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Ein süßer Sommer

Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso
von

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Autor: She-Ra

Serie: Lady Oscar

Disclaimer: Die Serie und der Chara des Victor de Girodel sind Eigentum Riyoko Ikeda. Ludwig XVI., Marie Thérèse, Louis Joseph und Louis Charles sind historische Personen und gehören somit niemanden. Die Charas Emily und Yvaine gehören Clarice und mit ihrem Einverständnis ist diese FF entstanden. Mireille und Eric gehören mir.
 

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Es war ein warmer Tag Mitte Juni. Am Morgen hatte der Postbote ein Paket aus Deutschland gebracht. Emilys Mutter hatte ihnen einige Süßigkeiten für die Kinder geschickt. Dies wurde mit einer großen Freude und leuchtenden Augen von der Rasselbande aufgenommen. Am Nachmittag sollte das Fresspaket ‚geschlachtet’ werden. Daher rief Emily ihre beste Freundin Mireille an, um sie und ihre kleine Familie einzuladen. Gern sagte diese zu und somit war verabredet, dass sie sich bei Emily treffen wollten.

Pünktlich traf Mi mit ihrem Mann Victor und ihren Kindern Madeline und Eric ein. Sie begrüßten sich, bevor Victor, Emilys Mann Ludwig und die Rasselbande in den Garten gingen, während die Frauen in der Küche frische Limonade vorbereiteten.

In Emilys Garten war bereits eine große Decke unter der alten Eiche ausgebreitet worden, wo es sich die Kinder gleich gemütlich machten. Ludwig setzte sich zu ihnen und wurde prompt von seinen Kindern in beschlag genommen, vorne weg die beiden Jüngsten, Charles und Yvaine. An sich kannten alle dieses Spiel, aber die dreizehnjährige Marie Thérèse war es nicht leid, die beiden Kleinen zur Kontenance zu rufen.

„Louis Charles, Yvaine! Benehmt euch!“

Ludwig blieb die Ruhe selbst. Es war, als könne kein Wässerchen ihn trüben und er war es nie leid, seinen Kindern alle Fragen zu beantworten.

„Danke, Thérèse“, sprach er zu seinem ältesten Kind, bevor er zu den beiden Streithähnen sah.

„Streitet nicht, ihr beiden. Ich bin doch für euch alle da“, sprach Ludwig sanft.

„Ihr könnt doch beide bei mir sitzen.“

„Aber ich will rechts von dir sitzen, Papa“, erwiderte Charles sofort.

„Auch will“, kommentierte Yvaine prompt.

„Warum? Ich habe doch auch eine linke Seite“, äußerte Ludwig in Richtung der beiden.

„Weil ich immer rechts sitze“, erklärte der Junge seinem Vater.

„Auch will“, wiederholte das knapp zweieinhalbjährige Mädchen schmollend.

Jeder Andere hätte nun in dieser Situation geseufzt oder gar die Augen verdreht, nur Ludwig nicht. Sanft lächelte er die beiden an und strich Charles über den Kopf.

„Lass deiner Schwester heute einmal den Vorrang. Du setzt dich auf die linke Seite und beim nächsten Mal darfst du wieder auf die Andere. Ja?“, schlug er ruhig vor.

„Yvaine kriegt immer ihren Willen“, maulte Charles.

„Du bist doch ihr großer Bruder und nein, das tut sie nicht. Entweder setzt ihr euch so hin, wie ich es euch vorgeschlagen habe oder wir beenden den Tag.“

„NEIN!“, kam es zeitgleich von Charles und Yvaine.

„In Ordnung, Papa. Sie bekommt den Platz. Aber du versprichst mir wirklich, dass ich dort wieder sitzen darf, ja?“

Lächelnd nickte Ludwig seinem Sohn zu.

„Natürlich. Versprochen.“

Charles war damit zu frieden, da er wusste, dass sein Vater seine Versprechen immer hielt.

Somit kehrte vorerst Ruhe ein.

Mireille und Emily traten einige Minuten voll beladen zu ihnen. Während Mi das Tablett mit den Gläsern und der abgedeckten Glaskaraffe balancierte, trug ihre Freundin einige Teller, gefüllt mit unterschiedlichsten Süßigkeiten. Kaum das diese auf der Decke standen, stürzten sich Charles, Joseph, Yvaine und Eric, der zuvor auf dem Schoß seines Vaters gesessen hatte, auf diese. Die kleinen Hände griffen nach Bonbons, Schokolade, Schaumküssen, Lollies, etc. Nur Thérèse rümpfte etwas ihr Näschen. Nicht, dass sie Süßigkeiten nicht mochte, aber ihr war das Verhalten der ‚Kleinen’, wie sie sie nannte, zu wider. Zudem fühlte sie sich wie eine Dame, die auf ihre Linie achten musste. Daher nahm sie sich nur dezent ein Bonbon und ließ sich damit am Rande der Decke zwischen Emily und Mireille nieder.

Es dauerte keine Minute bis die Gesichter der anderen verschmiert waren. Und nicht nur die der Kinder, sondern auch Ludwigs. Er liebte ebenfalls diesen Süßkram, was zur Folge hatte, dass vor allem Charles und auch Yvaine der Meinung waren, ihn unbedingt füttern zu müssen. Teils kam er so schnell gar nicht hinterher, wenn die kleinen Hände ihm alles durcheinander versuchten in den Mund zu schieben.

Victor stand am Rand und schüttelte dabei leicht seinen Kopf. Ein Grinsen verkniff er sich jedoch. Mireille und Emily hingegen kicherten leicht. Es war einfach ein Bild der Götter.

„Wir können uns schon auf die Wäsche freuen“, raunte Mi ihrer Freundin zu.

„Das glaube ich auch, aber es ist schön zu sehen, dass sie sich freuen. Dann ist es nicht ganz so schlimm“, erwiderte Emily daraufhin.

„Sie benehmen sich wie… wie…“, mischte Thérèse sich ein.

„Wie Kinder?“, vollendete Mireille lächelnd den Satz.

Das blonde Mädchen schwieg für einen Moment, bevor sie leicht ihren Kopf schüttelte.

„Eher wie Tiere.“

„Wieso denkst du das, Thérèse?“, fragte Emily nach.

„Ich finde es süß“, setzte sie mit einem Schmunzeln hinzu.

„Das ist widerlich. Schau doch, wie sie schon aussehen. Überall klebt dieses süße Zeug.“

Leicht hatte sie ihr Näschen gerümpft.

Mireille, wie auch Emily unterdrückten ein kichern, da sich beide an eine ähnliche Situation vor ein paar Jahren erinnern konnten, wo Marie Thérèse heimlich genascht hatte und ihr Gesicht vollkommen verschmiert gewesen war. Aber beide Frauen tauschten nun nur kurz einen Blick aus und hielten es für besser zu schweigen. Thérèse war im Moment in einem Alter, wo sie oft etwas empfindlich reagierte, was zu ihrer sonst sehr ruhigen und nachdenklichen Art eine schlechte Mischung war.

Jedoch wurde der Blick und die Erinnerung der beiden Frau jäh unterbrochen, als sie auf einmal ein Quietschen vernahmen. Sofort sahen sie zurück zur Mitte der Decke, wo Charles Yvaine gerade einen Schaumkuss ins Gesicht drückte. Das kleine, blonde Mädchen sah völlig verdattert drein. Dann begannen ihre Lippen zu beben und keine Sekunde später kullerten bereits die ersten Tränchen über ihre Wangen.

„PAPAAAAAA…“, schniefte sie und warf sich sofort an den Bauch ihres Vaters.

„Charles ist gemein…“

Ihr Bruder bekam große Augen und schüttelte zugleich seinen Kopf.

„Das ist nicht wahr, Papa! Yvaine hat mir ihr Bonbon in die Haare geschmiert“, verteidigte sich der Junge, wobei er versuchte seine Schwester zur Seite zu schieben, um ebenfalls Trost bei seinem Vater zu finden.

Die Beiden schupsten sich hin und her, bis Ludwig eingriff und die beiden sanft, aber bestimmt auseinander zog, sodass jedes Kind in einem seiner Arme lag.

„Ich hatte euch beiden gesagt, dass ihr euch nicht streiten sollt.“

Es fiel Ludwig nicht leicht, seine Kinder zu ermahnen, aber dennoch gab es gewisse Regeln bezüglich Verhalten und Benehmens, die er für äußert wichtig hielt.

„Aber Papa…“, kam es von Charles und Yvaine im Chor, wobei sie sich keines Blickes würdigten.

„Nein, kein aber.“

Yvaine schniefte leise und wischte sich mit ihrem verschmierten Händchen über die Augen und Charles senkte beschämt seinen Kopf. Verlegen kaute er etwas auf seiner Unterlippe und spielte dabei mit seinen Fingern, ähnlich wie sein Vater es immer tat. Er schien zu überlegen, bevor er zu seiner Schwester sah und ihr seine Hand hinstreckte.

„Es tut mir leid, Yvaine“, sprach er dabei leise.

Die Kleine schniefte noch mal und sah dann ihren Bruder an. Mit etwas zögern, erwiderte sie seine Geste und kuschelte sich dann sofort wieder an ihren Vater. Dieser lächelte seinen Sohn stolz und wohlwollend an.

Im selben Moment kam es zu einem weiteren Streit. Diesmal waren Joseph und Madeline die aneinander gerieten. Obwohl noch einige Süßigkeiten vorhanden waren, hatten sie zeitgleich nach dem letzten Schokoriegel gegriffen. Beide, stur wie Maultiere, gaben nicht nach. Während Joseph versuchte seine Kontrahentin wegzuschupsen, griff Linchen in seine blonden Locken, sodass er schmerzlich aufschrie und nach ihr aus Reflex schlug. Er streifte sie nur leicht, aber das reichte, damit Mireilles Tochter aus Schreck ihren Griff lockerte und zurückwich. Jedoch war die Schrecksekunde nur kurz und ihre Augen funkelten böse. Jedoch bevor sie zum Schlag ausholen konnte, wurde sie am Handgelenk gegriffen. Der Kopf der Zehnjährigen drehte sich zur Seite und sofort erkannte sie Mireille.

„Mama…“

„Ja, ich bin es, junge Dame“, erwiderte diese ruhig.

„Joseph hat…“, begann ihre Tochter sofort.

„Du brauchst mir nichts erzählen. Ich habe schon gesehen, was ihr beide gemacht habt. Zudem war euer Streit sinnlos. Der Schokoriegel ist nun hin.“

„Aber das war meiner. Joseph hatte drei Stück und ich nur zwei“, schmollte Linchen.

„Und jetzt habt ihr keinen mehr. Ihr hättet euch wirklich nicht streiten müssen. Emilys Mutter hat so viele Sachen geschickt. Und zu Hause hast du doch auch noch etwas.“

„Solche nicht“, kam es stur von Madeline.

„Ich hätte ja Emilys Mutter gefragt, ob sie noch welche schicken kann, jedoch so, wie du dich gerade verhältst, lass ich es lieber“, erwiderte Mireille.

„Mamaaaaaa…“, bettelte ihre Tochter sofort.

„Nein, keine Diskussion!“

Ludwigs ältester Sohn verhielt sich die ganze Zeit ruhig und streckte nun seinem Widersacher frech die Zunge raus.

„Louis Joseph!“, kam es prompt von Emily, der das ganze ebenfalls nicht entgangen war.

„Benimm dich! Das gilt nämlich auch für dich“, sprach sie ruhig weiter.

Sofort weiteten sich seine Augen.

„Aber Mama Emi…“

Jedoch schüttelte sie sofort ihren Kopf.

„Dein Vater sieht es gewiss genauso. Wir wollten einen schönen Tag miteinander verbringen und kein Durcheinander. Nicht wahr, Liebling?“

Ludwig hatte sich zwar die ganze Zeit um Yvaine und Charles gekümmert, aber ihm war es nicht entgangen. Oft hatte er die Kinder um sich und schaffte es jedes Mal, ohne Probleme den Überblick zu behalten.

„Ich kann nur zustimmen. Wir wollten zusammen einen schönen Tag verbringen. Aber wenn ihr euch nicht benehmen könnt und wollt, brechen wir das Ganze ab. Und ich gebe ehrlich zu, ich bin wirklich enttäuscht.“

Das war genau die falsche Aussage. Seine Kinder mochten es geschlossen nicht, wenn ihr Vater traurig war. Daher wurde er sofort von Charles, Yvaine und Joseph in Beschlag genommen. Es herrschte eine kleine Rangelei um die Plätze, aber diesmal ohne Gezeter.

„Das wollen wir nicht, Papa“, sprachen sie im Chor.

Nun lächelte Ludwig und drückte jeden seiner Sprösslinge an sich.

„Dann bin ich es auch nicht“, antwortete er lächelnd.

Die Kinder waren zufrieden. Während Charles und Joseph sich erneut über die Süßigkeiten hermachten, blieb Yvaine bei ihrem Vater.

„Kuss“, sprach sie zu ihm.

Jedoch ließ sie Ludwig nicht die Zeit, damit er sein Gesicht zu ihr drehen konnte. Mit ihrer kleinen Hand griff sie nach seiner markanten Nase und zog ihn somit zu sich. Sie hatte nicht die Kraft ihm wehzutun, dennoch ging Ludwig in der Bewegung mit und kassierte sofort ein feuchtes Bussi. Lächelnd gab er ihr auch einen, bevor er sie wieder auf die Decke setzte. Seine Tochter strahlte ihn an und griff dann nach der nächsten Süßigkeit.

Mireille hatte sich wieder zu Emily gesetzt und sich ein Glas der Limonade eingegossen.

„Wenn die so weiter futtern, haben heute Abend alle Bauchschmerzen“, kommentierte sie das Szenario.

„Ich hoffe nicht, aber darauf eingestellt bin ich bereits. Es ist ja immer dasselbe, wenn meine Mutter etwas schickt.“

Mireille nickte leicht, bevor sie einen Schluck trank.

„Vielleicht solltest du deine Mutter bitten, beim nächsten Mal das Paket zu uns zuschicken. Dann hast du hier Ruhe und kannst es besser einteilen“, schlug sie vor.

„Das wäre wirklich eine Möglichkeit, aber du kennst doch meine Schleckermäuler“, sprach Emily mit einem Zwinkern.

Dies ließ Mi kichern.

„Stimmt. Meine sind ja nicht besser.“

Emi nickte grinsend, dann sah sie zu ihrem ältesten Schützling.

„Und du, Thérèse? Möchtest du nicht noch etwas? Du hast fast nichts gegessen.“

„Danke, mir reicht es. Zudem muss ich auf meine Figur achten.“

„Du hast doch eine gute Figur und gegen etwas Süßes spricht doch nichts. Du sollst ja nicht alles essen“, erwiderte Emily mit besorgtem Blick.

Ihr war bewusst, dass Thérèse schon früh erwachsen sein musste und seit sie hier waren, war sie nur ein wenig lockerer geworden. Jedoch seid sie in der Pubertät steckte, war es nicht immer ganz leicht mir ihr.

„Wie gesagt, nein dank“, war die beinah zickige Antwort.

„Schon gut“ versuchte Emily sie milde zu stimmen und unterdrückte ein Seufzen.

Sie hatte mit der Zeit gelernt, dass sie Thérèse Zeit geben musste. Wenn etwas war, brauchte sie einfach den Raum, bis sie Emily direkt ansprach und um Hilfe bat.

Mireille hielt sich aus der Situation heraus. Rasch hatte sie Thérèse einschätzen können. Das Mädchen war durch ihr junges Leben bereits geprägt worden und es fiel ihr nicht immer leicht, sich vollständig fallen zu lassen. Somit beobachtete Mi sie schweigend und ließ anschließend ihren Blick schweifen. Scheinbar war nun endlich Ruhe eingekehrt. Ihre Tochter Madeline saß nun friedlich neben Joseph und scheinbar war der Streit vergessen. Dies ließ Mi schmunzeln.

//Ja, ja… Pack schlägt sich, Pack verträgt sich//, dachte sie sich im Stillen.

Dabei sah sich suchend nach ihrem jüngsten Sprössling um. Eric war ein knappes Jahr älter als Yvaine und normalerweise war er entweder in ihrer oder Victors Nähe. Jedoch konnte Mi ihn nicht entdecken. Daher erhob sie sich, um sich im restlichen Garten umzusehen. Dabei trat sie zu ihrem Mann, der ihren Blick bemerkt hatte.

„Was hast du, Liebes?“, fragte er sie daher.

„Ich vermisse Eric. Er muss sich in dem Tohuwabohu verkrümelt haben.“

„Kein Sorge. Ich weiß, wo er ist“, antwortete Victor mit einem Schmunzeln.

Leicht legte Mireille ihren Kopf schief und sah ihn an.

„Und wo steckt er?“

„Komm“, forderte er seine Frau auf und ergriff dabei ihre Hand.

Mi ließ sich von ihm in Richtung einer kleinen Baumgruppe ziehen, wo Ludwig vor Wochen eine Spielhöhle für die Kinder gebaut hatte. Wenn man am ersten Baum stehen blieb und sich etwas vorbeugte, konnte man hineinsehen, was Mi nun nach einem Fingerzeig Victors auch tat. Dort sah sie Eric, der sich scheinbar einige Süßigkeiten zusammengemaust hatte. Grinsend konnte Mireille nur ihren Kopf schütteln.

„Von wem er das nur hat“, sprach sie dabei in Victors Richtung und zwinkerte ihm dabei zu.

„Also von mir nicht“, war die prompte, grinsende Antwort.

„Wieso habe ich deine Antwort nur gewusst, mein Schatz?“

„Keine Ahnung?“

Sanft stupste er ihre Nasenspitze mit seinem Finger, bevor er ihr einen kurzen Kuss gab, den sie sanft erwiderte.

„Geh ruhig zurück. Ich pass schon auf ihn auf“, sprach er, nachdem er den Kuss löste.

Mi nickte leicht, strich ihm noch lächelnd über die Wange, um dann zu der kleinen Gruppe zurückzugehen.

Mittlerweile waren die Teller ratzekahl leer gefuttert und auch die Limonade war beinah leer. Bei dem Bild, welches sich Mi bot, konnte sie ein Schmunzeln kaum unterdrücken. Den Kindern sah man deutlich an, was sie gegessen hatten. Ihre Gesichter, Hände, aber auch deren Kleidung war verschmiert und auch Ludwig sah kaum besser aus.

Mireille musste sich ein Kichern verkneifen, als sie sich neben Emily niederließ.

„Wie willst du gleich alle in deine Bude schaffen, ohne dass sie dir alles einsauen?“, fragte sie die Freundin.

„Ich werde wohl nicht drum herumkommen, als später zu wischen“, sprach Emily leicht seufzend.

„Eine Möglichkeit wäre es wirklich. Aber vielleicht habe ich noch eine andere Idee“, kam es schmunzelnd von Mireille.

„Ach und was schwebt dir da vor?“, hakte Emi mit fragendem Blick nach.

Mireille erhob sich und bat die Freundin ihr zu folgen. Als sie außer Hörweite der anderen waren, deutete sie auf den Gartenschlauch.

„Schau, es ist so warm und eine Dusche schadet ihnen nicht. Zudem weißt du doch, was für Wasserratten sie sind.“

Bei dem Vorschlag konnte Emily ein Grinsen nicht unterdrücken.

„Gute Idee. Aber wir sollten auf Thérèse aufpassen, du weißt ja wie empfindlich sie im Moment ist.“

„Keine Sorge. Schick sie ins Haus, damit sie z.B. noch Limonade holt, dann ist sie aus der Schusslinie“, schlug Mi vor.

Nachdenklich sah Emily sie an, bevor sie leicht nickte.

„In Ordnung. Dann machen wir es so.“

Mireille zwinkerte ihr zu und begann dann hinter der nächsten Sichtblende den Gartenschlauch abzuwickeln, während Emily Thérèse mit dem Tablett in die Küche schickte. Mi hatte dies beobachtet und trat nun mit dem Schlauch bewaffnet in den Garten. Da die Kinder mittlerweile zusammenspielen, waren Ludwig und Victor aus der Reichweite des Wasserstrahls, der sich nun über die Rasselbande ergoss. Sofort quietschten die drei und auch Eric kam aus seinem Versteck. Ihn bekam mit nur unter Quengeleien aus der Badewanne und so musste er nun natürlich an vorderster Front sein. Fröhlich lachend stob die Gruppe auseinander und Mi zielte mit dem Wasserstrahl auf die einzelnen Kinder. Aber je mehr sie sich trennten, desto schwerer wurde es für sie, den Garten nicht vollständig unter Wasser zu legen. Somit bemerkte sie nicht, wie Linchen aus ihrem Sichtfeld verschwand, da sie gerade Charles, Yvaine und Eric mit dem Wasserstrahl etwas scheuchte. Ihre Tochter hatte sich bei Victor versteckt, um Luft zu schnappen. Er ging zu ihr in die Hocke und deutete auf einen Eimer und nickte dann zwinkernd in Mireilles Richtung. Victor brauchte nichts sagen. Linchen verstand ihn schon. Breit grinsend nickte sie, krallte sich den Eimer und machte sich damit auf den Weg ihn zu füllen. Mit dem Vollen schlich sie von hinten an ihrer Mutter heran und mit etwas Anstrengung schaffte das Mädchen, den Eimer über Mireilles Rücken zu schütten. Damit hatte diese nicht gerechnet und somit verriss sie den Schlauch, da sie sich leicht nach dem Übeltäter drehte. Daher erwischte der Wasserstrahl nun Emily, die wie ein begossener Pudel herübersah, bevor sie sich aufplusterte.

„Na, warte.“

Mi hörte es und drehte sich in dem Moment, als Emily sie bereits erreicht und ihr den Schlauch aus den Fingern gezogen hatte. Dann erhielt sie ihre Dusche, ohne noch reagieren zu können.

„Hey…“, schaffte sie zu rufen, ohne dabei Wasser zu schlucken.

„Nix da. Das ist die Rache“, erwiderte Emily lachend.

Mi versuchte sich durch den Wasserstrahl auf die Freundin durchzukämpfen.

„Wenn ich dich in die Finger kriege…“

„Das werden wir ja sehen“, kam es noch immer lachend von Emily.

Die Kinder bemerkten natürlich sofort was Sache war und ergriffen gleich Partei. Während Eric und Madeline nun versuchten ihre Mutter zu unterstützen, liefen Charles, Joseph und Yvaine zu Emily, um ihr zu helfen. So entstand regelrecht eine Wasserschlacht, in dessen Mitte der Gartenschlauch, durch das hin- und herziehen, sich leicht im Kreis drehte. Daher wurde auch Thérèse getroffen, die das Specktakel vom Küchenfenster aus gesehen hatte. Eigentlich wollte sie ihre Geschwister zurechtweisen, da sie im ersten Moment Emily, wie auch Mireille nicht gesehen hatte. Aber in dem Moment, als sie den Mund aufmachte, war sie schon durchnässt. Mit geweiteten Augen sah sie an sich herab. Thérèse war vollkommen perplex. Nun nahm sie die Beine unter den Arm und lief auf die Gruppe zu, um ebenfalls mitzumischen. Sie lachte mit ihren Geschwistern und zum ersten Mal seit langer Zeit, war sie einfach sie selber. Auch wenn Emily und Mi mit den anderen rangelten, entging ihnen diese positive Wandlung nicht. Ludwig ging es kaum anders. Er hatte ebenfalls eine tüchtige Ladung Wasser abbekommen, aber als er bemerkte, wie fröhlich alle waren, lachte er mit ihnen. Nur Victor hatte sich unlängst ins Haus geflüchtet. An für sich war er kein Spielverderber, aber zu so einer Wasserschlacht hatte er dennoch keine Lust verspürt. Jetzt stand er in der Küche und beobachtete das rege Treiben im Garten. Ein Schmunzeln lag auf seinen Lippen, auch wenn er den Kopf leicht schüttelte. Dabei stach ihm das Paket ins Auge, welches Emily auf der Anrichte stehen gelassen hatte. Aus reiner Neugier ging er zu diesem und sah hinein. Dort entdeckte er einen Plastikbehälter auf dem ein goldener Bär abgebildet war und sofort begann Victor zu grinsen. Nicht das er Süßigkeiten nicht mochte, aber wenn es Gummibärchen gab, war er der Erste der zulangte. Da die anderen draußen beschäftigt waren, konnte er die Gunst der Stunde nutzen und den Behälter öffnen. Ein Fruchtgummi nach dem nächsten wanderte in seinen Mund. Seine Stimmung erhellte sich von Biss zu Biss. Dabei achtete Victor nicht mehr auf das Geschehen, welches sich im Garten langsam beruhigt hatte.

Emily war gerade dabei Thérèse und Yvaines Haare auszuwringen, um sich dann an die ihren zu machen. Ludwig kümmerte sich derweil um seine Söhne. Mireille kitzelte Madeline durch, da diese sich ihren Händen entwinden wollte. Eric besah es sich eine Weile, dann bemerkte er, dass sein Vater fehlte.

„Papa“, brabbelte er und stapfte auf seinen kurzen Beinen durch die Pfützen, die sich auf dem Rasen ausgebreitet hatten. Dabei rief er wieder nach seinem Vater.

Dieser hörte ihn erst, als sein Sohn fast am Haus war. Sein Mund war voll und er kämpfte, um die klebrige Masse den Hals hinunterzubekommen. Auch wenn er wollte, konnte er nicht antworten. Und da mittlerweile auch Mireille und Linchen aufgefallen waren, dass er fehlte, gesellten sich ihre Rufe zu denen Erics. Flink wanderten Victors Augen umher. Irgendwo musste er die Gummibären verstecken. Das einzige was er auf die Schnelle tun konnte, war den Behälter in den Karton zu werfen. Kaum war dieser verschwunden, hörte er die ersten Schritte auf dem Flur. Noch immer versuchte er verzweifelt seinen Mund wieder freizubekommen. Verzweifelnd kauend fand ihn dann seine Familie. Eric tapste direkt auf ihn zu und streckte seine Ärmchen nach ihm aus.

„Papa, Arm“, sprach er grinsend.

Rasch bückte sich Victor, um den Wunsch seines Sohnes zu entsprechen. Mi blieb ihm Türrahmen stehen und beobachtete die Szene mit skeptischem Blick. Irgendetwas passte nicht. Ihr Mann war zu schweigsam. Eric gab seinem Vater ein feuchtes Küsschen, dann entdeckte er in seinem Haar ein Gummibärchen, welches Victor beim Schaufeln entwischt war.

„Bärschen“, quietschte er vergnügt und griff danach, um es anschließend in seinem Mund verschwinden zu lassen.

Sofort wurde Victor rot um die Nasenspitze. Mireille konnte ein Grinsen nicht unterdrücken und trat an den beiden vorbei. Madeline legte ihren Kopf leicht schief und sah ihren Vater an.

„Warum guckst du so komisch, Papa?“, fragte sie ihn mit kindlicher Naivität.

Jedoch war sein Mund noch nicht ganz frei und außer einem genuschelten „schon ok“, brachte er nichts hervor. Seine Tochter blickte ihn daher fragend an.

„Mama? Was hat Papa?“, ging es dann in Mis Richtung.

Diese hatte gerade in das Paket gesehen und die angebrochene, fast zur Hälfte geleerte Packung entdeckt. Mit einem triumphierenden Grinsen holte sie diese hervor.

„Ich würde sagen, hier hat sich jemand nicht zurückhalten können.“

„Hey, das waren meine“, hörten sie eine Stimme aus Richtung der Tür, wo Emily mit ihrer Familie aufgetaucht war.

„Tut mir leid, Süße. Aber da hat jemand ordentlich zugelangt“, erwiderte Mi mit einem Schulter zucken.

„Aber wie heißt es so schön? Haribo, c'est beau la vie, pour les grands et les petits. Oder wie sagt ihr es in Deutschland?“

Haribo macht Kinder froh und Erwachsene ebenso“, beantwortete Emily Mireilles Frage und kicherte dabei.

„Ich würde sagen, das trifft vollends ins Schwarze.“

Nun mussten alle lachen, nur Victor verzog mit vor Scham geröteten Wangen sein Gesicht, was ihm jedoch nicht wirklich gelang. Mireille trat zu ihm und strich ihm über durchs Haar.

„Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen, mein Schatz. Aber gib bitte Emily die Reste und wir besorgen dann Neue“, sprach sie sanft zu ihm, bevor sie sich zu seinem Ohr beugte.

„Und zu Hause habe ich noch welche, nur für Erwachsene“, raunte sie ihm mit einem Zwinkern so, was Victors Augen funkeln ließ.

Dann nahm er Mi die halbleere Packung ab und reichte sie Emily, wobei er sie mit einem entschuldigenden Blick ansah. Diese seufzte dabei und öffnete das Behältnis.

„Na ja, dann tun wir das, was die Werbung uns sagt. Wir essen sie zusammen. Kinder, wie Erwachsene.“



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Moon-Cat
2010-10-06T21:18:14+00:00 06.10.2010 23:18
hey
ich finde die Geschichte echt einfach klasse ^^
Als ich gelesen habe, dass er die Gummibärchen geklaut hat, konnte ich gar nicht mehr aufhören zu lachen :D
Du hast es sehr gut rüber gebracht, die Atmosphäre, das Chaos xD
Ich habe gesehen, dass du mal Gartenschlauch ohne ch geschrieben hast ;)
Aber ansonsten sind mir keine weiteren Mängel aufgefallen :D
Gut gemacht ^^
weiter so x3
Von:  Honigkuchenpferd
2010-02-09T18:47:38+00:00 09.02.2010 19:47
Zuerst einmal Danke für die Teilnahme an meinem Wb: 'Werbungssprüche einbauen'<3
hat mich sehr gefreut:)

Ich finde deine Art zu schreiben sehr schön und angenehm. Es las sich sehr gut und die Atmosphäre war auch sehr gemütlich, warm und ich konnte mich da richtig rein denken.
Schade ist das ich den Manga oder Anime nicht kenne, sonst könnte ich noch was zu den Personen sagen. SO kann ich nur sagen gut geschrieben und eine Interessante Idee den Haribo Spruch so ein zu bauen wirklich gut<3


Von:  weisserose
2009-05-13T20:30:57+00:00 13.05.2009 22:30
hi
Die ff ist wirklich süß geworden. ich könnte es mir richtig bildlich vorstellen.

dein
Röschen
Von:  Clarice
2009-05-13T13:05:03+00:00 13.05.2009 15:05
Ja ich finde sie auch süß und das weißt du ja. Meinen Mann mit den Kindern ist immer ein Bild für die Götter ^^ Er und seine Engelchen... Sooo kawai!!!!! Alle liebe Papa ^____________^ Danke für die FF!!! *mega knuddel*
Und sind wir ehrlich... Kinder sind einfch zum Knuddeln... zumindest unsere XDDD
Und natürlich drück ich dir auch die Daumen!!!^.~

Dein Clärchen^^
Von:  KathyColin
2009-05-12T19:25:50+00:00 12.05.2009 21:25
Hi.
Es war mal wieder sehr erfrischend und amüsant, eine Geschichte mit diesen Charakteren zu lesen. Ist dir gut gelungen, obwohl ich es etwas schade fand, dass Vikor nicht bei Wasserschlacht mitgewirkt hat. Aber ansonsten ... Daumen hoch. Sehr gelungene Geschichte.

Freue mich schon auf die Nächste.
viel Glück beim Wettbewerb:-)

Lg Kathy


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