banane an......xDD
Kann man sich auch nich wriklisch was drunter vorstellen......
Aber ansonsten is die Story echt super....... :)

Bin ja echt total gespannt über was die Zwei beim Essen soo quatschen.....
Das wird bestimmt noch interessant.......
Vielleicht kriegt Heather jaa auch endlich mal den Mund auf und sagt ihm ihre Meinung......
Naja freu mich auf jeden Fall schon total aufs nächste Kapi......
Hoffe du schreibst bald weiter......

Lg Snow

P.S.: Vielleicht willst du dir jaa auch mal meine Werwolf Story angucken......vielleicht gefällt sie dir jaa....

Von:  XaoiMai
2009-04-20T01:33:36+00:00 20.04.2009 03:33
Hey,

Also erstmal wollte ich sagen ... das ch es echt toll finde das du weiter Schreibst ... FETTES GRINSEN IM GESICHT ...

Woha ... OMG ... das war echt super das Kapitel ... Sie ist echt schüchtern das muss ich sagen ... die beiden sind das GENAUE Gegenteil des anderen ... voll Cool ...

Er geht also mit ihr Essen ... was sie da woll bereden? ...

... Ich find es super das man in deinen Kapiteln viel erfährt ... also über die Wölfe und die Menschen und das alles ...

... hoffe es geht bald weiter ........

HdgdL
glg
Mai


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