Zum Inhalt der Seite

Weinst du

step two
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

null

.. Wendy.
 

„Stan.“
 

Was?
 

~~~
 

Wie ich also hier einsam auf der mittlerweile völlig durchnässten Parkbank verharre, werd ich mir im Klaren darüber, dass das alles keinen Sinn ergibt. Das ständige Rumgeheule, die ganzen Ausraster, die doch zu nichts führen. Tja, die traurige Wahrheit. Du hast kein Interesse an mir und wirst auch nie wieder welches an mir haben. Vorrausgesetzt, da war jemals welches. Wobei ich mir gar nicht vorstellen kann, dass so ein Mädchen wie du soetwas nur spielen würde.

Ich will hier weg. Weg von diesem Ort, wo ich mich jetzt grad seelisch ausgekotzt hab. Aber mittlerweile bin ich vom eiskalten Regen steifgefroren, bewegen kaum möglich. Es geht nur langsam, mit viel Mühe und Not kann ich aufstehen. Verdammte Scheiße, so extrem kalt ist es doch gar nicht! Wie kommt es, dass meine Muskeln nicht wollen, wie ich will? Das stört mich jetzt ungemein..! Als wenn irgendetwas wollte, dass ich hier nicht wegkomme!

Jetzt steh ich hier doof rum. Glücklicherweise bin ich noch immer allein. Ich muss ziemlich lang hier allein vor mir hinvegitiert sein, es ist schon ziemlich dunkel geworden. Die Straßenlaternen sind angesprungen. Goddammit, ich hab wirklich besseres zu tun, als hier rumzuhocken. Beziehungsweise rumzustehen. Nein, das lasse ich mir nicht gefallen. Schwerfällig setze ich einen Fuß nach vorn..

und kippe mit dem Gesicht vorraus direkt in den matschigen Boden vor, unter mir und um mich herum um. Der Schlamm gelangt auch wirklich an die unmöglichsten Stellen. Igitt. Und dazu kann ich mich kaum bewegen. Herrlich. Ich hab mir nie etwas anderes gewünscht: längs im Matsch liegen ohne sich bewegen zu können, während es wie aus Eimern schüttet. So eine verdammte Scheiße!
 

Unsere Liebe ist am Boden, läuft langsam aus,

Noch eine Runde, bis sie stillsteht,

und du, ich geh' am Stock, will nie wieder schlafen,

solange du mich Nacht für Nacht in meinen Träumen besuchst.
 

„Stan.“
 

Was zur..?! Ich dachte, die Halluzinationen hätten aufgehört!? Was soll das jetzt wieder, diese dämliche Stimme!?
 

„Stan.“
 

Die Person, von der die Rufe meines Namens ausgehen, scheint näher zu kommen. Meine ich jedenfalls. Wer weiß, was für Streiche mir mein Verstand wieder spielt.
 

„Stan, bist du in Ordnung?“
 

Wendy?!
 

Jetzt lieg' ich neben dir, wir ha'm uns alles gesagt,

ha'm uns ausgesprochen, uns Luft gemacht,

Ich fühl' mich wie ausgekotzt, dir geht's nicht viel besser,

dann seh' ich es in deinen Augen glitzern.
 

„Oh Gott, Stan! Was ist passiert? Was machst du hier? Ist alles in Ordnung? Stan, antworte mir!“
 

Wieso muss sie mich gerade jetzt hier finden, wo ich gedemütigt und gelähmt im Morast liege? In der bescheuertsten Situation, die jemandem widerfahren kann? Und dazu löchert sie mich auch noch mit Fragen, die ich ihr lieber nicht beantworten würde.

Du bist passiert. Ich liege wie ein Penner auf dem Boden, der seiner großen Liebe nachheult. Natürlich ist nichts in Ordnung.

Wendy muss wohl glauben, ich sei tot oder zumindest bewusstlos. Denn sie hat sich neben mich gehockt und rüttelt wie wild an meinem Körper und rollt mich schließlich auf den Rücken.

Ich kann sie ansehen. In ihr wunderschönes Gesicht, in welches ihre langen Haarsträhnen baumeln. Einige kleben an ihren roten Wangen. Ich glaube, sie sagt etwas, aber ich höre ihr nicht zu. Ich sehe sie einfach nur an. Und dann entdecke ich es. Im fahlen Licht einer Straßenlaterne blitzt mir ein Tropfen entgegen, der über ihre errötete Wange rollt, hinunter bis zu ihren Lippen, wo er aufgefangen wird und kläglich erstirbt.

Oh, Wendy.
 

Sag' mal weinst du, oder ist das der Regen,

der von deiner Nasenspitze tropft?
 

An dem Versuch, meine Hand zu heben um ihr die hässlichen Tropfen aus ihrem hübschen Gesicht zu wischen, scheitere ich jedes Mal auf's Neue. Somit laufen da immer mehr hinab, ein paar fallen heiß auf meine Stirn, welche vorhin von Wendy freigelegt wurde, um meine Stirn zu fühlen. Was eigentlich völlig sinnfrei war, da ihre Hand mindestens genauso kalt war, wie ein Eisschrank.
 

Sag' mal weinst du etwa, oder ist das der Regen,

der von deiner Oberlippe perlt?
 

Wie gern würde ich sie jetzt in den Arm nehmen. Ihr sagen, dass alles in Ordnung ist. Und sie nicht wieder loslassen. Würden meine Glieder mir gehorchen, würe ich dies ohne zu zögern tun.
 

Komm' her, ich küss' den Tropfen weg,

probier' ihn, ob er salzig schmeckt..
 

Wieso bist du hergekommen? Hättest du mich hier einfach liegen gelassen, hätte mich morgend früh wohl irgendein Jogger gefunden, meinen leblosen, steifgefrorenen Körper im Vorrüberlaufen nur kurz doof angesehen, bevor er auf die Idee käme, irgendwas zu unternehmen.

Wieso bist du nicht bei Token und behandelst seine gebrochene Nase, seinen zu Brei geschlagenen Magen und seine aufgeplatzten Lippen?

Wieso lästerst du nicht mit Bebe über mein total affenartiges Verhalten dieses Vormittags?

Wieso nimmst du es in Kauf, angesichts des Regens, der noch immer beständig vom Himmel fällt, eine Nierenentzündung zu bekommen?

Meinetwegen!
 

Jetzt sitz' ich hier und schreibe nur noch blinde Liebeslieder,

von Herz und Schmerz und Schmalz und so was Tolles kommt nie wieder.

Hätt' ich nie gedacht, noch vor'n paar Tagen

lagen wir uns Nacht für Nacht im Arm.
 

Und wieso frage ich sie all das nicht einfach? All diese Fragen, die meine momentanen Gedanken gänzlich füllen. Die Beweglichkeit hat mich verlassen, meine Stimme aber doch nicht!

Während ich mir hier selbst Löcher in den Bauch frage, kniet sie nurnoch neben mir im Schlamm und hört nicht auf mich anzustarren. Ihr Gesicht ist verzerrt, ihre Augenbrauen zusammengezogen und ihr Mund nur leicht geöffnet. Ihre Augen stieren durchdringend in meine, als würde ihr Blick von mir verlangen, all diese Fragen zu stellen, die durch meinen Kopf gehen. Aber ich sage nichts und schaue einfach zurück in ihre feuchten Augen, die auf mich hinabblicken.
 

Jetzt lieg' ich neben dir, wir ha'm uns alles gesagt,

ha'm uns ausgesprochen, uns Luft gemacht,

Ich fühl' mich wie ausgekotzt, dir geht's nicht viel besser,

dann seh' ich es in deinen Augen glitzern.
 

„Stan! Rede mit mir!“
 

Der fordernde Ton in ihrer Stimme dringt in meine Ohren und lässt mich endlich wieder zurück in die Realität finden. Wendys schaut mich gar nicht mehr so besorgt an, eher genervt. Davon, dass ich ihre Worte und Forderungen die ganze Zeit über ignoriere? Ich kann einfach nicht anders. Über diese Tatsache schleicht sich ein Grinsen auf meine Lippen, welches Wendy noch empörter werden lässt, als sie es eh schon ist.
 

„Nun grins' doch nicht so dämlich! Ich mach mir Sorgen um dich und du ignorierst mich, du bist -“
 

Sag' mal weinst du, oder ist das der Regen,

der von deiner Nasenspitze tropft?
 

Ich kann nicht mehr. Das muss jetzt einfach sein. Keine Ahnung, wie ich in der Lage bin, mich wieder zu bewegen, aber in diesem Augenblick ist mir das scheißegal.
 

Sag' mal weinst du etwa, oder ist das der Regen,

der von deiner Oberlippe perlt?
 

Sie ist es selber Schuld. Wieso ist sie nur so verdammt süß?
 

Komm' her, ich küss' den Tropfen weg,

probier' ihn, ob er salzig schmeckt..
 

Ich werde mir hiernach wahrscheinlich eine Ohrfeige einfangen. Aber dieser Moment hat geradezu danach geschrien!
 

Sag' mal weinst du, oder ist das der Regen,

der von deiner Nasenspitze tropft?
 

Ihre langen nassen Haare kleben nun auch an meinem Gesicht. Nicht gerade angenehm, aber gleichzeitig fühlt es sich auch unglaublich toll an. So alles zusammen. Die Gesamtsituation.
 

Sag' mal heulst Du etwa, oder ist das der Regen,

der von deiner Oberlippe perlt?
 

Seltsamerweise wehrt sie sich nicht einmal. Wendy geht einfach auf meinen völlig überraschenden Kuss ein.
 

Komm' her, ich küss' den Tropfen weg,

probier' ihn, ob er salzig schmeckt..
 

Der wohl salzigste Kuss, den ich jemals hatte.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Raija
2010-04-29T15:31:50+00:00 29.04.2010 17:31
stan liegt im match und küsst wendy... nice. also es ist echt super schön geschrieben. ich mag deinen schreibstil.
geht es vllt noch weiter? oder alles noch mal aus wendys sicht? das würde ich auch gerne lesen^^
danke für deinen gästebucheintrag :)
Von: abgemeldet
2009-05-04T19:01:05+00:00 04.05.2009 21:01
Okay...
Gut, du hast Werbung gemacht, ich habe gelesen (=
Das ist das erste Mal, das ich eine SongFic kommentiere und das ist auch das erste Mal, dass ich einen wirklichen Kommentar zu einer FF bei Animexx schreibe (=
Freu dich, der Kommentar gehört dir ;)

Du sagtest vorhin, du hättest ein sadistisches Bild von Stan...
Ohja, du bist ein Sadist! Aber ich muss reden, ich bin sicherlich genauso... Wie dem auch sein, vom Inhalt gefällt mir deine FF gut.
Zu Pips Kommentar, dass du nicht geschrieben hast, dass Stan Wendy küsst, muss ich sagen, dass man das eigentlich sofort merkt.
Finde ich jedenfalls. Weibliche Intuition?
Ich finds toll, dass Wendy sich mehr um Stan kümmert, als um Token. so ists richtig!
Allerdings hätte ich wohl genauso reagiert wie sie, wenn Stan da im Matsch läge und mich angegrinst hätte xD

So, genug zum Inhalt, den man ich ja, wie ich bereits mitteilte.
Was deinen Schreibstil angeht, auch der gefällt mir, nur es gibt etwas, was mich stört.
Du schreibst erst an Wendy gerichtet, also 'Du', schreibst dann aber wieder über sie, also 'Sie'
Es wäre besser gewesen, wenn du dich für eine Sache entschieden hättest.
Ich hab keine gravierenden Rechtschreibehler gefunden, keine Zeichensetzungsfehler.
Was aber noch ein bisschen den Lesefluss stört sind die englischen Begriffe, die du einbaust. Dafür gäbe es auch adäquate deutsche Bezeichnungen ^-^
So, ich glaub, dass das jetzt auch langsam reicht ^-^
Weiter so, jetzt will ich Wendys Reaktion wissen.
Von:  Elijah-Mikaelson
2009-05-04T10:52:23+00:00 04.05.2009 12:52
*mal anfang zu lesen*
*es ja gesagt hat*
mhm...
armer Stan D=
oh man...
was machst du eigentlich mit ihm?
Der arme liegt im Matsch D=
mhm
das lied passt gut zur Fanfic~
*nod*

war kurz verwirrt~
du hast ja nich geschrieben das Stan Wendy küsst
das erkennt man lediglich aus den zusammenhang xD

kommt da noch ne fortsetzung?
war ja kurz...
aber ich freu mich irgendwie über ads ende xD


Zurück