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When it rains...

Bou x Miku
von

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One Shot ~

When it rains...
 

Bou blickte mit verweinten Augen von seinem kleinen, rosa farbenen Tagebuch auf. Mittlerweile waren einige der Einträge schon vollkommen unleserlich, denn immer, wenn er sie las, begann Bou zu weinen. Die Erinnerungen schmerzten, und doch konnte er nicht anders, als sich immer wieder die Einträge durchzusehen oder sie sich ins Gedächtnis zu rufen. “Vier Jahre…”, flüsterte er mit von Tränen erstickter Stimme. “Vier Jahre, Miku… Wo bist du…?”. Als er aus dem kleinen Fenster, welches genau über seinem Schreibtisch lag, blickte, bemerkte er, dass es in strömen regnete. Bei diesem Wetter glaubte man fast nicht, dass es schon Frühling sein sollte.
 

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Dort stand er im Regen. Ein kleiner, blonder Junge, der auf den ersten Blick aussah wie ein Mädchen. Er hatte sein Gesicht in den Händen verborgen, um seine Tränen zu verstecken. Miku, der einige Meter entfernt von ihm stand, hatte eben gesehen, wie dieses zierliche Geschöpf von ein paar anderen Jungen beschimpft und verprügelt worden war. Gerade, als Miku hatte eingreifen wollen, hatte sich der Blondschopf befreit und war weggelaufen. In diesem Moment hatte es begonnen zu regnen. Miku war, als würden die Wolken mit dem zierlichen Jungen mit weinen. Wie lange die beiden wohl so im Regen standen? Schließlich gab sich der Größere der beiden einen Ruck und ging auf den Anderen, der immer noch leise vor sich hin schluchzte, zu. “He, du!”, rief er, noch etwas unschlüssig, was er nun machen sollte. Der Kleine zuckte zusammen, nahm die Hände von seinem verweintem Gesicht und drehte sich zu Miku, der nun neben ihm stand und ihn zaghaft anlächelte. “Wa-Was willst du?”, brachte er zwischen seinen Schluchzern heraus. Zögernd fing Miku an zu sprechen. “Also… Ich hab gesehen, was die eben mit dir gemacht haben und… Ich… Also… Ich weiß ganz gut, wie das ist!” Der andere schluchzte immer noch und versuchte nun vergeblich, sich mit dem Handrücken die Tränen weg zu wischen. “Ich wurde auch schon oft gemobbt! Weil meine Augen so groß sind! Die haben ständig gesagt, ich würde aussehn wie ein fisch! Das ist voll blöd! Ich meine, man kann doch nichts dafür, wie man aussieht, oder?! Das ist doch total unfair, andere wegen des Aussehens zu ärgern!”, sprudelte es aus ihm heraus. Der Blonde nickte nur, immer noch stark schluchzend. Aus einem Reflex heraus nahm Miku ihn in den Arm. Der Andere zuckte zwar leicht zusammen, machte jedoch keinerlei Anstalten, sich aus der Umarmung zu befreien. “Wie heißt du eigentlich?”, fragte der Größere sanft. Die Beiden waren mittlerweile komplett vom Regen durchnässt. Es war schwer zu glauben, dass schon Frühling sein sollte, so oft, wie es in letzter Zeit regnete. “Bou.”, antwortete der Gefragte leise, welcher sich nun fast wieder beruhigt hatte. “Bou? Wirklich?”, wollte der Andere wissen, denn er hatte so eine gewisse Skepsis, dass Bou ein richtiger Name war. “Ja! Also… Nein, das heißt, mein richtiger Name ist Kazuhiro, aber den mag ich nicht!”, erwiderte Bou und machte ein schmollendes Gesicht. Miku, der ihn immer noch im Arm hielt, kicherte leise. “Was ist?”, wollte sein neuer Schützling wissen. “Du bist niedlich!”, lachte der Größere, welcher die Umarmung nun löste, Bou einen Kuss auf die Wange gab und lachend die Straße, welche von Pfützen übersäht war, hinunter rannte. Einige Sekunden lang stand Bou etwas verdattert da, seine rechte Hand auf seiner Wange, bevor er Miku hinterher lief. “Warte auf mich!”, rief er kichernd, während er versuchte, den Größeren einzuholen. Dieser blieb abgrubt stehen und drehte sich um. “Ich bin übrigens Akiharu, aber nenn mich bitte Miku, Bou-chan!” “Bou… -chan?!”, fragte Bou ihn, welcher inzwischen bei Miku angekommen war. “Jap!”, erwiderte dieser fröhlich, fasste nach Bous Hand und drückte sie sanft.
 

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Bou schreckte hoch. Er war auf seinem Schreibtisch eingeschlafen. Ein Blick auf die verriet ihm, dass es schon früher Morgen war, und ein Blick aus dem Fenster, dass es immer noch regnete. “Frühling, hm?”, seufzte er verächtlich und erhob sich. Seit über einem Monat hatte er ständig den selben Traum: ihre erste Begegnung. Er merkte es schon fast nicht mehr, dass ihm wieder Tränen über das Gesicht liefen. Leicht wankend begab er sich in das kleine Bad seiner Wohnung, die seit einigen Monaten von ihm bewohnt wurde. Als Bou sein Gesicht im Spiegel sah, erschrak für einen Augenblick, denn er sah aus wie eine wandelnde Leiche. Doch eigentlich war ihm das so ziemlich egal. Nach kurzem kramen in einer Schublade hatte der Blondschopf gefunden, was er gesucht hatte. Schweigend begutachtete er einen kurzen Moment die silbern blitzende Rasierklinge in seiner Hand, danach schob er sich den Ärmel seines Pullovers hoch und betrachtete seinen geschundenen, von Narben gezierten Arm. Wie lange ging das schon so? Er wusste es nicht. Zeit spielte keine Rolle mehr. Seit Miku weg war, spürte er nur noch eine schwarzes, alles vernichtende Leere. Langsam zog der Kleine die Klinge über seinen Unterarm. Er zuckte zusammen, als das kalte Metall seine Haut durchdrang, doch er gab keinen einzigen Laut von sich. In diesem Moment wurde er von einem Schwall von Erinnerungen überflutet. Doch Bou versuchte gar nicht erst, sie zu verdrängen, denn ihm war durchaus bewusst, dass er es eh nicht schaffen würde.
 

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Drei Jahre lang waren Bou und Miku die besten Freunde gewesen, drei Jahre lang waren sie unzertrennlich gewesen. In dieser Zeit war Miku zu Bous ganz persönlichem Sonnenschein geworden. Immer, wenn sie Zeit miteinander verbrachten, vergaß der Kleine alle seine Sorgen. So freute er sich dementsprechend, dass sein bester Freund ihn für diesen Tag in ein Café eingeladen hatte. Bou, der mal wieder überpünktlich war, stand draußen an eine Wand gelehnt und zwirbelte sich an seinen Platin blonden, schulterlangen Haaren herum. Miku kam nur wenige Minuten später, was Bou etwas überraschte, da er sonst immer ziemlich lange auf ihn warten musste. “Miku!”, quietschte er freudig auf, rannte auf seinen besten Freund zu und umarmte ihn stürmisch. “Hi, Bou-chan!”, sagte dieser glücklich, umarmte den kleinen Blondschopf und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Normalerweise hätten die Leute wohl irritiert oder schockiert geguckt, da Bou und Miku ja beide Jungen waren, doch da Bou immer noch sehr stark aussah wie ein Mädchen, sogar noch mehr, als zu dem Zeitpunkt, an dem sie sich kennen gelernt hatten, zeigte niemand eine solche Reaktion auf die beiden. Sein Mädchenhaftes aussehen wurde dadurch noch bestärkt, dass er, wie so oft, einen Rock trug. Bou war knallrot im Gesicht, wie immer, wenn Miku so etwas machte. Dieser grinste allerdings nur frech und zog Bou in das Café, wo sie sich an einen freien Tisch setzten. Bou war immer noch knallrot und sein Herz klopfte bis zum Hals. Sein Gegenüber flüsterte leise: “Süß!”, und grinste noch breiter, woraufhin der Blondschopf seinen Kopf senkte und auf die Tischplatte starrte. Nur Freunde!, versuchte er sich, wie schon so oft, einzureden, was jedoch nicht so ganz klappte. Nachdem sich seine Gesichtsfarbe wieder einigermaßen normalisiert hatte, hob er den Blick wieder und sah seinem besten Freund direkt in die Augen, woraufhin er wahrscheinlich wieder rot wurde. Doch der Ausdruck in Mikus Gesicht, der eben noch so fröhlich gewesen war, hatte sich verändert. Trauer. Trauer spiegelte sich in den Zügen des Anderen wider, was Bou erschreckte. So hatte er Miku noch nie gesehen! “Miku, was hast du??”, fragte er vorsichtig. Der Gefragte seufzte und zu der Trauer in seinem Blick kam nun Schmerz hinzu. “Bou-chan…”, fing er an. Seine Stimme war sehr, leise als er weiter sprach, doch Bou verstand jedes Wort genau. “Ich… werde umziehen…”, flüsterte er. Bou riss die Augen auf. “Was?!”, schrie er. Es ihm ziemlich egal, dass alle Augen in dem Café nun auf sie beide gerichtet waren. “Das darfst du nicht!”, rief er, und Tränen fingen an über sein Gesicht zu laufen. Mit einem Seufzen stand Miku auf und zerrte Bou aus dem Café, welcher nun so stak am schluchzen war, dass Miku sein flehen gar nicht mehr verstehen konnte. Bou wusste nicht, wohin Miku ihn schleifte und den Tränenschleier vor seinen Augen erkannte er den Weg auch nicht. In einer ziemlich abgelegenen Seitenstraße blieb Miku schließlich stehen. Einen Moment überlegte er noch, bevor er seinen kleinen Freund an die Wand drückte und ihn küsste. Bou riss erschrocken die Augen auf. Was tat Miku da?! Zögernd erwiderte Bou den Kuss und schloss seine Augen wieder. Doch nach nur ein paar Sekunden ließ Miku wieder von ihm ab und drehte sich um. “Sorry, Bou -chan… Aber ich… ich liebe dich… und… bitte, vergiss mich nicht…”, flüsterte er und rannte los. Bou hatte ihn eigentlich festhalten wollen, hatte ihn nie wieder loslassen wollen, doch da war Miku schon weg. Bou sank in der Straße auf den Boden und begann zu weinen. Miku war weg, das wusste er ganz genau. Leise und sanft begann Regen zu fallen. Danach hatte er Miku nicht mehr wieder gesehen.
 

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Der Badezimmerteppich war nun von Blutflecken übersäht und seine Hose und sein Pullover sahen nicht besser aus. Seufzend steckte Bou die Klinge zurück in die Schublade und wankte zu seinem Schrank, um sich neue Anziehsachen rauszusuchen. Gerade, als er anfangen wollte, sich umzuziehen, klingelte sein Handy. Unbekannte Nummer. Er nahm ab und wartete. “Ha... Hallo?”, meldete sich eine zittrige Frauenstimme am anderen Ende der Leitung. Seine Mutter. Das war so klar gewesen. Bou sagte nichts, schwieg einfach weiter. “Kazuhiro?? Bitte, sag was!!”, rief seine Mutter weinerlich. “Wieso sagst du uns deine Adresse nicht?! Wieso redest du nicht mit mir?? Wieso…”, rief sie, doch Bou wollte sich das nicht länger anhören und legte einfach auf. Danach schaltete er sein Handy aus, zog sich um und lief nach draußen in den Regen. Das war zu viel für einen Tag gewesen, er wollte einfach nur noch weg. Er rannte und rannte, einfach in irgendeine Richtung, es war ihm egal, wohin. Nach einiger Zeit schmerzte ihm das atmen allerdings und kalt war ihm auch, da seine Anziehsachen komplett durchnässt waren. Also blieb er stehen. Erst jetzt bemerkte Bou, dass er schon wieder weinte. Verzweifelt schlug er sich die Hände vor sein Gesicht. Warum musste so was immer nur ihm passieren?? Plötzlich spürte er, wie sich zwei warme Arme um ihn legten. “Bou-chan!”, hörte er eine ihm gut vertraute Stimme in sein Ohr flüstern. Doch etwas an der Stimme war anders, als gewöhnlich. Sie zitterte. Miku weinte. “Bou-chan, ich hab dich so vermisst!” Miku drückte Bou fest an sich. Bou war zu erschrocken und zu glücklich, um irgendetwas zu erwidern. Er freute sich einfach, dass Miku endlich wieder da war. Nach ein paar Minuten hatte er sich wieder so weit gefangen, dass er etwas sagen konnte. “Miku… wo kommst du jetzt her? Und wie hast du mich gefunden?”, flüsterte Bou leise und wollte sich umdrehen, doch Miku hielt ihn so fest an sich gedrückt, dass er sich nicht drehen konnte. “Nicht umdrehen, Bou-chan. Ich möchte nicht, dass du siehst, wie ich weine.”, flüsterte Miku ihm ins Ohr und wischte sich mit seinem Ärmel die Tränen weg. “Und wo ich her komme? Ich wohne hier, du Nuss!”, sagte er und kicherte leise. “Und dich zu finden ist nicht schwer… Deine Haarfarbe ist kaum zu übersehen.” Nun löste er die Umarmung und drehte Bou zu sich, obwohl er immer noch weinte. Allerdings lächelte er auch, als ob gerade alles hell und leuchtend geworden wäre. “Miku…”, flüsterte Bou mit erstickter Stimme, doch er kam gar nicht mehr dazu, noch etwas zu sagen, denn schon spürte er Mikus Lippen auf seinen. Überglücklich schloss er die Arme um ihn und erwiderte seinen Kuss. Für Bou hätte die Zeit stehen bleiben können. Doch natürlich tat sie es nicht, und so mussten die beiden sich nach einiger Zeit von einander lösen, um wieder Luft zu bekommen. “Ich liebe dich, Miku!”, flüsterte Bou und glücklich drückte sich an ihn. Miku streichelte ihm sanft über den Rücken. “Ich dich auch, mein Schatz.”, flüsterte er liebevoll. Der Regen hatte aufgehört. Nun war es endlich richtig Frühling…



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von: abgemeldet
2009-12-16T20:01:13+00:00 16.12.2009 21:01
das ist GENIAL!!!

normalerweise steh ich ja nicht auf so was, aber du hast das total genial geschrieben!!

cute!!!

*Kekse geb*
Von:  MondayTillToday
2009-10-29T17:32:17+00:00 29.10.2009 18:32
SCHEISSE
bist du toll
mal sehn ob ichs verbreiten kann ^^
Von: abgemeldet
2009-06-12T21:47:29+00:00 12.06.2009 23:47
Awww sehr süß >//<
*fieps*
Einige Rechtschreibfehler sind drinne,
aber das ist nicht allzu schlimm,
das wird schon^^

Aber ansonsten, vllt mehr Absätze, aber alles in allem sehr gut <3
Von: abgemeldet
2009-05-03T14:18:11+00:00 03.05.2009 16:18
KAWAII!!!
i mag deine geschichte... iwie war es ganz gut das du das als OS gelassen hast^^find i zumindest^^
das einzige was mir augefallen ist, sind hin und wieder rechtschreibfehler (du solltest das am besten durch ein rechtschreibprogramm jagen bevor du was hochlädst), dann solltest du mehr absätze lassen damit es sich besser leben lässt^^... wörtlich rede kannst du z.b. immer extra setzten... so das sie etwas heraussticht weil hier ja au nur wenig vorkommt lässt es sich dann nochmal besser lesen^^
ansonsten hättest du einige stellen noch etwas ausbauen können... an 2 o 3 stellen fand i is es sehr schnell alles gelaufen^^
aba im großen un ganzen is der OS wirklich gut :)

lG sweetycherry


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