Zum Inhalt der Seite

Familienglück

SS/LE
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Rasselbande im Wohnzimmer

Eine kleine AU darüber, was passiert wäre, wenn Lily Evans Severus Snape anstatt von James Potter geheiratet hätte. Keine Garantie für Rechtschreibfehler, Kommentare sind natürlich gern gesehen ^.-
 


 

„Silvanus Damon Snape! Komm sofort da runter, oder es setzt was!“
 

Lily verschränkte demonstrativ die Arme vor der Brust und starrte zu ihrem Sohn hinauf, der drei Meter über dem Boden vergnügt auf seinem Besen herumturnte. Eine Ader an ihrer Schläfe pochte gefährlich und ihre Lippen waren missbilligend zusammengepresst. Sie war eindeutig wütend – und mit einer wütenden Lily Snape legte man sich besser nicht an, wie Severus aus eigener Erfahrung wusste.
 

„Dad, sag Mam, dass ich weiterspielen darf!“ bettelte Silvanus jetzt seinen Vater an, nach dem er bei seiner Mutter offensichtlich nicht weiter kam.
 

Seine Augen – in ihrer Farbe das absolute, smaragdgrüne Ebenbild von Lilys – wurden groß und bittend, während er Severus ansah, und hoffte, von seinem Vater die Erlaubnis zum weiterspielen zu bekommen. Lily drehte sich unterdessen um, und warf ihrem Mann funkelnde Blicke zu.
 

„Oh nein, mein Lieber. Du bekommst mich garantiert nicht dazu, Lily zu widersprechen. Sehe ich für dich aus, als hätte ich Selbstmordgedanken? …du hast dir das Problem eingebrockt und du wirst jetzt auch damit klarkommen. Sieh mal schön zu, wie du dich da wieder raus windest!“
 

Sich dem bösen Blick seiner Gattin voll bewusst, setzte Severus Snape einen möglichst strengen Blick auf „Deine Mutter hat Recht, Silvanus. Es ist viel zu gefährlich, was du da treibst.“ mahnte er.
 

„…aber du hast doch selber gesagt, dass ich schon besser fliegen kann als die meisten Erstklässler in Hogwarts!“ beschwerte sich der kleine Junge.
 

Lily schaut noch finsterer und ihre Finger zuckten. Kein gutes Zeichen, wie Severus aus Erfahrung wusste.
 

„Nein, damit bekommst du mich auch nicht rum, kleiner Satansbraten. Mich bei deiner Mutter anschwärzen wollen, soweit kommts noch! Mit der Masche vom schuldigen, braven Engel kommst du bei mir nicht weiter …aber sehr Slytherin von dir. Du wirst deinen Vater mal sehr stolz machen.“
 

„Runter. Sofort.“ kommandierte er erbarmungslos.
 

Murrend gehorchte sein Sohn und landete wieder auf sicherem Erboden. Sehr zur Freude von Lily, wie Severus bemerkte. Zufrieden schnappte seine Frau dem Jungen seinen Besen aus der Hand und strich ihm anschließend besänftigend über das Haar, als er sie mit großen Kulleraugen anblickte.
 

„Du kannst morgen wieder fliegen, Schatz. Aber nur, wenn dein Dad auf dich aufpasst, ja?“ erklärte sie ihm sanft, die Wut von gerade scheinbar schon längst wieder vergessen.
 

Silvanus nickte „Ja, Mama. Ich geh jetzt rein, Hände waschen. Neville und Sam kommen gleich.“
 

Nach einem letzten, treuherzigen Blick drehte der Kleine sich um und flitzte ins Haus zurück. Er konnte gar nicht schnell genug wieder bei seinen Freunden sein, um ihnen erzählen zu können, wie er auf seinem Besen geflogen war.
 

Severus seufzte. Das Leben war einfach nicht fair. Der Hosenscheißer konnte machen, was immer wollte, und musste Lily nachher nur mit diesem Hundeblick ansehen, damit alles wieder vergeben und vergessen war. Wie gemein.
 

„Lass uns rein gehen, Schatz. Ich will im Haus sein, wenn die Rasselbande aufeinander trifft.“ seine Frau hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen und hackte sich dann bei ihm unter. Gemeinsam spazierten sie zurück zur Veranda.
 

Immerhin das war das Gute daran, dass sein Sohn diesen Herbst nach Hogwarts gehen würde. Unendliche Wochen und Monate in trauter Zweisamkeit, ungestört von kleinen, viel zu neugierigen Kinderaugen, die alles viel zu genau wissen wollten. Nur er und Lily, und friedliche Stille im ganzen Haus – abgesehen natürlich von der Katze und Eileen.
 

Als hätte sein kleiner Sonnenschein seine Worte gehört, tapst das jüngste Mitglied der Familie Snape auf wackeligen Beinen auf sie zu. Eileens rote Haare waren verstrubbelt und ihr Mund verzog sich zu einem Gähnen, während sie fröhlich die Arme nach Mama und Papa ausstreckte.
 

Geschickt fing Severus sie auf, bevor sie in ihrem Übermut über ihre eigenen Beine stolpern konnte. Freudig lachend krallte die Kleine sich den Pullover ihres Vaters. Lily schmunzelte.
 

„Ich würde sagen, da ist jemand reif fürs Bett.“ lachte sie, als Eileen sich gähnend an Severus’ Brust drückte.
 

„Wie wärs, wenn ich unten bleibe und zusehe, dass das Haus ganz bleibt, während du unsere Tochter ins Bett bringst?“ bot sie an.
 

„Wie wärs, wenn du die Kinder einfach in Silvanus’ Zimmer einsperrst und mit mir nach oben kommst?“ konterte er, in typischer Art eine seiner Augenbrauen hochziehend.
 

Lily schlang ihm einen Arm um den Nacken und drückte ihm einen Kuss auf die Lippen, entfernte sich allerdings von ihm, bevor er Zeit hatte, ihn zu erwidern. Eileen gluckste zufrieden.
 

„Tut mir leid, aber ich ziehe es vor, unser Wohnzimmer in einer Stunde auch noch Wohnzimmer nennen zu können.“ sie zwinkerte ihm und verschwand in Richtung Küche.
 

Minuten später lag Eileen selig schlummernd in ihrem Bettchen. Severus beobachtete lächelnd, wie sie im Schlaf an ihrem Daumen nuckelte und mit der anderen Hand ihr Lieblingskuscheltier – einen dunkelgrünen Plüschdrachen – an sich drückte.
 

Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als von unten ein lautes Scheppern zu hören war. Anscheinend hatte Lily es nicht geschafft, das Unheil – bestehend aus seinem rotzfrechen Sohn, dem-Jungen-der-lebte Neville Longbottom und Samuel James mir-gehört-die-Welt Potter – abzuwenden. Geschah ihr ganz recht, wenn sie die Rasselbande seiner Gesellschaft vorzog. Ein fieses Grinsen stahl sich auf seine Lippen.
 

Dass die drei in Kombination nur Ärger bringen würden, hatte er schon gewusst, als sie als Dreijährige zum ersten Mal nebeneinander auf dem Boden ihrer Küchen gesessen und sich gegenseitig mit Haferbrei eingeschmiert hatten. Blieb nur zu hoffen, dass sie in Hogwarts in verschiedene Häuser kommen würden – er hatte schon gewusst, warum er seinen Posten als Zaubertranklehrer dieses Jahr nicht wieder antreten würde. Severus Snape konnte sich weit schöneres vorstellen, als sich jeden Tag aufs Neue mit der Rasselbande herumschlagen zu müssen. Das sollten mal schön die anderen machen.
 

Vorsichtig schlich er die Treppe zum Wohnzimmer hinunter und blieb auf halber Strecke stehen, um sich ein Bild der Lage zu machen.
 

Anscheinend spielten die Bengel so etwas wie Fangen – zumindest könnte das erklären, warum seine Sohn gerade, wie als wäre der Teufel höchst selbst hinter ihm her, durch den Raum sauste, dicht gefolgt von Sam Potter. Neville hatte sich lachend hinter dem Sofa verbarrikadiert und beobachtete das Geschehen.
 

Ganz, wie sein Vater es immer getan hatte, wandte der junge Samuel seinen Blick nicht für eine Sekunde von seiner „Beute“ ab und stolperte prompt über das Bein, dass der Junge-der-lebte ihm gestellt hatte. Severus Grinsen wurde breiter.
 

Der jüngste Potter war eine perfekte Kopie seines Vaters, mit seiner schwarzen Strubbelmähne, dem gewinnenden Lachen und der Brille auf der Nase. Einzig die graublauen Augen hatte er von seiner Mutter …es fiel Severus bei Zeiten immer noch schwer, zwischen dem einen und dem anderen zu unterscheiden, aber Lily hatte ihm klar verständlich gemacht, dass, egal, was zwischen ihm und James Potter passiert war, der Sohn absolut nichts für seinen Vater konnte. Und weil er ein guter Ehemann war und wusste, was passierte, wenn Lily wirklich sauer wurde, hatte er das getan, was jeder andere an seiner Stelle auch getan hätte: Den Vortrag seiner Frau schweigend über sich ergehen lassen, reumütig zu Boden schauen, am Ende ein „Ja, Schatz.“ zu murmeln und die Sache hinzunehmen, wie sie war.
 

„Silvanus Damon Snape…“ predigte Lily in diesem Moment mit erhobenem Zeigefinger, während sie ihren Sohn von Neville herunterzog.
 

„Ich kenne meinen Namen, Mam.“ ereiferte sich der Kleine und Severus konnte nicht umhin, zu bemerken, dass sein Sohn mit verschränkten Armen, einem bösen Blick und ins Gesicht fallenden, schwarzen Haaren, große Ähnlichkeit mit seinem jüngeren Selbst aufwies. Auch, wenn seine Nase wesentlich kleiner war – wofür der Tränkemeister Gott im Stillen dankte.
 

Damit, dass Lily ihn unbedingt Silvanus hatte nennen wollen, hatte er sich inzwischen abgefunden. Sie hatte ihn damals mit ihren unglaublichen, grünen Augen angesehen, und lang und breit erklärt, wie sehr ihr die Initialen S.S. gefielen – er schämte sich nicht, zuzugeben, dass die Hexe ihn einfach in ihren Bann gezogen hatte. Das einzig nützliche, was danach noch seinen Mund verlassen hatte, war ein braves „Ja.“ gewesen – dann hatte er sie geschnappt und in Richtung Schlafzimmer davon gezogen.
 

Bei ihrem zweiten Kind hatte er all seine Courage zusammen genommen, sich vor ihr aufgebaut, und ihr klar, deutlich und mit all seiner Autorität erklärt, dass der Vorname seiner Tochter sicherlich nicht mit S beginnen würde. Lily hatte nur gelächelt, ihm einen Kuss auf die Stirn gedrückt und gemeint „Okay, ich wollte sie sowieso Eileen nennen.“
 

„…jetzt hör mir mal genau zu, Freundchen…“ seine Frau hatte die Hände in die Seiten gestemmt und setzte zu einer längeren Schimpftriade an.
 

Severus lächelte.
 

Das Leben mit ihr und den Kindern war sicherlich nicht immer leicht und zehrte manchmal unglaublich an seinen Nerven, aber er würde seine kleine Familie um nichts in der Welt missen müssen – auch, wenn für dieses Familienglück jeden Tag Potter Junior sein Wohnzimmer unsicher machte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  _Natsumi_Ann_
2009-08-05T14:44:03+00:00 05.08.2009 16:44
ich liebe das paar!
schade das aus ihnen nichst geworden ist:(
Hoffe du schreibst mehr über beide"
Von:  prayer_at_night
2009-04-19T21:31:21+00:00 19.04.2009 23:31
*breites Grinsen im Gesicht hat*
Oh, wunderbar!*_*
Ich hab mich fast erschreckt, als ich deinen Beitrag beim WB sah, denn ich hab etwas relativ ähnliches geschrieben - zumindest grob gesehen. Die Geschichte selbst war dann ganz anders als meine.^^ Und soooo süß!^.^
Dass ausgerechnet Neville und Sam Potter Silvanus' Freunde sein müssen, passt so schön zu Severus' Dauerpech, find ich.^-^ Sehr schön!
Auch den Namen für Sev und Lilys Sohn finde ich toll (zumal ich in einem RPG den Severus spiele, der aber durch einen Fluch verjüngt wurde und jetzt unerkannt als Schüler leben muss (jaah, ich weiß, *Klischee*...^^°), und da nennt er sich Silvanus!XD Ein Zufall nach dem anderen, irgendwie.^^)
Sev als "eingeschüchterten", kuschenden Ehemann hätte ich mir so nicht vorgestellt, aber irgendwie passt es doch zu ihm, finde ich; gerade Lily war ja immer diejenige, die er gnädig zu stimmen versuchte, da macht es Sinn, dass er ihr zustimmt und ihre Entscheidungen hinnimmt.^^
Auf jeden Fall ist dies hier ein viel, viel besseres Snape-Schicksal, als JKR es uns untergejubelt hat! (Und scheiß auf Harry, wer braucht den schon?!;P)
Ganz liebe Grüße, prayer:-*
Von: irish_shamrock
2009-04-18T17:26:10+00:00 18.04.2009 19:26
Hi,
danke, dass du an meinem WB teil nimmst. Ich finde die Story echt zucker süss *_*... da fällt die entscheidung aber ziemlich schwer... die geschichte ist toll geschrieben, gibts nix zu meckern, auch finde ich klasse, dass du severus´ tochter den namen seiner mutter gegeben hast, nur das mit neville fand ich ein wenig komisch aber ansonsten echt supi d(^_^)b
lg vom irischen glüxxklee^^
Von: abgemeldet
2009-04-17T22:56:48+00:00 18.04.2009 00:56
Wie genial. Habe die ganze Zeit breit grinsen müssen. :D

LG
Gremlin


Zurück